Das Fieber sollte seine Arbeit machen

Fieber wird oft und gerne missverstanden. Denn wenn man welches hat, bedeutet es, dass das Immunsystem gerade damit beschäftigt ist, einen Infekt zu bekämpfen. Oder anders gesagt: “Fieber ist ein Symptom, keine Krankheit”, erklärt Dr. Dorit Maoz, Hausärztin in einer Praxisgemeinschaft in München, im “HausArzt-Patientenmagazin”. Sie rät, sich zu fragen, was das Fieber ausgelöst hat und es nicht sofort senken zu wollen. Denn: “Dann fühlen sich die Menschen fitter, als sie eigentlich sind, und geben ihrem Körper unter Umständen nicht die Möglichkeit, das Fieber seine Arbeit machen zu lassen.” Dazu gehört es, Bettruhe einzuhalten, viel zu trinken, zu schwitzen und sich auszuruhen.

Für einen gesunden Erwachsenen ist Fieber kein Problem. Eine Körpertemperatur zwischen 38 und 39 Grad Celsius ist laut Hausärztin Maoz akzeptabel. Wadenwickel sind ein gutes Hausmittel, um Fieber zu behandeln und wesentlich besser als sofort zu Paracetamol oder Ibuprofen zu greifen. Wichtig: Kein kaltes Wasser verwenden, sondern lauwarmes, das etwa zwei bis drei Grad kühler ist als die Körpertemperatur. “Dabei sollten die Füße in dicken Socken stecken oder mit einer lauwarmen Wärmflasche gewärmt werden”, empfiehlt Maoz.

Sollte das Fieber nach zwei Tagen jedoch steigen und sollten sich Husten und Schnupfen nicht gebessert haben, ist es sinnvoll, in der Hausarztpraxis anzurufen. Fieber ist übrigens auch ein Corona-Symptom – doch Vorsicht: Nicht jeder Mensch reagiert mit steigender Körpertemperatur auf Infekte. Maoz sieht durchaus Patientinnen und Patienten, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben und kein Fieber entwickeln. Dann gilt es, auch andere Symptome zu beachten: Bei Husten und Atemnot sollte schnell der Arzt verständigt werden.

Andreas Reiners / glp

Systemwechsel bei der Einsammlung von Wertstoffen im Landkreis könnte 2022 kommen

Das Sammel-System „Flach“ und „Rund“ wird – wenn alle zuständigen Gremien zustimmen – ab 2022 umgestellt. Was aber bleibt: auch künftig werden alle Haushaltsabfälle im Landkreis Ludwigsburg direkt bei den Menschen vor der Haustür abgeholt. Schon seit einiger Zeit hatte sich abgezeichnet, dass der Landkreis Ludwigsburg die Sammelsystematik „Flach/Rund“ aus rechtlichen Gründen nicht weiter praktizieren kann. Nun haben die Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises (AVL) und der Landkreis mit den Dualen Systemen eine Lösung gefunden, bei der der gewohnte Abholservice erhalten bleibt. Das neue System schont zudem noch die Gebührenkasse. Die neue Systematik kann – Beschlüsse der zuständigen Gremien vorausgesetzt – schon im Januar 2022 an den Start gehen. Die wesentlichen Eckpunkte der neuen Regelung wurden kürzlich den AVL-Aufsichtsräten und den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Technik des Kreistags vorgestellt:

  • Künftig könnte es in jedem Haushalt außer der braunen Biotonne und der schwarzen Restmüll-Tonne einen Behälter NUR für Papier und Kartons geben; hinzu kämen ein Behälter, der – wie die Gelbe Tonne in anderen Kreisen – für Verpackungen reserviert ist. In diese Kategorie fallen künftig auch Kunststofffolien und Styropor.
  • Glas könnte künftig in blauen Boxen oder Glas-Tonnen (siehe Foto) gesammelt werden. Diese werden dann wie bisher auch abgeholt. Zusätzlich können Altglas-Container auf den Wertstoffhöfen oder Altglas-Depotcontainer genutzt werden, von denen es im Landkreis Ludwigsburg immer noch mehr als 100 gibt.

