Gesundheitsexperten sagen Zucker den Kampf an

Zu süß, zu viel Zucker, zu ungesund – die Deutsche Diabetes Gesellschaft will den Zuckergehalt in Softdrinks halbieren. Deshalb treten die Gesundheitsexperten jetzt der Politik auf die Füße.

Anlass für die Forderung ist der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur “Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten”. Diese ist der Deutschen Diabetes Gesellschaft zu inkonsequent. Hinsichtlich der Faktoren für Übergewicht bleibe die Strategie hinter dem zurück, was angesichts der großen Zahl Übergewichtiger in Deutschland notwendig wäre, so die Kritik der Organisation, die sich an der Formulierung der “deutlich zweistelligen Zuckerreduktion” bis 2025 stört – dies sei zu unkonkret. Die strikten Regelungen in Großbritannien zeigten, dass eine Halbierung der Zuckermenge in Erfrischungsgetränken in kurzer Zeit erreichbar sei. mp/Mst

Zahlen: PKW-Neuzulassungen in Deutschland

Das ist deutlich: Mit exakt 272.674 neu zugelassenen Pkw rangiert der November um satte 9,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Unterm Strich wurden dieses Jahr aber bisher mehr neue Autos verkauft – und zwar insgesamt knapp 3,2 Millionen, zarte 0,4 Prozent mehr als von Januar mit November 2017.

Beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden im Oktober erhebliche Verschiebungen registriert. So legten Mini und BMW in der Neuzulassungsstatistik um 27,9 und 11,5 Prozent zu. Einstellig wuchsen Mercedes (6,0 Prozent) und Ford (4,4 Prozent). Das KBA weiter: “Rückgänge zeigten sich bei Porsche mit minus 54,6 Prozent am deutlichsten, gefolgt von Audi mit minus 42,6 Prozent und VW mit minus 15,4 Prozent.” Allerdings konnte VW mit einem Zulassungsanteil von 18,1 Prozent trotz der Rückgänge den Titel der stärksten Marke verteidigen.

Und wie schaut es bei den Importeuren aus? Hier sorgten Mitsubishi mit 30,6 Prozent und Volvo mit 30,1 Prozent für die deutlichsten Zulassungssteigerungen in der Monatsbilanz. Skoda war mit 6,3 Prozent stärkste Importmarke. mid/rhu

Crashtests: Gute Noten und zwei Durchfaller

Die professionellen Auto-Kaltverformer von Euro NCAP haben wieder zugeschlagen – und nach ihren Crashtests meist gute Noten verteilt. Es gab aber auch zwei krasse Negativ-Ausreißer. So schnitten Audi Q3, BMW X5, Hyundai Santa Fe, Jaguar I-Pace, Peugeot 508, Volvo V60 S60 jeweils mit der Bestwertung von fünf Sternen ab. Fiat Panda und Jeep Wrangler kamen auf keinen und einen Stern.

Das E-SUV aus England schaffte beim Insassenschutz für Erwachsene 91 Prozent der Maximalpunktzahl, beim Insassenschutz für Kinder und bei den Sicherheitsassistenten 81 Prozent. “Maximale Punkte vergaben die Prüfer sowohl für den Seitenaufprall, als auch für den besonders anspruchsvollen Pfahlaufpralltest, bei dem das Fahrzeug mit 32 km/h seitlich gegen einen Pfeiler prallt”, freuen sich die Jaguar-Techniker. Und bei Hyundai heißt es, die positive Schlussbewertung ergebe sich aus guten Noten in allen vier Bewertungskategorien, speziell aber bei der Sicherheit von erwachsenen Insassen und Kindern. Euro NCAP stellte allerdings Airbag-Probleme in Verbindung mit dem Panoramadach fest, die inzwischen bei neuen Fahrzeugen abgestellt wurden. Beim X5 monierten die Tester Probleme beim Knieairbag.

