Reiselust wird wegen Corona weiter gebremst

Der Flugverkehr leidet weiterhin stark unter der Coronakrise. Das zeigen Zahlen des Flughafenverbandes ADV. So findet nur eine langsame Erholung der Verkehrszahlen statt, die Nachfrage entwickelt sich weniger dynamisch als erhofft. Von Januar bis Juli wurden an deutschen Flughäfen 44,7 Millionen Passagiere gezählt (An- und Abflug), das ist ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 68,5 Prozent.

Bitter ist der Blick auf den Juli. Knapp 4,9 Millionen Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen (An- und Abflug) – das sind 80,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Der innerdeutsche Verkehr fällt um minus 80,2 Prozent, der Europa-Verkehr geht um 76,8 Prozent zurück und die Interkontinental-Verbindungen fallen um 93,5 Prozent im Vergleich zu 2019. Hinzu kommt: Das Cargo-Aufkommen fällt um 7,4 Prozent, die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen geht ebenfalls zurück, und zwar um 62,9 Prozent.

Anfang Juli nahmen eine Reihe von Airlines ihren Flugbetrieb wieder auf. Die Nachfrage wird bestimmt durch die Touristik an die europäische Mittelmeer- und die Schwarzmeerküste sowie durch private Flüge. In der Mitte des Sommers deutet sich aber laut ADV noch keine Trendumkehr an, auch die Aufhebung der Reisewarnung für die EU-Staaten und die Wiederaufnahme von Flügen hat nur zu einer begrenzten Nachfrageerholung geführt. Denn die Verunsicherung der Reisenden gegenüber den gesundheitlichen Rahmenbedingungen in wichtigen Urlaubsländern bremst die Reiselust.

Andreas Reiners / glp

 

Wirtschaftsleistung sinkt um 9,7 Prozent

etzt ist es amtlich: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem ersten Quartal um 9,7 Prozent gesunken. Laut des Statistischen Bundesamtes (Destatis) fiel der massive Rückgang des BIP damit nicht ganz so negativ aus wie in der Schnellmeldung am 30. Juli 2020 berichtet, damals war noch von minus zehn Prozent die Rede.

Trotzdem war der Einbruch der deutschen Wirtschaft damit deutlich stärker als während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 (minus 4,7 Prozent im ersten Quartal 2009) und der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen für Deutschland ab dem Jahr 1970. Bedingt durch die anhaltende Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen brachen die privaten Konsumausgaben im zweiten Quartal um 10,9 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres ein. Die Investitionen in Ausrüstungen – also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge – gingen sogar um 19,6 Prozent zurück.

Auch die Bauinvestitionen waren im zweiten Quartal mit minus 4,2 Prozent deutlich rückläufig. “Stabilisierend wirkten lediglich die Konsumausgaben des Staates, die um 1,5 Prozent höher waren als im Vorquartal”, so das Bundesamt. “Sie verhinderten einen noch stärkeren Rückgang des BIP.”

Das Finanzierungsdefizit des Staates betrug im ersten Halbjahr 2020 nach vorläufigen Destatis-Ergebnissen 51,6 Milliarden Euro.

Rudolf Huber / glp

Verbraucherzentrale: Alternative Knabberprodukte oft eine “Mogelpackung”

Ein gesundes Image kann täuschen. Verbraucher sollten deshalb bei den Alternativen zu herkömmlichen Chips und Snacks nicht darauf hereinfallen, dass Gemüsechip-Produkte und Knabberartikel aus Getreide und Hülsenfrüchten angeblich gesünder seien als Kartoffelchips oder Erdnussflips. Denn das sind sie nicht, so lautet das Fazit eines Nährwertchecks, den die Verbraucherzentrale NRW durchgeführt hat.

