Steelers wieder zurück in der Erfolgsspur

Nur zwei Tage nach der Niederlage in Kassel hatten die Steelers im Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen die Chance diese wettzumachen. Gelingen musste dies ohne Kapitän Niki Goc, Eric Stephan, Fabian Ribnitzky und Cody Brenner. Aus Iserlohn war erneut Tim Fleischer mit dabei. Im Tor begann Stephon Williams, Youngster Anton Palmer saß als Backup auf der Bank. Zur Feier des 30. Jubiläum des Mauerfalls liefen die Ellentaler in speziell angefertigten Trikots auf.

Die Steelers legten vor den 2.157 Zuschauern mit jeder Menge Druck los und beschäftigten die Dresdner Defensive um Torwart Florian Proske mit jeder Menge Arbeit. Die dickste Chance hatte Chris Owens, der in der fünften Minute an Proske scheiterte. Die Ellentaler spielten auch in den Folgeminuten gut nach vorne, doch belohnen konnte man sich für den Aufwand in den ersten neun Minuten nicht. Das erste Mal gefährlich vor Stephon Williams wurde es kurz darauf, doch er behielt gegen Christian Kretschmann die Ruhe und hielt. Zum ersten Mal eingreifen mussten die Schiedsrichter Eugen Schmidt und Goran Noeller, als Tim Schüle einen Stockschlag beging und auf die Strafbank musste – Überzahl Dresden. Doch dies machte den Steelers nichts aus, denn ein Missverständnis der Sachsen nutzte Matt McKnight und machte sich auf und davon. Im Nachschuss traf er in Unterzahl zum 1:0! Wenige Sekunden darauf verpasste Benjamin Zientek den Doppelschlag. 44 Sekunden vor der ersten Sirene gab es die erste Strafe gegen die Gäste, es traf Dale Mitchell wegen Stockschlags. Die Chance zum zweiten Treffer war da, doch Florian Proske hielt stark und es ging mit dem 1:0 in die Kabinen.

Mit 1:16 Minuten Powerplay für Bietigheim auf der Uhr begann der zweite Abschnitt. Es dauerte nur 17 Sekunden, da spielten Matt McKnight und Lukas Laub die gesamte Eislöwen-Defensive schwindelig und Lukas Laub traf zum 2:0 – ein toller Treffer. Die zweite Strafe gegen Tim Schüle nur wenige Sekunden später nutzte Mario Lamoureux mit einem strammen Schuss zum 2:1-Anschlusstreffer. Die Antwort der Schwaben folgte prompt, denn es ging weiter mit einem Powerplaytor, als Elvis Biezais für Dresden draußen saß. Dennis Swinnen traf nach Zuspiel von Freddy Cabana und Norman Hauner zum 3:1. Bietigheim spielte weiter stark nach vorne und Florian Proske hatte alle Hände voll zu tun um den vierten Treffer zu verhindern. Bei Angriffen der Gäste stand die Defensive der Hausherren um Stephon Williams gut. Ein weiteres Powerplay für die Steelers gab es in der 36. Spielminute, da Toni Ritter wegen Behinderung raus musste. Hier war es erneut Dennis Swinnen, der mit seinem zweiten Tor des Abends auf 4:1 erhöhte. Der Treffer konnte nur fallen, da er sich zuvor in Basketball-Manier in die Höhe schraubte und die Scheibe abfangen konnte. Dies war zeitgleich der Zwischenstand nach dem zweiten Abschnitt.

Auch zu Beginn des letzten Drittels ließen die Schwaben nicht locker und allein Florian Proske war es zu verdanken, dass das Ergebnis nicht nach oben geschraubt wurde. Beide Mannschaften ließen noch Powerplaymöglichkeiten verstreichen, doch am Endergebnis von 4:1 änderte sich nichts.

Die Steelers zeigten sich gut erholt von der Mittwochs-Niederlage und tankten gutes Selbstvertrauen für das nächste schwere Spiel am Sonntag in Weißwasser.

“Meine Chancen stehen 50:50” – Ludwigsburg24 im Gespräch mit Gerd Maisch

Sein Arbeitsplatz in Vaihingen an der Enz ist ein kleines Schmuckkästchen, das Gerd Maisch jetzt nach 13 Jahren verlassen will. Denn er möchte das alte Rathaus, das 1693 abbrannte und 1720 wieder neu aufgebaut wurde, gegen das viel modernere Landratsamt in Ludwigsburg tauschen. Wie groß der 55-jährige Oberbürgermeister von Vaihingen an der Enz (Freie Wähler) seine Chancen für diesen Wechsel einschätzt und warum er glaubt, der richtige Kandidat zu sein, erzählt er in einem ausführlichen Gespräch mit Ludwigsburg24.

 

Ludwigsburg24: Sie haben sich knapp vor Ablauf der Bewerbungsfrist entschieden, für die Landratswahlen am 15. November zu kandidieren. Warum kam Ihre Entscheidung erst in der letzten Minute?

Ich bin vielleicht ein Last-Minute-Kandidat was die Abgabefrist für die Bewerbung betrifft, aber mein Entscheidungsprozess ging natürlich schon viel länger. Dabei haben viele Überlegungen eine Rolle gespielt, zum Beispiel, dass ich hier als Oberbürgermeister eine schöne Aufgabe habe. Wir haben den Zuschlag für eine Gartenschau bekommen, die die Stadt im Jahr 2029 ausrichten wird. Die ersten Planungsvorbereitungen dafür beginnen schon jetzt. Eine Gartenschau zu gestalten ist eine Aufgabe, die nicht jeder meiner Amtskollegen und -kolleginnen bekommt.

Auch gefällt mir der gute und ständige Kontakt zu den Bürgern meiner Stadt, der natürlich intensiver ist als der eines Landrates. Außerdem sehe ich die geleistete Arbeit auf kommunaler Ebene sehr konkret. Ich laufe durch die Stadt und kann sagen: Hier haben wir was gemacht, dort haben wir etwas umgesetzt. Das macht natürlich Spaß. Mit jeder höheren beruflichen Ebene werden die Ergebnisse zwangsläufig abstrakter.

Warum haben Sie sich am Ende doch für eine Kandidatur entschieden?

