Die Geburt des himmlischen Maserati MC20 „Cielo“

“Cielo” ist das italienische Wort für Himmel. Maserati nennt die soeben im Stammwerk Modena enthüllte Spyder-Version des Supersportwagens MC20 ebenso. Vor geladenem und festlich gekleidetem Publikum rollte der mit Flügeltüren versehene Neuling durch einen Vorhang in eine künstliche Himmelskulisse hinein – filmreif. Mit dem MC20 “Cielo” unterstreicht die italienische Sportwagenmarke ihren Glamourfaktor, nachdem sie in den vergangenen Jahren auch auf dem gehobenen Volumenmarkt nach Kunden geangelt hatte.

Der oben offene “Cielo” ist so etwas wie der jüngere, sommerliche Bruder des geschlossenen Maserati MC20. Das Cabriolet macht geöffnet einen sportlich-luxuriösen Eindruck und versprüht italienische Fahrfreude der besonders rasanten Art. Ausgestattet mit dem neuartigen “Nettuno”-V6-Motor, bringt der Zweitürer 463 kW/630 PS auf die Straße. Highlight des Cielo ist nun eine besondere Spezifikation: das innovative, versenkbare Dach. Es besteht aus elektrochromen Glas, das sich dank der Polymer Dispersed Liquid Crystal Technologie (PDLC) auf Knopfdruck von durchsichtig in undurchsichtig verwandeln kann. Auch in Bezug auf Wärmedämmung sowie Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit in nur zwölf Sekunden schafft das Dach Klassenbestwerte.

Die Platzverhältnisse im Cielo sind die gleichen wie in der geschlossenen Variante, auch die Silhouetten gleichen sich. Das Design ist keineswegs grell oder aggressiv, sondern hält die optisch Balance zwischen den Maserati-Klassikern und Supersportwagen der heutigen Generation. “Wir haben ganz bewusst auf ein Großaufgebot an Lufteinlässen und Spoilern verzichtet, um die klare Linie zu bewahren”, sagt Chefdesigner Klaus Busse im Gespräch mit dem Motor-Informations-Dienst (mid). Das Fahrzeug soll die besondere Eleganz ausstrahlen, für die Maserati so berühmt ist.

Der Spyder ist ein Blickfang sowohl aufgrund der Reinheit seiner Formen als auch der raffinierten Aerodynamik. Diese wurde in aufwändigen Windkanaltests mit offenem und geschlossenem Dach optimiert. Kein Designdetail ist überflüssig, alles hat seine Funktion. Einziges Zugeständnis an einen Überraschungseffekt sind die Schmetterlingsflügeltüren, wie sie auch das Coupe besitzt. Sie ermöglichen einen deutlich einfacheren Ein- und Ausstieg und geben den Blick frei auf das Carbon-Cockpit sowie die teilweise freistehenden Vorderräder.

Trotz des puristischen Designs mangelt es dem optischen Auftritt des Cielo nicht an Selbstbewusstsein: Das Heck wirkt ungemein muskulös. Und das Dreizack-Logo prangt nicht nur auf dem Kühlergrill, sondern glänzt auch stolz auf der Fläche neben der B-Säule. Ausgesprochen edel wirkt zudem die neue Lackfarbe “Aquamarin”, die nicht direkt blau ist, sondern wirkt wie ein extrem helles, fast weißes Blaugrau mit sehr hintergründiger Perlmutt-Anmutung. Der Cielo besitzt gewissermaßen eine geheimnisvolle Himmelsfarbe.

Highlight des Maserati MC20 – ob offen oder geschlossen – bleibt der kernige Antrieb. Er generiert die gleiche Leistung wie der zwischen 2004 und 2005 gebaute Maserati MC12 mit seinen zwölf Zylindern und sechs Litern Hubraum. Das Aggregat des MC20 ist mit drei Litern Hubraum nur halb so groß wie der des illustren Vorfahren. Und doch macht der V-6-Motor beim Spurten keinen überzüchteten Eindruck.