Chips oder Snacks aus Roter Bete, Pastinaken, Süßkartoffeln, Mais, Bohnen, Linsen oder Erbsen sind demnach zu fett, zu salzig oder zu kalorienreich. 80 alternative Gemüsechip-Produkte und Knabberartikel aus Getreide und Hülsenfrüchten wurden dabei untersucht. Die Verbraucherzentrale fordert ein leicht verständliches Nährwert-Logo nicht nur bei Chips, Sticks und Flips: “Hohe Fett-, Salz- und Kalorienangaben sollten auf Lebensmittelverpackungen generell deutlich sichtbar gekennzeichnet werden”, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW.

Konkrete Beispiele zeigen das Problem aus. Kartoffel-Chips enthalten in der Regel über 530 Kilokalorien und 33 Gramm Fett pro 100 Gramm, sodass eine Portion von 60 Gramm bereits rund ein Drittel des Tagesbedarfs an Fett abdeckt. Gepuffte Erdnuss-Flips sorgen mit durchschnittlich 500 Kilokalorien und 25 Gramm Fett pro 100 Gramm für etwas weniger Körperfett. Doch im Schnitt haben Gemüse-Chips mit 500 Kilokalorien und 32 Gramm Fett pro 100 Gramm kaum einen geringeren Energiegehalt als die Kartoffel-Klassiker.

Die Snackprodukte auf Basis von Linsen, Erbsen und Co. weisen im Vergleich zu herkömmlichen Chips mit durchschnittlich 16 Gramm Fett pro 100 Gramm und 440 Kilokalorien einen etwas geringeren Energiegehalt auf. Gepuffte Snacks, bei denen stärkehaltige Pflanzensamen durch Hitze und Druck in aufgebauschte Flips und Knusperecken verwandelt werden, schneiden auch durch ihr geringes spezifisches Gewicht am besten ab. Hier reicht die Spannweite von 380 Kilokalorien und 1,8 Gramm Fett bis 480 Kilokalorien und 23 Gramm Fett pro 100 Gramm.

Hersteller wie Intersnack Deutschland, Kühne und TerraSana würden den Blick von gesundheitsbewussten Knabberfans durch ungewöhnliche, neuartige Zutaten und vermeintlich gesundheitsförderliche Eigenschaften auf ihre Produkte lenken und suggerierten so einen Genuss ohne Reue, heißt es. Vor allem der Hinweis auf deutlich geringere Fettgehalte als in herkömmlichen Snacks auf den Verpackungen sorgt laut Verbraucherzentrale dafür, dass viele Verbraucher erst gar nicht auf die Idee kommen, die Nährwertangaben genauer unter die Lupe zu nehmen. So bleibt die Tatsache oft unentdeckt, dass der Kaloriengehalt der vermeintlich gesunden Snacks kaum geringer ist als der von Chips-Klassikern.

Egal ob aus Kartoffeln, sonstigem Gemüse oder aus Hülsenfrüchten: Chips- und Knabberprodukte sollten aufgrund ihrer Energiedichte nur in Maßen verzehrt werden. Um nicht der Versuchung zu erliegen, den Inhalt einer Tüte auf einmal zu verdrücken, empfehlen die Verbraucherschützer, nur eine Portion in eine kleine Schale abzufüllen und den Rest samt Tüte schnell wieder in den Schrank zu sperren.

Andreas Reiners / glp

Lage bei Zulieferern weiter angespannt

Die Zulieferer in der Automobilindustrie benötigen einen langen Atem und eine Menge Geduld. Denn jeder zweite rechnet damit, dass erst im Jahr 2022 das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird, jeder zehnte sogar erst im Jahr 2023. Das sind die Ergebnisse einer Umfrage des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) unter den Zuliefer-Unternehmen.

Die Lage ist weiterhin sehr angespannt. Denn zwei Drittel der vom VDA befragten Unternehmen gibt an, dass die Kapazitäten derzeit nur zu 50 bis 75 Prozent ausgelastet sind. Trotzdem arbeitet nur bei etwa einem Viertel der Zulieferer mehr als die Hälfte der Belegschaft kurz. Etwa 60 Prozent der Unternehmen geben an, wegen der Corona-Krise zusätzlichen Personalabbau zu planen. Rund die Hälfte dieser Unternehmen will fünf bis zehn Prozent der Stellen abbauen. Etwa ein Drittel aller befragten Unternehmen hat dagegen Pläne, mehr als zehn Prozent des Personals abzubauen.

