Medikamente mögen keine Hitze

Manche mögen es heiß. Viele Medikamente aber nicht – ganz im Gegenteil: Einige Präparate verlieren in der Hitze sogar ihre Wirksamkeit oder werden schlechter verträglich. Hier einige Tipps, die man bei sommerlichen Temperaturen unbedingt beachten sollte.

Insulin und Blutzuckerstreifen sind beispielsweise temperaturempfindlich, Arzneipflaster können zu viel Wirkstoff abgeben, bei Asthmasprays können Wärme und Luftfeuchtigkeit die Wirkstoffe verkleben. Wenn die Temperatur der Haut erhöht ist, gelangen die Wirkstoffe von Schmerzpflastern schneller ins Blut – eine Überdosierung kann die Folge sein, heißt es im Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber”.

Bei Blutdrucksenkern können die Werte an heißen Tagen zu tief sinken. Deswegen gilt: Im Sommer Medikamente am besten in einem kühlen und trockenen Raum aufbewahren und mit Arzt oder Ärztin besprechen, wie sich die Hitze auf die Einnahme auswirken kann. Manchmal muss die Dosierung entsprechend angepasst werden.

Rudolf Huber / glp

Mehr Schädelverletzungen bei Senioren

Rund 270.000 Menschen im Jahr erleiden in Deutschland ein Schädel-Hirn-Trauma. Zunehmend betroffen sind davon die über 65-Jährigen. Das hat eine Studie von Forschenden der BG Kliniken unter Leitung der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) des BG Klinikums Bergmannsheil ergeben.

Vom leichten Sturz mit dem Fahrrad bis hin zum schweren Verkehrsunfall: Die Ursachen für Schädel-Hirn-Traumata sind vielfältig. Etwa 90 Prozent der jährlich rund 270.000 Fälle werden als leicht, zehn Prozent als mittelschwer oder schwer klassifiziert. Vermehrt betroffen ist nach aktuellen Erkenntnissen die Altersgruppe der über 65-Jährigen.

Das Forschungsteam der BG Kliniken an den Standorten Bochum, Hamburg, Berlin, Halle, Frankfurt, Ludwigshafen und Murnau hat festgestellt, dass ein erkennbarer Zusammenhang zwischen der Schwere eines Schädel-Hirn-Traumas und dem Lebensalter besteht. Demnach ist der häufigste Auslöser ein Sturz und nicht mehr ein Verkehrsunfall. Und auch bei den Verkehrsunfällen hat sich eine Verschiebung ergeben: Hier stellen mittlerweile nicht mehr Pkw-Insassen, sondern Radfahrende ohne Helm die größte Gruppe dar.

“Wir registrieren eine deutliche Verschiebung der mehrheitlich betroffenen Altersgruppe hin zu der älteren Generation. Ein Phänomen, das man in nahezu allen Industriestaaten beobachten kann”, erklärt Prof. Dr. Peter Schwenkreis, Oberarzt der Neurologischen Klinik im Bergmannsheil.

“Ältere Menschen sind deutlich anfälliger für Stürze und erleiden so schneller ein Schädel-Hirn-Trauma als andere Altersgruppen. Zudem liegt der Schweregrad der Verletzung hier höher”, konkretisiert Schwenkreis. “Das erklärt auch, warum wir in dieser Altersgruppe einen Anstieg von Todesfällen verzeichnen, die durch eine derartige Verletzung verursacht wurden.”

Weil mittelschwere bis schwere Schädel-Hirn-Traumata häufiger bei älteren Menschen auftreten, sieht die Forschungsgruppe hier einen gesonderten Bedarf für mehr Prävention. “Vorstellbar sind Trainingsmaßnahmen zum sicheren Gehen, das geschulte Verwenden von Gehhilfsmitteln oder die Umgestaltung der Wohnung durch das Entfernen von Stolperfallen”, sagt Peter Schwenkreis. “So banal diese Maßnahmen klingen, sie können schwerwiegenden Verletzungen vorbeugen.”

