Bilanz 2020: 2 155 E-Scooter in Unfälle mit Personenschaden verwickelt

E-Scooter sind aus dem Straßenbild der Großstädte in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Nun liegen erstmals – vorläufige – Unfallzahlen für ein Jahr vor. Demnach registrierte die Polizei im Jahr 2020 in Deutschland insgesamt 2 155 Unfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen (sogenannten E-Scootern), bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilt, kamen dabei insgesamt 5 Menschen ums Leben, 386 wurden schwer verletzt und 1 907 leicht. Mehr als 80 % dieser Verunglückten waren selbst mit dem E-Scooter unterwegs gewesen.

Die meisten E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden gab es in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (566), Bayern (334) und Baden-Württemberg (224), die wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern (16) und Thüringen (11).

Bundesweit waren bei fast drei von vier dieser Unfälle mit Personenschaden (72,1 %, 1 553 Unfälle) die Fahrerin oder der Fahrer des E-Scooters hauptverantwortlich. War dies der Fall, so handelte es sich besonders häufig um Fahrunfälle (644) – das sind Unfälle, bei denen die Fahrenden die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren, ohne dass andere Verkehrsteilnehmende dazu beigetragen haben.

Häufigste Ursachen: Alkohol und falsche Nutzung der Fahrbahn

Unfälle können nicht immer auf einen einzigen Grund zurückgeführt werden. Insgesamt registrierte die Polizei bei E-Scooter- Fahrerinnen und -fahrern, die in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren, 2 355 Fehlverhalten. Der mit Abstand häufigste Vorwurf war das Fahren unter Alkoholeinfluss (431 Fehlverhalten oder 18,3 %). Zum Vergleich: Im selben Zeitraum waren es bei Fahrradfahrenden 7,1 %, und bei zulassungsfreien Krafträdern (7,8 %). Neben dem Alkoholeinfluss legte die Polizei den E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrern häufig falsche Benutzung der Fahrbahn oder der Gehwege zur Last (392 Fehlverhalten oder Anteil 16,6 %). Die E-Scooter-Nutzenden müssen, so weit vorhanden, Fahrradwege oder Schutzstreifen nutzen. Ansonsten sollen sie auf Fahrbahnen oder Seitenstreifen ausweichen, das Fahren auf Gehwegen ist verboten. Nicht angepasste Geschwindigkeit war der dritthäufigste Vorwurf an E-Scooterfahrerinnen und -fahrer (199 Fehlverhalten oder 8,5 %).

Unfallbeteiligte E-Scooter-Fahrende waren vergleichsweise jung

E-Scooter-Fahrende, die in einen Unfall verwickelt sind, gibt es in allen Altersgruppen, die meisten sind jedoch eher jünger: Im Jahr 2020 waren 76,0 % von ihnen jünger als 45 Jahre, 33,7 % waren sogar jünger als 25 Jahre. Dagegen gehörten nur 7,4 % der E-Scooter-Nutzenden zur Altersgruppe 65plus. Zum Vergleich: Bei den Unfallbeteiligten, die mit dem Fahrrad oder Pedelec unterwegs waren, war der Anteil in dieser Altersgruppe mit 18,2 % deutlich höher. Gleichzeitig war nur die Hälfte (50,3 %) von ihnen jünger als 45 Jahre, nur 24,2 % waren jünger als 25 Jahre.

Ein Drittel der E-Scooter-Unfälle waren Zusammenstöße mit Pkw

Von den 2 155 E-Scooter Unfällen mit Personenschaden waren 918 Alleinunfälle – das heißt, es gab keinen Unfallgegner. 3 der 5 getöteten E-Scooter-Fahrenden kamen bei Alleinunfällen ums Leben. Auch die Hälfte aller verletzten E-Scooter Fahrenden ist auf Alleinunfälle zurückzuführen.

An mehr als der Hälfte (1 170) der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden war eine zweite Verkehrsteilnehmerin oder ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt, meist war dies eine Autofahrerin oder ein Autofahrer (693 Unfälle). Gut ein Drittel der verunglückten E-Scooter-Nutzenden verletzte sich bei eben solchen Zusammenstößen mit Pkw (der Anteil lag bei 37,2 %).

