Meisterschaft verspielt? Ludwigsburg verliert Hinspiel deutlich

Im ersten Finalspiel um die Deutsche Basketball-Meisterschaft hatten die MHP-Riesen am Freitagabend, ohne ihren kurzfristig ausgefallenen Leistungsträger Marcos Knight, keine Chance und unterliegen Alba Berlin klar mit 65:88. Das Rückspiel steigt am kommenden Sonntag – die Ergebnisse der beiden Partien werden addiert.

Spielbericht:

Vor Spielbeginn durchlebten die Ludwigsburger gleich zwei Enden des Gefühlsspektrums: Während Marcos Knight nicht rechtzeitig fit wurde und folgerichtig passen musste, meldeten sich Jonas Wohlfarth-Bottermann und Hans Brase rechtzeitig zum Dienst. Die beiden Bigmen waren zwar nicht bei voller Kraft, gleichwohl aber zum Einsatz bereit. Auch ohne ihren zuletzte formstärksten Akteur erwischten die MHP RIESEN dann einen guten Start: Durch Jaleen Smith und Nick Weiler-Babb kamen sie zu Punkten und einer ersten Führung (2:5, 2. Spielminute). ALBA BERLIN, das schwer in die Partie fand, konterte dies zwar mit all seiner Klasse, konnte der Anfangsphase aber ebenfalls nicht den Stempel aufdrücken. Die Kontrahenten vergaben jeweils beste Wurfgelegenheiten. Erst nach einem Distanztreffer von Marcus Eriksson und weiteren Zählern von Martin Hermannsson begannen sich die Hauptstädter etwas zu konsolidieren und folgerichtig abzusetzen, weshalb John Patrick sein Team zur Auszeit zusammenrief (14:8, 8.). Der US-Amerikaner sorgte bei seinem Team für das Zurückerlangen des Zugriffs: Ludwigsburg konterte den kurzzeitigen 7:0-Lauf der Berliner und verkürzte, durch Jacob Patrick, zum Viertelende (19:13, 10).

Selbiger sollte auch nach der Minipause direkt an das Gezeigte anknüpfen: Der 16-Jährige netzte den nächsten Distanztreffer. ALBA BERLIN blieb angeführt von Niels Giffey jedoch weiterhin am Drücker, musste sich nun aber dem nächsten Youngster erwehren: Auch Lukas Herzog zeigte früh im Spiel an beiden Enden des Parketts seine Klasse und sorgte so für offensive Entlastung (24:20, 13.). Doch der Top-Favorit drehte dennoch vermehrt auf: Berlin kam in Korbnähe, mit zahlreichen Rebounds im Gepäck, zu zahlreichen Punkten und brillierte auch aus der Distanz durch Eriksson. Aus entsprechender Entfernung wusste dann auch Herzog erneut zu gefallen, der mit seinem Treffer einen weiteren Lauf der Hauptstädter erfolgreich beendete. Gleichwohl fiel auf: Den Ludwigsburgern fehlten der Zugang zum Spiel. Die Schwaben mühten sich nach allen Kräften, doch ihren Rhythmus und ihre Konzentration fanden sie dabei nicht. Anders dagegen die nominellen Hausherren, die unter den Körben weiterhin zu einfachen Zählern und durch Peyton Siva zur 17-Punkte-Halbzeit-Führung kamen (49:29, 20.).

Berlin setzt sich ab, Ludwigsburg verkürzt

Auch nach dem Seitenwechsel sollten sich die vor der Halbzeit gezeigte Leistungen mehr oder minder nahtlos so fortsetzen: Berlin kontrollierte das Geschehen, die Ludwigsburger agierten selbst zu fahrig und fehleranfällig, sodass sich Rokas Giedraitis und Co. weiter absetzen konnten. Erst nach zwei Korberfolgen von Wohlfarth-Bottermann kamen die Schwaben etwas in die Spur, chancenlos waren sie in dieser Phase aber dennoch (69:42, 30.).

