Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt weiter

Seit Montag (08.03.21) gilt in Baden-Württemberg eine neue Corona-Verordnung, die abhängig vom Infektionsgeschehen auf Landkreisebene die stufenweise Öffnung vieler geschlossener Bereiche vorsieht. Und so sieht die Lage am Donnerstag 18.03. in Deutschland aus:

Innerhalb von 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut insgesamt 17.504 Corona-Neuinfektionen. Außerdem wurden binnen 24 Stunden weitere 227 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Im Vergleich zum vergangenen Donnerstag ist das ein Anstieg um rund 3.150 Fälle. Das RKI weist daraufhin, dass Zahlen aus Hamburg noch fehlen und dass daher die Zahlen noch höher ausfallen werden. Vor genau einer Woche waren 14.356 Neuinfektionen und 321 Todesfälle registriert worden. Gestern wurden 13.435 Fälle gemeldet. (Stand: 18.03.).

Der Höchstwert von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 2.612.268 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 74.132 Das sind 227 mehr als am Vortag. Rund 2.383.600 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 18.03.)

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) steigt laut RKI auf 90 (Vortag 86,2). In der Vorwoche am Donnerstag lag der Wert bei 69. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

red

Corona-Schutzmasken im Wert von rund 6 Milliarden Euro eingeführt – China größter Gewinner

WIESBADEN – Das Jahr 2020 wird untrennbar mit dem Tragen von Gesichtsschutzmasken in Deutschland verbunden sein. Durch die Corona-Pandemie etablierte sich ein neuer Artikel im deutschen Außenhandel. Im Jahr 2020 wurden nach vorläufigen geschätzten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) Gesichtsschutzmasken im Wert von rund 6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Eingeführt wurden die Masken fast ausschließlich aus der Volksrepublik China. Allein in den Monaten April und Mai 2020 wurden Masken im Wert von 3,5 Milliarden Euro von dort importiert. Im Juni und Juli kamen weitere Masken im Wert von 1,4 Milliarden Euro aus China hinzu. Damit fanden 80 % der Importe von Gesichtsschutzmasken des Jahres 2020 in den Monaten April bis Juli statt.

Wegen der Maskenimporte aus der Volksrepublik China im Jahr 2020 stiegen die Importe in der Warengruppe der Textilien ohne Bekleidung – gegenläufig zum starken Rückgang der deutschen Gesamtimporte –um 49,4 % auf 16,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2019 hatten die deutschen Importe in dieser Warengruppe 11,1 Milliarden Euro betragen.

Januar 2021: 1,4 Milliarden Masken nach Deutschland importiert

Aufgrund der großen Bedeutung von Schutzmasken bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie wurden die entsprechenden Warenklassifikationen europaweit angepasst und die Gesichtsschutzmasken werden ab Berichtsmonat Januar 2021 separat nachgewiesen. Damit ist es möglich, Stückzahlen für die Maskenimporte zu erfassen. Im Januar 2021 wurden 1,4 Milliarden Gesichtsschutzmasken im Wert von 186,7 Millionen Euro importiert. Davon waren 1,1 Milliarden Stück filtrierende Halbmasken (zum Beispiel FFP2-Masken) für 166,7 Millionen Euro. 94 % dieser Masken kamen aus der Volksrepublik China.

red

Quelle: Statistische Bundesamt

Das denken die Deutschen wirklich über Corona-Schnelltests

Ein zügiges Impfen und Schnelltests gelten als Schlüssel für den Weg aus der Corona-Krise. Um die Ausbreitung der gefährlichen Coronaviren zu stoppen, sind Schnelltests nun auch im Einzelhandel verfügbar, etwa in Supermärkten und Apotheken.

Die Corona-Schnelltests sollen in etwa 15 bis 20 Minuten anzeigen, ob man infektiös ist. In der deutschen Bevölkerung stößt diese Maßnahme auf eine breite Zustimmung. Die Mehrheit der Deutschen kann sich einer aktuellen Appinio-Umfrage zufolge vorstellen, für jede Aktivität einen Corona-Schnelltest aus dem Einzelhandel zu nutzen.

