VVS-Tarif: Neuer Finanzierungsvorschlag für eine Nullrunde

Im Jahr 2020 soll es im VVS keine Preiserhöhung geben. Die Landeshauptstadt Stuttgart, Die VVS-Verbundlandkreise in der Region Stuttgart und das Land haben einen Finanzierungsvorschlag für eine Nullrunde im VVS-Tarif erarbeitet. Dieser Vorschlag soll nun in den politischen Gremien beraten werden.

Nach Auffassung von Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Esslingens Landrat Heinz Eininger und dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann kann in einer Nullrunde ein wichtiger Beitrag liegen, um die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu stärken und noch mehr Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg zu bewegen. Bei dem neuen Angebot übernimmt das Land für die nächsten 5 Jahre etwa ein Drittel der Kosten für die Nullrunde 2020, also jährlich rund 3,15 Mio. Euro. Die verbleibende Summe teilen sich die Verbundlandkreise und die Stadt Stuttgart im Verhältnis von 55 zu 45 Prozent.

Oberbürgermeister Kuhn, der auch VVS-Aufsichtsratsvorsitzender ist, erklärte am Dienstag, 5. November: „Das ist eine gute Nachricht für alle ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer. Das positive Signal und der große Erfolg der Tarifreform, die neben der Vereinfachung des Tarifgefüges den Fahrgästen auch spürbare Vergünstigungen gebracht hat, soll nicht geschmälert werden. Deshalb möchte ich für 2020 eine Preiserhöhung verhindern und eine Nullrunde erreichen.“

Verkehrsminister Hermann sagte: „Die seit April dieses Jahres geltende Tarifzonenreform im VVS mit deutlich niedrigeren Fahrpreisen hat bereits zu einem merklichen Zuwachs bei den Fahrgastzahlen geführt. Diese Entwicklung wollen wir weiter unterstützen. Denn im Interesse der Luftreinhaltung und des Klimaschutzes müssen mehr Menschen umsteigen vom Auto auf Busse und Bahnen. Einen wichtigen Anreiz dafür können preiswerte Tarife im ÖPNV geben. Das Land ist deshalb aufgrund der Luftreinhalteproblematik in Stuttgart und der Region bereit, etwa ein Drittel der Einnahmeausfälle auszugleichen. So unterstützen wir die Landeshauptstadt und die Verbundlandkreise, eine Erhöhung der VVS-Tarife im nächsten Jahr zu vermeiden.“

Landrat Eininger, der für die Landkreise an den Verhandlungen beteiligt ist, erklärte: „Das neue Angebot des Landes ist überlegenswert. Jetzt gilt es in unseren Landkreisen darüber zu beraten. Immerhin tragen wir dauerhaft mit rund 3,5 Millionen Euro pro Jahr die größte finanzielle Last. Dies gilt erst recht, weil wir in den nächsten Jahren erheblich in Infrastruktur und Qualitätsverbesserungen investieren müssen, das Geld aber nur einmal ausgeben können.“

Nach Berechnungen des VVS wären zur Deckung der Kostensteigerungen im Jahr 2020 eine Fahrpreiserhöhung um 3,5 Prozent notwendig. Etwa die Hälfte davon, genau 1,8 Prozent, ließen sich demnach durch höhere Fahrgastzahlen erwirtschaften. Für eine Nullrunde müssen daher die verbleibenden 1,7 Prozent oder knapp 10 Millionen Euro der Kostensteigerungen als Ausgleich für die Verkehrsbetriebe SSB, Deutsche Bahn und die Busunternehmen in den Kreisen finanziert werden. Das Land will dazu 3,15 Millionen Euro pro Jahr beisteuern. Auf die Verbundlandkreise entfielen demnach 3,47 Millionen und auf die Stadt 2,84 Millionen Euro.

Streik: Das sollten Fluggäste wissen

Streik ist für viele Flugreisende ein großes Ärgernis. Auch beim anstehenden Arbeitsausstand bei der Lufthansa müssen sich die Passagiere wieder auf zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Diesmal legen die Flugbegleiter von Deutschlands größter Airline ihre Arbeit nieder. Doch betroffene Fluggäste müssen diese Situation nicht klaglos hinnehmen.

Was raten Experten? “Betroffene Passagiere sollten unbedingt die aktuelle Lage beobachten und regelmäßig den Status ihres Fluges überprüfen. Reisende, deren Lufthansa-Flüge aufgrund des Streiks gestrichen werden, haben Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von bis zu 600 Euro pro Person. Gleiches gilt für Passagiere, deren Flüge ihr Ziel erst mit mindestens drei Stunden Verspätung erreichen. Dies regeln die europäischen Fluggastrechte”, erklärt Laura Kauczynski, Expertin für Fluggastrechte bei AirHelp.

Neben der finanziellen Entschädigung ihrer Passagiere muss die Lufthansa bei Wartezeiten von mehr als zwei Stunden und einer betroffenen Flugstrecke von mehr als 1.500 Kilometern am Flughafen zudem Mahlzeiten und Getränke bereitstellen und ihnen die Möglichkeit bieten, zwei Telefonate zu führen oder E-Mails zu versenden. Bei Bedarf muss sogar eine Unterkunft bereitgestellt und die Beförderung dorthin ermöglicht werden.

