Was bei ersten Anzeichen von Herpes zu tun ist

Wenn es an der Lippe juckt und brennt, steckt zuweilen ein Herpesbläschen dahinter. Gerade Sonnenstrahlen begünstigen über das UV-Licht die Aktivierung der Herpesviren genauso wie Infekte, Stress oder hormonelle Schwankungen. “Auch Ekelgefühle sind manchmal Auslöser für Lippenherpes”, sagt die Apothekerin Sybille Krauß aus Nürnberg im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Viren verstecken sich im Hirnnerv

Fast alle Menschen tragen den Virus seit früher Kindheit mit sich. Während er bei manchen aber nie Probleme beschert, sind andere häufig betroffen. Kann das Immunsystem die Erreger nicht restlos beseitigen, verbergen sie sich in unseren Nervenbahnen. “Bei etwa 20 Prozent der Bevölkerung versteckt sich das Virus überwiegend im fünften Hirnnerv, dessen Abzweigungen an den Lippen enden”, erklärt der Karlsruher Hautarzt Dr. Dirk Meyer-Rogge, Mitglied beim Berufsverband der Deutschen Dermatologen.

Virushemmende Wirkstoffe in Haus- und Reiseapotheke

Für diese Gruppe empfiehlt es sich Cremes mit virushemmenden Wirkstoffen wie Aciclovir oder Penciclovir in der Hausapotheke vorrätig zu haben und auf Reisen mitzunehmen. Die Cremes sollten bereits bei den ersten Anzeichen – innerhalb von 24 Stunden – angewendet werden, damit die Erkrankung kürzer und etwas leichter verläuft. “In den Pusteln sind die Viren bereits tot – dann nützt eine Creme nichts mehr”, sagt Meyer-Rogge.

Hygieneregeln beachten

Ebenfalls sollten Menschen mit Herpesbläschen bestimmte Hygieneregeln beachten. Dazu gehört es, seine Handtücher nicht mit anderen zu teilen oder aus demselben Glas zu trinken. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte außerdem während der Erkrankung eine Brille benutzen, um eine Übertragung auf das Auge zu verhindern. Denn dann kann es gefährlich werden: Wenn Symptome im Augenbereich auftreten, sich mehr Bläschen als sonst bilden oder man sich insgesamt schlecht fühlt, empfiehlt sich der Besuch beim Arzt. Das gilt generell für Kinder, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Vorsicht: Für Säuglinge ist die Infektion mitunter gefährlich, weil ihr Immunsystem den Erregern noch nicht Paroli bieten kann.

red

Quelle: Wort und Bildverlag

Corona-Aufschlag: Konsumentenkredite so teuer wie seit 2016 nicht mehr

Im ersten Halbjahr 2020 waren Konsumentenkredite so teuer wie seit 2016 nicht mehr. Das zeigen aktuelle Zahlen der Deutschen Bundesbank. Im Bundesdurchschnitt lag der effektive Jahreszinssatz bei 5,99 Prozent. Allerdings stiegen die Zinsen nicht bei jeder Bank. “Banken reagieren unterschiedlich auf Corona und passen ihre Zinssätze seit Beginn der Pandemie deutlich häufiger an als vorher”, sagt Alexander Artopé, Geschäftsführer des Kreditportals smava. “Das führt dazu, dass jeder der 6,2 Mio. Deutschen, der in nächster Zeit einen Kredit aufnehmen wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit einen zu teuren Kredit abschließt, wenn er dabei auf einen Kreditvergleich verzichtet. Denn die Zinssätze der Banken unterscheiden sich aktuell im Schnitt um bis zu 81 Prozent. Das sind knapp 10 Prozent mehr als im Januar. Und die Zinsprognose der Banken sieht nicht gut aus”, sagt Artopé.

Umfrage unter Banken: Zinsen werden weiter steigen

Die Zinsen für Konsumentenkredite werden im Bundesdurchschnitt in den kommenden drei Monaten weiter steigen. Das prognostiziert der Großteil der Banken (63,6 %) in einer Umfrage unter smavas Partnerbanken. Gut ein Viertel (27,3 %) der Banken rechnet damit, dass die Zinsen für Konsumentenkredite in Deutschland insgesamt konstant bleiben, nur 9,1 Prozent gehen von sinkenden Zinsen aus. Auch die Zinsunterschiede zwischen den Banken werden voraussichtlich größer werden. Denn mit Blick auf die eigene Bank rechnet gut ein Viertel der befragten Banken (27,3 %) für die nächsten drei Monate mit steigenden Zinsen für Konsumentenkredite. Gleichzeitig rechnet fast ein Fünftel (18,2 %) damit, dass die Kreditzinsen bei der eigenen Bank sinken werden. “Tritt die Zinsprognose der Banken ein, wird das Angebot an Krediten für Verbraucher noch unübersichtlicher. Wer sich vor dem Abschluss eines zu teuren Kredits schützen möchte, muss aktiv werden und Kreditangebote vergleichen”, sagt Alexander Artopé.

