Kunst im Verkehrsstrom am 07. Mai: Museumspause widmet sich der „Schlange“ an der Sternkreuzung

Ludwigsburg – Sie schwingt, sie irritiert, sie bleibt im Gedächtnis: Seit mehr als 30 Jahren zieht Auke de Vries’ markante Skulptur an der Sternkreuzung in Ludwigsburg die Blicke auf sich. Die Ludwigsburger nennen sie längst nur noch die „Schlange“ – obwohl sie offiziell schlicht „o.T.“ (ohne Titel) heißt. Am Mittwoch, 7. Mai, um 12.30 Uhr rückt das Ludwigsburg Museum das viel diskutierte Werk im Rahmen seiner Reihe Museumspause in den Fokus.

Clair Bötschi, Referent für Kunst im öffentlichen Raum, führt durch die Geschichte und Wirkung des ungewöhnlichen Kunstwerks, das 1992 im Rahmen des Skulpturenprojekts Platzverführung installiert wurde. Die Fragen, die es aufwirft, sind aktueller denn je: Wie verändert Kunst im öffentlichen Raum die Wahrnehmung von Stadt? Welche Rolle kann ein Kunstwerk an einem so belebten Ort wie der Sternkreuzung spielen?

Die kurzweilige Veranstaltung lädt zu einer Spurensuche ein – mit Blick auf die damaligen Reaktionen und die heutige Bedeutung des Werks. Bötschi wird außerdem einen Ausblick auf die kommenden Pläne zur Umgestaltung der Kreuzung geben – und was diese für die „Schlange“ bedeuten könnten.

Die Teilnahme an der Museumspause kostet 5 Euro, inklusive einem Kaffee im benachbarten Café Madame Lu. Eine Anmeldung ist online unter www.ludwigsburgmuseum.de/kalender möglich und empfohlen.

Weitere Informationen unter Telefon (0 71 41) 9 10-22 90, E-Mail: museum@ludwigsburg.de, www.ludwigsburgmuseum.de

red

Verkehrsbericht Ludwigsburg: Was Autofahrer jetzt wissen müssen

Ludwigsburg – Neue Baustellen, neue Sperrungen: Der aktuelle Verkehrsbericht tritt ab Montag, 21. April, in Kraft und bringt für viele Autofahrer und Fußgänger in Ludwigsburg Einschränkungen mit sich.

Alter Oßweiler Weg
Auf Höhe Alter Oßweiler Weg 75 sind die Straße für den Kfz-Verkehr sowie der Fuß- und Radweg vollständig gesperrt (Erschließung Fuchshof) bis voraussichtlich Oktober.

Beethovenstraße
Auf Höhe der Beethovenstraße 64 besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr bis voraussichtlich 22. April (Fernwärme- und Stromanschluss).

Erikaweg / Schlösslesweg
Bis voraussichtlich 23. Mai ist der Erikaweg vollständig für den Fahrverkehr gesperrt und der Schlösslesweg nur eingeschränkt befahrbar (Verlegung neuer Gas-Wasser- und Stromleitungen).

Fuchshofstraße (östlicher und westlicher Fußweg)
Wegen der Erschließung Fuchshof (Tiefbau, Straßenbau, Kanalarbeiten) sind hier der Fuß- und Radweg gesperrt bis voraussichtlich Oktober. Die Umleitung ist vor Ort ausgeschildert, sie erfolgt über: Alter Oßweiler Weg – Neckarstraße – Beethovenstraße – Brahmsweg – Lortzingstraße – Schumannstraße – Beethovenstraße – Walter-Flex-Straße – Murrhardter Straße – Friesenstraße – Niedersachsenstraße.

Gebhard-Müller-Allee
Die Straße ist im Bereich Gebhard-Müller-Allee 1 bis 12 bis voraussichtlich 6. Juni vollständig für den Fahrverkehr gesperrt. (Neubau einer Fernwärmeleitung in verschiedenen Bauabschnitten). Die vor Ort geltende Verkehrsführung ist zu beachten.

Hackstraße
Im Bereich der Hackstraße 45 besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr bis voraussichtlich 6. Mai ( Erneuerung Gas- und Wasserleitungen).

Hinter der Kelter
Die Straße ist im Bereich Hinter der Kelter 1/1 bis voraussichtlich 25. April vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Hausanschluss Telekommunikation).

Hohenzollernstraße
Auf Höhe der Hohenzollernstraße 12 bis 14 ist die Straße nur eingeschränkt befahrbar, der Gehweg ist gesperrt (private Maßnahme, Abbrucharbeiten) voraussichtlich bis 23. Mai.

Hörnleshalde
Die Straße ist voraussichtlich bis 25. April auf Höhe der Hörnleshalde 16 vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Kranstellung, Materiallagerung).

Mainzer Allee
Die Mainzer Allee ist auf Höhe der Hausnummern 46 bis 54 bis voraussichtlich 9. Mai vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Verlegung Fernwärme- und Wasserleitung).

