Kreishaushalt 2021: Ludwigsburgs Landrat Allgaier kündigt schwere Jahre an

Von Uwe Roth

Der Landkreis Ludwigsburg bekommt die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren. Die Kreisverwaltung möchte im kommenden Jahr 20 Millionen Euro neue Schulden machen, um die laufenden Ausgaben und Investitionen bewältigen zu können. Dazu soll mächtig gespart werden. Allein bei den Personalkosten eine Million Euro. Das hat Landrat am Freitag in seiner Haushaltsrede vor dem Kreistag angekündigt. Dietmar Allgaier kalkuliert 2021 mit einem Minus von 17,3 Millionen Euro, das die Kommunen aber nicht mittragen sollen: „In Anbetracht der schwierigen finanziellen Situation der Städte und Gemeinden ist es vertretbar, dass auch der Landkreis einen Teil seiner Investitionen fremd finanziert“, begründete der Landrat, warum er von einer Erhöhung der Kreisumlage absehen möchte.

Der Haushalt steht nach seinen Worten „auf einem soliden Fundament“. Gleichzeitig warnte er: „Aber ich sage auch ganz klar: 20 Millionen Euro Kreditaufnahme sind kein Pappenstiel.“ Der Haushalt 2021 sei getragen „vom Rückenwind der letzten Boomjahre. Aber der Wind dreht sich.“ Allgaier schwor die Kreisräte auf harte Jahre ein. Die volle Auswirkung der Mindereinnahmen durch den Lockdown bekomme der Kreis erst 2022 mit voller Wucht zu spüren, warnte er. Neben den Pflichtausgaben müsse in die Kreiskliniken „im dreistelligen Millionenbereich“ investiert werden. „Diese Schuldenlast schlägt dann bei uns im Haushalt mit Zins und Tilgung durch.“ Dickster Ausgabeposten, an dem nicht gerüttelt werden kann, ist der Bereich „Jugend und Soziales“ mit 64 Prozent Anteil am Haushaltsvolumen. Das entspricht einem Betrag von rund 444 Millionen Euro. Um den Busverkehr im Landkreis finanziell nicht untergehen zu lassen, der nach dem ersten Lockdown weiter unter einem Fahrgastschwund leidet, hat die Kreisverwaltung vorsorglich 3,2 Millionen Euro eingestellt.

Ein Drittel der gesamten Ausgaben im Kreishaushalt finanzieren die 39 Städte und Gemeinden im Landkreis über diese Umlage. Würde die Kreisverwaltung auf neue Schulden verzichten, müssten die Kommunen das Haushaltsloch füllen. Der Jahresetat des Landkreises beträgt 720,8 Millionen Euro. 254 Millionen Euro finanzieren die Kommunen. Welchen Anteil jede einzelne von diesem Betrag übernimmt, wird mit einem Hebesatz berechnet. Dieser liegt bei aktuell 27,5 Prozentpunkten. Wie viel eine Kommune an den Kreis abführen muss, ist unter anderem von der dort festgestellten Steuerkraft abhängig. Je reicher eine Stadt oder Gemeinde ist, umso mehr muss sie zahlen.

Die Kreisverwaltung kann den konstant bleibenden Hebesatz deswegen hinnehmen, weil die Berechnungsgrundlage 2019 ist, in dem von Corona noch nichts zu spüren war und die kreiseigenen Gemeinden noch kräftig verdient haben. Sie steuern, weil die Einnahmen sprudelten wie selten zuvor, im nächsten Jahr zehn Millionen Euro mehr bei als im laufenden (Berechnungsgrundlage das Jahr 2018). Die Mindereinamen wegen Corona bekommt der Landkreis folglich erst 2022 zu spüren. „Dies dann aber mit voller Wucht“, warnte der Landrat. Dann komme der Landkreis um eine Anhebung des Hebesatzes für die Kreisumlage nicht herum. 2022 soll es ein Prozentpunkt mehr werden. Für die darauffolgenden Jahre kündigte Allgaier weitere Anhebungen in noch unbekannter Höhe an. Diese müssen vom Kreistag aber beschlossen werden. Da unter den Kreistagsmitgliedern zahlreiche Oberbürgermeister, Bürgermeister und Gemeinderäte sind, achten diese darauf, dass der Hebesatz möglichst gering bleibt, um den eigenen Haushalt zu schonen. Änderungen an der Kreisumlage ist meistens ein Tauziehen zwischen Kreisverwaltung und dem Kreistag.