red

Quelle: Deutsche Bundesbank / smava GmbH / civey GmbH

 

Stadtbahn in Ludwigsburg: Kreistag beschließt Gründung von Zweckverband

V o n  U w e  R o t h

Der Kreistag hat am Freitag die Gründung eines Zweckverbands zum Bau einer Stadtbahn beschlossen. Die positive Abstimmung in der Sitzung lassen die Pläne nach jahrelangen Beratungen zwischen der Stadt Ludwigsburg sowie der Landkreisverwaltung konkret werden. Der Zweckverband übernimmt die Planung und später den Betrieb der Bahn. Höchste Priorität hat die Reaktivierung der Strecke Ludwigsburg-Markgröningen. Es könnte aber sein, dass die Deutsche Bahn dort fahren wird – und nicht die Stadtbahn. Weil es in der Umsetzung so einfach schneller geht.

Der ursprüngliche Zeitplan ist längst hinfällig. Eigentlich sollten im laufenden Jahr 2020 Züge auf der reaktivierten Bahnlinie zwischen Markgröningen und Ludwigsburg pendeln. So hatte es im Jahr 2017 der damalige Oberbürgermeister Werner Spec versprochen. Doch bis heute wächst im Gleisbett das Unkraut. Der Schotter, der ausgetauscht werden sollte, ist noch der alte.

Doch es geht voran, wenn auch zeitverzögert: Am Freitag hat der Kreistag die Gründung eines Zweckverbands zum Bau einer Stadtbahn beschlossen. Die soll einmal den Landkreis von Ost nach West und in der Mitte die Stadt Ludwigsburg durchqueren. Der Zweckverband ist Voraussetzung, damit die Kommunen entlang der Trassen zusammenarbeiten und Kosten gemeinsam tragen können – und hoffentlich an einem Strang ziehen. Neben Ludwigsburg und dem Landkreis sind dies Remseck, der Zweckverband Pattonville, Möglingen und Markgröningen.

Die Abstimmung im Kreistag ist nötig, weil er für alles politisch verantwortlich ist, was im Landkreis auf Schienen verkehrt. Das Netz der Deutschen Bahn ist davon ausgenommen. Zu den anfänglichen Plänen Ludwigsburg hatte gehört, zusätzlich zur Strecke für eine Niederflurbahn ein Trassen-Netz für Schnellbuslinien (BRT) aufzubauen. Zusätzliche Buslinien könnte die Stadt in Eigenregie und ohne die Zustimmung des Landkreises einrichten.

Solche XXL-Busse mit eingebauter Vorfahrt waren ebenfalls eine Idee des 2019 abgewählten Spec. Doch seit ihm Matthias Knecht als Rathauschef nachgefolgt ist, spricht niemand mehr von Schnellbussen oder gar von BRT – nicht nur, weil deren Antriebstechnik unausgereift sind. Ein BRT ist zumindest im Europa weit von seinem technischen Durchbruch entfernt.

Stattdessen werden nun in der Stadt einfache Spuren eingerichtet, ohne die Fahrbahn baulich zu verändern, auf denen normale Linienbusse beschleunigt und gegenüber dem Straßenverkehr vorberechtigt vorwärtskommen. Auf der Schloss- und der Schorndorfer Straße sind solche Beschleunigungsspuren in Betrieb genommen worden. Dort ist auch der Radverkehr zugelassen. Künftig wird die Busbeschleunigung in den 39 Kreiskommunen zu 50 Prozent vom Landkreis gefördert. Der Kreistag hat dazu am Freitag ein Programm mit einer halben Million Euro für das laufende und das kommende Jahr beschlossen.

Der Ludwigsburger Stadtverwaltung hängt auch nach dem OB-Wechsel der Ruf nach, auf die Stadtbahn gerne verzichten zu können. „Das stimmt nicht“, stellt der für die Mobilität zuständige Bürgermeister Michael Ilk klar. „Wir unterstützen den Landkreis weiterhin tatkräftig bei den Planungen.“ Demnach führt die Trasse von Remseck-Aldingen nach Pattonville, dann Richtung Ludwigsburg über die Oststadt und der Hindenburgstraße zum Bahnhof. Von dort geht es über die Mylius- und der Wilhelmstraße nach Ossweil und eventuell noch nach Schlösslesfeld. In sechs Bauabschnitten solle das Netz realisiert werden, sagt Ilk. Spätesten 2022 könnten die Planungen abgeschlossen sein und mit der Realisierung begonnen werden.

