Klimapolitik: BDI-Boss Kempf kritisiert Bundesregierung

Die Bundesregierung hat sich beim Thema CO2-Emission bestimmte Ziele gesetzt. Die Treibhausgasemissionen sollen in Deutschland etappenweise reduziert werden. Bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent, bis 2040 um 70 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent. Harsche Kritik daran gab es nun von Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Industrie (BDI).

“Die Bundesregierung muss in der Klimapolitik endlich Farbe bekennen”, sagte Kempf auf dem BDI-Klimakongress in Berlin. Ein Reduktionsziel von 95 Prozent bis 2050 gehe komplett an der Wirklichkeit vorbei, sagte Kempf: “Dagegen ist eine CO2-Minderung von 80 Prozent – bei optimaler politischer Steuerung – nach heutigem Stand der Technik verkraftbar. Mit Investitionen von rund 1,5 Billionen Euro bis 2050 wäre dieser Umbau erreichbar.”

Fakt ist, dass die gesetzten Ziele der Bundesregierung ambitioniert sind. Per Gesetz will die Regierung die Ziele in allen Sektoren Energie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft für 2030 sicherstellen. Mit welchen konkreten Maßnahmen, ist aber offen und umstritten. Das Problem der Industrie: Das Erreichen dieser Ziele bei gleichzeitiger Gewährleistung von Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit.

Für Kempf gehen CO2-Einsparungen von mehr als 80 Prozent bis 2050 nur über bestimmte Voraussetzungen. “Wir brauchen Durchbrüche bei der Erforschung neuer Klimaschutztechnologien und deren Akzeptanz in der Gesellschaft. Erforderlich sind vergleichbare Klimaschutzanstrengungen im Ausland und die Möglichkeit, Minderungen im Ausland zu finanzieren und im Inland anzurechnen.” Dies solle bei der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Chile festgelegt werden.

“Hochambitionierte Klimaschutzziele lassen sich nicht mit dem Kopf durch die Wand erreichen, sondern nur im Einklang mit Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit”, sagte der BDI-Präsident. Das Thema tauge nicht für Schnellschüsse: Die konkrete Umsetzung sei nicht so einfach, wie es viele Wunder-Konzepte versprächen. “Ergebnis sollte ein intelligentes, sozial vertretbares und wettbewerbsneutrales System sein. Es muss CO2-orientierte Preissignale für die noch nicht im EU-Emissionshandel organisierten Sektoren in Kombination mit anderen Lenkungssystemen vorsehen.”

Das Klimaziel für den Verkehrssektor bis 2030 zum Beispiel ist aus Sicht des BDI nur unter idealtypischen Bedingungen und größten Anstrengungen durch Einsatz aller technisch machbaren Hebel erreichbar. “Die Einhaltung des 2030er-Klimaziels im Verkehr wäre mit rund 250 Milliarden Euro Mehrinvestitionen für Staat und Gesellschaft besonders teuer”, so Kempf. Der BDI-Tenor: Die Bundesregierung sollte sich ernsthaft fragen, ob sie nicht anstelle einer extrem teuren und ineffizienten Punktlandung im Jahr 2030 lieber das Gesamtreduktionsziel vor Augen haben sollte – und dem Markthochlauf der Technologien mehr Zeit geben sollte. Mit tonnenscharfen und kleinteiligen Sektorzielen verbaue die Politik unnötig Chancen und steigere die Kosten für Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger. wid/arei

Polizeipräsidium Ludwigsburg erhält Personalzuwachs

Personelle Verstärkung beim Polizeipräsidium Ludwigsburg

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg hat Personalzuwachs erhalten. Polizeivizepräsident Burkhard Metzger hieß am 1. April insgesamt 97 neue Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen.

Bereits zum 1. März haben 41 Beamtinnen und Beamte des mittleren Polizeivollzugsdienstes ihren Dienst in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen begonnen. Sie wurden gemeinsam am 1. April mit den 38 neuen Polizeikommissaren offiziell begrüßt, die aktuell erfolgreich ihr Studium an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg abgeschlossen haben. Zusätzlich kam Verstärkung im Rahmen des landesweiten Versetzungsverfahrens hinzu. Im Gegenzug haben 28 Kolleginnen und Kollegen das Präsidium verlassen, so dass sich ein Zuwachs von 69 Beamtinnen und Beamten ergibt.