Die am häufigsten in Betracht gezogene Gelegenheit für einen Test aus dem Supermarkt oder der Apotheke sind Treffen mit Freunden und Familie, die zur Risikogruppe gehören. Zu diesem Zweck würden 62 Prozent der Deutschen einen Schnelltest nutzen. Mit 71 Prozent würden die 25- bis 34-Jährigen etwas häufiger zu den Schnelltests aus dem Einzelhandel greifen als beispielsweise die 55- bis 65-Jährigen (61 Prozent).

Ebenfalls würden 60 Prozent der Befragten für einen Restaurant- oder Barbesuch zum Selbsttest aus dem Einzelhandel greifen. Weitere Einsatzgebiete für diese Schnelltests wären anstehende Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen wie zum Beispiel der Besuch von Museen (57 Prozent), Treffen mit Freunden und Familienmitgliedern, die nicht zur Risikogruppe gehören (56 Prozent), der Besuch von Schwimmbädern und Saunen (55 Prozent), öffentliche Partys und Club-Besuche (52 Prozent) sowie private Partys (52 Prozent).

Jeder dritte Deutsche hat sogar schon konkrete Kaufabsichten: So geben 33 Prozent der Befragten an, noch in diesem Monat einen Schnelltest aus dem Einzelhandel kaufen zu wollen. Etwas weniger als jeder Zweite (46 Prozent) will sich noch in diesem Monat in einem Testcenter, in einer Apotheke oder in einer Arztpraxis testen lassen.

Kürzlich hatten auch diverse Einzelhändler angekündigt, selbst Corona-Testzentren aufzubauen, in denen sich Bundesbürger kostenlos auf eine Coronavirus-Infektion testen lassen können. 81 Prozent der Befragten bewerten dieses Vorhaben als (sehr) positiv. Allerdings wissen nur 58 Prozent der Deutschen, dass die Kosten dafür der Staat trägt. 13 Prozent glauben, dass der Einzelhändler für die Kosten aufkommt.

Ralf Loweg / glp

Ansturm auf die Ferieninseln

Ich bin dann mal weg. Nach dem Aufheben der Reisewarnung für Mallorca entwickelte sich binnen kürzester Zeit ein Ansturm auf Pauschalreisen für die bei Deutschen so beliebte Baleareninsel. Im Vergleich zum Wochenende zuvor hat sich die Zahl der Pauschalreisebuchungen mehr als verzehnfacht.

“Urlauber buchten mehr Reisen nach Mallorca als an den drei vorhergehenden Wochenenden zusammen”, sagt Martin Zier, Geschäftsführer Pauschalreisen bei Check24.

Neben den positiven Nachrichten für Mallorca profitierten auch andere Pauschalreiseziele. Mit Gran Canaria wurde eine weitere spanische Destination 91 Prozent häufiger gebucht. Für die Dominikanische Republik entschieden sich 89 Prozent mehr Pauschaltouristen als am Wochenende davor.

“Durch die stark gestiegenen Buchungszahlen kann es gerade in Ferienzeiten für beliebte Urlaubsregionen zu Engpässen und damit zu höheren Preisen kommen”, sagt Martin Zier. “Fluglinien haben in der Pandemie Verbindungen gestrichen und auch die Hotelkapazitäten sind aktuell noch nicht auf dem Niveau von vor der Pandemie. Umso mehr lohnt sich aktuell der Vergleich verschiedener Angebote, um die derzeit noch vorhandenen attraktiven Reisen zu finden.”

Weltweit führt die Corona-Krise zu Anpassungen im Reiseverkehr. Um mehr Sicherheit zu gewährleisten, bieten zahlreiche Reiseveranstalter ihren Kunden flexible Optionen für Neubuchungen an. Viele Angebote verfügen über eine kostenfreie Stornierungs- oder Umbuchungsmöglichkeit. Auch eine kostengünstige Stornierung ist bei vielen Angeboten möglich.

Ralf Loweg / glp

Ein kleines bisschen Hoffnung für die Luftfahrtbranche

Die Bilanz ist niederschmetternd, doch der Blick nach vorn macht der Luftfahrtbranche zumindest ein kleines bisschen Hoffnung. Noch aber hat die Corona-Pandemie die Fraport AG, die an 31 Flughäfen rund um den Globus beteiligt ist, fest im Griff. Am Heimatstandort Frankfurt am Main bleiben die Passagierzahlen vom Rekordniveau von 2019 Welten entfernt. Damals fertigte der größte deutsche Flughafen mehr als 70 Millionen Passagiere ab. 2020 waren es gerade mal 18,8 Millionen.