Am Bahnhof schließt die Stadtbahn-Trasse an die bestehende, 2005 aber komplett stillgelegte Eisenbahntrasse nach Markgröningen an. Doch welches Transportmittel darauf verkehren wird, ist offen. Das hat nicht zuletzt bürokratisch-technische Gründe: Obwohl auf der 8,4 Kilometer langen Strecke seit 1975 keine Personenzüge mehr fahren, hat sie immer noch eine Betriebserlaubnis. Diese gilt jedoch nicht für eine Stadtbahn, auch wenn die Spurbreite die gleiche ist. Doch die Antriebstechnik ist eine andere.

Sind die Gleisanlage und die Eisenbahnsignale zwischen Ludwigsburg und Markgröningen instandgesetzt, könnten auf der reaktivierten sofort Züge fahren, ohne grünes Licht seitens des Eisenbahnbundesamtes abzuwarten. Ein Genehmigungsverfahren für den Betrieb einer Stadtbahn könnte hingegen bis zu zehn Jahre dauern. Eine Zweisystem-Stadtbahn, die auch als Eisenbahn zugelassen ist, könnte die Lösung sein. In Karlsruhe ist eine solche im Einsatz.

In die Diskussion um weitere Schienenverbindungen im Landkreis ist ein weiteres Vorhaben geraten: Die Erweiterung der sogenannten Schusterbahn vom reinen Güter- auf den Personenverkehr. Auf ihr könnte in naher Zukunft eine S-Bahn verkehren. Die startet in Bietigheim-Bissingen, fährt durch Ludwigsburg, quert den Neckar auf dem Münsterviadukt quert und hat Plochingen als Fahrtziel. Ob es so kommt, darüber entscheidet die Regionalversammlung des Verbands der Region Stuttgart.

“Mit einer Million wären wir gut aufgestellt” – Ludwigsburg24 im Gespräch mit Burkhard Metzger

Gerade erst ist Burkhard Metzger mit seiner Frau von einem Bootsurlaub vor der Küste Kroatiens zurückgekehrt. Dort hat er sich nicht nur von seinem fordernden Job als Polizeipräsident erholt, sondern er hat auch Kraft getankt für seine ehrenamtlichen Sonderaufgaben. Denn am 18. Juli auf der Jahreshauptversammlung in Bruchsal soll der 59-Jährige zunächst für drei Jahre zum Präsidenten der Landesverkehrswacht gewählt werden, deren Landesgeschäftsstelle mit einem hauptamtlichen Geschäftsführer und mehreren Mitarbeitern sich in Stuttgart befindet. Ziel der Landesverkehrswacht ist, für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen. Dafür und mit einer Menge neuer Ideen im Gepäck tritt auch Burkhard Metzger als neuer Präsident an.

Herr Metzger, fast jeder kennt die Landesverkehrswacht dem Namen nach, aber nicht alle wissen, was sich genau dahinter verbirgt.

Vor rund 70 Jahren wurde die Landesverkehrswacht als gemeinnütziger Verein in Baden-Württemberg gegründet und derzeit engagieren sich rund 7000 Mitglieder in 56 Kreis-, Gebiets- und Ortsverkehrswachten ehrenamtlich für mehr Verkehrssicherheit. Momentan sind wir aktiv im Bereich Kindergarten- und Schulkinder für eine sichere Verkehrsteilnahme als Fußgänger. Wir leisten unseren Beitrag in Kooperation mit der Polizei bei der Fahrradausbildung. Die Verkehrswachten betreiben in der Regel hierbei die Jugendverkehrsschulen sowie Fahrradübungsplätze, die Polizei stellt die Moderatoren für die Fahrradausbildung, so dass jedes Kind in der vierten Klasse seinen Fahrradführerschein machen kann. Dazu kommen Schulbustrainings, meist auch in Kooperation mit der Polizei. Dabei lernen die Kinder richtiges Verhalten im Bus und an der Haltestelle und wir bilden große und kleine Schülerlotsen aus.

Wie profitieren erwachsene Verkehrsteilnehmer von der Landesverkehrswacht?