Annähernd 40 Prozent der Unternehmen haben bereits im Zuge des Transformationsprozesses und damit vor Beginn der Corona-Krise geplant, Produktion ins Ausland zu verlagern. Über zwei Drittel davon geben nun an, diese Planungen aufgrund der Corona-Krise zu beschleunigen.

Immerhin: Über 80 Prozent der Unternehmen geben darüber hinaus an, dass ihnen zurzeit ausreichend Finanzierungsquellen offenstehen und sie sich auch von ihren Hausbanken ausreichend unterstützt fühlen. 20 Prozent der antwortenden Zulieferer haben Hilfen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds und zehn Prozent haben Überbrückungshilfen für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) in Anspruch genommen oder planen dies derzeit. Etwa jedes fünfte Unternehmen (knapp 20 Prozent) gibt an, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen die Liquidität ohne größere Anpassungen nur noch für maximal zwei bis drei Monate gesichert ist.

Andreas Reiners / glp

Frühstück: Die Anti-Stress-Mahlzeit

Die Meinungen gehen weit auseinander: Für viele Menschen ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages. Andere wiederum lassen es grundsätzlich ausfallen. Welche Version ist gesünder?

Darüber sind auch Ärzte geteilter Meinung. “Aus den meisten Ernährungsstudien kann man keine Empfehlung für den Alltag ableiten”, sagt etwa Diabetologe Dr. Bertil Kluthe, Chefarzt für Innere Medizin in der Klinik Hohenfreuden. Es komme nicht darauf an, wann wir essen. Wichtiger sei, “dass wir regelmäßig eine gesunde Mahlzeit essen, am besten dreimal am Tag”, so Kluthe im Apothekenmagazin “Diabetes Ratgeber”.

Eine wichtige Mahlzeit, aber kein Muss ist das Frühstück für Katrin Ahrens, Diabetesberaterin aus Bad Lauterberg: “Längere Essenspausen zwischen den Mahlzeiten könnten sogar dazu beitragen, die Insulinempfindlichkeit der Zellen und die Blutfettwerte zu verbessern”, sagt sie. Ihr Rat: “Wer das Frühstück auslassen möchte, sollte das eigene Essverhalten und die Blutzuckerwerte beobachten.” Habe ich morgens großen Appetit, oder sitze ich lustlos vor dem Teller? Wie reagieren meine Zuckerwerte auf Fasten bis zum Mittagessen?

Wer ersatzweise am Vormittag snackt, wenn er morgens nichts zu sich nimmt, der sollte auf jeden Fall lieber doch frühstücken oder früher zu Mittag essen. Denn die Stresshormone im Blut, die kurz nach dem Aufwachen zirkulieren, können sich ungünstig auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Stress macht Lust auf ungesunde Snacks – diesen ist ein Frühstück auf jeden Fall vorzuziehen.

Rudolf Huber / glp

 

ADAC warnt vor erhöhter Staugefahr

Langsam aber sicher gehen die Sommerferien zu Ende, der Fall ist das jetzt in Sachsen und Thüringen sowie der Mitte der Niederlande. Deshalb besteht am kommenden Wochenende erneut erhöhte Staugefahr. Vor allem auf den Heimreisespuren der Autobahnen in Richtung Norden kann der Verkehr stocken, teilt der ADAC mit.

Auf den Routen in Richtung Urlaubsgebiete sieht die Situation deutlich besser aus. Mit erheblichem Verkehr ist vor allem bei schönem Wetter auf den Zufahrtsstraßen der Ausflugsgebiete zu rechnen, etwa in die Berg- und Seenlandschaften, aber auch an die Küsten.