Direkt zum Beginn des Schlussabschnitts waren die MHP RIESEN dann, wie erhofft, direkt wieder voll drin: Sie waren über mehrere Minuten das bessere Team, verkürzten das entstandene Defizit um zehn Zähler – lagen selbstredend weiterhin zweistellig im Hintertreffen (73:51, 34.). Dennoch agierten sie nun so, wie sie es sich vorgenommen hatten: Mit Herz, Leidenschaft und klarem Fokus und verkürzten das enorm angestiegene Defizit um einige Zähler. Doch auch diese Leistung sollte nicht für eine merkliche Mehrwertsteigerung des Ergebnisses sorgen: Angeführt von Hermannsson zogen die Berliner in den Schlussminuten wieder an und sicherten sich verdientermaßen den letztendlich ungefährdeten 88:65-Erfolg.

Aufgrund des deutlichen Hinspiel-Ergebnisses hat sich die Ausgangslage vor dem entscheidenden Duell am Sonntag (28.06., 15:00 Uhr) nun noch einmal verfestigt: Während Berlin als Top-Favorit auf den Titel zusteuert, werden die MHP RIESEN als noch größerer Underdog ins Rennen gehen – und versuchen, den 23-Punkte-Rückstand wett zu machen.

Statements und Stats

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Berlin hat verdient gewonnen. Ich bin stolz, dass wir im vierten Viertel zurückgekommen sind und nicht aufgegeben haben. Dennoch ist klar, dass viele Dinge suboptimal gelaufen sind. Berlin war so, wie Berlin immer ist: Sie haben versucht schnell zu spielen, haben das In- und Outside-Spiel gut variiert und das offensive Brett dominiert. Es gab Phasen, in denen wir keinen Rebound holen konnten. Zudem hatten wir Probleme mit unserer Ballbewegung und keine gute Wurfauswahl. Ich bin stolz, dass Luki [Herzog], Ariel [Hukporti] und Jake [Patrick] heute wichtige Minuten gegeben haben. Jonas Wohlfarth-Bottermann ebenfalls. Diese Vier haben 35 Punkte erzielt. Aber wir brauchen einfach mehr Teamplay und mehr Konzentration. 23 Punkte sind eine Menge. Aber wenn wir defensiv pressen und den Ball bewegen, können wir offene Würfe bekommen. Und ich hoffe, dass wir die Chance auf das Zurückkommen am Sonntag ernst nehmen.“

Aito Garcia Reneses | Headcoach Berlin: „Vielen Dank für die Glückwünsche! Ich denke, dass wir heute in der meisten Zeit mit der nötigen Intensität und dem nötigen Fokus gespielt haben. Obwohl es am Anfang nicht so gut lief, haben wir uns großartig ins Spiel gearbeitet – und am Ende noch einige Punkte aufgelegt, um das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Ludwigsburg ist immer besser geworden, wir schwächer. Daran müssen wir arbeiten. Es hilft nichts, wenn Du zur Halbzeit in Front liegst, Du musst am Ende – also nach 80 Minuten – führen.“

Für Berlin spielten: Martin Hermannsson 14 Punkte/6 Assists, Rokas Giedraitis 14/5 Rebounds, Landry Nnoko 12/7, Niels Giffey 12, Marcus Eriksson 12, Luke Sikma 10, Peyton Siva 10, Kenneth Ogbe 2, Johannes Thiemann 2, Jonas Mattisseck und Malte Delow.

Für Ludwigsburg spielten: Jonas Wohlfarth-Bottermann 11 Punkte/6 Rebounds, Nick Weiler-Babb 11/6, Ariel Hukporti 8/5, Lukas Herzog 8, Jacob Patrick 8, Teyvon Myers 7, Jaleen Smith 5, Cameron Jackson 3, Zamal Nixon 2, Thomas WImbsuh 2, Hans Brase und Radii Caisin.

Das Blühende Barock im Zeichen von Corona: Ein Interview mit Volker Kugel

Seit 6. Mai hat das Blühende Barock endlich seine Tore wieder für Besucher geöffnet. Inzwischen dürfen bis zu 4.000 Menschen gleichzeitig in den Park, worüber BlüBa-Direktor Volker Kugel mehr als erleichtert ist. Wie er und seine Mitarbeiter die Corona-Krise genutzt haben für kreative Ideen, welche Neuerungen auf die Besucher in der laufenden Saison warten und was der Shutdown betriebswirtschaftlich für die herrliche Parkanlage bedeutet, erzählt Volker Kugel bemerkenswert offen im Gespräch mit Ludwigsburg24.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Güneş

Die wichtigste Frage vorab: Herr Kugel, wie geht es Ihnen persönlich?