Rudolf Huber / glp

18-Jährige seit Montag vermisst: Polizei sucht diese junge Frau

Seit Montagabend wird die 18-jährige Diem Quynh Julia N. aus Kirchheim am Neckar vermisst. Sie hat an diesem Tag gegen 07:40 Uhr das elterliche Haus verlassen und ist seither nicht mehr zurückgekehrt. Bereits im Laufe der Nacht hat die Polizei mit umfangreichen Suchmaßnahmen in und um Kirchheim am Neckar und benachbarten Kommunen begonnen. Die Suchmaßnahmen, unterstützt von einem Polizeihubschrauber und Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Heilbronn und des Polizeipräsidiums Einsatz mit Mantrailerhunden, wurden am Dienstmorgen fortgesetzt, haben bislang aber nicht zum Auffinden der Vermissten geführt. Sie ist Deutsch-Vietnamesin, 160 cm groß und kräftig und hat schwarze, schulterlange, glatte Haare. Sie trägt vermutlich dunkle Oberbekleidung und pinkfarbene Sneakers. Personen, die die Vermisste seit Montagmorgen gesehen haben oder Hinweise zu ihrem aktuellen Aufenthaltsort geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Ludwigsburg, Tel. 0800 1100225, zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Vermisst: Diem Quynh Julia N. aus Kirchheim am Neckar. Symbolbild
GESCHLECHT GRÖSSE
weiblich 160 cm
HAARE HAARFARBE ERSCHEINUNG ALTER AUGENFARBE
glatt, schulterlang schwarz asiatisch 18 braun

Mehr Gegendemonstranten als Teilnehmer bei AfD-Veranstaltung in Ludwigsburger Musikhalle

Die AfD veranstaltete am Montagabend von 19:00 bis 22:00 Uhr eine nichtöffentliche Veranstaltung, zu der sich knapp 50 Teilnehmende in der Ludwigsburger Musikhalle einfanden. Zu einer angemeldeten Gegenversammlung trafen sich etwa 100 Personen auf dem benachbarten Kugelbrunnen-Platz. Gegen 18:25 Uhr verließen etwa 50 Teilnehmende den zugewiesenen Versammlungsraum in Richtung des Musikhallen-Eingangs Dort mussten sie von Polizeikräften zurückgedrängt werden. Ein 20-Jähriger sprang dabei mit den Füßen voraus auf zwei Polizeibeamte, die bei dem Angriff jedoch nicht verletzt wurden. Der junge Mann wurde in Gewahrsam genommen und wird wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte angezeigt.

Nachdem die Personen auf polizeiliche Aufforderung nicht bereit waren, zu ihrem Versammlungsort zurückzukehren, wurde die Versammlung im Zugangsbereich der Musikhalle um 19:00 Uhr auf Entscheidung der Versammlungsbehörde von der Polizei aufgelöst. Kurz darauf wurde auch die ursprüngliche Gegenversammlung auf dem Kugelbrunnen-Platz beendet. Nachdem ein daraufhin angemeldeter Aufzug durch die Ludwigsburger Innenstadt von der Versammlungsbehörde verboten wurde, fanden sich gegen 19:45 Uhr mehrerer kleinere Gruppen auf dem Marktplatz zu einem spontanen Aufzug ein, der letztlich von der Polizei in der Kirchstraße gestoppt und ebenfalls aufgelöst wurde. In der Folge kam es zu keinen weiteren Aktionen. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg hatte am Montagabend zum Schutz der Veranstaltung und zur Gewährleistung der Versammlungsfreiheit über 100 Einsatzkräfte aufgerufen und wurde dabei vom Polizeipräsidium Einsatz unterstützt.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Mann schlägt Frau (24) Bierflasche auf den Kopf und weitere Meldungen aus der Region

Ludwigsburg-Eglosheim: Bierflasche auf den Kopf geschlagen

Gegen 00:45 Uhr am Dienstag meldete eine 24-Jährige aus der Hirschbergstraße in Eglosheim, dass ein Bekannter ihr eine Bierflasche an den Kopf geschlagen und die Schlafzimmertür eingetreten habe. Der tatverdächtige 26-Jährige stellte sich im weiteren Verlauf der Nacht gegen 02:00 Uhr auf dem Polizeirevier Ludwigsburg. Er muss nun mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung rechnen.