Für 2021 kalkuliert der Fraport-Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte in Frankfurt vorsichtig mit “unter 20 bis 25 Millionen” Passagieren. Doch für eine Rückkehr zu positiven Konzernzahlen ist das Passagiergeschäft für die Fraport unabdingbar. Sowohl touristische Reisen als auch Geschäftsreisen könne es schon bald wieder geben, betont Schulte.

Das Vorkrisenniveau könne “viel schneller” erreicht werden als viele in der Branche glaubten. “Wir erwarten es im Moment für 2025/2026”, erklärte der Fraport-Chef in der ARD-Tagesschau. Dann soll auch das neue Terminal 3 des Frankfurter Flughafens bereitstehen, dessen Fertigstellung sich auf 2026 verschieben wird.

Ralf Loweg / glp

Die Mängel der Medikamente

Medikamente erleichtern vielen Patienten das Leben. Doch nicht immer läuft alles glatt. Nebenwirkungen und sonstige Mängel sorgen für Ärger und negative Schlagzeilen. Deshalb sind die Rückmeldungen aus den Apotheken bei diesem Thema besonders wichtig.

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) erhielt im Jahr 2020 rund 8.700 sogenannte “Spontanberichte” aus etwa 4.600 Apotheken. 97 Prozent dieser Berichte betrafen Arzneimittel.

“Die Apotheken leisteten einen bedeutsamen Beitrag zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit und damit für die Patientensicherheit, auch unter den einschneidenden Bedingungen der Pandemie,” sagte Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der AMK.

Zu den Qualitätsmängeln bei Arzneimitteln gingen mehr als 6.300 Verdachtsmeldungen ein, vor allem Verpackungsfehler, galenische Mängel und mechanische Defekte. Von den insgesamt 2.371 Berichten zu Arzneimittelnebenwirkungen wiesen rund 800 aufgrund ihrer Klassifikation der Art oder Schwere eine Eilbedürftigkeit zur Weiterleitung an die zuständige Bundesoberbehörde auf.

Insgesamt machten die Nebenwirkungsmeldungen rund 27 Prozent aller Berichte an die AMK aus. Etwa sechs Prozent der Nebenwirkungsmeldungen wurden im Zusammenhang mit einer Arzneimittelsubstitution gemeldet, also dem Austausch des verordneten Arzneimittels zum Beispiel durch ein Rabattarzneimittel der entsprechenden Krankenkasse.

Hintergrund: Die AMK nimmt nicht nur Meldungen aus Apotheken entgegen, sondern informiert diese zudem über Arzneimittelrisiken und Maßnahmen zur Risikoabwehr.

Ralf Loweg / gap

Gerichtsbeschluss: Quarantänepflicht für “Kontaktperson der Kontaktperson” gekippt

MANNHEIM / LUDWIGSBURG. Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg hat mit heute bekannt gewordenem Beschluss die Quarantäne-Regelung zu Haushaltsmitgliedern von Kontaktpersonen eines mit einer Corona-Virusvariante Infizierten außer Vollzug gesetzt. Dies bedeutet, dass ab sofort in Baden-Württemberg Kontaktpersonen von Kontaktpersonen nicht mehr in Quarantäne müssen.

Bisher mussten sich nach der „Coronaverordnung Absonderung“ Haushaltsangehörige einer Kontaktperson der Kategorie 1 oder der Kategorie Cluster-Schüler ebenfalls in Quarantäne begeben, wenn bei der positiv getesteten Person eine Virusvariante festgestellt wurde. Die Quarantäne der Haushaltsmitglieder von Kontaktpersonen der Kategorie 1 oder der Kategorie Cluster-Schüler endete mit dem Ende der Quarantänezeit der Kontaktperson nach der Benachrichtigung durch die zuständige Behörde. Aufgrund der VGH-Entscheidung können nun alle Betroffenen, die zum genannten Personenkreis gehören, die Quarantäne verlassen.

Das Landratsamt Ludwigsburg geht davon aus, dass das Land seine „Coronaverordnung Absonderung“ entsprechend anpassen wird.

