Stadtverwaltung regelt Vertretung von Bürgermeisterin Nießen

Zum 1. Februar 2020 beginnt Bürgermeisterin Gabriele Nießen als Staatsbaurätin im Senat der Hansestadt Bremen. Sie war dann nahezu ein Jahr als Dezernentin für Stadtentwicklung, Hochbau und Liegenschaften in Ludwigsburg tätig. Bis eine Nachfolge für die 55-jährige Diplom-Ingenieurin für Raum- und Umweltplanung feststeht, übernimmt der Leiter des Fachbereichs Bürgerbüro Bauen, Albert Geiger, die kommissarische Leitung des Dezernats der Bürgermeisterin. Als dienstälteste Führungskraft im Dezernat vertritt er diesen Verwaltungsbereich nach innen. Die Sitzungsleitung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Hochbau und Liegenschaften werden abwechselnd OB Dr. Matthias Knecht, der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried sowie Bürgermeister Michael Ilk übernehmen. Mit einer Nachfolge für Bürgermeisterin Nießen rechnet die Stadtverwaltung frühestens im Sommer 2020.

Mit dem Christkind kommt der Stau

Die Autoclubs ADAC und ACE haben für Weihnachten und die Tage danach schon mal das Stau-Barometer ausgepackt. Die Prognosen sind eindeutig. Am vierten Adventswochenende beginnen in ganz Deutschland die Weihnachtsferien. Vor Weihnachten und an Neujahr ist die Staugefahr am größten. Jedoch: “Zwischendrin gibt es dank der günstigen Feiertagskonstellation auch einige staufreie Tage”, sagt der ADAC.

Der verkehrsreichste Reisetag ist Freitag, 20. Dezember. Dann trifft der übliche Berufsverkehr auf den Urlauberverkehr. Ebenfalls staureich: Donnerstag, 26. Dezember, und Mittwoch, 1. Januar, wenn viele Autofahrer von ihrem Verwandten- und Familienbesuch zurückkehren. Auf den Ballungsraumautobahnen sollte man sich vor allem am Samstag, 21. Dezember, und Montag, 23. Dezember, in Geduld üben. Dort tummeln sich noch viele Last-Minute-Einkäufer auf Geschenkejagd oder auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt.

Zu den verkehrsberuhigten Tagen zwischen den Jahren zählen Sonntag, 22. Dezember, Dienstag, 24. Dezember (Heilig Abend), Freitag, 27. Dezember, Sonntag, 29. Dezember, und Montag, 30. Dezember. Auch an Silvester, Dienstag, 31. Dezember, ist auf den Straßen nicht allzu viel los.

Auch das Wetter im Alpenraum spielt eine wichtige Rolle: Alle Alpenpässe mit regulären Wintersperren sind jetzt geschlossen, berichtet der ACE. Gerade vor der Fahrt in den Skiurlaub sollte der Straßenzustand im Alpenraum beobachtet werden, eine entsprechende Winterausrüstung des Fahrzeuges ist zudem unerlässlich. Eine Übersicht zum aktuellen Straßenzustand der Alpenstraßen, Informationen zu weiteren witterungsbedingten Einschränkungen und allgemeine Infos zu den Alpenpässen hält der Autoclub unter ace.de/alpenpaesse bereit.

Lars Wallerang

Kinder und Smartphones: Das können Eltern tun

Immer häufiger, immer früher: Schon im Grundschulalter wünschen sich Kinder mittlerweile ein Smartphone. Eltern und Großeltern erfüllen diesen Wunsch häufig, ohne mögliche Risiken zu kennen. “Was genau ein Kind am Smartphone tut, wissen die wenigsten Eltern. Oft haben schon Grundschulkinder einen technischen Wissensvorsprung”, sagt Miriam Bätzing von der Verbraucher Initiative.

