Corona vergrößert soziale Unterschiede – Geringverdiener durch die Krise besonders betroffen

Die Corona-Pandemie vergrößert die soziale Ungleichheit in Deutschland. Der Grund: Von Einkommensverlusten sind laut einer aktuellen Studie überdurchschnittlich oft Menschen mit einer schwächeren Position auf dem Arbeitsmarkt und mit ohnehin niedrigen Einkommen betroffen.

Auch wer in einem “prekären” Job arbeitet, etwa als Leiharbeiter oder Minijobberin, hat im Zuge der Krise häufiger Einkommen verloren als stabil Beschäftigte. Ebenso sind Eltern öfter mit Einkommensverlusten konfrontiert als Kinderlose. So steht es in einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung auf Basis einer Panel-Befragung von mehr als 6.000 “Erwerbspersonen”, also Erwerbstätigen und Arbeitslosen.

Es zeige sich, “wie die Krise bereits bestehende soziale Ungleichheiten verschärft, da sie vor allem jene trifft, die auch vor der Krise über eher geringe Ressourcen verfügten”, schreiben Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, wissenschaftliche Direktorin des WSI, und ihr Ko-Autor Dr. Andreas Hövermann. Gleichzeitig machte die Befragung aber auch deutlich, dass bewährte Schutzmechanismen auch in der Ausnahmesituation der Covid-Krise funktionieren, betonen sie. So mussten etwa Beschäftigte, die in Betrieben mit Tarifvertrag und Betriebsrat arbeiten, im Vergleich seltener auf Einkommen verzichten.

Konkret gaben rund 32 Prozent der mehr als 6000 zweimal Befragten an, im April und/oder im Juni durch die Pandemie Einkommenseinbußen erlitten zu haben. Im Zeitverlauf stieg der Wert von 18,5 Prozent im April auf 26 Prozent im Juni.

Wer durch Corona in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist, kann Überbrückungshilfe beantragen. Wo und wie, kann man hier lesen:

– Wer hat Anspruch?

Unternehmen, Betriebe, Selbständige, Vereine und Einrichtungen, die von den temporären Schließungen im November betroffen sind, können die außerordentliche Wirtschaftshilfe des Bundes in Anspruch nehmen.

– Wie hoch ist die Überbrückungshilfe?

Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern werden bis zu 75 Prozent der Umsatzeinbußen ersetzt, größeren Unternehmen bis zu 70 Prozent. Als Grundlage für die Berechnung dienen dabei die Umsätze aus November 2019.

– Wo kann sie beantragt werden?

Überbrückungshilfe beantragen kann nur ein Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer oder Rechtsanwalt. Dieser so genannte “prüfende Dritte” kann sich auf einer Antragsplattform des Bundes registrieren und dort den Antrag online stellen.

– Wer zahlt die Überbrückungshilfe aus?

Der Online-Antrag wird über eine digitale Schnittstelle an die Bewilligungsstellen der Länder übermittelt. So wird der Antrag in dem Bundesland gestellt, in dem das Unternehmen ertragssteuerlich registriert ist. “Wo das Unternehmen seinen Sitz hat, ist dabei unerheblich”, so die ARAG Experten. Auch die Auszahlung der Überbrückungshilfe erfolge über die Bewilligungsstellen im jeweiligen Bundesland.

Rudolf Huber / glp

Umfrage: Busse und Bahnen sind kein Corona-Hotspot

Laut einer aktuellen Umfrage des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gibt es unter den ÖPNV-Mitarbeitern nur eine sehr geringe Zahl an Corona-Infektionen. Das ergibt sich aus den Rückmeldungen von 94 Nahverkehrsunternehmen aus ganz Deutschland. Demnach wurden dort bei fast 80.000 Beschäftigten seit Beginn der Pandemie insgesamt nur 233 bestätigte Infektionen registriert. Das entspricht einer Quote von 0,29 Prozent, der bundesweite Wert in der Gesamtbevölkerung liegt mit 0,54 Prozent fast doppelt so hoch.

“Dieses Ergebnis untermauert sehr eindeutig das, was diverse nationale und internationale wissenschaftliche Untersuchungen und unabhängige Experten bereits festgestellt haben: Der ÖPNV ist kein Corona-Hotspot, die Ansteckungsgefahr im öffentlichen Nahverkehr ist äußerst gering”, so VDV-Präsident Ingo Wortmann. Es zeige zudem, dass die im ÖPNV ergriffenen Maßnahmen wie Maskenpflicht, regelmäßiges und umfangreiches Lüften der Fahrzeuge und intensivere Reinigung erfolgreich zur Eindämmung des Coronavirus beitrügen.