Doch was ist bei den beiden Durchfallern aus dem Hause FCA los? Die Techniker von Euro NCAP monieren beim nicht mehr ganz taufrischen Panda, er könne gerade mal mit einem Gurtwarner aufwarten und bekomme deshalb nicht einmal einen Stern – ein Negativ-Rekord, den zuletzt im Jahr 2017 ausgerechnet der Fiat Punto geschafft hatte. Anders sieht die Situation beim einsternigen Jeep Wrangler aus. Denn der sei, so die Crash-Profis, ein komplett neues Fahrzeug, das nur über einen Gurtwarner und einen Tempomaten, aber über keinerlei Fahrer-Assistenten verfüge und deshalb um Welten hinter seinen Mitbewerbern rangiere. mid/rhu

So effizient sind die deutschen Krankenkassen

Bei den deutschen Krankenkassen gibt es in Sachen Effizienz doch einige Unterschiede. Das ist das Ergebnis des neuesten dfg-GKV-Bilanz-Rankings für das Jahr 2017. Der “dfg – Dienst für Gesellschaftspolitik” (dfg) wertet die Bilanzen der Körperschaften aus. Dabei zeigten sich die Differenzen bei den “Verwaltungskosten” zwischen den 112 noch existierenden Krankenkassen recht deutlich.

Die effizienteste Kasse gab durchschnittlich 69,66 Euro je Versicherten aus, die teuerste benötigte für die “Betreuung” ihrer Kunden 252,70 Euro. Hieß unter dem Strich: Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gab für die “Verwaltung” der über 72 Millionen Versicherten im vergangenen Jahr fast 10,9 Milliarden Euro aus.

Die Unterschiede bei den Verwaltungskosten haben schon eine gewisse Tradition. Wie die dfg-Redaktion erklärt, kam 2017 ein Sondereffekt hinzu, durch den es bei einigen der Körperschaften zu einer Steigerung der Ausgaben um fast 50 Prozent kam: Die gute Finanzlage nutzen vor allem größere Orts- und Ersatzkrankenkassen dazu, die gesetzlich vorgeschriebenen Altersrückstellungen für ihre Mitarbeiter aufzubauen.

Es geht aber auch anders: Die regionale BKK Euregio aus Heinsberg bei Aachen hatte mit 69,66 Euro die geringsten Verwaltungskosten. Deutschlands größte Krankenkasse, die Hamburger Techniker Krankenkasse (TK), baute 2017 ihre Verwaltungskosten um 24,3 Prozent ab und gab durchschnittlich nur noch 102,64 Euro aus. mp/arei

Ludwigsburg-Steinenbronn: Tödlicher Arbeitsunfall

Auf tragische Weise ist am Mittwochabend bei Ladearbeiten in der Kringstraße ein 48-Jähriger zu Tode gekommen. Er wurde von einem Hubwagen mit einem Gewicht von rund 9 Tonnen überrollt und war sofort tot. Der Unfall geschah gegen 19:45 Uhr, als ein 56-Jähriger den Motor des Hubwagens anließ, um eine 3 Tonnen schwere Fräsmaschine aufzunehmen. Das Fahrzeug stand auf ebener Fläche oberhalb der Zufahrt zu einem dortigen Betrieb und soll sich unvermittelt in Bewegung gesetzt haben. Es rollte rückwärts die Zufahrt zum Untergeschoss des Gebäudes hinunter. Die knapp 20 Meter lange Strecke weist ein Gefälle von etwa 12 Prozent auf. Am unteren Ende stand der 48-Jährige mit dem Rücken zum Geschehen und wurde von dem Hubwagen erfasst. Die Fräse war gegen 19:00 Uhr mittels Sattelzug angeliefert und gerade zum Verladen auf den Hubwagen vorbereitet worden. Seitens der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde ein Gutachter bestellt, der den Hubwagen im Hinblick auf ein möglichweise unfallursächliches technisches Versagen überprüfen wird. Die Ermittlungen dauern an.