Die Höhe der Entschädigungszahlung berechnet sich aus der jeweiligen Länge der Flugstrecke. Der rechtmäßige Entschädigungsanspruch ist abhängig von der tatsächlichen Verspätungsdauer am Ankunftsort sowie dem Grund für den ausgefallenen oder verspäteten Flug. Und noch etwas: Betroffene Passagiere können ihren Entschädigungsanspruch rückwirkend durchsetzen, bis zu drei Jahre nach ihrem Flugtermin, betonen die Experten von AirHelp.

Ralf Loweg

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Kutschenunfall in Affalterbach: Lehrer und Schüler verletzt

In Affalterbach kam es gestern zu dem schweren Kutschenunfall. Dabei wurde ein 49-Jähriger schwer und ein 13-jähriges Mädchen leicht verletzt.

Der 49-Jährige und das 13-jährige Mädchen fuhren gegen 15Uhr mit der Pferdekutsche im Ortsteil Steinächle in der Verlängerung der Ortsstraße. Nach Angaben der Polizei, geriet das an die Kutsche gespannte Pferd außer Kontrolle, verließ die Straße und geriet auf eine Streuobstwiese. Spuren im Gras deuten auf eine Chaosfahrt hin. Teile der Kutsche lagen verstreut am Unglücksort.

Die eintreffenden Rettungsdienstmitarbeiter forderten für einen schwer verletzten Mann einen Rettungshubschrauber. Notarzt und Rettungsdienstpersonal stabilisierten die beiden Verletzten für den Transport. Der schwerverletzte Mann wurde in eine Klinik geflogen, die zweite Verletzte wurde mit einem Rettungswagen in die Klinik gebracht.

Das Pferd mit samt der Kutsche, galoppierte zum Hof zurück.  Nach ersten unbestätigten Informationen, handelt es sich bei dem schwerverletzten 49-Jährigen um einen Fahrlehrer der Kutsche, er schult das Kutschenfahren. Bei der 13-Jährigen soll es sich um eine Schülerin gehandelt haben.

Rettungswägen aus dem Landkreis Ludwigsburg und aus dem Landkreis Rems-Murr sowie ein Helfer vor Ort des DRK Ortsvereines waren am Unfallort.

Facebook will mit neuem Logo sein Image aufpolieren

Der massive Daten-Skandal hat bei Facebook Spuren hinterlassen. Der Internet-Gigant sorgt sich um sein Image. Mit einem neuen Logo soll jetzt das verlorene Vertrauen zurückgewonnen werden.

Das neue Logo soll häufiger neben anderen Marken des Konzerns wie Instagram und WhatsApp stehen. Laut Umfragen wüssten viele Nutzer nicht, dass die Foto-Plattform Instagram und der Chatdienst WhatsApp zu Facebook gehören. Wenn sie das wissen, dann verbesserte es das Ansehen von Facebook, so das Unternehmen.

Neben WhatsApp und Instagram gehören auch der Spezialist für virtuelle Realität Oculus und die Bürokommunikations-Plattform Workplace zum Facebook-Konzern.

Ralf Loweg

 

Hepatitis: Nicht ohne Impfschutz in den Urlaub

Das nasskalte Schmuddelwetter hat Deutschland fest im Griff. Viele Menschen träumen deshalb von einem Urlaub – mit Sonne, Strand und Meer. Um die Ferien entspannt genießen zu können, gehört zu einer guten Reisevorbereitung auch der Impfschutz gegen Hepatitis – einer virusbedingten Leberentzündung.

Hepatitis A und B sind weltweit verbreitet und zählen zu den häufigsten Reisemitbringseln. Die Ansteckung mit dem Hepatitis-B-Virus erfolgt durch Körperflüssigkeiten. Die Erkrankung kann chronisch verlaufen und dann zu einer Leberzirrhose sowie zu Leberkrebs führen.

Hepatitis A wird durch verunreinigtes Trinkwasser und Eiswürfel, Meeresfrüchte, Salate oder ungeschältes Obst übertragen. Die Hepatitis A wird nicht chronisch, sondern geht mit Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Temperatur, Verstopfung oder Durchfall und Schmerzen im rechten Oberbauch einher – über Wochen bis Monate.

2018 mussten rund 66 Prozent der Erkrankten im Krankenhaus behandelt werden. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch das Risiko eines schweren Verlaufs.

Die Verhinderung jeglichen Kontakts mit den Erregern ist schwierig, daher ist die vorbeugende Impfung die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung einer Infektion. Um den Urlaub und vor allem Essen und Getränke entspannt genießen zu können, sollte man sich vorab beim Arzt über seinen Impfschutz informieren.

Ralf Loweg

Darum sind Patienten-Lotsen so wichtig

Kranke und pflegebedürftige Menschen kommen oft nicht alleine im Alltag zurecht. Sie benötigen Hilfe. Aus diesem Grund setzt sich die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, dafür ein, Patienten-Lotsen gesetzlich zu verankern.

“Patienten-Lotsen können dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung patientenzentrierter zu organisieren,” sagte Claudia Schmidtke auf der “Fachtagung Patienten-Lotsen” des Bundesverbandes Managed Care (BMC) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Berlin. Insbesondere für chronisch kranke Patienten, deren Versorgung einen größeren Koordinierungsbedarf mitbringt, sei die Einführung von Lotsen sinnvoll.