Anteil am Unfallgeschehen eher gering

Insgesamt spielen E-Scooter im Unfallgeschehen eine vergleichsweise geringe Rolle: 2020 registrierte die Polizei 264 000 Unfälle mit Personenschaden, nur an 0,8 % war ein E-Scooter-Fahrer oder eine E-Scooter-Fahrerin beteiligt. Deutlich wird der Unterschied auch im Vergleich zu Fahrradunfällen: Im Jahr 2020 hat die Polizei deutschlandweit rund 91 500 Unfälle mit Personenschaden registriert, an denen Fahrradfahrerinnen und -fahrer beteiligt waren. 426 Fahrradfahrerinnen und -fahrer kamen dabei ums Leben, 17 079 wurden schwer verletzt, 74 472 leicht.

red

Quelle: Statistische Bundesamt

RKI meldet mehr als 21 000 Corona-Neuinfektionen am Freitag

Binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut insgesamt 21.573 Corona-Neuinfektionen. Außerdem wurden innerhalb eines Tages weitere 183 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Im Vergleich zum vergangenen Freitag ist das ein Anstieg um mehr als 5.100 Fälle. Vor genau einer Woche waren 17.482 Neuinfektionen und 226 Todesfälle registriert worden. Gestern wurden 22.657 Fälle gemeldet. (Stand: 26.03.)

Der Höchstwert von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) steigt laut RKI auf 119,1(Vortag: 113,3). In der Vorwoche am Freitag lag der Wert bei 96. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 2.734.753 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 75.623. Das sind 183 mehr als am Vortag. Rund 2.467.600 (+11.400) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 26.03.)

red

Heizkosten mit Homeoffice-Aufschlag

Viele Mieter kennen das aus leidvoller Erfahrung: Die Heizkostenabrechnung kommt – und verursacht einen ordentlichen Schock. Diesmal erwarten die Experten von der Verbraucherzentrale Bayern, dass durch das Arbeiten und Lernen zuhause für viele die Kosten noch höher als gewohnt ausfallen. Ihr Rat: “Vor allem wenn eine hohe Nachzahlung gefordert wird ist es empfehlenswert, die Heizkostenabrechnung überprüfen zu lassen.”

Grundsätzlich wird der sparsame Umgang mit Energie immer wichtiger. Denn es kommt ein neuer Preisfaktor hinzu: Seit Anfang 2021 gilt die neue CO2-Bepreisung, dadurch wird das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl teurer. Für 2021 werden bei einer 80 Quadratmeter großen Wohnung für die Gasheizung Mehrkosten von etwa 60 Euro fällig, für die Ölheizung sogar von 80 Euro.

Um den Energieverbrauch beim Heizen zu verringern, helfen oft schon kleine Maßnahmen. So empfehlen die Energieberater, mehrmals täglich für nur wenige Minuten mit weit geöffneten Fenstern zu lüften. Durch den schnellen Austausch der Raumluft behalten Möbel und Wände die gespeicherte Wärme und müssen nicht stets aufs Neue teuer aufgeheizt werden.

Auch das Thermostat am Heizkörper ist ein echter Energiesparhelfer. Stufe 3 steht dabei für eine “Wohlfühlwärme” von etwa 20 Grad. Nachts und vor Verlassen der Wohnung sollte man die Thermostate auf Stufe 1 oder 2 herunterdrehen.

Rudolf Huber / glp

Corona-Impfung am liebsten beim Hausarzt

Rund drei Viertel der Bevölkerung möchten wissen, wo ihr Impfstoff produziert wurde. 72 Prozent wollen selbst entscheiden, womit sie geimpft werden. So heißt es im aktuellen Gesundheitsmonitor des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH).

Noch deutlicher fällt der Bürgerwunsch auf die Frage aus, wo und von wem die Deutschen die Dosis gegen Corona verabreicht bekommen wollen: Bevorzugte Anlaufstelle ist mit 87 Prozent die Praxis des Haus- oder Facharztes. 73 Prozent würden sich auch im regionalen Impfzentrum, 68 im Krankenhaus und 42 beim Apotheker stechen lassen.