„Uns war während der gesamten Verhandlungen elementar wichtig, dass für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis keine Nachteile beim Thema Komfort und Service entstehen“, sagt Tilman Hepperle, Geschäftsführer der AVL. „Ganz entscheidend war und ist für uns aber auch, dass wir beim Thema Kosten keinerlei Nachteile haben“, so Hepperle weiter. 

Hintergrundinfos:

Wieso gibt es im LK LB „Flach“ und „Rund“?

Das ist historisch bedingt. Vor 1990 gab es im Landkreis Ludwigsburg grüne Tonnen für Glas und Papier. Als dann Anfang der 90er Jahren die Verpackungsverordnung in Kraft trat, die die haushaltsnahe Erfassung von Verkaufsverpackungen vorschrieb, musste das bislang existierende System angepasst werden. Man wollte dabei das vorhandene Sammelsystem weiter nutzen und nach einem Weg suchen, wie es für die Miterfassung von Verpackungen genutzt werden konnte. Die Ludwigsburger Abfallentsorgung einigte sich mit dem „Dualen System Deutschland“ auf ein Sondersammelsystem, das sich am amerikanischen System „slides“ und „bottles“ orientierte. Dies war die Geburtsstunde vom Ludwigsburger FLACH und RUND.

Wer sind die Dualen Systeme?

Was in den Anfangsjahren das „Duale System Deutschland“ war, sind inzwischen mehrere privatwirtschaftlich organisierte duale Systeme. Sie organisieren bundesweit die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verkaufsverpackungen und sind dafür verantwortlich, dass die vom Gesetzgeber nach Verpackungsgesetz vorgeschriebenen Recycling- bzw. Verwertungsquoten erreicht werden. Die Finanzierung dieser Leistungen erfolgt über sogenannte Lizenzgebühren, die jeder Hersteller für das Inverkehrbringen der Verpackungen an die dualen Systeme zahlen muss.

Die dualen Systeme müssen mit den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern – also dem Landkreis Ludwigsburg bzw. der AVL – sogenannte Abstimmungsvereinbarungen abschließen, damit diese parallele Entsorgungsstruktur aus privatwirtschaftlicher und kommunaler Zuständigkeit geregelt und koordiniert werden kann.

Solch eine Vereinbarung auf das System FLACH und RUND hatte man Anfang der 90er Jahre mit dem „Dualen System Deutschland“ getroffen. Derzeit befinden wir uns – aufgrund des Verpackungsgesetzes von 2019 – wieder in Verhandlungen mit den dualen Systemen.

Weitere Infos unter: www.muelltrennungwirkt.de

red

Dickes Plus für die Caravaning-Industrie

Die Wirtschaft ist durch die Corona-Krise angeschlagen, doch es gibt auch Branchen, die profitieren. So hat die Caravaning-Industrie ein überaus positives Fazit gezogen: Caravaning war 2020 der Urlaubstrend in Deutschland. So wurden in den vergangenen zwölf Monaten 107.203 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das entspricht einem herausragenden Plus von 32,6 Prozent im Vergleich zu 2019. 2020 ist bereits das vierte Rekordjahr und das siebte Wachstumsjahr in Folge für die Caravaning-Branche in Deutschland.

Sie erwirtschaftete im vergangenen Jahr zudem einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro – ebenfalls ein neuer Bestwert. Das entspricht einem ordentlichen Umsatzplus von 6,3 Prozent. Die Branche fuhr damit bereits das siebte Jahr in Folge ein neues Rekordergebnis ein. In dieser Zeit hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt.

