MHP Riesen verlieren das letzte Hinrundenspiel

Ludwigsburg kann Vechtaer Party nicht beenden

Im (vorerst) letzten Hinrunden-Spiel haben die MHP RIESEN Ludwigsburg bei RASTA Vechta eine deutliche 92:112-Niederlage kassiert. Damit rutschen die Schwaben auf den siebten Rang ab – beenden eine turbulente Hinrunde aber auf einem Playoff-Platz

Im Anschluss an den Sprungball erwischten die Ludwigsburger im restlos ausverkauften RASTA Dome (3.140 Zuschauer) einen guten Start: Jordon Crawford und Christian von Fintel sorgten für die erste Gäste-Führung (4:6, 2. Spielminute). Im sich fortlaufend in seiner Intensität steigernden Spiel übernahm Vechta dann aber mehr und mehr die Kontrolle. Die MHP RIESEN hatten minutenlang das Nachsehen – und erlangten dann ausgerechnet durch ihre beiden Jüngsten wieder Zugriff zum Spiel. Quirin Emange Noupoue, der ein Dreipunkt-Spiel erfolgreich verwertete, und Ariel Hukporti, der eine Woche nach seinem Bundesliga-Debüt eine knappe Viertelstunde auf dem Parkett stand und 3 Punkte, 3 Rebounds und 2 Steals für sich verbuchen konnte, führten die Schwaben kurzzeitig an. Die Gäste waren wieder an den etwas enteilten Vechtaern dran (27:23, 10.).

Auch zum Beginn der zweiten zehn Minuten blieb Ludwigsburg, trotz eigener Rebound-Überlegenheit, aufgrund vieler Turnover im Hintertreffen. Die Gäste konnten zwar bis auf einen Punkt verkürzen (33:32), doch Vechta fand als erstes Team zurück in die Spur – und stellte binnen kürzester Zeit wieder auf +11. Headcoach John Patrick konnte nur mit einer Auszeit auf den Lauf der Niedersachsen reagieren. Die zentralen Themen der Ansprache am Seitenrand: Besser auf den Ball aufpassen (12 Turnover) und Vechtas Dreier (8 von 12) unterbinden. In den verbleibenden Minuten der ersten Halbzeit konnten die Schwaben Vechta aber nur wenig einbremsen. Vechta spielte wie entfesselt und hatte mit T.J. Bray (22 Punkte in Halbzeit eins) den besten Akteur des Abends in seinen Reihen (55:44, 20.)

Es wird nicht wirklich besser

Obwohl Ludwigsburg dank einiger Einzelaktionen im Spiel geblieben war, hätte es nach der Halbzeitpause einer deutlichen Leistungssteigerung bedurft, um die Partie noch einmal auf den Kopf zu drehen. Doch es wurde nicht besser. Vechta spielte weiterhin wie aus einem Guss und verwertete nahezu jede sich bietende Gelegenheit. Die MHP RIESEN erwischten ihrerseits einen defensiv gebrauchten Tag und konnten Bray und seine Kollegen nicht in Schach halten.Obwohl sie der Physis und Trefferquote der Niedersachsen klar unterlegen waren, hatten die Gäste zum Ende des dritten Viertels noch eine kleine Siegchance. Der Grund hierfür war eine sehr gute Trefferquote aus dem Zweipunktbereich (71.8%) und eine gute Arbeit beim Rebound (38 / 83:71, 30).

Doch auch die letzte Chance konnten die Schwaben nicht verwerten. Die Niedersachsen waren fokussiert und gallig genug, um in den verbleibenden zehn Spielminuten die Führung locker über die Ziellinie und den RASTA Dome akustisch endgültig zum explodieren zu bringen. Vechta deckte alle Fehler in der die schwäbischen Defensivarbeit schonungslos auf, hielt den Fuß über 40 Minuten auf dem Gaspedal und setze den ohnehin schon beeindrucken Höhenflug der letzten Wochen durch den 112:92-Sieg weiter fort.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg mussten derweil, nach einer ausbaufähigen Leistung, die siebte Saison-Niederlage in der easyCredit BBL hinnehmen. Gleichwohl waren sich die Patrick-Schützlinge aber bewusst, dass möglicherweise auch das beste Spiel bei derart berauschenden Vechtaern nicht zum Sieg gereicht hätte. Die guten Eindrücke der letzten beiden Spiele (vs. Bayreuth, at Wloclawek) sollen nun in den beiden folgenden Duellen (vs. Ventspils, at Würzburg) fortgesetzt werden.

