24-Jähriger in Ludwigsburg beim Schlichten einer Massenschlägerei mit Messer verletzt

Ein 24-Jähriger wurde am Donnerstagabend beim Schlichten einer Massenschlägerei am Ludwigsburger Busbahnhof von einem Unbekannten mit einem Messer am Arm verletzt.

Was war passiert?

Am Donnerstag kam es gegen 22:15 Uhr am Busbahnhof in Ludwigsburg zu einer Schlägerei, an der ersten Erkenntnissen zufolge zwischen 10 und 20 Personen beteiligt waren. Ein 24-jähriger Mann wollte schlichtend eingreifen und wurde dabei durch einen noch unbekannten Täter mit einem Messer am Unterarm verletzt.

Noch vor Eintreffen der Polizei flüchteten die Beteiligten der Schlägerei unerkannt. Bei der mit dem Messer bewaffneten Person soll es sich um einen Mann mit schwarzem Bart gehandelt haben, der mit einem weißen T-Shirt und einer kurzen schwarzen Jeanshose bekleidet war, ferner trug der Mann eine Schildmütze mit dem Schild nach hinten gedreht.

Im Zuge der polizeilichen Fahndung konnten vier Männer im Alter zwischen 28 und 37 Jahren im Bahnhofsbereich kontrolliert werden. Ob sie möglicherweise an der Schlägerei oder der Verletzung des 24-Jährigen beteiligt waren, ist Gegenstand der Ermittlungen. Das 24-jährige Opfer zog sich eine stark blutende Schnittverletzung am Unterarm zu und musste nach Erstversorgung vor Ort zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu der Tat machen können, werden gebeten, sich unter Tel. 07141 18-5353 beim Polizeirevier Ludwigsburg zu melden.

red

Fahrbahnsperrung und Verletzte auf B10: Muldenkipper fährt auf mehrere Fahrzeuge auf

Ein folgenschwerer Verkehrsunfall mit insgesamt vier Fahrezeugen ereignete sich am Mittwoch gegen 11.35 Uhr auf der Bundesstraße 10 auf Höhe des Abzweigs in Fahrtrichtung Markgröningen.

Ein 72 Jahre alter Muldenkipper-Fahrer war aus Richtung Eberdingen kommend nach rechts auf die B 10 abgebogen. Im Anschluss übersah er vermutlich mehrere Fahrzeuge, die aufgrund Rotlichts an der Ampel kurz vor dem Abzweig zur Landesstraße 1138 in Fahrtrichtung Markgröningen standen. Der 72-Jährige fuhr zunächst auf einen 42-Jährigen in einem VW Golf auf und schob diesen auf einen davorstehenden Mercedes, der mit einem 50 Jahre alten Fahrer und zwei 38 und 25 Jahre alten Mitfahrern besetzt war. Aufgrund der Wucht des Aufpralls prallte der Mercedes im Anschluss auch noch auf einen VW Crafter, in dem ein 69-jähriger Fahrer saß. Der 42 Jahre alte Mann erlitt schwere Verletzungen, während der 25-Jährige und der 69-Jährige jeweils leicht verletzt wurden. Alle drei Personen wurden durch den Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht.

Der Muldenkipper, der VW Golf und der Mercedes waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Es entstand ein geschätzter Sachschaden von etwa 45.000 Euro. Während der Unfallaufnahme und den sich anschließenden Abschlepparbeiten war die B 10 im dortigen Bereich zeitweise vollgesperrt, so dass der Verkehr über die L 1136 in Richtung Eberdingen und die L 1138 in Richtung Markgröningen abgeleitet wurde. Kurz nach 16.00 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden.

red

Ermittler geben weitere Details im Ludwigsburger Mordfall bekannt – Opfer weist mehrere Stichverletzungen auf

Im Ludwigsburger Mordfall vom Dienstag 02. August in der Danziger Straße bei dem ein 79-Jähriger auf offener Straße erstochen wurde, haben die Ermittler neue Details zum Tötungsdelikt bekanntgegeben.

Das schreibt die Staatsanwaltschaft Stuttgart:

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg zum gestrigen Tötungsdelikt in der Danziger Straße, dauern auch nach der erfolgten Festnahme eines Tatverdächtigen am Dienstagabend weiter an. Kurz nach 21:00 Uhr konnte ein 43-jähriger Somalier nach Zeugenhinweisen an einer U-Bahn-Haltestelle in Stuttgart-Mühlhausen vorläufig festgenommen werden. Für die weiteren Ermittlungen wurde bei der Kriminalpolizei Ludwigsburg die Ermittlungsgruppe “Goldwasser” eingerichtet.

Die Obduktion des Leichnams am heutigen Mittwochvormittag ergab, dass dem 79-Jährigen mehrere Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers zugefügt worden waren. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde der Tatverdächtige ebenfalls heute einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen Mordes, setzte diesen in Vollzug und wies den Mann in eine Justizvollzugsanstalt ein. Die Motivlage ist derzeit noch unbekannt. Aktuellen Ermittlungen zufolge soll es zwischen dem Täter und dem Opfer keine Vorbeziehung gegeben haben.

red

Landkreis Ludwigsburg verbietet Wasserentnahme bis auf weiteres

LUDWIGSBURG. Die anhaltende Trockenheit auch im Südwesten zwingt die Behörden zum Handeln. Auch der Landkreis Ludwigsburg hat reagiert und die Entnahme von Wasser aus Gewässern wie Bäche, Flüsse und Seen bis auf weiteres verboten. Dies betrifft auch bestehende Wasserentnahme-Erlaubnisse. Es gibt aber Ausnahmen.

Die oberirdischen Gewässer im Landkreis Ludwigsburg haben derzeit Niedrigwasser. Das Landratsamt Ludwigsburg hat sich daher entschlossen, die Entnahme von Wasser aus oberirdischen Gewässern wie Bäche, Flüsse und Seen bis auf weiteres zu verbieten, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts vom Mittwoch.