Von den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern profitieren unter anderem die Polizeireviere Ludwigsburg (15), Böblingen (14), Vaihingen an der Enz (7), Kornwestheim (5), Bietigheim-Bissingen und Leonberg (je 4) und Sindelfingen (1). Bei der Verkehrspolizeidirektion freut man sich über 16 Neuankömmlinge. Die Kriminalpolizeidirektion wurde sogar mit 20 neuen Kommissaren verstärkt.

Erfreut über die Unterstützung machte der Polizeivizepräsident seine neuen Schützlinge auf die täglichen Belastungen der polizeilichen Arbeit aufmerksam und wünschte ihnen einen guten Start in ihrem neuen Aufgabenbereich.

Leiter Polizeirevier Kornwestheim wird verabschiedet

Kornwestheim. Ihren Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Jahren haben Oberbürgermeisterin Ursula Keck und Erster Bürgermeister Dietmar Allgaier gegenüber Swen Eckloff ausgesprochen. Eckloff war seit April 2017 zuständiger Leiter des Kornwestheimer Polizeireviers. Die beiden Stadtoberhäupter betonten bei dem gemeinsamen Termin im Rathaus, dass sie die Kooperation mit der Polizeibehörde bei den zahlreichen Themen stets sehr geschätzt haben. Sie hoben dabei das Engagement Swen Eckloffs in der kommunalen Kriminalprävention und bei den Sicherheitsmaßnahmen der Großdemonstration auf dem Marktplatz hervor. Sie wünschten dem scheidenden Revierleiter alles Gute für die kommenden Aufgaben und Projekte in Ludwigsburg.

 

 

Meldungen aus der Stadt

Ludwigsburg: Einbruch in Wohnung

Diebesgut im Wert von mehreren tausend Euro erbeutete ein Einbrecher am Donnerstag. Der Täter brach zwischen 16:30 und 19:00 Uhr in eine Wohnung in der Myliusstraße ein und entwendete Bargeld, Schmuck und Mobiltelefone sowie einen schwarzen Rucksack, in dem er die Beute vermutlich transportierte. Er war über eine Außentreppe in den ersten Stock gelangt, wo er sich an einer Balkontür Zutritt in eine Wohnung verschaffte und die Räume anschließend nach Wertvollem durchsuchte. Auf der Treppe begegnete Anwohnern gegen 18:00 Uhr ein Mann, der einen schwarzen Rucksack bei sich hatte. Das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141/19-5353, bittet um Hinweise.

Ludwigsburg: Renitenten Ladendieb festgehalten

Die Meldung über einen bewaffneten Mann in einem Einkaufszentrum in der Wilhelmstraße löste am Donnerstagmittag einen Polizeieinsatz aus. Wie sich glücklicherweise schnell herausstellte, hatte ein Ladendetektiv einen Dieb auf frischer Tat ertappt. Da dieser sich wehrte, zog der Detektiv ein Tierabwehrspray und drohte, es einzusetzen. Dazu kam es aber nicht. Der Detektiv hatte den 27 Jahre alten Verdächtigen gegen 12:30 Uhr in einem Bekleidungsgeschäft ins Visier genommen, da er von mehreren Kleidungsstücken die Preisetiketten entfernt hatte. Ohne zu bezahlen wollte er den Laden verlassen. Der Detektiv sprach ihn an, worauf der Mann flüchtete. Er konnte eingeholt werden. Nur durch die Unterstützung von Passanten gelang es, den sich wehrenden Verdächtigen zu beruhigen und anschließend in ein Büro zu bringen. Das Diebesgut im Wert von über 200 Euro hatte er unter seiner eigenen Bekleidung angezogen. Er wurde anschließend der Polizei übergeben.