Mit 55 Jahren möchte ich jetzt gerne nochmal neue Herausforderungen annehmen. Diese Kandidatur bietet mir eine gute Möglichkeit, zumal ich im Kreis Ludwigsburg fest verankert und gut vernetzt bin. Der Landkreis bietet viele spannende Themen und anspruchsvolle Aufgaben, denen ich mich gerne stellen möchte. Ich sehe dabei vor allem die Chancen, die man im gemeinsamen Erreichen von Zielen als Kommune, Kreis und Region hat, um das Beste für die Bürger zu erreichen. Hierfür möchte ich meine Erfahrung einbringen als Oberbürgermeister, als Kreisrat und auch als Mitglied der Regionalversammlung vom Regionalverband Stuttgart, der ich seit fünf Jahren angehöre.

Ihre Wahl zum Oberbürgermeister haben sie 2006 im ersten Wahlgang überraschend gewonnen, Ihre Wiederwahl war mit 97 Prozent noch fulminanter Wie hoch schätzen Sie Ihre Chancen ein, zum neuen Landrat gewählt zu werden?

Sie können eine Volkswahl natürlich nicht mit einer Gremienwahl vergleichen. Bei der nun anstehenden Gremienwahl spielt beispielsweise die Parteizugehörigkeit zumindest in den beiden ersten Wahlgängen eine gewisse Rolle. Meine Chancen schätze ich 50:50 ein. Die Gespräche, die ich bisher mit den Fraktionen geführt habe, waren sehr positiv, und ich habe den Eindruck gewonnen, dass man mich als kompetenten Bewerber wahrnimmt, der diese Aufgabe erfüllen könnte.

Bei der OB-Wahl in Ludwigsburg wurden parteipolitische Koalitionen geschmiedet, um eine Ablösung des den Freien Wählern angehörenden Werner Spec an der Rathausspitze herbeizuführen. Fürchten Sie, dass sich gegen Sie auch etwas zusammenbraut?

Nein, das fürchte ich nicht. Bei der OB-Wahl entscheidet allein die Bevölkerung und wählt den Kandidaten, den sie für das Amt am besten hält. Die Parteien positionieren sich zwar zugunsten des einen oder anderen Kandidaten, aber das geht auch gar nicht anders. Eine OB-Wahl in einer Stadt wie Ludwigsburg erfordert einen beachtlichen finanziellen Aufwand des Kandidaten, aber es gibt anders als bei Bund und Land keine Wahlkampfkostenerstattung. Ohne Unterstützung von irgendwelchen Gruppierungen, die sich hinter den Kandidaten stellen und ihn auch finanziell unterstützen, ist so ein Wahlkampf allein kaum durchzuführen. Aber das hat mit der Landratswahl aus meiner Sicht sehr wenig zu tun. Eine Abrechnung in irgendeiner Form kann ich mir nicht vorstellen. Dafür besteht weder ein Bedarf noch ein Wunsch noch eine Strömung in diese Richtung.

Sie wollen wechseln von einer Stadt mit rund 29.000 Einwohnern und einer Verwaltung mit 650 Mitarbeitern in einen Landkreis mit 39 Gemeinden, über 500.000 Einwohnern und 2.000 Mitarbeitern. Wie groß ist Ihr Respekt vor diesem gewaltigen Sprung?

Die Organisationsstruktur einer Stadt und eines Landkreises ist ähnlich und doch wieder ganz anders. Ein Oberbürgermeister hat mindestens so viel direkten Kontakt mit seinen Mitarbeitern wie ein Landrat, das ist durch die Organisationsstruktur einfach gegeben. Und ich behaupte, dass jeder OB mehr Bürgerkontakt hat als ein Landrat. Und ob sie jetzt im Kontakt sind mit viel oder wenig Mitarbeitern, ob mit 29.000 Bürgern oder über 500.000, das ist egal. Den Umgang mit Menschen habe ich in 25 Jahren als Bürgermeister und Oberbürgermeister gelernt und bin somit gut aufgestellt und erfahren genug, um einen Landkreis führen zu können.

Sagen Sie uns doch bitte, warum Sie Ihrer Meinung nach der beste Kandidat von den vier Bewerbern sind.

Wenn man eben diese 25 Jahre Erfahrung als Bürgermeister und Oberbürgermeister hat, seit 20 Jahren im Kreistag sitzt, dann hat man den wichtigen Blick von beiden Seiten. Den Blick auf den Kreis durch den Kreisrat, den auf die kommunale Seite als OB. Ich glaube, dass ich die beiden Sichtweisen und Erwartungen gut zusammenbringen und zu einem Miteinander führen kann, um letztlich das Ziehen an einem gemeinsamen Strang von allen Beteiligten zu erreichen.

Beschreiben Sie sich doch bitte mal selbst. Wie sind Sie als Mensch, als Politiker?

Ich bin sicherlich sehr zielstrebig, arbeite gerne für die Allgemeinheit, ich glaube, dass ich mich verständlich ausdrücke und den Menschen alle Verwaltungsentscheidungen nachvollziehbar erklären kann. Ich bin sehr ehrlich und damit auch verlässlich. Mir kann man nicht vorwerfen, dass ich jemals etwas gesagt habe, was ich hinterher anders gemacht habe.

Und welcher Typ Chef sind Sie, welche Führungsqualitäten zeichnen Sie aus?

Ich weiß, dass der Kopf einer Organisation sehr wichtig ist. Ich weiß aber auch, dass es ohne das Team nicht geht. Ich bin nicht beratungsresistent und pflege schon immer mit meinen Mitarbeitern eine gute sowie vertrauensvolle Zusammenarbeit, suche ihren Rat, da sie naturgemäß in der Detailarbeit viel stärker drin sind als ich. Wir tauschen uns intensiv aus und versuchen gemeinsam, gute Vorschläge zu erarbeiten. Klappt das mal nicht, dann ist klar, am Ende entscheidet der Chef – mit allen Konsequenzen. Das heißt, ich ertrage dann im schlimmsten Fall auch die Kritik von außen und ducke mich nicht etwa weg, sondern ich stehe vor meinen Mitarbeitern und übernehme die volle Verantwortung.

Jeder von uns hat neben Stärken auch die eine oder andere Schwäche. Woran würden Sie gerne noch an sich arbeiten?

In der Regel habe ich mich im Griff, aber dennoch werde ich manchmal ungeduldig, zum Beispiel dann, wenn man ein Thema schon mehrfach durch- und ausdiskutiert und auch Entscheidungen getroffen hat und dann fängt irgendwer alles wieder von vorn an. Es gehört zum politischen Geschäft, dass getroffene Entscheidungen auch schlussendlich akzeptiert werden müssen.

Wie äußert sich Ihre Ungeduld, werden Sie laut, hauen Sie auf den Tisch?