Auch die angekündigten, teilweise örtlich sehr begrenzten Niederschläge werden hier keine Trendwende bringen. Sie bewirken immer nur einen kurzen Anstieg der Wasserstände in den Gewässern, der aber auch schnell wieder auf ein niedriges Niveau absinkt. Die Wassermenge in den oberirdischen Gewässern ist sehr gering. Dies wirkt sich negativ auf die Wassertemperaturen und auf die Sauerstoffversorgung und damit auch auf die Selbstreinigungskraft der Gewässer aus. Auch Gewässerabschnitte, die augenscheinlich noch einen höheren Wasserstand aufweisen, sind gefährdet. Für viele Tiere und Pflanzen, die auf den Lebensraum Gewässer angewiesen sind, ist diese Situation bedrohlich.

Die Entnahme von Wasser aus den Gewässern verstärkt und beschleunigt diesen Vorgang. Da in nächster Zeit nicht davon auszugehen ist, dass sich an der Niedrigwassersituation etwas ändern wird, hat das Landratsamt Ludwigsburg eine Allgemeinverfügung erlassen. Diese verbietet sämtliche Wasserentnahmen aus oberirdischen Gewässern. Dies betrifft auch bestehende Wasserentnahme-Erlaubnisse, die befristet widerrufen werden.

Ausgenommen von dieser Regelung sind alle Wasserkraftanlagen, Wärmepumpenanlagen und sonstige Wassernutzungsanlagen, die das entnommene Wasser nach Gebrauch wieder in das Gewässer einleiten. Das Wasserentnahmeverbot gilt nicht für die Bundeswasserstraße Neckar einschließlich deren Kraftwerkskanäle und die Rems, da diese Gewässer ein größeres Einzugsgebiet und damit mehr Wasser haben. Der Gründelbach hat ab der Kläranlage Eglosheim ebenfalls ausreichend Wasser, so dass der Gründelbach bis zu seiner Mündung in den Altneckar von Verbot ausgenommen ist. Für den Heiligenbergsee und den Hohenhaslacher See gelten lokalspezifische Regelungen.

Das Verbot soll dazu beitragen, dass sich die Gewässersituation möglichst nicht weiter verschlechtert und die Beibehaltung eines Mindestwasserabflusses zur Aufrechterhaltung der gewässerökologischen Funktionen gewährleistet wird. Landrat Dietmar Allgaier appelliert an die Vernunft aller, das Entnahmeverbot zum Schutz der Gewässer einzuhalten. Verstöße gegen die Allgemeinverfügung können mit Bußgeldern geahndet werden.

red

Bierflasche auf vorbeifahrenden Mercedes geworfen – das geschah noch im Landkreis Ludwigsburg

Ludwigsburg: Bierflasche auf vorbeifahrendes Auto geworfen – Zeugen gesucht

Zu einem Vorfall, der sich am Montag gegen 14:00 Uhr in der Hirschbergstraße im Ludwigsburger Stadtteil Eglosheim ereignet hat, sucht das Polizeirevier Ludwigsburg noch Zeugen. Eine 28-jährige Mercedes-Lenkerin befuhr die Hirschbergstraße in Richtung Frankfurter Straße. Plötzlich vernahm sie einen lauten Schlag an ihrem Fahrzeug. Eine Nachschau ergab eine frische Beschädigung an ihrer hinteren Beifahrertüre. Zudem stellte sie eine Flüssigkeit an dem Fahrzeug fest. Aufgrund der Gesamtumstände ist davon auszugehen, dass ein bislang noch unbekannter Täter eine Bierflasche vom Gehweg auf den fahrenden Mercedes warf und hierdurch einen Sachschaden in Höhe von rund 2.000 Euro verursachte. Zeugen, die sachdienlichen Hinweise geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Ludwigsburg unter Tel. 07141 18-5353 zu melden.

 

Ludwigsburg: 56-jähriger Fußgänger beleidigt und bespuckt

Zwei bislang noch unbekannte Täter, die in einem VW unterwegs waren, beleidigten und bespuckten am Montag gegen 16:50 Uhr in der Leonberger Straße in Ludwigsburg einen 56-jährigen Fußgänger, nachdem dieser sie auf das Befahren einer Einbahnstraße entgegen der Fahrtrichtung hingewiesen hatte. Der 56-Jährige war zu Fuß in Richtung Seestraße unterwegs, als ihm der entgegen der Fahrtrichtung fahrenden VW auffiel. Über das geöffnete Fahrzeugfenster wies er den bislang unbekannten Fahrer auf dessen Fehlverhalten hin. Der Fahrer stoppte sein Fahrzeug und schrie daraufhin den 56-Jährigen sofort an. Zudem stieg der ebenfalls noch unbekannte Beifahrer aus dem VW aus und beleidigte den 56-Jährigen. Des Weiteren hinderte er den Fußgänger am Weitergehen. Als das Opfer Bilder vom Kennzeichen des VW sowie von den beiden Tatverdächtigen fertigen wollte, versuchte der Beifahrer ihm das Mobiltelefon aus der Hand zu schlagen, was ihm jedoch nicht gelang. In diesem Zusammenhang spuckte der Fahrer durch das geöffnete Fenster seines Fahrzeugs dem Fußgänger ins Gesicht. Danach flüchteten beide Täter mit dem VW. Die Ermittlungen dauern an.

