Wer ist in Deutschland vermögend?

Wer in der Vermögensverteilung zu den obersten zehn Prozent gehört, kann sich als wohlhabend betrachten. Jedoch besteht dieses Dezil nicht ausschließlich aus Millionären. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln ist der Frage nachgegangen, wer in Deutschland vermögend ist. Um in Deutschland zu den vermögendsten zehn Prozent zu gehören, müssen Haushalte 477.200 Euro besitzen – zum Beispiel in Form von Immobilien oder Spareinlagen.

Das heißt: Ein Haushalt benötigt in etwa den siebenfachen Betrag des Medianvermögens, also des Vermögens genau in der Mitte der Verteilung, um es ins oberste Zehntel zu schaffen. Zum Vergleich: Bei der Einkommensverteilung befindet sich die Grenze zu den oberen zehn Prozent nur in etwa beim doppelten Medianeinkommen. “Die Vermögen sind hierzulande also merklich ungleicher verteilt als die Einkommen”, folgern die Forscher.

Werden verschiedene Haushaltstypen getrennt betrachtet, fallen die Vermögensgrenzen jedoch sehr unterschiedlich aus. So spiele es eine große Rolle, wie alt der Haupteinkommensbezieher ist. Gehört er beispielsweise zur Gruppe der 55- bis 59-Jährigen, müsse sein Haushalt mindestens 625.000 Euro besitzen, um es ins oberste Zehntel seiner Altersgruppe zu schaffen, rechnet das IW vor. Ist der Hauptverdiener indes unter 30 Jahre alt, reiche ein Vermögen von etwas mehr als 71.000 Euro aus, um zu den reichsten zehn Prozent der Peer-Group zu gehören.

Auch wenn die absolute Spanne geringer ist, sind die relativen Vermögensunterschiede in der jüngsten Altersgruppe besonders groß – hier braucht es das 14-fache des Medianvermögens, um zu den obersten zehn Prozent aufzuschließen, da der Median bei lediglich 5.000 Euro liegt. Bei den 55- bis 59-Jährigen reicht für den Sprung vom Median ins obere Zehntel der Altersgruppe das fünffache Vermögen.

“Mit steigendem Alter nehmen die relativen Unterschiede ab, da die Anzahl der Haushalte zunimmt, die bereits ein gewisses Vermögen aufbauen konnten”, erläutert IW-Ökonomin Judith Niehues. Ebenfalls förderlich für den Wohlstand ist laut Studie die Beziehungskonstellation, in der man lebt: Das Medianvermögen in der Gruppe der Singles und Alleinerziehenden liegt bei 20.000 Euro; zusammenlebende Paare kommen im Mittel auf über 151.000 Euro.

Lars Wallerang / glp

Auf fehlenden Mundschutz angesprochen: Mann greift in der Innenstadt Sicherheitsbeamte an

Mit einem stark alkoholisierten und aggressiven 31-Jährigen bekamen es zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens zu tun, die am Samstagabend in der Ludwigsburger Innenstadt das Tragen der Mund-Nase-Bedeckung im Auftrag der Stadtverwaltung Ludwigsburg überprüfen sollten.

Der 31-Jährige, der keine Mund-Nase-Bedeckung trug, war gegen 23.20 Uhr in der Myliusstraße unterwegs. Er wurde von den beiden 18 und 55 Jahre alten Männern auf die Tragepflicht in der Innenstadt hingewiesen und gebeten, dieser nachzukommen. Hierauf reagierte der Mann sogleich aggressiv. Er schlug die beiden Sicherheitsdienstmitarbeiter. Außerdem versuchte er sie zu treten und spuckte nach ihnen. Aufgrund dessen wurde die Polizei alarmiert. Vorsorglich kam auch eine Rettungswagenbesatzung vor Ort.

Der 31-Jährige wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen und musste bis zum nächsten Morgen in der Gewahrsamseinrichtung des Polizeireviers Ludwigsburg bleiben. Er wird sich wegen Körperverletzung und Verstoßes gegen die Allgemeinverfügung der Stadt Ludwigsburg verantworten müssen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Schwerer Frontalzusammenstoß im Kreis Ludwigsburg

Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am Montag gegen 13.10 Uhr auf der Landesstraße 1137 zwischen Ditzingen und Leonberg im Landkreis Ludwigsburg. Bei dem Frontalzusammenstoß wurden zwei Personen schwer und eine Person leicht verletzt. 

Eine 58 Jahre alte Citroen-Fahrerin war in Richtung Leonberg unterwegs und wollte im Bereich einer leichten Linkskurve ein Fahrzeug überholen. Vermutlich übersah sie hierbei einen entgegenkommenden Mercedes, der mit einem 66 Jahre alten Fahrer und einer gleichaltrigen Beifahrerin besetzt war. In der Folge kam es zu einem Frontalzusammenstoß zwischen den beiden PKW.

Die schwer verletzt 58-Jährige musste von der Freiwilligen Feuerwehr Ditzingen, die mit 23 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen vor Ort war, aus dem Citroen befreit werden. Sie musste von einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Die ebenfalls schwer verletzte Beifahrerin im Mercedes wurde von einem zweiten Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Der 66-jährige Mercedes-Fahrer erlitt leichte Verletzungen und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gefahren.

Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit. Die Abschleppmaßnahmen dauern derzeit noch an. Der Sachschaden wurde auf etwa 60.000 Euro geschätzt. Während der noch andauernen Einsatzmaßnahmen ist die L 1137 im Bereich Ditzingen ab der Einmündung Calwer Straße bis zur Einmündung auf die Kreisstraße 1010 im Bereich Leonberg gesperrt. Die Straßenmeisterei Leonberg kümmert sich um die Straßensperrungen und die Reinigung der Fahrbahn. Der Polizeihubschrauber wurde zur Fertigung von Aufnahmen der Unfallstelle aus der Luft hinzugezogen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

25-Jähriger wird auf Parkdeck in Ludwigsburg von Männern attackiert und weitere Meldungen aus dem Kreis

Ludwigsburg: Gefährliche Körperverletzung auf Parkdeck

Ein 25-jähriger Mann wurde am Freitagabend gegen 21:50 Uhr auf dem Parkdeck des Einkaufszentrums an der Schwieberdinger Straße Opfer eines Angriffs durch eine mehrköpfige Personengruppe. Er wollte zusammen mit seiner Frau in seinem Pkw das Parkdeck verlassen, als sich ihm mehrere Männer in den Weg stellten. Nachdem sie auf den Wagen des 25-Jährigen einschlugen, öffnete er das Fenster der Fahrertür und wurde daraufhin von zumindest einem der Angreifer mehrmals ins Gesicht geschlagen. Er startete daraufhin seinen Wagen und flüchtete zum Polizeirevier. Fast zeitgleich wurde der Polizei eine weitere Auseinandersetzung im Bereich des Parkdecks gemeldet. Bei den sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen machten Polizeibeamte eine zehnköpfige Gruppierung ausfindig. Unter ihnen konnten sie den mutmaßlichen 20-jährigen Angreifer ermitteln, der in seiner anschließenden Vernehmung nicht nur den Angriff auf den 25-Jährigen einräumte, sondern auch den gewalttätigen Übergriff auf einen 41-Jährigen am Sonntag, den 11. Oktober gegen 03:30 Uhr in der Körnerstraße einräumte, bei dem das Opfer schwere Verletzungen erlitten hatte (wir berichteten). Die polizeilichen Ermittlungen zu den Hintergründen dauern noch an.

Hessigheim: 54-Jähriger nach Verkehrsunfall gestorben

Vermutlich aufgrund von gesundheitlichen Problemen ereignete sich am Sonntag gegen 13:25 Uhr auf der Brückenstraße in Hessigheim ein Verkehrsunfall. Ein 54 Jahre alter Motorradfahrer befuhr die Neckarbrücke stadteinwärts. Etwa auf halber Strecke kam der Motorradfahrer auf der Brücke nach rechts von der Fahrbahn ab. Er stieß zunächst gegen einen erhöhten Bordstein und stürzte dann auf den angrenzenden Gehweg. Hinzugezogene Rettungsdienstmitarbeiter kümmerten sich anschließend vor Ort um den Mann. Da sich sein Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert hatte, musste er an der Unfallstelle reanimiert und mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden, wo er am Nachmittag verstarb. Ob Unfallfolgen oder gesundheitliche Probleme zum Tode des Mannes führten, ist derzeit noch unklar. Der entstandene Sachschaden wurde auf etwa 5.000 Euro geschätzt. Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls an der Unfallstelle eingesetzt.

Ludwigsburg-Nord: Von der Fahrbahn abgekommen

Vermutlich unter dem Einfluss von Alkohol war eine 22-Jährige am Sonntag gegen 02:40 Uhr in Ludwigsburg-Nord stadtauswärts unterwegs. Von der Heilbronner Straße wollte die junge Frau mit einem Chrysler nach rechts in die Reuteallee einbiegen. Hierbei war sie mutmaßlich zu schnell und kam nach links von der Fahrbahn ab. Dort prallte sie gegen ein Verkehrszeichen, wodurch ein Gesamtschaden von rund 6.000 Euro entstand. Während der anschließenden Unfallaufnahme führte die junge Autofahrerin einen Atemalkoholtest durch. Da dieser positiv verlief, musste sich die 22-Jährige einer Blutentnahme unterziehen. Zudem wurde der Chrysler abgeschleppt und ihr Führerschein sichergestellt.

Ludwigsburg: Fußgänger bei Unfall leicht verletzt

Mit leichten Verletzungen musste der Rettungsdienst am Montag einen 47-jährigen Fußgänger in ein Krankenhaus bringen, nachdem er gegen 06:10 Uhr in der Bahnhofstraße in Ludwigsburg in einen Verkehrsunfall verwickelt worden war. An der Ecke des Bahnhofsgebäudes überquerte der Fußgänger die Fahrbahn des Busbahnhofs in Richtung Mittelinsel. Zeitgleich wollte ein 50-Jähriger mit einem Werksbus an der Mittelinsel vorbeifahren. Dabei achtete er vermutlich nicht auf den Fußgänger und stieß mit ihm zusammen. Der 47-Jährige wurde in der Folge auf die Fahrbahn geschleudert und verletzt.

