Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg soll 2032 fertig sein – Landrat stellt Meilenstein-Plan vor

Von Uwe Roth

Es ist erst drei Wochen her, als Landrat Dietmar Allgaier (CDU) den Geschäftsführer des neuen „Zweckverbands Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg“ vorstellte. Nun saß Frank von Meißner am Donnerstag neben seinem Chef, um gemeinsam den „Meilensteinplan“ zur Realisierung des rund 250 Millionen Euro-Projekts zu präsentieren. „Der Meilensteinplan und seine öffentliche Vorstellung haben das Ziel, eine ambitionierte, aber auch realistische Einschätzung und Grundlage für das Projekt zu geben“, sagte der Landrat.

Wichtigster Bestandteil des Plans ist eine Zeitachse. Nach der könnte die Bahn auf der reaktivierten Strecke Markgröningen-Ludwigsburg im Jahr 2028 den Betrieb aufnehmen. Die zwei geplanten Stadtbahnlinien mit Niederflurtechnik sind im ersten Quartal 2032 fertig, also in knapp zehn Jahren. So zumindest steht es am Schlusspunkt der Zeitachse.  Sie durchqueren dann auf vier Linienästen vom Bahnhof das Stadtgebiet von Ludwigsburg und fahren bis Schlösslesfeld und Oßweil.

Für den Landrat ist es „das zentrale Zukunftsprojekt seiner Amtszeit“, wie er erklärte. „Alle Beteiligten möchten das Projekt realisieren“, versicherte Allgaier. Der Geschäftsführer des Zweckverbands von Meißner versprach „ein sauberes, aber ein möglichst schnelles Verfahren“. Sollten die Genehmigungen der Planungsbehörden schneller als erwartet kommen, könnten die Stadtbahnen schon früher als 2032 fahren. Um zu demonstrieren, dass auch das Land hinter den Planungen steht, war Michael Öhmann aus dem Verkehrsministerium nach Ludwigsburg zur Pressekonferenz gekommen. Der Referatsleiter bestätigte, dass die Reaktivierung der acht Kilometer langen Bahnstrecke zu den Top-Favoriten der förderwürdigen Projekte in Baden-Württemberg gehöre. „Deutlich über 90 Prozent“ der Kosten würden vom Bund und dem Land übernommen, sagte er, um deutlich zu machen, dass das Vorhaben kaum am Geld scheitern werde. „Wir brauchen das engagierte Vorangehen“, lobte der Vertreter des von Winfried Hermann (Grüne) geführten Ministeriums.

Der Landrat ist gleichzeitig Vorsitzender des Zweckverbands. Auf die Frage nach einem Datum für die Fertigstellung der Stadtbahn musste er vor drei Wochen noch passen. Die weitgehend stillgelegte Schienenverbindung zwischen Ludwigsburg und Markgröningen in zwei bis drei Jahren auf Vordermann zu bringen, wie manche meinten, hielt Allgaier damals „für unrealistisch“. In der Zwischenzeit begutachteten zwei Experten der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) die Projektpläne. Die bestätigten die Annahme des Landrats und kamen zum Schluss, dass noch mindestens weitere drei Jahre ins Land gehen werden, bis die Strecke wieder betriebsbereit sei. So müsse das Gleisbett völlig neu gemacht werden. Die AVG gehört der Stadt Karlsruhe. Mit komplizierten Stadtbahn-Projekten und unvorhergesehenen Zeitverzögerungen beim Bau kennt man sich dort sehr gut aus.

Der Landrat ist sichtlich erleichtert, jetzt einen konkreten Zeitplan vorweisen zu können. Ihm gilt dieser als Beleg, dass es der Landkreis ernst mit dem Niederflurbahn-Bau meint. Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ihr Netz von Remseck nach Pattonville erweitern könnte und – wer weiß – eventuell bis ins Stadtgebiet von Ludwigsburg hinein. Dann wären auf den neuen Schienensträngen die gelben Hochflurbahnen unterwegs. Dezernent Heiner Pfrommer ist im Landratsamt für das Stadtbahn-Projekt zuständig. Er bekräftigte, dass – wie mit der Stadt Ludwigsburg vereinbart – mit der Hochflurtechnik geplant werde. Lediglich Beschlüsse der Gemeinderäte und des Kreistags könnten die Vorhaben abändern.

Die Schienen durch die Innenstadt zu legen, bleibt als große Herausforderung für alle Beteiligten. Die sehr komplexe Planung sei sehr zeitintensiv, heißt es im Meilensteinplan. Die Planer rechnen mit einer Bauzeit von mindestens vier Jahren, wenn nicht ein Anwohner schwere juristische Steine in den Weg legt. Der Zeitplan sei ehrgeizig, aber aus Sicht der AVG realistisch, so das Fazit der Experten.