Nein, weder noch, ich habe meine Emotionen gut im Griff. Ich äußere sachlich, aber sehr bestimmt, dass ich nicht bereit bin, erneut zu diskutieren. Allerdings gibt es ein paar langjährige Gemeinderäte, die behaupten, meine Ungeduld an meinem Blick erkennen zu können.

Was die eigene Karriere betrifft, sind Sie sehr erfolgsverwöhnt. Haben Sie auch gelernt mit Niederlagen umzugehen?

Seit über 30 Jahren arbeite ich nun in der öffentlichen Verwaltung, davon 25 Jahre in einer Führungsfunktion. Das ist zwar eine gerade Linie im Lebenslauf, dennoch gibt es im politischen Geschäft immer wieder Situationen oder Erlebnisse, von denen man überrascht, enttäuscht ist. Das habe ich natürlich auch erlebt. Das tut im ersten Moment weh, aber man lernt damit umzugehen.

Sind Sie ein nachtragender Mensch?

Wenn mich jemand persönlich verletzt, verändert sich mein Verhalten. Diesen Menschen gehe ich außerhalb meines Amtes aus dem Weg, weil ich privat nicht meine Zeit mit ihnen verbringen will. Das würde ich nicht als nachtragend bezeichnen, sondern als konsequent.

Würden Sie als Landrat mit allen Parteien zusammenarbeiten oder gibt es Ausnahmen?

Prinzipiell sind alle im Kreisrat sitzenden Vertreter demokratisch gewählt und somit darf jede Partei jederzeit ihre Vorschläge einbringen, die in den Gremien beraten werden. Aber natürlich habe ich eine Position und Meinung, die ich offen vertrete, weshalb nicht jede Idee bei mir auf Gegenliebe stößt. Aber ich schließe auch niemanden aus. Sie spielen wahrscheinlich auf den Umgang mit der AFD an. Einen sachlich guten Vorschlag eines AFD-Vertreters nehme ich genauso an wie den von allen anderen Parteien, auch wenn ich mit meinen eigenen politischen Ansichten von dieser Partei sehr, sehr weit weg bin.

Mit welcher Partei sehen Sie die größten Überschneidungen?

Der Kreistag ist mit seinen sieben Gruppierungen ein Querschnitt der Bevölkerung, die komplexer, heterogener geworden ist. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es für die Sachthemen immer große Mehrheiten über die Parteigrenzen hinweg gab, deshalb bin ich auch zuversichtlich für die Zukunft. Es gibt kein linkes oder rechtes, kein grünes, schwarzes oder rotes Krankenhaus, sondern nur eine gute medizinische Versorgung für die Bevölkerung. Deshalb ist die Parteistruktur in einem Kreistag nicht ganz so deutlich wahrnehmbar wie in einem Parlament. Das ist auch gut so und macht das kommunale Geschäft so angenehm.

In der Vergangenheit gab es häufig große Differenzen zwischen dem ausscheidenden Landrat Rainer Haas und dem jetzt abgewählten OB von Ludwigsburg, Werner Spec. Wie stehen Sie zu der beschlossenen Doppelstrategie im ÖPNV von Schnellbussen und Niederflurbahnen? Bleibt es dabei oder werden Sie das Kapitel als neuer Landrat nochmals neu aufmachen?

Die Diskussion dazu ist geführt, die Beschlüsse sind gefasst. Dabei bleibt es jetzt auch. Der Bürger hat das Recht darauf, dass die Beschlüsse endlich umgesetzt und abgearbeitet werden.

Welche Themen stehen als möglicher neuer Landrat noch ganz oben auf Ihrer Agenda?

Ein wichtiges Thema ist die Verbesserung des ÖPNV im gesamten Landkreis. Es geht um den S-Bahn-Ausbau beispielsweise der S5 oder die Ausdehnung der Strohgäubahn. Das ganze Krankenhauswesen bleibt wichtig. Das Akut-Krankenhaus in Vaihingen an der Enz wurde geschlossen, gerade wird über den Krankenhausstandort Marbach diskutiert. Hier brauchen wir bei allen Beschlüssen eine gute Transparenz für die Bürger, um die nötige Akzeptanz zu erzielen. Beim Thema Abfall geht es um die freigemessenen Abfälle aus Neckarwest und die damit verbundenen langfristigen Entsorgungsmöglichkeiten. Die Deponien sind irgendwann voll, dann brauchen wir neue. Einen neuen Standort kann man heute aber nur noch umsetzen, wenn man die Bevölkerung hinter sich hat.

Haben Sie auch ein Herzensprojekt, das Sie gerne vorantreiben würden?

Die Pflege ist mir ein Herzensanliegen. Neben dem allgemeinen Problem der fehlenden Pflegekräfte, haben wir im Landkreis auch zu wenig Kurzzeit-Pflegeplätze. Hier muss der Landkreis mit ins Boot, um die Kurzzeitpflege wieder interessanter zu machen für die Pflegeheimbetreiber und um die pflegenden Angehörigen besser zu unterstützen und zu entlasten.

Auf welches Projekt sind Sie als OB von Vaihingen an der Enz besonders stolz?

Er gibt durchaus mehrere Projekte, über die ich glücklich sein kann. So haben wir für unsere Mitarbeiter bessere strukturelle Arbeitsbedingungen oder für den Bauhof eine neue Einrichtung schaffen können. Richtig stolz bin ich jedoch auf den Umstand, dass es uns seit Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz im Jahr 2013 irgendwie immer gelungen ist, allen Eltern mit dringendem Betreuungsbedarf ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Wir haben einen bunten Strauß an Maßnahmen dafür ergriffen, haben u.a. neue Kindergärten gebaut, bestehende erweitert, so dass wir einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie geleistet haben. Es gab bislang keine einzige Klage gegen die Stadt.

Sie sind Vater von vier Kindern, diskutieren Sie daheim über Politik? Und was halten Sie von der Bewegung „Fridays for Future“?

Als Vater und als Politiker habe ich Verantwortung für die kommenden Generationen und natürlich habe ich für die nachwachsende Generation und ihre berechtigten Sorgen großes Verständnis. Ich denke zwar, dass es in der Emotionalität manchmal ein bisschen zu weit geht, aber die Sorgen als solche kann ich nachvollziehen. Wir müssen deutlich machen, was schon passiert ist und was künftig passieren muss und soll. Es ist zwar das Privileg der Jugend zu fordern, dass alles noch schneller gehen sollte, aber die Lebenswirklichkeit in einer sehr heterogen gewordenen Gesellschaft bedingt nun mal, dass es nicht immer sofort und schnell gehen kann. Darüber diskutiere ich selbstverständlich auch mit meinen Kindern.

