Zwischen Erinnerung und Identität: Bildhauer Daniel Wagenblast im Kleihues-Bau in Kornwestheim

Mit einer feierlichen Vernissage hat die Stadt Kornwestheim die Ausstellung „Unterirdisches Heimweh“ des renommierten Bildhauers Daniel Wagenblast eröffnet. Skulpturen wie „Lurchi“ und der „Weltenfahrer“ laden zur Auseinandersetzung mit Themen wie Reise, Wurzeln und Identität ein.

Kornwestheim, 26. September 2025 – Die Stadt Kornwestheim lud am Freitagabend zur Eröffnung der Ausstellung Unterirdisches Heimweh des Bildhauers Daniel Wagenblast in den Kleihues-Bau ein. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung.
Die Begrüßung übernahm Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel. Im Anschluss führte Saskia Dams M.A., Leiterin der Museen der Stadt Kornwestheim, in das Werk Wagenblasts ein. Zur Eröffnung war auch die Familie Wagenblast persönlich anwesend.
Daniel Wagenblast, 1963 in Schwäbisch Gmünd geboren, zählt seit Jahrzehnten zu den prägenden Bildhauern seiner Generation. Seine Skulpturen aus Holz, Keramik, Aluminium und Bronze sind in renommierten Sammlungen vertreten und vielfach im öffentlichen Raum zu sehen. Charakteristisch sind reduzierte, archaisch wirkende Figuren, die Themen wie Bewegung, Reise und Identität aufgreifen.
Ein Blickfang der Ausstellung ist „Lurchi“, die Salamander-Figur, die Wagenblast als Skulptur in einer groben Hand darstellt. Ebenfalls präsent ist der Weltenfahrer, eine monumentale Figur, die bereits im öffentlichen Raum große Aufmerksamkeit gefunden hat.
Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung durch Laurens Patzlaff. Der Pianist, der in Stuttgart und Madrid studierte, ist international tätig und hat sich auf Klavierimprovisation spezialisiert. Bereits als Jugendlicher gründete er ein eigenes Klaviertrio, spielte in Bands und entwickelte früh eine stilistische Offenheit zwischen Klassik, Jazz und freier Improvisation. Heute ist er vielfach ausgezeichnet, gibt weltweit Konzerte und unterrichtete an mehreren Musikhochschulen, unter anderem in Stuttgart, Trossingen, Freiburg, Frankfurt und Breisgau. In Kornwestheim interpretierte er Chick Coreas „Spain“ und präsentierte freie Improvisationen.
Die Ausstellung Unterirdisches Heimweh lädt Besucherinnen und Besucher ein, sich mit Fragen von Erinnerung, Wurzeln und Verortung auseinanderzusetzen. Und für viele dürfte ein Wiedererkennungseffekt dabei sein: Wagenblasts Skulpturen begegnen einem nicht nur im Museum, sondern auch draußen – in zahlreichen Städten Süddeutschlands. Wer in Stuttgart, Ludwigsburg oder kleineren Orten unterwegs ist, hat seine markanten Figuren vielleicht schon gesehen, ohne den Namen des Künstlers zu kennen. Die Ausstellung in Kornwestheim bietet nun die Gelegenheit, diese vertrauten Werke im Museumskontext wiederzutreffen und die Geschichten hinter ihnen zu entdecken.
Die Ausstellung ist vom 27. September 2025 bis zum 18. Januar 2026 im Kleihues-Bau Kornwestheim zu sehen.
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, jeweils 11 bis 18 Uhr. Führungen für Gruppen und Schulklassen sind nach Vereinbarung auch an Wochentagen möglich.