 

Kornwestheim: Glas ins Gesicht geschlagen

Das Polizeirevier Kornwestheim sucht Zeugen zu einem Vorfall am Montag gegen 22:00 Uhr vor einer Gaststätte am Bahnhofsplatz in Kornwestheim. Ein 56-Jähriger saß mit zwei Begleitern vor besagter Gaststätte, als drei Unbekannte laut grölend aus Richtung Bahnhof vorbeiliefen. Der 56-Jährige ermahnte die Gruppe wohl zur Ruhe, woraufhin der bislang unbekannte Täter ein Glas genommen und dies dem Mann ins Gesicht geschlagen haben soll. Hierbei erlitt der 56-Jährige Verletzungen, verweigerte später aber eine ärztliche Versorgung. Der unbekannte Täter wäre nach dem Angriff mit einem schwarzen Mountainbike geflüchtet.

Der Unbekannte wurde wie folgt beschrieben: männlich, kräftig, lockige Haare ähnlich einer Rasta-Frisur, dunkelhäutig.

Zeugen können sich unter Tel. 07154 1313 0 beim Polizeirevier Kornwestheim melden.

 

Remseck am Neckar: Mit über 2 Promille auf dem Fahrrad unterwegs

Ein 26-jähriger Pedelec-Fahrer fiel am Montag gegen 20:20 Uhr gleich mehreren Zeugen im Bereich des Neckardamms in Remseck am Neckar in Fahrtrichtung Neckarrems auf. Die Zeugen berichteten, dass der Mann bereits mindestens zweimal gestürzt sei. Polizeibeamte trafen in der Nähe einer Holzbrücke auf den offensichtlich alkoholisierten Radfahrer. Als die Polizisten den Mann ansprachen, versuchte er noch vergeblich zu flüchten. Die Beamten holten ihn nach wenigen Metern ein und mussten dem agressiv auftretenden 26-Jährige sogar Handschließen anlegen. Ein Atemalkoholtest bestätigte mit einem Wert von etwa 2,2 Promille den Verdacht einer erheblichen Alkoholisierung des Mannes. Er musste sich in der Folge einer Blutentnahme unterziehen.

 

Walheim: Auf Vordermann aufgefahren – zwei Verletzte

Ein 22-jähriger Mercedes-Lenker übersah wohl am Montag gegen 16:15 Uhr einen 33-jähriger VW-Fahrer, der auf der Bundesstraße 27 bei Walheim nach links in einen Feldweg abbiegen wollte, so daß er von hinten auf seinen Vordermann auffuhr. Bei der Kollision der beiden Fahrzeuge wurden beide Fahrzeuglenker leicht verletzt und durch den Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht. Der Sachschaden beläuft sich auf insgesamt etwa 10.000 Euro.

 

Kornwestheim: Tatverdächtige bei Einbruch auf frischer Tat festgenommen

Nachdem drei Tatverdächtige bei einem Einbruch am Dienstag gegen 00:00 Uhr in der Stauffenbergstraße in Kornwestheim bemerkt worden waren, konnten im Zuge der polizeilichen Fahndung zwei Tatverdächtige im Alter von 17 und 18 Jahren vorläufig festgenommen werden.

Bei Eintreffen der Streifenbesatzungen flüchteten die drei Tatverdächtigen und sprangen dabei von einem Balkon aus einem Obergeschoss. Hierbei verletzte sich der 18-Jährige schwer und konnte seine Flucht nicht mehr fortsetzen, während der 17-Jährige etwa zweihundert Meter weiter von den Einsatzkräften gestellt werden konnte. Der dritte Tatverdächtige entkam zunächst.