Welchen Beitrag leisten Sie zum Klimaschutz?

Schon seit vielen Jahren haben wir die Dächer unserer kommunalen Einrichtungen mit Photovoltaik ausgestattet. Vor 15 Jahre haben wir bereits unsere Stadthalle und auch unsere Innenstadtschulen jeweils auf eine Holzhackschnitzel-Heizungsanlage umgestellt. Dieses System verlängern wir gerade in die Innenstadt. Wir haben im Stadtteil Gündelbach ein Fernwärmenetz aufgebaut und vieles mehr. Es ist also schon viel passiert auf unserer kommunalen Ebene. Aber jedem muss klar sein, dass der Klimaschutz ein gesamtgesellschaftliches Thema ist, zu dem jeder Einzelne seinen Beitrag leisten muss und das wird eine spannende Herausforderung, denn das heißt für jeden Einzelnen auch persönlicher Verzicht, beispielsweise schon bei der nächsten Urlaubsreise. Die Umsetzung zum Schutz des Klimas ist für viele Menschen in Bezug auf ihr eigenes Leben leider noch sehr abstrakt.

Warum hat es Sie bislang nicht in den Landtag oder in den Bundestag gezogen?

Politisch gehöre ich den Freien Wählern Baden-Württemberg an, die sich auch ganz bewusst nur in Stadt, Kreis und Region engagieren. Damit habe ich von Beginn an ganz bewusst deutlich gemacht, dass ich meine berufliche Zukunft ausschließlich auf der kommunalen Ebene sehe. Hier ist die Welt durch Bürger- und Projektnähe konkret, hier setze ich gefasste Beschlüsse auch selbst um, das macht mir Spaß.

Haben Sie auch nie darüber nachgedacht, in einer anderen Region beruflich Fuß zu fassen?

Nein, warum hätte ich dies tun sollen? Ich bin im Raum Böblingen aufgewachsen, habe hier in der Region meine ganz persönlichen Beziehungen wie Verwandtschaft, Freundeskreis. Alle sind in der Region, ich fühle mich hier wohl, warum sollte ich dann woanders hingehen. Ich hatte durchaus berufliche Anfragen aus anderen Regionen, mit denen ich mich auch beschäftigt habe, aber letztlich habe ich mich immer für meine hiesige Heimat entschieden, weil mir die Verwurzelung wichtig ist.

Sollten Sie gewählt werden, wollen Sie dann Richtung Ludwigsburg umziehen?

Nein, dafür besteht keine Notwendigkeit, denn man kann hier sehr schön wohnen und leben. Ich fühle mich privat sehr wohl in dieser Stadt.

Interview: Patricia Leßnerkraus und Ayhan Günes

Tabellenführer: VfB weiterhin unbesiegt

Die Mannschaft von VfB-Cheftrainer Tim Walter gewinnt durch ein spätes Tor von Hamadi Al Ghaddioui bei Arminia Bielefeld mit 1:0 und bleibt somit in der laufenden Saison weiterhin ohne Niederlage. Dank des Siegtors in der Nachspielzeit, das nach einem mustergültigen Angriff fällt, hat der VfB seinen Vorsprung auf Rang drei auf fünf Punkte ausgebaut.

Ausgangslage:

Das Duell zwischen dem VfB, nach sieben Spieltagen mit 17 Punkten Tabellenführer, und Arminia Bielefeld (3./15 Punkte) war das Aufeinandertreffen der einzigen beiden Mannschaften der Liga, die in dieser Saison noch keine Niederlage kassiert hatten. Beim Auswärtsspiel in Bielefeld stand der VfB zudem der bislang besten Offensive der Liga gegenüber. Immerhin hatten die Gastgeber in den sieben bisherigen Spielen 19 Treffer erzielt, allein Arminia-Kapitän Fabian Klos hatte bereits sechsmal getroffen.

Personal:

VfB Cheftrainer Tim Walter veränderte seine Startelf im Vergleich zu der beim 2:0-Heimsieg gegen die SpVgg Greuther Fürth eine Woche zuvor auf drei Positionen – und das nicht ganz freiwillig. Denn Silas Wamangituka (muskuläre Probleme) und Gonzalo Castro (Sprunggelenksprobleme) fielen verletzt aus. Für sie rückten Hamadi Al Ghaddioui im Sturm und Atakan Karazor im Mittelfeld in die Startelf. Die dritte Veränderung betraf Stürmer Nicolas Gonzalez, der gegen Fürth wegen einer Prellung am Bein ausgewechselt werden musste. Er stand zwar auch diesmal im Kader, saß allerdings zunächst auf der Bank. An seiner Stelle begann Santiago Ascacibar im Mittelfeld. Während Torhüter Gregor Kobel, der gegen Fürth wegen einer Knieprellung ausgewechselt werden musste, wieder von Beginn an spielte, fiel der letzte Woche eingewechselte Philipp Klement kurzfristig wegen Sprunggelenksproblemen aus.

Arminia-Trainer Uwe Neuhaus schickte dagegen die nahezu identische Anfangsformation wie eine Woche zuvor beim 5:2-Erfolg beim SV Wehen Wiesbaden aufs Feld. Die einzige Ausnahme: Defensivspieler Cedric Brunner begann diesmal anstelle von Jonathan Clauss.