Schwerer Unfall: Fahrzeug gerät auf A81 ins Schleudern und kracht gegen Leitplanke

Im Auffahrtsbereich der Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach auf die BAB 81 in Fahrtrichtung Heilbronn geriet gestern Abend ein Toyota Yaris aus bislang unbekannter Ursache ins Schleudern. In der Folge drehte sich das Fahrzeug um 180 Grad und prallte beim dortigen Beschleunigungsstreifen in die Leitplanken. Hierbei zog sich ein 25jähriger schwere und eine 24jährige leichte Verletzungen zu. Beide Personen wurden in umliegende Krankenhäuser verbracht. Am Toyota entstand Totalschaden in Höhe von 11.000 Euro und das Fahrzeug musste abgeschleppt werden. Auf Grund unterschiedlicher Angaben der Zeugen und der Beteiligten dauern die Ermittlungen zum Unfallhergang und zur Fahrereigenschaft an. Die Feuerwehr Ditzingen war mit fünf Fahrzeugen und 28 Wehrleuten vor Ort. Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit der Verkehrspolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg unter der Telefonnummer 0711 6869-0 in Verbindung zu setzen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

“Wie viel unter meinen Hut passt?” Ein Gastbeitrag von Ender Engin

„Herr Engin, wie machen sie das?“

..fragt mich letztens jemand.

„Wie mache ich was?“, frage ich.

„Na alles, wie kriegen Sie all das unter einen Hut?“, bohrt er nach.

Ich schmunzle und frage mich, ob „Superkraft“ als Antwort durchgehen würde. Eher nein. Aber mit der Wahrheit wäre er womöglich auch nicht zufrieden. So lache ich die Frage beiseite und zucke mit den Schultern. „Melde mich, sobald ich es weiß“, sage ich und gehe.

Mein Kopfkino läuft aber weiter

Er hat Recht, wie mache ich das?
Die Frage ist berechtigt. Als Stadtrat, Kreisrat, Chef, Model, Leistungssportler und Familienvater (Ok. Das mit Leistungssport stimmt nicht ganz), sind 24 Stunden schon sehr schnell aufgebraucht.

Dann gibt es eben noch die Nacht, aber auch Feiertage, Familienfeste, die nur halbherzig gefeiert werden können, Geburtstage (auch eigene) die auf der Strecke bleiben. Hobbys, die es nicht geben kann, Urlaub (der letzte vor 3 Jahren) und besonders erwähnenswert noch die Freizeit, die man so hat.

Diese lässt sich in genau zwei Streckenabschnitten darlegen:
1. Die Autofahrt zwischen Büro und zu Hause (2km) und
2. Die Autofahrt zwischen Rathaus / Kreishaus und zu Hause (1km – 5km).

Warum erzähle ich das?

Na ganz einfach: „Schreib das, was dir auf dem Herzen liegt“, wurde ich von der Redaktion gebeten. Und mir liegt es auf dem Herzen, der örtlichen Bürgerschaft aufzuzeigen: Wir sind greifbare Menschen, die ihr Leben genauso hart bestreiten müssen wie alle anderen es auch tun. Denn genau wie mich gibt es noch viele andere Menschen, die Familie, Beruf und kommunales Ehrenamt zu vereinen versuchen. Menschen die jeden Tag für die anderen, für die Familie, aber auch für sich selbst kämpfen. Daher, ein Splitter aus meinem Alltag. Ein kleiner Einblick, in meine große Welt.

(Allein der Text bis hierhin hat mich 4 Stunden gekostet, weil mich mein kleiner Sohn schon 6x in die Spielecke gerufen hat.)

Zurück zur Kernfrage:

Wie mache ich das?

(Nebenher frage ich meine Frau, ob ich unseren Tagesablauf öffentlich machen darf.)

Die Frage verwirrt mich. Solche Fragen stellt man doch heutzutage nicht. Heutzutage erwartet man! Man fordert. Leistungsgesellschaft! Man setzt voraus, dass etwas so ist, wie es eben ist. Der Kunde bezahlt dich für deine Leistung. Der Wähler gibt dir seine Stimme, damit du etwas erschaffst. Die Natur setzt voraus. Die Familie braucht dich. Alles Erwartungen und Aufgaben, die erfüllt werden müssen. Du musst da sein, du musst liefern, du musst funktionieren. Die Welt dreht sich von Tag zu Tag schneller und keiner – nicht einmal ich selbst – stelle mir die Frage, wie ich das eigentlich alles mache. Ich mache es einfach, weil ich keine Zeit habe, um darüber nachzudenken.