Der Landrat versicherte in seiner Haushaltsrede, dass bei der internen Planung alles getan worden sei, die Ausgaben so gering wie möglich zu halten. So sei es gelungen, den „Fehlbetrag im Ergebnishaushalt von ursprünglich 30 Millionen Euro auf aktuell 17 Millionen Euro zu reduzieren“. In der Kreisverwaltung sei dazu eine Streichliste herumgegangen. Um die Einsparquote für die Zukunft weiter zu verbessern, möchte Allgaier die Verwaltungsarbeit effizienter gestalten. Dafür wird eine externe Beratungsagentur beauftragt. „Selbstverständlich werde ich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Prozess miteinbeziehen. Denn die Beschäftigten können am besten Auskunft über die Abläufe geben“, kündigte er an. In den kommenden Wochen werden die Ausschüsse und der Kreistag über den Haushaltsplan beraten und ihre Änderungswünsche einbringen. Erst danach wird Haushalt 2021 endgültig verabschiedet.

RKI meldet am Samstag neuen Höchstwert an Neuinfizierten

Die Zahl der neu registrierten Coronavirus-Infektionen erreichte am Samstag einen neuen Höchstwert. Das RKI meldete weitere 14.714 Corona-Fälle. Vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden noch bei 7.830. (Stand: 24.10.) Gestern wurden 11.242 Fälle gemeldet.

Aufgrund einer technischen Störung beim RKI sind die neuen Fallzahlen aber nur bedingt mit den Vortagen vergleichbar. Nicht alle Gesundheitsämter konnten am Donnerstag ihre Fallzahlen übermitteln. Diese wurden mit der Veröffentlichung der Daten am Samstagmorgen nachgereicht.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut RKI mindestens 418.005  Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 10.003. Das sind 49 mehr als am Vortag. Rund 314.100 (+3.400) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 24.10.)

red

Ludwigsburg begegnet Verkehrsinfarkt mit digitaler Technik

Von Uwe Roth

Ludwigsburg erstickt im Stau – mehr als andere Städte im Umkreis. Diese Feststellung der Stadtverwaltung wiederholt sich seit Jahren, ohne dass sich augenscheinlich etwas ändert. Während der Rushhour morgens und abends bricht öfter mal der Verkehr zusammen. Die Anwohner in den Nebenstraßen verzweifeln am Schleichverkehr. Das ist besonders in der Südstadt und der Weststadt der Fall. Inzwischen hat die Stadtverwaltung für zwölf Millionen Euro ihr Verkehrsleitsystem digitalisiert, das Besserungen bringen soll. Das Projekt ist nach Mitteilung der Stadt soweit abgeschlossen. Die Hälfte der Kosten trug die Bundesregierung. Digitalisiert bedeutet, Techniker rüsteten den Computer an jeder Ampelanlage im Stadtgebiet entsprechend auf. Die Recheneinheit steckt in einem grauen Schaltkasten am Straßenrand und war zum Teil über 30 Jahre alt.

Nun ist sie auf dem neuesten Stand und mit dem städtischen Verkehrsrechner verbunden. Zudem wurden Kontaktschleifen in den Straßenbelag gelegt. Nun hat die Stadtverwaltung jederzeit auf dem Bildschirm, wie viele Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind. Anhand der Daten ermittelt der Verkehrsrechner den besten Mix aus Rot- und Grünphasen. Im Ergebnis verbessert sich der Verkehrsfluss. Die Leittechnik hat außerdem die Aufgabe, Busse und Rettungsfahrzeuge im Einsatz über eine entsprechende Änderung der Lichtsignale gegenüber dem anderen Verkehr zu bevorzugen. Das System ist selbstlernend. Es soll nach und nach erkennen, an welchen Stellen es Verbesserungsbedarf gibt und die Verkehrslenkung nachjustieren.

