CDU-Chef Merz fordert Aufnahme-Stopp für Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan

Berlin – CDU-Chef Friedrich Merz fordert nach dem Messer-Angriff in Solingen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer völligen Kehrtwende auf.

In einer Mail, über die die “Bild” berichtet, rechnet er unter der Überschrift “Es reicht” mit der Migrationspolitik der Ampel ab. Merz kritisiert in der Mail die in der Ampel geführte Debatte um eine Verschärfung des Waffenrechts und über ein Messerverbot: “Nicht die Messer sind das Problem, sondern die Personen, die damit herumlaufen. In der Mehrzahl der Fälle sind dies Flüchtlinge, in der Mehrzahl der Taten stehen islamistische Motive dahinter.”

Tatortbesuche, Bekundungen des Mitgefühls und die üblichen Strafandrohungen (“mit der ganzen Härte der Gesetze”) seien “allesamt richtig und notwendig, aber sie reichen nach diesem Terrorakt jetzt endgültig nicht mehr aus”. Merz: “Wir haben der Koalition in den letzten zwei Jahren mehrfach angeboten, zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Die Koalition hat alle Vorschläge von uns abgelehnt. Spätestens seit diesem Wochenende ist klar: Es reicht. Jetzt ist der Bundeskanzler gefragt.”

Merz formuliert direkt in Richtung von Scholz: “Herr Bundeskanzler, wir sehen uns ohnehin in dieser Woche. Ich fordere Sie auf, mit uns zusammen schnell und ohne weitere Verzögerungen Entscheidungen zu treffen, die konsequent darauf ausgerichtet sind, weitere Terroranschläge wie den vom letzten Freitag in unserem Land zu verhindern.”

Der Christdemokrat dekliniert durch, wie aus seiner Sicht die Wende gelingen kann: “Nach Syrien und Afghanistan kann abgeschoben werden, weitere Flüchtlinge aus diesen Ländern nehmen wir nicht auf. Wer als Flüchtling aus Deutschland in sein Heimatland reist, verliert in Deutschland umgehend jeden Aufenthaltsstatus. Wir kontrollieren dauerhaft an den deutschen Grenzen, weisen dort konsequent zurück und setzen die Regeln der Dublin-Verordnungen wieder in Kraft.” Danach hat in Deutschland niemand ein Bleiberecht, der aus einem sogenannten sicheren Drittstaat einreist.

Merz weiter: “Wir ändern das Aufenthaltsrecht und nehmen jeden ausreisepflichtigen Straftäter in zeitlich unbegrenzten Abschiebegewahrsam. Die Bundespolizei bekommt dafür ein Antragsrecht, um die Ausländerbehörden der Gemeinden zu entlasten. Wir beenden umgehend die von Ihrer Koalition beschlossenen erleichterten Einbürgerungen und vermeiden grundsätzlich doppelte Staatsangehörigkeiten.”

Merz thematisiert auch mögliche Bedenken in der SPD, schreibt an Scholz: “Herr Bundeskanzler, wenn Sie Überzeugungsarbeit in Ihrer eigenen Partei leisten müssen, dann laden Sie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ein, die Sie gut kennen. Die sozialdemokratisch geführte Regierung in Dänemark macht eine solche Ausländerpolitik seit Jahren mit großem Erfolg und hat nebenbei auf diese Weise dafür gesorgt, dass die Rechtsradikalen in Dänemark keine Rolle spielen.”

Wenn das in der Ampel nicht hinzukriegen sei, dann soll Scholz aus Sicht des Oppositionsführers von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und die Abstimmung im Bundestag über die notwendigen Gesetze freigeben: “Wer bei den Grünen oder der FDP oder in Ihren eigenen Reihen nicht mitmacht, der bleibt dann am Wegesrand stehen.”

“Wir wollen keine Beteiligung an Ihrer Regierung und keine Ämter, wir wollen, dass Sie Ihrem Amtseid nachkommen und Schaden vom deutschen Volk abwenden. Mit uns haben Sie dafür im Deutschen Bundestag eine Mehrheit – wenn Sie denn noch die Kraft aufbringen, eine solche Entscheidung zu treffen”, so Merz.

red

Fußballwelt trauert: Christoph Daum im Alter von 70 Jahren gestorben

Köln – Christoph Daum ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Das meldeten in der Nacht zu Sonntag zunächst insbesondere Medien aus der Türkei, wo Daum jahrelang immer wieder als Trainer tätig und sehr beliebt war, später wurde die Nachricht aus seinem persönlichen Umfeld auch deutschen Medien bestätigt.