Unter den 94 Unternehmen, die sich bislang an der Umfrage des VDV beteiligt haben, sind sowohl zahlreiche Groß- und Mittelstädte aus Ballungsräumen, als auch kleinere Unternehmen aus eher ländlichen Gebieten in ganz Deutschland. Die Ergebnisse sind daher laut VDV “repräsentativ und aussagekräftig für die gesamte Branche”. Dabei stünden besonders die Beschäftigten im Fokus, die im Rahmen ihrer Tätigkeit direkten Kundenkontakt haben. Etwa Fahrausweisprüfer, Service- und Sicherheitspersonal mit Kundenkontakt und Fahrpersonal, insbesondere Busfahrer.

“In diesen Berufsgruppen vermutet man aufgrund des täglich mehrstündigen Aufenthalts in den Fahrzeugen und durch den Kontakt mit Fahrgästen natürlich erhöhte Infektionsrisiken, aber das konnte durch die Umfrage nicht bestätigt werden. Im Gegenteil: Bei den Kontrolleuren und beim Sicherheitspersonal haben wir bislang einen gemeldeten Corona-Fall. Beim Servicepersonal mit Kundenkontakt, also zum Beispiel in den Kundencentern, liegt die Quote der Infizierten bei 1,05 Prozent”, so Wortmann.

Zudem haben nur neun der 233 bestätigten Corona-Infektionen nachweislich während des Dienstes stattgefunden. 132 Infizierte haben sich außerhalb des Dienstes angesteckt, bei den übrigen 92 Fällen ist der Ansteckungsort nicht eindeutig nachzuweisen.

Wortmanns Fazit: “Wenn man sich im ÖPNV an die geltenden Corona-Regeln hält und sich umsichtig verhält, dann ist das Ansteckungsrisiko sehr gering. Für unsere Fahrgäste nochmal geringer als für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn viele unserer Beschäftigten halten sich berufsbedingt täglich mehrere Stunden in Bussen und Bahnen auf, während die Kundinnen und Kunden eine viel kürzere Zeit mit uns unterwegs sind.”

Rudolf Huber / glp

“Flughäfen faktisch seit März 2020 im Lockdown”

Die Situation ist mehr als dramatisch: In den ersten drei Quartalen 2020 nutzten nur 55 Millionen Passagiere die deutschen Flughäfen. Das ist ein Minus von 70,9 Prozent gegenüber dem Normalniveau. Laut Flughafenverband AVD stellt sich deshalb im Winterhalbjahr für die ersten Airports die Überlebensfrage.

ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel richtet einen Appell an Bund und Länder: “Für die Flughäfen ist es fünf Minuten vor Zwölf. Die Aussichten haben sich wegen der verschärften Quarantäneregelungen und neuer Reisebeschränkungen weiter verschlechtert. Die Flughäfen befinden sich faktisch seit März 2020 im Lockdown.”

Die prognostizierten Folgen: Die Verluste belaufen sich für 2020 und 2021 auf insgesamt rund drei Milliarden Euro. An den Flughafenstandorten droht einem Viertel der über 180.000 Arbeitsplätze das Aus. Die Liquidität an fast allen Standorten ist nur noch bis in das zweite Halbjahr 2021 gesichert. “Ein erster wichtiger Schritt wäre die Übernahme der Vorhaltekosten für die Lockdown-Zeit seit März 2020 in Höhe von 740 Millionen Euro”, so der AVD-Appell an die Politik.

Bis zum Jahresende 2020 erwartet der AVD maximal 70 Millionen Passagiere, 250 Millionen waren es noch im Vorjahr. Eine Erholung der Luftverkehrsnachfrage sei für das Winterhalbjahr nicht absehbar. Bereits die Herbstferien verdeutliche die anhaltende Verunsicherung gegenüber touristischen Flugreisen. Ein Sprecher: “Eine Erholung im Verkehrsaufkommen wird nicht vor dem Frühsommer 2021 erwartet. Für das nächste Jahr rechnen die Flughäfen mit weniger als der Hälfte der Reisenden gegenüber 2019.”