Der Verkauf von Neufahrzeugen brachte der Branche dabei den größten Umsatz ein. Mit 6,5 Milliarden Euro entwickelten sich die Erlöse um 1,5 Prozent leicht rückläufig gegenüber dem Bestwert aus 2019. Der Grund hierfür ist, dass die Corona-Pandemie das Produktionsniveau sinken ließ. Das Coronavirus ließ im vergangenen Frühjahr die Lieferketten stocken, zur Pandemiebekämpfung mussten einige Werke temporär schließen. Das führte dazu, dass die Zahl hierzulande gefertigter Freizeitfahrzeuge um 6,9 Prozent sank. Insgesamt liefen im vergangenen Jahr trotzdem noch 115.844 Fabrikate von den Bändern deutscher Freizeitfahrzeughersteller.

Der Umsatz im Ausland ging um 6,2 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zurück. Mit dem Verkauf neuer Reisemobile setzte die Branche insgesamt 5,6 Milliarden Euro um und übertraf damit leicht das Rekordniveau aus dem Vorjahr (plus 0,3 Prozent). Der Erlös aus dem Absatz neuer Caravans betrug 900 Millionen Euro – ein Minus von 11,3 Prozent.

Der Ausblick auf die kommenden Monate ist positiv, wie eine Befragung der Mitglieder des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD) ergab. Die große Mehrheit der Fahrzeughersteller rechnet 2021 mit einer weiter steigenden Binnennachfrage – obwohl gerade erst ein neuer Rekord erreicht wurde. Bei Caravans erwarten ausnahmslos alle Hersteller eine Steigerung des Absatzes, bei den Reisemobilen sind es “nur” 87 Prozent. Die restlichen 13 Prozent gehen von einem Ergebnis auf dem Niveau des Rekordvorjahres aus, einen Rückgang erwartet kein Hersteller.

“Caravaning steht für vielfältige und selbstbestimmte Urlaubsgestaltung und ist daher für immer mehr Menschen attraktiv”, sagt CIVD-Geschäftsführer Daniel Onggowinarso. “Das gilt umso mehr unter den aktuellen Bedingungen. Die Pandemie hat grundsätzliche und langfristige Entwicklungen im Tourismus wie Nachhaltigkeit, regionales und individuelles Reisen oder den Trend zurück in die Natur beschleunigt. Wegen der besonderen Eignung von Caravaning für diese Kundenbedürfnisse und die aktuelle Situation dürfte sich das Wachstum der Neuzulassungen 2021 fortsetzen”, so Onggowinarso.

Andreas Reiners / glp

Energiesparen im Homeoffice

Homeoffice und -schooling, geschlossene Restaurants, Kinos und Theater: Aktuell verbringen wir zu Hause mehr Zeit denn je. Damit Strom- und Heizkosten nicht allzu sehr steigen, hier schnelle und einfache Spartipps der Verbraucherzentrale Brandenburg.

– Alte Lampen austauschen

LED-Lampen verbrauchen nur etwa ein Zehntel des Stroms von Glüh- oder Halogenlampen – und das bei einer rund 100-mal längeren Lebensdauer. “LED-Lampen sind zwar in der Anschaffung etwas teurer. Langfristig lässt sich durch den Einsatz von LEDs aber viel Geld sparen”, so Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg.

– Kleiner Dreh am Thermostat

Zum Aufheizen sollte das Thermostat nicht auf die höchste Stufe, sondern immer auf die gewünschte Temperatur eingestellt werden. Es ist egal ob das Thermostat auf 5 oder auf 3 steht, der Raum erhitzt sich immer gleich schnell. Und jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent.

– Abstand halten

Das gilt nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Heizung. Möbel, Vorhänge oder der Wäscheständer direkt vor dem Heizkörper sorgen für einen Hitzestau, die warme Luft kann sich nicht richtig im Raum ausbreiten.

– Kampf der Zugluft

Speziell hinter alten Fenstern ist häufig ein unangenehmer Luftzug zu spüren. Schnelle und preisgünstige Abhilfe schaffen Schaumstoff- oder Gummidichtungsbänder. Für die Ritze unter der Tür empfiehlt sich eine Bürstendichtung, die sich Unebenheiten anpasst.