 

Besigheim-Ottmarsheim: Schwerverletzter Motorradfahrer nach Überholmanöver

Schwerste Verletzungen hat sich ein 23-jähriger Motorradfahrer am Montag gegen 17:15 Uhr bei einem Verkehrsunfall auf der Kreisstraße 1625 auf Höhe Ottmarsheim zugezogen. Der Motorradfahrer befuhr zunächst aus Richtung Gemmrigheim kommende die Kreisstraße 1625 hinter einem Opel eines 52-Jährigen. Vor dem Opel fuhr ein 32-jähriger mit seinem BMW. Dieser wollte noch vor dem Kreisverkehr zur Landesstraße 1115 nach links in einen Feldweg einbiegen. Aus diesem Grund bremste der 32-Jährige seinen BMW ab, ebenso dahinter der 52-Jährige seinen Opel. Dieses Abbiegevorhaben erkannte mutmaßlich der Motorradfahrer nicht und setzte zum Überholen der beiden Fahrzeuge an. Auf Höhe des Feldwegs kollidierte das Motorrad mit dem abbiegenden BMW. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Zweiradfahrer über den BMW auf die Fahrbahn geschleudert. Ein Rettungshubschrauber flog den 23-Jährigen in ein Krankenhaus. Es entstand Sachschaden von rund 16.000 Euro. Während der Unfallaufnahme musste die Kreisstraße 1625 in beiden Fahrtrichtung gesperrt werden, es wurde eine örtliche Umleitungen eingerichtet.

 

Möglingen: Betrug durch angebliche Microsoft-Mitarbeiter

Am Montagnachmittag wurde eine 42-Jährige aus Möglingen zum Opfer von Betrügern, die sich am Telefon als Microsoft-Mitarbeiter ausgaben. Durch geschickte Gesprächsführung gelang es dem Anrufer das Vertrauen der Frau zu gewinnen, die ihm in der Folge ermöglichte, sich über eine sogenannte Fernzugriffssoftware auf ihr Mobiltelefon und ihren Laptop aufzuschalten. Im weiteren Verlauf loggte sie sich unter anderem in das Onlinebanking ihrer Bank ein. Hierdurch war es den Tätern möglich rund 1.000 Euro auf ein ausländisches Konto zu transferieren. Als die 42-Jährige stutzig wurde, ließ sie sämtliche Transaktionsmöglichkeiten sperren und konnte so einen weiteren Schaden abwenden. Sie erstattete anschließend Strafanzeige bei der Polizei.

 

Tamm: Verkaufsautomaten beschädigt

Bislang unbekannte Täter machten sich zwischen Freitag 18:00 Uhr und Montag 13:00 Uhr an zwei Verkaufsautomaten im Bereich des Fißlerhofes in Tamm zu schaffen. Die unbekannten Täter versuchten an einem Automaten die Ausgabeluke einzudrücken, um mutmaßlich an die Ware zu gelangen. Dies misslang jedoch, da die Luke verkantete. An einem zweiten Automaten durchtrennten die Täter ein Stromkabel, hierdurch konnten sie ebenfalls keine Beute machen. Es entstand ein Sachschaden von rund 1.300 Euro. Der Polizeiposten Tamm, Tel. 07141 601014, hat die Ermittlungen übernommen und sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

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Neue Details im Mordfall: Mann (79) in Ludwigsburg auf offener Straße erstochen

Tötungsdelikt in der Ludwigsburger Oststadt: Ein 79-Jähriger wurde am Dienstag gegen 14.15Uhr auf offener Straße getötet. Nach dem Tatverdächtigen wird weiterhin mit Hochdruck gefahndet.

Was war passiert?

Noch ungeklärt sind die Umstände, die am Dienstagnachmittag zu einem Tötungsdelikt in der Danziger Straße in Ludwigsburg führten. Gegen 14:15 Uhr wurde die Polizei durch mehrere Zeugen alarmiert, die dort einen Schwerverletzten auf dem Boden liegend auffanden. Bei der Person handelte es sich um einen 79-jährigen Mann. Er wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht, wo er verstarb. Sofort eingeleitete umfangreiche Fahndungsmaßnahmen mit starken Kräften sowie dem Einsatz eines Polizeihubschraubers führten bislang nicht zur Ergreifung eines Tatverdächtigen. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Tel. 0800 1100225, zu melden.

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“Basketball ist mein Leben” – John Patrick im Interview

John Patrick ist der Architekt der erfolgreichsten Ära der MHP-RIESEN Ludwigsburg. Viele Spieler kamen und gingen in den fast zehn Jahren seiner Trainerlaufbahn in der Barockstadt. Nur Patrick blieb. Er war die Konstante in einer fast jährlich nahezu komplett neu aufgestellten Mannschaft. Die Philosophie des US-Amerikaners war stets einfach: Respekt und Siege sammeln mit einem der berüchtigtsten Defensiv-Teams der Basketball-Bundesliga. Im Interview spricht der 54-Jährige über die Licht- und Schattenseiten eines Trainerjobs und warum es jetzt für ihn an der Zeit ist, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Ein Interview von Ayhan Güneş

LB24: Wann immer ich Sie während und nach den Spielen beobachtet habe, waren Sie die Ruhe in Person, souverän und kontrolliert. Werden Sie nie nervös?

JP: Es bringt weder für den Spieler noch für den Coach etwas, wenn man hochemotional reagiert. Außerdem versuche ich so ruhig wie möglich zu bleiben. Ein wichtiger Faktor für sportlichen Erfolg ist eine gute Vorbereitung, darauf konzentriere ich mich. Dennoch weiß ich, dass wir trotzdem Spiele verlieren können. Als Spieler und als Coach muss man sich immer fragen, was alles falsch laufen kann. Die besseren Mannschaften stellen sich darauf ein, dass der Gegner ihnen das Leben schwer machen wird. Nach jedem Spiel, besonders wenn man gewonnen hat, tritt eine Erleichterung ein. Verliert man, hat man sich eventuell nicht gut genug vorbereitet.

Ihre Trainerzeit bei den MHP-RIESEN ist jetzt beendet. Mit welchem Gefühl sind Sie in den immerhin 10 Jahren in Ludwigsburg zur Arbeit gegangen und wie ist Ihr aktuelles Gefühl morgens beim Aufstehen?