Klar ist: Wer sich in jungen Jahren zu häufig hinter Bildschirm oder Touchscreen verschanzt, leidet überdurchschnittlich oft unter Hyperaktivität, Sprachentwicklungs- und Konzentrationsstörung. Schulprobleme werden wahrscheinlicher. Und unangemessene Inhalte sind ein weiteres Problem, wenn sich Kinder unkontrolliert im Netz bewegen. Was also tun? Hier die Tipps der Experten:

– Seien Sie Vorbild und nutzen Sie Bildschirmmedien selbst maßvoll.

– Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind klare Nutzungsregeln und begleiten Sie es bei seinen ersten Erfahrungen im Netz.

– Legen Sie altersgemäße Bildschirmzeiten fest: von drei bis sechs Jahren haben Kinder 30, von sechs bis zehn Jahren 45 und von elf bis 13 Jahren 60 Minuten täglich. Kinder unter drei Jahren sollten gar keine Zeit vor dem Bildschirm verbringen.

– Installieren Sie Jugendschutz-Software und -Filter auf Geräten, die Ihr Kind nutzt.

– Kaufen Sie nur kindgerechte und zertifizierte Endgeräte (etwa mit dem “TCO Certified”-Label). Ein PC sollte entsprechend der Größe des Kindes eingestellt werden können.

– Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind im Alltag ausreichend bewegt, insbesondere zwischen zwei Bildschirmzeiten.

Rudolf Huber

 

Alkohol-Limit auch zu Weihnachten

Wer nicht aufpasst, kommt gerade in der Weihnachtszeit auf eine ordentliche Portion alkoholischer Getränke. Glühwein oder Punsch auf dem Weihnachtsmarkt, ein Glas Wein auf der Weihnachtsfeier und beim feinen Essen, Sekt zum Jahreswechsel – die Gelegenheiten zum Alkoholkonsum häufen sich. Doch Vorsicht: Auch kleinere Mengen Alkohol können bereits gesundheitsschädlich und mit Risiken verbunden sein, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).

“Alkohol ist ein Zellgift, das alle Organe schädigen kann, in jedem Lebensalter”, erläutert Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. Mehr als 200 verschiedene Krankheiten, darunter Magen-Darm-, Leber-, Herzkreislauf- und mehrere Krebserkrankungen, sind mit dem Konsum von Alkohol assoziiert. Jeder Schluck Alkohol stellt den Organismus vor besondere Herausforderungen, hat eine Reihe von Stoffwechselreaktionen zur Folge und muss am Schluss wieder abgebaut werden.

Deshalb empfiehlt die BZgA einen “verantwortungsvollen Umgang” mit Alkoholika. Wobei klar ist: Am gesündesten ist es, schlicht komplett auf Alkohol zu verzichten. Und wenn doch, sollten Frauen nicht mehr als ein kleines Glas eines alkoholischen Getränks pro Tag, etwa 0,3 Liter Bier oder 125 Milliliter Wein trinken. Männer maximal zwei kleine Gläser pro Tag, also 0,6 Liter Bier oder 250 Milliliter Wein. “Um das Risiko einer schleichenden Abhängigkeit zu reduzieren, ist es wichtig, mindestens zwei Tage pro Woche komplett alkoholfrei zu sein”, so die Expertin.

Mit dieses Tipps der BzgA kann man in der Vorweihnachtszeit und an den Festtagen beim Alkohol im Limit bleiben:

– Wenn Sie Alkohol trinken, dann möglichst wenig.

– Trinken Sie nicht täglich Alkohol.

– Trinken Sie langsam und genießen Sie Getränke bewusst.

– Wählen Sie zum Alkohol immer ergänzend ein alkoholfreies Getränk.

– Und: Es gibt viele leckere alkoholfreie Alternativen.