– Teppich gegen kalte Füße

Auch wenn Teppiche oder Läufer keine signifikante Dämmwirkung entfalten, haben sie Einfluss auf das Temperaturempfinden. Gerade auf Stein- oder Holzböden erhöhen sie die gefühlte Temperatur – natürlich nur, wenn es keine Fußbodenheizung gibt. “Wer sein Homeoffice mit einem Teppich ausstattet, kann die Heizung um ein bis zwei Grad herunterdrehen und dadurch den Verbrauch senken”, so Jahn.

– Wärmekissen statt Heizdecke

Elektrische Heizdecken verbrauchen unnötig viel Strom. Besser sind Wärmflaschen oder Wärmekissen, etwa mit Kirschkernen. Letztere lassen sich an kalten Abenden schnell in der Mikrowelle aufwärmen.

– Nicht verwendete Geräte abschalten

Elektrische Geräte sollten durch eine Steckerleiste mit Schalter komplett abgeschaltet werden, wenn sie nicht gebraucht werden. “Auch im Stand-by- oder ‘Stromsparmodus’ verbrauchen Geräte Energie”, so der Verbraucherschützer. Nachts sollte zusätzlich der WLAN-Router ausgeschaltet und beim Smartphone in den Flugmodus gewechselt werden. Tagsüber wird Energie gespart, wenn der Computer beim Verlassen des Heimarbeitsplatzes in den Ruhezustand versetzt wird.

Rudolf Huber / glp

 

 

Gewerkschaft NGG: 17 Prozent weniger Minijobs im Gastgewerbe im Landkreis Ludwigsburg

Wenn die Pandemie den Job kostet: Im Zuge der Coronakrise ist die Zahl der Minijobs im Landkreis Ludwigsburg um 6 Prozent gesunken. Mitte vergangenen Jahres gab es rund 47.500 geringfügig entlohnte Arbeitsverhältnisse – ein Jahr zuvor waren es noch 50.400. Besonders stark war der Rückgang im Gastgewerbe. In der Branche gingen binnen eines Jahres 867 Minijobs verloren – ein Minus von 17 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung- Genuss-Gaststätten (NGG) mit und beruft sich hierbei auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „450-Euro-Kräfte zählen zu den Hauptverlierern der Wirtschaftskrise. Sie haben bislang keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, werden häufiger gekündigt und sind sozial kaum abgesichert“, sagt Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG-Region Stuttgart.

Die Statistik spiegele eine „enorme Unwucht“ auf dem heimischen Arbeitsmarkt wider. Während dank staatlicher Hilfen wie der Kurzarbeit die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen in der Region nahezu konstant geblieben sei, treffe die Pandemie prekär Beschäftigte besonders hart. Nach dem Prinzip „Hire and Fire“ (Heuern und Feuern) lebten sie in ständiger Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. „Betroffen sind gerade Frauen, die eine 450-Euro- Stelle als Kellnerin oder Küchenhilfe oft als einzige Einnahmequelle haben. Auch für viele Studierende, die sich nebenher etwas hinzuverdienen, sind die Folgen des Jobverlustes dramatisch“, betont Zacher.

Der Gewerkschafter kritisiert die Entlassungen, hat aber angesichts der historischen Krise Verständnis für die Lage der Hotels und Restaurants. „Das Problem ist vielmehr, dass die Politik durch abgabenfreie Minijobs schon seit Jahren falsche Anreize setzt. Es ist höchste Zeit, diese Stellen sozialversicherungspflichtig zu machen.“ Nur wenn Sozialabgaben, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungsbeiträge gezahlt würden, könnten Beschäftigte wirksam geschützt werden.

Eine Heraufsetzung der Verdienstgrenze bei den Minijobs auf monatlich 600 Euro, wie sie derzeit Teile der Union fordern, gehe dagegen „in die völlig falsche Richtung“, so Zacher. Damit werde eine prekäre Beschäftigungsform weiter ausgebaut, statt sie einzudämmen. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) würden durch eine Heraufsetzung bundesweit rund 470.000 Menschen mit regulären Stellen ungewollt zu Minijobbern. „Die Coronakrise hat den Blick auf viele gesellschaftliche Probleme gelenkt. Dazu gehören die Minijobs. Die Politik muss hier arbeitsmarktpolitisch umsteuern“, fordert Zacher.