Basketball ist mein Hobby und gleichzeitig mein Job. Schon als Spieler und danach als Trainer war mir bewusst, dass es schlechtere Jobs gibt und ich glücklich bin, das ich mein Hobby als Job ausüben durfte. Als Student bekam ich ein Stipendium für Stanford, damals dachte ich schon: Wahnsinn, ich mache hier das, was ich normalerweise in meiner Freizeit machen würde und werde sogar noch in Form eines Stipendiums dafür bezahlt. Ich habe schon immer Pick-up Basketball Streetbasketball gespielt mit wem und wann immer ich konnte, und beschäftige mich bis heute noch in meiner Freizeit mit Basketballthemen, deswegen hatte und habe ich nie das Gefühl, dass meine Tätigkeit wirklich unbequeme Arbeit ist. Obwohl es viel Zeit braucht, um den Job richtig auszuüben.

Als bekannt wurde, dass Sie vorzeitig Ihren Vertrag auflösen, wurden Sie zitiert mit der Aussage, dass es zehn sehr intensive Jahre in Ludwigsburg waren und es jetzt Ihrer Meinung nach Zeit sei für einen Tapetenwechsel. Woran haben Sie das festgemacht?

Ich hatte das Gefühl, dass ich mal eine Pause brauche. Neben meinem Job als Coach war ich zusätzlich Sportdirektor, habe mich auch um das Jugend-Recruiting gekümmert und mit Agenten Verhandlungen von Anfang bis zum Ende geführt, Verträge vorbereitet, für den Trainerstab als auch für die Spieler. Auch in der Nebensaison lief die Tätigkeit als Cheftrainer und Sporttrainer selbstverständlich weiter. Spieler wurde gesichtet und auch Verhandlungen mit Teams geführt, die an unseren Spielern interessiert waren. Diese Arbeiten haben sich vor allem auf den Sommer konzentriert. Natürlich habe ich als Trainer und Sportdirektor keinen geregelten Job von 9.00 bis 17.00 Uhr, weder während noch außerhalb der Saison. Und natürlich war es auch interessant für mich, meine zwei eigenen Söhne im Team zu haben und ihnen Vater und Trainer zugleich zu sein, was gleichermaßen super wie herausfordernd war. Dann kam die Corona-Zeit, in der wir international, aber ohne Fanbegleitung gespielt haben. Es waren sehr intensive und erfahrungsreiche Zeiten. Manchmal wäre es gut gewesen eine Pause einzulegen aber der Wettbewerb, in dem wir uns befanden, ließ das einfach nicht zu.

War es schwierig, den Vertrag vorzeitig aufzulösen? Hat man Ihnen keine Steine in den Weg gelegt?

Ich hatte seit 2013 eine Ausstiegsklausel in meinem Vertrag. Ich sprach mit den Vereinsverantwortlichen und gemeinsam fanden wir einen Weg, wie das Team weiterhin seine erfolgreiche Entwicklung fortführen könnte. Dem Verein stehe ich jedoch weiterhin in einer beratenden Rolle zur Seite.

Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie Ihnen von Ihren Wechselplänen erzählt haben?

Die Familie hat sehr positiv auf meine Entscheidung reagiert, da sie mit der Zeit bemerkt haben, dass eine kleine Verschnaufpause mir guttun würde.

Es ist nachvollziehbar, dass Ihre Frau mit Ihrer Entscheidung glücklich ist. Aber was sagen Ihre Söhne dazu?

Sie verstehen mich und akzeptieren meine Entscheidung. Alle drei sind sehr fleißig. Mein erster Sohn Julian war in der Saison 2017/18 unser Teammanager. Er war damals erst 17 oder 18 Jahre alt, hat aber gearbeitet wie ein Erwachsener. Oft hat er bis in die tiefe Nacht hinein die Mannschaftswäsche gewaschen und hat die Mannschaft durch halb Europa begleitet. Auch wenn ich sein Vater war, habe ich von ihm erwartet, dass er seinen Job perfekt macht. Meine beiden anderen Söhne Johannes und Jacob spielen regelmäßig im Team. Sie haben Abitur gemacht ohne jeglichen Sonderstatus. Sie mussten ihre Sachen für die Schule erledigen. Das war auch nicht einfach für sie als junge Spieler, gerade während Corona, mit wenigen sozialen Kontakte, nur Schule und Basketball.

Ihre Jungs sind fleißig und ehrgeizig. Wie stolz sind Sie als Vater auf ihre drei Söhne?

Ich bin sehr stolz auf alle drei. Vor allem darauf, wie sie die Herausforderungen angenommen haben und dabei positiv geblieben sind. Ich muss ihnen gar nichts sagen, sie wissen selbst, was ihnen beispielsweise ein Individualtraining bringt, das machen sie von ganz allein. Julian als Trainer und Johannes und Jacob als Spieler.

Es macht mir große Freude zu sehen, dass alle drei verstanden haben, das zusätzliches Training einen großen Nutzen und einen Wettbewerbsvorteil bringen kann.

Viele Menschen hier im Landkreis sagen, Sie sind das Gesicht der MHP-RIESEN. Sehen Sie das selbst auch so?

Nein, denn ich möchte nicht im Rampenlicht sein und auch nicht in der Öffentlichkeit über Basketball sprechen. Ich bevorzuge den Hintergrund, um meine Aufgaben erfolgreich zu erledigen.

Werden Sie außerhalb der MHP-Arena in Ludwigsburg oft angesprochen?

Manchmal schon, aber es ist ehrlich gesagt nicht ein Thema für mich.

Ihr Job ist ein 24-Stunden-Job, der viel Energie, Kraft und Zeit kostet. Wo nehmen Sie Kraft und Energie her, um das alles zu stemmen?