Die Maserati-Ingenieure verzichteten bei vielen Antriebs- und Fahrwerkskomponenten wie dem Differenzial auf ein Übermaß an Elektronik. Allerhand funktioniert hier noch mechanisch, wodurch das Beschleunigungsverhalten sehr natürlich rüberkommt. Bei Proberunden auf der Rennstrecke bei Modena erwies sich der MC20 als ausgesprochen agil, ohne allzu brutal seine Kraft zu entfalten. Gleichwohl: Binnen drei Sekunden beschleunigt der Sportler von 0 auf 100, in 9,2 Sekunden von 0 auf 200 und erreicht ein Spitzentempo von 320 km/h.

Der Cielo besitzt auch neue aktive Sicherheitssysteme. Neben Parksensoren, Rückfahrkamera und Totwinkelüberwachung, über die seit dem Modelljahr 2022 auch das Coupe verfügt, führt der neue Spyder eine autonome Notbremse, Verkehrszeichenerkennung und eine neue 360-Grad-Kamera ein. Mit an Bord sind außerdem das Multimediasystem Maserati Intelligent Assistant (MIA) und der Online-Dienst Maserati Connect.

Und es gibt auch Genuss für die Ohren – abgesehen vom schönen V-6-Klang. Der MC20 Cielo ist nämlich mit einem High Premium “Sonus faber” Audiosystem ausgestattet. Das System wurde speziell optimiert, um den Akustik- und Positionierungsanforderungen des Spyder-Innenraums gerecht zu werden. Insgesamt sind zwölf Lautsprecher so positioniert, dass sie jenen natürlichen Klang erzeugen, der die Audiosysteme der italienischen High-End-Marke auszeichnet. Man erlebt beim Fahren des himmlischen Sportwagens ein wahres automobiles Gesamtkunstwerk.

Lars Wallerang / glp

Tanz auf dem Vulkan

Der Maserati Levante ist für die italienische Sportwagenschmiede ohnehin kein gewöhnliches Auto. Schließlich ist dieser Dreizack das erste SUV der Marke aus Modena überhaupt. Jetzt möchte Maserati diese Exklusivität steigern und legt ein streng limitiertes Sondermodel des noblen Geländegängers auf.

Dabei handelt es sich im wahrsten Sinne um eine heiße Kiste: Denn mit dem Levante Vulcano Limited Edition bittet Maserati jetzt werbewirksam zum Tanz auf dem Vulkan. Vor heißem Lava-Gestein haben die Italiener das SUV passend in Szene gesetzt. Doch wer das Sondermodell in seine heimische Garage stellen möchte, sollte sich beeilen. Die Produktion ist laut Maserati auf lediglich 150 Exemplare beschränkt und ausschließlich für den europäischen und asiatischen Markt bestimmt.

Der Levante Vulcano Limited Edition wird von dem von Maserati entwickelten und bei Ferrari in Maranello gebauten 3,0-Liter-Turbo-V6-Motor angetrieben. Kunden können zwischen zwei Leistungsstufen wählen: Das Sondermodell gibt es in einer 257 kW/350 PS sowie einem 316 kW/430 PS starken Version.

Kommen wir zur Optik: Das Sondermodell erhält die exklusive Mattlackierung “Grigio Lava”. Zudem gibt es unter anderem dunkle Heckleuchten, schwarze Chromgitter und Markenembleme, schwarz glänzende Fenstereinfassungen und polierte Abgasendrohre. Mächtige 21-Zoll-Räder im Helios Design sowie rote Bremssättel für die 6-Kolben-DualCast-Bremsanlage von Brembo runden den Auftritt ab.

Im Innenraum erwartet Fahrer und Passagiere fein genarbtes Premium-Leder. Die elektrisch einstellbaren sowie beheiz- und belüftbaren Vordersitze können in Schwarz mit roten Kontrastnähten oder genau umgekehrt bestellt werden, teilt Maserati mit. Das Farbschema soll den “vulkanischen Charakter” unterstreichen genauso wie die Interieur-Applikationen aus hochglänzendem Carbon – einschließlich entsprechender Elemente für Schaltwippen und Sportlenkrad.

Hingucker ist sicher die verchromte Aluminiumplakette auf der Mittelkonsole: Sie trägt das Vulcano-Logo und die Aufschrift “One of 150”. Komplettiert wird die Ausstattung durch das Premium-Soundsystem von Bowers & Wilkins, Türen mit Softclose-System, Parksensoren vorne und hinten sowie durch adaptive Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer. mid/rlo