Netzestraße
Die Netzestraße ist voraussichtlich bis Ende Oktober zwischen der Moldaustraße und der Eichendorffstraße vollständig für den Fahrverkehr gesperrt. Der Gehweg ist gesperrt, es wird auf gegenüberliegende Gehwege verwiesen (Umgestaltung Netzestraße, Erneuerung Versorgungsleitungen Gas und Wasser).

Peter-Eichert-Straße
Die Straße ist im Bereich der Hausnummern 8 bis 23 vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Herstellung Fernwärmeleitung und Erneuerung Wasserleitung): vom 22. April bis 27. Juni Sperrung in der Peter-Eichert-Straße, ab 19. Mai bis 27. Juni Sperrung des Kreuzungsbereichs Peter-Eichert-Straße / Straßenäcker.

Pflugfelder Straße
Auf Höhe der Pflugfelder Straße 18 bis 20 besteht bis voraussichtlich 27. April eine halbseitige Sperrung für den Fahrverkehr (Tiefbauarbeiten Fernwärme / Gas / Wasser). Es besteht eine Umleitung wie folgt: Pflugfelder Straße – Wilhelm-Bleyle-Straße – Martin-Luther-Straße – Brenzstraße.

Steinbeisstraße
In der Steinbeissstraße besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr bis voraussichtlich 27. April (Markierungs- und Asphaltarbeiten).

Stuttgarter Straße
Zwischen der Stuttgarter Straße 76 bis 107 kommt es bis voraussichtlich 23. Mai zu folgenden Einschränkungen wegen Leitungsverlegung: Die Straße ist für den Kfz-Verkehr abwechselnd für jeweils zwei Wochen spurweise gesperrt und auf eine Spur je Fahrbahn eingeschränkt. Der Gehweg ist in diesem Bereich gesperrt.

Theurerstraße
Auf Höhe der Theurerstraße 3 bis 10 besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr (Tiefbauarbeiten Fernwärme / Gas / Wasser) bis voraussichtlich bis 25. April.

Wilhelm-Nagel-Straße
Auf Höhe der Wilhelm-Nagel-Straße 5 ist die Straße bis voraussichtlich Ende Juli vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Straßen- und Tiefbauarbeiten, Gas- und Wasserleitungen).

red

Quelle: Stadt Ludwigsburg

Gefahr in der Hand: Erster Handy-Blitzer startet in Rheinland-Pfalz

Trier – Eine Sekunde aufs Display geschaut, schnell eine Nachricht getippt – und dabei das Wesentliche aus den Augen verloren: die Straße. Die Nutzung von Smartphones am Steuer gehört zu den unterschätzten Gefahren im Straßenverkehr. Und doch ist sie Alltag. Ablenkung ist längst zur modernen Unfallursache geworden – unsichtbar, aber hochriskant.

Rheinland-Pfalz reagiert jetzt mit einem technischen Schritt, der in Deutschland Maßstäbe setzen könnte: Als erstes Bundesland startet es mit einem sogenannten „Handy-Blitzer“ in den Regelbetrieb. Das System, offiziell Monocam genannt, erfasst aus einem unauffälligen Polizeifahrzeug heraus automatisch, wenn Autofahrerinnen oder Autofahrer das Handy während der Fahrt benutzen.

Nach ersten Testläufen in Trier und Mainz, bei denen innerhalb kurzer Zeit über 300 Verstöße registriert wurden, ist der Weg nun frei für den flächendeckenden Einsatz. Möglich wurde das durch eine eigens angepasste Gesetzeslage, die das neue Überwachungssystem rechtlich absichert.

Hohe Strafen – und ein deutliches Signal

Wer beim Griff zum Smartphone ertappt wird, muss künftig mit 100 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Eine harte Maßnahme? Vielleicht. Aber auch ein notwendiger Weckruf in einer Zeit, in der die permanente Erreichbarkeit zur neuen Gefahr geworden ist.

Technik gegen Unachtsamkeit – mit Signalwirkung für andere Länder

Rheinland-Pfalz ist damit bundesweit Vorreiter. Weitere Bundesländer – darunter auch Baden-Württemberg – beobachten die Einführung genau. Denn eines ist klar: Die Technik könnte Schule machen. Der Alltagstest hat gezeigt, wie weit verbreitet das Problem ist – und wie schwer es mit herkömmlichen Mitteln zu kontrollieren war.

Das neue System zielt nicht auf flächendeckende Überwachung, sondern auf mehr Sicherheit. Die Einführung der Monocam ist mehr als ein technisches Update – es ist ein Versuch, eine unsichtbare Gefahr sichtbar zu machen.

red

Der Architekt des Aufstiegs – Jörg Kaaden und der stille Triumph des HB Ludwigsburg

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – In einer Welt des Sports, die oft von lauten Stimmen und spektakulären Momenten lebt, gibt es auch Trainer wie Jörg Kaaden – ruhig, fokussiert und konsequent im Hintergrund. Er ist der Mann, der den HB Ludwigsburg ohne großes Aufsehen in die Verbandsliga führte und dabei eine Mannschaft formte, die durch Teamgeist und harte Arbeit glänzte.