Soweit die Theorie. In der Praxis wäre ein zähfließender Verkehr bereits ein Erfolg anstatt der tatsächlichen Anhäufung von Staus. Bürgermeister (BM) Michael Ilk ist in der Stadt für die Mobilität zuständig ist. Er sagt, die Wirkung der Digitalisierung auf den Verkehrsfluss dürfe nicht unterschätzt werden. „Was die Technik bewirken kann, zeigt sich erst, wenn die digitale Technik ausfällt“, stellt er fest. Im analogen Modus ginge dann gar nichts mehr. „Das System funktioniert recht gut“, versichert Ilk. Und liefert nützliche Daten für die Planung: Bislang mussten die Verkehrsmengen geschätzt oder aus einer klassischen Verkehrszählung durch Menschenhand abgeleitet werden. Nun geben die Kontaktschleifen ein tagesaktuelles Bild. Beim Studium aktueller Zahlen musste Oberbürgermeister Matthias Knecht einigermaßen frustriert feststellen, dass Ludwigsburgs Straßen schon wieder genauso verstopft sind wie vor dem ersten Lockdown, ausgelöst von der Corona-Pandemie.

Von der Hoffnung der Rathausspitze, dass der wochenlange Stillstand das Mobilitätsverhalten der Bürger zumindest etwas verändert, sie davon abringt, jede kurze Strecke mit dem Auto zu fahren, ist nichts geblieben. Vor der Corona-Krise lag die Zahl der Fahrzeuge in der Schlossstraße bei täglich über 50000. In den Tagen des Lockdowns sank sie teilweise auf 30000. Also rund 20000 Autos und Lkw weniger. Seit Mitte September werden die 50000 wie gewohnt überschritten. „Nach unseren Zahlen hat der Individualverkehr wieder deutlich zugenommen. Das schließt den Radverkehr mit ein. Es sind einige aufs Rad umgestiegen. Der Busverkehr ist leider eindeutig der Verlierer“, stellt BM Ilk fest. Seine Vermutung ist, dass Menschen vom Bus aufs Auto umgestiegen seien, da sie sich in ihrem Pkw vor einer Infektion geschützter fühlten.

Ilk verweist darauf, dass im Moment die Verkehrslage außergewöhnlich sei, da die verdichtete Zahl von Baustellen die Staus in die Länge zöge. Dies seien aber nicht nur städtische, sondern auch die des Regierungspräsidiums, das die Sperrung der Autobahnabfahrt Ludwigsburg-Süd verantwortete. Auch diese Großbaustelle bringe zusätzlichen Verkehr in die Stadt. „Die Autobahn ist täglich eingestaut. Die Stadt leidet unter dem Ausweichverkehr.“ Kritiker der städtischen Verkehrspolitik verweisen hingegen darauf, dass nicht nur die Autobahn und die temporären Baustellen die Ursache für den vermehrten Staus seien, sondern die neuen dauerhaft eingerichteten Busspuren und Tempo 40 auf einigen Hauptstraßen.

Ilk hält dagegen, dass schlicht die Verkehrsmenge für die Stadt zu hoch und jenseits der Schmerzgrenze sei. Verkehrsexperten bestätigen das: Beseitige man auf den Straßen sämtliche Hindernisse, würde der Verkehr nicht automatisch flüssiger. Denn es kämen noch mehr Autos mit noch höheren Geschwindigkeiten in die Stadt. Die grundlegenden Fehler der städtischen Verkehrspolitik reichen auch in Ludwigsburg in die 1960er und 1970er zurück, als die Baumalleen in der Friedrichstraße und der Stuttgarter Straße/Schlossstraße rigoros dem Verkehr geopfert wurden. Mit zunehmenden Kfz-Zulassungszahlen wuchs nicht nur der innerstädtische Verkehr, sondern vor allem der Durchgangsverkehr von Ost nach West und von Nord nach Süd.

Gegen den Fehler, aus Ludwigsburg eine Auto-gerechte Stadt zu machen, kämpft die Stadt seit 50 Jahren an. Mit wenig Erfolg: Wer aus dem Remstal mit dem Pkw oder mit dem Lkw zur Autobahn strebt, wird vom Navi unweigerlich durch die Innenstadt geleitet. Die digitale Technik beeinflusst das Mobilitätsverhalten der Menschen nur bedingt, zeigt sich spätestens nach Ende des (ersten) Lockdowns. Ludwigsburg kämpft gegen den Verkehrsinfarkt mit digitaler Technik, wird diesen letztendlich aber kommunalpolitisch verhindern müssen.

Stadt Stuttgart beschränkt Teilnehmerzahl bei Messen, Ausstellungen, Kongressen und Sportveranstaltungen

Öffentliche Messen, Ausstellungen und Kongresse dürfen nach einer erweiterten Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt ab dem 25. Oktober nur noch mit maximal 100 gleichzeitig anwesenden Teilnehmern stattfinden. Diese Regelung gilt auch für Sportveranstaltungen. Die Einschränkungen gelten bis Sonntag, 8. November, 24 Uhr. Das gab das Stuttgarter Rathaus am Freitag bekannt.

Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen passt die Landeshauptstadt Stuttgart ihre Maßnahmen an, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, gibt die Verwaltung in ihrer Mitteilung bekannt. Da besonders bei großen Veranstaltungen wie Messen, Ausstellungen, Kongressen und Sportveranstaltungen viele Besucher dicht aufeinandertreffen, ist es notwendig, die Anzahl der Teilnehmer zu begrenzen. Neben der Einschränkung der Teilnehmerzahl sind das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, die Einhaltung des Mindestabstands und eine gute Hand- Hygiene wesentliche Bestandteile des Infektionsschutzes, heißt es in der Mitteilung weiter.

Bei Vorlage eines erweiterten Hygienekonzepts können vom Amt für öffentliche Ordnung im Einzelfall Veranstaltungen mit bis zu 500 Besuchern genehmigt werden. Bei Messen, Ausstellungen und Kongressen zählt das Personal der Aussteller zu den höchstens zulässigen 500 Personen.

red

So helfen FFP2-Masken

Maskenmuffel sind noch immer weit verbreitet – selbst in öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Einkaufen. Um sich vor einer möglichen Übertragung des Corona-Virus zu schützen, greifen immer mehr Menschen zu sogenannten FFP2-Masken. Doch bieten die auch einen größeren Schutz im Vergleich zur herkömmlichen Mund-Nasen-Abdeckung?

Eigentlich sind die FFP2-Masken für Pflegekräfte und Ärzte gedacht, da der enthaltene Partikelfilter auch virenverseuchte Tröpfchen aus der Atemluft entfernt. “Für den Selbstschutz beim Einatmen sind diese Masken also effektiver als Alltagsmasken”, so Dominic Dellweg, Chefarzt für Pneumologie am Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, zum Gesundheitsportal apotheken-umschau.de.

Doch FFP2-Masken bieten auch einen höheren Fremdschutz als der herkömmliche Mund-Nasen-Schutz, denn sie müssen laut europaweit einheitlicher Norm mindestens 95 Prozent der Partikel wegfiltern, so eine im Fachblatt “Science Advances” veröffentlichte Studie. Allerdings gilt das nur, wenn die Masken kein Ventil für die Ausatmung haben. Der Grund: Masken mit Ausatmungsventil filtern nur die eingeatmete Luft und bieten daher weniger Fremdschutz.

Die Verwendung einer FFP2-Maske ist durchaus mit Anstrengung verbunden. Wegen des eingebauten Filters stößt man beim Atmen auf Widerstand. Die zusätzliche Anstrengung der Atemmuskulatur ist mit dem Atmen durch einen Strohhalm vergleichbar und mit Luftnot verbunden. Deswegen sollte man sich genau überlegen, welche Aktivität man mit der Maske vor dem Gesicht bewältigen will und über welchen Zeitraum hinweg, so die Experten.

Weil sich die Filterleistung von FFP2-Masken etwa durch die Atmung oder einem Waschgang verringert, eignen sie sich nicht zur Wiederverwendung. Beim Kauf einer FFP2-Maske sollte unbedingt auf die Kennzeichnung DIN EN 149:2009-08 geachtet werden. Beim Tragen selbst ist die Passgenauigkeit wichtig, Bartträger sollten sich rasieren: Nur wenn die Maske luftdicht auf der Haut abschließt, kann die Filterleistung voll ausgeschöpft werden.

Rudolf Huber / glp

Die Kauftricks im Supermarkt

Alles genau durchdacht – mit einem Ziel: Bei der Warenplatzierung im Handel wird kaum etwas dem Zufall überlassen. Was wo und wie steht, hat System. Ziel ist immer der maximale Umsatz. Dabei verleiten vermeintliche Rabatt- und Sparangebote zu ungeplanten Spontankäufen. Die sind meist nicht nur teurer, sondern fördern Überfluss und Lebensmittelverschwendung. Die Verbraucher Initiative kennt die häufigsten Tricks.

– Es fängt mit dem Einkaufswagen an: sperrig und nach vorne abfallend suggeriert er ständig “da geht noch mehr rein!”

– Auch die Ladenarchitektur ist nicht zufällig gewählt. Oft finden sich Grundnahrungsmittel wie Eier und Milch weit hinten und verteilt, so dass man auf dem Weg dahin an möglichst vielen Regalen vorbeikommt – und spontan zugreift.