Ludwigsburg: Radfahrer übersehen

Mit dem Rettungsdienst musste am Donnerstagmittag ein 14-Jähriger ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem er in der Schillerstraße in einen Unfall verwickelt worden war. Der Teenager war kurz vor 14:00 Uhr mit dem Rad auf dem Fahrradweg dort in Richtung Mathildenstraße unterwegs. Vermutlich bog ein 18-Jähriger in einem Mercedes Sprinter verbotswidrig nach rechts in die Myliusstraße ab. Wohl übersah er den Radler, so dass es zum Zusammenstoß kam. Der 14-Jährige stürzte und wurde verletzt. Während der Transporter unbeschädigt blieb, entstand am Fahrrad ein Sachschaden in Höhe von etwa 150 Euro.

Depression: Meilenstein für das Ursachenverständnis

Die Depression ist weiter auf dem Vormarsch, sie gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Weltweit sind es über 300 Millionen Menschen, die daran leiden. Das Tückische: Sie beginnt bereits im Kindes- und Jugendalter. Doch trotz vieler Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland gelangen weniger als 50 Prozent der behandlungsbedürftigen Kinder und Jugendlichen in die Versorgung. Denn oft wird die Erkrankung schlicht zu spät entdeckt. Eine Studie unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie (MPI) in München und der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU München (KJP) macht nun Hoffnung.

Denn es ist erstmals anhand eines genetischen Profils gelungen, das Erkrankungsrisiko für eine Depression bei Kindern und Jugendlichen vorauszusagen. Im Rahmen der Studie sind über 2000 Kinder und Jugendliche genetisch, mit Fragebögen und klinischen Interviews untersucht worden. Ein Meilenstein für das Ursachenverständnis von Depression bei Kindern. Als Ursachen werden genetische, neurobiologische, soziale und psychologische Faktoren gesehen, die sich gegenseitig verstärken können. Professor Dr. med. Gerd Schulte-Körne, Direktor der KJP, erklärt: “Mit dieser Studie ist ein wichtiger Schritt in Richtung des Verstehens der komplexen genetischen Ursachen der Depression bei Kindern und Jugendlichen gelungen. Allerdings erklärt der Score nur eine Risikoerhöhung und nicht die Erkrankung!”

Aber keine Frage: Um frühzeitig wirksame und zielgerichtete Hilfen zur Vorbeugung der Depression entwickeln zu können, ist die Identifizierung von Risikofaktoren, die zur Entstehung der Erkrankung beitragen, zentral. Max-Planck-Direktorin und Leiterin der Studie, Professor Dr. Dr. Elisabeth Binder, merkt an: “Es gibt noch viel zu tun, um die frühzeitige Diagnose von Depressionen bei Jugendlichen zu verbessern. Wenn wir jedoch wissen, welche Kinder mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Depression entwickeln, haben wir die Möglichkeit, wirksame Präventionsstrategien einzusetzen und die enorme Belastung der Depression zu reduzieren.” mp/arei

Roboter-Rekorde am laufenden Band

Groß-Gerau – In Sachen Roboterdichte purzeln in den USA die Rekorde am laufenden Band: Die Verkaufszahlen von Industrie-Robotern haben mit rund 38.000 Einheiten einen neuen Höchststand erreicht. “Das ist das achte Jahr in Folge ein neuer Rekord”, so die International Federation of Robotics (IFR).

Damit ist die Roboterdichte in der US-Fertigungsindustrie aktuell mehr als doppelt so hoch wie in China, weltweit rangiert sie auf Platz sieben, und zwar mit 200 Robotern pro 10.000 Mitarbeiter im Vergleich zu 97 Einheiten in China, das den 21. Platz belegt. Zum Vergleich: Mit 322 Robotern pro 10.000 Mitarbeitern kommt Deutschland auf Rang drei im globalen Ranking hinter Korea (710) und Singapur (658).

