Das sind Deutschlands teuerste Pflaster

Wohnen in Deutschland ist ein teures Vergnügen. Vor allem für Menschen, die es in angesagte Stadtviertel zieht. Da ist das politische Instrument der “Mietpreisbremse” noch immer ein Fremdwort. Eine aktuelle Analyse von Immowelt zeigt, wo Menschen fürs Wohnen besonders tief in die Tasche greifen müssen.

Mit großem Abstand an der Spitze der teuersten Viertel ist München: Alle untersuchten Stadtteile liegen preislich über den teuersten Gegenden der anderen Städte. Schwabing-Freimann ist mit einem mittleren Mietpreis von 23,00 Euro pro Quadratmeter beispielsweise 42 Prozent teuer als der Hamburger Nobelkiez Hafencity (16,30 Euro) und sogar 53 Prozent teurer als das Berliner Szeneviertel Kreuzberg (15,00 Euro).

Die höchsten Preise zahlen Mieter in München in Altstadt-Lehel. Wohnungen werden rund um den Marienplatz und dem Englischen Garten im Median für 23,20 Euro pro Quadratmeter angeboten. Die Kombination aus Naherholung und Zentrumslage machen den Stadtteil so teuer. Zudem treibt die große Anzahl von luxussanierten Altbauten mit Mieten im mittleren vierstelligen Bereich den Preis nach oben. In der Regel können sich dort nur noch die Besserverdiener Wohnraum leisten.

Ähnlich wie in München hat auch in der deutschen Hauptstadt Berlin das Viertel die höchsten Mieten, in dem trotz zentraler Lage viel Grünfläche vorhanden ist. Mit Angebotsmieten von 16,00 Euro pro Quadratmeter belegt Tiergarten Platz 1 der teuersten Viertel Berlins.

Der neueste Hamburger Stadtteil ist gleichzeitig der teuerste. Anfang der 2000er Jahre begannen die ersten Bauarbeiten in der Hafencity. Inzwischen ist das Gebiet um die ehemalige Elbinsel Grasbrook und die Speicherstadt nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch bei Besserverdienern beliebt. Die hohen Mietpreise von 16,30 Euro pro Quadratmeter im Median verdeutlichen den hohen Wohnstandard. Die Hafencity zählt nach wie vor zu den größten Stadtentwicklungsprojekten in ganz Europa. Es entstehen zahlreichen Neubauten, zum Teil mit Luxus-Ausstattung, die in den nächsten Jahren die Preise weiter nach oben treiben werden.

Auch in Köln liegen die teuersten Viertel im Zentrum. Altstadt-Süd ist mit Quadratmeterpreisen von 14,10 Euro auf Platz 1. Neustadt-Nord (13,30 Euro) und Neustadt-Süd (13,20 Euro) und Deutz (13,00 Euro) befinden sich ebenfalls unter den Top 10 – genauso wie das im Westen an die Innenstadt angrenzende Lindenthal (13,30 Euro), das durch die Lage zwischen Innerem und Äußeren Grüngürtel überzeugt. Generell lässt sich in Köln feststellen, dass die Stadtviertel preislich enger zusammenliegen als in den anderen Metropolen.

Ralf Loweg / glp

Historischer Tiefststand bei Verkehrstoten

 In der Corona-Krise sind die Pendlerfahrten stark zurückgegangen. Viele Urlaubsfahrten sind einfach ins Wasser gefallen. Das führte zu einem deutlich geringeren Verkehrsaufkommen auf Deutschlands Straßen. Und das alles hatte letztlich auch Auswirkungen auf die Unfallstatistik.

Laut einer aktuellen Prognose des ADAC bedeuten die 2.780 Verkehrstoten im Jahr 2020 einen historischen Tiefststand. Damit wären im Vergleich zum Vorjahr 266 beziehungsweise 8,7 Prozent weniger Verkehrstote zu beklagen. Der bisherige Tiefststand lag nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei 3.046 Verkehrstoten im Jahr 2019.

Auch die Zahl der bei einem Verkehrsunfall Verunglückten wird stark rückläufig sein. Gegenüber dem Vorjahr rechnet der ADAC für 2020 mit 336.000 Verunglückten – ein Minus von 13,2 Prozent. Ebenfalls stark sinken wird die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle: Der ADAC geht von rund 2.270.000 Unfällen aus, das wäre ein Rückgang von 15,5 Prozent. Bei voraussichtlich rund 268.000 Verkehrsunfällen – und damit 10,7 Prozent weniger als im Vorjahr – werden zudem Personen zu Schaden gekommen sein.