Unterstützung erhielt Schmidtke durch Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Reinhard machte deutlich, dass Hausärzte mit der Koordination von Leistungen und der Beratung ihrer Patienten häufig überfordert seien. “Der Hausarzt hat primär andere Aufgaben, er ist kein Lotse. Das sollten andere übernehmen,” sagte Reinhardt. “Diese organisatorische Unterstützung ist eine hochgradige Entlastung für uns Ärzte. Deshalb unterstützen wir das politisch.”

Patien-Lenlotsen – auch Case Manager genannt – sollen Patienten sektorenübergreifend durch die komplexe Versorgungskette leiten, medizinische und soziale Leistungen koordinieren, bis die Patienten selbst dazu in der Lage sind.

Über die koordinierende Aufgabe hinaus sieht Ärztepräsident Reinhardt auch einen hohen Beratungsbedarf bei den Patienten. “Aus meiner eigenen Praxis weiß ich, dass die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung rückgängig ist”, so der Mediziner.

Ralf Loweg

 

So viel Geld haben Jugendliche heute

Jugendlichen stehen heute nicht unwesentliche Geldbeträge zur Verfügung. Denn viele verdienen bereits eigenes Geld, auch wenn sie noch zur Schule gehen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage für die Postbank Jugend-Digitalstudie 2019 hervor.

Haupteinnahmequelle der deutschen Teens ist das Taschengeld. Das bekommen 80 Prozent von ihnen. 36 Prozent verdienen sich in Nebenjobs etwas hinzu. 13 Prozent sind bereits vollends im Erwerbsleben angekommen und haben einen eigenen regelmäßigen Verdienst, zum Beispiel durch eine Ausbildung oder eine Anstellung.

Schüler haben ein monatliches Budget von durchschnittlich 154 Euro Mit 16 Jahren haben Jugendliche im Schnitt monatlich 105 Euro zur Verfügung. Mit 17 Jahren können sie bereits mit 178 Euro pro Monat planen. Volljährige Jugendliche haben monatlich 297 Euro in der Tasche.

Wer noch zur Schule geht, muss mit weniger Geld auskommen. Knapp die Hälfte der Schüler kommt monatlich auf weniger als 100 Euro, rund ein Drittel liegt bei mehr als 100 Euro. Im Schnitt haben Schüler ein Budget von 154 Euro monatlich.

Damit liegen die Jugendlichen über den Empfehlungen der aktuellen Taschengeldtabelle, die das Jugendamt formuliert. Demnach sind für 16- und 17-Jährige monatlich 35 bis 45 Euro angemessen. Ab 18 Jahren sind es 70 Euro pro Monat.

Ralf Loweg

Herbstlaub: Die rutschige Gefahr

Jahr für Jahr wird Herbstlaut zu einer Gefahr. Denn durch die sinkenden Temperaturen und die Niederschläge verwandelt Herbstlaub die Bürgersteige in rutschige Flächen. Ein Unfall ist da schnell passiert.

Kommunen können in ihren Satzungen festschreiben, ob und in welchem Umfang sich Hauseigentümer um die Reinigung der Bürgersteige kümmern müssen. Wer sich der Reinigungspflicht dauerhaft entzieht, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Den Eigentümern eines Mietshauses steht es offen, die Reinigungspflicht über den Mietvertrag an die Mieter weiterzugeben.

Ereignet sich ein Unfall, hat das nicht nur eine strafrechtliche Seite. Hier geht es, wie ein Versicherungskonzern mitteilt, auch um persönliche Haftung. Bricht sich ein Passant beispielsweise das Bein, weil vergessen wurde, die Blätter wegzufegen, muss der Verantwortliche für den Schaden aufkommen.

Ohne Haftpflichtversicherung kann das teuer werden: Im geschilderten Fall können dem Geschädigten Schmerzensgeld – und falls er arbeitet – auch eine Entschädigung für seinen Verdienstausfall zustehen. Bleiben nach einem Unfall dauerhafte Schäden zurück, können sogar lebenslange Rentenzahlungen fällig werden.

Ralf Loweg

“Es gibt ein ganz starkes Verlangen, dass endlich etwas passiert”: Ludwigsburg24 im Interview mit Christoph Erdmenger

Er ist der „Reingeschmeckte“ und ministeriale Seiteneinsteiger unter den Landrats-Kandidaten. Doch Christoph Erdmenger ist auch der Kandidat, der seine Berufserfahrung vor allem außerhalb des Ludwigsburger Landkreises gesammelt hat. 2013 kam er als Abteilungsleiter für „Nachhaltige Mobilität“ nach Stuttgart ins Verkehrsministerium. Dort ist Erdmenger u.a. für Klimaschutz im Verkehr, Elektromobilität, Luftreinhaltung, Lärmschutz, Naturschutz und Radverkehr zuständig. Als möglicher neuer Landrat will er künftig den Landkreis Ludwigsburg für die Zukunft fit machen. Im Gespräch mit Ludwigsburg24 erzählt der Regierungsangestellte über seine Pläne, wann ihm die Tränen fließen und dass er erst vor wenigen Wochen mit seiner Frau und den beiden Kindern (7 und 10) ins Eigenheim nach Ludwigsburg-Oßweil gezogen ist.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Günes

 

Herr Erdmenger, wie sind Sie denn zu uns in die Redaktion gekommen – mit dem Fahrrad oder dem Auto? 

Heute bin ich mit dem Fahrrad zu Ihnen gefahren. Das ist oft das einzige bisschen Sport am Tag, das ich bekomme.