Daum trainierte ab den 1980er-Jahren verschiedene Vereine der Bundesliga und im Ausland. Ein Drogenskandal im Jahr 2000 verhinderte seine Ernennung zum Bundestrainer. Legendär war in diesem Zusammenhang der Vorgang um die Haarprobe, die Daum freiwillig abgab, um zu beweisen, dass er kein Kokain nimmt. Als das Testergebnis positiv ausfiel und er schließlich auch seinen Kokain-Konsum zugab, war seine Karriere zunächst beendet.

Später konnte er aber wieder jahrelang als Trainer arbeiten, auch in der Bundesliga beim 1. FC Köln und bei Eintracht Frankfurt und zuletzt von 2016 bis 2017 als Coach der rumänischen Nationalmannschaft. 2022 machte Daum eine Lungenkrebs-Erkrankung öffentlich.

Zu seinen größten Erfolgen zählt, den VfB Stuttgart 1992 zur Deutschen Meisterschaft geführt zu haben. Außerdem besorgte er dem 1. FC Köln zwei und Bayer 04 Leverkusen drei Vizemeisterschaften. Weitere Landesmeisterschaften gewann er mit den türkischen Vereinen Besiktas und Fenerbahçe sowie dem FK Austria Wien.

red

Bergtour endet tödlich: Bergsteiger aus Baden-Württemberg stirbt bei Absturz an der Alpspitze

GARMISCH-PARTENKIRCHEN – Eine Bergtour unterhalb der Alpspitze endete am Samstag, den 24. August 2024, tragisch. Ein 50-jähriger Mann aus Baden-Württemberg stürzte auf dem Südweststeig zwischen Alpspitze und Grießkarscharte etwa 100 Meter in die Tiefe und erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft München II hat in Zusammenarbeit mit der Grenzpolizeiinspektion Murnau die Ermittlungen aufgenommen.

Der Unfall ereignete sich laut dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd auf einer Höhe von etwa 2550 Metern, als der Bergsteiger, der gemeinsam mit einem Begleiter unterwegs war, aus bislang unbekannten Gründen alleinbeteiligt zu Sturz kam. Trotz des sofort abgesetzten Notrufs durch seinen Begleiter konnte die herbeigerufene Rettung, bestehend aus der Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph Murnau und Einsatzkräften der Bergwachtbereitschaft Grainau, nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Die Bergung des Verunglückten gestaltete sich aufgrund des schwierigen Geländes als anspruchsvoll und wurde durch zwei Bergführer der Alpinen Einsatzgruppe der Grenzpolizei in Zusammenarbeit mit einem Polizeihubschrauber durchgeführt. Der Begleiter des Verunglückten wurde ins Tal geflogen und dort vom Kriseninterventionsteam der Bergwacht betreut.

Erste Ermittlungen haben ergeben, dass die Ausrüstung des 50-Jährigen für die anspruchsvolle Tour geeignet war. Die genauen Umstände, die zu dem tödlichen Sturz führten, werden nun von den Polizeibergführern unter der Leitung der Staatsanwaltschaft untersucht.

red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Oberbayern Süd

+++ Eilmeldung ++ IS bekennt sich zu Anschlag in Solingen

Solingen – Die Terrororganisation “Islamischer Staat” hat den Messeranschlag von Solingen für sich reklamiert.

Die Gruppe teilte am Samstag über ihren Messenger-Dienst “Al-Amaq” mit, der Angreifer sei ein “Soldat des Islamischen Staats”, habe eine “christliche Versammlung” angegriffen und den Angriff “aus Rache für Muslime in Palästina und überall” ausgeführt.

Mitteilungen über “Al-Amaq” können nicht verifiziert werden. Die Nachricht wurde allerdings am Samstag von mehreren Experten ernst genommen und geteilt.

red

Solingen-Anschlag: Polizei meldet Festnahme eines Verdächtigen – Tatwaffe im Mülleimer gefunden

Solingen – Nach der Messer-Attacke von Solingen hat die Polizei eine Person festgenommen. Es werde geprüft, “ob es möglicherweise Tatzusammenhänge gibt”, teilten die Beamten am Mittag mit. Parallel liefen diverse Polizeimaßnahmen, unter anderem Durchsuchungen an verschiedenen Örtlichkeiten. “Die Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen nach möglichen weiteren Tätern- und Tathintergründen laufen auf Hochtouren”, so die Polizei.