“Wichtigster Treiber für Roboterinstallationen in den USA ist der fortgesetzte Automationstrend für die Produktion im In- und Ausland”, so die IFR. Das größte Wachstum verzeichnet dabei der allgemeine Industriesektor, insbesondere die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie (+64 Prozent) und die Kunststoff- und Chemieprodukteindustrie (+30 Prozent). wid/rhu

51-jähriger von PKW getroffen; weitere Meldungen aus dem Kreis

Löchgau: Fahrräder gestohlen

Auf E-Bikes waren Diebe aus, als sie am frühen Freitagmorgen ein Fahrradgeschäft in Löchgau heimsuchten. Der Wert der entwendeten Zweiräder beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Die Täter verschafften sich Zutritt in den Verkaufsraum, indem sie die Eingangstür des Betriebs aufbrachen. Vermutlich führten sie den Abtransport der Beute mit einem größeren Transportfahrzeug durch. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen bittet Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich unter Tel. 07142/405-0 zu melden.

Markgröningen: Vorfahrt missachtet

Eine Leichtverletzte und einen Sachschaden in Höhe von etwa 10.000 Euro forderte ein Unfall am Freitagmorgen in Unterriexingen. Ein 29-Jähriger war gegen 08:30 Uhr in einem Mercedes auf der Landesstraße 1141 in diese Richtung unterwegs. Vermutlich übersah er an der Einmündung zur Kreisstraße 1684 einen Alfa Romeo, an dessen Steuer eine 26-Jährige saß. Sie kam aus Richtung Untermberg. Im Einmündungsbereich stießen die beiden Fahrzeuge zusammen. Dabei wurde die 26-Jährige leicht verletzt. Ihr Auto war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

Mundelsheim: Auffahrunfall

Vermutlich wegen nicht angepasster Geschwindigkeit kam es am Donnerstagabend auf der Landesstraße 1115 zu einem Auffahrunfall mit drei Beteiligten, bei dem eine Person leicht verletzt wurde und ein Sachschaden in Höhe von etwa 22.000 Euro entstand. Weil ihm kurz vor 22:30 Uhr auf Höhe der Autobahnanschlussstelle Mundelsheim ein Schwerlaststransport entgegenkam, bremste ein 48-Jähriger seinen BMW bis zum Stillstand ab. Hinter ihm fuhr eine 52-Jährige in einem VW, die nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte und ihrem Vordermann ins Heck krachte. Auch einer nachfolgenden 31-Jährigen gelang es nicht mehr rechtzeitig ihren Mercedes anzuhalten, so dass sie auf den VW auffuhr und diesen nochmals auf den BMW schob. Der 30 Jahre alte Beifahrer im BMW erlitt eine leichte Verletzung. Sowohl der VW, als auch der Mercedes mussten abgeschleppt werden.

Gemmrigheim: Vorfahrt missachtet

Glücklicherweise mit leichten Verletzungen kamen die Beteiligten eines Unfalls davon, der sich am Freitagmorgen auf der Kirchheimer Straße ereignet hat. Eine 20-Jährige kam gegen 06:10 Uhr in einem Seat aus Richtung Gemmrigheim und bog dort nach links in Richtung Kirchheim am Neckar ab. Dabei missachtete sie mutmaßlich die Vorfahrt einer 31-Jährigen, die ebenfalls am Steuer eines Seat saß und von links herangefahren war. Durch den Aufprall wurde neben den beiden Autofahrerinnen noch die 20 Jahre alte Beifahrerin der 31-Jährigen verletzt. Beide Autos mussten abgeschleppt werden. Da an der Unfallstelle Betriebsstoffe ausgelaufen waren, wurde die Straßenmeisterei verständigt.

Ludwigsburg: Radfahrer bei Unfall leicht verletzt

Mit dem Rettungsdienst kam ein 51-Jähriger am Freitagmorgen in ein Krankenhaus, nachdem er bei einem Unfall in der Netzstraße leicht verletzt worden war. Der Mann war kurz vor 07:00 Uhr auf einem Rad in der Aldinger Straße unterwegs. Er überquerte den Parkplatz eines Discounters und bog nach links auf die Netzestraße ab. Vermutlich übersah er eine 63-Jährige, die in einem Fiat in Richtung Ludwigsburg fuhr. Es kam zum Zusammenstoß, so dass der Radler, der keinen Helm getragen hatte, stürzte. Der am Auto entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 4.000 Euro.