(Freigabe für den Tagesablauf erteilt)

Morgens um 03:00 klingelt der Wecker. Stiller Kuss auf Babybacke und ab Richtung Küche. Kaffee 1 von 14. Wenn Sitzungen anstehen: Vorlagen lesen. Ansonsten erstmal in Ruhe 160 E-Mails einzeln beantworten
(Pro Tag, ohne Spam). Dann um 06:00 Fahrt Richtung Lager. Mitarbeiter treffen, einweisen, verteilen. Material einladen. Ab 07.30 dann Ankunft im Büro. Parallel klingelt die erste WhatsApp-Gruppe (Von 20). Screenshots von Zeitungsartikel, in denen wir als FDP erwähnt werden – oder eben auch nicht. Telefonate, weitere E-Mails, Tagesgeschäft. Während um halb zehn in Deutschland mancherorts die Leute Knoppers essen, kommt der erste Parteikollege ins Büro und möchte über die letzten Entwicklungen sprechen. Ich mache klar, dass ich während der Arbeitszeit keine politische Revolution anzetteln kann und schicke ihn weg. Kurz vor der Mittagszeit…

(Wenn ich „Mittagszeit“ sage, soll das nur die Uhrzeit verdeutlichen. Ich mache kein Mittag. Niemals!)

…besucht mich meine Frau mit dem Kleinen. Ich spiele 2 Minuten lang „fang mich doch“ im Büro, drei Umarmungen – bevor mich dann wieder der Alltag einholt. Hier kein Material, da Elektroplan vergessen, hier Kabel durchgeschnitten. Angebot zu hoch, zu niedrig, zu spät. Steuerberater hier, Coronaverdacht da. Azubi war mal wieder nicht in der Schule, Lehrer ruft an.

Meine Frau verabschiedet sich wieder. Ich merke es nicht einmal. Die Zeit mit dem Junior reicht nicht.

Wenn Sitzung, dann 13.00 Uhr – Kreishaus. Mitten am Tag. An der Ampel E-Mails lesen. Am Parkplatz beantworten. Rückfahrt zwischen 14.30 und 15.00 Uhr. Gerade noch rechtzeitig, denn um 15.30 kommen alle Monteure rein. Rapporte kontrollieren, Folgetag besprechen, Probleme lösen, für alle da sein. Ein Bürgeranliegen zwischendurch: Kind von KITA abgewiesen, bitte dringend weiterleiten. Erstmal recherchieren, telefonieren, aufklären. Dann um 18.00 Uhr AUT (Ausschuss für Umwelt und Technik) mit anschließender Vorstandssitzung. 23.46 Uhr, du liegst im Bett. Niemand sieht, wie viel du machst.
Du und andere Mandatsträger haben heute wieder für die Bürgerinnen und Bürger gekämpft. Nicht mal einer, der in die Sitzung kommt. Ein „Danke Herr Stadtrat“ erwartest du nicht. Das wärst nicht du. Wäre auch vergebens. Dafür aber Leserbriefe, die dir einen reindrücken. Egal, immer weiter.

Die Frage: „WIE“ ich das alles unter meinen Hut kriege, lässt sich vielleicht mit einem „WIESO“, erklären:

Wir kommunale Mandatsträger, halten die Stadt zusammen. Wir passen auf, hören zu, geben Impulse und investieren Lebenszeit in die Zukunft der Gemeinde. In die Zukunft unserer Gemeinschaft. Wir wollen bewegen, verbessern, Spuren hinterlassen und den Bürgerinnen und Bürgern ein lebenswertes Umfeld ermöglichen. Wir übernehmen große Verantwortung und sind gerne für andere da. Merke auch: Wir sind keine Berufspolitiker. Wir sind auch kein Spielball zwischen Verwaltung, ortsansässigen Firmen, Institutionen und der Bürgerschaft. Wir sind Menschen. Ganz normale Menschen mit Privatleben, Familie und Beruf die Ihre Aufgaben und Verpflichtungen mit großer Hingabe, aber vor allem mit Liebe annehmen.

Ich liebe meine Arbeit, meine Bestimmung, jede einzelne Verpflichtung. Würde also jemand die „Liebe“ als Superkraft bezeichnen, dann wäre dies womöglich mein Geheimnis. Mein Antrieb. Die Antwort.

Danke an meine Familie für die Erlaubnis und Unterstützung meinen gesellschaftlichen Pflichten nachkommen zu dürfen. Danke an den Fragesteller (Daniel Güthler, erster Bürgermeister der Stadt Kornwestheim). Ohne Frage, keine Gedankenexplosion. Danke auch an Ludwigsburg24. Mein Kopf ist wieder frei – zumindest für heute.

 

Corona: Viele selbstständige Frauen geben auf

Die Corona-Pandemie zwingt Selbstständige vermehrt zur Geschäftsaufgabe. Frauen sind besonders häufig betroffen. Dies geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschafsforschung (DIW) Berlin hervor. Während im Jahr 2019 noch rund 85 Prozent der im Vorjahr Selbstständigen weiterhin einer selbstständigen Tätigkeit nachgingen, treffe dies zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 nur noch auf rund drei Viertel zu.

Zudem erhöhe sich der Anteil der vormals Selbstständigen, die ihr Geschäft aufgeben und auch nicht in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wechseln, von neun auf 15 Prozent. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2021 stabilisiere sich für Männer die Wahrscheinlichkeit, selbständig zu bleiben, bei Frauen nehme sie hingegen weiter ab.