Für Coach Kaaden ist der Weg das Ziel, der Erfolg misst sich nicht an kurzfristigen Höhepunkten, sondern an einem kontinuierlichen, strukturierten Prozess. Das dramatische Saisonfinale gegen Salamander Kornwestheim war nur ein weiterer Meilenstein in einer Reise, die er mit Bedacht und Weitblick lenkte. Doch was denkt ein Trainer, wenn das Team in einem so entscheidenden Moment an die Grenze geht? In diesem Interview gewährt der Familienvater einen Einblick in die leisen, aber tiefgründigen Momente, die den Weg zum Meistertitel prägten. Es ist eine Geschichte über Geduld, Ausdauer und den wahren Wert des Sports.

LB24: Wie haben Sie die Emotionen nach dem dramatischen Saisonfinale erlebt?

Jörg Kaaden: Das war schon hart. Wir wollten die Meisterschaft mit einem Sieg im Derby gegen Kornwestheim Zuhause klarmachen. Es war alles angerichtet. Mir war aber auch klar, dass das eine harte Nuss wird, da Kornwestheim jeden Punkt braucht und uns im Hinspiel schon nicht gelegen ist. Und so kam es am Ende auch, wir konnten unsere Leistung der vorherigen Spiele nicht abrufen. Ich denke der ein oder andere Spieler war mit dem Kopf schon beim Feiern und auch vereinzelt war schon eine gewisse Nervosität zu spüren. Das am nächsten Tag Mundelsheim in Herrenberg gewinnt, damit habe ich gerechnet, da Mundelsheim eine ganz starke Serie hat und auch noch aufsteigen kann. Wir sind dann am Sonntagabend noch im kleinen Kreise zusammengekommen und haben gefeiert.

Welchen Moment in dieser Saison hat Sie als Trainer besonders stolz gemacht?

JK: Es gab nicht diesen “einen” Moment. Es ist eine Aufreihung von vielen kleinen Momenten, die mich in dieser Saison stolz machen. Die Mannschaft hat gelernt, sich an die Vorgaben zu halten. Als Beispiel werden die Dinge, die wir als Trainerteam (Anm. Co-Trainer Luca Freier, TW-Trainer Marc Hensel und ich) in der Woche vor dem Spiel erarbeiten und dann als “Matchplan” vorgeben, umgesetzt. Und wenn wir im Spielverlauf mal den Faden verloren haben, haben gezielte Spielerwechsel, Team Time Outs oder auch Halbzeitansprachen sehr oft dazu geführt, dass wir wieder auf unseren Weg gekommen sind. Oder dass wir viele kurzfristige und auch langfristige Ausfälle, auch von Leistungsträgern, immer wieder als Mannschaft gut kompensiert haben. Der Fokus in der Spielvorbereitung und auch auf dem Spielfeld war deutlich höher als die beiden Jahre zuvor. Wir haben mit 24,6 Gegentoren pro Spiel den stärksten Abwehr-Torhüter-Verbund in der Liga, die geben meiner Philosophie recht und das macht mich auch stolz. Sie sehen, das sind viele kleine Momente…

Was bedeutet dieser Aufstieg für Sie persönlich und für Ihr Team?

JK: Ich hatte mit meinem Amtsantritt in Ludwigsburg einen 3-Jahresplan, welcher aufgegangen ist bzw. mit dem Aufstieg erreicht werden konnte. Die Mannschaft und das Trainerteam haben mehr investiert als die letzten beiden Jahre und die Meisterschaft ist, auch in dieser Deutlichkeit, absolut verdient. Das heißt, es ist eine gewisse Genugtuung eingetreten, dass das, was und wie wir die Dinge gemacht haben, richtig und damit zielführend waren.

Wie gehen Sie als Trainer mit den Höhen und Tiefen einer so spannenden Saison um?

JK: Ich denke, wir hatten deutlich mehr Höhen und kaum Tiefen. Und man tut sich deutlich leichter, wenn es läuft. Die wenigen Tiefen und Rückschläge konnten wir deutlich besser und schneller abhaken, als in den vergangenen beiden Runden. Das heißt im Detail, bei Tiefen, die Spiele, den Spielverlauf oder auch gewisse Spielsituation analysieren, dann mit dem Team oder mit einzelnen Spielern besprechen und die Dinge, die wir besser machen müssen, aufzeigen. Danach den Fokus sofort auf das nächste Spiel richten. Bei Höhen ist es relativ einfach, diese Momente genießen und auf das verweisen, was gut war.

LB24: Welche Ziele setzen Sie sich für die kommende Saison in der Verbandsliga?

JK: Soweit denke ich ehrlich gesagt noch gar nicht. Wir haben noch zwei Spiele, diese wollen wir gewinnen und natürlich auch nochmal das Erreichte als Mannschaft mit dem ganzen Verein feiern und genießen. Um einen Ausblick zu wagen, muss das Ziel sein, dass wir in allen Mannschaftsteilen eine ordentlich Schippe drauf legen, um in der Verbandsliga bestehen zu können.

Coach Kaaden, wir danken Ihnen für das Gespräch!