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

 

Ludwigsburg: Beim Überholen gefährdet

Ein 65-jähriger Citroen-Lenker erstattete am Montag Anzeige und gab an, dass er gegen 17:30 Uhr auf der Landesstraße 1140 (L1140, Friedrichstraße) auswärts in Richtung Ludwigsburg-Ossweil fahrend von einem Trike-Fahrer gefährdet worden sei. Der Trike-Fahrer habe ihn dabei auf der Gegenfahrbahn überholt, sei dann im mehrspurigen Bereich auf die ganz rechte Fahrspur gefahren und habe kurz vor einer dort befindlichen stationären Geschwindigkeitsmessanlage stark abgebremst. Das habe dazu geführt, dass der 65-Jährige und zwei ihm nachfolgende Pkw-Lenker ebenfalls stark abbremsen mussten, um einen Unfall zu verhindern. Zeugen des Vorfalls und die beiden anderen gefährdeten Pkw-Lenker werden gebeten, sich unter Tel. 07141 18 5353 mit dem Polizeirevier Ludwigsburg in Verbindung zu setzen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Reise-Frust: Unterkünfte deutlich teurer

Die Lockerung der Corona-Maßnahmen beflügelt die lange unterdrückte Reiselust der Deutschen. Das führt zu einem massiven Nachfrageschub für Hotels und Ferienwohnungen. Und dadurch steigen die Preise zum Teil kräftig – auch innerhalb Deutschlands.

So zahlten Kunden im August 2019 für eine Hotelübernachtung in Deutschland durchschnittlich 91 Euro. Im August 2021 liegen die Übernachtungskosten im Schnitt bei 115 Euro – 26 Prozent mehr. Ein weiterer Aspekt: Wer in Coronazeiten auf Nummer sicher gehen will, reist mit dem eigenen Auto in ein Ferienhaus und wahrt so Abstand zu anderen Urlaubern. Die Folge: Bei Ferienwohnungen in Deutschland sind die Preise im Schnitt um 14 Prozent gestiegen, von 96 Euro pro Nacht im August 2019 auf 110 Euro pro Nacht 2021.

“Die Preise für Hotels und Ferienwohnungen sind zur Hauptreisezeit im Sommer generell höher”, sagt Dr. Jan Kuklinski, Geschäftsführer Hotel bei Check24. “Die Coronapandemie und der Wunsch, den verpassten Urlaub 2020 nachzuholen, verstärken diesen Effekt. Wer Angebote vergleicht, kann aber auch jetzt noch günstige Unterkünfte finden.”

Im Schnitt der zehn beliebtesten europäischen Ziele sind übrigens die Preise für Hotels im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent gestiegen, für Ferienwohnungen um 24 Prozent.

Rudolf Huber / glp

Unbekannter Radfahrer attackiert älteres Ehepaar und weitere Meldungen aus dem Landkreis

Gerlingen: Radfahrer schlägt zu

Mit einem aggressiven Radfahrer-Paar hatte es ein Ehepaar am Sonntagnachmittag auf einem Waldweg zwischen der Waldsiedlung und dem Bannwaldweg in Gerlingen zu tun. Der 81-Jährige und seine 71-Jährige Frau gingen gegen 14:00 Uhr auf dem Weg, als der unbekannte Radfahrer und auch seine Begleiterin sehr knapp an der 71-Jährigen vorbeifuhren. Nachdem die Fußgängerin darauf in barschem Ton reagiert hatte, hielt die Radfahrerin an und rief ihrem Begleiter zu, dass sie beleidigt worden war. Der soll daraufhin den 81-Jährigen zur Rede gestellt und mit seinem Rad nach ihm geschlagen haben. Dem Angriff habe er aber ausweichen können. Als die 71-Jährige die Szene mit dem Handy fotografieren wollte, soll der Radfahrer sie ins Gesicht geschlagen und zu Boden gestoßen haben. Dabei wurde sie leicht verletzt. Der Polizeiposten Gerlingen ermittelt wegen Körperverletzung und versuchter gefährlicher Körperverletzung.