Während sich für selbstständige Männer die Wahrscheinlichkeit stabilisiert, an ihrem beruflichen Status festzuhalten, sinkt diese für selbstständige Frauen weiterhin deutlich. Rund 80 Prozent der zu Beginn der Pandemie selbstständigen Männer gehen dieser Erwerbsform auch noch Anfang 2021 nach. Bei Frauen trifft dies nur auf etwa 68 Prozent zu. Zudem nehmen 23 Prozent der 2020 vormals selbstständigen Frauen nicht mehr am Arbeitsmarkt teil, bei Männern sind dies nur etwa 15 Prozent.

“Damit entwickelt sich die Pandemie mehr und mehr zu einer Krise für selbstständige Frauen, die etwas mehr als ein Drittel aller Selbstständigen ausmachen”, betonen die Wirtschaftsforscher. “Dies wirkt sich letztlich nicht nur auf die betroffenen Selbstständigen selbst aus, sondern ebenso auf deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie auf diejenigen Wirtschaftszweige, die besonders von Selbstständigen abhängen wie das Gastgewerbe, der Handel oder auch das Beherbergungsgewerbe.” Etwas allgemeiner stelle sich die Frage, inwieweit es sich eine Volkswirtschaft leisten kann, auf ein derart wichtiges Arbeitskräftepotential zu verzichten.

Lars Wallerang / glp

Neues Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Ludwigsburg vorgestellt

Die Leiterin des Amts Ludwigsburg des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden- Württemberg Corinna Bosch und Polizeipräsident Burkhard Metzger haben am Freitag das neue Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Ludwigsburg Pressevertretern aus den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen vorgestellt.

Der Spatenstich für das rund 8,5 Millionen Euro teure Bauvorhaben war am 29. Oktober 2018 erfolgt. Seit dem 4. Mai 2021 ist das moderne, über eine Schleuse mit dem Haupthaus des Polizeipräsidiums Ludwigsburg verbundene Führungs- und Lagezentrum in Betrieb und um 9.46 Uhr ging an diesem Tag dort der erste Anruf ein.

„Bei der Umsetzung der Polizeireform 2014 und der damit verbundenen Zusammenführung der damaligen Polizeidirektionen Böblingen und Ludwigsburg stand für uns fest: Die zentrale Einsatzführung ist eine der tragenden Säulen der polizeilichen Aufgabenerfüllung unter dem neuen Zuschnitt,“ sagt Polizeipräsident Burkhard Metzger. „Zunächst noch mit einem dislozierten Standort in Böblingen haben wir die Einsatzführung schrittweise vollständig in der Friedrich-Ebert-Straße zusammengeführt. Mit der Interimslösung in den vorhandenen Räumen mussten wir gerade bei besonderen Einsatzlagen mit sehr beengten Verhältnissen leben und auch bei den technischen Möglichkeiten Abstriche machen. Eine erfolgreiche Bewältigung polizeilicher Einsatzlagen erfordert ein modernes und leistungsfähiges Arbeitsumfeld. Das haben wir nunmehr erhalten und darüber freuen wir uns sehr.“

Die statistischen Zahlen für der Führungs- und Lagezentrum sprechen für sich: Pro Jahr gehen hier etwa 200.000 Anrufe und 111.000 Notrufe ein. Die Mitarbeitenden führen ca. 160.000 Einsätze und setzen knapp 8.000 Meldungen für den Verkehrswarnfunk ab.

Auf rund 1.000 qm Gesamtfläche, ausgestattet mit modernster Technik und funktionalen Arbeitsplätzen, steht den Mitarbeitenden ein Arbeitsumfeld zur Verfügung, das eine professionelle Einsatzbewältigung sowohl im polizeilichen Alltag als auch bei besonderen Einsatzlagen ermöglicht.

„Das Projekt ist in vielerlei Hinsicht gelungen.“ freut sich Corinna Bosch. „Zunächst einmal erfüllt es bestens seinen Zweck: Optimal ausgestattet kann die Polizei hier ihrer wichtigen Aufgabe nachgehen. Darüber hinaus wurde die besondere Bauaufgabe angemessen in gute Architektur umgesetzt. Nicht minder wichtig, wurde das Projekt, trotz Corona, im Kosten- und Terminrahmen realisiert.“

Das Führungs- und Lagezentrum schwebt praktisch über dem bestehenden Gebäude der Polizeihundeführerstaffel und steht auf 34 Bohrpfählen, die 12 Meter tief ins Erdreich eingelassen wurden. 134 Photovoltaik-Elemente auf dem Dach versorgen es mit Strom und decken rund ein Viertel des Energiebedarfs ab.

red

Ohne Testament haben es Erben oft schwer

Wer erbt eigentlich, wenn es kein Testament gibt? Die Antwort klingt zunächst einfach: die gesetzliche Erbfolge. Doch dahinter verbirgt sich manchmal ein ziemlich verwachsener Pfad. Und manchmal gibt es böse Überraschungen. Manchmal gehen Geschwister oder Enkelkinder leer aus, heißt es im “Netzwerk Deutscher Erbrechtsexperten” (NDEEX) e. V.