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Handballfieber in Ludwigsburg: Eine vielversprechende Saison mit klaren Zielen

Größte städtische Solaranlage in Ludwigsburg liefert jetzt eigenen Strom

Mehr Energie selbst erzeugen, weniger abhängig sein von schwankenden Märkten: Dieses Ziel treibt immer mehr Kommunen an – auch Ludwigsburg. Mit dem kontinuierlichen Ausbau von Photovoltaik-Anlagen setzt die Stadt auf Versorgungssicherheit, Klimaschutz und langfristige Wirtschaftlichkeit. Die größte von ihnen ging nun auf der Kugelberghalle ans Netz.

Ludwigsburg – Es summt auf dem Dach der Kugelberghalle – nicht etwa von Insekten, sondern von Sonnenstrom: Mit 381 Modulen und einer Leistung von rund 164 Kilowatt-Peak ist dort die bislang leistungsstärkste Photovoltaik-Anlage im Besitz der Stadt Ludwigsburg in Betrieb gegangen. Auf rund 167.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr kommt die neue Anlage – genug, um rund 42 Vier-Personen-Haushalte komplett zu versorgen.

Der erzeugte Solarstrom wird vorrangig direkt in der Kugelberghalle genutzt, Überschüsse speist die Stadt ins öffentliche Netz ein. Das Ergebnis: ein jährlicher Ertrag von etwa 12.500 Euro durch eingesparte Stromkosten und Einspeisevergütung. Die Investition soll sich nach Angaben der Stadt in rund zwölf Jahren amortisieren. Langfristig – bei einer geplanten Laufzeit von 30 Jahren – wird die Anlage etwa fünf Millionen Kilowattstunden emissionsfreien Strom liefern.

Ausbau auf städtischen Dächern schreitet voran

Mit dem Projekt auf dem Kugelberg wächst das Solarnetz der Stadtverwaltung auf 42 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.382 Kilowatt-Peak. Allein 25 dieser Anlagen sind im Eigentum der Stadt. Im Jahr 2024 gingen bereits sechs neue Anlagen ans Netz – unter anderem auf Schulen, Kindertageseinrichtungen und Verwaltungsgebäuden.

Sieben neue Anlagen für 2025 geplant

Auch im kommenden Jahr geht der Ausbau weiter. Auf den Dächern der Innenstadtsporthalle, des Mehrgenerationenhauses Grünbühl-Sonnenberg, des Betriebshofs der Technischen Dienste und der Hauptfeuerwache sollen neue Anlagen entstehen. Insgesamt ist für 2025 eine zusätzliche Gesamtleistung von rund 690 Kilowatt-Peak geplant. Auch bestehende Anlagen wurden übernommen – etwa auf der Friedensschule und dem Verwaltungsgebäude in der Mathildenstraße.

Nachhaltig – und wirtschaftlich

„Wir werden den Ausbau auch zukünftig weiter vorantreiben“, so Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, jedes Jahr neue, stadteigene Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von circa 500 Kilowatt-Peak zu errichten. Damit setzen wir zum einen ein klares Zeichen für eine nachhaltige Energiezukunft und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Zum anderen sind diese Maßnahmen ganz im Sinne unserer Konsolidierungsbemühungen. Die Investitionen sind rentabel – in wenigen Jahren werden wir wirtschaftlich davon profitieren.“

Solarstrom auch für Privatleute attraktiv

Die Stadt will aber nicht nur auf eigenen Dächern für mehr Sonnenstrom sorgen. Mit dem Förderprogramm KlimaBonus unterstützt Ludwigsburg auch private Haushalte. So gibt es finanzielle Zuschüsse für Photovoltaikanlagen und Balkonkraftwerke – für Inhaber der LudwigsburgCard sogar komplett kostenlos. Zudem wurden im April sogenannte „Solarbotschafter*innen“ geschult, die auf sogenannten „Solarpartys“ ihr Wissen weitergeben. Mehr Infos unter www.ludwigsburg.de/klimabonus und www.ludwigsburg.de/solar.

red

Brot, Stress und frühes Aufstehen: So steht es um den Nachwuchs in Ludwigsburgs Bäckereien

Früher Arbeitsbeginn, hohe Belastung, wenig Pause: Die Arbeit in Bäckereien ist fordernd – und Nachwuchs fehlt. Die Gewerkschaft NGG schlägt Alarm und sieht Zuwanderer als Schlüssel für die Zukunft des Handwerks.

Ludwigsburg – Sie machen die Frühaufsteher-Jobs: Rund 2.210 Profis backen und verkaufen im Landkreis Ludwigsburg Brot, Brötchen und Butterkuchen.  „Sie müssen früh auf den Beinen sein. Der Wecker rappelt bei vielen schon mitten in der Nacht. Morgenmuffel haben’s da eher schwer“, sagt Magdalena Krüger von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Allerdings passiere in der Backbranche gerade viel, was die Arbeit in Bäckereien erleichtern könne: „Schafft eine Bäckerei zum Beispiel neue Kühltechnik an, kann der Teig schon am Vortag vorbereitet werden. Morgens wird dann gebacken. Dadurch liegen ein paar Stunden mehr Schlaf drin“, so Krüger.