Wer Fragen zu dem Thema hat, kann sich an die Corona-Bürgerhotline 07141 144-69400 des Landratsamts wenden.

red

Quelle: Landratsamt Ludwigsburg

Vier gewinnt – Grüne holen in der Landeshauptstadt erneut alle Direktmandate

Seit Montag ist es amtlich: Großer Gewinner der Landtagswahlen vom vergangenen Sonntag ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seine Partei. Die Grünen bleiben stärkste Kraft in Baden-Württemberg und erreichen mit 32,6 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Der Koalitionspartner CDU schneidet so schlecht wie noch nie ab und landet in einem historischen Tief mit 24,1 Prozent. Das Rennen um Platz 3 kann die SPD mit 11,0 Prozent für sich entscheiden , gefolgt von der FDP mit 10,5 Prozent. Die AfD liegt bei 9,7 Prozent. Die LINKE verpasst erneut den Einzug in den Landtag mit 3,6 Prozent. Die Freien Wähler erreichen 3,0 Prozent. Sonstige Parteien liegen bei 5,5 Prozent.

Im Vergleich zur Landtagswahl 2016 muss die AfD die größten Stimmenverluste hinnehmen und verliert 5,4 Prozentpunkte. Auch die CDU muss 2,9 Prozentpunkte einbüßen. Die SPD verliert 1,7 Prozentpunkte. Gewinnerinnen sind die Grünen (+2,3 Prozentpunkte) und die FDP (+2,2 Prozentpunkte). Die LINKE erzielt ein Plus von 0,7 Prozentpunkten.

Grüne holen in der Landeshauptstadt wieder alle vier Direktmandate

Der Kreiswahlausschuss stellte am Dienstag nun auch das amtliche Endergebnis der Wahl für die Landeshauptstadt fest. Demnach beteiligten sich an der Wahl 64,8 % der wahlberechtigten Stuttgarterinnen und Stuttgarter. Der Anteil der Briefwähler betrug 34,2%.

Die meisten Stimmen entfielen in der Gesamtstadt Stuttgart auf die GRÜNEN mit 39,0 %, die CDU kam auf den zweiten Platz mit 21,2 %, gefolgt von der SPD mit 11,0 %, der FDP mit 10,9 %, der Partei DIE LINKE mit 6,0 % und der AfD mit 5,3 %.

Erneut gewannen die Kandidaten der GRÜNEN alle vier Wahlkreise: Landtagspräsidentin Muhterem Aras siegte im Wahlkreis I mit 44,8 % (30.490 Stimmen) und holte das beste Ergebnis überhaupt für die Grünen. Den Wahlkreis II gewann Verkehrsminister Winfried Hermann mit 39,8 % (25.524). Im Wahlkreis III lag Landesvorsitzender Oliver Hildenbrand mit 33,9 % (18.010 Stimmen) vorn. Staatssekretärin Petra Olschowski siegte mit 35,6 % (19.386 Stimmen) der Stimmen im Wahlkreis IV.

Alle Ergebnisse der Landtagswahl in Stuttgart sowie weitere Informationen zur Landtagswahl sind nachzulesen unter: www.stuttgart.de/wahlergebnis

red / ag

Statistische Landesamt Baden-Württemberg / Stadt Stuttgart

368 400 Wohnungen wurden 2020 genehmigt – Boom bei Zweifamilienhäusern

WIESBADEN – Die Corona-Krise hat im Jahr 2020 in Deutschland nicht zu einem Rückgang der Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen geführt: Mit 368 400 zum Bau genehmigten Wohnungen stieg die Zahl um knapp 8 000 oder 2,2 % gegenüber dem Jahr 2019. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilt, befindet sich die Zahl genehmigter Wohnungen im Zeitvergleich weiter auf einem hohen Niveau. Mehr genehmigte Wohnungen als im Jahr 2020 gab es seit der Jahrtausendwende nur 2016 mit 375 400.

20,5 % mehr genehmigte Wohnungen in Zweifamilienhäusern – Genehmigungen für Eigentumswohnungen um 5,4 % gesunken

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Jahr 2020 rund 320 200 Wohnungen genehmigt. Das waren 2,9 % mehr als im Vorjahr. Dies ist insbesondere auf die Entwicklung bei den Zweifamilienhäusern (+4 400 oder +20,5 %) zurückzuführen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ist um 2,4 % und die für Mehrfamilienhäuser um 0,4 % gestiegen.  Bei der Zahl der Eigentumswohnungen wurde einen Rückgang von 5,4 Prozent verzeichnet. In 2020 wurden 80 119 Eigentumswohnungen genehmigt. Ein Jahr zuvor waren es noch. 84 701.