Mein ganzes Leben lang habe ich Sport getrieben und Wettbewerbe bestritten. Deshalb verspüre ich diesbezüglich auch keinen unerwarteten Stress. Ich war immer bereit, den Wettbewerb an- bzw. aufzunehmen, wollte stets meine Jobs als Cheftrainer und Sportdirektor seriös ausüben. Nur die Öffentlichkeitsarbeit mit Interviews war noch nie mein Ding. Ich würde lieber weniger sagen und das Rampenlicht den Spielern und dem Präsidenten überlassen. Das wird mir in Japan besser gelingen, denn da werde ich lediglich Cheftrainer sein.

Was tun Sie sich Gutes, wenn Sie mal entspannen wollen?

Ich liebe einfach Basketball, auch in der Freizeit. Aber ich mag auch die Natur, lese viel, zum Beispiel über Politik. Aber es macht mir auch einfach Spaß, mit jüngeren Menschen auf dem Spielfeld zu arbeiten, es macht Spaß mit Coaches zu reden. Basketball ist mein Leben. Außerdem ist es für mich als Familienvater faszinierend zu sehen, wie unsere Kinder groß geworden sind und sich entwickeln, wie selbständig sie geworden sind über die Jahre.

Über Sie als Trainer wird gesagt, dass Sie knallhart sind und von Ihren Spielern fordern, immer bis zum Äußersten zu gehen. Erwartet das der Ehemann und Familienvater John Patrick auch von seiner Familie?

Die Menschen, die das behaupten haben mich wahrscheinlich nie bei meiner Arbeit erlebt und auch nicht zuhause. Zu Hause bin ich kein Coach. Zusammen mit meiner Frau bilden wir ein gutes Team. Wir mussten auch früh den Kindern einiges zutrauen, sei es das Kümmern um den Hund und die Pferde oder um Dinge im Haus wie beispielsweise den Müll oder Shoppen. Auch müssen sie sich um die Oma kümmern, die schon älter ist und bei uns ganz in der Nähe wohnt.

Junge Spieler, die zu uns kommen, tun das, um sich zu entwickeln. Ältere Spieler kommen um zu siegen und erfolgreich zu sein. Ich denke, dass wir mit zu den Top-Mannschaften gehören, aber diesen Erfolg schafft man eben nur durch harte Arbeit.

Sind Sie ein Trainer zum Anfassen, eine Art Vaterfigur, oder ist Ihnen Distanz und Respekt lieber?

Ich bin relativ offen und jeder kann mit seinen Problemen auch außerhalb des Basketballs zu mir kommen. Eine gewisse Distanz im Training ist wichtig. Jedoch ist auch das persönliche Interesse am Spieler relevant.

Wir haben hier auch einen Teammanager, Yannick Rohatsch, der für die täglichen Dinge zuständig ist. Er ist noch näher an den Spielen dran. Das hilft sehr.

Kommen wir zum Thema Corona, dass uns alle die letzten zwei Jahre beschäftigt hat. Wie hat sich Corona auf den Basketball ausgewirkt?

Während der Coronakrise hatten wir als MHP RIESEN zweieinhalb sehr gute Spielzeiten, aber es war natürlich nicht einfach. Schlimmer noch war es jedoch für die Kinder und Jugendlichen, die ihren Bewegungstrieb, ihre Sportbegeisterung und ihre sozialen Kontakte in den Vereinen nicht ausleben durften. Für uns war es aufreibend, dass wir so viele PCR-Tests machen mussten, manchmal zweimal am Tag. Die ganzen Regeln damals waren notwendig. Zum Glück hatten wir unsere Spieler auf der Bank, die für Stimmung während der Spiele gesorgt haben. Dieser Teamgeist und die Energie, die da von der Bank kamen, das war schon ein Vorteil für uns. In der Saison 2019-2020 hatten wir  mit 17 Siegen und drei Niederlagen, im letzten Jahr mit 30 Siegen und vier Niederlagen und in diesem Jahr mit 23 Siegen und elf Niederlagen eine extrem erfolgreiche Zeit. Das war schon alles sehr gut. Komisch waren unsere Geisterspiele in vielen Teilen Deutschlands, während auf internationaler Ebene wieder ganz andere Regeln galten, sei es bei den Reisebedingungen oder für die Anwesenheit von Fans während der Spiele. Das war alles recht kompliziert, aber wir sind als Team gut durch diese Zeit gekommen.

Hatten Sie selbst Corona?

Ich glaube, dass ich es zweimal hatte, aber ich wurde nie positiv getestet.

Wenn Sie die letzten zehn Jahre Revue passieren lassen, was werden Sie in Zukunft vermissen?

Ludwigsburg als Stadt mit all seinen Menschen werde ich vermissen. Ich liebe Ludwigsburg, es ist ein toller Ort für meine Familie und mich. Hier verschmelzen so viele Nationen, Sprachen und Kulturen, das mag ich. Das wird in Japan anders sein, denn dort leben zu 99 Prozent Japaner, nur Tokio ist relativ international. Dort fühle ich mich auch wohl. Ich werde am Rand von Tokio wohnen und fahre fünf Minuten mit dem Fahrrad, dann bin ich in der Natur, fahre viele Kilometer am Fluss entlang, sehe Tempel und Reisfelder. In vierzig Minuten bin ich an einem Surfing-Strand, das ist alles wunderbar, vor allem auch deshalb, weil wir in Japan nur einmal am Tag trainieren dürfen. Hier in Ludwigsburg brauche ich allerdings nur 15 Sekunden, schwupps bin ich im Favoritenpark.

Während Ihrer Zeit hier als Trainer sind viele namhafte Spieler gekommen, einige sind gegangen. Wer war der herausragendste Spieler?