Rudolf Huber

Neurodermitis im Alter

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die vor allem Kinder betrifft. Doch anders als früher vermutet, wächst sich Neurodermitis nicht aus, sondern kann nach langen beschwerdefreien Phasen im Erwachsenen- oder sogar im Seniorenalter wieder ausbrechen. Es kommt aber auch vor, dass Neurodermitis bei Erwachsenen erstmals auftritt, berichtet der Verein Deutsche Haut- und Allergie-Hilfe.

Wo sich Ekzeme entwickeln und wie stark sie ausgeprägt sind, ist je nach Alter und Vorgeschichte unterschiedlich. Bei sehr alten Menschen verläuft die Erkrankung oftmals schwer; große Hautareale sind gerötet, teilweise schuppig und mit einem sehr starken Juckreiz verbunden. Was genau dahintersteckt, darüber gibt es bislang nur Vermutungen: hormonelle Umstellungen im Alter, Stress, Allergien, jahrelanger Kontakt zu hautreizenden Substanzen, intensive Hygienemaßnahmen oder eine abnehmende Barrierefunktion der Haut.

Mit fortschreitendem Alter verändert sich die Haut: Die Barrierefunktion lässt nach, die Haut wird trockener und anfälliger für Reize. Ältere Patienten, die zu Ekzemen neigen, müssen sich daher möglicherweise an eine neue Routine gewöhnen und ihre Haut morgens und abends eincremen. Diese so genannte Basistherapie ist das Fundament jeder Behandlung, die je nach Schweregrad der Ekzeme um wirkstoffhaltige Salben oder innerlich wirkende Arzneimittel ergänzt wird.

In den Pflegelotionen müssen geeignete Fette enthalten sein sowie Feuchthaltefaktoren wie Glycerin, die die Hautbarriere stärken, das Wasserbindungsvermögen verbessern, die trockene Haut geschmeidig machen und dem Juckreiz entgegenwirken. Mittlerweile gibt es außerdem Basispflegeprodukte mit zusätzlichen Wirksubstanzen. Ein Beispiel hierfür ist Junghafer-Extrakt, der antientzündlich wirkt und das überaktive Immunsystem der Haut bei Neurodermitis reguliert.

Lars Wallerang

Polizeihubschrauber entdeckt Einbrecher – Der entpuppt sich als Graffiti-Sprayer

Ludwigsburg-Asperg:

Mit mehreren Streifenbesatzungen und unter Einsatz eines Hubschraubers suchte die Polizei in der Nacht zum Montag nach einem mutmaßlichen Einbrecher. Kurz vor Mitternacht hatte ein Zeuge einen Unbekannten gemeldet, der augenscheinlich versucht hatte, über eine Leiter in eine Halle im Asperger Lehenfeld einzusteigen. Eine Streifenbesatzung entdeckte kurz darauf einen Mann im Bereich der dortigen Gleise, verlor ihn jedoch aus den Augen. Im Verlauf der weiteren Suchaktion machte die Besatzung eines mittlerweile hinzugezogenen Polizeihubschraubers den 25-Jährigen im Bereich der Ludwigsburger Straße ausfindig und die Kollegen am Boden konnten den Tatverdächtigen daraufhin vorläufig festnehmen. Wie sich herausstellte, war er jedoch nicht in die Halle eingebrochen, sondern hatte dort ein größeres Graffiti hinterlassen und einen Sachschaden von etwa 2.000 Euro hinterlassen. Auf dem Betriebsgelände stellten die Polizisten entsprechende Utensilien sicher.

Claus Vogt ist der 14. Präsident des VfB Stuttgart

Es ist entschieden: Claus Vogt heißt der neue Präsident des VfB Stuttgart. Der Unternehmer Vogt (50) setzte sich bei der heutigen außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle gegen seinen Konkurrenten Christian Riethmüller durch.

Der 50-Jährige erhielt bei der Wahl 1327 (64,83 Prozent) an Ja-Stimmen der anwesenden VfB-Mitglieder. Sein  Konkurrent Christian Riethmüller 1029 (52,69 Prozent) an Ja-Stimmen.