Pol/red

Ludwigsburger Filterhersteller Mann+Hummel entwickelt Feinstaubpartikelfilter

Diesel-Fahrverbote sind für Stuttgart erstmals 2019 vorgesehen – Feinstaubalarm gab es seit 2016 – mit abnehmender Tendenz – immer wieder. Der Filtrationsspezialist Mann+Hummel aus Ludwigsburg hat nun Feinstaubpartikelfilter entwickelt, die mobil oder stationär als “Feinstaubfresser” eingesetzt werden können.

Die Gefahren für die Gesundheit durch Feinstaub werden von der WHO vier Mal höher angesetzt, als die von Stickstoffdioxid aus Diesel-Abgasen. Bisher erlaubt es die EU, den Tagesmittelwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter an 35 Tagen im Jahr zu überschreiten. Rainer Kapp, Leiter der Abteilung Stadtklimatologie bei der baden-württembergischen Landeshauptstadt, sagt: “Stuttgart hat 2018 erstmals die Chance, die Feinstaub-Grenzwerte im gesamten Stadtgebiet am Ende des Jahres einzuhalten.” In Stuttgart konnte die Belastung mit den Luftschadstoffen Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid in den vergangenen Jahren reduziert werden. So treten Überschreitungen der Grenzwerte bei Feinstaub nur noch am Neckartor auf. Bei Stickstoffdioxid wird der Grenzwert für das Jahresmittel hingegen noch immer überschritten – wie in vielen anderen deutschen Städten auch.”

Feinstaubalarm wird derzeit ausgelöst, sobald der Deutsche Wetterdienst an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre prognostiziert. Dann appellieren die Stadt und das Land Baden-Württemberg an die Stuttgarter und die Pendler aus der Region, das Auto möglichst in Stuttgart nicht zu nutzen und auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen. Gleichzeitig ist der Betrieb von Komfort-Kaminen nach einer Verordnung der Landesregierung untersagt.

Mobile Feinstaubpartikelfilter testet Mann+Hummel seit Mitte letzten Jahres in Feldversuchen in Deutschland, Indien, Korea und China. Ventilatoren führen dabei Luft aus der Umgebung an auf dem Dach oder am Unterboden eines Fahrzeuges angebrachte Filter heran und durch besonders niedrigen Strömungswiderstand ermöglicht das Filterelement einen maximalen Volumenstrom bei gleichzeitig hohem Abscheidegrad von 80 Prozent des Feinstaubs (PM10).

Bei sehr geringem Energiebedarf saugen Ventilatoren zusätzlich zum Fahrtwind Luft aus der Umgebung an. Fahrzeuge sind so auch im stehenden Betrieb in der Lage, Feinstaub aus der Umgebungsluft heraus zu filtern. Abhängig von den Rahmenbedingungen ist es möglich, dass ein Elektrofahrzeug wie der auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover gezeigte Streetscooter mit einem Feinstaubpartikelfilter emmissionsneutral fährt. Bezogen auf die Gesamtbilanz im Fahrbetrieb heißt das: kein Kohlendioxid (CO2), kein Stickoxid (NOx), kein Lärm und nicht zuletzt kein Feinstaub. Ebenfalls seit mehr als einem Jahr erprobt das Unternehmen auch stationäre Filterlösungen vor seinem Technologiezentrum in Ludwigsburg. Jetzt werden im Rahmen eines Pilotprojekts, gefördert vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg und unterstützt von der Landeshauptstadt Stuttgart, die ersten von 17 Filtersäulen entlang eines etwa 350 Meter langen Straßenabschnitts am Stuttgarter Neckartor installiert.