– Lockangebote mit Aussagen wie “nur für kurze Zeit” oder “limitierte Auflage” erzeugen das Gefühl, sofort zugreifen zu müssen. Oft ist das vermeintlich “rare” Produkt aber gar nicht knapp oder dauerhaft lieferbar.

– Nimm drei, zahl zwei: Bei solchen Angeboten ist der Preis oft hoch genug angesetzt, um das “Gratis”-Produkt mit abzudecken. Am Ende bezahlt man oft mehr, als wenn man ein Alternativ-Produkt gekauft hätte.

– Häufig werden Preise in Raten angegeben, selbst wenn gar keine Ratenzahlung möglich ist, etwa mit Aussagen wie “nur 6,49 Euro/Monat”. Die Anschaffung soll dadurch günstiger erscheinen als sie ist, so die Verbraucher Initiative.

– Preisschilder in Signalfarben sollen Preisnachlasse suggerieren, obwohl es gar keinen Rabatt gibt. Günstige Ware befindet sich meist in den unteren Regalen (“Bückzone”). In der “Greifzone” steht das, was die höchste Marge verspricht.

– Gern stellen Händler je ein günstiges, mittelpreisiges und ein teures Produkt gemeinsam aus. Der scheinbare Vergleich soll in dem Fall zum Kauf des mittelpreisigen Artikels animieren, der die höchste Marge bringt.

Rudolf Huber / glp

Bei Herzschwäche besteht Handlungsbedarf

Eine beginnende Herzinsuffizienz muss behandelt werden. Denn sie kann schnell voranschreiten und den gesamten Körper immer weiter schwächen. Erste Anzeichen können Erschöpfung, Brustenge oder Luftnot beim Treppensteigen oder Bergaufgehen sein – sie werden oft mit Alterserscheinungen verwechselt.

Heilen kann man die Herzinsuffizienz zwar nicht, doch das Fortschreiten der Erkrankung kann deutlich verlangsamt werden, wenn es früh genug erkannt wird. Für wen Stufengehen beschwerlich wird oder wer allgemein eine verringerte Leistungsfähigkeit und verstärkte Müdigkeit beobachtet, für den gilt: Unbedingt für einen Check-up den Arzt aufsuchen. Bis zum Termin kann ein Symptomcheck zum Beispiel auf www.herzklappenhilfe.de erste Hinweise liefern, ob eine Herzschwäche vorliegt.

Doch nicht nur bei den ersten Symptomen sei der Arztbesuch ein Muss, sagen Experten. Auch in Zeiten von Corona und der beginnenden Erkältungssaison seien regelmäßige Arztbesuche für Menschen mit Herzinsuffizienz wichtig. Denn in allen Stadien der Erkrankung stünden effektive Behandlungs- und Diagnostikmethoden zur Verfügung.

Das Befinden verbessern kann zum Beispiel eine Herzklappenreparatur. Zu den privaten Anbietern gehört das Unternehmen Abbott mit mehreren Therapieansätzen für Patienten mit Herzinsuffizienz – bis hin zu Alternativen zu einer Herztransplantation. “HeartMate 3” von Abbott etwa ist ein Herzunterstützungssystem, das die verminderte Leistung des Herzens ausgleichen soll.

Umfangreiche weiterführende Informationen für Patienten und deren Angehörige bieten die diesjährigen Herzwochen der Deutschen Herzstiftung vom 1.bis 30. November 2020 mit vielen digitalen Angeboten zum Thema Herzinsuffizienz.

Lars Wallerang / glp

Reifenplatzer – und was dann?

Ein bei hoher Geschwindigkeit platzender Reifen bringt die meisten Autofahrer an den Rand ihrer Belastbarkeit. Dabei sind gerade wenn das Auto scheinbar außer Kontrolle gerät, Ruhe und besonnenes Reagieren gefordert, um nicht in der Leitplanke oder irgendwo abseits der Straße zu landen.

Meist, und das ist die gute Nachricht, kündigt sich eine Reifenpanne vorher an: Der aufmerksame Autofahrer nimmt wahr, dass sein Fahrzeug immer stärker in eine Richtung zieht und sich beim Fahren “schwammig” anfühlt. Das liegt in der Regel daran, dass ein Reifen Luft verliert. Wenn sich das Verhalten des Wagens beim Fahren verändert, er sich also anders als normal anfühlt, sollte man so schnell wie möglich den Reifendruck kontrollieren, so das Goslar-Institut der HUK Coburg.