Ralf Loweg / glp

Blühende Barock in Ludwigsburg schließt am Freitagabend wegen Corona vorzeitig – Hoffnung auf offene Tage im Dezember

Von Uwe Roth

Eigentlich sollte das Blühende Barock in diesem Jahr bis zum Nikolaustag 6. Dezember geöffnet bleiben, um die Einnahmeausfälle des Frühjahrs auszugleichen. Nun aber zwingt die steigende Zahl von Corona-Erkrankungen die Parkbetreiber ein zweites Mal zur unfreiwilligen Schließung der Anlage. Das BlüBa ist von diesem Samstag an für mindestens vier Wochen geschlossen. Das bestätigte BlüBa-Direktor Volker Kugel am Donnerstagabend gegenüber Ludwigsburg24.

Kugel findet es besonders traurig, dass am Sonntag die “Leuchtenden Traumpfade” nicht eröffnet werden können. Der Park bleibt im Dunkeln. Mit eindrucksvoller Beleuchtung, einem Lasertunnel, besonderen Lichtinstallationen, Soundcollagen, Nebeleffekten und vielen anderen kleinen Überraschungen sollten die Grünanlagen in Szene gesetzt werden.

Die Stimmung sei ziemlich gedrückt, sagte der BlüBa-Direktor. Doch für ihn stirbt die Hoffnung zuletzt: “Wir werden die Installationen nicht abbauen. Es gibt nur einen Sicherungsrückbau. Das heißt, die teuerste Technik wird in Sicherheit gebracht.” Die Anlage geht sozusagen in Stand-by. Wenn es gut läuft, könnten die “Leuchtenden Traumpfade” im Dezember noch für wenige Tage in Betrieb genommen werden, zeigt sich Kugel optimistisch. “In ein bis eineinhalb Tagen ist die Technik wieder betriebsbereit.”

Aus dem gleichen Prinzip Hoffnung bleiben nach seinen Angaben die Kürbis-Installationen aufgebaut. “Die Kürbisse sind in einen sehr guten Zustand”, sagt er. Die vorzeitige Schließung war abzusehen. Denn bereits am Morgen hatte die Stadt Stuttgart bekanntgegeben, dass die weihnachtliche Illustrierung der Wilhelma abgesagt worden sei. Insgesamt werden die Schlösser und Gärten jetzt geschlossen, die das Land Baden-Württemberg in ihrer Verantwortung hat.

Auch Stadt Stuttgart sagt Weihnachtsmarkt ab

Nachdem letzte Woche der Barock Weihnachtsmarkt in Ludwigsburg abgesagt wurde, wird es nun auch in der Landeshauptstadt Stuttgart in diesem Jahr aufgrund der Corona‐Pandemie keinen Weihnachtsmarkt geben. Alternativ werden einzelne, in der City verteilte Verkaufsstände in beschränkter Zahl zugelassen. Das gab die Stadtverwaltung am Donnerstag bekannt.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte: „Zu unserem großen Bedauern kann der beliebte Stuttgarter Weihnachtsmarkt nicht stattfinden.“ Kuhn warb um Verständnis bei den Marktbetrieben: „Wir bieten aber an, dass es im Innenstadtbereich einzelne Verkaufsstände mit dem typischen weihnachtlichen Sortiment geben kann. Es freut mich, dass sich viele Stuttgarter Betriebe daran beteiligen wollen.“ So werde es doch ein wenig Weihnachtsatmosphäre in der City geben können.

Der Geschäftsführer von in.Stuttgart., Andreas Kroll, ergänzte: „Der klassische Weihnachtsmarkt hat in dieser Corona‐Zeit keine Chance. Das müssen wir schweren Herzens feststellen. Aber wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern dennoch so gut es geht ein vorweihnachtliches Flair bieten.“ Daher werden die beiden großen beleuchteten Weihnachtsbäume auf dem Schlossplatz und auf dem Marktplatz errichtet. Kroll: „Das schafft ein schönes Ambiente für die Einkäufe in der Adventszeit.“

Statt des klassischen Weihnachtsmarkt‐Konzepts wird es ein deutlich abgespecktes Angebot geben: Die Stadt wird eine gewisse Anzahl an Ständen zulassen, die in erforderlichem Abstand innerhalb der Innenstadt aufgestellt sind. Imbiss‐ und Getränkestände sind nicht erlaubt. Möglich sind lediglich Buden mit weihnachtlichen Angeboten oder Süßwarenhändler, die Waren zur Mitnahme anbieten. Die Betreiber müssen darauf achten, dass vor den Ständen die Abstandsgebote beachtet werden.