 

Wie viele Kilometer fahren Sie in der Woche?

Nicht unbedingt so wahnsinnig viele Kilometer, schätzungsweise um die 50. Wenn ich nicht mit dem Rad fahre, dann nutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel.

 

Haben Sie überhaupt ein Auto?

(lacht) Ich habe nicht nur ein Auto, sondern fünfhundert, weil ich nämlich Mitglied im Car-Sharing bin. Stadtmobil ist ja sehr gut über die ganze Region verstreut. Zum Beispiel für den Urlaub nutze ich das Car-Sharing um von A nach B zu kommen. Oder wir reisen mit dem Zug an und mieten vor Ort ein Auto. Ich bin kein begeisterter Autofahrer, aber auch kein Gegner.

 

Sie sind 1990 bei den Grünen eingetreten, warum?

Damals war es aus der Klimaschutzmotivation heraus, da es mich als jungen Mann unheimlich aufgeregt hat, dass die Bedrohung, die durch den Klimawandel insbesondere für die südlichen Länder auf uns zukommen wird, so ignoriert wird. Mich hat dabei weniger die Liebe zur Natur getrieben, die ich selbstverständlich auch in mir trage, sondern viel mehr der Gerechtigkeitsgedanke. Mich hat bewegt, dass wir in den reichen Ländern zumindest damals noch einen Lebenswandel führten, der deutlich zu Lasten der armen Länder geht.

 

Hatten Sie zu der Zeit ein politisches Vorbild bei den Grünen?

Es war die große Zeit von Joschka Fischer, der auch mich sehr beeindruckt hat. Aber es gab zudem noch den Bundesvorsitzenden Ludger Vollmer, den ich in seinen Analysen und mit seinen Herangehensweisen sehr überzeugend fand.

 

Wer sind heute die starken Grünen in Ihren Augen?

Annalena Baerbock und Robert Habeck, die beiden Bundesvorsitzenden, haben es geschafft, die grüne Politik aus einer Meckerecke herauszuholen, ohne sie zu verwässern. Sie schenken den Menschen reinen Wein ein, das macht sie sehr erfolgreich. Es gehört im politischen Leben einfach dazu, dass man den Menschen Angebote macht, denn dann fühlen diese sich auch mitgenommen. Das gelingt den beiden sehr gut.

 

Geboren in Braunschweig, studiert und gewohnt im Badischen, lange gearbeitet in Sachsen-Anhalt und seit 2013 in Stuttgart. Fühlen Sie sich wohl im Schwabenländle?

Ja, deshalb haben wir ja auch hier ein Haus gekauft. Ich mag die offene und freundliche Art der Schwaben und mir gefällt auch, dass hier viele Menschen aus sehr unterschiedlichen Kulturen leben und es auch ansonsten eine starke kulturelle Vielfalt gibt. Das habe ich in meinem vorherigen Wohnort Dessau in dieser Form nicht erlebt.

 

Sie sind erst vor wenigen Wochen nach Ludwigsburg-Oßweil gezogen. Wie hoch auf einer Scala von eins bis zehn bewerten Sie aktuell den kompletten Landkreis?

Spontan geantwortet liegt er für mich bei acht. Ludwigsburg ist eine wirklich schöne Stadt und davon gibt es noch weitere wie Marbach, Bietigheim-Bissingen, Besigheim, um nur einige aufzuzählen. Dann haben wir den nördlichen Landkreis, den Naturpark Stromberg, wunderschöne Landschaften rund um den Neckar mit Weinbaugebieten, das ist alles herrlich. Ich persönlich bin vielleicht durch mein Aufwachsen in Braunschweig so geprägt, dass ich die mittlere Stadtgröße den großen Städten vorziehe. Jedenfalls ist es hier so schön, dass wir uns vor Freiburg und Umgebung nicht verstecken müssen.

 

Haben Sie bereits Ihren Lieblingsfleck im Landkreis gefunden, an dem Sie auftanken und durchatmen?

Einer der schönen Flecken sind für mich die Zugwiesen, aber um sie abschließend schon zu meinem Lieblingsflecken zu küren, dafür wohne ich noch nicht lange genug hier. Es gibt für mich noch viel zu erkunden.

 

Sie sprachen vorhin Dessau an. Sie saßen zuletzt für die Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt. Warum haben Sie Ihre Politikerkarriere zugunsten eines Abteilungsleiter-Jobs in Stuttgart aufgegeben?

Das ist leicht erklärt. In Sachsen-Anhalt war ich Oppositionspolitiker. Zwar hatte ich sehr viel mediale Aufmerksamkeit, aber nur wenige Einzelfälle, wo ich tatsächlich auch mal etwas um- oder durchsetzen konnte. Das ist in der Opposition nun mal so. Es ist natürlich viel attraktiver zu gestalten, nicht nur zu mahnen und zu meckern, sondern die Ärmel hochzukrempeln und Vorhaben zu realisieren.

 

Jetzt sind Sie also glücklich mit dem Wechsel und dem Job als Abteilungsleiter „Nachhaltige Mobilität“ im Verkehrsministerium?

Absolut, das war eine ganz hervorragende Wahl. Das liegt natürlich auch daran, dass ich für einen sehr guten Minister arbeite, der auch selbst etwas bewegen möchte und durch die Schaffung dieser bundesweit einmaligen Abteilung dafür Freiraum ermöglicht hat. Wir müssen uns derzeit allerdings die Frage stellen, ob wir es tatsächlich schaffen, all das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wir kommen mit der Arbeit kaum hinterher.