Auch auf den Fernstraßen im benachbarten Ausland geht es zeitweise nur zähfließend voran. Besonders betroffen sind die Heimreisespuren. Unter anderem in Frankreich, Slowenien und Polen enden ebenfalls die Ferien. Auf dem Weg in den Urlaub sind dagegen deutlich weniger Reisende unterwegs als in den Vorwochen. Zu den Staustrecken zählen weiterhin die klassischen Urlauberrouten Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken-, Rheintal- und Gotthard-Route und die Fernstraßen zu und von den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. An den Grenzen drohen Wartezeiten durch intensive Personenkontrollen. Wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt, muss mit Quarantäne rechnen.

Andreas Reiners / glp

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Pleidelsheim: Randalierer im Flüchtlingsunterkunft

Ein 31-jähriger Nigerianer hat am Montagabend in der Flüchtlingsunterkunft in der Marbacher Straße randaliert, Mitbewohner beleidigt und die Polizei auf den Plan gerufen. Als vier Streifenbesatzungen vor Ort eintrafen, hatte sich der 31-Jährige zunächst in sein Zimmer zurückgezogen und die Polizisten wurden von 15 Mitbewohnern erwartet. Während der Klärung des Vorfalls kam der Randalierer aber aus seinem Zimmer. Er wurde in Gewahrsam genommen, um weitere Störungen durch ihn zu verhindern. Ein deutlich angetrunkener 25-jähriger Gambier, der die polizeilichen Einsatzmaßnahmen fortwährend zu stören versuchte, musste die Nacht ebenfalls in der Gewahrsamseinrichtung des Polizeireviers Bietigheim-Bissingen verbringen.

Markgröningen: Handtasche gestohlen

Ein Autoknacker hat am Montagnachmittag gegen 15:20 Uhr an einem am Fischerteich in der Tammer Straße abgestellten Mini eine Seitenscheibe eingeschlagen und aus einer auf der Rücksitzbank abgelegten Handtasche einen Geldbeutel gestohlen. Sachdienliche Hinweise nimmt der Polizeiposten Markgröningen, Tel. 07145 9327-0, entgegen.

Kornwestheim: Unfallflucht – Zeugen gesucht

Noch Zeugen sucht das Polizeirevier Kornwestheim, Tel. 07154 1313-0, zu einer Verkehrsunfallflucht am Montagnachmittag gegen 15:15 Uhr auf der Aldinger Straße. Der unbekannte Fahrer eines dunklen Mercedes mit Anhänger befuhr die Linksabbiegespur in Richtung der B 27 hinter einem Rettungswagen. Als der Vorausfahrende anhielt wollte der Mercedesfahrer rechts vorbeifahren und wechselte auf die rechte Spur. Dort fuhr eine 35-Jährige mit ihrem VW Golf, die nach rechts ausweichen musste und gegen den Bordstein fuhr. Das rechte Vorderrad wurde dadurch beschädigt. Dessen ungeachtet setzte der Mercedes-Fahrer seine Fahrt fort. Auf der Plane seines Anhängers war das Emblem eines Baumarktes angebracht. Zeugen werden gebeten, sich beim Polizeirevier Kornwestheim zu melden.

Möglingen: Inlineskater verletzt sich schwer

Mit lebensgefährlichen Verletzungen musste am Montagabend ein 47-Jähriger Inlineskater nach einem Unfall auf einem landwirtschaftlichen Weg südlich von Möglingen in ein Krankenhaus gebracht werden. Den polizeilichen Ermittlungen zufolge war er gegen 20:15 Uhr auf einem abschüssigen Teilstück unterwegs, nahm dort vermutlich zu viel Geschwindigkeit auf und stürzte rückwärts mit dem Kopf auf den Asphalt.

Asperg: Katze beißt Spaziergängerin ins Bein

Am Montagabend gegen 17.15 Uhr ging eine 53-Jährige mit ihrem Hund in der Hohenzollernstraße in Asperg spazieren. Im Bereich zwischen der Grafenbühlstraße und der Teckstraße wurde die 53-Jährige von einer Katze von hinten angegriffen und mehrmals ins Bein gebissen, bevor die Katze wieder von ihr abließ. Warum das Tier so angriffslustig auf die Spaziergängerin reagierte, ist bislang unklar. Die Frau musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Bei der Katze soll es sich um eine großrahmige, gepflegte und wohlgenährte Rassekatze oder einen Rassekatzenmix mit langem Fell, hellgrau und weiß, und großem Kopf gehandelt haben. Hinweise zum Halter der Katze nimmt die Polizeihundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Tel. 07141 18-9, entgegen.