Claus Vogt darf somit als Nachfolger vom zurückgetretenen Ex-Präsidenten Wolfgang Dietrich bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst 2020 die Geschicke des Vereins mit beeinflussen.

red/ag

Was macht Werner Spec? Ludwigsburg24 im Gespräch mit dem Ex-Oberbürgermeister

Die letzten 100 Tage seit Amtsübergabe haben Ex-Oberbürgermeister Werner Spec anscheinend so richtig gut getan. Sichtlich erholt und bestens gelaunt kam er zum Gespräch in die Redaktion von Ludwigsburg 24. „Vor einer Woche bin ich zum fünften Mal Opa geworden“, erzählt der 61-Jährige strahlend, der in Jeans, weißem Hemd und dem hellbeige-karierten Sakko modisch, lässig und regelrecht verjüngt wirkt. „Ich genieße es, dass ich jetzt mehr Zeit für Dinge habe, die ich lange nicht tun konnte. Ich konnte meine älteste Tochter ausgiebig auf der Entbindungsstation besuchen und meinem Schwiegersohn daheim mit den beiden anderen Kindern unterstützen, das ist einfach schön.“ Und fast mag man es ihm glauben.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Günes

Herr Spec, wollen Sie uns wirklich weismachen, dass Sie, das Arbeitstier, tatsächlich völlig in der Opa-Rolle aufgehen?

Ja, das tue ich tatsächlich und genieße es total, was ich unumwunden zugebe. Gerade erst habe ich persönlich die Nikolausstiefel der älteren vier Enkel gefüllt, nun konzentriere ich mich auf den Einkauf der Weihnachtsgeschenke. Das war die letzten sechzehn Jahre so nicht möglich.

Hat Ihr Ausscheiden aus dem Amt noch weitere Überraschungen für Sie gebracht?

(lacht) Ich habe festgestellt, was man an einem freien Wochenende alles so machen kann. Natürlich habe ich gerne all die Termine des Oberbürgermeisters am Wochenende wahrgenommen, aber es war halt auch immer mit einem unglaublichen Verzicht aufs Private verbunden. Dazu kommt, dass ich mittlerweile auf rund sieben Stunden Schlaf komme und auch öfters mal während des Tages die Chance zum Schwimmen oder Joggen habe und dafür halt entspannt abends noch am Schreibtisch sitze. Oder, dass ich spontan von Freitag bis Sonntagabend in die Berge fahren kann, war früher ebenfalls nicht denkbar. Ich kann mir meine Zeit jetzt einfach selbst einteilen und das ist eine neue Lebensqualität.

Sie waren mit Herzblut OB dieser Stadt. Wie kommt es, dass Sie jetzt trotz der Wahl-Niederlage so gut drauf sind?

Das ist leicht zu erklären. Mir geht es deshalb so gut, weil ich mich trotz des politischen Gegenwinds nicht einfach aus der Verantwortung gestohlen habe, sondern bereit war, mein Amt auch weiterhin auszuüben. Wir hatten in der Vergangenheit einen sehr guten Lauf, aber es gibt dennoch einiges zu tun.

Haben Sie die Wähler als undankbar empfunden?

In so einer Kategorie denke ich einfach nicht. Es war mir in meiner ganzen beruflichen Arbeit immer wichtig, wie man ein Gemeinwesen voranbringen kann und bereit zu sein, dafür die Verantwortung mit all ihren Begleiterscheinungen zu übernehmen. Diese Bereitschaft habe ich gezeigt. Ich hatte mir nach insgesamt 23 Jahren interessanter Arbeit im Wahlamt nicht etwas selbst zu beweisen. Da ich ein positiv denkender Mensch bin, konnte ich nach der verlorenen OB-Wahl nach vielen und erfolgreichen Jahren im politischen Amt nochmal etwas ganz Neues angehen. Dass die Wähler sich anders entschieden haben, macht mich dafür vollkommen frei, denn ich bin – wie schon gesagt – niemand, der sich einfach aus der Verantwortung stiehlt.