 

Markgröningen: Trickdiebstahl durch angebliche Pflegedienst-Mitarbeiterin

Als Mitarbeiterin eines Pflegedienstes hat sich eine unbekannte Täterin am Samstagnachmittag gegen 16:00 Uhr bei einer 81-jährigen Frau in Markgröningen vorgestellt. Während ihres Aufenthalts in der Wohnung platzierte sie die 81-Jährige zunächst auf einem Stuhl im Eingangsbereich und anschließend auf der Terrasse. Als die Frau Verdacht schöpfte und nach dem Rechten sehen wollte, war die Täterin verschwunden und hatte Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro gestohlen.

 

Vaihingen/Enz-Kleinglattbach: Geschwindigkeitsmessanlage beschädigt

In der Bahnhofstraße in Kleinglattbach hat ein Unbekannter in der Nacht zum Sonntag zwischen 22:00 und 03:00 Uhr die Glasscheibe einer mobilen Geschwindigkeitsmessanlage vollständig mit weißer Farbe besprüht. Personen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Vaihingen/Enz, Tel. 07042/941-0, zu melden.

 

Korntal-Münchingen: Sachbeschädigung am Feuerwehrhaus

Ein unbekannter Täter hat zwischen Samstag 12:00 Uhr und Sonntag 13:00 Uhr die Lamellen einer Jalousie am Feuerwehrhaus Korntal verbogen und dadurch etwa 1.000 Euro Sachschaden angerichtet. Der Polizeiposten Korntal-Münchingen, Tel. 0711 839902-0, bittet um Hinweise.

 

Hemmingen: Fensterscheiben am Bahnhof eingeworfen

Zwei bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zum Sonntag gegen 01:50 Uhr mit vorgefundenen Steinen die Fensterscheiben des Wartebereichs am Bahnhof in Hemmingen eingeworfen. Einer der Täter war komplett weiß gekleidet, der andere trug eine dunkle Trainingshose und eine dunkle Trainingsjacke mit roten Streifen. Der Polizeiposten Schwieberdingen, Tel. 07150/383753-0, bittet um sachdienliche Hinweise.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Audi RS 3: Mega-Fahrspaß im Doppelpack

Audi legt den RS 3 als Sportback und Limousine neu auf und “schraubt” mit elektronischen Tricks an der Hinterachse. Das Ergebnis ist eine ultimative Fahrdynamik-Maschine, die das Kurvenfahren quasi neu erfindet.

Welch ein Gegensatz: Kaum hat Audi die Botschaft abgesetzt, sich bei neuen Modellen ab 2026 vom Verbrennungsmotor zu verabschieden, lässt der Automobilhersteller es mit dem RS 3 noch einmal richtig krachen. Denn die Neuauflage auf Basis des A3 Sportback und der A3 Limousine ist mehr als eine leistungsgesteigerte Variante der beliebten Baureihe im Segment der unteren Mittelklasse.

Die Buchstaben RS in der Typenbezeichnung verraten bei Audi immer, dass sich die Motorsport-Abteilung um überbordende Leistung und dazu passendes Fahrverhalten kümmert. Freilich: Unbekannt war der Fünfzylinder-Motor bisher nicht, da er beispielsweise auch den RS Q3 befeuert.

Insofern lesen sich die Grunddaten des Trieblings vertraut: 2,5 Liter Hubraum, 400 PS Leistung und 500 Newtonmeter Drehmoment. Eher akademisch ist die Information, dass der Sprint von null auf 100 in 3,8 Sekunden erledigt ist und die abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h mit RS-Dynamikpaket inklusive Keramikbremsen bis auf Top-Speed 290 “geöffnet” werden kann.