Ein Rückgang bei der Zahl der Verkehrstoten ist aber nicht bei allen Verkehrsarten zu verzeichnen: Während 14,0 Prozent weniger Pkw-Insassen und etwa 10,0 Prozent weniger Motorradfahrer bei Unfällen ums Leben kommen, steigt die Zahl der Getöteten bei Fußgängern und Radfahrern um jeweils vier Prozent. Hintergrund ist unter anderem das veränderte Mobilitätsverhalten seit Beginn der Corona-Krise: So wurden 2020 deutlich mehr Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt.

“Gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmer werden auch in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit sein müssen – allen bisherigen Verbesserungen der Verkehrssicherheit zum Trotz”, sagt ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer sei aufgefordert, sich rücksichtsvoll zu verhalten und auf riskante Fahrmanöver zu verzichten, egal, ob mit dem Auto, auf dem Fahrrad oder mit dem E-Scooter.

Ralf Loweg / glp

So sehen die genauen Ausgangsbeschränkungen für den Südwesten aus

Aufgrund der sich extrem verschärfenden pandemischen Lage hat die Landesregierung von Baden-Württemberg am Freitag weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. Dazu zählen vor allem Ausgangsbeschränkungen, die ab Samstag dem 12. Dezember in Kraft treten.

Ab Samstag, 12. Dezember 2020 ist daher der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung in der Zeit von 20 bis 5 Uhr nur aus triftigen Gründen erlaubt, gibt die Landesregierung an.

Diese triftigen Gründe sind insbesondere:

  • Besuch von privaten Feiern in der Zeit vom 23. bis 27. Dezember.
  • Ausübung beruflicher Tätigkeiten.
  • Inanspruchnahme medizinischer, auch veterinärmedizinischer Leistungen.
  • Begleitung von unterstützungsbedürftigen Personen und Minderjährigen.
  • Begleitung Sterbender und von Personen in akut lebensbedrohlichen Zuständen.
  • Handlungen zur Versorgung von Tieren, wie etwa Gassi gehen.
  • Besuch von Schulen, Kindertagesstätten und Veranstaltungen des Studienbetriebs.
  • Ansammlungen die der Aufrechterhaltung des Arbeits-, Dienst- oder Geschäftsbetriebs, der öffentlichen Sicherheit und Ordnung oder der sozialen Fürsorge dienen.

Auch tagsüber wird es ab dem 12. Dezember Ausgangsbeschränkungen geben. Der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung ist in der Zeit von 5 bis 20 Uhr ebenfalls nur aus triftigen Gründen erlaubt. Zu den oben genannten Gründen für die Nachtstunden, die auch am Tag gelten, kommen hinzu:

  • Sport und Bewegung an der frischen Luft ausschließlich alleine, mit einer weiteren nicht im selben Haushalt lebenden Person oder mit Angehörigen des eigenen Haushalts.
  • Erledigung von Einkäufen.
  • Ansammlungen und private Veranstaltungen mit Angehörigen des eigenen Haushalts oder maximal 5 Personen aus bis zu zwei Haushalten sowie Verwandten in gerader Linie und Partner; Kinder der jeweiligen Haushalte bis einschließlich 14 Jahre sind hiervon ausgenommen.
  • Veranstaltungen wie die Teilnahme an Gerichtsterminen oder Sitzungen kommunaler Gremien
  • Wahrnehmung des Sorge- und Umgangsrechts
  • Besuch von Versammlungen nach Artikel 8 Grundgesetz.

Die Erfahrung der vergangenen Wochen zeigt, dass es rund um Buden und Läden mit Alkoholausschank immer wieder zu Bildung von größeren Gruppen und zahlreichen Verstößen gegen die AHA-Regel gekommen ist, heißt es in der Mitteilung weiter. Daher gilt ab dem 12. Dezember 2020 an öffentlichen Orten, an denen sich Menschen entweder auf engem Raum oder nicht nur vorübergehend aufhalten, ein Ausschank- und Konsumverbot für alkoholische Getränke.

Diese Maßnahmen ergreift Baden-Württemberg im Vorgriff auf die Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder mit der Bundeskanzlerin am Sonntag, 13. Dezember 2020. Hier wird sich Ministerpräsident Kretschmann dafür einsetzen, das ab der kommenden Woche bundesweit weitere folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Friseure, Barbershops und Solarien sollen ebenfalls schließen.
  • In Sportstätten und Schwimmbädern soll Schulsport, Studienbetrieb sowie Freizeit- und Amateurindividualsport untersagt. Das betrifft öffentliche und private Sportanlagen, Bolzplätze und Sportstätten, einschließlich Fitnessstudios, Yogastudios, Tanzschulen und ähnliche Einrichtungen sowie Schwimm-, Hallen-, Thermal-, Spaßbäder und sonstige Bäder sowie Badeseen mit kontrolliertem Zugang.
  • Der Einzelhandel soll keine besonderen Verkaufsaktionen, die einen verstärkten Zustrom von Menschenmengen erwarten lassen mehr durchführen dürfen. Das betrifft etwas Ausverkäufe, Sonntagsöffnungen oder Aktionen wie Late Night-Shopping.
  • Der Zutritt zu Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern soll nur nach vorherigen negativen Antigen-Test und mit einer FFP2-Maske erlaubt.