Die Geschäftsführerin der NGG Stuttgart appelliert an die Bäckereien im Kreis Ludwigsburg, die Jobs der Branche attraktiver zu machen. Immerhin beklage gut die Hälfte der Beschäftigten im Backgewerbe, oft Überstunden machen zu müssen. Das ist ein Ergebnis des „Bäckerei-Monitors“, den die Hans-Böckler-Stiftung im Auftrag der NGG gemacht hat. Die Gewerkschaft hat dazu zum ersten Mal bundesweit rund 1.400 Beschäftigte im Bäckerhandwerk und in der Brotindustrie befragt. Künftig soll es die Branchen-Analyse einmal pro Jahr geben.

Beim ersten „Bäckerei-Monitor“ haben mehr als acht von zehn Beschäftigten angegeben, dass sie oft Zeitdruck und Stress im Job erleben. Knapp die Hälfte arbeitet mit wenig Pausen. Und 84 Prozent beklagen, dass Personalmangel im eigenen Betrieb für sie zu spürbaren Belastungen führe. „Fehlender Nachwuchs ist ein entscheidender Punkt – vor allem für das Bäckerhandwerk“, sagt Krüger.

Insgesamt gebe es aktuell in den 119 Betrieben des Backgewerbes im Landkreis Ludwigsburg 111 Auszubildende – vom Bäcker-Azubi bis zur Auszubildenden im Fachverkauf. Die NGG beruft sich bei den Angaben zu Betrieben und Beschäftigten im Backgewerbe auf Zahlen der Arbeitsagentur.

Mehr Migranten im Bäckerhandwerk – Gewerkschaft sieht wichtige Rolle für Zuwanderer

Beim Bäckerei-Nachwuchs erkennt die NGG Stuttgart einen klaren Trend: Immer häufiger setzen Betriebe in der Region auf junge Menschen mit Migrationsgeschichte. „Eines ist klar: Ohne junge Menschen, die als Geflüchtete oder Zuwanderer zu uns kommen, wird das Brotbacken von morgen schwierig“, sagt Magdalena Krüger. Bundesweit habe bereits heute jeder vierte Azubi im Backgewerbe einen Migrationshintergrund.

Für die Ausbildung habe die NGG gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks einen wichtigen Anreiz gesetzt: „Das Portemonnaie der Azubis in Bäckereien ist deutlich voller geworden. Zum Ausbildungsstart bekommen sie bereits 1.020 Euro pro Monat. Und im dritten Ausbildungsjahr sind es sogar 1.230 Euro“, so Krüger.

Die Gewerkschaft kündigt an, noch in diesem Jahr mit den Arbeitgebern über weitere Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zu verhandeln – besonders in der Brotindustrie. „Wichtig sind bessere Arbeitszeiten. Es geht darum, die Belastungen gerade bei Früh-, Spät- und Nachtschichten besser aufzufangen: Wenn auf sechs Tage Schichtarbeit drei freie Tage folgen, dann lassen sich die Jobs in der Brotindustrie dadurch enorm attraktiver machen“, sagt Krüger.

Auch faire Bezahlung bleibt ein zentrales Thema für die NGG. Unter dem Motto „Backen wir’s“ will sich die Gewerkschaft weiter stark machen – für Tariflöhne und mehr soziale Sicherheit: „Es ist wichtig, dass alle Bäckereien Tariflohn zahlen. Denn wenn der Lohn von heute schon ein Problem ist, dann ist es die Rente von morgen erst recht“, so Krüger.

red

Kurioser Wurstdiebstahl im Seniorenheim – und weitere Polizeimeldungen aus dem Landkreis Ludwigsburg

Mehrere Einbrüche und Diebstähle beschäftigen derzeit die Ermittler im Landkreis Ludwigsburg. In Kornwestheim drangen Unbekannte in ein Seniorenheim ein und entwendeten Wurstwaren aus dem Kühlraum. In Schwieberdingen wurde eine Firma im Industriegebiet Ziel eines Einbruchs, bei dem Bargeld erbeutet wurde. Auch in Benningen am Neckar meldete die Polizei einen Wohnungseinbruch, bei dem sämtliche Räume durchsucht wurden. In mehreren Fällen wurden zudem Snack- und Getränkeautomaten aufgebrochen – etwa in Kornwestheim und Marbach. Die Polizei bittet in allen Fällen um Hinweise aus der Bevölkerung.

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Kornwestheim – Ungewöhnlicher Diebstahl in einem Seniorenheim: Zwischen Samstagabend (12. April) und Sonntagmorgen (13. April) sind bislang unbekannte Täter in den Küchenbereich einer Pflegeeinrichtung in der Albstraße eingebrochen – und haben Wurst gestohlen.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei verschafften sich die Einbrecher mutmaßlich über ein Küchenfenster Zutritt zum Gebäude. Im Inneren drangen sie bis zum Kühlraum vor, wo sie Wurstwaren im Wert von etwa 300 Euro entwendeten. Der oder die Täter flüchteten anschließend unerkannt.