 

Warum wollen Sie dann unbedingt Ihren tollen Posten zugunsten des Landratsamtes räumen?

Ich möchte den Posten als Landrat haben, weil es eine Chance ist, als Grüner, als jemand, der in die Zukunft schaut, auch auf der Landkreisebene mitzugestalten. Meine Stärke ist, – und darin unterscheide ich mich meiner Ansicht nach von den anderen Kandidaten –, dass ich einen klaren Blick darauf habe, wo wir 2030 im Landkreis stehen wollen, statt wie andere zu sagen: „Uns geht es heute gut und so wollen wir gerade weitermachen.“ Die Zukunft Baden-Württembergs entscheidet sich viel mehr im ländlichen Raum als in den Großstädten und deshalb kommt es hier darauf an, mit vorzeigbaren Aktivitäten nach vorne zu kommen. Dazu kommt als weiteres Argument, dass ein Landrat eine Vielzahl von weiteren Aufgaben und Verantwortung hat im Vergleich zu meinem jetzigen Job.

 

Wie grün würde denn ein Landkreis Ludwigsburg mit einem Landrat Erdmenger?

Der Landkreis ist ja heute dank seiner wunderschönen grünen Natur schon sehr grün und ist an vielen Punkten auch aus einer grünen Perspektive gut aufgestellt im Vergleich zu anderen Landkreisen. Aber ich möchte an viel mehr Punkten auch international bekannter werden und Vorbild sein. Egal, ob im Klimaschutz, beim Verkehr oder im Wohnbereich, wir kommen ja nicht schnell genug voran. Deswegen können wir nicht damit zufrieden sein, so weiterzumachen wie bisher. Meine Gespräche hier haben mir gezeigt, dass es ganz viele Menschen in führenden Positionen in Unternehmen, in der Verwaltung gibt, die Lust darauf haben, mit noch mehr Tempo und mit neuen Vorhaben voranzukommen. Und auch die Bevölkerung ist in vielen Bereichen viel weiter als die Politik denkt. Sie spürt die Probleme auf dem Wohnungsmarkt, sie steht täglich im Stau und weiß, dass es durch den Klimawandel jetzt zwei trockene Sommer hintereinander gab. Es gibt ein ganz starkes Verlangen, dass endlich etwas passiert.

 

Die Bevölkerung beim Wandel mitzunehmen, wird also ein Kinderspiel?

Das habe ich so nicht gesagt. Natürlich muss man Transparenz wahren, in einem vernünftigen Ton mit den Menschen reden, sie einladen, eigene Vorschläge einzubringen sowie die einzelnen Vorhaben ganz genau erklären. Dafür gibt es aber moderne Instrumente.

 

An welche denken Sie da?

Ein Beispiel bei komplexen Planungen: Indem man sie über einen längeren Zeitraum von einer neutralen Gruppe aus der Bevölkerung begleiten lässt, die sich die Planungen anschauen, die Rückfragen stellen können, die konkrete Informationen bekommen und ein Votum abgeben können. Das ist eine aktive Bürgerbeteiligung von A bis Z, die Vertrauen schafft und die zur Folge hat, dass nicht nur die direkt beteiligten Bürgerinnen und Bürger sich mitgenommen und eingebunden fühlen.

 

Wo würden Sie denn konkret ansetzen, um den Landkreis voranzubringen?

Fangen wir bei meinem Fachgebiet Verkehr an. Derzeit gibt es zwei große Projektbausteine: eine Stadtbahn zu bauen gemeinsam mit der Stadt Ludwigsburg und Radschnellwege umzusetzen. Dafür bringe ich die richtigen Fähigkeiten mit, um das auch schnell hinzukriegen, weil ich die Landes- und Bundesebene kenne, die man für die schnelle Umsetzung benötigt. Und weil ich in meiner Biografie gezeigt habe, dass ich in der Lage bin, aus einer Verwaltung das herauszuholen, was in ihr steckt. Außerdem bin ich fähig, die Stolpersteine, die jedes Projekt zwangsläufig hat, mit wegräumen zu helfen.

Klar ist aber auch, dass wir eine Verdoppelung des öffentlichen Nahverkehrs nicht allein mit diesen beiden Vorhaben schaffen. Wir werden uns parallel dazu den Ausbau anderer Schienenprojekte ebenso anschauen sowie den Busverkehr ausbauen müssen. Da müsste auch ein Erdmenger mit der Autorität des Landrats an den Kreistag herangehen und sagen: Folgende Planungen habe ich ausarbeiten lassen, die konkret und belastbar sind, und jetzt werbe ich bei Ihnen dafür, dass wir die Finanzen auch dafür aufbringen. Dafür braucht es ein bisschen politischen Mut und politische Überzeugungskraft. Ich glaube, beides bringe ich mit.

 

Das heißt, Sie würden sich die gefassten Beschlüsse nochmals ansehen und überdenken oder bleibt alles beim Alten?