Marbach am Neckar-Rielingshausen: Kompost in Brand geraten

Die Freiwillige Feuerwehr Marbach am Neckar rückte am Sonntag gegen 17.15 Uhr in die Alleenstraße in Rielingshausen aus, nachdem dort ein Brand gemeldet worden war. Wie die 20 Einsatzkräfte vor Ort feststellten, hatte ein 45-Jähriger vermeintlich erkaltete Asche auf seinem Komposter entsorgt. Im weiteren Verlauf begann der Komposthaufen zu brennen. Dem 45-Jährigen gelang es das Feuer zu löschen. Die Feuerwehr überprüfte dies schließlich und sorgte dafür, dass es nicht zu einer weiteren Entzündung kommen konnte. Durch den Brand wurde die Fassade eines benachbarten Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen. Der entstandene Sachschaden dürfte sich auf etwa 2.000 Euro belaufen.

Marbach am Neckar: Unfallflucht

Zwischen Freitag 22.00 Uhr und Samstag 12.00 Uhr kam es im Stollenäckerweg in Marbach am Neckar zu einer Unfallflucht. Ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker stieß gegen einen geparkten Audi und hinterließ einen Sachschaden von etwa 5.000 Euro. Das Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144/900-0, bittet um Hinweise.

Steinheim an der Murr: Unfallflucht

Auf dem Parkplatz eines Getränkemarkts in der Steinbeisstraße in Steinheim an der Murr ereignete sich am Samstag zwischen 16.50 Uhr und 17.00 Uhr eine Unfallflucht. Im hinteren Bereich des Parkplatzes hatte eine 18 Jahre alte Frau einen schwarzen Opel abgestellt und war einkaufen gegangen. Als sie etwa zehn Minuten später zurückkehrte, musste sie feststellen, dass die rechte Heckseite ihres PKW Unfallspuren aufwies. Mutmaßlich hatte ein noch unbekannter Fahrzeuglenker den Opel beim Ein- oder Ausparken gestreift. Doch anstatt sich um den Unfall zu kümmern, machte sich der Unbekannte davon. Der Sachschaden dürfte sich auf etwa 1.000 Euro belaufen. Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Tel. 07144/900-0 beim Polizeirevier Marbach am Neckar zu melden.

Ludwigsburg: Auffahrunfall mit einer leicht verletzten Person

Am Samstag gegen 18.45 Uhr befuhr eine 22-jährige Ford Fiesta Fahrerin die Stuttgarter Straße in Richtung Kornwestheim. Da die 22-Jährige etwa auf Höhe der Einmündung Friedrichstraße im Begriff war den Fahrstreifen nach links zu wechseln, bemerkte diese das verkehrsbedingte Abbremsen der vorausfahrenden 70-jährigen Skoda Fahrerin zu spät und fuhr hinten auf. Die 70-jährige Skoda Fahrerin wurde beim Aufprall leicht verletzt und vom Rettungsdienst zur Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert. Sowohl der Ford Fiesta als auch der Skoda waren so stark beschädigt, dass sie abgeschleppt werden mussten. Der Sachschaden an den Fahrzeugen beträgt insgesamt rund 4.000 Euro.

Möglingen: Vier Verletzte bei Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss

Ohne Führerschein und unter Alkoholeinfluss befuhr ein 22-jähriger Opel Fahrer am Samstag gegen 23.30 Uhr die Straße Im Bornrain in Richtung Asperger Straße. Vor der dortigen Einmündung fuhr der 22-Jährige in einer leichten Rechtskurve ungebremst auf eine Verkehrsinsel und prallte gegen eine dortige Straßenlaterne. Die Wucht des Aufpralles war so groß, dass im Opel alle Airbags ausgelöst hatten und sowohl der 22-Jährige Fahrer, als auch drei männliche Mitfahrer im Alter zwischen 21 und 23 Jahren leicht verletzt wurden. Die Verletzten wurden vom Rettungsdienst zur Behandlung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Da beim Opel Fahrer alkoholische Beeinflussung festgestellt worden war wurde diesem zudem eine Blutprobe entnommen. Die Feuerwehr Möglingen war mit zwei Fahrzeugen und sechs Einsatzkräften ausgerückt um die durch den Aufprall umgeknickte Straßenlaterne zu entfernen. Die Höhe des Sachschadens an der Straßenlaterne ist noch unbekannt. Am Opel entstand ein Sachschaden von rund 5.000 Euro.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Polizisten in Ludwigsburg tätlich angegriffen

Wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte hat sich ein 26-jähriger Mann nach seinem Verhalten am Samstagabend in der Stuttgarter Straße zu verantworten. Das teilte das Polizeipräsidium Ludwigsburg am Montag mit.

Der indische Staatsangehörige war gegen 18:15 Uhr einem Polizeibeamten in Zivil auf dessen weg zum Dienst aufgefallen, als er auf Höhe des Forums den Hitlergruß gezeigt, sowie “Heil Hitler” und beleidigende Äußerungen in Richtung des Polizeireviers gegröllt haben soll.