Spielverlauf
10. Minute Der VfB übernimmt nach wenigen Minuten das Geschehen auf dem Platz und hat die erste gute Torchance des Spiels. Nach einem schönen, flachen Zuspiel von Santiago Ascacibar kommt Orel Mangala in 13 Metern Torentfernung frei zum Abschluss. Sein Schuss ist jedoch zu unplatziert, so dass Bielefelds Keeper Stefan Ortega den Ball parieren kann.
19. Minute Der VfB attackiert die Gastgeber früh in deren Hälfte, steht hinten sicher und ist das dominierende Team. Und hat durch Santiago Ascacibar die nächste gute Möglichkeit: Nach einer Flanke von Orel Mangala von der rechten Seite in den Strafraum kommt der argentinische VfB Profi auf Höhe des langen Pfostens am Fünfmeterraum frei zum Kopfball. Er köpft den Ball jedoch knapp am Tor vorbei.
25. Minute Nur dank Stefan Ortega steht es in diesem Moment noch 0:0. Nach einem satten Schuss aus 20 Metern von Philipp Förster, der genau gepasst hätte, bringt der Arminia-Keeper gerade noch seine Fingerspitzen an den Ball und lenkt ihn zur Ecke.
39. Minute Der VfB ist bis zur Schlussphase der ersten Hälfte die überlegene Mannschaft und hält die Gastgeber fast die ganze Zeit vom eigenen Strafraum fern. Trotzdem ist die Arminia in einer Szene nah dran am Führungstreffer, als Florian Hartherz aus 24 Metern ungestört abzieht und sein Schuss an der Latte abprallt.
44. Minute Die letzten Minuten der ersten Hälfte gehen an die Gastgeber – dank Gregor Kobel bleibt es aber zur Pause beim 0:0. Denn nach einer Flanke von Cebio Soukou kommt Fabian Klos sieben Meter vor dem VfB Tor zum Kopfball. Gregor Kobel kann den Ball jedoch mit einer starken Parade abwehren.
61. Minute Der VfB ist die letzte halbe Stunde in Überzahl. Bielefelds Kapitän Fabian Klos, der Mitte der ersten Hälfte wegen Meckerns bereits eine gelbe Karte gesehen hatte, fährt bei einem Kopfballduell mit Pascal Stenzel den Arm aus, trifft den VfB Verteidiger am Kopf – und muss mit Gelb-Rot vom Platz.
78. Minute Es ist eine Millimeterentscheidung: Orel Mangala flankt den Ball in den Strafraum, wo sich Hamadi Al Ghaddioui im Kopfballduell durchsetzt und den Ball zu Mario Gomez bringt. Der VfB Stürmer nimmt ihn kurz an und lässt dann beim Abschluss aus kurzer Distanz Bielefelds Schlussmann Stefan Ortega keine Abwehrchance. Video-Assistent Martin Thomsen bestätigt nach längerer Sichtung der Bilder jedoch die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns, dass Mario Gomez im Abseits stand.
90+1. Minute Der VfB ist in der Schlussphase wieder drückend überlegen, kommt gegen die tief stehenden Bielefelder jedoch lange Zeit nicht wirklich durch – bis auf in einer Situation in der Nachspielzeit, als das Tor des Tages fällt: Nach einem schönen Pass von Marc Oliver Kempf in die Spitze behauptet Philipp Förster im gegnerischen Strafraum den Ball und passt ihn schließlich quer zum mitgelaufenen Hamadi Al Ghaddioui. Der VfB Stürmer schießt ihn aus wenigen Metern souverän ins Tor.

Gregor Kobel:

Die ersten 25 Minuten waren genau das, was wir uns vorstellen. Kurz vor der Halbzeitpause sind die Bielefelder dann zwar zu ein, zwei Chancen gekommen, in der zweiten Hälfte haben wir es aber sehr clever runtergespielt und gut den Ball laufen lassen. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis das Tor fällt. Insgesamt war es heute ein super Spiel, in dem wir gezeigt haben, was wir drauf haben. Wir haben es zwar noch nicht 90 Minuten durchgezogen, aber es ist eben ein Prozess und die Mannschaft ist auf einem guten Weg.”

Fazit:

Der zweite Auswärtssieg der Saison ist perfekt – und der ist durchaus verdient. Der VfB startete stark ins Spiel und hatte in den ersten 25 Minuten drei richtig gute Torchancen. Zwar leistete sich das Team von VfB Cheftrainer Tim Walter gegen Ende der ersten Hälfte eine kurze Schwächephase, in der die Gastgeber ebenfalls zu zwei guten Torchancen kamen, ansonsten ließ die Mannschaft mit dem Brustring jedoch gegen die torreichste Offensive der Liga so gut wie nichts zu. Da der VfB im Offensivspiel zwar viel Aufwand betrieb, sich jedoch gegen die in der letzten halben Stunde in Unterzahl spielenden und mit zunehmender Spielzeit immer tiefer stehenden Gastgeber in der zweiten Hälfte lange auch schwer tat, dauerte es bis zur Nachspielzeit, bis der VfB mit einem mustergültigen Angriff durchkam – und Hamadi Al Ghaddioui das erlösende wie auch verdiente Siegtor erzielte.

Info

Die drei Punkte in Bielefeld mussten sich die Jungs aus Cannstatt hart erarbeiten. Als Belohnung für den Erfolg gab der Cheftrainer Tim Walter seinen Spielern am Samstagvormittag trainingsfrei. Die nächste öffentliche Einheit steht am Montag um 15 Uhr auf dem VfB Clubgelände an.

Spitzenspiel: Ungeschlagene Arminen empfangen den unbesiegten VfB

Der VfB Stuttgart tritt heute bei Arminia Bielefeld an. Es ist das Duell der Unbesiegten in der aktuell laufenden Spielzeit.

Nachdem die Mannschaft von Trainer Walter nach dem jüngsten Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth den einen oder anderen angeschlagenen Spieler zu beklagen hatte, stellt sich vor der nächsten Aufgabe am heutigen Freitag (Anstoß 18:30 Uhr) die Personalfrage in besonderem Maße: Gregor Kobel trainiert nach einer Knieprellung wieder, hinter Silas Wamangituka (muskuläre Probleme), Gonzalo Castro (Sprunggelenksprobleme) und Nicolas Gonzalez (Prellung am Bein) steht jeweils noch ein Fragezeichen, sodass in den ausstehenden Trainingseinheiten entschieden werden muss, ob sie in der Auswärtspartie bei den Ostwestfalen einsatzbereit sind. Tanguy Coulibaly (Oberschenkelprobleme) wird dagegen dem VfB Aufgebot am achten Spieltag definitiv nicht angehören.

Entwarnung bei angeschlagenen Spielern

Der VfB erlebte schwierige 90 Minuten mit einigen Schreckmomenten gegen die SpVgg Greuther Fürth, setzt sich aber dennoch glücklich mit 2:0 durch. Grundsätzliche Entwarnung gibt es bei den angeschlagenen Spielern. Den Roten droht offenbar kein langfristiger Ausfall von Torwart Gregor Kobel, Stürmer Nicolas Gonzalez und Mittelfedspieler Gonzalo Castro.

Das Spiel gegen die sehr aggressiv agierenden Gäste aus Fürth hat beim VfB Spuren hinterlassen. Einerseits im positiven Sinne, sind nach den 90 Minuten gegen die Franken zu den bisherigen 14 Zählern durch das 2:0 drei weitere Zähler hinzugekommen. Dadurch verteidigte der Verein mit dem roten Brustring ihre Spitzenposition in der 2. Bundesliga. Der Weg zu den drei Punkten an diesem Samstagnachmittag war allerdings ein beschwerlicher und hart erkämpfter, wenn auch der Start in die Partie nicht hätte besser erfolgen können. Daniel Didavi drückte den Ball bereits nach zwei Minuten zum 1:0 über die Fürther Torlinie. Anschließend kontrollierten die Jungs aus Cannstatt das Geschehen aber nicht wie gewünscht. Das lag einerseits daran, dass die VfB Profis in der Folge nicht mit der letzten Entschlossenheit agierten. „Wir haben gedacht, dass es von alleine geht. Wir haben weniger Arbeit gegen den Ball verrichtet, sind weniger mit dem Ball gelaufen“, sagte der VfB Cheftrainer Tim Walter nach der Partie.