Zum Vergleich: Laut Arbeitsagentur nahm die Zahl sozialversicherungspflichtiger Stellen im Landkreis Ludwigsburg zwischen Juni 2019 und Juni 2020 um lediglich 0,5 Prozent ab.

red

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Ludwigsburg: 82-Jährige auf Fußgängerüberweg angefahren

Am Donnerstag gegen 07.50 Uhr war ein 61 Jahre alter BMW-Lenker in Ludwigsburg auf der Comburgstraße in Richtung Corneliusstraße unterwegs. Kurz vor der Kreuzung zur Walter-Flex-Straße stieß der Autofahrer auf der Comburgstraße mit einer 82-jährigen Frau zusammen. Die ältere Dame befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Fußgängerüberweg und wollte die Fahrbahn in Richtung Ludwigsburg-Oßweil überqueren. Zum Zeitpunkt der Kollision regnete es und möglicherweise erkannte der 61-Jährige durch die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Fahrzeugs die Fußgängerin zu spät. Auch eine eingeleitete Bremsung konnte einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Die 82 Jahre alte Frau stürzte in der Folge und wurde verletzt. Ein hinzugezogener Rettungsdienst brachte sie anschließend in ein Krankenhaus. An dem BMW entstand augenscheinlich kein Sachschaden.

Mundelsheim: Eisplatte kracht auf Pkw – Polizei sucht Zeugen

Am Mittwoch gegen 12.30 Uhr war ein noch unbekannter Lkw-Fahrer auf der Landesstraße 1115 von Ottmarsheim kommend in Richtung der Autobahnanschlussstelle Mundelsheim unterwegs. Nach dem Ortsausgang Ottmarsheim, etwa 500 Meter nach einem Kreisverkehr, löste sich auf dem Lkw-Dach eine Eisplatte und krachte auf die Fahrzeugfront eines entgegenkommenden Opel Adam, an desen Steuer eine 38-jährige Frau saß. Hierdurch wurde an dem Opel die Motorhaube und die Windschutzscheibe beschädigt. Ohne sich anschließend um den entstandenen Sachschaden von etwa 3.000 Euro zu kümmern, setzte der Lkw-Fahrer seine Fahrt in Richtung BAB 81/Großbottwar fort. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Marbach, Tel. 07144 900-0, in Verbindung zu setzen.

Räuberischer Diebstahl in Lebensmittelmarkt in Ludwigsburg – 28-Jähriger in Haft

Ein 28-Jähriger sorgte am Dienstagabend für Aufregung in einem Lebensmittelgeschäft im Bahnhofsgebäude in Ludwigsburg. Nach bisherigem Erkenntnisstand steckte sich der stark alkoholisierte Mann gegen 18:25 Uhr zunächst Kaugummis und kleine Schnapsflaschen in seine Tasche und verließ den Einkaufsmarkt ohne zu bezahlen. Als ihn ein Sicherheitsmitarbeiter ansprach, flüchtete er über die Rolltreppe nach oben. Hierbei stolperte er und verlor das Gleichgewicht. Der ihm folgende Sicherheitsmitarbeiter konnte den Sturz nach hinten zwar abfangen, jedoch nicht verhindern, dass der Flüchtende sich verletzte und kurz ohnmächtig wurde. Als er den 28-Jährigen von der Rolltreppe gezogen hatte, kam dieser wieder zu sich und versuchte seinen Helfer unvermittelt mit einem Faustschlag ins Gesicht zu treffen. Nunmehr rannte er wieder über die Rolltreppe nach oben und versuchte erneut, den ihm folgenden Sicherheitsmitarbeiter ins Gesicht zu schlagen. Erst mit Hilfe eines weiteren Mitarbeiters der Sicherheitsfirma war es möglich, den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei am Boden zu fixieren. Der bereits einschlägig in Erscheinung getretene Eritreer wurde vorläufig festgenommen. Am Mittwoch wurde er auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart dem Haftrichter beim Amtsgericht Ludwigsburg vorgeführt, der den gegen ihn beantragten Haftbefehl in Vollzug setzte und ihn in eine Justizvollzugsanstalt einwies.