Nachdem der 26-Jährige nunmehr begann, Passantinnen zu belästigen, verständigte der Polizeibeamte seine Kollegen und nahm zu Fuß die Verfolgung auf. Eine Streifenbesatzung war rasch vor Ort und der Tatverdächtige wollte sich bei deren Anblick auf dem Staub machen. Als der Polizeibeamte sich mit seinem Dienstausweis zu erkennen gab und den 26-Jährigen zum Warten aufforderte, wurde er angegriffen und verletzt. Er konnte den Angreifer jedoch zu Boden bringen. Dort wurde der bei der Polizei als Mehrfach- und Intensivtäter geführte Mann von der Streifenbesatzung mit einer Handschließe gefesselt und anschließend in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

red

 

Massiver Umsatzeinbruch: Gastronomie großer Verlierer der Corona-Krise

Regionaler Lockdown, Alkoholverbot, Kontaktbeschränkungen, Sperrstunde: Die aktuellen Verordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen die Gastronomie besonders hart. Die Branche, zu der Restaurants und Cafés, Caterer und Bars gehören, musste seit den coronabedingten Schließungen im März massive Umsatzverluste hinnehmen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, lag der Umsatz im Zeitraum von März bis August 2020 real (preisbereinigt) um 40,5 % unter dem des Vorjahreszeitraums. 

Betrachtet man die einzelnen Monate, ging der Umsatz im April mit 68,3 % gegenüber Vorjahresmonat am stärksten zurück. Seitdem haben sich die Geschäfte kontinuierlich erholt: Im August 2020 fiel der Umsatzrückgang der Gastronomie im Vorjahresvergleich mit 22,3 % schon geringer aus, so die Behörde.

Innerhalb der Gastronomie besonders stark betroffen waren all jene Lokale, die ihr Geld mit dem Ausschank von Getränken verdienen: In dieser Sparte fiel der Umsatz von März bis August 2020 um 45,5 % geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Dagegen konnten Restaurants, Gaststätten und Imbisslokale offenbar mit Lieferdiensten und Ab-Haus-Verkäufen einen Teil des Gästeschwunds kompensieren: Hier lagen die Umsätze von März bis August 2020 um 29,3 % unter denen des Vorjahreszeitraums (Caterer: -42,1 %).

Zahl der Beschäftigten ging im Getränkeausschank um ein Drittel zurück 

Die starken Umsatzrückgänge durch die Corona-Krise führten auch zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der Gastronomie: Diese lagen im Zeitraum von März bis August 2020 um etwa ein Sechstel unter denen des Vorjahreszeitraums (-17,6 %). Während die Caterer und Verpflegungsdienste im selben Zeitraum mit -11,3 % weniger Personal abbauten, büßte der Getränkeausschank mehr als ein Drittel der Beschäftigten ein (-34,6 %). Dabei ist zu beachten, dass Kurzarbeitende weiterhin als Beschäftigte zählen.

Zahl der Insolvenzen geringer als 2019 

Die wirtschaftliche Not spiegelt sich bislang nicht in einem Anstieg der Insolvenzen von Gastronomie-Unternehmen wider. Von März bis Juli 2020 meldeten in dieser Branche 753 Unternehmen Insolvenz an – das waren 126 weniger als im Vorjahreszeitraum und 135 weniger als von März bis Juli 2018. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zum 1. März 2020 ausgesetzt wurde, was über alle Wirtschaftszweige hinweg zu einem Rückgang der Insolvenzen führte. Im Juli 2020 beantragten bundesweit 146 Gastronomie-Unternehmen Insolvenz, das waren 16,1 % weniger als im Juli 2019. Dieser Rückgang entspricht der Gesamtentwicklung: Insgesamt wurden im Juli 2020 in Deutschland 16,7 % weniger Insolvenzen angemeldet als im Vorjahresmonat.

Gastronomiebranche wichtiger Arbeitgeber 

Die Gastronomiebranche erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 65,1 Milliarden Euro. Sie besteht mehrheitlich aus kleineren Unternehmen mit geringeren Beschäftigtenzahlen: Knapp drei Viertel der 186 000 Unternehmen hatten weniger als 10 Beschäftigte. Insgesamt waren zuletzt 1,8 Millionen Menschen in der Gastronomie beschäftigt. Damit ist die Branche durchaus mit größeren Industriesparten in Deutschland vergleichbar: Im Maschinenbau beispielsweise waren 2018 rund 1,1 Millionen Menschen tätig.

red

 

 

RKI meldet am Montag rund 8700 Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist am Montag niedriger ausgefallen. Das ist weniger als in den Tagen zuvor, jedoch für einen Montag nicht ungewöhnlich, da erfahrungsgemäß am Wochenende weniger Tests durchgeführt werden und nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten am Wochenende rechtzeitig übermitteln. So meldeten die Gesundheitsämter an das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen +8.685 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Doch im Vergleich zum Montag vor einer Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen um mehr als 4.000. Damals waren +4.325 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Am Montag vor zwei Wochen waren es nur 2.467 neue Fälle. Am vergangenen Samstag meldete das RKI mit +14.714 Neuinfektionen den höchsten je gemessenen Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. (Stand: 26.10.)

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut RKI mindestens 437.866 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 10.056. Das sind 24 mehr als am Vortag. Rund 321.600 (+4.500) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 26.10.)

red

Verkehrsbericht Ludwigsburg: Welchen Straßen diese Woche gesperrt sind

Der Verkehrsbericht für Ludwigsburg ist gültig ab Montag, 26. Oktober: 

Am Reitweg
Hier besteht bis voraussichtlich Anfang Dezember eine Vollsperrung des Fahrwegs entlang der Lärmschutzwand bis zur Carl-Benz-Straße.

Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd Ostrampe / L 1140
Die Autobahnauffahrt in Richtung Heilbronn ist wieder frei. Bedingt durch die Umbaumaßnahmen an der Ostrampe der Autobahn-Anschlussstelle sind weiterhin Verkehrsbeeinträchtigungen auf der L 1140 möglich.
 
Gebiet Altach
Hier besteht bis Mitte November eine abschnittsweise Sperrung der Feldwege zwischen der Hirschbergschule und der Kläranlage Eglosheim sowie zwischen der Tammer Straße und der Autobahnmeisterei Ludwigsburg. Die Zufahrt zur Kläranlage und zur Hirschbergschule bleibt eingeschränkt frei; die Zufahrt zur Tammer Straße ist für Anlieger ebenfalls eingeschränkt frei.

Auf dem Wasen
Hier besteht eine halbseitige Sperrung im betroffenen Bereich bis voraussichtlich Anfang November.

Brahmsweg (Schlösslesfeldschule)
Es besteht bis voraussichtlich Ende April 2021 eine Vollsperrung auf Höhe des Gebäudes Brahmsweg 30/2.

Bönnigheimer Straße
Hier besteht eine Vollsperrung mit einer örtlichen Umleitung bis voraussichtlich Mitte November.

Dieselstraße
Hier besteht voraussichtlich bis Anfang November zwischen der Römeraue und der Friedenstraße eine halbseitige Sperrung in den jeweiligen Bauabschnitten.
 
Frankfurter Straße
Hier kommt es tagsüber zu kurzzeitige Behinderungen durch eine einspurige Verkehrsführung.
 
Friedrichstraße Nordseite
Hier steht bis voraussichtlich März 2021 zwischen der Solitudestraße und der Stuttgarter Straße nur jeweils eine Fahrspur in jeder Richtung zur Verfügung.

Gänsfußallee
Es besteht voraussichtlich bis Ende November eine halbseitige Sperrung der Gänsfußallee zwischen der Grönerstraße/Hoferstraße und der Brenzstraße mit Einbahnstraßenregelungen (Fahrrichtung von der Hoferstraße in Richtung Schwieberdinger Straße).

Heilbronner Straße /B 27
Hier wird die äußerste Fahrspur wegen Instandsetzungsarbeiten an der Stützwand außerhalb der Hauptverkehrszeiten abschnittsweise gesperrt.

Johannesstraße
Hier besteht bis voraussichtlich Anfang März 2021 eine Vollsperrung im ersten Bauabschnitt zwischen der Mörikestraße und der Wernerstraße sowie im Kreuzungsbereich Wernerstraße, hier besteht eine Sackgassenregelung. Der Anlieger- und Andienungsverkehr ist frei.
 
Kallenberg´sches Areal
Die Leonberger Straße ist zwischen der Solitudestraße und dem Zentralen Omnibus-bahnhof (ZOB) für den Individualverkehr gesperrt. Die Solitudestraße ist halbseitig gesperrt – die Verkehrsführung erfolgt stadteinwärts zwischen der Friedrichstraße und der Leonberger Straße.

Katharinenstraße
Hier besteht eine halbseitige Sperrung bis voraussichtlich Anfang/Mitte November.

Neckarhalde
Hier besteht auf Höhe der Neckarhalde 39 bis voraussichtlich Ende Dezember eine Vollsperrung für den Kfz-, Fußgänger- und Radverkehr. Es besteht eine Umleitung über: Neckarhalde – Herrmann-Wißmann-Straße – Steinäckerstraße.
 
Neißestraße / Pregelstraße
Es besteht bis voraussichtlich Ende Februar 2021 eine Vollsperrung der Neißestraße ab der Abzweigung Pregelstraße.
 
Schillerstraße
Die Schillerstraße ist für den Fahrzeugverkehr in Richtung Westen befahrbar. Der Radverkehr bleibt in beide Richtungen aufrecht erhalten. Der Fußgängerverkehr wird über den Gehweg auf der Südseite geführt. Diese Verkehrsregelung gilt für die Dauer der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2022.   
 
Schmiedgässle / Kronenstraße
Es besteht eine Vollsperrung in den jeweiligen Bauabschnitten bis voraussichtlich
März 2021.
 
Schwieberdinger Straße /Keplerstraße/ Friedrichstraße
Hier steht pro Richtung im Baufeld nur jeweils eine Fahrspur zur Verfügung. Die Zu- und Abfahrt aus den Nebenrichtungen ist eingeschränkt oder teilweise nicht möglich. Die Zu- und Abfahrt aus der Pflugfelder Straße in die Schwieberdinger Straße ist aufgrund der dortigen Baustelle nicht möglich. Die Baumaßnahmen dauern voraussichtlich bis November 2020.

Schwieberdinger Straße 104 bis Wilhelm-Fein-Straße 6
Hier besteht voraussichtlich bis Anfang November eine Sperrung der rechten Fahrbahn der Schwieberdinger Straße in Richtung Autobahn über eine Länge von 75 Metern. Ein Notgehweg ist eingerichtet.