OB Kuhn bekräftigt die Notwendigkeit der Bund‐Länder‐Beschlüsse

Oberbürgermeister Kuhn unterstrich in diesem Zusammenhang auch die Notwendigkeit der Beschlüsse, die Bund und Länder am Mittwoch getroffen haben:

„Die Beschlüsse der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten sind hart, aber sie sind richtig. Hätte man länger gezögert, hätten sie noch härter ausfallen müssen. 75 Prozent der Neuinfektionen sind nicht mehr nachvollziehbar. Deswegen ist das Herunterfahren auch verhältnismäßig.“

red

Raubüberfall: Geschäftsfrau aus Ludwigsburg mit Schusswaffe bedroht

Nach einem Raub auf eine 66 Jahre alte Geschäftsinhaberin am Donnerstagmorgen in der Talallee in Ludwigsburg ermittelt die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg gegen einen noch unbekannten Täter.

Dieser betrat gegen 09.10 Uhr die Änderungsschneiderei der 66-Jährigen. Unter Vorhalt einer Schusswaffe forderte der Unbekannte die Frau zur Herausgabe von Geld auf. Als diese nicht reagierte, sprang der Täter selbst hinter den Verkaufstresen. Er entnahm einen Karton aus einer Schublade, verließ damit das Geschäft und fuhr mit einem Mountainbike davon. Ein 21 Jahre alter Mercedes-Lenker, der auf gleicher Höhe an einer roten Ampel stand, erfasste die Geschehnisse und nahm die Verfolgung des türmenden Räubers auf. Als dieser vom Gehweg auf die Straße fuhr, kam es zu einem Zusammenstoß zwischen ihm und dem Mercedes. Der Täter stürzte auf die Motorhaube, konnte sich jedoch abfangen und die Flucht zu Fuß in Richtung der Hans-Thoma-Straße fortsetzen. Schließlich verlor der Zeuge den Räuber aus den Augen. Das Fahrrad (siehe Foto) blieb an der Unfallstelle zurück. Im geraubten Karton befanden sich diverse Nähutensilien.

Mountainbike Cube Attention

Der Täter dürfte zwischen 45 und 50 Jahre alt und etwa 185 cm groß sein. Er hat blonde, kurze Haare. Er soll mit einer schwarzen Jacke und einer dunklen Hose, eventuell handelt es sich um eine Jeans, bekleidet gewesen sein. Er trug eine blaue Mund-Nase-Bedeckung. Die Schusswaffe wurde als schwarze Pistole beschrieben.

Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zu dem Täter und insbesondere zu dem Mountainbike (Marke Cube, Typ Attention, Farbe silber) geben können, sich unter Tel. 0800/1100225 zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Männer drohen Mitarbeitern von Abschleppdienst und weitere Meldungen aus dem Landkreis

Ludwigsburg: Auf Abschlepper losgefahren

Wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt die Polizei in Ludwigsburg gegen den noch unbekannten Fahrer eines Sprinters mit Ludwigsburger Kennzeichen nach einem Vorfall am Mittwochmittag in der Bahnhofstraße. Zwei Mitarbeiter eines Abschleppunternehmens waren gegen 12:10 Uhr dabei, das Fahrzeug auf einen Abschleppwagen zu laden, nachdem es verbotenerweise auf einem Privatparkplatz abgestellt worden war. Während dieses Vorgangs kamen drei Männer zu dem Sprinter und forderten sie auf, das Fahrzeug wieder herauszugeben. Einer der Männer soll diese Forderung mit der Androhung von Schlägen unterstrichen haben. Er habe sich daraufhin in den Transporter gesetzt, sei auf einen 37-Jährigen zugefahren und habe ihn mit den rechten Außenspiegel am Arm gestreift. Dabei fiel das Handy des 37-Jährigen zu Boden und wurde beschädigt. Er selbst zog sich leichte Verletzungen zu. Die polizeilichen Ermittlungen zu den unbekannten Männern dauern noch an.