Hand auf’s Herz: Haben Sie im Vorfeld schon mit der Niederlage gerechnet?

Eine bestimmte Entwicklung war durchaus spürbar – teils aus ideologischen Gründen, teils aus einer Wechselstimmung heraus, um nach sechzehn Jahren neuen Wind zu spüren. Dennoch habe ich den Wahlkampf nicht halbherzig geführt.

Hegen Sie wirklich keinen Groll? Schließlich haben Sie sich für Ludwigsburg aufgerieben und viel erreicht?

Nein, ich hege überhaupt keinen Groll – weder gegen die Wähler noch gegen diejenigen, die auf politischer Ebene für den Wechsel gearbeitet haben. Ich denke vielmehr in großer Dankbarkeit zurück an sechzehn Jahre Arbeit in der wunderbaren Stadt Ludwigsburg mit tollen Menschen, aber auch an die sieben Jahre in Calw, in denen ich viel bewegen konnte. Mir war vor der Wahl im Laufe des Sommers ja schon klar, dass, sollte ich nicht wiedergewählt werden, ich nochmals eine Chance habe, beruflich ein ganz neues Lebenskapitel aufzuschlagen. Ich wollte eine Arbeit, von der ich total überzeugt bin, denn das steigert die Motivation. Und eine, die sich gut mit meinen privaten Interessen und vor allem mit meiner Familie vereinbaren lässt.

Das neue Kapitel ist nun aufgeschlagen, was machen Sie konkret?

Im August habe ich während meines Resturlaubs alles vorbereitet, mir daheim ein richtiges Büro eingerichtet und arbeite seither selbständig und das mit großer Freude und weniger Gremiendiskussionen, mit Leuten, die Veränderungen, Innovationen gestalten und dafür mit mir zusammenarbeiten wollen. Die Themen meiner neuen Aufgaben wie Klimaschutz, Energie, digitale Chancen sind inhaltlich die ähnlichen geblieben, nicht in der ganzen Bandbreite, dafür sehr fokussiert. Ich bringe da meine ganzen Erfahrungen sowie das, was mich antreibt, ein, um gemeinsam sehr anspruchsvolle Projekte zu gestalten, über die ich momentan noch nicht detailliert sprechen kann. Das macht unglaublich viel Spaß und ist mit einer großen Motivation für mich verbunden, weil ich bei den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, auf eine sehr wertschätzende Atmosphäre stoße.

Ohne zu viel zu verraten, können Sie trotzdem sagen, was das Ziel Ihrer neuen Tätigkeit ist?

Es geht beim unverzichtbaren Klimaschutz ja darum, den gesamten Gebäudebestand sowie den kompletten Verkehr-Sektor unter Nutzung nachhaltiger Technologien und durch ganzheitliche Lösungen wegzubringen von fossilen Energieträgern.

Was sagen Sie eigentlich zum Luftreinhalteplan?

Meiner Meinung nach werden sich in den nächsten Monaten die schon deutlich gesunkenen Belastungswerte weiter so herabsenken, dass für Ludwigsburg keine Fahrverbote nötig sein werden. Wir haben – wie kaum eine andere deutsche Stadt – sämtliche technologischen Möglichkeiten genützt und jetzt muss es noch gelingen, die eigenen Fahrspuren für Busse wie geplant in die Tat umzusetzen. Weitere Maßnahmen sind sehr erfolgreich in der Umsetzung wie beispielsweise die Digitalisierung der Ampelinfrastruktur. Das heißt, dass beispielsweise intelligente Ampeln verhindern, dass Autos mit laufendem Motor unnötig lange an der roten Ampel stehen müssen, wenn auf anderen Straßenästen einer Kreuzung die Grünphase gar nicht mehr benötigt wird. Solche Verbesserungen, aber auch die wirksamere Ampel-Bevorrechtigung der Busse werden dazu führen, dass mehr Leute auf den ÖPNV umsteigen, dass sich der Verkehr verflüssigt und sich die Immissionen reduzieren. Insoweit gehe ich auch davon aus, dass es – falls notwendig – zu einer Revision kommt und sich dabei herausstellt, dass saubere Luft vollends ohne Fahrverbote erreicht wird.