Entscheidender im Alltagsbetrieb ist die Angabe, dass sich das maximale Durchzugsvermögen bereits bei Drehzahl 2.250 pro Minute entfaltet, sodass niedertouriges Fahren mit deutlich gesenktem Verbrauch möglich ist. Sofern nicht manuell über die Schaltpaddel am Lenkrad eingegriffen wird, erledigt ein 7-Gang- Doppelkupplungsgetriebe die Schaltarbeit.

Der Zuwachs an Leistung und Drehmoment reicht als Botschaft beim RS3 jedoch nicht aus. Schließlich erleben wir das in diesen Kategorien bei nahezu jedem Modellwechsel. Faszinierender ist eine technische Neuheit, die mit der Fahrdynamik zu tun hat. Audi nennt sie “Torque Splitter”. Und greift damit tief in den Quattro-Antrieb ein.

An der Hinterachse verzichten die Konstrukteure auf das bisher übliche Differenzial samt konventionellem Lamellenkupplungs-Paket. Stattdessen hat sich an jeder Antriebswelle je eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung eingenistet. So kann das optimal passende Moment für jede erdenkliche Situation an die beiden Hinterräder verteilt werden.

Bei sportlicher Fahrweise erhöht Torque Splitter das Antriebsmoment gezielt am kurvenäußeren Rad der Hinterachse. So wird die Neigung zum Untersteuern deutlich reduziert und das Fahrzeug folgt damit williger dem Lenkeinschlag. Das macht den Kurvenradius auf der Straße deutlich präziser und berechenbarer.

Soweit der Normalfall. Soll der RS3 auf abgesperrter Strecke den Fahrspaß auf ein neues Niveau hieven, dann nehmen spezielle RS 3-Fahrmodi auf den Torque Splitter Einfluss und laden zum Tanz auf dem Asphalt. Indem der gesamte Vortriebsdrang auf eines der Hinterräder gelenkt wird, sind abenteuerliche, kontrollierbare Driftwinkel möglich.

Dagegen hat eine ganz spezielle Abstimmung (RS Performance Mode) zwischen Motor und Getriebe, die sich den optional erhältlichen Semi-Slick-Reifen anpasst, ein ganz konkretes Ziel: Sie will den RS3 selbst bei extremer Fahrweise auf der Rennstrecke ohne Unter- oder Übersteuern durch die Kurven zu zirkeln.

Meic Diessner, ein Audi-Testingenieur für den Bereich Fahrwerk, der RS 3-Prototypen über mehrere 1.000 Kilometer über den Nürburgring gescheucht hat, ist vom Torque Splitter begeistert: “Er erkennt zum Beispiel, ob die Fahrbahn nass oder trocken ist. Dafür muss die fahrende Person nicht extra den Modus wechseln. Das heißt, dass das Fahrzeug im Modus RS Performance auf nasser Fahrbahn automatisch anders reagiert als im Trockenen. Hinzu kommt, dass der Fahrer bis zur Höchstgeschwindigkeit von der Variabilität des RS Torque Splitter profitiert. Er ist also immer mit Quattro-Antrieb unterwegs, wenn es erforderlich ist.”

Damit ist noch nicht alles aus der Trickkiste geholt. Denn auch mit konventionellen Methoden wurde noch einmal nachjustiert. So wurde für das direktere Ansprechen der Progressiv-Lenkung und bessere Seitenführungskräfte der negative Radsturz an der Vorderachse um ein Grad erhöht (an der Hinterachse wurde um ein halbes Grad nachgelegt), außerdem sorgen eigens in den RS eingebaute Stoßdämpfer für sensiblere Reaktionen auf die Rückmeldungen der Fahrbahnoberfläche.