Schwacher VfB besiegt Greuther Fürth

Spitzenreiter Stuttgart konnte durch einen schmeichelhaften Sieg vor über 50.000 Zuschauern gegen Fürth am 7. Spieltag die Tabellenführung verteidigen und blieb somit auch im 7.Spiel ohne Niederlage. Dabei hatte das Team mit dem roten Brustring noch das Glück auf seiner Seite. Gleich dreimal trafen die Kleeblätter das Aluminium der Cannstatter. Derweil musste der VfB Cheftrainer Tim Walter alle drei Wechsel wegen angeschlagener Spieler vollziehen.

Ausgangslage

Drei Heimspiele hatte der VfB in dieser Saison bisher bestritten, bei allen drei verließ die Mannschaft des Cheftrainers Tim Walter den Platz als Gewinner und alle drei Begegnungen in der Mercedes-Benz Arena endeten mit 2:1 aus Sicht der Wasenelf. Diese Serie wollten die Jungs aus Cannstatt an diesem Samstag weiter ausbauen. Der VfB traf allerdings mit der SpVgg Greuther Fürth auf ein Team, das sich in den vergangenen Wochen ebenfalls in guter Verfassung präsentierte – und zudem noch ungeschlagen auf fremden Plätzen nach Stuttgart reiste (ein Sieg, zwei Unentschieden). Die Mannschaft mit dem roten Brustring hatte vor dem direkten Duell auf Platz eins liegend mit 14 Punkten drei Zähler mehr auf dem Konto als die Fürther, die als Vierter in den siebten Spieltag der Saison starteten.

Personal

Der VfB Cheftrainer Tim Walter nahm im Gegensatz zum Auswärtssieg in Regensburg (3:2) eine Änderung in der Startformation vor. Gonzalo Castro spielte für Philipp Klement von Beginn an. Mario Gomez und Borna Sosa, die zuletzt in Regensburg gefehlt hatten, gehörten darüber hinaus wieder dem VfB Aufgebot an.

Ebenfalls einen Wechsel in der Anfangself gab es auf Seiten der Gäste. Tobias Mohr spielte für Marvin Stefaniak in der Offensive. Zudem standen mit Hans Nunoo Sarpei und Julian Green zwei ehemalige VfBler in der Startformation der Fürther. Marius Funk, Torhüter ebenfalls mit VfB Vergangenheit, verfolgte das Spiel von der Einwechselbank.

Spielverlauf
2. Minute Der VfB legt einen Blitzstart hin. Nach einer Flanke von Nicolas Gonzalez köpft Silas Wamangituka aufs gegnerische Tor und Daniel Didavi schiebt den Ball zur frühen Führung über die Linie.
8. Minute Die erste Gelegenheit der Gäste lässt aber auch nicht lange auf sich warten. Der Fürther Havard Nielsen schließt im Strafraum ab. Gregor Kobel ist aber auf der Hut und pariert den Ball.
22. Minute Innerhalb weniger Minuten muss der VfB zwei personelle Rückschläge hinnehmen. Zunächst muss Gonzalo Castro mit Sprunggelenksproblemen den Platz verlassen (18. Minute). Für ihn kommt Philipp Klement ins Spiel. Und unmittelbar bevor dieser Wechsel vollzogen wird, geht es auch für Gregor Kobel nach einem Schlag aufs Knie nicht mehr weiter. Fabian Bredlow vertritt ihn fortan.
29. Minute Nach den Auswechslungen ist das Spiel etwas zerfahren. Oft wird die Partie nach kleineren Fouls unterbrochen, sodass der Spielfluss immer wieder unterbrochen wird. Die beste Einschussmöglichkeit in dieser Phase haben die Gäste durch Tobias Mohr, der mit einem Schuss aus 16 Metern an der Latte scheitert.
42. Minute Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit hat der VfB nochmals eine gute Chance. Daniel Didavi flankt von der linken Seite, Philipp Klement kann aber am langen Pfosten nicht kontrolliert abschließen, sodass der Ball im Toraus landet.
45. Minute Wegen den Verletzungsunterbrechungen gibt es bereits in der ersten Hälfte vier Minuten Nachspielzeit. Es bleibt aber auch nach 49 gespielten Minuten bei der Führung für den VfB. Insgesamt ist es eine zerfahrene Begegnung, in der der Mannschaft mit dem roten Brustring der ein oder andere Ballverlust zu viel passiert. Auch wird die Partie immer wieder durch Foulspiele unterbrochen.
52. Minute Mit Schwung geht es für den VfB in die zweite Hälfte. Nicolas Gonzalez setzt sich über die rechte Seite durch, Philipp Förster kommt an den Ball. Der Neuzugang schließt aber bei seinem Heimdebüt im Brustring-Trikot zu unplatziert ab.
57. Minute Chancen nun auf beiden Seiten: Wieder setzt sich auf Seiten des VfB Nicolas Gonzalez durch, schießt aber aus halbrechter Position am langen Pfosten vorbei, nachdem er seinen Gegenspieler hat aussteigen lassen. Im Gegenzug trifft der Fürther Tobias Mohr den Pfosten. Glück für die Jungs aus Cannstatt.
67. Minute Die Mannschaft mit dem roten Brustring ist nach dem Seitenwechsel das deutlich aktivere Team und kommt zur nächsten Gelegenheit. Nicolas Gonzalez flankt, Silas Wamangituka köpft – aber vorbei.
82. Minute Der Heimkehrer sorgt für den zweiten VfB Treffer des Tages: Philipp Förster schaltet schneller als die Fürther Hintermannschaft, erobert den Ball und schiebt ihn letztlich zum 2:0 ins leere Tor.
90. Minute In der Nachspielzeit trifft Fürths Marvin Stefaniak von der Strafraumgrenze aus nochmals den Pfosten. Es bleibt bis zum Schlusspfiff beim 2:0 für den VfB.