“Dass der Haus- und Facharzt noch vor den regionalen Impfzentren als bevorzugter Ort für eine Impfung gegen das Covid-19-Virus an erster Stelle steht, ist verständlich. Hier wurde über lange Zeit ein besonderes Vertrauensverhältnis aufgebaut”, so Dr. Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des BAH.

Die grundsätzliche Bereitschaft, sich gegen das Covid-19-Virus impfen zu lassen, liegt bei 72 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gestiegen. 57 Prozent der Deutschen möchte sich lieber heute als morgen schützen lassen. Allerdings: Zwölf Prozent möchten sich gar nicht impfen lassen und zehn Prozent haben sich noch nicht entschieden.

Rudolf Huber / glp

Tipps zum Reifenwechsel im Lockdown

Ganz grob lautet die bekannte Faustformel für einen Wechsel von Winter- auf Sommerreifen: von Oktober bis Ostern. Anders gesagt: Steigen die Temperaturen dauerhaft in den höheren einstelligen Plusbereich oder darüber, wird es Zeit für den Umstieg. Hierfür gibt der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) einige Tipps.

Vorab: Ein Reifenwechsel in der Werkstatt ist, trotz der jüngst erfolgten Lockdown-Verlängerung bis zunächst Mitte April, weiterhin möglich. “Handwerkliche Mischbetriebe, die neben dem Dienstleistungsangebot mit Waren handeln, stehen in vielen Bundesländern ausdrücklich auf den Positivlisten der nicht von behördlichen Schließungen betroffenen Betriebstypen – unter Auflagen”, erklärt BRV-Geschäftsführer Yorick M. Lowin.

Allerdings sind die jeweils geltenden länder- bzw. landkreisspezifischen Regelungen zu beachten. “Informieren Sie sich zuvor telefonisch oder am besten online bei der Werkstatt Ihrer Wahl über die aktuellen Möglichkeiten zum Rad- und Reifenwechsel und vereinbaren Sie gleich einen festen Werkstatt-Termin”, empfiehlt deshalb der BRV.

Auch wer mit Ganzjahresreifen unterwegs ist, sollte mindestens einmal im Jahr eine Fachwerkstatt aufsuchen und die Pneus auf ihren Zustand prüfen lassen; der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt sogar halbjährliche Checks. Durch Ereignisse, die oft schnell vergessen sind – wie zum Beispiel das Durchfahren von Schlaglöchern oder Kollisionen mit Bordsteinkanten -, entstehen an Reifen Mängel und Unwuchten. Diese beeinträchtigen nicht nur den Fahrkomfort, sondern sind auch ein latentes Risiko für die Fahrsicherheit.

Der Werkstattprofi checkt die Bereifung auf Luftdruck, Profiltiefe, Alter sowie Anfahr- und Einfahrschäden und berät bei Auffälligkeiten, was zu tun ist, um wieder sicher unterwegs zu sein. Bei der Gelegenheit sollte die Werkstatt auch die Räder von Vorder- und Hinterachse tauschen und neu auswuchten. Das wird regelmäßig empfohlen, um die Gesamtlaufleistung der Reifen zu optimieren.

Andreas Reineres / glp

Ab Freitag wieder Termine für Corona-Impfungen – Minister Lucha macht wenig Hoffnung auf schnelles Impfen

Ab Freitag (26. März) soll es in Baden-Württemberg wieder möglich sein Termine für Corona-Impfungen zu buchen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums nimmt am Freitagvormittag ab 8Uhr die zentrale Impfterminvergabe unter der Telefonnummer 116117 und online auf www.impfterminservice.de wieder den Betrieb auf.

Dabei bittet das Ministerium weiterhin um Geduld. Mit den derzeitigen Liefermengen werden täglich rund 35.000 Menschen in Baden-Württemberg geimpft. Für die nächsten Wochen sind diese Termine schon zu einem großen Teil vergeben, viele davon an Menschen über 80 Jahren von der Warteliste. Es werden nur Termine eingestellt, die durch angekündigte Lieferungen von Impfstoff gesichert sind, teilt das Ministerium mit. Doch bisher sind die Lieferankündigungen von Herstellern und Bund für den April noch unkonkret. Auch dadurch sei das Angebot gerade knapp. Sobald die Lieferankündigungen für den April konkreter werden, können auch mehr Termine eingestellt werden, heißt es in der Mitteilung weiter.