Die Polizei bittet um Hinweise: Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder Angaben zum Verbleib der gestohlenen Lebensmittel machen können, werden gebeten, sich unter Tel. 07154 1313-0 oder per E-Mail an kornwestheim.prev@polizei.bwl.de zu melden.

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Schwieberdingen: Firmeneinbruch im Industriegebiet

Auf der Suche nach Wertsachen waren noch unbekannte Personen, die zwischen Freitag (11.04.2025) 20:00 Uhr und Sonntag (13.04.2025) 12:00 Uhr in ein Firmengebäude in der Dieselstraße in Schwieberdingen einbrachen. Die Unbekannten hebelten eine Tür auf und gelangten so ins Gebäudeinnere. Dort öffneten sie mehrere Kassen und stahlen einen vierstelligen Bargeldbetrag. Der Polizeiposten Schwieberdingen bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Tel. 07150 383753-0 oder per E-Mail an ditzingen.prev@polizei.bwl.de zu melden.

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Benningen am Neckar: Wohnungseinbruch – Zeugen gesucht

Zwischen Freitagabend (11.04.2025) 19:45 Uhr und Sonntagabend (13.04.2025) 18:00 Uhr brachen bislang unbekannte Täter in ein Wohnhaus im nördlichen Bereich von Benningen am Neckar ein. Die Einbrecher verschafften sich mutmaßlich über ein Fenster gewaltsam Zutritt zum Wohnhaus. Im Inneren durchsuchten die Täter sämtliche Wohnräume. Der entstandene Sachschaden sowie die Höhe des mutmaßlichen Diebesgutes sind noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen. Zeugen, die Verdächtiges beobachten konnten, werden gebeten, sich telefonisch unter 0800 1100225 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de mit der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg in Verbindung zu setzen.

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Kornwestheim: Automatenaufbruch – Zeugen gesucht

Am Freitag (11.04.2025) gegen 01:15 Uhr wurde in der Solitudeallee in Kornwestheim ein Snack-Automat auf einem Autowaschanlagengelände gewaltsam aufgebrochen. Mit brachialer Gewalt hebelten die Täter den Automaten auf und entwendeten aus dem Inneren diverse Snacks und Getränke. Zudem gelangten die Täter an das Wechselgeld, die Höhe des Diebesgutes ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen. Sachdienliche Hinweise erbittet die Kriminalpolizei unter Tel. 0800 1100225 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de.

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Marbach am Neckar: Unbekannte brechen Automaten auf

Zwischen Samstag (12.04.2025) 00:00 Uhr und Sonntag (13.04.2025) 09:20 Uhr wurde in der Weimarstraße in Marbach am Neckar durch unbekannte Täter ein aufgestellter Snackautomat aufgebrochen. Hierbei erbeuteten die Täter Bargeld in dreistelligem Wert. Der entstandene Sachschaden am Automaten ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Personen, die im fraglichen Zeitraum verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter Tel. 07144 900-0 oder per Mal unter marbach-neckar.prev@polizei.bwl.de mit dem Polizeirevier Marbach am Neckar in Verbindung zu setzen.

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red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Ludwigsburg

 

Ein Elefant aus Seide und fliegende Schafe: Ballonblühen zieht 20.000 Besucher ins Blüba nach Ludwigsburg

Zahlreiche bunte Ballone, schwebende Drachen, Fabelfiguren auf Stelzen – und mittendrin Familien, Kinder und Musikfans: Beim „Ballonblühen“ verwandelte sich das Blühende Barock in Ludwigsburg in ein leuchtendes Farbenmeer. Was nach kindlicher Leichtigkeit klingt, war ein Event mit überraschender Tiefe – generationenübergreifend, fantasievoll, fast surreal. Ein Festival, das zeigt: Ludwigsburg kann großes Kino – auch ohne Leinwand.

Ludwigsburg – Es war bunt, großflächig – und laut Veranstalter gut besucht: Beim „Ballonblühen“ am Wochenende verwandelten sich die Gärten des Blühenden Barocks in eine Kulisse aus leuchtenden Hüllen, Drachen, Stelzenfiguren und Modellballonen. Rund 20.000 Menschen kamen laut Veranstalter „Eventstifter“ an den drei Veranstaltungstagen auf das 65.000 Quadratmeter große Gelände rund um das Schloss.

Neben den vielen Ballonformen – vom Schaf bis zum Elefanten – prägten bunte Dracheninstallationen und Walking-Acts das Bild. Auch Live-Musik war Teil des Programms, ebenso wie Mitmachangebote für Kinder im Ostgarten. Am Abend sorgte das „Ballonglühen“ für ein visuelles Finale: leuchtende Ballonhüllen im Dunkeln.

red

Verkehrsbericht Ludwigsburg: Was Autofahrer jetzt wissen müssen

Ludwigsburg – Neue Baustellen, neue Sperrungen: Der aktuelle Verkehrsbericht tritt ab Montag, 13. April, in Kraft und bringt für viele Autofahrer und Fußgänger in Ludwigsburg Einschränkungen mit sich.