Ludwigsburg: Polizei sucht Zeugen zu versuchtem Raubdelikt

Die Polizei in Ludwigsburg sucht Zeugen zu einem Vorfall, der sich am Donnerstag gegen 08:30 Uhr in der Alt-Württemberg-Allee auf Höhe des Finanzamtes ereignet haben soll. Eine 42-jährige Frau, die dort mit ihrem Hund unterwegs war, soll von einem 46-Jährigen angegangen worden sein, der versucht habe, ihr das Mobiltelefon zu rauben. Es kam zu einer Rangelei, in deren Verlauf die Frau um Hilfe gerufen habe. Daraufhin habe der Angreifer die Flucht ergriffen. Der Vorfall könnte von mehreren Passanten bemerkt worden sein. Sie werden gebeten, sich beim Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, zu melden.

Quelle; Polizeipräsidium Ludwigsburg

Corona-Patient verlässt Krankenhaus und geht einkaufen

Ein 21-jähriger Corona-Patient ist trotz seiner Erkrankung mit dem öffentlichen Nahverkehr von Wiesbaden nach Mainz gefahren um dort im Supermarkt einzukaufen, wie die Bundespolizei am Donnerstag meldet.

Am vergangenen Dienstag gegen 21.55 Uhr wurde das Bundespolizeirevier am Hauptbahnhof Mainz durch die Deutsche Bahn informiert, dass ein Mann eine Streife der DB Sicherheit um Hilfe gebeten habe. Er habe Corona und benötige medizinische Hilfe. Allerdings tat er dies erst, nachdem er beim REWE To Go im Hauptbahnhof einkaufen gewesen war.

Der hinzugezogene Rettungswagen verbrachte den 21-Jährigen Mann in die Uniklinik Mainz zur weiteren Behandlung. Die inzwischen vor Ort eingetroffenen Bundespolizisten, die mit Corona Schutzausstattung ausgerüstet waren, nahmen die Ermittlungen auf. Dabei stellten sie Zeugen fest und führten Gespräche mit den Mitarbeitern des REWE Marktes. Zwischenzeitlich meldete sich ein Mitarbeiter des REWE- Marktes, der einen kurzen persönlichen Kontakt zu dem jungen Mann gehabt hatte. Der REWE-Markt wurde durch die Bundespolizei abgesperrt, die Mitarbeiter des REWE schlossen anschließend den Markt. Die Ermittlungen ergaben, dass sich der Mann aus der stationären Covid- Behandlung in der Helios Klinik in Wiesbaden widerrechtlich entfernt hatte. Anschließend war der Mann mit dem ÖPNV nach Mainz gefahren und hatte im REWE- Markt eingekauft; inzwischen war er auch durch die Landespolizei in Wiesbaden zur Ingewahrsamnahme ausgeschrieben.

Das zuständige Gesundheitsamt wurde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren durch die Landespolizei sowie ein Ordnungswidrigkeitsverfahren durch die Bundespolizei eingeleitet.

red / Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern

RKI meldet weniger Neuinfektionen am Donnerstag – fast 1.000 Todesfälle

Die Lage in Deutschland am Donnerstag 28. Januar:

Die Gesundheitsämter registrierten auch am Donnerstag erneut weniger Neuinfektionen: Das RKI verzeichnet im Vergleich zur Vorwoche erneut weniger Neuinfektionen und einen leichten Rückgang bei den Todesfällen. Binnen 24 Stunden wurden weitere 941 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Außerdem wurden +17.553 neue Corona-Infizierte übermittelt. Vergangenen Donnerstag waren 20.398 Corona-Neuinfektionen und 1.013 Todesfälle gemeldet worden. Gestern waren es 13.202  Corona-Fälle. (Stand: 28.01. – 08.40 Uhr)

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 2.178.828 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 54.913. Das sind 941 mehr als am Vortag. Rund 1.883.700 (+17.700) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 28.01.)