“Mehrfaches Anrufen oder Aufrufen der Onlineplattform am gleichen Tag ist nicht notwendig und bringt nicht schneller einen Termin” – Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne)

Gesundheitsminister Manne Lucha: Derzeit erhalten rund 35.000 Menschen jeden Tag in unseren Impfzentren und durch die Mobilen Impfteams ihre Impfung. Wenn wir ausreichend Impfstoff bekommen, sind in unseren Zentren 60.000 bis 80.000 Impfungen pro Tag machbar. Allerdings: Aktuell sind rund 2 Millionen Menschen im Land impfberechtigt. Es ist verständlich, dass jede und jeder Impfberechtigte möglichst schnell einen Impftermin möchte. Ich möchte Sie trotzdem herzlich darum bitten: Mehrfaches Anrufen oder Aufrufen der Onlineplattform am gleichen Tag ist nicht notwendig und bringt nicht schneller einen Termin.

Angesichts der knappen und noch unsicheren Impfstoffmengen kann derzeit jeden Tag lediglich ein Bruchteil der Berechtigten einen Termin erhalten. Die Lieferzahlen für April lassen nur ein überschaubares Angebot zu – schließlich wollen wir nur Termine vergeben, die sicher stattfinden können, weil dann auch der Impfstoff da ist“, so Minister Lucha.

Ein Großteil der über 80-Jährigen aus der ersten Priorität ist in Baden-Württemberg nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits geimpft. Dennoch gibt es noch ein beträchtlich Anzahl Menschen dieser Altersgruppe, die nicht auf der Warteliste standen und im Moment noch keinen Impftermin haben.

Im Pilotprojekt „Impfen in Praxen“, das das Sozialministerium gemeinsam mit der Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg auf den Weg gebracht hat, werden in rund 40 Praxen im Land über 80-Jährige Patientinnen und Patienten – und wo diese bereits geimpft sind, auch über 70-Jährige – bereits bei ihrem Hausarzt geimpft. Interessierte Kommunen können nach dem MIT-Konzept des Landes in Kooperation mit dem jeweiligen Impfzentrum Vor-Ort-Impfaktionen direkt in der Kommune organisieren. Auch hier werden derzeit nur über 80-Jährige geimpft.

Ausschließlich für Menschen über 80 Jahren gibt es auch in Zukunft die Möglichkeit, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen, wenn zum Zeitpunkt des Anrufs kein Termin frei ist. Diese werden in Zukunft mit exklusiv für das Callcenter verfügbaren Terminen abgearbeitet.

red

Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg

Es wird weniger Alkohol getrunken – Bierumsatz geht 2020 weiter zurück

WIESBADEN – Geschlossene Restaurants und Bars, abgesagte Veranstaltungen, eingeschränkter Grenzverkehr: Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben zu einem Rückgang des Alkoholverbrauchs pro Einwohnerin und Einwohner in Deutschland im Jahr 2020 geführt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilt, wurden im vergangenen Jahr pro Kopf durchschnittlich 3,3 Liter Schaumwein und 2,1 Liter Alkohol in Spirituosen verbraucht. Das war ein Rückgang von 2,1 % beziehungsweise 0,9 % gegenüber dem Jahr 2019. Den stärksten Einbruch zeigte der Bierverbrauch pro Kopf mit einem Minus von 5,4 % auf 86,9 Liter – das war der stärkste Rückgang innerhalb der letzten zehn Jahre. Damit konsumierte jeder Einwohner und jede Einwohnerin 2020 im Durchschnitt knapp fünf Liter Bier weniger als im Vorjahr. Demgegenüber konnte der Verbrauch so genannter Zwischenerzeugnisse – dazu zählen im Wesentlichen mit Alkohol verstärkte Weine wie Sherry, Madeira oder Portwein – auch 2020 und damit das fünfte Jahr in Folge einen Zuwachs verzeichnen: Durchschnittlich 0,2 Liter wurden davon pro Kopf verbraucht, ein Plus von 7,7 % gegenüber 2019.