Jeder Spieler hat etwas mitgebracht. Es gibt Spieler, die vielleicht nicht so herausragend auf dem Spielfeld performt haben, aber die legen anderweitig so viel Power und Einstellung an den Tag wie beispielsweise Chris von Fintel. Oder Spieler wie Jon Brockman, Tom Walkup, Jaleen Smith, die einen unbeschreiblichen Einfluss auf die Mitspieler hatten, so motiviert jeden Tag trainiert haben und im Spiel in der Offensive wie Defensive dominant aufgetreten sind. Wir hatten viele hier, nicht nur in der spielenden Mannschaft, sondern auch im Verein wie Lukas Robert oder Mario Probst, die den administrativen Bereich geregelt haben. Es wird so bleiben, unabhängig davon ob ich da bin oder nicht. Führung kommt von allen.

Gibt es weltweit einen Spieler, der für Sie der Größte war bzw. ist?

Da sage ich sofort Michael Jordan. Der Mann hat nicht nur auf dem Feld mehr als jeder andere geleistet, er war eine Ikone und hat Basketball international populär gemacht. Er spielt in seiner eigenen Liga.

In jeder Saison hatten Sie die Aufgabe, eine Mannschaft fast komplett neu zusammenzustellen. Und fast jedes Mal ist es Ihnen gelungen, ein sehr erfolgreiches Team daraus zu formen. Wie haben Sie das geschafft, was ist Ihr Geheimnis?

Wir haben versucht, charakterstarke Spieler zu gewinnen, die Basketball richtig lieben und leben. Wir haben in dieser tollen Stadt Ludwigsburg in allen Bereichen super Trainingsmöglichkeiten, so dass sich jeder Spieler wohlfühlen und wir gute Spiele abliefern konnten. Wir spielen national in einer starken Liga, der BBL, und in der Champions League spielen wir gegen Topteams in ganz Europa. Wir sind bei NBA- und Euroleague-Scouts eine bekannte Größe. So konnten wir unseren Spielern behilflich sein um sie in die Euroleague oder in die NBA zu schicken. Sie kamen als Rohdiamanten zu uns, und einige Spieler haben es als großes Sprungbrett genutzt.

Mit unserem Jugendprogramm gehören wir übrigens mittlerweile zu den Besten in Deutschland und meiner Meinung nach zu den Top-Acht in Europa. allerdings hat es vier, fünf Jahre gedauert, bis wir so weit waren, dass Jugendliche mit den Profis trainieren  konnten. Davon wird die Mannschaft auch in der Zukunft künftig profitieren.

Was war bislang Ihr schönstes Erlebnis bei oder mit den MHP RIESEN?

Neben Superlativen wie Hauptrundmeisterschaft und Final Fours machte mir auch das tägliche Training großen Spaß. Spielern zuzusehen wie sie besser werden.

Bleibt Ihnen auch ein negatives Erlebnis in Erinnerung?

In schlechter Erinnerung bleiben mir natürlich all die Verletzungen, aber auch meine Sorge beim Spiel um die Meisterschaft in München gegen Alba Berlin, als ich Angst hatte, dass mein bester Spieler (Anm. der Redaktion: Marcos Knight) nicht auflaufen kann. Und so kam es dann leider auch.

Gab es mal den Moment in Ihrer Trainerzeit, in dem Sie ans Aufhören dachten?

Nein, einen solchen Moment gab es nie. Selbst in meiner Zeit als Spieler an der Highschool oder in Stanford, wo ich mehrere Spielzeiten wenig zum Einsatz kam, habe ich nicht eine Sekunde ans Aufhören gedacht. „Da musst Du durch. Es ist halt ein Kampf.“

Sind Sie eine Kämpfernatur?

Als Trainer habe ich die Einstellung, dass ich einen Weg finde, um zu gewinnen. Ja, denn es gibt immer einen Weg und eine Lösung. Es gibt auch immer eine Rolle, die man in einer Mannschaft finden kann, auch wenn es vielleicht nicht die Wunschrolle ist. Wenn man nicht zum Goalgetter wird, ist man vielleicht in der Verteidigung wertvoll für die Mannschaft. Kämpfen ist notwendig, (manchmal auch gegen das eigene Ego) wenn du gewinnen willst.

Wie geht es jetzt mit John Patrick weiter?

Den Sommer über habe ich frei. Das war mein Wunsch und das ist auch gut vereinbar mit meinem künftigen Job als Cheftrainer der Chiba Jets in Japan, wo ich Ende August hin wechseln werde. Ich helfe zudem meinem Nachfolger Josh King, wir telefonieren jeden Tag. Da ich einen Beratervertrag mit den MHP RIESEN habe, bleibt die Verbindung zu Ludwigsburg auf jeden Fall bestehen. Meine Familie bleibt hier. Zwei meiner Kinder werden hier weiterhin spielen. Beide wollten unbedingt mindestens noch ein Jahr bei den RIESEN bleiben. Das finde ich gut, denn sie identifizieren sich total mit Ludwigsburg und den Riesen.

Welche Visionen und Träume haben Sie noch?

Oh, da gibt es vieles, was ich noch machen möchte. Zuerst möchte ich zurück nach Japan gehen. Ich war schon mal lange Zeit dort, aber ich will jetzt mehr an der Sprache arbeiten, wieder reinkommen und mich verbessern. Ich möchte mich wieder in Form bringen, will meine amerikanischen sowie japanischen Freunde dort wieder treffen. Das alles habe ich mir vorgenommen. Allerdings war ich noch nie jemand, der sich große Ziele gesetzt hat. Ich will natürlich erfolgreich sein.

Wäre die NBA kein Traum für Sie?

Nein.

Wäre Bundestrainer eine Option?

Ich hatte Angebote, aber im Moment macht es für mich wenig Sinn. Ich genieße es den Wettkämpfen der Nationalmannschaften in der Sommersaison zuzusehen.