Wir fahren fort und beschleunigen die Umsetzung der getroffenen Beschlüsse. Seien sie sicher, dass wir an vielen Punkten auf Alltags- und Umsetzungsprobleme stoßen, wo man sagen muss, so funktioniert es nicht, deswegen haben wir folgende Alternative ausgearbeitet. Aber Grundsätzliches nochmals zu diskutieren, dafür reicht die Zeit nicht. Wenn der Kreistag oder einzelne Kommunen mit besseren Vorschlägen kommen, werden die natürlich aufgenommen und geprüft. Aber der Landrat ist an dieser Stelle Diener der Beschlüsse.

 

Weitere Sorgenkinder sind derzeit der Wohnungsbau, die ganze Verkehrsproblematik mit Feinstaubalarm und Fahrverboten, die Finanzierung der Kliniken, Abfall. Was gedenken Sie hier zu tun?

Wohnen ist deswegen für den Landrat kein leichtes Feld, weil der Landkreis da nicht die unmittelbaren Kompetenzen hat. Zu einem runden Tisch für ein Bündnis für bezahlbaren Wohnraum einzuladen, halte ich für richtig. Meinem Eindruck nach wird dort aber zu unverbindlich miteinander geredet und Ideen gesammelt. Wir brauchen einen Abgleich darüber, wie viel Veränderung und Aktivitäten brauchen wir auf welchem Feld. D.h., wie viel Neubau an Wohnungen brauchen wir, wie viele Wohnungen wollen wir durch Verdichtungen schaffen, wie viele Sozialwohnungen wollen wir auf anderem Wege haben. Um dann zu fragen, ob das bisher geplante ausreicht. Und da hat, meines Erachtens nach, der Landrat eine ganz wesentliche Rolle. Zeigt die ehrliche Bilanz, dass alles nicht reicht oder zu schaffen ist und dass man eigentlich nur an der Oberfläche rumdoktert, dann muss man doch darüber reden, ob es eine Wohnbaugesellschaft des Landkreises benötigt. Besser wäre, wir brauchen das nicht, weil neue Strukturen immer Zeitverlust bedeuten.

Warum?

Es ist unbestritten, dass wir viel zu wenige Sozialwohnungen haben. Wenn wir nur über den Neubau versuchen, dieses Problem zu lösen, wird es sehr lange dauern, bis wir einen Anteil von vielleicht fünf Prozent an den Mietwohnungen erreichen. Aber dieser Anteil ist nicht nur für die Menschen, die eine Wohnung kriegen entscheidend, sondern dieser Anteil an günstigen Wohnungen führt auch dazu, dass das Mietniveau insgesamt nicht in den Himmel schießt, sondern gedämpft wird. Deswegen ist das für den gesamten Wohnungsmarkt eine entscheidende Stellschraube. Wenn wir also miteinander ausrechnen, dass wir nicht ausreichend näherkommen, dann müssen wir uns die Frage stellen, wer zusätzliche Wohnungen am Markt kauft, die wir dann in solche mit vergünstigten Mieten umwandeln können. Dafür gibt es vom Land sogar Förderung, so dass wir richtig was tun können. Aber dann müssen wir auch rechtzeitig loslegen, damit sich wirklich innerhalb der nächsten Jahre was tut auf dem Wohnungsmarkt.

 

Haben Sie auf Landesebene ein so gutes Netzwerk, um leichter an bestimmte Fördertöpfe heranzukommen?

Ja und nein. Ich kenne die Landespolitik sehr gut. Und zwar so gut, um zu wissen, dass man nicht durch persönliche Freundschaften an bestimmte Töpfe kommt. Es geht vielmehr darum auf Zack zu sein, damit man weiß, wie man diese Töpfe nutzt. Also, wie stelle ich die Anträge rechtzeitig, wie sorge ich in der Verwaltung dafür, dass ich weiß, da gibt es Möglichkeiten und wie bereite ich mich darauf vor, dass ich die Voraussetzungen für die Fördergelder sofort erfülle und diese schnell erhalte. Es geht nicht um gute Netzwerke für Mauscheleien, sondern um das entsprechende Knowhow für die professionelle Antragsstellung. Ich kann sagen, dass ich sowohl Bundes- als auch Landesverwaltung verstehe und habe in meinen bisherigen Funktionen auch schon viel mit Kommunalverwaltungen zusammengearbeitet. Damit habe ich tatsächlich das Alleinstellungsmerkmal, für den Landkreis schnelle Verfahren herauszuholen.

 

Welche Chancen rechnen Sie sich im Wettbewerb mit den anderen Kandidaten aus?

Ich habe dann eine Chance, wenn es genug Kreisräte gibt, die sagen, ich lasse jetzt mal meine Fraktionszugehörigkeit und alle bisherigen Prägungen beiseite. Und die sagen, die Chance für eine schnellere Zukunftsgestaltung des Landkreises ist so attraktiv, dass ich den Erdmenger wähle. Die Frage ist, wie viele Kreisräte das machen, was ihnen nicht leichtfallen wird, weil sie meine Mitbewerber besser kennen als mich. Ich kann nur werben und sagen: „Ich bin das neue Pferd im Stall, mit mir kommt man schneller ans Ziel.“ Mein Vorteil ist vielleicht auch, dass ich mit keiner der Kommunen so eng verbandelt bin, dass ich nur bestimmte Projekte im Auge haben könnte, die ich voranbringen will. Andererseits sind meine Mitbewerber nicht nur ehrenwerte Kandidaten, sondern alles Persönlichkeiten, die natürlich auch Einiges mitbringen. Deswegen liegt es mir fern zu sagen, nur ich kann den Job. Aber ich habe ein bestimmtes Profil, für das ich werbe. Es kommt eben nicht nur auf das Hier und Jetzt an, sondern darum, den Landkreis so fit zu machen, dass es uns 2030 genauso gut geht wie 2019.