Statements und Stats

John Patrick: „Gratulation an Pedro und seine Mannschaft! Es macht Spaß, ihnen zuzusehen. Sie spielen mit so viel Enthusiasmus und Konzentration. Dazu die Atmosphäre hier, die war unglaublich gut. Wir wussten, dass RASTA sehr schnell, mit viel Energie und clever in der Verteidigung spielt. Leider haben wir nicht aufs Parkett gebracht, was wir wollten – Vechta hat uns dominiert. Und ich liebe es, wenn eine Mannschaft trotz hoher Führung weiter so spielt als ob sie mit 15 Punkten zurückliegen würde. Unser Spiel war ein genauer Gegensatz zum Auftritt gegen medi bayreuth vor einer Woche und ich hoffe, dass wir aus diesem Spiel hier lernen können.“

Pedro Calles: „Vielen Dank an Coach Patrick für die lobenden Worte. Aufgrund der personellen Situation war das heute natürlich ein besonderes Spiel. Über die gesamte Woche hatten wir nicht einmal zehn Spieler im Training, so dass wir nie Fünf-gegen-Fünf spielen konnten. Aber wir haben viel miteinander gesprochen, wie wir das hinkriegen und konnten uns tatsächlich noch verbessern. Weil wir heute nur acht einsatzfähige Spieler hatten, habe ich darüber nachgedacht, ob wir etwas an unserem Stil ändern sollten. Aber mein Herz hat mir gesagt, dass wir lieber mit wehenden Fahnen untergehen sollten als unsere Philosophie zu verraten. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, weil sie heute noch einmal mehr gegeben haben – auch und gerade für die Teamkollegen, die heute nicht mitmachen konnten.“

Für Vechta spielten: T.J. Bray 31 Punkte/9 Assists, Seth Hinrichs 21, Josh Young 17, Chris Carter 13, Tyrone Nash 12, Philipp Herkenhoff 12, Max DiLeo 6 und Robin Christen.

Für Ludwigsburg spielten: Kelan Martin 26 Punkte/9 Rebounds, Lamont Jones 19, Marcos Knight 17, Owen Klassen 6, Quirin Emanga Noupoue 6, Jordon Crawford 5, Adam Waleskowski 4, Ariel Hukporti 3, Donatas Sabeckis 3 und Christian von Fintel 3.

red

Austausch zur Digitalisierung: „Morgenstadt-Werkstatt“

Die Stadt Ludwigsburg war mit sieben Innovationsnetzwerk-Partnern zu Gast bei der „Morgenstadt-Werkstatt“ am Donnerstag, 13. und Freitag, 14. Dezember 2018 im Stuttgarter Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE). Der Austausch zur Digitalisierung wird durch das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und die Digitalakademie@bw veranstaltet. Es geht an den beiden Tagen um digitale kommunale Herausforderungen, die in kreativen Kooperationen mit Unternehmen gelöst werden können. Schon im dritten Jahr in Folge ist die Morgenstadt-Werkstatt deutschlandweit Anlaufstelle für Akteure im kommunalen Umfeld, die Digitalisierung im Fokus haben.

Für die Teilnehmer der Morgenstadt-Werkstatt bieten die beiden Tage ein intensives Programm mit Workshops, Impulsvorträgen und Infogesprächen. Thomas Strobl, Baden-Württembergs Minister für Inneres, Migration und Digitalisierung, hat am ersten Tag mit Gudrun Heute-Bluhm vom Städtetag BW und Roger Kehle, Präsident des Gemeindetags BW, die Ausstellung der teilnehmenden Firmen und Kommunen besucht.

Mit Oberbürgermeister Werner Spec unterhielten sie sich über aktuelle Projekte der Stadt Ludwigsburg: „Wir haben uns länger als geplant ausgetauscht, auch mit den Partnern unseres Ludwigsburger Innovationsnetzwerks“, berichtet Spec vom Treffen. „Minister Strobl hat sich sehr für unsere Innovationsprojekte interessiert, die wir mit unseren Partnern schon bald umsetzen können.“ Als eine von vier Vorreiterstädten in Baden-Württemberg stehe man in besonderem Fokus, erklärt der OB. Und bei manchen Entwicklungen wie etwa bei der Digitalisierung der Verkehrs-Infrastruktur sei Ludwigsburg auch bundesweit vorne mit dabei: „Minister Strobl hat uns seine weitere Unterstützung bei der Umsetzung dieser Vorhaben zugesichert.“

Teil des gemeinsamen Programms sind Gespräche an den Infoständen der Partner im Ludwigsburger Innovationsnetzwerk: Robert Bosch GmbH, ITK Engineering GmbH, Kern GmbH, SWARCO Traffics GmbH, Mann+Hummel GmbH, MHP – A Porsche Company und die Hochschule für Technik Stuttgart. Mit dabei ist auch der Service- Roboter „L2B2“ aus dem Ludwigsburger Bürgerbüro. Die Unternehmen präsentieren ihre digitalen Lösungen und Ideen für Kommunen, die zum Teil bereits in Ludwigsburg als Pilotprojekte getestet werden. Im 2015 gegründeten Innovationsnetzwerk arbeiten die Stadt Ludwigsburg, Partner aus Wirtschaft, Industrie und Forschungseinrichtungen in einzigartiger kooperativer Weise zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit sollen sich Impulse für neue, innovative Technologien entwickeln, die dann vor Ort unter realen Bedingungen im Stadtraum erprobt werden können.

red