Alter Oßweiler Weg
Auf Höhe Alter Oßweiler Weg 75 sind die Straße für den Kfz-Verkehr sowie der Fuß- und Radweg vollständig gesperrt (Erschließung Fuchshof) bis voraussichtlich Oktober.

Beethovenstraße
Auf Höhe der Beethovenstraße 64 besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr bis voraussichtlich 22. April (Fernwärme- und Stromanschluss).

Erikaweg / Schlösslesweg
Bis voraussichtlich 23. Mai ist der Erikaweg vollständig für den Fahrverkehr gesperrt und der Schlösslesweg nur eingeschränkt befahrbar (Verlegung neuer Gas-Wasser- und Stromleitungen).

Fuchshofstraße (östlicher und westlicher Fußweg)
Wegen der Erschließung Fuchshof (Tiefbau, Straßenbau, Kanalarbeiten) sind hier der Fuß- und Radweg gesperrt bis voraussichtlich Oktober. Die Umleitung ist vor Ort ausgeschildert, sie erfolgt über: Alter Oßweiler Weg – Neckarstraße – Beethovenstraße – Brahmsweg – Lortzingstraße – Schumannstraße – Beethovenstraße – Walter-Flex-Straße – Murrhardter Straße – Friesenstraße – Niedersachsenstraße.

Hahnenstraße
Die Hahnenstraße ist auf Höhe der Hausnummer 19 bis voraussichtlich 17. April vollständig für den Kfz-Verkehr gesperrt, ebenso ist hier der Gehweg gesperrt (Dachsanierung, Kran und Gerüst).

Hinter der Kelter
Die Straße ist im Bereich Hinter der Kelter 1/1 bis voraussichtlich 25. April vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Hausanschluss Telekommunikation).

Hohenzollernstraße
Auf Höhe der Hohenzollernstraße 12 bis 14 ist die Straße nur eingeschränkt befahrbar, der Gehweg ist gesperrt (private Maßnahme, Abbrucharbeiten) voraussichtlich bis 23. Mai.

Hörnleshalde
Die Straße ist voraussichtlich bis 25. April auf Höhe der Hörnleshalde 16 vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Kranstellung, Materiallagerung).

Ludwigsburger Straße
Die Ludwigsburger Straße ist auf Höhe der Hausnummer 123 bis voraussichtlich 18. April nur eingeschränkt befahrbar (Abbrucharbeiten). Der Fußweg ist in diesem Bereich gesperrt, eine ausgeschilderte Umleitung ist eingerichtet.

Mainzer Allee
Die Mainzer Allee ist auf Höhe der Hausnummer 46 bis voraussichtlich 9. Mai vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Verlegung Fernwärme- und Wasserleitung).

Netzestraße
Die Netzestraße ist voraussichtlich bis Ende Oktober zwischen der Moldaustraße und der Eichendorffstraße vollständig für den Fahrverkehr gesperrt. Der Gehweg ist gesperrt, es wird auf gegenüberliegende Gehwege verwiesen (Umgestaltung Netzestraße, Erneuerung Versorgungsleitungen Gas und Wasser).

Oststraße
Die Oststraße ist zwischen der Friedrichstraße und der Sudetenstraße halbseitig für den Fahrverkehr gesperrt bis voraussichtlich 17. April (Erneuerung Gas- und Wasserleitungen). Eine Umleitungsstrecke ist eingerichtet: Oststraße – Friedrichstraße – Danziger Straße.

Pflugfelder Straße
Auf Höhe der Pflugfelder Straße 18 bis 20 besteht bis voraussichtlich 25. April eine halbseitige Sperrung für den Fahrverkehr (Tiefbauarbeiten Fernwärme / Gas / Wasser). Es besteht eine Umleitung wie folgt: Pflugfelder Straße – Wilhelm-Bleyle-Straße – Martin-Luther-Straße – Brenzstraße.

Stuttgarter Straße
Zwischen der Stuttgarter Straße 76 bis 107 kommt es bis voraussichtlich 23. Mai zu folgenden Einschränkungen wegen Leitungsverlegung: Die Straße ist für den Kfz-Verkehr abwechselnd für jeweils zwei Wochen spurweise gesperrt und auf eine Spur je Fahrbahn eingeschränkt. Der Gehweg ist in diesem Bereich gesperrt.

Theurerstraße
Auf Höhe der Theurerstraße 3 bis 10 besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr (Tiefbauarbeiten Fernwärme / Gas / Wasser) bis voraussichtlich bis 25. April.

Wilhelm-Nagel-Straße
Auf Höhe der Wilhelm-Nagel-Straße 5 ist die Straße bis voraussichtlich Ende April vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Straßen- und Tiefbauarbeiten, Gas- und Wasserleitungen).

red

Quelle: Stadt Ludwigsburg

Teure Tunnelpläne gestoppt: Ludwigsburgs Stadtbahn soll nun über die Friedrichstraße rollen

Von Ayhan Güneş

Die Stadtbahn LUCIE soll nicht mehr unter dem Ludwigsburger Bahnhof hindurchführen – zu teuer, zu aufwendig. Der Zweckverband schlägt stattdessen eine neue Route über die Friedrichstraße vor. Das soll Geld sparen, den Betrieb erleichtern – und ist Thema bei einer Bürgerveranstaltung im Mai.