Dezember 2020: 11 % weniger genehmigte Wohnungen als im Vorjahresmonat 

Im Dezember 2020 lag die Zahl der genehmigten Wohnungen mit 36 530 um 11,0 % unter dem Wert des Vorjahresmonats. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Dezember 2020 rund 11,5 % weniger Wohnungen als im Dezember 2019 genehmigt. Dies ist vor allem auf den Rückgang bei der Zahl der Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser (-17,4 %) zurückzuführen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ist um 9,1 % und die für Zweifamilienhäuser um 39,3 % gestiegen.

Zahl neuer Genehmigungen weiter höher als Zahl der Fertigstellungen 

Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Die tatsächliche Entwicklung der Bautätigkeit im Jahr 2020 wird durch die Entwicklung der Baufertigstellungen dargestellt, die das Statistische Bundesamt voraussichtlich Mitte des Jahres 2021 veröffentlicht.

red

Quelle: Statistische Bundesamt

So hat sich der Büromarkt in Stuttgart entwickelt

Die Corona-Pandemie und der Strukturwandel haben auch am Stuttgarter Büromarkt Spuren hinterlassen: Der Flächenumsatz ist im letzten Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2006 gesunken; der Leerstand hat sich erholt. Gleichzeitig wird deutlich, dass moderne Arbeitswelten durchaus mehr umfassen als den eigentlichen Arbeitsplatz im Büro.

Ein deutlich größeres Flächenangebot kennzeichnen die derzeitige Situation des Büromarkts in Stuttgart. Dieser konnte im Jahr 2019 einen Flächenumsatz von 141.000 Quadratmetern verzeichnen, was einem Rückgang um rund 55 Prozent gegenüber dem Rekord-Vorjahr entspricht. Die Leerstandsquote ist auf 3,1 Prozent gestiegen, was einem Flächenangebot von etwa 249.000 Quadratmetern entsprach. Damit zeichnet sich eine dringend nötige Entspannung beim knappen Leerstand der vergangenen Jahre von zuletzt 1,9 Prozent ab – krisenbedingt aber mit der Gefahr von Flächenüberangeboten in einigen Teilmärkten. Dies geht aus dem aktuellen Stuttgarter Büromarktbericht der E & G Real Estate und der Stuttgarter Wirtschaftsförderung hervor.

Den größten Einzelabschluss bilden die rund 14.545 Quadratmeter Bürofläche, die die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation im ersten Halbjahr in Stuttgart-Bad Cannstatt angemietet hat. Der zweitgrößte Abschluss mit rund 7.600 Quadratmetern erfolgte im vierten Quartal durch den Eigennutzer indasys IT Systemhaus AG in Stuttgart-Weilimdorf. Ein weiterer Mietvertragsabschluss des Landes Baden- Württemberg in Stuttgart-Feuerbach lag bei 7.510 Quadratmetern.

Öffentliche Hand weiterhin an der Spitze

Mit Flächen von rund 37.900 Quadratmetern blieb die öffentliche Hand auch im Jahr 2020 stärkster Nachfrager. Beratungsunternehmen spielten mit 28.000 Quadratmetern ebenfalls eine große Rolle – bei ihnen war bereits 2019 eine steigende Nachfrage zu erkennen gewesen. Ein ebenfalls vergleichsweise guter Flächenumsatz von rund 15.400 Quadratmetern entfiel auf die kontinuierlich wachsende IT-Branche. Die in der Vergangenheit für große Flächenumsätze verantwortlichen Industrieunternehmen waren durch die Infektionslage und die Umwälzungen in der Branche kaum noch vertreten.

„Gerade aufgrund der vielfältigen Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft investiert die Stadt im aktuellen Etat einige Milliarden Euro in Zukunftsfelder und Schlüsseltechnologien“, sagt Ines Aufrecht, die die Wirtschaftsförderung der Stadt leitet. „Dazu gehören unter anderem nachhaltige Mobilität, Umwelttechnologien,erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz, Informations- und Kommunikationstechnologien, Green IT und intelligente Produkte. So tragen wir dazu bei, dass Stuttgart auch weiterhin so viel Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsqualität bieten kann wie in der Vergangenheit“, so Aufrecht.