Diese sogenannten Filter Cubes III sind 3,60 Meter groß und bestehen aus jeweils drei zusammengesetzten Bauteilen. Bei sehr geringem Energiebedarf, dessen Kosten die Stadt Stuttgart übernimmt, werden auch hier 80 Prozent des Feinstaubs aus der Umgebungsluft gefiltert. Über eine Steuerungseinheit lässt sich der Betrieb der Feinstaubpartikelfilter bedarfsgerecht einstellen und damit auf die aktuelle Luftqualität reagieren. Integrierte Sensoren erfassen Luft- und Wetterdaten, die in einer Cloud zusammengeführt und analysiert werden. Ziel ist es, die Feinstaubbelastung insbesondere an Tagen mit Feinstaubalarm zu reduzieren. Noch stärker würden die Filter in geschlossenen oder halbgeschlossenen Umgebungen wie Bushaltestellen und Bahnhöfen wirken.

Karl Seiler / mid

Video

Das Video zum Audi-Auftritt auf der L.A. Auto Show

Die Ingolstädter präsentieren auf der diesjährigen Auto Show in Los Angeles ihren e-tron GT Concept, der die Ergänzung zum e-tron SUV wird. Die Auslieferung ist für 2021 geplant.

Sehen Sie dazu unser You-Tube-Video:


mid/bibu

Audi investiert Milliarden in die Zukunft

Mit einer Milliarden-Spritze stellt Audi die Weichen für eine Neuausrichtung des Unternehmens. Von 2019 bis Ende 2023 will der Autohersteller rund 14 Milliarden in Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren investieren. Darin enthalten sind Sachinvestitionen sowie Forschungs- und Entwicklungsleistungen. In Summe belaufen sich die für den Planungszeitraum der kommenden fünf Jahre vorgesehenen Gesamtausgaben des Unternehmens auf rund 40 Millarden Euro, heißt es in einer Mitteilung der Ingolstädter.

“Wir gehen unseren Weg in die E-Mobilität sehr zielgerichtet und werden uns künftig deutlich stärker fokussieren. Wir priorisieren unsere Mittel konsequent für zukunftsorientierte Produkte und Services mit hoher Attraktivität und Marktrelevanz”, sagt Bram Schot, kommissarischer Vorstandsvorsitzender der Audi AG. Mit Modellen wie dem e-tron GT concept wolle man Menschen wieder für Audi elektrisieren und dabei ein agiles und sehr effizientes Unternehmen sein, so der Audi-Chef.

Audi will nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren zahlreiche Elektroautos auf den Markt bringen. 2025 wird die Marke mit den vier Ringen rund 20 elektrifizierte Modelle anbieten, davon etwa die Hälfte mit rein elektrischem Antrieb. Gleichzeitig wolle man die Digitalisierung weiter voranreiben – das bezieht sich auf Automobile und Werke zugleich. mid/rlo

Knochen aus dem 3D-Drucker

Ob Tumor oder schwerer Knochenbruch – oftmals benötigen Patienten Implantate. Die künstlichen Knochen mussten bisher aufwändig gefertigt werden. Jetzt haben Fraunhofer-Forscher gemeinsam mit europäischen Partnern ein revolutionäres Verfahren entwickelt.

Knochenimplantate werden aus einem speziellen Kunststoff mittels 3D-Druck passgenau, stabil und variabel hergestellt. Die Behandlung der Implantate während der Herstellung mit einem kalten Plasmastrahl hilft später, das Anwachsen von knochenbildenden Zellen an der Oberfläche zu unterstützen.

Die Gerüststruktur des Implantats “Scaffold” ist dem natürlichen Knochen nachempfunden. “Unser Ziel ist, dass die Knochenzellen in die künstliche Struktur möglichst schnell hineinwachsen und das Implantat schließlich überflüssig machen. Es wird nach und nach durch körpereigene Enzyme abgebaut”, erklärt Dr. Jochen Borris, Geschäftsfeldleiter Life Science und Umwelt am Fraunhofer Institut. “Um die Entwicklung weiterzuführen und klinische Studien durchführen zu können, seien die Forscher auf der Suche nach Partnern aus der Industrie”, so Borris. mp/Mst