Was fahren Sie privat für ein Auto?

Privat fahre ich ein noch Dieselfahrzeug, das vom Fahrverbot betroffen wäre. Dienstlich hatte ich viele Jahre ein Hybrid-Auto, einen Audi A3 e-tron, der überwiegend im Stadtverkehr genutzt sehr klimafreundlich fährt. Da ich aber jetzt häufig zu meiner Mutter nach Sigmaringen, also in den ländlichen Raum, oder zu meinen Kindern in den Nordschwarzwald bzw. in die Nähe vom Bodensee fahre, ist mein Diesel besser. Auf solchen Strecken verbrauchen Hybrid-Fahrzeuge mit Benzinantrieb unterm Strich mehr als ein Diesel. Ich hatte auch mal einen elektrisch betriebenen Golf, der hatte aber nur eine Reichweite von ca. 180 Kilometern. Das würde gerade mal für eine Strecke zu meiner Mutter reichen. Da es auf dem Dorf dort keine Elektrotankstellen gibt, müsste ich das Fahrzeug an eine normale Steckdose anschließen. Das Aufladen für die Rückfahrt würde dauern, so dass ich nicht am gleichen Tag zurückfahren könnte. Jetzt warte ich, bis unsere deutschen Hersteller leistungsfähigere Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen und werde mir dann eins kaufen. Bis dahin fahre ich meinen Diesel, der im Schnitt zwischen fünf und sechs Litern verbraucht.

Früher hatten Sie ein Büro, einen Mitarbeiterstab, der für Sie die alltäglichen Dinge wie Schriftverkehr Ticketbuchungen etc. erledigt hat. Als One-Man-Office müssen Sie sich nun komplett allein organisieren. Klappt das?

Also, ich habe mir als Erstes einen PC besorgt sowie alle anderen Dinge, die man benötigt für ein funktionierendes Büro. Natürlich ist das neu für mich, aber es ist zugleich auch eine schöne Erfahrung, alles für sich selbst zu organisieren. Zum Beispiel habe ich mich mit der Wiedervorlagenmappe beschäftigt und dabei bewundernd festgestellt, was meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in meinem früheren Sekretariat so alles geleistet haben. Man vertieft sich auch in Funktionen eines Computers, dessen Möglichkeiten man zuvor nie austesten musste. Das alles habe ich mir jetzt größten Teils mit Learning-by-doing erarbeitet, aber mein jüngster Sohn steht mir bei Fragen helfend zur Seite.

Gibt es etwas, was Sie aus der alten Zeit in Ihrem neuen Leben vermissen?

Auf meinem Schreibtisch steht ein Foto meiner ehemaligen Mitarbeiter als schöne Erinnerung an die Zeit als Oberbürgermeister, aber ansonsten vermisse ich tatsächlich nichts. In den letzten Jahren habe ich 80 Stunden die Woche ganz intensiv gearbeitet, bin unter der Woche im Regelfall nie vor 22.00 Uhr heimgekommen und hatte die ganzen Wochenendtermine. Auch wenn es nicht immer ganz einfach war in so einem politischen Amt zu arbeiten, habe ich es gerne gemacht und auch viel dazugelernt. Aber jetzt freue ich mich eher drauf, dass ich ein Leben wie ein normaler Mensch führen kann, indem ich freier agieren, mich mehr auf die Arbeit fokussieren kann, nicht mehr so getrieben bin. Ich halte es mit dem Hermann Hesse Gedicht über die Lebensstufen, aus dem das sehr bekannte Zitat stammt: ‚Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben‘. Aber ebenso steht in dem Gedicht auch: ‚Heiter sollst du Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen‘.