Im Erbrecht werden die Verwandten der verstorbenen Person in Ordnungen aufgeteilt. Verwandte erster Ordnung sind die eigenen Kinder sowie Enkelkinder. Verwandte zweiter Ordnung sind Eltern, Geschwister sowie Nichten und Neffen. Die Verwandten dritter Ordnung schließlich sind Großeltern sowie Onkel und Tanten.

Verwandte näherer Ordnungen schließen Verwandte entfernterer Ordnungen von der Erbfolge aus. Das bedeutet: Sofern eine Frau Kinder oder Enkelkinder hinterlässt, erben ihre Eltern und Geschwister nichts. Außerdem erben zunächst die Personen mit einer direkten Verbindung. Stirbt zum Beispiel ein Großvater, während seine Kinder noch leben, sind die Enkelkinder nicht erbberechtigt.

Eheleute haben ein Sondererbrecht: Sie erben, obwohl sie mit der verstorbenen Person nicht verwandt waren, und zwar ein Viertel des Erbes, sofern Kinder, Enkel oder Urenkel vorhanden sind. Wenn das nicht der Fall ist, aber noch andere Verwandte leben, erhalten sie die Hälfte. Eine Ausnahme, die in der Praxis allerdings eher die Regel ist, ist die Zugewinngemeinschaft: Sofern die Eheleute eine solche bilden, erhöhen sich die Erbanteile um ein weiteres Viertel. Nur wenn es keine Verwandten der ersten und zweiten Ordnung und auch keine Großeltern mehr gibt, erbt die Ehefrau oder der Ehemann laut gesetzlicher Erbfolge allein.

Unverheiratete Paare kommen in der gesetzlichen Erbfolge nicht vor. Partnerin oder Partner gehen somit im Todesfall leer aus – sofern keine andere Nachlassregelung vorliegt. Stattdessen erben die Verwandten der verstorbenen Person gemäß der gesetzlichen Erbfolge. “Wer das vermeiden will, sollte ein Testament errichten”, erklärt Michaela Porten-Biwer, NDEEX-Mitglied und Fachanwältin für Erbrecht.

Wenn überhaupt keine Erbinnen oder Erben ermittelt werden können, geht der Nachlass an den Staat. “Da die gesetzliche Erbfolge Quoten vorsieht, kommt es in der Praxis häufig zur Bildung von Erbengemeinschaften, zum Beispiel bestehend aus drei Geschwistern, die zu gleichen Teilen erben”, sagt Porten-Biwer. “In diesen Konstellationen gibt es oft Streit über die Nutzung, Verwaltung und Verwertung des Nachlasses – beispielsweise, wenn es darum geht, was mit dem Elternhaus passieren soll.” Außerdem entspreche die gesetzliche Erbfolge häufig nicht den Wünschen der verstorbenen Person. Entsprechend sinnvoll sei es in vielen Fällen, ein Testament zu machen.

Lars Wallerang / glp

S-Bahn Stuttgart: Fahrgäste erreichen alle Stationen stufenfrei

Stuttgar/Ludwigsburg: Die Deutsche Bahn hat die Arbeiten zum stufenfreien Erreichen der S-Bahn-Station Stetten-Beinstein abgeschlossen. Dadurch erreichen die Fahrgäste der S-Bahn Stuttgart jetzt alle Stationen stufenfrei. Das ist eine gute Nachricht für alle Reisenden, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Für sie verbessert sich der Zugang zum ÖPNV in der Region Stuttgart.

1996 haben das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr sowie die Landeshauptstadt Stuttgart mit der Deutschen Bahn die 5. Ausführungsvereinbarung unterzeichnet. Bis heute hat die Bahn an den darin vereinbarten Stationen den stufenfreien Ausbau geplant und umgesetzt. Dazu hat die DB zahlreiche Stationen mit Rampen oder Aufzügen ausgestattet. Die weiteren der heute insgesamt 83 Stationen sind entweder durch ihre Lage stufenfrei erschlossen oder wurden beim Bau stufenfrei errichtet.

Damit ist das Thema Barrierefreiheit für die S-Bahn Stuttgart und ihren Träger, den Verband Region Stuttgart, jedoch nicht abgeschlossen: In der Sitzung des Verkehrsausschusses des Verbands Region Stuttgart am 21. Juli sollen nun die nächste Schritte für weitere Verbesserungen in die Wege geleitet werden.