Torschütze Philipp Förster:

Mir hat es Riesenspaß gemacht, endlich hier vor unseren Fans in der Mercedes-Benz Arena aufzulaufen. Der frühe Treffer hat uns gutgetan, wobei wir danach etwas nachgelassen haben und die Partie nicht so kontrollieren konnten, wie wir uns das vorgestellt haben. Zwischenzeitlich haben wir dann Glück, aber wichtig ist, dass wir gewonnen haben. Das ist das, was zählt.

Fazit

Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein hartes Stück Arbeit für den VfB an diesem Samstagnachmittag. Nach dem frühen Führungstreffer und den anschließend verletzungsbedingten Wechseln entwickelte sich bis zum Pausenpfiff ein zerfahrenes Spiel mit zahlreichen Unterbrechungen. Im zweiten Durchgang kontrollierten die Jungs aus Cannstatt das Geschehen weitestgehend und legten verdient einen zweiten Treffer nach. Glück hatte der VfB beim Zwischenstand von 1:0, dass die Gäste zwei Mal nur Latte und Pfosten treffen. Insgesamt war es ein glücklicher Erfolg der Mannschaft von Tim Walter.

Vorsicht Wildwechsel

Der Herbst hat es aus Sicht der Autofahrer in vielfacher Hinsicht in sich. Denn zu den Behinderungen durch Nebel, Regen und die früher einsetzende Dämmerung kommt noch die steigende Gefahr von Wildunfällen.

Größte Vorsicht und die Beachtung der einschlägigen Warnschilder sind laut des Automobilclubs ACE schon mal gute Voraussetzungen, die Risiken auf der Straße zu mindern. “Nähert man sich einem Waldgebiet oder den Rändern von Wiesen und Feldern, sollte die Geschwindigkeit verringert und der Straßenrand im Blick behalten werden”, so der Ratschlag. Sei in Straßennähe oder sogar auf der Fahrbahn Wild erkennbar, unbedingt abblenden und die Hupe betätigen.

Ausweichmanöver sind kontraproduktiv. Denn die Kollision mit anderen Fahrzeugen, Verkehrsteilnehmern oder Bäumen ist oft folgenschwerer als der Zusammenstoß mit dem querenden Tier. Wenn die Kollision nicht mehr vermeidbar ist, sollten die Autofahrer so stark wie möglich abbremsen und das Lenkrad festhalten.

Nach einem Zusammenstoß mit einem Wildtier muss zunächst die Warnblinkanlage eingeschaltet, die Warnweste angezogen und die Unfallstelle mit dem Warndreieck abgesichert werden. Anschließend muss die Polizei verständigt werden. Viele Versicherungen fordern zur Schadenregulierung eine Wildunfallbescheinigung. Die Reparatur von Beulen am Fahrzeug nach einem Zusammenstoß mit Haarwild übernimmt die Teil- oder Vollkaskoversicherung.

Rudolf Huber

 

 

HCL deklassiert Zehlendorfer Wespen

Nach einem weniger erfolgreichen Match am Samstag gegen die Zehlendorfer Wespen, ging das Spiel am Sonntag für die 1.Herren viel besser aus. Mit einem Endstand von 8:3 war die Mannschaft deutlich zufriedener als mit dem 0:3 Endergebnis des Vortags.

Der HCL konnte ein ganzes Viertel ohne Gegentor in Führung bleiben und mit einem 3:0 in die erste Pause gehen. Die Mannschaft kassierte erst im zweiten Viertel erst ein und dann gleich das zweite Gegentor. Aus der Halbzeitpause gingen die Herren dann wieder mit neuem Elan und neuer Motivation auf das Spielfeld. Sie bauten ihre Führung langsam aus. Auf das 4:2 von Manuel Baitis folgte zügig ein 5:2 erzielt durch den neuen Spieler Nicolas Vogt, der erst seit dieser Saison für den HC Ludwigsburg aufs Feld zieht. Das achte Tor des Spieles holte Severin Schmidt mit einem 7 Meter für den HCL. Nicht einmal 5 Minuten später folgte bereits das 7:2 auf das der Berliner SC schnell konterte und den Torvorsprung des HC Ludwigsburg auf ein 7:3 verringerte. Das letzte Tor des Spieles erzielte Lukas Schurig mit einem erneuten 7 Meter für den HCL.

Die Herren des HC Ludwigsburg nehmen somit 3 Punkte von diesem Wochenende mit und treffen in ihrem nächsten Match am 21.September auf ihren lokalen Gegner die HTC Stuttgarter Kickers.

Bei den 1. Damen ging das Heimspiel am Sonntagnachmittag leider weniger torreich zu Ende. Der HCL spielte gegen den Mannheimer HC und es blieb bei einem 0:0 Unentschieden und jeweils einem Punkt.

Amelie Vogelmann

Stuttgart holt auswärts drei Punkte

Ein Pflichtspieldebüt und eine spannende Schlussphase bekamen die Zuschauer am Samstag beim Auswärtsspiel des VfB in Regensburg zu sehen. Und am Ende stand der erste Auswärtssieg der Saison für die Mannschaft von Cheftrainer Tim Walter.
Der Verein aus Cannstatt hat zumindest vorübergehend die Tabellenführung übernommen. Mitfavorit Hannover 96 musste dagegen eine bittere Niederlage einstecken.

Ausgangslage

Beide Mannschaften hatten ihre Partien am 5. Spieltag der 2. Bundesliga, der vor Länderspielphase stattfand, jeweils gewonnen. Der VfB siegte durch zwei schön herausgespielte Tore von Daniel Didavi und Nicolas Gonzalez mit 2:1 in der Mercedes-Benz Arena gegen den VfL Bochum. Der SSV Jahn Regensburg setzte sich unterdessen mit 5:0 deutlich beim SV Wehen Wiesbaden durch. Der ehemalige VfBler Marco Grüttner erzielte dabei allein drei Tore.

Die Mannschaft des Cheftrainers Tim Walter reiste mit der Zielsetzung nach Regensburg auch in der Ferne den ersten dreifachen Punktgewinn zu landen. Die Regensburger hatten indes eine Heimbilanz von einem Sieg und einer Niederlage vor dem Duell mit dem VfB aufzuweisen.

Personal

Beim VfB stand ein ganz neues Gesicht in der Startformation: Philipp Förster, der vor knapp zwei Wochen erst vom SV Sandhausen zum Klub aus Cannstatt gewechselt war, spielte von Beginn an. Zudem führte Marc Oliver Kempf das Team von Tim Walter in Regensburg wieder als Kapitän aufs Feld, nachdem er seine Oberschenkelprobleme in der Länderspielphase vollends auskuriert hatte. Er spielte für Nathaniel Phillips. Der Engländer gehörte ebenso zum Kontingent der Einwechselspieler wie Gonzalo Castro, Atakan Karazor und Hamadi Al Ghaddioui. Für sie spielten der bereits erwähnte Philipp Förster, Orel Mangala und Nicolas Gonzalez.