Erwachsene können bei uns Sicherheitstrainings beispielsweise für PKWs oder das Motorrad machen, sogar für LKWS gibt es in Baden-Württemberg einen Platz. Inzwischen bieten wir auch Pedelec-Trainings an. Wir veranstalten Verkehrssicherheitstage, aber nicht nur rein für Erwachsene, sondern wir gehen damit auch in Schulen. Es geht um Informationen rund um den Fahrradhelm, man kann den Auto-Überschlagsimulator testen, man kann eine Rauschbrille aufsetzen, um in einem Parcours zu erleben, wie sich das Sicht- und Wahrnehmungsvermögen durch Alkohol verändert. Für Senioren bieten wir ein Training mit dem Rollator an, denn es will geübt sein, wie man im öffentlichen Verkehr über einen Bordstein kommt, wie man eine Rolltreppe hochfährt, wie man mit dem Rollator in Bus oder Bahn einsteigt. Außerdem beraten wir Senioren noch zu dem sensiblen Thema sichere Verkehrsteilnahme im Alter. Da arbeiten wir zum Beispiel mit dem Apothekerverband zusammen, der aufklärt, welchen Einfluss Medikamente aufs Fahrverhalten haben. Und wir beraten die Senioren außerdem über den Wert von Fahrerassistenzsystemen zur Gefahrenvermeidung, wie beispielsweise über die Vorteile einer Rückfahrkamera, die unterstützt, wenn man sich nicht mehr so drehen kann wie in jungen Jahren.

Welche konkreten Aufgaben haben Sie als künftiger Präsident?

Seit 1. April bin ich bereits vom Vorstand der Landesverkehrswacht umfangreich mit Leitungsaufgaben bevollmächtigt und habe die verwaiste Geschäftsstelle zuerst einmal mit kompetentem Personal bestückt. Da die Landesverkehrswacht etwas in die Jahre gekommen ist und ein sehr großer Teil unserer Mitglieder schon über 70 Jahre alt sind, werde ich mich für einen Generationenwechsel einsetzen. Ich habe ein paar Ideen, wie man die Landesverkehrswacht für die Zukunft ausrichtet und sie auch wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

Verraten Sie doch bitte ein paar Ihrer Ideen.

Ich würde gerne zielgruppenorientierter arbeiten. Bei den Kindern möchte ich einsteigen und sie spielerisch ans Verkehrsgeschehen heranführen anhand von Parcours mit Bobby Cars oder kleinen Elektroautos. Das wollen wir gerne als Veranstaltungsausstattung in allen Regierungsbezirken bereitstellen, vielleicht auch noch Hüpfburgen mit unserem Emblem drauf, so dass man die Kinder auf Veranstaltungen für unser Thema interessieren kann. Gerne würde ich eine landesweite Aktion „Sicher zu Fuß zur Schule“ anstoßen. Dadurch soll den Kindern Verkehrskompetenz vermittelt, aber zugleich auch das Helikopterverhalten mancher Eltern eingeschränkt werden. Die Schülerlotsenausbildung soll intensiviert werden, um die Lotsen hinterher auch gezielt in Projekte zu integrieren. Außerdem würde ich gerne eine Jugendorganisation innerhalb der Landesverkehrswacht bilden, wofür junge Menschen gezielt in Workshops ausgebildet werden sollen, sich bei Gleichaltrigen gegen Verkehrsgefahren wie Raserei, riskantes Überholen etc.  einzusetzen. Ich stelle mir vor, dass diejenigen, die sich ausbilden lassen, eine Urkunde bekommen, die jeder Bewerbung als Beleg für soziales Engagement beigefügt werden kann.

Das heißt, Sie konzentrieren sich vor allem auf die Kinder- und Jugendarbeit?

Ebenso möchten wir – mein Konzept ist mit dem Vorstand abgestimmt – die E-Mobilität fördern, also nachhaltige Fortbewegungsweisen. Das Pedelec-Training soll ebenfalls intensiviert werden, dazu werden wir noch E-Scooter ins Programm aufnehmen und dafür Instruktoren ausbilden. Wir unterstützen seit wenigen Wochen die Initiative „Motorrad-Lärm“, die das Verkehrsministerium für rund 100 teilnehmende Landkreise und Kommunen bündelt. Da wir ja auch Motorrad- Sicherheitstrainings machen, werden wir den Aspekt rücksichtsvolles Fahren künftig in diese Trainings einbinden. Bei den Senioren wollen wir die Angehörigenberatung angehen zu so typischen Problemen, wie man sich als Angehöriger am besten verhält, wenn ein älteres Familienmitglied den Führerschein nicht abgeben will und man sich ständig Sorgen macht, dass etwas passiert.