Ludwigsburg: Scheibe an Sportheim eingeworfen

Mit einem größeren Stein hat ein unbekannter Täter am Dienstagmorgen gegen 06:00 Uhr eine Scheibe am Sportheim des TV Neckarweihingen in der Carl-Diem-Straße eingeworfen und dabei etwa 500 Euro Sachschaden anagerichtet. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 007141 18-5353, entgegen.

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Illegale Werbung auf Anhängern entlang von Straßen

LUDWIGSBURG / BERLIN. Darüber hat sich sicherlich schon jeder Autofahrer geärgert: Illegale Werbung auf Anhängern, die entlang von Straßen abgestellt werden und zudem die immer knapper werdenden Parkplatzflächen dem öffentlichen Raum entziehen. Weil Landrat Dietmar Allgaier der Meinung ist, dass dies zu einem immer größeren Problem wird, hat er sich jetzt deswegen mit einem Brief an MdB Steffen Bilger gewandt, Staatssekretär für Verkehr und digitale Infrastruktur.

In den Städten und Gemeinden entlang von Haupt- und Nebenstraßen, sogar in Wohngebieten, werden zunehmend Werbeanhänger abgestellt. Nach Einschätzung des Landratsamts Ludwigsburg, aber auch nach Einschätzung vieler Ortspolizeibehörden nimmt dieses Verhalten immer mehr zu. In den meisten Fällen – so das Landratsamt – werden diese Anhänger nur zum Zweck der Werbung auf öffentlichen Flächen abgestellt. Das ist nicht nur verboten, son dern entzieht auch dem öffentlichen Raum die dringend benötigten Parkplatzflächen.

Landrat Dietmar Allgaier fordert die Bundesregierung auf, sich dieses Themas anzunehmen.Die Entfernung solcher Anhänger aus dem öffentlichen Straßenraum gestaltet sich nämlich durchaus als schwierig. Denn aus straßenrechtlicher Sicht benötigt ein solcher Anhänger zwar eine Sondernutzungserlaubnis, wenn er den Gemeingebrauch überschreitet, und darf nicht mehr als vierzehn Tage ohne Zugfahrzeug auf einem öffentlichen Parkplatz stehen. Allerdings ist es oftmals schwer festzustellen, ob der Anhänger nur dem Zweck der Werbung dient oder ein normaler Anhänger mit Firmenaufdruck ist, der nur kurzfristig geparkt wurde – auf Verdacht kann er nicht einfach abgeschleppt werden.

Die derzeitigen Rahmenbedingungen würden Firmen leider dazu ermutigen, den Graubereich auszunutzen und ihre Werbung strategisch entlang von Straßen zu platzieren – kostenfrei versteht sich. Falls es jedoch gelinge, einer Firma diese Werbung nachzuweisen, sei das Bußgeld meist so gering, dass es als Abschreckung nicht wirke, stellt Landrat Allgaier fest.

Am Ende des Briefs schreibt der Chef der Kreisverwaltung: „Wir sollten diese Thematik angehen und nach Möglichkeiten suchen, gegen dieses Verhalten zielgerichtet vorzugehen. Aus meiner Sicht ist der Gesetzgeber gefordert, dieser Unsitte Einhalt zu gebieten. Dazu bitte ich um Ihre Unterstützung.“

red

Fatale Zustände bei der Zulassung

Mit einem Brandbrief an Bundesländer und Kommunen machen der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) auf ein massives Problem mit der Auto-Zulassung aufmerksam – und fordern schnelle Abhilfe.

“Die zum Teil wochenlangen Wartezeiten in deutschen Kfz-Zulassungsstellen werden zunehmend zu einer wirtschaftlichen Belastung für die Automobilwirtschaft”, so die Organisationen in ihrem Alarmruf. Arbeitsplätze und Betriebe seien gefährdet. Es müsse kurzfristig und entschlossen gegengesteuert werden – unter anderem durch die rasche und umfassende Einführung des digitalen Zulassungsverfahrens i-Kfz.