Firmen fürchten Mitarbeiter-Flucht

Wenig Arbeitslose und der Mängel an Fachkräften sorgen dafür, dass der Arbeitsmarkt derzeit gute Chancen bietet – und viele Menschen in Deutschland sich einen Jobwechsel vorstellen können. Das führt zu Unsicherheiten bei Personalverantwortlichen.

Eine aktuelle Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half zeigt: Knapp die Hälfte der Personalverantwortlichen gibt an, dass sich die freiwillige Mitarbeiterfluktuation in den vergangenen drei Jahren erhöht hat. Daher nennt jeder dritte Befragte die Mitarbeiterbindung als größte Herausforderung. “Neue Mitarbeiter gewinnen, Rekrutierungsprozesse verkürzen, besser kommunizieren – darauf lag bislang das Hauptaugenmerk von Arbeitgebern”, kommentiert Christian Umbs, Managing Director bei Robert Half. Arbeitgeber müssten jetzt dafür Sorge tragen, dass sie für bestehende Mitarbeiter langfristig attraktiv bleiben. wid/Mst

24-Stunden-Automat für Reise- und Personalausweise

Reisepässe und Personalausweise jetzt am Automaten abholen

Bürgerbüro der Stadt Ludwigsburg baut Service aus – Projekt hat in Deutschland Pilotcharakter

Die Ludwigsburgerinnen und Ludwigsburger können ihre Personalausweise und Reisepässe ab Donnerstag, 4. April, rund um die Uhr beim Bürgerbüro abholen – dank eines neuen, digitalen Ausgabeterminals. Dieser Service hat in Deutschland Pilotcharakter und wird zunächst für ein Jahr getestet.

Das Ausgabeterminal steht vor dem Ludwigsburger Bürgerbüro – in einer Gebäudenische zwischen den Häusern Wilhelmstraße 7 und 9. Seine Funktionsweise lässt sich mit der einer Paketstation vergleichen: Bei Antragstellung im Bürgerbüro entscheidet sich der Bürger für die Abholung seines Ausweisdokuments am Ausgabeterminal. Daraufhin wird sein Datensatz, bestehend aus Name, Geburtsdatum, Fingerabdruck und Kontaktdaten mit Mobilfunknummer oder E-Mail-Adresse, in einem webbasierten System gespeichert. Das System generiert außerdem eine Buchungsnummer.

Wenn die Ausweisdokumente von der Bundesdruckerei beim Bürgerbüro eintreffen, legen die Mitarbeitenden sie zu zweit – im Vier-Augen-Prinzip – in das Terminal. Dafür legitimieren sich die Verwaltungsmitarbeitenden zunächst durch das Einlesen von zwei sogenannten Transponderkarten am Terminal. Danach scannen sie den Barcode mit der Buchungsnummer ein, woraufhin sich ein leeres Fach öffnet.

Mit dem Schließen der Fachtür wird automatisch eine SMS oder E-Mail an den Antragsteller versendet. Diese Nachricht informiert ihn darüber, dass der Ausweis im Terminal liegt. Außerdem enthält die Nachricht einen PIN-Code. Ab dem Versenden der Nachricht liegen die Dokumente für sieben Kalendertage im Ausgabeterminal bereit.

Bei der Abholung gibt der Antragsteller zunächst den PIN-Code ein. Anschließend wird er zum Einlesen des Fingerabdrucks aufgefordert. Nach erfolgreichem Abgleich der Daten öffnet sich das Fach, in dem das Dokument liegt.

„Mit dem Ausgabeterminal bauen wir den Service für Ludwigsburgs Bürgerinnen und Bürger weiter aus“, sagt Oberbürgermeister Werner Spec. „Wir nutzen die digitalen Möglichkeiten, um den Menschen das Leben einfacher zu machen. Insbesondere für Berufstätige ist die Abholung am Terminal ein großer Vorteil.“ Natürlich können die Ausweisdokumente auch nach wie vor am Schalter abgeholt werden.