Die Region hat sich zum Ziel gesetzt, dass an allen S-Bahn-Stationen der Ein- und Ausstieg zwischen Bahnsteigkante und S-Bahn-Fahrzeug niveaugleich möglich sein muss. Aus diesem Grund plant die Region in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn in den kommenden Jahren die Bahnsteige an insgesamt 32 S-Bahn-Stationen zu erhöhen. Neben der Anpassung der Bahnsteighöhe umfassen die Planungen zur Gewährleistung der sogenannten weitreichenden Barrierefreiheit die Überprüfung und Verbesserung folgender Teilbereiche: Fahrgastinformationsanlagen, Lautsprecheranlage oder Akustikmodul, taktiles Leitsystem auf dem Bahnsteig, taktiler Weg zum Bahnsteig, Stufenmarkierung, taktile Handlaufschilder an Treppen und Rampen, Wegeleitung – Beschilderung und Herstellung der Stufenfreiheit auf dem Bahnsteig sowie Wetterschutzeinrichtungen. Kurzum: Als Begleiterscheinung der Aufhöhung erwartet die Fahrgäste an den 32 Stationen nicht nur ein neuer, aufgehöhter Bodenbelag, sondern oftmals generell verbesserte Bahnsteigausstattung.

Diese Stationen hat die Bahn im Rahmen der 5. Ausführungsvereinbarung mit Rampen oder Aufzügen stufenfrei erschlossen:
Altbach, Asperg, Bietigheim-Bissingen, Böblingen, Ditzingen, Endersbach, Esslingen (Neckar), Esslingen-Mettingen, Esslingen-Zell, Favoritepark, Fellbach, Freiberg (Neckar), Geradstetten, Grunbach, Korntal, Kornwestheim Pbf, Leonberg, Maubach, Neustadt-Hohenacker, Oberesslingen, Plochingen, Renningen, Rommelshausen, Schwaikheim, Stetten-Beinstein, Stuttgart Feuersee, Stuttgart Stadtmitte, Stuttgart- Feuerbach, Stuttgart-Nord, Stuttgart-Obertürkheim, Stuttgart-Rohr, Stuttgart- Untertürkheim, Stuttgart-Vaihingen, Stuttgart-Zuffenhausen, Tamm (Württ), Waiblingen, Weil der Stadt, Weiler (Rems), Winnenden, Winterbach (Schorndorf)

red

Landkreis Ludwigsburg erhält Förderung RadKULTUR des Landes

Das Verkehrsministerium fördert in diesem Jahr die RadKULTUR in 17 Städten und Landkreisen. Diese hatten sich zuvor beworben und bieten für ihre Bürgerinnen und Bürger ein vielfältiges und kreatives Programm. Mit dabei ist auch der Landkreis Ludwigsburg mit der Rad-Check-Tournee.

„Die Rad-Check-Tournee bei uns im Landkreis ist ein weiterer Baustein, um das Fahrrad als Verkehrsmittel der Wahl noch attraktiver zu machen“, kommentiert Gericke, die verkehrspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion GRÜNE. Der Landkreis Ludwigsburg ist schon seit 2018 Mitglied in der „ArbeitsgemeinschaftFahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) e. V.“ und hat sich zum Ziel gesetzt, den Radverkehr in den kommenden Jahren gesamtheitlich weiterzuentwickeln.

Das erste Mal erhalten die Förderung im Jahr 2021 die Städte Baden-Baden, Filderstadt, Gaggenau, Hockenheim, Konstanz, Leinfelden-Echterdingen, Sigmaringen, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen sowie der Landkreis Böblingen. Die Landkreise Konstanz, Ludwigsburg und Schwäbisch Hall sowie die Städte Stuttgart, Bühl, Mengen und Neckarsulm konnten sich bereits 2020 über die Unterstützung der Initiative RadKULTUR freuen und können nun daran anknüpfen.

„Mit diesem Angebot werden die Bemühungen des Landkreises mit praktischen Aktionen flankiert“, so Gericke weiter. Bei der Rad-Check-Tournee werde ein kostenloser Service für Radlerinnen und Radler angeboten, bei dem das Zweirad genau unter die Lupe genommen und kleine Mängel direkt vor Ort behoben würden, erklärt die Vorsitzende des Arbeitskreises Verkehr. „Das Angebot leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. So kommen wir alle zügig, klimafreundlich und vor allem sicher am Ziel an“, resümiert Gericke.

red

Geruch des Autos entscheidend beim Kauf

Echt dufte! Ein gut riechendes Fahrzeug liegt bei Käufern hoch im Kurs. Dass Auto-Liebe durch die Nase geht, zeigt eine neue Studie von heycar.

Das erste Mal im eigenen neuen Auto zu sitzen ist immer ein besonderer Moment: Bereits beim ersten Öffnen der Tür ist der reizvolle Duft von neuem Textil und Kunststoff deutlich wahrnehmbar.

Laut Studie ist für knapp jeden Zweiten (47 Prozent) ein angenehmer Duft im Innenraum eines Autos beim Kauf entscheidend. Für 18 Prozent sei der Geruch sogar eher entscheidend als das Image der Marke, 17 Prozent finden ihn wichtiger als das Alter des Fahrzeugs. Gleichzeitig würde fast jeder Zweite (47 Prozent) sein eigenes Auto nur am Geruch des Innenraums erkennen, jeder Fünfte (20 Prozent) das seines Partners oder seiner Partnerin und 17 Prozent würden das Auto der Mutter oder des Vaters erkennen.