Sie sind auch weiterhin ehrenamtlich engagiert?

Der Deutsche Verband für Städtebau und Wohnungswesen in Berlin hat mich gebeten, meine bisherige Arbeit nicht nur fortzuführen, sondern sogar noch zu intensivieren. Ich leite dort den Arbeitskreis Energie und die Initiative Digitale Städte und Regionen in Deutschland und dort arbeiten wir sehr viel am Best-Praxis-Austausch mit erfolgreichen Städten in ganz Deutschland, zum Teil aber auch mit der europäischen Ebene, mit der Generaldirektion in Brüssel, mit Ministerien. Das heißt, ich bin sehr nah dran an der Entwicklung der gesetzlichen Grundlagen und versuche, die Ministerien zu beraten. Diese ehrenamtliche Arbeit empfinde ich ebenfalls als sehr erfüllend.

Sie sitzen für die Freien Wähler weiterhin im Kreistag und haben trotz eines eigenen Kandidaten Ihrer Partei gerade den neuen Landrat Dietmar Allgaier gewählt…

Die Freien Wähler waren schon immer meine Heimat, weil sie weniger an parteiliche Programmatik gebunden, sondern rein an der Sache orientiert sind und sich deshalb jeweils mit der Frage nach der besten Lösung beschäftigen. Ich freue mich sehr, dass es in der Fraktion gelungen ist, eine große Geschlossenheit in der Unterstützung des eigenen Kandidaten zu zeigen, der eine große Erfahrung mit hätte einbringen können. Als aber klar wurde, dass es am Ende für ihn nicht reichen würde und Gerd Maisch den Weg für die Fraktion frei machte, war es uns wichtig, Herrn Allgaier zu unterstützen, den ich seit vielen Jahren als kompetenten und persönlich ausgesprochen angenehmen Menschen kennengelernt habe.

Was sprach für Dietmar Allgaier?

Für unsere Fraktion war klar, dass der Landkreis die Kommunen bei bestimmten Aufgaben noch stärker als in der Vergangenheit unterstützen soll, wie beispielsweise bei der Ausweisung von neuen Wohnbauflächen. Deshalb war der Wunsch, dass der neue Landrat ein Bürgermeister sein sollte, der entsprechend kommunale Erfahrung sowie eine kommunalfreundliche Haltung mitbringt.

Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem Nachfolger Matthias Knecht?

Wir treffen uns gelegentlich und haben ja schon zuvor gut zusammengearbeitet in seiner Funktion zunächst als Vorsitzender des MTVs, dann als Stadtverbandsvorsitzender für Sport. Wir begegnen uns wie vorher, jetzt umso mehr mit gegenseitigem Respekt. Jeder von uns leistet seinen Anteil dafür und so funktioniert das eigentlich sehr gut. Erst neulich haben wir beim Konzert der Brenzband neben einander gesessen und uns ausgetauscht. Wir haben aus meiner Sicht nach wie vor ein gutes Verhältnis.

Wenn er Ihren Rat oder Ihre Einschätzung benötigt, dann bekommt er Ihre Unterstützung?

Das Angebot habe ich Herrn Knecht bei den Übergabe-Gesprächen im August gemacht. Aber es ist in der Regel unwahrscheinlich, dass der Nachfolger beim Vorgänger nachfragt: „Was würden Sie jetzt machen?“ Ich freue mich über jede positive Entwicklung der Stadt und wenn ich irgendwo unterstützen kann, dann tue ich das sehr gerne.

Bringen Sie sich zukünftig bewusst noch an anderer Stelle in der Stadt ein?