 

Welches Feedback haben Sie bislang auf Ihre Vorstellungsrunden in den Fraktionen bekommen?

Durchweg bin ich sehr freundlich von allen Fraktionen empfangen worden. Einzig die AFD habe ich nicht besucht und werde es auch bis zur Wahl nicht tun. Ich finde es nicht richtig, bei dieser Wahl auf die Stimmen der AFD zu setzen, denn es kommt für mich nicht infrage, mit einer fremdenfeindlichen Partei zusammenzuarbeiten, auch wenn ich Sie als Landrat dennoch respektvoll behandeln und ihre demokratische Legitimation beachten würde. Aber ich lasse mich nicht aktiv mit ihren Stimmen wählen. Die anderen Fraktionen sind offen auf mich zugegangen und haben sich meine Vorstellungen und Ideen angehört, haben mir Fragen gestellt. Das ist alles fair abgelaufen.

 

Haben Sie das Gefühl oder die Angst, dass es bei der Wahl vielleicht weniger ums Gestalten geht als vielmehr darum, einen Grünen als Landrat zu verhindern?

Natürlich hat jeder Kreisrat seine eigene Motivation. Mir geht es aber darum zu werben, sich die Person und das politische Gesamtpaket anzuschauen und dann zu entscheiden, was das Beste aus der Sicht des jeweiligen Kreisrats für den Landkreis ist. Ich kann nur versuchen zu überzeugen, dass ich seriöse Arbeit leiste und etwas umsetzen will und niemand mit meiner Wahl ein Risiko eingehen wird. Es geht nicht um einen grünen Landrat, sondern um die Frage, wollen wir Erdmenger, der etwas umsetzen will oder wollen wir einen anderen Kandidaten.

 

OB Fritz Kuhn will bis 2030 Stuttgarts Innenstadt autofrei haben. Können Sie sich das für den Landkreis ebenfalls vorstellen?

Nein, ein autofreier Landkreis ist nicht denkbar. OB Kuhn hat von der Stuttgarter Innenstadt gesprochen, was ein relativ kleines Gebiet und eine spezielle Situation betrifft. Wir müssen uns daran orientieren, was der Klimaschutz beim Verkehr uns aufgibt. Das bedeutet, ein Drittel weniger Autoverkehr in den Städten bis 2030. Und das passiert nur, wenn wir attraktive Alternativen bieten und gleichzeitig bestimmte Privilegien des Autoverkehrs bei der Flächenbelegung in den Städten Stück für Stück zurücknehmen. Der Landrat hat zu den Flächengestaltungen der Kommunen wenig zu sagen, weshalb ich nicht die Backen aufblasen und ankündigen würde, wir verändern die Städte. Das ist Sache der Kommunen. Der Landrat hat vielmehr die Aufgabe für einen attraktiven ÖPNV zu sorgen.

 

Sie arbeiten derzeit im Ministerium, ein möglicher Wechsel bringt eine Veränderung der Verantwortung mit sich. Wo sehen Sie die größten Unterschiede?

Die Verantwortung eines Landrats ist größer und für mich wäre das ein nächster Schritt, selbst mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich hätte auch großen Respekt vor dieser Aufgabe. Bei einer Führungsaufgabe eines Landesministeriums lenken Sie allerdings auch nicht nur den Teil der Verwaltung, der mit Ihnen auf einem Flur sitzt, sondern Sie lenken große Teile der Landesverwaltung. Dazu gehören Teile der Straßenbauverwaltung, wir haben landeseigene Unternehmen, an denen jede Menge Mitarbeiter hängen. Vom Grundansatz her ändert sich an der Anforderung für die Führungsaufgabe nichts. Sie lautet: Behalte den Überblick, weiß, wo Du hinwillst, beschränke Dich auf die Sachen, wo die Verwaltung Dich braucht und überlass alles andere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese täglichen Herausforderungen sind bei 2.000 Mitarbeitern natürlich höher, aber nicht grundlegend anders.

 

Welcher Führungstyp sind Sie?

Ich bin ein ergebnisorientierter Cheftyp. Das heißt, dass ich am liebsten mit meinen Führungskräften das Ziel definiere und ihnen den Weg der Umsetzung selbst überlasse. Eigenständiges Arbeiten bedeutet für mich aber auch offene Kritik in beide Richtungen, wenn etwas nicht funktioniert. Das ist meine Lieblingsarbeitsweise, die aber nicht immer funktioniert. Es gibt Situationen, da muss ich ganz eng dranbleiben, weil z.B.  die Aufgabenstellungen der Leitungs- und Mitarbeiterebene so eng miteinander verzahnt sind, dass eine Trennung nicht mehr möglich ist.

 

Wären Sie bei einer Niederlage sehr enttäuscht?

Bei einer Niederlage werde ich keine Flasche Sekt öffnen. Eine Niederlage ist eine Niederlage. Aber sowohl ich persönlich als auch der Landkreis hätten natürlich trotzdem weiterhin gute Perspektiven und deswegen muss da niemand in Sack und Asche gehen, sollte es nicht klappen mit dem Wahlsieg.