Zuvor hatte die “Bild-Zeitung” berichtet, dass die Polizei am Samstagmorgen eine Tür in einem Wohnhaus aufgesprengt und eine Person festgenommen haben – dabei aber einem Irrtum unterlegen sein soll. Der etwa 1,5 Kilometer vom Tatort entfernte Zugriff sei “offenbar ein Fehlschlag” gewesen, meldete die Zeitung auf ihrer Internetseite. In der Wohnung soll demnach seit rund vier Jahren eine Familie mit zwei Töchtern und drei Söhnen leben, ein Jugendlicher wurde vorübergehend festgenommen und verhört, er sei aber nicht der Täter.

Unterdessen wurde die mutmaßliche Tatwaffe des Messerangriffs in einem Mülleimer in der Innenstadt gefunden worden. Das verlautete aus Ermittlerkreisen. Zuvor hatte die “Bild”-Zeitung berichtet.

red

Mission Rebhuhn-Rettung: Wenn Jäger, Landwirte, Naturschützer und Politiker an einem Strang ziehen

Remseck – Mitten auf einem offenen Feld in der neuen Wildschutzzone Remseck-Aldingen kamen Jäger, Landwirte und Naturschützer zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: die Rettung des Rebhuhns. Eingeladen hatte die grüne Bundestagsabgeordnete Sandra Detzer, die eine seltene Gelegenheit nutzte, um die Kräfte vor Ort zu bündeln. „Wenn Bauern und Jäger vor Ort genauso wie ihre Gemeinde, das Land und der Bund das Rebhuhn retten wollen, dann müsste es doch gemeinsam klappen“, betonte Detzer.

Vertreter aus erfolgreichen Rebhuhn-Projekten in Tübingen, Fellbach und Remseck kamen zusammen, um ihre Erfahrungen zu teilen. Die AG Rebhuhn aus Remseck war durch die örtlichen Landwirte Alexander Gauss und Julian Walker, die Naturschützer Carolin Zimmermann und Dr. Rainer Ertel, den Vertreter der Jägerschaft Adolf Kremer und die Projektleiterin Ulrike Greskamp von der Stadt Remseck vertreten. Staatssekretär Dr. Andre Baumann vom Umweltministerium, ein erfahrener Vogelkundler, und Beatrice Soltys, Baubürgermeisterin der Stadt Fellbach, unterstützten das Treffen mit ihren Fachkenntnissen.

Rene Greiner, Hauptgeschäftsführer des Landesjagdverbandes, betonte die Bedeutung des „Prädatorenmanagements“: „Meister Reineke ist der größte natürliche Feind der Rebhühner in Deutschland. 80 Prozent der natürlichen Risse gehen laut Studien der Uni Göttingen auf Säugetiere wie den Fuchs oder Steinmarder zurück.“ Daher sei die Zusammenarbeit mit der Jägerschaft unverzichtbar, um die Rebhuhnpopulation zu schützen.

Die Dringlichkeit des Handelns wird durch die stark zurückgegangene Zahl der Rebhuhn-Reviere im Landkreis verdeutlicht. „Die Zahl der Rebhuhn-Reviere im Landkreis ist von 2001 bis 2023 von rund 300 auf circa 50 zurückgegangen“, erläuterte Wolfgang Bechtle, Umwelt-Dezernent des Landkreises Ludwigsburg. Andreas Fallert vom Landschaftserhaltungsverband fügte hinzu, dass das Rebhuhn als Schirmart gilt: „Wo es noch zahlreich brütet, haben auch Feldhasen, Lerchen, Wildbienen und viele andere Tiergruppen ein gutes Auskommen.“

Baubürgermeisterin Soltys aus Fellbach zeigte auf, wie wichtig langfristige Maßnahmen sind: „Man sieht bei uns im Schmidener Feld wieder Rebhuhn-Ketten, wenn man spazieren geht.“ Dies sei das Ergebnis einer über Jahre sorgfältig geplanten Zusammenarbeit, die auch die notwendige Finanzierung sicherstellt.

Staatssekretär Baumann unterstrich, wie entscheidend es ist, Landwirte für den Artenschutz zu gewinnen: „Wir müssen einen Weg finden, dass Landwirte Lust bekommen mitzumachen.“ Der Erfolg hänge maßgeblich von der guten Zusammenarbeit zwischen Behörden und den Akteuren vor Ort ab, was er als den „Baden-Württembergischen Weg“ bezeichnete.