Herr Patrick, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Ludwigsburger Goldschmied entschuldigt sich für Galgen-Protest – Stadt verzichtet auf Anzeige

Von Ayhan Güneş

Mit seinem Protest hatte Goldschmiedemeister Stephan Wein zumindest eines erreicht: Selten so viele Passanten schauten neugierig in seine Schaufenster in der Bärenstraße. Dort sahen sie neben den Schmuckstücken eine 20 Zentimeter hohe Personengruppe aus Holz sowie eine Mini-Guillotine und -Galgen. Jede Figur hatte als Gesicht ein Foto, so dass jede zu identifizieren war. Es handelte sich um die Führungskräfte des Rathauses. Die Gewänder erinnerten an Ku Klux Klan. „Schuldig“ stand auf kleinen Zetteln. Die Protestaktion ging durch die sozialen Medien. Die Rathaus-Verantwortlichen reagierten mit einer Anzeige.

Inzwischen ist Ruhe eingekehrt. Zwischen Stadtverwaltung und Geschäftsinhaber Wein hat ein Gespräch stattgefunden. Der Goldschmiedemeister bedauert seine gewählte Darstellungsform und entschuldigt sich dafür. Im Gegenzug hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, die Strafanzeige unter anderem wegen Beleidigung und Bedrohung zurückzuziehen.

„Es war weder meine Absicht, Gewalt darzustellen noch zu Gewalt aufzurufen, noch wollte ich irgendwelche rechtsradikalen Anklänge durchblicken lassen“, äußert sich Stephan Wein gegenüber der Stadtverwaltung. Für Oberbürgermeister Matthias Knecht und die gesamte Verwaltungsleitung hatte der Goldschmied mit der Protestaktion eine rote Linie überschritten, wie der Rathauschef als erste Reaktion auf die umstrittene Schaufenster-Demo betont hatte. Kritik an der Stadtverwaltung und am Gemeinderat sei üblich und in einer Demokratie auszuhalten. Aber angesichts zunehmender Bedrohung und Beleidigung von Amtspersonen bis hin zu tätlichen Angriffen auf allen Ebenen des politischen Lebens seien diese inhaltlichen Darstellungen inakzeptabel.

Nach der Anzeige entfernte Wein die strittige Dekoration, er löschte seinen Beitrag in den sozialen Medien und suchte das Gespräch mit der Verwaltungsleitung. Gegenüber Bürgermeisterin Andrea Schwarz erklärte Wein, er habe mit der Aktion die Aufmerksamkeit auf die Belange des Innenstadthandels und dessen Bedürfnisse lenken wollen. Mit der Sperrung des Gehwegs zugunsten der Gastronomie in der Eberhardstraße fühle er sich in seiner Existenz bedroht und erkennt, dass die Laufkundschaft ausbleibe. Er räumte ein, dass die Darstellung von Personen der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und den anliegenden Geschäftstreibenden im Zusammenhang mit Tötungsinstrumenten ein Fehler war. „Wer mich kennt, weiß, dass ich für eine diskussionsfreudige, aber gewaltfreie Kommunikation eintrete.“

In dem Gespräch versicherte Bürgermeisterin Schwarz dem Goldschmied aus der Bärenstraße, dass für die Stadtverwaltung die Belebung der Innenstadt und die Interessen des gesamten Einzelhandels außerordentlich wichtig seien. Aus diesem Grund würden derzeit auch die Regelungen der Sondernutzungssatzung angepasst, um mehr Flexibilität und passgenaue Lösungen zu finden.

Gemeinderat stimmt über Stadtbahn in Ludwigsburg ab – Trasse durch Wilhelmstraße bleibt ungewiss

Von Uwe Roth

Die Abstimmung im Ludwigsburger Gemeinderat am Mittwochabend könnte historisch werden. Der Beschluss der Planung und des Baus einer Stadtbahn durch die Barockstadt steht in der letzten Sitzung vor der Sommerpause auf der Tagesordnung. Der Mobilitätsausschuss hat die Vorlage vor einer Woche bereits durchgewunken. Von den 13 Mitgliedern des vorberatenden Ratsgremiums stimmten lediglich zwei gegen die seit über 20 Jahren diskutierten und immer wieder abgeänderten Planungen. Mit einer Ablehnung des Beschlusspakets ist folglich nicht zu rechnen. Aber es bleiben Fragen offen bis hin zu der, ob der Bund die weitgehende Förderung übernehmen wird.

Somit wird sich erst in einigen Jahren herausstellen, ob die Abstimmung am Ende tatsächlich als historisch betrachtet werden kann. Denn ob die Stadtbahn ab dem nächsten Jahrzehnt auf der Wilhelmstraße fahren wird, also auf der zentralen Innenstadtachse, wird nach dem Beschluss weiterhin offenbleiben. Unter Punkt zwei des Beschlussvorschlags heißt es, dass die Realisierung der Innenstadtstrecke „als Option“ ins Auge gefasst werde. Eine Entscheidung falle zu „einem späteren Zeitpunkt“. Wann dies sein wird, bleibt völlig offen. Den Kritikern einer Innenstadtlinie ist es somit gelungen, den folgenden Planungsschritten weiterhin ihren Stempel aufzudrücken.

Der Beschlussvorschlag basiert auf den Unterlagen des Zweckverbands Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg. Der unterscheidet das weitere Vorgehen in Planung, Bau und Realisierung. Nun könnte man meinen, „Bau“ und „Realisierung“ bedeuten das gleiche. Doch die Unterscheidung weist darauf hin, dass der Gemeinderat der Planung und dem Bau der Innenstadtlinie grundsätzlich zustimmt, er den Baustart und das Datum der Inbetriebnahme aber unbestimmt lässt.