Seeschlossallee / Lichtäcker
Der Feldweg zwischen der Seeschlossallee und Lichtäcker 36 ist voraussichtlich bis Ende November im betroffenen Bereich voll gesperrt.
 
Steinbeisstraße
Es besteht bis voraussichtlich Ende Dezember eine halbseitige Sperrung der Steinbeisstraße zwischen der Schwieberdinger Straße und der Karl-Haußmann-Straße in den jeweiligen Bauabschnitten. Die Fahrt in Richtung Schwieberdinger Straße bleibt möglich.
 
Uferwiesen II
Hier besteht eine Vollsperrung der Anlegestelle. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Untere Kasernenstraße – Parkplatz Untere Stadt
Der Parkplatz Untere Stadt ist im Zuge der Umgestaltung des Walckerparks bis voraussichtlich Mitte/Ende Dezember gesperrt. Im Bereich der Unteren Kasernenstraße, der Oberen Kasernenstraße und der Bietigheimer Straße sind daher die öffentlichen Stellplätze in Anwohnerparkplätze umgewandelt (Bewohnerparkbereich 1).
 
Untere Kasernenstraße
Es besteht eine Vollsperrung zwischen der Bietigheimer Straße und dem Postgässle.
 
Waldäcker III
Hier sind temporäre Einschränkungen bei der Nutzung des Radweges entlang der Schwieberdinger Straße möglich. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Quelle: Stadt Ludwigsburg

Großeinsatz in der Ludwigsburger Innenstadt – Polizei Ludwigsburg zieht Bilanz von Kontrollmaßnahmen

Freitagabend, kurz nach 22:00 Uhr in der Ludwigsburger Innenstadt: Schlagartig fährt ein großes Polizeiaufgebot vor einer Gaststätte in der Karlstraße vor. Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz sichern den Außenbereich, während weitere Polizisten sich Zugang zum Lokal verschaffen. Ab diesem Zeitpunkt ist ein unkontrolliertes Betreten oder Verlassen nicht mehr möglich. Kriminaloberrat Swen Eckloff, der in den Abendstunden verantwortliche Einsatzleiter, erklärt den polizeilichen Einsatz: “Aufgrund eigener Ermittlungen und Hinweisen aus der Bevölkerung verfügt die Kriminalpolizei über Erkenntnisse, dass Personen in der Gaststätte Straftaten verabreden, vorbereiten oder verüben. Dabei handelt es sich insbesondere um Drogenhandel und Körperverletzungsdelikte”. Polizeipräsident Burkhard Metzger hatte aufgrund dieser Erkenntnisse eine Allgemeinverfügung zur Feststellung der Identität und zur Durchsuchung der dort angetroffenen Personen unterzeichnet. Unterstützt durch Urkundensachverständige des Landeskriminalamts Baden-Württemberg überprüften die Einsatzkräfte bei dieser präventivpolizeilichen Maßnahme die Identität von 34 Personen und stellten kleinere Mengen Betäubungsmittel sicher.

“Diese Aktion war eingebettet in eine Vielzahl von Maßnahmen, die wir am Freitag im Rahmen eines Fahndungs- und Kontrolltages im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg durchgeführt haben”, erläutert Polizeivizepräsident Frank Spitzmüller. In der Zeit zwischen 06.00 und 02.00 Uhr standen zahlreiche Kontrollen und polizeiliche Maßnahmen in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen an. Hierzu waren Polizeibeamte im Bereich von Bahnhöfen, Omnibusbahnhöfen sowie öffentlichen Anlagen und Plätzen, in Wohngebieten und auf den Autobahnen im Einsatz. Auch in Gaststätten, Spielhallen und im Rotlichtmilieu wurden sowohl Besucher, als auch die Einrichtungen selbst überprüft. Die Maßnahmen erstreckten sich gerade auf diejenigen Kriminalitätsformen, die häufig im öffentlichen Raum begangen werden und damit das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung besonders beeinträchtigen. Dazu zählen zum Beispiel Raubüberfälle, Wohnungseinbruchsdiebstähle, Sexual- und Rauschgiftdelikte sowie Körperverletzungen. Im vergangenen Jahr 2019 wurden über 40% der registrierten Straftaten im öffentlichen Raum verübt.

Neben den Kontrollen zur Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum stand auch die Bekämpfung des Identitätsbetrugs im Fokus. Gefälschte Dokumente werden in verschiedensten Kriminalitätsbereichen genutzt. So etwa bei Delikten des Urkundenbetrugs, der illegalen Einreise und der Schleusungskriminalität.

Bei allen Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen achteten die Einsatzkräfte natürlich auch auf die Einhaltung der Regelungen der Corona-Verordnung, der in diesem Zusammenhang erlassenen Allgemeinverfügungen der Landratsämter Ludwigsburg und Böblingen sowie der ergänzenden Allgemeinverfügung der Stadt Ludwigsburg.

Insgesamt waren an den polizeilichen Maßnahmen über 400 Einsatzkräfte von Schutz- und Kriminalpolizeidirektion, des Polizeipräsidiums Einsatz und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg beteiligt. Mit der Bundespolizei, dem Fachpersonal der Hauptzollämter Stuttgart und Heilbronn sowie der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Stuttgart und Heilbronn waren auch die Partner der Sicherheitskooperation Baden-Württemberg in den Fahndungstag eingebunden.