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen im Büromarktbereich: Nicht so sehr die Suche nach neuen Flächen steht derzeit im Vordergrund. Es geht eher darum, wie stark sich die Anforderungen an den Zuschnitt und die Ausstattung von Büroflächen wandeln und welche neuen Dienstleistungen für die Unternehmen und ihre Angestellten ein gutes Angebot umfassen sollte.“, sagt Ulrich Nestel, Leiter Bürovermietung bei E & G Real Estate. „Sharing-Infrastrukturen werden zum Beispiel immer stärker nachgefragt, genauso wie Paketannahmestationen, aber auch Silent Rooms und Telefonboxen oder ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Nebenkostenmanagement.“

Entspannung bei den Flächen

Das Flächenangebot belief sich insgesamt auf 249.000 Quadratmeter, was einer Leerstandsquote von 3,1 Prozent entspricht. In manchen Gebieten war im letzten Jahr eine geradezu explosionsartige Flächenzunahme zu verzeichnen – etwa in Leinfelden- Echterdingen oder in Vaihingen. An beiden Standorten kamen durch die Fertigstellung der Projekte „Vision ONE“ und „Neo“ hochwertige Neubauflächen auf den Markt, in denen Teilflächen bereits vermietet sind. In Feuerbach erhöhte sich das Angebot überwiegend durch Flächenverkleinerungen ansässiger Unternehmen und durch fertiggestellte Neubauten wie zum Beispiel das „MAYOFFICE“, für das gleichfalls schon einige Mietverträge unterzeichnet wurden.

Obwohl es in der Stuttgarter City immer noch an Neubauflächen fehlt, legte das Angebot hier ebenfalls deutlich zu. Auch in der Innenstadt gab es wieder mehr Flächenauswahl. Die Fertigstellung kleinerer Projekte in der City wird in den kommenden ein bis zwei Jahren ebenfalls für das dringend benötigte Anwachsen des Angebots sorgen. Ab 2025 stehen einige Großprojekte an – das Angebot könnte sich dadurch um Flächen im sechsstelligen Bereich erhöhen.

Spitzen- und Durchschnittsmiete steigen wieder

Der Spitzenmietpreis lag mit 25,50 Euro je Quadratmeter rund 6 Prozent über dem Vorjahreswert. In einigen Bestandsobjekten in der City wie zum Beispiel den Königsbau- Passagen oder dem Z-UP wurden teils deutliche Mietpreissteigerungen realisiert, die zu dieser Spitzenmiete geführt haben. Neubauabschlüsse flossen mangels fehlender Projekte in der City nicht in die Berechnung ein.

Über das gesamte Stadtgebiet betrachtet konnte auch die Durchschnittsmiete gesteigert werden: mit nunmehr 16,50 Euro je Quadratmeter um 1,8 Prozent. Im Gegensatz zur City wurden in den umliegenden Teilmärkten zahlreiche Neubauflächen angemietet. In südlicher Randlage waren dies beispielsweise Abschlüsse im fertiggestellten Neubau„Neo“ in Vaihingen sowie im Bürocampus „Vision ONE“ in Leinfelden-Echterdingen.

„In den letzten Jahren war das Flächenangebot des Stuttgarter Büromarkts deutlich zu knapp. Eine Zunahme des Leerstands in gewissem Umfang ist nach wie vor erforderlich“, so Ulrich Nestel. „Die Corona-Pandemie zwingt viele Unternehmen, sich mit flexibleren Arbeitsplatzmodellen auseinanderzusetzen, aus denen mögliche Flächeneinsparungen resultieren könnten. Vor allem die Industrieunternehmen werden wegen der unabhängig hiervon notwendigen Umstrukturierungen, ausgelöst durch technische Umwälzungen und die zunehmende Digitalisierung, in den kommenden Jahren größere Flächen freisetzen. An ihren Standorten muss daher teilweise mit einem Überangebot gerechnet werden, das selbst in krisenfreien Zeiten nur mit längeren Vermarktungszeiten platziert werden kann.“

Quelle: E & G Real Estate / Wirtschaftsförderung Stuttgart