Eine städtische Arbeitsgruppe aus Mitarbeitenden des Fachbereichs Bürgerdienste sowie des Fachbereichs Organisation und Personal hat das Projekt zusammen mit der Kern GmbH, einem Schweizer Familienunternehmen mit Tochtergesellschaft in Bensheim, umgesetzt. Bei der Projektpartnersuche konnte die Stadtverwaltung auf das Innovationsnetzwerk Living LaB zurückgreifen, in der die Kern GmbH als Partner mitwirkt. Im Innovationsnetzwerk arbeiten die Stadt Ludwigsburg, Partner aus Wirtschaft, Industrie und Forschungseinrichtungen zusammen. Das Ziel: über Modellprojekte innovative, digitale Lösungen zu finden und diese im Stadtraum unter realen Bedingungen zu erproben. Dabei steht stets der Nutzen der Bevölkerung im Mittelpunkt.

Bislang ist am Terminal nur die Abholung von Dokumenten möglich. Für die Antragstellung ist es nach wie vor nötig, zu den Öffnungszeiten ins Bürgerbüro zu kommen. Der Grund hierfür: Von Seiten des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat sowie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik bestehen bei der Onlinebeantragung Bedenken wegen der eindeutigen Identifikation des Antragstellers.

Wenn die Ausweisabholung über das Terminal gut funktioniert, wird die Stadtverwaltung es nach der einjährigen Testphase dauerhaft einsetzen. Die Abholung am Terminal soll außerdem auf weitere Dokumente, wie etwa Aufenthaltstitel oder standesamtliche Urkunden, ausgedehnt werden.

Für den Zeitraum der Testphase stellt die Firma Kern der Stadt Ludwigsburg das Terminal kostenlos zur Verfügung. Die Stadt zahlt lediglich einen Betrag für Softwareanpassungen. Im Anschluss an die Testphase kann die Stadt das Terminal erwerben.

Mutmaßlich alkoholisierter 33-jähriger leistet Widerstand

Mit einem aggressiven und unkooperativen 33-jährigen Autofahrer hatten es Polizeibeamte des Polizeireviers Ludwigsburg in der Nacht von Sonntag auf Montag zu tun. Vorausgegangen war ein Auffahrunfall auf der Schillerstraße. Der 33-jährige Audi-Lenker war einem 22-jährigen Autofahrer gegen 22:20 Uhr an einer roten Lichtzeichenanlage aufgefahren. Nachdem der 22-Jährige den Audi-Lenker zur Angabe seiner Personalien aufforderte, wurde er von dem 33-Jährigen massiv bedroht. Hinzukommende Zeugen konnte eine körperliche Auseinandersetzung verhindern. Daraufhin flüchtete der Audi-Fahrer vom Unfallort. Konnte aber im Zuge von Fahndungsmaßnahmen ermittelt werden. Er weigerte sich jedoch auch gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten sich auszuweisen. Das Verhalten des Mannes wurde zunehmend aggressiver, weshalb die Polizeibeamten ihn zu Boden bringen und mit einer Handschließe fesseln mussten. Anschließend wurde er in Gewahrsam genommen und auf das Polizeirevier Ludwigsburg gebracht. Dort wurden zwei Blutentnahmen durchgeführt, da der Mann augenscheinlich stark alkoholisiert war und laut eigenen Angaben Betäubungsmittel konsumiert hatte. Auf dem Weg in die Gewahrsamszelle kam es zu einem zweiten Widerstand gegen drei Polizeibeamte, als der 33-Jährige sich weigerte die Zelle zu betreten und den polizeilichen Anweisungen Folge zu leisten. Er musste erneut zu Boden gebracht und mit Handschließen geschlossen werden. Der Mann muss jetzt mit einer Anzeige wegen Bedrohung, Trunkenheit im Straßenverkehr und Widerstand gegen Polizeibeamte rechnen. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.