Folgendes Ergebnis lässt sich für den Fahndungstag 2020 zusammenfassen:

  • In dem knapp 20 Stunden dauernden Einsatz wurden in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen 1.562 Personen und 506 Fahrzeuge kontrolliert. Zudem fanden Kontrollmaßnahmen in 61Gaststätten statt. 1.252 Dokumente wurden auf ihre Echtheit überprüft.
  • Bereits gegen Mittag stellte sich ein erster bedeutender Fahndungserfolg ein: Autobahnfahnder der Verkehrspolizeiinspektion kontrollierten auf der A 8 bei Rutesheim den Pkw eines 24-jährigen Kroaten und stellten in dessen Fahrzeug rund 20 Kilogramm Marihuana sicher. Der Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen und die Kriminalpolizei übernahm die weiteren Ermittlungen.
  • Im Zuge der polizeilichen Maßnahmen wurden insgesamt 41 Straftaten verfolgt. Darunter 13 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, drei Verstöße gegen das Waffengesetz, neun Fälle der Leistungserschleichung und neun Betrugsdelikte.
  • Im Verlauf des Sicherheitstages wurden 40 Personen vorläufig festgenommen oder in Gewahrsam genommen. Gegen 13 von ihnen bestand bereits ein Haft- bzw. Vollstreckungshaftbefehl.
  • Bei den zusammen mit Lebensmittelkontrolleuren und Mitarbeitenden der Gaststättenbehörden durchgeführten Gaststättenkontrollen in Leonberg, Sindelfingen, Herrenberg und Kornwestheim wurden zudem 24 gaststättenrechtliche Verstöße und 12 Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz aufgedeckt, die eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach sich ziehen werden. Vielerorts wurden aber auch die einschlägigen Vorschriften der Corona-Verordnung nicht beachtet. Die Verantwortlichen müssen in jedem Fall mit einer Nachkontrolle rechnen, bei der die Behebung der Mängel nachgewiesen werden muss.
  • Die Verstöße gegen die Corona-Verordnung nahmen mit 151 auch den Löwenanteil der 227 über den Tag hinweg festgestellten Ordnungswidrigkeiten in Anspruch.

Nach 20 Stunden zieht Polizeivizepräsident Frank Spitzmüller eine positive Bilanz des Fahndungs- und Kontrolltages: “Die sehr dynamische Entwicklung der Corona-Pandemie fordert auch die Polizei. Dazu zählen insbesondere die Erhöhung der sichtbaren Polizeipräsenz und die konsequente Ahndung von Verstößen gegen die aktuellen Regelungen der Corona-Verordnung im Einzelfall. Durch konzentrierte Maßnahmen wie am heutigen Tag machen wir deutlich, dass die Polizei auch in Zeiten wie diesen alles daran setzt, Kriminalität besonders im öffentlichen Raum zu verfolgen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Stefanie Knecht: “Die Menschen haben die Nase voll – oder: wie denken wir Mobilität neu?”

Ein Gastbeitrag von Stefanie Knecht

Das Automobil – seit Jahrzehnten Garant unseres Wohlstands wird geächtet von einer eindimensionalen Verkehrspolitik in Baden-Württemberg. Dieselfahrverbote, einseitige Förderung und Fokussierung auf Elektromobilität setzen tausende von Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie und deren Zuliefererbetriebe aufs Spiel.

Um den Klimawandel aufzuhalten ist neues, intelligentes Denken in der Mobilität gefragt. Wir alle haben verstanden, dass unsere Straßenräume nicht für alle Verkehrsträger ausreichen. Konkurrenz- und Konfliktsituationen nehmen stetig zu, wir dürfen die einzelnen Verkehrsteilnehmer nicht weiter gegeneinander ausspielen.

Allzu oft werden in der Politik Entscheidungen getroffen, die von hoher Ideologie gegen das Automobil geprägt sind. Wir sollten alle gemeinsam mehr auf Innovationen und weniger auf Verbote, sondern auf attraktive Alternativen und Angebote setzen, die Schritt für Schritt langfristig allen Verkehrsteilnehmern und den Klimazielen gerecht werden.

Die Frage muss daher gestellt werden: ist es der richtige Weg, im ersten Schritt Busspuren – wie z.B. auf der Ludwigsburger Schloßstraße – einzurichten und somit neue und längere Staus heraufzubeschwören? Nutzt das dem Klima, werden dadurch Emissionen reduziert? Oder führt dies letzten Endes nur dazu, dass staugeplagte Autofahrer unsere Stadt meiden und dem innerstädtischen Einzelhandel der Garaus gemacht wird?

Dieses und viele weitere Beispiele zeigen, dass Mobilität nicht mehr eindimensional in einzelnen Verkehrsträgern gedacht werden darf: Mobilität braucht Freiheit. Freiheit im Denken, die verhindert, dass Ideologie zum Maß aller Dinge wird.