Sie sind als Polizeipräsident von Ludwigsburg und Böblingen eigentlich ausgelastet. Warum bürden Sie sich dieses aufwendige Ehrenamt noch auf?

Langweilig ist es mir in der Tat in meinem Alltagsgeschäft nicht. Aber meine aktive Amtszeit ist begrenzt, für die Landesverkehrswacht würde ich anschließend aber immer noch tätig sein. Deswegen ist das jetzt ein guter Zeitpunkt, um in dieses Amt einzusteigen. Zudem liegt das Thema Verkehrssicherheit auch im Interesse des Landes. Aber ich gebe natürlich zu, dass das neue Amt sehr viel Arbeit mit sich bringt, die ich in der Regel am Wochenende bewältige, auch ohne schon gewählt zu sein. Ich gehe bereits viele Projekte an, unter anderem auch die Finanzierung, die durch Corona nicht leichter geworden ist.

Wie hat Ihre Frau auf die zusätzliche Arbeit durch das neue Amt reagiert?

Meine Frau unterstützt mich in meinen neuen Aufgaben und macht quasi das Präsidialsekretariat für die Landesverkehrswacht. Es macht uns beiden großen Spaß, eine solche Organisation weiter aufzubauen, weil man dadurch in der Gesellschaft sehr viel bewegen kann. Eine weitere Motivation ist das Bewusstsein, dass diese Präventionsarbeit sehr wichtig ist, denn als Polizist habe ich leider schon mehr als einmal Angehörigen eine Todesnachricht überbringen müssen. Von daher weiß ich nur zu gut, welche Belastungen das für Familien mit sich bringt, vor allem, wenn Kinder betroffen sind. Das ist fast nicht auszuhalten. Solche schrecklichen Ereignisse zu verhindern, ist aller Ehren wert. Für mich ist alles rund um den Verkehr ein absolutes Herzensthema.

Wie würden Sie sich selbst als Autofahrer beschreiben?

In der Zwischenzeit bin ich ein Fahrer, der sich freut, wenn er es ruhig angehen lassen kann. Früher bin ich durchaus auch mal schneller gefahren. Am liebsten bin ich allerdings mit meinem Pedelec unterwegs.

Sie haben gerade eben gesagt, dass die Finanzierung der Landesverkehrswacht schwieriger geworden ist. Woher beziehen Sie die notwendigen Gelder?

Ein Teil unserer Finanzierung kommt aus staatlicher Förderung, der andere Teil setzt sich aus Spenden und Bußgeldzuweisungen zusammen. Aber das reicht leider hinten und vorne nicht. Deshalb mache ich mir gerade intensive Gedanken, wie und wo ich nachhaltige Förderquellen für unsere zukünftige Arbeit auftue.

Was benötigen Sie jährlich mindestens an Geld, um Ihre Projekte alle umsetzen zu können?

Mit einer Million Euro wären wir gut aufgestellt. Zur Verfügung stehen uns derzeit jährlich zirka 200.000 Euro. 150.000 Euro bekommen wir vom Verkehrsministerium, 10.000 Euro sind Mitgliedsbeiträge, der Rest setzt sich zusammen aus Spenden und Bußgeldzuweisungen. Hier ist also noch eine gewaltige Steigerung drin. Ich denke über Fördermitgliedschaften nach, ebenso über große Unternehmen als langfristige Unterstützer.

Glauben Sie, dass Sie das trotz Corona schaffen werden?

Ich hoffe es sehr. Dennoch machen mir die Auswirkungen von Corona generell große Sorgen. Wir müssen mit einer Milliardenschuldenlast des Staates rechnen, die unbedingt wieder abgetragen werden muss. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, den Solidaritätszuschlag für einen Zeitraum von zehn Jahren in einen Corona-Zuschlag umzuwandeln, um von diesem riesigen Schuldenberg auch im Hinblick auf die nachfolgenden Generationen schnell wieder herunterzukommen.

Herr Metzger, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Patricia Leßnerkraus

Corona und die Spätfolgen

Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Es sind aber nicht nur die aktuellen Infektionszahlen, mit denen sich die Wissenschaft beschäftigt. Vor allem die Spätfolgen bereiten große Sorgen. Denn noch Monate später kämpfen viele Patienten mit ihrem Immunsystem, Gedächtnislücken oder Organschäden.