Abgesehen davon, dass im Cockpit ausgewählt werden kann, ob der RS 3 eher sportlich, ausgewogen oder komfortabel unterwegs ist, sorgt der neue modulare Fahrdynamikregler (mFDR) für ein präzises Zusammenspiel aller relevanter Komponenten. Um seinen Job effektiv zu erledigen, muss er ständig die Daten aller Bauteile erfassen, die mit der Querdynamik des Autos zu tun haben.

Der Begriff “Fahrmaschine” mag abgegriffen sein, aber beim Audi RS 3 passt er haargenau. Schon nach dem Einsteigen und spätestens beim Aktivieren der Zündung umgibt den Fahrer pure Rennwagenatmosphäre: Denn die 12-Uhr-Markierung oben am Lenkrad, die optisch die Lenkradstellung signalisiert, und die Bildschirm-Darstellung von Motor- und Fahrdaten orientieren sich vorbildgetreu an dieser Fahrzeugkategorie.

Wer Lust auf soviel Fahrspaß hat, muss sich noch ein klein wenig gedulden. Ab Mitte August 2021 ist der Audi RS 3 in Europa bestellbar. Beim Kassensturz, ob der Traum machbar ist, sollten jedoch mindestens 60.000 Euro auf dem Zahltisch liegen. Diese Summe wird für den Sportback aufgerufen. Wer mit der Limousinen-Version liebäugelt, muss zwei weitere Tausender drauflegen.

Klaus Brieter / mid

Technische Daten Audi RS 3 Sportback:

– Länge / Breite / Höhe: 4,39 / 1,85 / 1,44 Meter

– Motor: Fünfzylinder Benziner

– Hubraum: 2.480 ccm

– Leistung: 294 kW/400 PS

– max. Drehmoment: 500 Nm

– Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplung

– Beschleunigung: 0 bis 100 km/h: 3,8 Sekunden

– Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (290 km/ mit RS-Dynamik-Paket)

– Normverbrauch (NEFZ): 8,8 – 8,3 l/100 km

– CO2-Emissionen: 201 – 190 g/km

– Preise: ab 60.000 Euro (Sportback), 62.000 Euro (Limousine)

Autobahn-Tipp: Antizyklisch reisen

Die Sommerferien in Deutschland sind in vollem Gange, inzwischen sind bereits mehr als zwei Drittel der Schulen geschlossen. Heißt: Es bleibt voll auf den Autobahnen. Der Auto Club Europa (ACE) empfiehlt, momentan antizyklisch zu reisen. Das heißt unter der Woche oder zumindest den Reiseantritt auf die frühen Morgen- oder späteren Nachmittagsstunden zu legen. Auch kann ein Start am Sonntag von Vorteil sein.

Die vielen Staus der vergangenen Wochenenden haben bereits bestätigt, dass die meisten Urlauber innerhalb Deutschlands und mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs waren und sein werden. Als Hauptreiseziele werden dabei die deutschen Küsten an Nord- und Ostsee sowie die bekannten Urlaubsgebiete in Süddeutschland angesteuert. Im benachbarten Ausland fahren die Urlaubswilligen vor allem in die Alpen, auch Italien und Kroatien stehen hoch im Kurs. Aufgrund der immer noch unsicheren Lage und sich schnell ändernder Vorzeichen verzichten jedoch auch viele ganz auf längere Urlaubsreisen. Sie machen vermehrt Tagesausflüge in nahe gelegene Naherholungsgebiete. Nebenstraßen können daher ebenfalls recht voll sein.

Da auch im benachbarten Ausland überall die Ferien in vollem Gang sind, kommt es dort ebenfalls zu Staus und Wartezeiten. Alles in allem also viel Verkehr auf den Straßen, landauf, landab sind Urlaubende unterwegs. Bereits ab Freitagnachmittag sind demnach am kommenden Wochenende die Fernstraßen voll, am Samstag ganztags und am Sonntag ebenfalls. Auf den Strecken Richtung Süden sowie an die deutschen Küsten besteht freitags ab 13 Uhr erhebliche Staugefahr. Auch längere, zeitintensive Verzögerungen sind möglich. Erst gegen 19 Uhr entspannt sich die Lage auf den Autobahnen und Schnellstraßen wieder.