Bietigheim-Bissingen: VW angefahren

Auf dem Parkplatz des Buchzentrums hat ein unbekannter Autofahrer zwischen Dienstag 20:30 Uhr und Mittwoch 9:00 Uhr einen VW angefahren, der dort auf einem Behindertenparkplatz abgestellt war. Polizeibeamte stellten an dem beschädigten VW gelbe Lackantragungen sicher. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, entgegen.

Gerlingen: Polizei sucht Fiat-Lenker nach Unfallflucht

Nach einer Unfallflucht, die am Mittwochnachmittag in der Gerteisenstraße in Gerlingen begangen wurde, sucht die Polizei nach Zeugen. Gegen 17:00 Uhr stieß ein noch unbekannter Fahrzeuglenker vermutlich beim Vorbeifahren gegen einen Citroen, der am Fahrbahnrand abgestellt war. Ohne sich um den angerichteten Sachschaden von rund 500 Euro zu kümmern, machte sich der Unbekannte im Anschluss aus dem Staub. Eine Zeugin beobachtete den Vorfall und gab an, dass der unbekannte Fahrzeuglenker mutmaßlich am Steuer eines hellfarbenen Fiat Panda saß. Weitere sachdienliche Hinweise zum Verursacher nimmt das Polizeirevier Ditzingen unter der Tel. 07156 4352-0 entgegen.

Benningen am Neckar: Vorfahrt missachtet

Zwei Leichtverletzte und ein Sachschaden von rund 50.000 Euro forderte ein Verkehrsunfall, der sich am Mittwoch gegen 05:45 Uhr auf der Landesstraße 1129 ereignete. Ein 52-jähriger Audi-Lenker kam aus Richtung Ludwigsburg und war in Richtung Freiberg am Neckar unterwegs. Zeitgleich befuhr ein 32-Jähriger mit einem Mercedes die Kreisstraße 1672 von Benningen kommend. Der 32-Jährige wollte im weiteren Verlauf auf die L 1129 einfahren. Hierbei achtete er mutmaßlich nicht auf den vorfahrtsberechtigten Audi-Lenker und stieß mit ihm zusammen. Beide Fahrer erlitten dadurch leichte Verletzungen und wurden durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Ihre Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten war die K 1672 und die L 1129 bis etwa 08:10 Uhr voll gesperrt und der Verkehr wurde örtlich umgeleitet. Der Unfall hatte Auswirkung auf den Berufsverkehr und führte zu Staus.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

„Wir würden ja, aber es passt nicht in unseren Alltag“ – warum Eltern wenig vorlesen

Rund 32 Prozent der Eltern in Deutschland lesen ihren Kindern selten oder nie vor – diese Zahl ist seit Jahren konstant. Erstmalig geht die Vorlesestudie 2020 der Frage nach, welche Gründe dahinterstecken. Dazu wurden bundesweit 528 Eltern befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen.

Die Vorlesestudie 2020, die am 26.10. in einer Online-Pressekonferenz vorgestellt wurde, ist wie der Bundesweite Vorlesetag am 20. November ein gemeinsames Projekt von Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche Bahn Stiftung.

Wenig Zeit

Häufig fehlt es an Zeit und Bereitschaft zum Vorlesen. Die Hälfte der Eltern gibt an, dass es im Haushalt anderes zu tun gibt und sie zu erschöpft zum Vorlesen sind. Außerdem denken 48 Prozent der befragten Eltern, dass ihren Kindern woanders schon genug vorgelesen wird, vor allem in der Kita.

„Vorlesen ist für viele der Befragten eine zusätzliche Belastung in ihrem Alltag“, sagt Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe. „Dabei lässt es sich mit anderen Freizeitaktivitäten wie etwa Basteln gut verbinden, das wollen wir noch mehr zeigen. Schon fünf Minuten Vorlesen sind besser als nichts.“

Wenig Bücher

Auch mangelt es in vielen Haushalten an Vorlesestoff. 68 Prozent der befragten Haushalte geben an, dass ihre Kinder maximal zehn Bücher haben. Sie sehen diese Tatsache häufig nicht als Manko, allerdings fänden es 57 Prozent der befragten Eltern gut, wenn ihre Kinder regelmäßig Bücher geschenkt bekämen. Die Studie zeigt auf, dass Buchgeschenke die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Eltern häufiger vorlesen.