Damit der besondere Geruch eines neuen Fahrzeugs jeden Tag neu erlebt werden kann, hat heycar Deutschland ihn zusammen mit der Berliner Duft-Manufaktur Frau Tonis Parfum eingefangen und olfaktorisch imitiert – und damit sein Markenversprechen in einem Parfum festgehalten. Denn alle über heycar erhältliche Fahrzeuge sind geprüft und mit Garantie – und fühlen sich deswegen nicht nur an wie Neuwagen, sondern riechen auch so.

“Wir wollten diesen ganz speziellen, aber angenehmen und mit Emotionen aufgeladenen Geruch eines Neuwagens mit unserem Qualitätsversprechen übereinbringen”, sagt Carsten Riedel, Team Lead Brand and Communications bei heycar Deutschland. Mit Garantie und den hohen Standards kämen heycar-Kunden bereits in den vollen Genuss der Vorzüge eines Neuwagens. Das sei die Botschaft, die der Neuwagenduft transportiert. “Gleichzeitig war uns wichtig, dass der Duft tragbar ist, was dank der Expertise von Frau Tonis Parfum aufs Beste gelungen ist.”

Herausgekommen ist ein Unisex-Duft: Der Neuwagenduft enthält kräftige Aromen von Thymian, Safran und Wildleder, sowie Himbeeren und Röstaromen. Die Reinheit und Kühle, die von dem industriellen Material eines Neuwagens ausgeht, wird durch grünen Apfel, Zitrone und Pfefferminze erreicht.

Der Neuwagenduft wurde exklusiv für die Kampagne produziert und ist nicht im Handel erhältlich. Wer einen der auf 45 Stück limitierten 50 ml Flakons gewinnen möchte, kann noch bis zum 25. Juli über den Instagram und Facebook Kanal von heycar Deutschland am Gewinnspiel teilnehmen.

Lars Wallerang / glp

Oberbürgermeister a.D. Fritz Kuhn erhält die Bürgermedaille der Stadt Stuttgart

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat den früheren Oberbürgermeister Fritz Kuhn in seiner Sitzung am Donnerstag, 15. Juli 2021, unter langanhaltendem Applaus offiziell verabschiedet und ihm einmütig die Bürgermedaille der Landeshauptstadt Stuttgart verliehen. Damit sollen seine besonderen Verdienste um Stuttgart als Oberbürgermeister von 2013 bis 2021 gewürdigt werden. Zudem trug sich Fritz Kuhn ins Goldene Buch der Stadt ein.

In der Laudatio nannte Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper seinen Vorgänger einen „homo politicus“. Er sagte wörtlich: „Fritz Kuhn ist ein durch und durch politischer Mensch. Er war und ist eine Ausnahmeerscheinung. Er war der erste grüne Oberbürgermeister einer Landeshauptstadt in Deutschland. Er war der bisher erste und einzige Sprachwissenschaftler auf dem Sessel des Stuttgarter Oberbürgermeisters, der ansonsten nur von Juristen und Verwaltungsleuten besetzt war. Er war als Linguist wohl auch einer der Oberbürgermeister, mit dem breitesten literarischen Fundament. Er war und ist bis heute der erste Stuttgarter Oberbürgermeister, der in seinem ersten Leben eine herausragende parlamentarische Karriere in Bund und Land absolviert hatte.“

Fritz Kuhn reihe sich in die Runde der um Stuttgart Hochverdienten ein, sagte Nopper. In der politischen Begründung heißt es dazu: „In der achtjährigen Amtszeit von Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat sich Stuttgart erfolgreich zu einer nachhaltigen, umwelt- und klimabewussten, sozialen und kulturell blühenden Großstadt weiterentwickelt.“

Auf dem Feld der Verkehrs-, Umwelt- und Klimapolitik habe Kuhn laut Nopper Akzente gesetzt und tiefe Spuren hinterlassen. Als Beispiele führte Nopper auf: „Das städtische Jobticket für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Stadtverwaltung und städtischen Beteiligungsunternehmen sowie die Tarifreform, die den ÖPNV in der Landeshauptstadt deutlich kostengünstiger und attraktiver gemacht hat, gehen auf Fritz Kuhns Konto. Er schnürte ein Klimapaket, ein Aktionsprogramm Klimaschutz, das für einen Zeitraum von vier Jahren mit 200 Millionen Euro ausgestattet ist und das republikweit in dieser Dimension einzigartig ist. Um das Bewusstsein für dieGesundheitsrisiken zu schärfen, löste er ganz bewusst den ,Feinstaubalarm‘ aus, was von Kritikern als alarmistisch eingestuft wurde. Allerdings sind die Schadstoffemissionen in seiner Amtszeit deutlich zurückgegangen. Heute liegen wir in Stuttgart beim Feinstaub unter den Grenzwerten und beim Stickoxid nur noch an ganz wenigen Stellen über den Grenzwerten.“