Oberbürgermeister Dirk Schönberger von Remseck brachte es auf den Punkt: „Wie kann man diesen Raum, den es nur einmal gibt, bestmöglich, als Kompromiss, gemeinsam nutzen?“ Fallert antwortete darauf, dass die Einbindung aller relevanten Akteure und deren regelmäßige Zusammenarbeit der Schlüssel sei, um den Rebhuhnschutz erfolgreich umzusetzen.

Dank der Bundesmittel und dem Engagement vor Ort gibt es Hoffnung, dass der Schutz des Rebhuhns nicht nur in der Region, sondern auch darüber hinaus erfolgreich fortgesetzt werden kann. „Nun geht es darum, die Erfolgsfaktoren auch in anderen Kreisen und deutschlandweit zu verbreiten“, schloss Sandra Detzer ab.

red

Ludwigsburg startet Initiative gegen Gewalt an Menschen mit Behinderung

Ludwigsburg – Menschen mit Behinderung sind in ihrem Alltag häufig einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Opfer von Gewalt zu werden. Um diesem besorgniserregenden Umstand entgegenzuwirken, haben die Stadt und der Landkreis Ludwigsburg eine gemeinsame Projektgruppe ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen, Betroffene besser zu schützen und nachhaltige Strukturen zur Unterstützung aufzubauen.

Aktuelle Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs: Laut einer Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums haben über 26 Prozent aller Menschen mit Behinderung, die in deutschen Werkstätten arbeiten, in den letzten drei Jahren sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Frauen sind dabei mehr als doppelt so häufig betroffen wie Männer. Gleichzeitig zeigen Studien, dass Männer mit Behinderung in ambulanten und stationären Betreuungen häufiger körperlichen Übergriffen ausgesetzt sind als Frauen.

Umfassende Strategie für mehr Sicherheit

Die neu gegründete Projektgruppe setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz, um die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in der Region nachhaltig zu verbessern. Zu den Kernzielen gehören:

  • Aufklärung und Sensibilisierung: Durch gezielte Kampagnen soll das öffentliche Bewusstsein für Gewalt gegen Menschen mit Behinderung gestärkt werden. Betroffene, ihre Familien und Fachkräfte sollen über ihre Rechte informiert und ermutigt werden, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  • Qualifizierung von Beratungsstellen: Anlauf- und Beratungsstellen werden speziell im Umgang mit Menschen mit Behinderung geschult, um im Bedarfsfall kompetente und einfühlsame Unterstützung bieten zu können.
  • Vernetzung und Wissensaustausch: Ein intensiver Austausch zwischen Stadt, Landkreis, Vereinen und sozialen Einrichtungen soll die Zusammenarbeit verbessern und Ressourcen bündeln, um effektiv gegen Gewalt vorzugehen.

Konkrete Maßnahmen bereits umgesetzt

Erste Schritte der Initiative wurden bereits erfolgreich realisiert. So wurden am Internationalen Frauentag Taschenalarme an weibliche Beschäftigte der Theo-Lorch-Werkstätten verteilt. Diese kleinen Geräte sollen dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl der Frauen zu stärken und in kritischen Situationen schnelle Hilfe zu ermöglichen.

Des Weiteren plant die Projektgruppe die Veröffentlichung einer Info-Klappkarte in Leichter Sprache bis Ende 2024. Diese soll Betroffenen und Angehörigen einen einfachen Zugang zu wichtigen Kontakten und Hilfsangeboten bieten. Die klare und verständliche Aufbereitung der Informationen stellt sicher, dass Unterstützung unkompliziert und barrierefrei gefunden werden kann.

Breite Unterstützung durch lokale Akteure

Die Projektgruppe profitiert von der engagierten Mitarbeit zahlreicher Institutionen und Vereine aus der Region. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem:

  • Stadt und Landkreis Ludwigsburg: Judith Raupp (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt), Gertraud Selig (Inklusionsbeauftragte der Stadt), Cynthia Schönau (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises) und Katharina Binder (Sozialplanung und Inklusion des Landkreises).
  • Soziale Einrichtungen und Vereine: Beirat Landkreis Ludwigsburg inklusiv, Frauenverband Courage, INSEL e.V., Lebenshilfe Ludwigsburg e.V., PräventSozial gGmbH, Pro Familia e.V., Silberdistel e.V., Tragwerk e.V. und die Wohngruppe Karlshöhe.
  • Bildungs- und Sicherheitspartner: Staatliches Schulamt Ludwigsburg, Polizeipräsidium Ludwigsburg und die Stiftung Liebenau.
  • Arbeits- und Betreuungsstätten: Theo-Lorch-Werkstätten sowie der Runde Tisch für und mit Menschen mit Behinderung der Stadt Ludwigsburg.