Auf Regensburger Seite ging mit Marco Grüttner ein ehemaliger VfBler als Kapitän voran. Der Stürmer war von 2013 bis 2016 für die U21 des VfB aktiv. Ein weiterer alter Bekannter stand im Tor des SSV Jahn: Alexander Meyer war nach zwei Jahren im Trikot mit roten Brustring in diesem Sommer in die Oberpfalz gewechselt. Ein dritter alter Bekannter lief im Regensburger Mittelfeld auf: Max Besuschkow, der im Nachwuchsbereich für den VfB aktiv war. Personelle Veränderungen in der Anfangsformation im Vergleich zum Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden vor der Länderspielphase gab es derweil nicht.

Spielverlauf
19. Minute Beide Mannschaften stören den Gegner frühzeitig beim Spielaufbau. Die Zuschauer sehen in der Anfangsphase einige Zweikämpfe, Torchancen bleiben allerdings Mangelware. Auf Seiten der Gastgeber gibt Marco Grüttner den ersten gefährlichen Torschuss ab, den der VfB Kapitän Marc Oliver Kempf allerdings abblockt.
24. Minute Erste Chance, erstes Tor für den VfB: Nach einem Eckball von Philipp Klement zieht Pascal Stenzel aus etwas 18 Metern ab. Den Schuss des Rechtsverteidigers wehrt der Jahn-Kapitän Marco Grüttner noch ab. Beim Abpraller schaltet Nicolas Gonzalez am schnellsten und schießt den Ball zum 1:0 ins gegnerische Tor. Es ist der dritte Saisontreffer des Argentiniers in seinem vierten Spiel.
28. Minute Nach einem verunglückten Ausflug von Regensburgs Schlussmann Alexander Meyer an die linke Strafraumgrenze, kommt VfB Stürmer Silas Wamangituka an den Ball. Der Kongolese passt in die Mitte auf Philipp Förster, dessen Schuss von der Jahn-Abwehr noch entscheidend abgewehrt wird.
45. Minute Der VfB geht mit der 1:0-Führung in die Pause. In der Defensive lässt die Mannschaft von Tim Walter kaum Torchancen zu und in der Offensive schlägt sie effizient zu. Vor allem nach dem Führungstreffer ist der VfB das deutlich aktivere Team. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs prüft Pascal Stenzel Alexander Meyer noch einmal. Der Jahn-Torhüter bekommt aber die Arme noch rechtzeitig hoch.
51. Minute Der VfB ist auch zu Beginn der zweiten Hälfte die aktivere Mannschaft. Philipp Klement (48′) und Orel Mangala (51′) versuchen es mit Schüssen aus der Distanz, bleiben aber erfolglos.
55. Minute Und dann plötzlich die große Chance für die Gastgeber zum Ausgleich. Nach einer Unstimmigkeit in der VfB Defensive kommt Regensburg Erik Wekesser aus kurzer Distanz völlig frei zum Schuss, zielt aber über das Tor.
67. Minute Silas Wamangituka schießt aus etwas 14 Metern aufs gegnerische Tor. Regensburgs Alexander Meyer muss sich mächtig strecken, um das 0:2 aus Sicht des SSV Jahn zu verhindern.
71. Minute Der Ausgleich für die Gastgeber: Nach einem Zweikampf zwischen Pascal Stenzel und Jann-Christopher George im VfB Strafraum entscheidet der Schiedsrichter Tobias Stieler auf Strafstoß. Max Besuschkow verwandelt den Elfmeter zum 1:1.
76. Minute Der VfB geht wieder in Führung: Nach einer Flanke von Daniel Didavi köpft Holger Badstuber zum 2:1 für das Team mit dem Brustring ein.
90. + 2 Die vermeintliche Entscheidung. Der eingewechselte Hamadi Al Ghaddioui trifft gegen seinen ehemaligen Klub mit einem flachen Schuss von der Strafraumgrenze zum 3:1.
90. +3 Doch es wird noch einmal spannend. Federico Palacios erzielt umgehend den Anschlusstreffer für Regensburg. Der VfB muss bis zum Ende zittern, jubelt am Ende aber über einen dreifachen Punktgewinn.

Der Torschütze zum 2:1 Holger Badstuber:

Wir sind froh über die drei Punkte. Wir müssen aber in der Schlussphase kompakter stehen und die Partie souveräner beenden. Ich freue mich über mein Tor, wobei es mir lieber ist, wenn hinten die Null steht. Wir müssen weiter an uns arbeiten.

Fazit: Der VfB musste für die drei Punkte am Samstag beim SSV Jahn Regensburg etwas zu viel zittern. Die Mannschaft mit dem Brustring war über weite Teile der Partie das spielbestimmende Team, ging mit der ersten Torchance in Führung und hatte auch nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich die richtige Antwort parat. Nach dem 3:1 in der Schlussphase schien der Sieg sicher. Mit dem postwendenden Anschlusstreffer wurden letzten Minuten noch einmal spannend. Insgesamt ist der Sieg des VfB verdient.

Philipp Förster wechselt zum VfB

Der Mittelfeldspieler wechselt mit sofortiger Wirkung vom Ligakonkurrenten SV Sandhausen zum Klub aus Bad Cannstatt. Er unterschreibt einen Vertrag bis 30. Juni 2023. Philipp Förster ist kein Unbekannter auf dem VfB Clubgelände. Bereits in der Jugend trug der heute 24-Jährige von 2010 bis 2014 das Trikot mit dem roten Brustring.

Im Sommer 2012 erreichte er mit seinen U17-Teamkollegen das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Nach weiteren Karrierestationen beim SV Waldhof Mannheim und dem 1. FC Nürnberg läuft der Mittelfeldspieler seit 2017 für den SV Sandhausen auf. Für den SVS bestritt Philipp Förster bisher 65 Partien in der 2. Bundesliga (zehn Tore).

VfB Sportdirektor Sven Mislintat: „Wir freuen uns sehr, mit Philipp einen Spieler, der Teile seiner Nachwuchslaufbahn beim VfB verbracht hat und auch im VfB Internat gelebt hat, zurück zum VfB zu holen. Mit Philipp bekommen wir einen sehr hungrigen, physisch robusten und spielstarken Mittelfeldspieler für unser Projekt Wiederaufstieg hinzu.“

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