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt laut RKI bei 98,1. (Vortag: 101). Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

red

3,1 Millionen Menschen waren in Deutschland trotz Arbeit armutsgefährdet

WIESBADEN – Viele Erwerbstätige müssen wegen der Corona-Pandemie, etwa durch Kurzarbeit, empfindliche Einbußen bei ihrem Einkommen hinnehmen. Doch schon vor der Krise schützte die Erwerbsarbeit nicht alle Beschäftigten vor Armutsgefährdung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilt, waren 8,0 % der Erwerbstätigen ab 18 Jahren im Jahr 2019 in Deutschland armutsgefährdet. Rund 3,1 Millionen Menschen mussten also trotz Arbeit mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Median) der Gesamtbevölkerung auskommen.

Die Armutsgefährdung von Erwerbstätigen ging damit im Vergleich zum Jahr 2018 um gut einen Prozentpunkt zurück: Damals hatte sie 9,1 % betragen. Der Rückgang fiel deutlicher aus als im Durchschnitt der EU-27: Hier sank der Anteil von 9,3 % auf 9,0 %. Insgesamt waren Erwerbstätige hierzulande also etwas seltener armutsgefährdet als im EU-Durchschnitt. In Rumänien waren Erwerbstätige mit einem Anteil von 15,7 % EU-weit am häufigsten von Armut bedroht, in Finnland (2,9 %) am seltensten.

Atypische Beschäftigungen erhöhen Armutsrisiko

Erwerbstätige in sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnissen waren in Deutschland überdurchschnittlich häufig von Armut bedroht. Dazu zählen etwa Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in befristeten Arbeitsverträgen – hier betrug der Anteil der von Armut Bedrohten 15,8 %. Bei Teilzeitbeschäftigten lag er mit 12,8 % ebenfalls deutlich über dem Gesamtdurchschnitt.

Unter anderem könnte auch die sinkende Zahl atypischer Beschäftigungen zum Rückgang der Armutsgefährdung im Jahr 2019 in Deutschland beigetragen haben. Ihren Höchststand erreichten atypische Beschäftigungen im Jahr 2010: 8 Millionen Menschen waren zu diesem Zeitpunkt in solchen Beschäftigungsformen gebunden. Ihre Zahl verringerte sich bis 2019 um rund 8 % auf 7,3 Millionen. Befristete Arbeitsverträge (2019: 2,3 Millionen) und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (2019: 2 Millionen) gingen in diesem Zeitraum jeweils um rund 20 % zurück. Die Zahl der Menschen in Teilzeitarbeit sank um 6 % auf rund 4,7 Millionen. Nur Zeitarbeitsverträge (Arbeitnehmerüberlassung) nahmen in dem genannten Zeitraum um 15 % zu: auf 850 000 im Jahr 2019. Nachdem im Jahr 2017 diesbezüglich ein Höchststand (930 000) registriert wurde, sank die Zahl der Menschen mit einem Zeitarbeitsvertrag aber zuletzt ebenfalls.

Ältere Menschen und Alleinerziehende besonders stark betroffen

15,4 % der Menschen ab 65 Jahren fielen trotz Erwerbsarbeit, mit der sie etwa ihre Rente aufbessern, unter die Armutsgefährdungsgrenze. Auch junge Erwerbstätige im Alter von 18 bis 24 Jahren, die häufig gerade erst dabei sind, beruflich Fuß zu fassen, waren mit 10,1 % überdurchschnittlich häufig betroffen. Darüber hinaus waren alleinlebende Erwerbstätige mit einem Anteil von 13,5 % vermehrt armutsgefährdet. Besonders hart traf es Alleinerziehende: Mehr als jede oder jeder fünfte erwerbstätige Alleinerziehende (22,3 %) war 2019 armutsgefährdet.