Verbraucherpreise für alkoholische Getränke sinken

Im Umfeld des rückläufigen Verbrauchs von Bier, Schaumwein und Spirituosen sowie bedingt durch die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze in der 2. Jahreshälfte 2020 sanken die Verbraucherpreise für diese alkoholischen Getränke im Corona-Jahr 2020. Den stärksten Preisrückgang verzeichneten die Schaumweinprodukte Sekt, Prosecco und Champagner (-1,2 % im Jahresdurchschnitt 2020 gegenüber 2019), gefolgt von Bier (-0,9 %) und Spirituosen (-0,3 %).

Minusrekord: Bierabsatz liegt im Januar 2021 um 27 % unter dem des Vorjahresmonats

Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie beim Bierabsatz. Insgesamt setzten die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager 2020 rund 8,7 Milliarden Liter alkoholhaltiges Bier und damit 508,2 Millionen Liter weniger als 2019 ab. Dieser Rückgang von 5,5 % gegenüber dem Vorjahr fiel wesentlich stärker aus als der durchschnittliche Rückgang in den Jahren 2011 bis 2019, der bei etwa 0,7 % lag. Ein Blick auf die unterjährigen Monatszahlen zum Bierabsatz illustriert den Einfluss der Gastronomie-Schließungen und abgesagten Großveranstaltungen. So ging der Bierabsatz in den Lockdown-Monaten besonders deutlich zurück: Der bislang stärkste Absatzrückgang gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat ist mit -27 % im Januar 2021 zu verzeichnen.

Die Zahl der in Deutschland betriebenen Braustätten ging im Corona-Jahr 2020 ebenfalls zurück: um 24 Brauereien auf insgesamt 1 528. Damit endete ein seit 2012 anhaltender stetiger Zuwachs an insbesondere kleineren Braustätten.

red

Quelle: Statistische Bundesamt

Tanzschule in Ludwigsburg: Unbekannter versprüht Reizgas und verletzt zwei Frauen leicht

Wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt die Polizei in Asperg gegen einen noch unbekannten Täter, der am Mittwochabend gegen 20.20 Uhr Reizgas durch ein gekipptes Fenster in die Räume einer Tanzschule in der Stuttgarter Straße gesprüht und zwei Frauen leicht verletzt hat.

Der Unbekannte hatte zuvor heftig gegen ein weiteres Fenster der Schule geklopft, in der eine 44-Jährige gerade einen Online-Kurs durchführte. Als sie sich auf den Weg in Richtung des Fensters machte, setzte der Täter das Reizgas ein. Die 44-Jährige und eine 56-jährige Frau, die sich ebenfalls in den Räumen aufhielt, erlitten dadurch Reizungen der Atemwege. Personen, die zur fraglichen Zeit verdächtige Wahrnehmungen im Bereich der Tanzschule in der Stuttgarter Straße gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeiposten Asperg, Tel. 07141 1500170, in Verbindung zu setzen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Fast 2,2 Billionen Euro Staatsschulden in 2020

WIESBADEN – Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war zum Jahresende 2020 mit 2 171,8 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26 128 Euro. In 2019 lag die Verschuldung pro Kopf bei 22 857 Euro.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Donnerstag mitteilt, stieg die öffentliche Verschuldung damit gegenüber dem Jahresende 2019 um 14,4 % oder 273,1 Milliarden Euro. Der Anstieg ist im Wesentlichen in der Aufnahme finanzieller Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise begründet. Gegenüber dem 3. Quartal 2020, als der höchste jemals in der Schuldenstatistik gemessene Schuldenstand verzeichnet worden war, sank die Verschuldung im 4. Quartal 2020 um 1,0 % oder 22,6 Milliarden Euro.