Auch der Ausbau und Neubau von Fuß- und Radwegen stünden auf Kuhns Habenseite. Große Aktivposten seien zudem im Bereich der Kulturpolitik zu verzeichnen. „Die maroden Wagenhallen am Nordbahnhof wurden saniert und dort damit ein neues, attraktives Kulturangebot angesiedelt“, lobte Nopper und weiter: „Fritz Kuhn gelang es, im Theaterhaus mit Gauthier Dance den modernen Tanz fest zu etablieren. Auch den Bau der John-Cranko-Schule, die wie das Stuttgarter Ballett als Ganzes Weltrang hat, hat er maßgebend vorangetrieben, gerade auch indem er Porsche zu einer Millionenförderung motivierte. In seiner Amtszeit hat die Stadt die Villa Berg gekauft. Aus ihr soll ein Ort der Kultur und der Bürgerbegegnung werden. Er hat auch mit dafür gesorgt, dass das Hotel Silber erhalten blieb und zu einem zentralen Ort der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Stuttgart wurde. Und nicht zuletzt hat er sich über Jahre hinweg für die Sanierung der Staatsoper stark gemacht.“

Viele strategische Impulse gegeben – Nachhaltigkeit als zentrales Thema

Dass er Krisen gewachsen sei, habe Kuhn gleich mehrfach bewiesen, betonte Nopper. Kuhn habe stets versucht, Konflikte zu lösen und versöhnende Mittelwege zu gehen. So habe er nach der S21-Volksabstimmung die Wogen in einer zutiefst gespaltenen und polarisierten Stadt geglättet. „Mit seinem sachorientierten und realpolitischen Politikansatz konnte er die Stadtgesellschaft weitgehend befrieden“, sagte Nopper und führte weiter aus: „In der Flüchtlingskrise des Jahres 2015 hat er entscheidend dazu beigetragen, dass den Menschen schnell geholfen wurde, sie zügig untergebracht und freundlich aufgenommen wurden. Das letzte Jahr seiner Amtszeit stand ganz im Zeichen der Pandemie. Fritz Kuhn war Vorsitzender des städtischen Krisenstabs und trug wesentlich dazu bei, dass die Stadt während seiner Amtszeit gut durch diese Krise kam.“

In der politischen Begründung zur Würdigung des Oberbürgermeisters a.D. Fritz Kuhn heißt es abschließend: „Mit OB Kuhn ist die Landeshauptstadt Stuttgart auf vielen Politikfeldern nachhaltiger geworden. Er hat der Stadt viele strategische Impulse gegeben, die nachwirken. OB Kuhn hat sich um Stuttgart verdient gemacht.“

Nach seiner Zeit als Oberbürgermeister blieben er und seine Ehefrau Stuttgart verbunden, betonte Kuhn: „Wir werden uns weiter als aktive Stadtbürger interessieren. Unser Herz schlägt weiterhin für diese großartige Stadt.“

Lebenslauf Fritz Kuhn

Fritz Kuhn wurde 1955 in Bad Mergentheim geboren, aufgewachsen ist er in Memmingen im Allgäu. Von 1974 bis 1980 studierte Kuhn Germanistik und Philosophie an den Universitäten München und Tübingen. Seinen Magisterabschluss machte er an der Universität Tübingen mit Schwerpunkt Linguistik. Er ist Gründungsmitglied der Grünen. In drei Legislaturperioden war Fritz Kuhn Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg und Fraktionsvorsitzender der Partei Die Grünen, das erste Mal von 1984 bis 1988 und wieder von 1992 bis 2000. Dazwischen hatte er von 1989 bis 1992 eine Professur für sprachliche Kommunikation an der Merz-Akademie Stuttgart inne. An die Aufgabe als Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen (2000 bis 2002) schloss sich seine Zeit als Abgeordneter des Deutschen Bundestages von 2002 bis Januar 2013 an. Von 2005 bis 2009 war er Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, von 2009 bis 2012 Stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Am 21. Oktober 2012 wählten ihn die Stuttgarterinnen und Stuttgarter im zweiten Wahlgang mit 52,9 Prozent zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Sein Amt trat er am 7. Januar 2013 an. Fritz Kuhn ist verheiratet mit Waltraud Ulshöfer und hat zwei Söhne.

Hintergrund Bürgermedaille

Nach der Satzung über die Stiftung der Bürgermedaille der Stadt Stuttgart vom
9. Februar 1970 kann der Gemeinderat Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um Stuttgart erworben haben, durch die Verleihung der Bürgermedaille ehren. Zuletzt wurde die Medaille im Jahr 2019 an Gisela Scharr, Vorstandsvorsitzende der Otto F. Scharr‐Stiftung, und den zeitgenössischen Künstler Ben Willikens, überreicht.