red

Ab morgen Ausgangsbeschränkungen in ganz Baden-Württemberg

Wegen immer weiter steigenden Corona-Infektionen, gilt bereits ab diesem Samstag, 12. Dezember in ganz Baden-Württemberg eine Ausgangsbeschränkung.

Wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann am Freitag bei einer außerordentlichen Pressekonferenz in Stuttgart bekannt gab, ist das Verlassen des Hauses ab dem Wochenende nur noch aus “triftigen Gründen” (hier der Link) erlaubt. Hierzu zählen auch “Einkäufe”und “Zusammenkünfte” von maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten. Derzeit sei die Infektionslage außer Kontrolle, so Kretschmann.

Nach 20.00 Uhr sind sind die Ausnahmen weiter eingeschränkt. Besuche von Freunden und Verwandten nach 20.00 Uhr sind nur zwischen dem 23. und dem 26. Dezember erlaubt. Die Maßnahmen gelten zunächst für die nächsten vier Wochen.

Trotz der geplanten Ausweitung der Ausgangsbeschränkungen sollen Schulen, Kitas sowie auch Universitäten und Hochschulen vorerst geöffnet bleiben. Auch der Einzelhandel im Land darf in der Vorweihnachtszeit trotz der geplanten  Ausgangsbeschränkungen auch tagsüber weiterhin öffnen – vorerst. Das könnte sich bereits am Wochenende jedoch ändern. Kretschmann sagte, er wolle die Gespräche mit den anderen Ländern und dem Bund am Sonntag abwarten.

red

Corona-Pandemie: Baden-Württemberg steht harter Lockdown bevor

Die Landesregierung hat sich mit den Kommunalen Landesverbänden über die aktuelle Coronalage ausgetauscht und auf eine gemeinsame Linie beim weiteren Vorgehen in der Corona-Krise verständigt. Sie kommen gemeinsam zu der Einschätzung, dass ein harter Lockdown nach Weihnachten bis mindestens 10. Januar 2021 unerlässlich ist. Das gab die Landesregierung am Freitag bekannt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich Donnerstagabend gemeinsam mit weiteren Vertretern der Landesregierung mit den Präsidenten der Kommunalen Landesverbände in einer kurzfristig anberaumten Videokonferenz über die aktuelle Coronalage ausgetauscht und auf eine gemeinsame Linie beim weiteren Vorgehen in der Corona-Krise verständigt. Alle Beteiligten waren sich einig darüber, dass das Infektionsgeschehen dramatische Ausmaße angenommen habe und dringender Handlungsbedarf bestehe, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Landesregierung wird sich hierzu heute in einer Sondersitzung des Kabinetts beraten, heißt es in der Mitteilung.

Ministerpräsident Kretschmann machte deutlich: „Die Lage ist leider alarmierend. Wir haben Anzeichen für eine erneute exponentielle Zunahme der Neuinfektionen, deshalb müssen wir zwingend die Maßnahmen drastisch verschärfen.“ Der Ministerpräsident bedankte sich bei den Kommunalen Landesverbänden, dass sie weitere einschneidende Maßnahmen unterstützen.

Landesregierung und Kommunale Landesverbände kommen gemeinsam zu der Einschätzung, dass ein harter Lockdown nach Weihnachten bis mindestens 10. Januar 2021 unerlässlich ist. Ministerpräsident Kretschmann wird sich auf der für Sonntag anberaumten Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin entsprechend dafür einsetzen. Sofern eine bundeseinheitliche Lösung nicht gefunden werden kann, hat Ministerpräsident Kretschmann angekündigt, dass er eine gemeinsame Lösung mit den Nachbarländern Baden-Württembergs anstreben wird.

Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl ergänzte: „Die viel zu hohen Infektionszahlen machen harte Maßnahmen notwendig. Ich weiß, dass die Corona-Pandemie der Bevölkerung bereits viel abverlangt hat. Angesichts einer 7-Tage-Inzidenz, die landesweit über 160 liegt, muss es im Kampf gegen Corona jetzt aber härtere Einschnitte geben. Das ist notwendig, denn die Lage ist dramatisch: Es geht um das Leben von Menschen – das zu schützen ist unser oberstes Ziel. Deshalb ist mein dringender Appell, meine eindringliche Bitte an die Bevölkerung: Seien Sie vernünftig, seien Sie diszipliniert, halten Sie sich strikt an die geltenden Vorgaben und reduzieren Sie Ihre Kontakte auf das absolut notwendige Minimum.“

Die Vertreter der Kommunalen Seite betonten, dass sie die Lageeinschätzung teilen und bereit sind, eine Verschärfung der Maßnahmen im Schulterschluss mit der Landesregierung mitzutragen.

reg

37-Jähriger weist auf Maskenpflicht hin und wird geschlagen

Nachdem ein 37-Jähriger am Donnerstag einen Passanten am Bahnhofsplatz in Bietigheim-Bissingen auf die Maskenpflicht hinwies, wurde er von dessen Begleiter ins Gesicht geschlagen. Der Vorfall ereignete sich gegen 15:20 Uhr. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen hat die Ermittlungen wegen Körperverletzung aufgenommen und sucht nun Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben.

Der bislang unbekannte Täter wurde wie folgt beschrieben: etwa 185 Zentimeter groß, etwa 30 Jahre alt, muskulöser Körperbau, dunkler Teint, trug eine dunkle Jacke, die Haare waren an der Seite kurz rasiert, das längere Haupthaar zur Seite gegelt, Vollbart.

Der Tatverdächtige und der vom 37-Jährigen angesprochene Passant flüchteten nach den Schlägen in Richtung Bahngleise. Eine vor Ort durchgeführte Fahndung verlief erfolglos. Zeugen können sich unter Tel. 07142 405 0 an das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen wenden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Serie von Taschendiebstählen im Kreis Ludwigsburg und weitere Meldungen aus der Region

Am Donnerstagnachmittag wurden in drei Einkaufsmärkten einer Discounter-Kette in Pattonville, Asperg und Möglingen Kunden Opfer vermutlich ein und desselben Diebespaares.

Bei den Verdächtigen handelt es sich um eine Frau und einen Mann, die nach derzeitiger Erkenntnisse arbeitsteilig vorgingen. Während einer der beiden das Opfer ablenkte, stahl der zweite den Geldbeutel aus einer mitgeführten Tasche. In Pattonville schlugen die Täter zwischen 14.30 Uhr und 15.00 Uhr zu. Sie bestahlen dort eine 61 Jahre alte Frau. In Asperg wurde ein 76-jähriger Senior, der gemeinsam mit seiner Ehefrau einkaufen war, bestohlen und in Möglingen wurde eine 70-Jährige Opfer des Duos. Das Paar erbeutete insgesamt mehrere hundert Euro Bargeld, EC-Karten und diverse persönliche Dokumente.

Die beiden Tatverdächtigen wurden folgendermaßen beschrieben: Die Frau soll zwischen 20 und 25 Jahre alt, etwa 155 cm groß und schlank sein. Sie hat braunes Haar. Sie trug einen braunen, kurzen Wollmantel und eine schwarze Jogginghose. Der Mann wurde auf etwa 30 bis 45 Jahre geschätzt. Er dürfte zwischen 165 cm und 170 cm groß und ebenfalls schlank sein. Der Mann hat dunkle Haare und trug eine kurze, wattierte, schwarze Jacke. Möglicherweise hatte er auch eine schwarze Wollmütze auf. Beide trugen Mund-Nase-Bedeckungen.

Die Polizei sucht Zeugen und insbesondere weitere Geschädigte. Diese werden gebeten sich unter Tel. 07174 1500170 beim Polizeiposten Asperg zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

RKI meldet am Freitag fast 30.000 Neuinfizierte und knapp 600 Tote

Die Corona-Lage in Deutschland am Freitag, 11. Dezember:

Das RKI meldet neue traurige Höchstwerte an Corona-Neuinfektionen und Todesfällen: Binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter an das Robert-Koch-Institut +29.875 neueCorona-Infizierte und erreichten somit den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl um mehr als 6.000. Gestern wurden 23.679 neue Corona-Infektionen gemeldet. 

Auch die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat nach RKI-Angaben einen neuen Höchstwert erreicht. So wurden 598 Tote mehr als am Vortag registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Corona gestorben sind, stieg auf 20.970. (Stand: 11.12.)

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 1.272.078 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Rund 942.100 (+20.000) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 11.12.)

Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.  

red

Was Raubkopierer wissen sollten

Der Streit um Urheberschutz geht in die nächste Runde. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat jetzt entschieden, dass die Video-Plattform Youtube das Verfolgen von Raubkopierern nicht durch die Herausgabe von Nutzerdaten wie E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder IP-Adresse ermöglichen muss (Az. I ZR 153/17).

Dass die Staatsanwaltschaften zu Zwecken der Identitätsaufdeckung für zivilrechtliche Ansprüche eingespannt werden, könne nicht im Interesse der Justiz liegen, ganz abgesehen davon, dass diese Ermittlungen meist lang dauern, sagen Experten.

In dem Rechtsstreit hatte die Constantin Film Verleih GmbH Youtube auf Auskunft verklagt, nachdem der Filmverleiher eines Tages davon erfahren hatte, dass zwei seiner Filme auf Youtube ohne entsprechende Authorisierung veröffentlicht und daraufhin tausendfach abgerufen worden waren. Youtube sollte neben der postalischen Adresse auch die E-Mail, die Telefonnummer und die IP-Adresse derjenigen mitteilen, die die Filme rechtswidrig hochgeladen hatten.

Der Filmverleiher zog danach bis vor den Bundesgerichtshof. Die Karlsruher Richter legten den Fall zunächst dem Europäischen Gerichtshof vor, der die zu Grunde liegenden Vorschriften auslegen sollte. Diese sehen für Urheber dem Wortlaut nach nur einen Anspruch auf Herausgabe von Name und Adresse vor. Der EuGH stellte klar, dass mit der Bezeichnung Adresse lediglich die Wohnung oder der Aufenthaltsort gemeint sei und nicht zugleich auch die E-Mail-Adresse und weitere Daten.

Ralf Loweg / glp

Schöne Bescherung: Bloß keine Weihnachtsmigräne

Das ist für viele Betroffene ein echter Albtraum, der sich da plötzlich ohne Vorwarnung im Kopf abspielt. Denn eine Migräne-Attacke unterm Weihnachtsbaum macht die festliche Stimmung mit einem Schlag zunichte. Menschen mit Migräneneigung wird das auch diesmal wieder passieren. Im schlimmsten Fall droht pünktlich zur Bescherung der Kopfschmerz-Hammer. Aber warum ist das so?

Dass Stress das Ausbrechen einer Migräne begünstigen kann, ist bekannt. US-Wissenschaftler haben nun bei einer Studie herausgefunden, dass ein Migräneanfall mit einem Abfallen des Stresslevels am Vortag zusammenhängen kann. Migränepatienten hatten im Rahmen der Studie Tagebuch geführt. Sie machten auch Angaben zu ihrer Stressbelastung. 110 Migräneattacken wurden untersucht.

Fazit der Forscher: Wenn Migränepatienten ihren gewohnten Stresslevel abrupt reduzieren, sollten sie auf eine Attacke am nächsten Tag vorbereitet sein. Eine solche Situation könnte an den Feiertagen gegeben sein. Denn bei vielen macht die Arbeit nach einem oft kräftezehrenden Dezember-Endspurt dann unversehens “Pause”. Und die häufig bis zur letzten Minute andauernden Festvorbereitungen sind auch gerade abgeschlossen.

Wenn Patienten Anfälle an Feiertagen oder zu Ferienbeginn schon mehrfach erlebt haben und “ihr” Migränemuster kennen, können sie versuchen, sich darauf einzustellen. Sie können zum Beispiel zu den für sie kritischen Zeiten wie etwa am Vorabend des Weihnachtsfests gezielt mit Achtsamkeitstraining, Atemtechniken oder Yoga arbeiten.

Auch eine medikamentöse Behandlung kann helfen, einer Attacke vorzubeugen. Eine vorbeugende Therapie ist unter anderem mit Wirkstoffen aus der Gruppe der sogenannten CGRP-Antikörper möglich. Sie blockieren im trigeminalen Nervensystem jene Botenstoffe, die an der Schmerzauslösung beteiligt sind.

Wirkstoffe wie Fremanezumab, Galcanezumab oder Erenumab können die Häufigkeit oder Stärke von Migräneattacken verringern.

Die Therapie kommt für Erwachsene infrage, die häufiger als vier Tage im Monat von Migräne betroffen sind und bei denen andere prophylaktische Therapien versagt haben. Die Medikamente werden einmal pro Monat injiziert – bei Fremanezumab ist es möglich, die Therapie in einer höheren Dosierung nur vierteljährlich anzuwenden.

Migräne gehört zu den häufigsten Kopfschmerzerkrankungen in Deutschland. Nach Angaben der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft leiden etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung an Migräne. Am deutlichsten ausgeprägt sind die Beschwerden meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr.

Ralf Loweg / glp