Gerade das zentrale Nervensystem scheint häufiger betroffen zu sein, als anfänglich von Medizinern vermutet. Corona-Genesene berichten von Erschöpfung, Schwindel – aber auch von Wortfindungsstörungen. Welche dieser Folgen dauerhaft bleiben könnten, wird gerade untersucht.

Ungefähr bei einem Drittel der Corona-Patienten auf den Intensivstationen sind diffuse Hirnschädigungen aufgetreten, die zu Gedächtnisproblemen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten führen könnten, sagt Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie bei “tagesschau.de”. “Solche Patienten können verwirrt sein, haben Fehlwahrnehmungen und Halluzinationen.” Es sind Schäden, die auch längerfristig andauern könnten, so der Neurologe.

Erste Beobachtungen zeigen, dass in Europa mehr als 80 Prozent der Patienten während der Infektion einen Geruchs- und Geschmacksverlust erleiden. Bei ungefähr 90 Prozent der Infizierten sind diese Fähigkeiten vier Wochen nach der Infektion wieder intakt – zehn Prozent können aber auch über diesen Zeitraum hinaus nicht mehr richtig riechen oder schmecken.

Ralf Loweg

„Wir lassen uns nicht beirren!“

Eine Kolumne von Dr. Heinz-Werner Schulte, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Ludwigsburg

Es wäre ein Leichtes, die Vielzahl von Herausforderungen ganz unterschiedlicher Natur en détail zu beschreiben, mit denen wir – wie alle Akteure der Finanzbranche – seit Langem zu kämpfen haben. Die umfassende Schilderung dessen würde allerdings den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Darum will ich an der Stelle nur wenige Schlagworte nennen, um die komplexe Problemlage zu umreißen: Finanzkrise, Niedrigzinsen, ausufernde Bürokratie und Regulatorik, anhaltende Flutung der Märkte durch die Zentralbanken, rasante Digitalisierung, Protektionismus und drohende Handelskriege, wachsende politische Instabilitäten mit entsprechenden negativen Folgen für die Finanz- und Wirtschaftswelt.

Zu all den ohnehin schon bestehenden Problemen ist Anfang des Jahres ein neues, so noch nie gekanntes hinzugekommen: das Virus Corona. Der Kampf gegen das Virus und die von ihm verursachten immensen Folgeschäden hat erst begonnen. Auf sehr vielen Ebenen. Die Zäsur Corona hat nicht nur die Welt der Kreissparkasse in eine „davor“ und „danach“ geteilt. Das „Davor“ und „Danach“ betrifft die ganze Welt. Allein für die Bewältigung von Corona wird enorme Kraft benötigt und werden große Ressourcen gebunden. Auch und gerade in der Finanzwirtschaft. Davon ist die Kreissparkasse Ludwigsburg natürlich nicht ausgenommen.

Beim Blick auf die Problemlage vor dem Ausbruch der Pandemie sticht besonders die seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase ins Auge. Wir haben es mit einem Zinsniveau zu tun, das in der Historie seinesgleichen sucht. Daraus ergeben sich sowohl für die Finanzinstitute als auch für die Anleger Folge-Schwierigkeiten. Ein Ende scheint nicht abzusehen. Diese Entwicklung hat sogar zu punktuellen „Negativzinsen“ geführt. Gibt es einen Weg zurück aus diesem absurden Szenario? Nicht wenige Experten fragen sich, ob überhaupt noch mit einem Zinsanstieg zu rechnen ist. Es müssen Anlage-Alternativen gesucht und gefunden werden, die Interessenten akzeptable Rendite-Chancen eröffnen. Das halten wir für machbar.

Mit Lösungen, die stets das Wohl unserer Kunden, das Wohl der Region, in der wir tätig sind, und das gesunde Wachstum unseres Hauses im Blick haben. Lösungen, die überhaupt nur deshalb entstehen können, weil Innovationskraft, Kreativität und Mut zu Neuem zur Kreissparkassen-DNA gehören. Schon immer gehört haben. Seit unser Haus 1852 gegründet worden ist.

In diesen bald 170 Jahren hat immer eines gegolten: Wir lassen uns nicht beirren! Dieses Leitmotiv gilt für uns in unveränderter Weise. Darauf konnten und können sich unsere Kunden verlassen. Alles, was wir tun, zielt darauf ab, ihnen und der Region, in der wir aktiv sind, Nutzen zu stiften. Wir unternehmen dafür große Anstrengungen. Jahr für Jahr. Und dürfen durchaus mit Stolz sagen, dass unser Tun von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt wird. Wir sind ein ökonomisch erfolgreiches Finanzinstitut, sind in unserem Marktgebiet nicht zufällig die Nummer 1. Unsere Wirtschaftskraft schafft und vergrößert stetig die Basis für unser umfassendes gemeinnütziges Engagement. Jahr für Jahr fließen in Summe Millionenbeträge in die Unterstützung von Hunderten von Projekten, die das Leben der Menschen im Landkreis bereichern.