Gemeinsam gegen Tabus und für mehr Gerechtigkeit

Die Initiative setzt ein deutliches Zeichen gegen die Tabuisierung von Gewalt an Menschen mit Behinderung. Durch das Zusammenwirken verschiedener Akteure soll ein Netzwerk entstehen, das Betroffenen Mut macht und ihnen zeigt, dass sie nicht alleine sind. “Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Menschen mit Behinderung sicher und selbstbestimmt leben können”, betont Gertraud Selig, Inklusionsbeauftragte der Stadt Ludwigsburg.

Die Projektgruppe ruft die Bevölkerung dazu auf, aufmerksam zu sein und bei Verdachtsfällen nicht wegzuschauen. Nur durch gemeinsames Engagement und kontinuierliche Aufklärungsarbeit kann langfristig ein gesellschaftliches Klima geschaffen werden, in dem Gewalt keinen Platz hat und alle Menschen mit Respekt und Würde behandelt werden.

Weiterführende Informationen und Kontakt

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Betroffene können sich für weitere Informationen und Unterstützung an die zuständigen Stellen der Stadt und des Landkreises Ludwigsburg wenden. Die Projektgruppe plant zudem regelmäßige Veranstaltungen und Informationsangebote, um den Dialog mit der Öffentlichkeit zu fördern und das Thema weiter ins Bewusstsein zu rücken.

red

Über 5.000 Verstöße bei Kontrollwoche: Verkehrspolizei deckt erschreckende Manipulation auf – Sattelzug ohne funktionierende Bremsen unterwegs

Ludwigsburg – Ein lebensgefährlicher Fund und über 5.000 Geschwindigkeitsverstöße: Die Verkehrspolizei Ludwigsburg zieht nach der europaweiten Geschwindigkeitskontrollwoche vom 5. bis 9. August 2024 eine ernüchternde Bilanz. Doch ein Fall sticht besonders hervor und zeigt, wie knapp der Grat zwischen Alltag und Katastrophe sein kann.

Sattelzug ohne funktionierende Bremsen unterwegs

Am 31. Juli 2024 war eine Streifenwagenbesatzung auf der Bundesautobahn 8 zwischen der Anschlussstelle Leonberg-West und dem Autobahndreieck Leonberg unterwegs, als ihnen ein Sattelzug auffiel. Was zunächst nach einer Routinekontrolle aussah, entwickelte sich schnell zu einem erschreckenden Fall von krimineller Fahrlässigkeit.

Die Verkehrspolizei entschied sich, das Gespann im Bereich des Industriegebiets in Ditzingen zu überprüfen. Was die Beamten dabei entdeckten, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: Die Bremsanlage des Sattelaufliegers war vorsätzlich und vollständig außer Betrieb gesetzt worden. Lediglich die Bremsen der Zugmaschine funktionierten noch. Die Vorstellung, was bei einem abrupten Bremsvorgang, etwa an einem Stauende, hätte passieren können, ist beängstigend. Ein Ausbrechen des Sattelaufliegers hätte zu einer Katastrophe führen können – mit möglicherweise fatalen Folgen für alle Beteiligten.

Die Polizei legte das Fahrzeug sofort still und leitete Ermittlungen gegen die Verantwortlichen ein, die aktuell noch andauern.

Geschwindigkeitskontrollen im Fokus

Während dieser Vorfall besonders schockiert, sind auch die Ergebnisse der Geschwindigkeitskontrollwoche nicht minder alarmierend. Über 5.000 Verstöße wurden in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg sowie auf den betreuten Autobahnabschnitten registriert. Allein 1.537 Geschwindigkeitsüberschreitungen ereigneten sich auf den Autobahnen, mit 29 Fahrverboten als Folge.

Innerhalb geschlossener Ortschaften wurden 32 Verstöße festgestellt, von denen vier schwerwiegend genug waren, um ebenfalls ein Fahrverbot nach sich zu ziehen. Auf den Landstraßen rund um Ludwigsburg und Böblingen kamen 881 Verstöße hinzu, wovon 14 zu Fahrverboten führten.

Ein besonderer Augenmerk lag auch auf dem Einsatz des Enforcement-Trailers, der auf den Straßen zusätzlich 2.582 Verstöße erfasste, darunter 25 mit Fahrverboten. Die betroffenen Fahrerinnen und Fahrer müssen sich zudem auf Verwarnungsgelder und Ordnungswidrigkeitenanzeigen einstellen.