Für den übrigen Aufbau des Stadtbahnnetzes gibt es dagegen konkrete Zeitpläne: Für die Strecke Markgröningen-Ludwigsburg (Bahnhof) sollen die Planungen und die Genehmigungsverfahren im ersten Quartal 2027 abgeschlossen sein. Baustart ist im dritten Quartal 2027 vorgesehen, die Inbetriebnahme im viertel Quartal 2028. Auch einen Zubringer von Schwieberdingen an die reaktivierte Bahnstrecke soll es bis dahin geben.

Die Eröffnung der Linie zwischen dem Bahnhof und Remseck-Aldingen soll wiederum vier Jahre später erfolgen. Sie verläuft in Richtung Osten der Stadt durch die Leonberger Straße, überquert die Stuttgarter Straße und führt weiter durch die Hindenburgstraße, vorbei an der Agentur für Arbeit/dem Jobcenter sowie Landratsamt. Auf der Danziger Straße geht es Richtung Süden bis zum Salonwald. Von dort soll die Bahn links Richtung Pattonville abbiegen.

Zu den ursprünglichen Planungen ist allerdings ein neuer Streckenabschnitt hinzugekommen: An der Kreuzung Hindenburgstraße Oststraße (beim Discounter Lidl) soll sich die Strecke teilen. Ein Strang ist nun auf der Oststraße bis zur Schorndorfer Straße vorgesehen, der von dort nach Oßweil führen soll. Diese Teilstrecke erschließt große Wohngebiete und führt am Stadionbad vorbei. Das ist sicher ein Gewinn.

Doch der zusätzliche Abschnitt ist ebenso ein wichtiges Signal an das Bundesverkehrsministerium, das der wichtigste Zuschussgeldgeber sein wird. Der Zweckverband erwartet eine Förderquote von bis zu 75 Prozent. Von welchem Gesamtgebetrag, müssen die Planenden allerdings erst noch ausrechnen. Schätzungen liegen bei Investitionskosten von 250 Millionen Euro. Das Signal soll heißen, es entsteht nicht nur ein einzelner Schienenstrang für eine Stadtbahnlinie von Markgröningen über Ludwigsburg nach Remseck, sondern es entsteht von Beginn an ein ausbaufähiges Stadtbahnnetz. Auch wenn die Linie über die Wilhelmstraße (vorerst) nicht kommen sollte, werden die Stadtteile Schlösslesfeld und Oßweil über einen Umweg durch die Hindenburgstraße an die Stadtbahn angeschlossen.

Ob das Bundesverkehrsministerium diese Innenstadtumfahrung akzeptiert, wird sich erst in einigen Jahren zeigen, wenn das Geld an den Zweckverband fließt. Dieser muss die Planungs- und Genehmigungsunterlagen aber nicht in Berlin, sondern beim Verkehrsministerium des Landes einreichen. Das wird die Unterlagen von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) prüfen lassen. Erst wenn diese grünes Licht gibt, wird der Förderantrag beim Bund eingereicht.

Die Stadt Ludwigsburg und der Zweckverband zeigen sich überzeugt, dass die Strategie der schrittweisen Realisierung aufgehen wird. Erst kürzlich hat das Bundesverkehrsministerium angekündigt, dass es den Zugang zu Fördermitteln für Schienenprojekte erleichtern wolle.

So sehen die Corona-Zahlen für den Landkreis am Dienstag aus

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen bundesweit vorläufig 145.472 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 9,5 Prozent oder 15.219 Fälle weniger als am Dienstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 664,9 auf heute 678,7 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. (Stand: 26.07.22 – 03.11Uhr)

Und so sehen die Corona-Zahlen im Landkreis Ludwigsburg aus: 

Das Gesundheitsamt Ludwigsburg hat am Dienstagnachmittag in der Summe vorläufig 1596 neue Corona-Fälle gemeldet. Die Inzidenz liegt laut dem Landratsamt bei 558,2. Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Ludwigsburg liegt bei mindestens 720. (Stand: 26.07..22 – 16Uhr)

Der Hospitalisierungswert im Landkreis lag am Montagnachmittag bei 5,6. Die Zahl der Intensivpatienten stieg laut dem Gesundheitsamt zum Vortag auf 149 (+12). (Stand: 25.07.22.)

Gemeinde ( Bestätigte Fälle | Differenz zum Vortag ) Stand: 25.07.22.

Affalterbach ( 1.668 | 0 )
Asperg ( 4.707 | 0 )
Benningen am Neckar ( 2.164 | 0 )
Besigheim ( 4.685 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 16.116 | 0 )
Bönnigheim ( 3.096 | 0 )
Ditzingen ( 8.718 | 0 )
Eberdingen ( 2.230 | 0 )
Erdmannhausen ( 1.749 | 0 )
Erligheim ( 957 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 5.247 | 0 )
Freudental ( 951 | 0 )
Gemmrigheim ( 1.784 | 0 )
Gerlingen ( 6.139 | 0 )
Großbottwar ( 2.968 | 0 )
Hemmingen ( 2.900 | 0 )
Hessigheim ( 912 | 0 )
Ingersheim ( 2.176 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 2.507 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 7.050 | 0 )
Kornwestheim ( 12.407 | 0 )
Löchgau ( 1.967 | 0 )
Ludwigsburg ( 32.644 | 0 )
Marbach am Neckar ( 5.628 | 0 )
Markgröningen ( 4.654 | 0 )
Möglingen ( 3.959 | 0 )
Mundelsheim ( 1.150 | 0 )
Murr ( 2.281 | 0 )
Oberriexingen ( 979 | 0 )
Oberstenfeld ( 2.610 | 0 )
Pleidelsheim ( 2.223 | 0 )
Remseck am Neckar ( 9.523 | 0 )
Sachsenheim ( 5.965 | 0 )
Schwieberdingen ( 4.423 | 0 )
Sersheim ( 1.642 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 4.164 | 0 )
Tamm ( 3.957 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 10.289 | 0 )
Walheim ( 1.155 | 0 )

red

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