 

Würden Sie sich bei einer Niederlage trotzdem im Landkreis einbringen? 

Prinzipiell engagiere ich mich gerne in meinem Lebensumfeld, wenn sich eine Möglichkeit ergibt. Aber einen Plan B habe ich nicht, um mich hier an irgendeiner anderen Stelle einzubringen. Ich habe als Abteilungsleiter im Ministerium keine Langeweile und bin ehrlich gesagt auch froh über jeden freien Tag, den ich mit meiner Familie verbringen kann

 

Sie sind ein sehr rationaler Mensch. Wann kommen bei Ihnen die Emotionen in den Vordergrund?

Emotional werde ich beispielsweise bei gefühlvollen Filmen, dann weine ich auch durchaus mal, meist in den schönen Szenen.

 

Worüber können Sie lachen?

Ich lache viel und herzhaft, nach Meinung meiner Mitmenschen auch zu laut. Ich lache über Witze oder Comedians, wenn Menschen sich dabei selbst auf die Schippe nehmen, sich selber nicht ernst nehmen oder über sich selbst lachen können. Ebenso kann ich herzhaft mitlachen, wenn ich mich selbst nicht so ernst nehme.

 

Welcher Comedian trifft Ihren Humor?

Sehr gerne schaue ich Carolin Kebekus zu, Michael Mittermeier finde ich auch sehr lustig und ich bin ein regelmäßiger Zuschauer der Heute-Show.

 

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, um richtig abzuschalten?

Radfahren ist wichtig. Bewegen, Nachdenken, Kopf freipusten, das hilft mir. Ansonsten gehört es zu meinen großen Vergnügen, eine schöne Mahlzeit zu kochen. In den Urlauben besorge ich mir Kochbücher oder Rezepte aus dem jeweiligen Land und koche sie nach. In Schweden habe ich jetzt gelernt, den Fliegenden Jacob zuzubereiten. Und weil mein Sohn einen Hecht gefangen hat, musste ich auch lernen, diesen schmackhaft zu verarbeiten.

 

Sie kommen aus Braunschweig, sind öfter umgezogen. Haben Sie einen Lieblingsverein im Fußball?

Lustig, das hat man mich in den Fraktionen ebenfalls gefragt. Ganz ehrlich: Ich verfolge selbstverständlich die Spiele von Eintracht Braunschweig. Ebenso interessiert mich, was der SC Freiburg so macht. Ich habe den VfB Stuttgart während meiner Zeit hier schon zu schätzen gelernt, doch noch hat er es nicht zu meinem Lieblingsverein geschafft. Ich finde allerdings, dass er in der 2. Liga nicht richtig aufgehoben ist.

 

INFOKASTEN:

1970 in Braunschweig geboren und aufgewachsen, Studium der Geoökologie sowie einige Semester Volkswirtschaft in Karlsruhe. Nachdem Examen arbeitete Erdmenger für das Städtenetzwerk ICLEI, 2004 wechselte er nach Dessau ins Umweltbundesamt, wo er zuerst das Fachgebiet „Nachhaltige Energieversorgung“ verantwortete und ab 2008 die Abteilung „Umwelt und Verkehr“ leitete. 2011 zog der Umweltwissenschaftler für die Grünen in den Landtag von Sachsen-Anhalt ein und wurde dort wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Kriminell: Trickbetrüger geben sich als Polizisten aus

Aktuell registriert der Landkreis Ludwigsburg und Böblingen eine neue Welle von Anrufen falscher Polizeibeamter, die versuchen, insbesondere lebensältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen und sich am Telefon als Mitarbeiter örtlicher Polizeidienststellen ausgeben. Heute in mehreren Fällen im Bereich Remseck an Neckar.

Die Masche ist dabei fast immer dieselbe: Äußerst redegewandt und in der Regel in einwandfreiem, akzentfreiem Deutsch wird den Senioren vorgegaukelt, dass die Polizei gerade mehrere Einbrecher festgenommen habe, die Listen und Notizen den Namen und den Anschriften der Angerufenen bei sich hatten. Den Opfern wird dabei ein Schreckensszenario skizziert, dass auch sie demnächst in das Visier dieser Einbrecherbande geraten könnten oder aber schon sind. Im selben Atemzug wird ihnen “angeboten”, Bargeld und ihre Wertsachen abzuholen und vorübergehend in sichere Verwahrung zu nehmen.

Die Polizei warnt vor den Betrügern und rät:

Niemals rufen Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen bei Ihnen an und fragen Sie nach ihren persönlichen Verhältnissen oder bestehendem Vermögen aus. Geben Sie niemandem derartige Auskünfte und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

Notieren Sie die angezeigte Telefonnummer, den angeblichen Namen und die angebliche Dienststelle des Anrufers und legen Sie auf. Nehmen Sie stattdessen Kontakt mit der Ihnen bekannten Polizeidienststelle in Ihrer Nähe auf oder wählen sie den Polizeinotruf 110 und teilen sie den Vorfall mit. Benutzen Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern landen.

Lassen Sie sich nicht davon täuschen, wenn auf ihrem Display eine Rufnummer erscheint, die scheinbar mit der Telefonnummer einer Polizeidienststelle übereinstimmt oder wie eine Notrufnummer aussieht – diese Anzeige kommt durch technische Manipulationen der Betrüger zustande, die tatsächlich von einem ganz anderen Anschluss anrufen.

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