Ein Appell an die Vernunft: Geschwindigkeit anpassen rettet Leben

„Geschwindigkeit anpassen rettet Leben“ – dieser Leitsatz aus der Kampagne Vision Zero soll nicht nur eine Warnung, sondern ein dringender Appell an alle Verkehrsteilnehmer sein. Wie der Fall des manipulierten Sattelzugs eindrucksvoll zeigt, können kleine Fehlentscheidungen oder bewusste Manipulationen verheerende Folgen haben.

red

Verwendete Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Oßweil: 77-Jährige bei Unfall schwer verletzt – Mercedes rollt rückwärts und klemmt Frau ein

Oßweil – Am Donnerstagabend (22.08.2024) kam es gegen 22:30 Uhr in der Friesenstraße in Oßweil zu einem Verkehrsunfall, bei dem eine 77-jährige Frau schwer verletzt wurde, berichtet die Polizei

Ein 55-jähriger Mercedes-Fahrer hielt am Fahrbahnrand an, um die Frau in sein Fahrzeug einsteigen zu lassen. Vermutlich gelang ihr der Einstieg nicht problemlos, weshalb sich der Fahrer im Wagen in Richtung des Beifahrersitzes lehnte. Dabei verlor er mutmaßlich den Kontakt zur Bremse, sodass der Mercedes rückwärts rollte.

Infolge dieses Manövers stürzte die Frau, und ihr Fuß wurde vom rollenden Fahrzeug überrollt. Zudem wurde sie zwischen der Beifahrertür und einer Straßenlaterne eingeklemmt. Die 77-Jährige musste vom Rettungsdienst schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden.

Am Fahrzeug entstand ein Sachschaden von etwa 3.000 Euro. Der Schaden an der Straßenlaterne konnte bisher noch nicht beziffert werden.

red

300 Jahre Tobias Mayer: Kreissparkasse Ludwigsburg fördert Erhalt des Erbes in Marbach

Tobias Mayer, geboren 1723 in Marbach, ist nicht nur ein bedeutender Naturwissenschaftler des 18. Jahrhunderts, sondern auch ein Symbol für den Aufstieg aus einfachen Verhältnissen. Mit seiner außergewöhnlichen Begabung und autodidaktischen Bildung schaffte er es, bereits im Alter von 28 Jahren Professor an der neu gegründeten Universität Göttingen zu werden.

Dank der kontinuierlichen Unterstützung der Kreissparkasse Ludwigsburg und ihrer Stiftung Kunst, Kultur und Bildung wird Mayers Erbe heute lebendig gehalten. Dr. Heinz-Werner Schulte, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ludwigsburg, hebt die Bedeutung dieser Förderung hervor: „Mit rund 55.000 Euro haben wir in den letzten 30 Jahren den Tobias-Mayer-Verein in Marbach unterstützt. Unser Ziel ist es, das Erbe bedeutender Forscher für kommende Generationen zu bewahren und erlebbar zu machen.“

Tobias Mayer revolutionierte die Geografie mit seiner sogenannten Mond-Distanzen-Methode, die eine präzise geographische Positionsbestimmung ermöglichte. Dabei entwickelte er innovative Messverfahren und -instrumente, darunter den Spiegel-Wiederholungskreis, ein Präzisionsinstrument, dessen Nachbau nun anlässlich seines 300. Geburtstags im Tobias Mayer Museum in Marbach präsentiert wird. Dieses Projekt wurde vom Tobias-Mayer-Verein in Auftrag gegeben und von Prof. Dr. Günther Oestmann realisiert, einem Experten für die Geschichte der Naturwissenschaften und ausgebildeten Uhrmacher.

Der Tobias-Mayer-Verein, der seit 1981 besteht, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben und Werk des Marbacher Genies zu bewahren. Mit Ausstellungen, Vorträgen und Publikationen trägt der Verein maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei. Im Jahr 2013 wurde er dafür mit dem Preis für das Ehrenamt in Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Der Nachbau des Spiegel-Wiederholungskreises ist ab sofort im Tobias Mayer Museum in Marbach zu sehen. Besucher sind herzlich eingeladen, dieses bedeutende Stück Wissenschaftsgeschichte donnerstags, samstags und sonntags von 13:00 bis 17:00 Uhr zu besichtigen. An jedem letzten Sonntag im Monat bietet das Museum zusätzlich ein Café und eine offene Führung um 14:30 Uhr an.

red

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