Wir stellen uns auch in Zukunft allen Herausforderungen und werden alles dafür tun, um auch künftig ökonomischen, ökologischen und sozialen Fortschritt zu erzielen. Denn beim Blick auf Herausforderungen sehen wir nicht allein die Risiken. Wir sehen stets auch die Chancen, sehen den Wandel als Möglichkeit zur kreativ-konstruktiven Veränderung. Und auch dabei lassen wir uns nicht beirren!

Neuer Cheftrainer der U19 – David McCray übernimmt

Die zurückliegende Spielzeit 2019/2020 wird nicht nur als eine virusbedingt sehr spezielle, sondern auch eine der erfolgreichsten in die Annalen der Geschichte der Porsche Basketball-Akademie eingehen. Besonders der (Rück-)Blick auf das U19-Team macht dabei viel Freude: Der Ludwigsburger Nachwuchs präsentierte sich in allen Wettbewerben von seiner besten Seite, sorgte beim Adidas Next Generation Tournament für Aufsehen, blieb in der Nachwuchs Basketball Bundesliga ungeschlagen und gewann, unter der Fahne der BSG Basket Ludwigsburg, die Meisterschaft in der 2. Regionalliga.

Federführend für diese Leistungen verantwortlich war dabei ein Duo, welches sehr unterschiedlich und sehr erfolgreich arbeitete, nun aber getrennte Wege gehen wird. Während David Gale, der sich durch herausragende Arbeit in Ludwigsburg für höhere Aufgaben empfahl und unlängst zum Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, seine Laufbahn anderweitig fortsetzt, wird David McCray erstmals in seiner Karriere als Cheftrainer tätig sein. Der 33-Jährige beerbt seinen 36-jährigen Namensvetter und wird ab sofort die U19-Mannschaft als Headcoach anführen und im Trainerteam von John Patrick weiterhin als Assistant und Athletic Coach fungieren.

Alexander Reil, Vorsitzender der MHP RIESEN Ludwigsburg, kommentiert die Vertragsverlängerung mit dem 33-Jährigen, der ein neues Arbeitspapier bis 2023 unterschrieb, wie folgt: „David McCray ist ein Ludwigsburger und nachdem er in der vergangenen Saison bereits die ersten Erfahrungen als Assistant Coach beim U19-Team der Porsche Basketball-Akademie und im Trainerstab von John Patrick gesammelt hat, ist es der logische Schritt mit ihm die Zusammenarbeit langfristig zu planen und ihm noch mehr Verantwortung zu übertragen.“

„David ist eine absolute Bereicherung für unsere Organisation! Er ist ein extrem positiver Mensch, der den Basketball und das Spiel liebt, viel arbeitet und außerhalb der Halle ein großartiges Vorbild für den Klub und die Stadt ist. Es freut mich sehr, dass wir eine gemeinsame Perspektive realisieren können, um ihn weiter voranzubringen und den gemeinsamen Weg fortzusetzen“, ergänzt Patrick.

McCray sagt zu seiner Vertragsverlängerung: „Ich freue mich sehr über die große Ehre, dass ich ab der kommenden Spielzeit eine noch größere Verantwortung hier in Ludwigsburg tragen darf. Explizit bedanke ich mich bei Timo Probst, Alexander Reil und John Patrick für das Vertrauen und freue mich darauf, dass wir den gemeinsamen Weg und die Zusammenarbeit fortsetzen werden.“

Profil

Name: David McCray
Geburtsdatum: 06.11.1986
Position: U19-Headcoach / Assistant und Athletic Coach
Nationalität: Deutscher

Corona: OB Kuhn bittet Land um dringliche Überprüfung der Regeln für Reiserückkehrer

Die Landeshauptstadt Stuttgart beurteilt die aktuellen Regelungen für Reiserückkehrer aus Gebieten, die vom Robert Koch-Institut als Risikogebiete ausgewiesen werden, kritisch. Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte am Freitag, 17. Juli: „Die Lage und die Entwicklung ähneln dem Frühjahr. Damals hatten wir vereinzelte Infektionen mit dem Coronavirus und durch eine Reisewelle wurde das Virus vielfach nach Deutschland eingeschleppt. Jetzt, mit dem Wissen aus den vergangenen Monaten, können wir eine erneute Ausbreitung verhindern.“