Bildung mindert Armutsgefährdung

Der Bildungsabschluss trägt besonders stark dazu bei, ob Menschen von ihrer Erwerbsarbeit gut leben können oder nicht. Je höher der erworbene Abschluss, desto besser stehen hierfür die Chancen. Erwerbstätige, die keinen Schulabschluss, einen Hauptschulabschluss oder einen Realschulabschluss aufwiesen (in der international gültigen Bildungsklassifikation ISCED die Level 0-2) waren hierzulande anteilig mehr als doppelt so oft (18,3 %) armutsgefährdet wie der Durchschnitt. Der Besuch der gymnasialen Oberstufe, berufsbildender oder Weiterbildungsschulen für Erwachsene (ISCED Level 3-4) senkte das Armutsgefährdungsrisiko auf den allgemeinen Durchschnitt von 8 %. Mit bestandenem Abitur oder einem anderen Abschluss, der zu einem Studium an Universitäten berechtigt (ISCED Level 5-8), sank die Armutsgefährdungsquote dagegen anteilig fast auf die Hälfte (4,6 %) des Durchschnitts.

red

Die Zwischenrufer im Bundestag

Im Parlament geht es oft hoch her – und auch die üblichen Umgangsformen bleiben zwischendurch auf der Strecke. Deshalb hat die Informationsplattform www.betrugstest.com einen aktuellen Bundestag-Verhaltensindex zusammengestellt. Dafür wurden insgesamt 9.365 Zwischenrufe aller 702 Abgeordneter zwischen Januar 2017 und Dezember 2020 erfasst und ausgewertet. Unterschieden wurde dabei zwischen Widersprüchen (1.289), in denen Abgeordnete gegensätzliche Meinungen äußerten, und Zurufen (8.076), die sowohl Zustimmungsbekundungen als auch unsachliche Spitzen sein können.

Insgesamt 28 Prozent aller gemessenen Zwischenrufe während der Bundestagsreden der letzten vier Jahre stammen von der AfD (2.649 Zwischenrufe), die im Bundestag zwölf Prozent der Sitze belegt. Im Durchschnitt unterbrachen die AfD-Politiker seit 2017 pro Person 30,1 Mal eine Bundestagsrede. Die restlichen MdBs kommen im Schnitt auf 16,6 Wortmeldungen.

Zum Vergleich: Der Anteil der Zwischenrufe von Politikern der Großen Koalition, die knapp 57 Prozent der Sitze im Bundestag belegen, liegt bei 31,7 Prozent – unwesentlich höher als bei der AfD. Die Politiker der CDU/CSU und der SPD meldeten sich in der letzten Amtszeit Merkels im Schnitt fünf beziehungsweise elf Mal zu Wort.

Die Mitglieder der FDP hielten sich mit ihrer Meinung zurück und störten die Redner am wenigsten durch Zwischenrufe. In den letzten vier Jahren kamen die 80 Liberalen im Bundestag auf 815 Zwischenrufe und sorgten so anteilig für 11,4 Prozent – im Schnitt kam jeder Politiker auf zehn verbale Einwürfe.

Von den 9.365 analysierten Zwischenrufen handelt es sich in 1.289 Fällen um Widersprüche. 265 davon kamen von den Abgeordneten der Linken. Pro Person widersprachen die 69 Politiker im Schnitt 3,8 Mal und sorgten so für 21 Prozent aller Einwände. Der Anteil der Grünen liegt bei 20 Prozent: Im Schnitt widersprachen sie ebenfalls 3,8 Mal pro Person. Die AfD folgt mit 2,7 Widersprüchen pro Person.

Zurufe machen das Gros der 9.395 Zwischenrufe aus: 8.076 Mal unterbrachen die Bundestagsabgeordneten seit 2017 mit Zustimmmungsbekundungen, sarkastischen Spitzen oder ähnlichen Einwänden. Jeder Delegierte äußerte sich in den letzten vier Jahren im Schnitt 14 Mal via Zuruf. Die Mitglieder der AfD waren hier deutlich vorn und verbalisierten ihre Meinung mit 27 Zurufen fast doppelt so häufig während Redebeiträgen wie andere Politiker.

Rudolf Huber / glp