Schulden des Bundes wachsen um 18,1 % 

Mit Ausnahme der Sozialversicherung waren am Jahresende 2020 alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts stärker verschuldet als Ende 2019. Insgesamt verzeichnete der Bund mit einem Anstieg um 18,1 % beziehungsweise 214,9 Milliarden Euro auf 1 403,4 Milliarden Euro den stärksten Schuldenzuwachs. Gegenüber dem 3. Quartal 2020 sanken die Schulden des Bundes im 4. Quartal 2020 um 1,9 % beziehungsweise 26,8 Milliarden Euro.

Schulden der Länder steigen um 9,9 % 

Die Länder waren Ende 2020 mit 635,8 Milliarden Euro verschuldet, das waren 9,9 % beziehungsweise 57,1 Milliarden Euro mehr als Ende 2019. Die Verschuldung ist in allen Ländern gestiegen, prozentual nahm sie in Sachsen am stärksten zu (+344,0 %), gefolgt von Bayern (+38,0 %) und Bremen (+31,0 %). Die geringste Zunahme war in Sachsen-Anhalt (+1,6 %), Rheinland-Pfalz (+3,4 %) und Schleswig-Holstein (+3,9 %) zu verzeichnen. Die Länder mit den höchsten absoluten Zuwächsen waren Bremen (+9,3 Milliarden Euro), Nordrhein-Westfalen (+8,3 Milliarden Euro) und Niedersachsen (+6,8 Milliarden Euro).

In den meisten Ländern stand die höhere Verschuldung größtenteils im Zusammenhang mit der Corona-Krise. In Bremen ist der Anstieg vor allem auf Schuldenaufnahmen für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivat-Geschäfte zurückzuführen. Gegenüber dem 3. Quartal 2020 stiegen die Schulden der Länder im 4. Quartal 2020 um 0,9 % beziehungsweise 5,5 Milliarden Euro.

Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände nehmen um 1,1 Milliarden Euro zu 

Die Gemeinden und Gemeindeverbände waren Ende 2020 mit 132,5 Milliarden Euro verschuldet. Im Vergleich zum Bund und zu den Ländern war der Anstieg um 0,9 % beziehungsweise 1,1 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2019 jedoch gering. Die Entwicklung verlief allerdings regional unterschiedlich: Die Schulden stiegen vor allem in den Gemeinden und Gemeindeverbänden in Baden-Württemberg (+7,7 %), Bayern (+6,8 %) und Hessen (+6,2 %). Dagegen sanken die Schulden insbesondere im Saarland (‑13,8 %), in Sachsen (‑11,3 %) und in Brandenburg (-10,6 %). Gegenüber dem 3. Quartal 2020 gingen die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände im 4. Quartal 2020 um 1,0 % beziehungsweise 1,4 Milliarden Euro zurück. Der Schuldenrückgang der saarländischen Gemeinden und Gemeindeverbände ist zum Großteil dadurch begründet, dass das vom Land verwaltete „Sondervermögen Saarlandpakt“ über das Jahr 2020 hinweg 408,5 Millionen Euro an kommunalen Kassenkrediten übernommen hat.

red
Quelle: Statistische Bundesamt

Renate Schmetz ist neue Erste Bürgermeisterin in Ludwigsburg – große Mehrheit im Gemeinderat

Von Uwe Roth

Bislang war sie im Rathaus die Fachbereichsleiterin für Bildung und Familie – nun hat der Gemeinderat von Ludwigsburg Renate Schmetz am Mittwoch zur Ersten Bürgermeisterin der 94000 Einwohner-Stadt gewählt. Mit ihrer Wahl sind nun zwei Frauen in der vierköpfigen Verwaltungsspitze.

Die gebürtige Krefelderin ist künftig zuständig für Schulen, Sport, Soziales und das Hauptamt. Sie ist seit 2012 in der Ludwigsburger Stadtverwaltung und folgt nach ihrer Wahl auf Konrad Seigfried, der am 30. April mit 68 Jahren in den Ruhestand geht. Von 38 Stimmen erhielt die 52-Jährige 35. Auf die Stellenausschreibung waren über 30 Bewerbungen eingegangen. Die Gemeinderäte wählten Schmetz aus vier Kandidaten*innen, die es in die Endrunde geschafft haben.