Was steckt dahinter? i-Kfz ermöglicht es Privatkunden, Erstzulassungen oder Umschreibungen ohne Vorort-Termine bei einer Behörde und damit effizienter vorzunehmen. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür wurden 2019 durch die Bundesregierung geschaffen, trotzdem sind sie in vielen Zulassungsstellen bis heute nicht umgesetzt.

“Als Folge der Corona-bedingten Einschränkungen in den Autohäusern und Zulassungsstellen stehen bei den Händlern derzeit Tausende Neu- und Gebrauchtwagen und können nicht an die Kunden übergeben werden. Die Folge sind große wirtschaftliche Schäden für den Kfz-Handel und die Automobilindustrie und verärgerte Kunden”, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

Der Bund habe den Ländern bereits Hilfestellung gegeben, darunter die Möglichkeit, vereinfachte Verfahren anzuwenden. In der Praxis sind die entsprechenden Online-Portale der Zulassungsstellen aber in vielen Fällen noch nicht vorhanden oder für Kunden nicht auffindbar, sie arbeiten fehlerhaft oder ein vollständiger Zulassungsprozess ist nicht möglich. Zum Teil gibt es Wartezeiten von sechs Wochen und länger, vor allem in großen Städten wie Berlin, Köln, Frankfurt oder Stuttgart.

VDIK-Präsident Reinhard Zirpel: “In dieser ohnehin extrem schwierigen wirtschaftlichen Lage darf die Situation bei den Behörden nicht zusätzlich zum Konjunktur-hemmenden Faktor werden. Länder und Kommunen müssen jetzt dafür sorgen, dass die Zulassungsstellen bundesweit so schnell wie möglich wieder effizient arbeiten können.”

“Es ist nicht nachvollziehbar, dass Zulassungsbehörden in dieser Situation und im Zeitalter der Digitalisierung nicht in der Lage sind, digitale An- und Ummeldeverfahren rasch umzusetzen”, sagt ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. “Unsere Händler können den Kunden nicht erklären, weshalb sie etliche Wochen warten sollen, bis sie ihr fahrbereites Fahrzeug endlich nutzen können.” Die Behörden sollten sich um eine umfassende Implementierung des i-Kfz-Verfahrens kümmern. Schließlich würden die tausenden Fahrzeuge, die derzeit bei den Händlern stehen und nicht zugelassen werden, Kapital binden, das der Kfz-Handel in der aktuellen Situation dringend fürs wirtschaftliche Überleben benötige.

Rudolf Huber / glp

Gleiche Straße, teurere Versicherung

Der Wohnort beeinflusst den Kfz-Versicherungsbeitrag – und zwar spürbar und zum Teil sehr exakt. Viele Versicherungsgesellschaften berechnen die Beiträge nämlich sogar anhand der Postleitzahl. Beispielberechnungen des Vergleichsportals Check24 zeigen: Der Kfz-Versicherungsbeitrag variiert wegen des unterschiedlichen Post-Codes beispielsweise in der Frankfurter Straße in Köln bei sonst identischen Tarifmerkmalen um bis zu 145 Euro pro Jahr.

Deutliche Unterschiede gibt es auch in der Landsberger Allee in Berlin (143 Euro), der Bergedorfer Straße in Hamburg (118 Euro) oder der Gladbecker Straße in Essen (110 Euro). “Die Versicherer berücksichtigen bei der Beitragsberechnung unter anderem Unfallschwerpunkte”, sagt Dr. Tobias Stuber, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei Check24. “In Postleitzahlgebieten mit vielen Unfällen müssen Fahrzeughalter deswegen mit höheren Beiträgen rechnen.”

Steigt der Versicherungsbeitrag durch Umstufung des Zulassungsbezirks in eine höhere Regionalklasse, haben Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht, so die Experten.

Rudolf Huber