Die Regelung, dass Reisende sich durch einen Test, der frühestens zwei Tage vor Rückkehr am Aufenthaltsort gemacht wurde, von einer Quarantäne befreien könnten, sei nicht ausreichend. Kuhn weiter: „Damit sind wir nicht auf der sicheren Seite. Es ist nicht immer klar, wie verlässlich das vorgelegte Attest ist, und eine Ansteckung kann auch nach dem Abstrich erfolgen. Ich bitte das Land hier dringlich zu prüfen, ob eine Verschärfung der Regelungen möglich ist. Wichtig ist, dass alle noch vor den Sommerferien wissen, unter welchen Bedingungen sie verreisen und rückkehren können.“

red

Quelle: Stadt Stuttgart

Wenn die Sprache versagt

Lispeln, Poltern oder Stottern: Immer mehr Menschen leiden unter akuten Sprechstörungen. Und das ist für die Betroffenen oftmals eine große Belastung. Dabei ist auch noch im Erwachsenenalter eine Therapie möglich, wie das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” berichtet.

Besonders schlimm wird es, wenn sich zum Beispiel Familienangehörige oder Kollegen über den Sprachfehler lustig machen. “Betroffene berichten häufig von ihren großen Anstrengungen, um Alltagssituationen wie Telefonate oder berufliche Vorträge zu umgehen”, sagt Sonja Utikal vom Deutschen Bundesverband für Logopädie. Die erste Anlaufstelle für Betroffene ist meist der Hausarzt. Er überweist für die weitere Diagnostik zu einem Facharzt. Anschließend übernehmen spezialisierte Logopäden die Therapie. Die Kosten dafür erstattet in der Regel die gesetzliche Krankenkasse.

Ziel ist es, die gewohnten sogenannten sprechmotorischen Bewegungsmuster zu verändern – wenn, wie beispielsweise beim Lispeln, die Zunge zu nah an den Vorderzähnen liegt, oder beim Poltern der Betroffene sein Sprechen nur für kurze Zeit kontrollieren kann. Wichtige Bestandteile einer Therapie sind Artikulations-, Atem- und Wahrnehmungsübungen. Auch Tonaufnahmen helfen, das eigene Sprechen besser zu beurteilen. Ebenso das Spiegelbild: Es unterstützt die Patienten, neue Sprechmuster besser zu erlernen und zu kontrollieren.

Auch gegen das Stottern gibt es unterschiedliche Therapieansätze. Am wirksamsten ist es, mithilfe einer neuen Sprechtechnik die Aussprache zu verlangsamen und die Sprechmelodie zu verändern – “Fluency Shaping” nennt sich die Methode, die anfangs eher wie Singsang klingt.

Ralf Loweg

Kurzarbeit und Weiterbildung: Geht das wirklich?

Kurzarbeit und Home Office: Für viele Beschäftigte hat sich der Arbeitsalltag in der Corona-Krise drastisch verändert. Der deutsche Bildungsanbieter, die WBS GRUPPE, hat deshalb jetzt Erwerbstätige zu den Veränderungen ihrer Arbeit sowie zur Weiterbildung während Kurzarbeit befragt.

26 Prozent der Befragten geben an, derzeit in Kurzarbeit zu sein. Bei den meisten hatte dies erhebliche Einschnitte in den Arbeitsalltag zur Folge: Von 69 Prozent der Umfrage-Teilnehmer in Kurzarbeit wurde die Arbeitszeit auf die Hälfte oder gar weniger reduziert.

Ein Drittel der Kurzarbeiter nutzen die freie Zeit für Weiterbildungsmaßnahmen: 22 Prozent nehmen an kostenlosen Weiterbildungen teil, die momentan von vielen Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich dazu nutzten 7,0 Prozent während ihrer Kurzarbeit die Möglichkeit geförderter Weiterbildungen über ihre Arbeitgeber oder die öffentliche Hand. Die Hälfte der Befragten wusste über die Möglichkeit an geförderten Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen, Bescheid.

Im Gegensatz dazu haben 33 Prozent aller Befragten von der Option geförderter Weiterbildung noch nichts gehört, könnten es sich jedoch gut vorstellen, diese für sich persönlich zu nutzen. Weitere 32 Prozent wissen, dass es geförderte Weiterbildungen gibt, nahmen diese Möglichkeit jedoch noch nicht in Anspruch. Bisher haben nur insgesamt 13 Prozent vor der Corona-Krise eine geförderte Bildungsmaßnahme belegt.

Ralf Loweg