Sehr nützlich für die eigene Reiseplanung sind Mobilitäts-Apps, die ein frühzeitiges Ausweichen bei langen Staus ermöglichen. Auch sieht man auf einen Blick, ab wann sich bei Störungen eine Ausweichstrecke überhaupt lohnt.

Für Fahrten innerhalb Deutschlands empfiehlt der ACE, sich über die unterschiedlichen Bestimmungen der jeweiligen Bundesländer vor der Abfahrt zu informieren. Der ACE fasst Reisewarnungen und häufig gestellte Fragen rund um die Corona-Pandemie auf seiner Webseite zusammen. Ein Ratschlag: “Bitte achten Sie bei Auslandsfahrten unbedingt auf die bestehenden Reisebeschränkungen und Quarantäneregeln.”

Andreas Reiners / glß

Was zu tun ist, wenn es kracht

Wenn für die Fahrt in den Urlaub das Auto genutzt wird, fährt auch immer das Risiko eines Unfalls mit. Was im Fall der Fälle zu tun ist, erläutern Versicherungsexperten

Werden bei dem Unfall Menschen verletzt, sollte die Polizei und wenn nötig auch der Krankenwagen informiert werden. Noch bevor die Polizei eintrifft, gilt es erste Hilfe zu leisten und die Unfallstelle zu sichern.

Wie das funktioniert? Zunächst soll die eigene Warnblinkanlage eingeschaltet und die Warnweste angezogen werden. Danach wird das Warndreieck aufgestellt: Innerorts sollte es 50 Meter und auf Landstraßen mindestens 100 Meter entfernt zur Unfallstelle stehen. Auf Autobahnen beträgt die Distanz zwischen Warndreieck und Schadenort mindestens 200 Meter. Liegt die Unfallstelle in einer Kurve oder hinter einer Kuppe, wird das Warndreieck davor aufgestellt. Wichtig ist, dass das Warndreieck so steht, dass andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig und deutlich sichtbar auf die Gefahrenstelle aufmerksam werden.

Da das Aufstellen des Warndreiecks auf Landstraßen und Autobahnen nicht ungefährlich ist, sollte man ganz weit rechts am äußersten Fahrbahnrand – oder noch besser – hinter der Leitplanke laufen. Wer das Warndreieck aufgeklappt vor sich her trägt, verbessert zusätzlich seine Sichtbarkeit.

Die Polizei hält alle Unfall-Fakten in einem Protokoll fest. Bleiben die Kontrahenten unter sich, füllt man am besten einen europäischen Unfallbericht aus. Der sollte griffbereit im Handschuhfach liegen. Wer alle Fragen nach Personalien, Versicherung und Unfallhergang beantwortet sowie ein Foto vom Unfallgeschehen macht, hat eine solide Basis für die Schadenregulierung gelegt. Gibt es Zeugen, werden natürlich deren Personalien notiert.

Stehen die Fakten fest, ist der Unfallverursacher am Zug, denn er muss seiner Versicherung den Schaden zeitnah melden. Und selbst wenn die Haftung klar zu sein scheint, sollte der Geschädigte das Gespräch mit der gegnerischen Kfz-Haftpflichtversicherung suchen.

Auch Unfälle zwischen Ausländern und Deutschen sind keine Seltenheit. Verschuldet ein Ausländer einen Unfall, kann sich der deutsche Geschädigte mit seinen Ansprüchen an das “Deutsche Grüne Karte Büro” wenden (Telefon 30/2020 5757; Telefax 030/2020 6757; dbgk@gruene-karte.de). In der Regel überträgt das die Schadenregulierung an einen inländischen Kfz-Haftpflichtversicherer. Der Schaden des deutschen Unfallopfers wird also reguliert, als hätte ein deutscher Verkehrsteilnehmer den Unfall verschuldet.

Andreas Reiners / glp