„Geschichten müssen zu den Familien kommen, egal ob als Buch oder digital“, fordert Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn AG und Beauftragter Leseförderung der Deutsche Bahn Stiftung. „Vorlesestoff sollte im Alltag überall verfügbar sein – attraktiv, unkompliziert, niedrigeschwellig und in möglichst vielen Sprachen. Das erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern häufiger vorlesen.“

Wenig Spaß

49 Prozent der Eltern macht Vorlesen keinen Spaß. Damit gehen sehr kritische Vorstellungen vom Vorlesen einher: Die Eltern glauben, schauspielern und ihre Kinder zum geduldigen Zuhören zwingen zu müssen. 44 Prozent der befragten Eltern sagen, dass ihr Kind zu unruhig sei, 31 Prozent geben an, dass ihr Kind selbst gar nicht vorgelesen bekommen möchte.

„Viele der befragten Eltern stehen dem Vorlesen kritisch gegenüber – es macht ihnen keinen Spaß, weil sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlen“, sagt Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen.  „Die Hälfte hat in ihrer eigenen Kindheit zu Hause keine Vorleseerfahrungen gemacht. Ihnen fehlt das Vertrauen, dass Vorlesen jederzeit und überall ohne Übung möglich ist. Das wollen, das müssen wir ändern, denn es geht darum, dass alle Kinder diesen wichtigen Impuls in ihr Leben mitnehmen können!“

Info:
Die Vorlesestudie wird seit 2007 jährlich durchgeführt. 2020 hat iconkids & youth München im Mai und Juni 528 Eltern von Kindern im Alter von 1-6 Jahren (358 Mütter, 170 Väter) persönlich-mündlich befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Gruppe der selten und nie vorlesenden Eltern bundesweit.

Alle Ergebnisse sowie Vorleseempfehlungen für Kinder zwischen einem und acht Jahren finden Sie unter: www.stiftunglesen.de/vorlesestudie

Zentrale Ergebnisse aus den zurückliegenden Vorlesestudien lauten:

  • Vorlesen fördert die Lesemotivation und das Leseverhalten (2011/2018)
  • Vorlesen fördert die sprachliche Entwicklung (2018)
  • Vorlesen fördert die persönliche Entwicklung (2015)
  • Vorlesen fördert die sozialen Kompetenzen von Kindern (2015/2016)
  • 91 Prozent der Kinder in Deutschland lieben es, wenn ihnen vorgelesen wird und wünschen sich, dass dies noch viel öfter geschieht. (2016)

Beim Bundesweiten Vorlesetag setzen jedes Jahr Hundertausende Menschen ein Zeichen für das Vorlesen. 2020 findet er am 20. November statt. Weitere Informationen und Anmeldung: www.vorlesetag.de

red

Neuinfektionen steigen weiter: Mehr als 16.000 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden

Deutschland verzeichnet einen weiteren traurigen Rekordwert bei den Neuinfektionen: Binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter an das Robert-Koch-Institut am Donnerstagmorgen +16.774 neue Corona-Infizierte. Seit Ausbruch der Pandemie lag dieser Wert noch nie so hoch. Im Vergleich zum Donnerstag vor einer Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen um mehr als 5.000. Damals waren + 11.287 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Bereits gestern wurde mit +14.964 neuen Fälle ein neuer Höchstwert gemeldet. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden. (Stand: 29.10.)

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 481.013 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 10.272. Das sind 89 mehr als am Vortag. Rund 339.200 (+6.300) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 29.10.)

red

Interesse an Pflegeberufen steigt

Nach Abschluss der aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst können Pflegekräfte mit mehr Gehalt sowie einer “Corona-Prämie” rechnen. Die Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege, seien es hohe Belastung oder fehlendes Fachpersonal, sind aber nicht erst seit der Corona-Krise im Fokus.

Dennoch haben Pflegeberufe nicht an Beliebtheit beim Nachwuchs eingebüßt, im Gegenteil: Im Jahr 2019 begannen 71.300 Menschen eine Ausbildung in einem Pflegeberuf, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Das waren 8,2 Prozent beziehungsweise 5.400 mehr als ein Jahr zuvor. Rund 44.900 Menschen schlossen im vergangenen Jahr ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab.

Zwar wird der Pflegeberuf nach wie vor überwiegend von Frauen angestrebt – 75 Prozent der Anfänger waren zuletzt weiblich – doch auch der Männeranteil ist in den vergangenen zehn Jahren gestiegen: Während er 2009 noch bei 19 Prozent lag, waren im Jahr 2019 ein rund Viertel Männer.

Ralf Loweg / glp