Ludwigsburg – Die Pläne für die Stadtbahn LUCIE bekommen eine neue Richtung: Statt durch einen aufwendig zu bauenden Tunnel unter dem Ludwigsburger Bahnhof soll die Strecke künftig oberirdisch verlaufen – über die Friedrichstraße und unter der B27 hindurch. Der Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg, unter Leitung seines neuen Geschäftsführers Michael Ilk, begründet den Kurswechsel mit hohen Baukosten, betrieblichen Unsicherheiten und technischen Engpässen. Die neue Trasse verspricht mehr Stabilität und geringere Kosten – doch sie wirft auch neue Fragen auf.

Tunnelstrecke wird verworfen – neue Route über Friedrichstraße

Ursprünglich war vorgesehen, die Bahn durch einen neu zu bauenden Tunnel unter den Gleisen des Ludwigsburger Bahnhofs hindurchzuführen, am ZOB vorbei über die Leonberger Straße bis zur Hindenburgstraße. Doch diese Variante erweist sich laut Zweckverband als teuer, kompliziert und betrieblich riskant: ein Tunnel, hohe Baukosten, lange Wartezeiten bei der Querung der B27 – bis zu 6 Minuten und 40 Sekunden im Berufsverkehr.

Die Alternative: Statt durch den Tunnel soll die Strecke vom Westausgang des Bahnhofs über die Friedrichstraße verlaufen und unter der B27 hindurchgeführt werden. Dadurch könnte auf teure Zweisystemfahrzeuge verzichtet werden, die Unabhängigkeit vom Bahnbetrieb wäre gewährleistet – ebenso eine höhere Fahrplanstabilität. Laut Zweckverband sei die neue Route sowohl kostengünstiger als auch einfacher zu betreiben.

Endpunkt außerhalb des Bahnhofs?

Ein Knackpunkt der neuen Planung ist die Frage, wo LUCIE künftig hält. Gleis 5 im Ludwigsburger Bahnhof steht laut einer aktuellen DB-Studie in den Hauptverkehrszeiten nicht zur Verfügung. Eine Ausweichmöglichkeit zwischen Gleis 4 und 5 ist zu kurz für längere Züge. Deshalb schlägt der Zweckverband vor, die Bahn schon vor der Talallee abbiegen zu lassen und den vorläufigen Endpunkt an den Westausgang des Bahnhofs zu verlegen – außerhalb des Bahnhofsgebäudes.

Kostenrahmen: Rund 137 Millionen Euro – mit hoher Förderung

Die geplanten Investitionen sind enorm: Rund 103 Millionen Euro kostet allein die Reaktivierung der Markgröninger Bahnstrecke. Die Weiterführung auf der neuen Trasse schlägt mit weiteren 34 Millionen Euro zu Buche. Dazu kommen Planungskosten von rund 25 Prozent. Der Löwenanteil soll durch Fördergelder von Bund und Land gedeckt werden – für die Reaktivierung sind 95,75 Prozent, für den Neubau 87,5 Prozent Förderung vorgesehen.

Diese Kosten verteilen sich nach Abzug der Fördermittel auf die Mitglieder des Zweckverbands folgendermaßen: Der Landkreis Ludwigsburg soll rund 12,4 Millionen Euro tragen, die Stadt Ludwigsburg etwa 6,3 Millionen Euro, Markgröningen 2,2 Millionen Euro, Möglingen und Remseck jeweils rund 1,1 Millionen Euro, Schwieberdingen etwa 0,9 Millionen Euro und der Zweckverband Pattonville rund 0,8 Millionen Euro. Diese Beträge verteilen sich auf die gesamte Planungs- und Bauzeit.

Bürgerbeteiligung startet im Mai

Die Stadt Ludwigsburg und der Zweckverband wollen die Öffentlichkeit einbeziehen. Am 13. Mai findet eine Informationsveranstaltung im Forum am Schlosspark statt – Auftakt für eine Bürgerbeteiligung, deren Ergebnisse noch vor der Sommerpause in die Entscheidung des Gemeinderats einfließen sollen. Danach muss auch der Zweckverband zustimmen.

Ziel: Betriebsstart 2031

Trotz der offenen Fragen zeigt sich Michael Ilk optimistisch: „Der Zweckverband Stadtbahn Ludwigsburg ist bestrebt, im Jahr 2031 eine kosteneffiziente und betriebsstabile Lösung für die Stadtbahn LUCIE in Betrieb nehmen zu können.“

Doch ob die neue Trasse die Zustimmung von Gemeinderat und Bevölkerung bekommt, bleibt abzuwarten. Denn bei aller Wirtschaftlichkeit bleibt es ein Projekt mit starker öffentlicher Wirkung – und entsprechender Erwartung.

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