In den kommunalpolitischen Fragen halte ich mich selbstverständlich vollkommen zurück. Das ist einfach ein Gebot der Fairness gegenüber meinem Nachfolger. Weiter aufrecht erhalte ich jedoch meine enge Verbindung zur Brenzband, die auf einer gemeinsamen Reise nach Ecuador entstanden ist. Da habe ich in der Vergangenheit öfter mal mitgespielt, weshalb ich mich sehr über die Anfrage gefreut habe, ob ich das auch in Zukunft noch machen würde. Selbstverständlich bleibe ich diesem Engagement weiterhin treu, denn es macht mir Spaß und der Umgang mit Menschen mit Handicap und ihren wunderbaren Betreuern bringt mir persönlich auch sehr viel.

Könnten Sie sich auch ein Amt außerhalb der politischen Ebene vorstellen? Der VfB Stuttgart sucht doch einen neuen Präsidenten…

Das wäre nicht im Ansatz eine Option für mich. Ich habe viel zu wenig Einblick in den professionellen Sport und es wäre auch kein Job, der mich wirklich von innen heraus motivieren würde. Ich schaue mir ab und an mal ein Fußballspiel an, gern auch mal ein Basketball- oder Handballspiel, aber meine Erfahrungen, Kompetenzen und Interessen liegen doch eher in Schlüsselbereichen, die jetzt wichtig sind, zum Beispiel in der Klimakrise. Da fühle ich mich – auch im Interesse meiner Enkel – den nachfolgenden Generationen verpflichtet und motiviert, meinen Beitrag zu leisten.

 

Führerscheinprüfung: Verkabelter 47-Jähriger wird von Ermittlern erwischt

Ermittler des Polizeireviers Leonberg tauchten in der vergangenen Woche unvermittelt bei einer Führerscheinprüfung in Leonberg auf. Vorausgegangen war der Hinweis einer Fahrschule, dass ein 42-jähriger Führerscheinanwärter unbedingt die theoretische Prüfung ablegen möchte. Stutzig wurde der Zeuge vor allem deswegen, weil der ungeduldige Prüfling kein Deutsch sprach und trotzdem unbedingt zur deutschsprachigen Prüfung zugelassen werden wollte. Tatsächlich erschien dann bei der Prüfung jedoch ein 47-Jähriger mit den Ausweispapieren des 42-Jährigen. Als der sich dann noch auffällig bei der Prüfung verhielt, schritten die Beamten ein und stellten fest, dass der 47-jährige vollständig verkabelt war und per Funk mit einer weiteren Person kommuniziert hatte. Die Ermittlungen zu dem bislang unbekannten Hintermann dauern noch an.

Alkoholisierter Unfallflüchtiger wird geschnappt

Ein aufmerksamer Zeuge alarmierte am Mittwoch gegen 22.30 Uhr die Polizei, nachdem er in der Stuttgarter Straße in Kornwestheim zunächst einen Unfall zwischen einem PKW und einem LKW beobachtet hatte, bei dem sich der PKW-Lenker plötzlich zu Fuß aus dem Staub machte. Das Gehen schien dem Mann jedoch Probleme zu bereiten. Anhand der Beschreibung des Fahrers gelang es Beamten des Polizeireviers Kornwestheim den 47-jährigen Geflüchteten noch in der Stuttgarter Straße zu stellen. Dieser war zuvor mit seinem Audi von der Straße abgekommen und gegen einen geparkten LKW gefahren. Der Audi hatte sich in der Folge im Heck des LKW verkeilt. Während der ersten Kontaktaufnahme mit dem Audi-Fahrer stellten die Beamten Atemalkoholgeruch bei dem Mann fest. Ein freiwilliger Test verlief positiv, so dass sich der 47-Jährige einer Blutentnahme unterziehen musste. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt. Der Audi war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der entstandene Gesamtsachschaden dürfte sich auf etwa 13.000 Euro belaufen.

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