Ich bin davon überzeugt, dass es nicht Aufgabe der Politik ist, Entscheidungen der Bürger, wie sie sich fortbewegen, zu diktieren. Aufgabe der Politik ist es ebenfalls nicht, einzelne Verkehrsmittel oder Antriebsformen zu verteufeln. Aufgabe der Politik ist es, die richtigen Rahmenbedingungen für den Erhalt der individuellen Mobilität zu schaffen, die den individuellen Lebensentwürfen, Arbeitszeiten und Vorlieben der Menschen entsprechen. Sowohl aus ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen können nur verschiedene Verkehrsträger gemeinsam die Mobilitätsnachfrage einer modernen Gesellschaft befriedigen.

Eine vernetzte und verkehrsträgerübergreifende, also intermodale Mobilität, sollte anstelle ideologischer, einseitiger Verbote das Leitbild sein.  Wir müssen vernünftige Angebote schaffen, die Menschen überzeugen, Verkehr zu vermeiden, wo er vermeidbar ist. Ebenso müssen wir die bestehende Infrastruktur den heutigen Anforderungen anpassen, besonders da, wo seit Jahren nicht mehr investiert wurde.

Ein Beispiel für intermodale Mobilität in Ludwigsburg: Ein neues Parkhaus im Westen der Stadt, nahe der A81 und der hoffentlich bald reaktivierten Bahnlinie nach Markgröningen gelegen, das Menschen animiert, ihr Auto abzustellen und sich mit dem ÖPNV, zu Fuß oder einem Leih-Fahrrad oder -Pedelec weiter fortzubewegen. (s. https://www.fdp-ludwigsburg.de/2020/09/28/stefanie-knecht-fdp-fordert-pr-stadtrandparkhaus-west/).

Diese Idee fand eine breite Unterstützung im Gemeinderat, leider nicht in der Grünen-Fraktion.

Aber gerade die Schaffung solcher neuer Mobilitätsdrehscheiben mit attraktiven Anschlussmöglichkeiten regen zum Umsteigen an und verringern, wie weitere Quartiersgaragen ebenso, innerstädtischen (Parksuch-)Verkehr. So können wir Raum für neue Trassen, z.B. Fahrradwege, schaffen.

Vernunftsorientierte, nachhaltige Verkehrspolitik, unterstützt von digitalen Mobilitäts-Apps und Sharing-Angeboten, nimmt den Menschen mit und regt sie zum Neudenken an.

Es bedarf allerdings auch regionale und -überregionale Maßnahmen, um durchfahrenden Verkehr in Ludwigsburg zu reduzieren, wie z.B. eine Nord-Ost-Umfahrung nach dem Alternativkonzept „Landschaftsmodell Nord-Ost-Ring“ als Tunnelvariante (https://www.landschaftsmodell-nordostring.de), die Pendler landschafts- und umweltschonend an unserer Stadt vorbeiführen.

Zudem hat sich der schienengebundene Verkehr seit 2011, dem Amtsantritt des grünen Verkehrsministers, nicht spürbar verbessert. Viele Verspätungen, hohe Ticketpreise und unzureichende Zusammenarbeit der Verkehrsverbünde steigern nicht die Attraktivität. So sind grüne Kollegen, auch im Stadtrat von Ludwigsburg, gegen eine schnelle Reaktivierung der Markgröninger Linie, die eine hohe Auslastung verspricht. Was den Schienen-Güterverkehr betrifft, stellen wir ebenfalls keinerlei Steigerung fest – die Straße ist auch hier nach wie vor attraktiver. Eins ist klar: wenn man die Verkehrswende möchte, dann muss man an vielen Rädchen drehen, nicht nur Dieselfahrverbote aussprechen und Autofahrer weiter gängeln.

Zudem brauchen wir mehr Mut für Innovationen und müssen Arbeitsplätze, Wohlstand und Klimaschutz zusammen denken!

Die einseitige Fokussierung auf Elektromobilität und Abkehr vom Verbrennungsmotor kostet Tausende von Arbeitsplätzen. Die technologieoffene Weiterentwicklung von Verbrenner, Batterieelektrik und Brennstoffzelle sind Voraussetzung zur Erreichung festgelegter Klimaziele. Elektroautos alleine schaffen das nicht. Ein klares Bekenntnis zum Verbrennungsmotor auf Basis synthetischer Kraftstoffe und Wasserstoff ist das Gebot der Stunde.

„E-Fuels“ sind z.B. synthetische Kraftstoffe, die mithilfe von Öko-Strom, Wasser und CO2 aus der Atmosphäre hergestellt werden. Sie setzen im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen kein zusätzliches CO2 frei. Dieser klimaneutrale Treibstoff kann in sämtliche Verbrennungsmotoren eingesetzt und über das vorhandene Tankstellennetz vertrieben werden. Somit können mit E-Fuels Verbrennungsmotoren klimaneutral betrieben werden! Ganz sicher ist: ohne CO2-neutrale synthetische Kraftstoffe werden die Pariser Klimaziele nicht erreicht.

Lassen wir die Tüftler aus dem Ländle technologieoffen forschen und neue Produkte entwickeln, die wir in die Welt exportieren. Das erhält Arbeitsplätze und sichert unseren Wohlstand.

Info: 

Stefanie Knecht, FDP Kandidatin der Landtagswahlen 2021 im Wahlkreis 12 Ludwigsburg, Stadträtin und Mitglied im Ausschuss „Mobilität, Umwelt und Technik.