Ändert sich das Fahrverhalten schlagartig, ist Feingefühl gefragt. Denn wer in einer solchen Situation mit heftigem Bremsen oder hektischen Lenkbewegungen reagiert, kann leicht die Gewalt über das Fahrzeug verlieren, es schleudert unkontrolliert und kommt häufig von der Straße ab.

Unter Kontrolle halten lässt sich ein Auto bei einem plötzlichen Reifendruckverlust nur mit Nervenstärke und Besonnenheit. Also indem man versucht, das Steuer möglichst ruhig in Geradeausstellung zu halten und den Wagen, wenn er stabil in der Spur bleibt, vorsichtig an den Fahrbahnrand zu lenken. Gerät das Fahrzeug jedoch ins Schleudern, sollte man vorsichtig gegenlenken, also in die andere Richtung als das Auto selbst “will”. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefordert, weil schon ein wenig zu viel Lenkradeinschlag den Wagen in noch heftigere und nur noch schwer kontrollierbare Schleuderbewegungen versetzen kann.

Ganz wichtig dabei: Bloß kein wildes Kurbeln, wie es oft in Action-Filmen gezeigt wird! Fängt sich das Auto wieder, kann man zart bremsen. Wenn das Auto jedoch richtig ins Schleudern gerät, empfehlen Experten als Ultima Ratio, “voll in die Eisen zu steigen”.

Laut ADAC erleben Autofahrer im Schnitt alle zehn Jahre eine Reifenpanne. Als häufigste Ursache gilt ein zu niedriger Druck. Als wichtigste Präventionsmaßnahme gegen Reifenpannen raten Experten deshalb auch dringend zu regelmäßigen Kontrollen, und zwar alle 14 Tage.

Rudolf Huber / glp

Maskenpflicht ab Samstag auch im Blühenden Barock Ludwigsburg

Maskenpflicht nicht nur im Innenstadt-Bereich der Stadt Ludwigsburg. Aufgrund rasant steigender Corona-Infektionszahlen gilt ab Samstag 24.10.2020 auch im gesamten Gelände des Blühenden Barock und im Märchengarten eine generelle Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (“Alltagsmaske”). Das gab das Blühende Barock Ludwigsburg am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Infektionsgefahr im Freien ist zwar laut RKI wesentlich geringer als in geschlossenen Räumen, aber die Verantwortlichen des Blühenden Barock wollen nichts untersucht lassen, auch ihren Teil zur Eindämmung bzw. nicht weiteren Ausbreitung des Corona-Virus beizutragen, heißt es in der Mitteilung des Blüba.

Die Maskenpflicht gilt für Erwachsene und für Kinder ab 6 Jahren. Wie allgemein üblich kann zum Verzehr von Speisen in der Gastronomie die Maske abgenommen werden. Auf dem Weg zum Tisch oder etwas zur Toilette gilt aber dennoch die Maskenpflicht, d.h. erst wer am Tisch sitzt kann die Maske abnehmen, heißt es weiter.

Die Maskenpflicht gilt auch für die Mitarbeiter des Blühenden Barock oder beispielsweise der Kürbisausstellung oder Gastronomie, sofern sie nicht in entsprechendem Abstand zu den Besuchern tätig sind oder entsprechende andere Schutzvorkehrungen getroffen sind.

Diese Maskenpflicht gilt bis auf weiteren, also auch bei der abendlichen Ausstellung “‘Leuchtende Traumpfade’, die am 31.10.2020 beginnt. Sogenannte Gesichtsvisiere sind keine Alternative zur Maske! Dies wurde in Abstimmung mit der Stadt Ludwigsburg und dem Land Baden-Württemberg festgelegt.

red

RKI meldet erneut mehr als 11.000 Neuinfizierte

Nach Angaben des RKI sind die Neuinfiziertenzahlen in Deutschland am Freitag fast so hoch gewesen wie gestern. So meldeten die Gesundheitsämter an das Robert-Koch-Institut am Freitagmorgen + 11.242 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Gestern wurden +11.287 Fälle registriert. Das sind rund 4000 mehr als am Freitag vor einer Woche. Damals wurden 7.334 .Fälle registriert. (Stand: 23.10.)

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut RKI mindestens 403.291 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.954. Das sind 49 mehr als am Vortag. Rund 310.200 (+4.200) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 23.10.)

red