Persönlich geht es mir sehr gut. Meine Frau und ich haben die Krise gut weggesteckt, durften durchgängig beide voll arbeiten. Körperlich fühle ich mich auch fit. Allerdings muss ich zugeben, dass wir wegen Corona viel mehr Zeit daheim verbringen, was ich so eigentlich nie gewohnt war, und dass wir uns dadurch gelegentlich ein, zwei Gläschen Wein mehr genehmigen als früher.

Wie beurteilen Sie derzeit Ihr berufliches Wohlbefinden?

Das Fazit zuerst: Es könnte besser gehen. Zur geplanten Eröffnung hatten wir Blumen im Wert von rund 200.000 Euro gepflanzt, in deren Genuss dann leider nur der SWR und ein paar Fotografen kamen. Dann mussten wir schließen und konnten die Blumen wieder abräumen. Aber jetzt ist im BlüBa natürlich vergleichsweise wieder die Hölle los. Wir waren während des Shutdowns auf null, sind aber jetzt wieder da. Bis hundert fehlt noch ein bisschen, aber wir werden die Krise doch einigermaßen verdauen können, weil wir jetzt wieder so viel Einnahmen haben, so dass wir derzeit unsere laufenden Kosten gerade so decken können. Jetzt hoffe ich, dass hier bald wieder Hochzeiten stattfinden können und all unsere Gastronomen im Park es dadurch ebenfalls schaffen, durch die Krise zu kommen. Das sind die Gedanken, die mich derzeit umtreiben.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Publikumszulauf seit Wiedereröffnung?

Ganz am Anfang durften wir nur 2.000 Besucher reinlassen, jetzt steigert sich das Ganze aber schon auf 4.000, Tendenz weiter steigend. Generell bin ich mit dem Publikumszulauf momentan sehr zufrieden, auch wenn die Menschen noch sehr zurückhaltend sind. Viele sind noch immer sehr, sehr ängstlich, fürchten sich vor Ansteckung. Insgesamt schätze ich die Besucherzahl um 30 Prozent geringer als zum Vorjahr um die gleiche Zeit. Jetzt hoffen wir natürlich auf die Sommerferien und auf den Start der Sandskulpturen-Ausstellung. Durch die weiteren Lockerungen trauen sich die Menschen zum Glück wieder her, weil sie durch die steigenden Einlasszahlen nicht mehr fürchten müssen, nicht reingelassen zu werden.

Das hört sich doch positiv an, auch wenn es kein Rekordjahr werden wird. Rechnen sie folglich am Jahresende mit einer schwarzen Null?

Nein, keine Chance, das ist völlig illusorisch. Wir werden Anfang Juli im Aufsichtsrat einen Nachtragshaushalt einbringen, aus dem ganz klar hervorgeht, dass wir voraussichtlich betriebswirtschaftlich ein Minus von rund einer Million machen werden. Wir werden deshalb wohl einen Kredit in Höhe von schätzungsweise 600.000 bis 800.000 Euro brauchen. Allein an den vier herrlichen Osterfeiertagen haben wir einen Verlust von 200.000 Euro gemacht. Rechnen Sie das mal auf die Zeit der Osterferien hoch, liegen wir bei ca. 350.000 Euro Verlust. Solche Summen holen wir trotz der beschlossenen Saison-Verlängerung, bis 06.12.2020, nicht rein. Sollten wir wider Erwarten doch unter einer halben Million an Kredit bleiben, können wir mit Stolz geschwellter Brust rumrennen.

Noch immer gelten besondere Hygienevorschriften wie beispielsweise Maskenpflicht am Eingang. Halten sich die Besucher an alles?

Es gibt immer ein paar, die wirklich uneinsichtig sind, aber das sind vielleicht 0,1 Prozent. Die überwiegende Mehrheit hält sich an die Anordnungen. Wir haben im Park so viel Platz, dass jeder die Abstandsregeln locker einhalten kann. Für den Betrieb des Märchengartens haben wir eine Einbahn-Regelung eingeführt. Der Eingang ist beim Seerosenkönig/Märchenbach, geht den Berg hoch und verlässt den Märchengarten beim Papierdrachen. Das war eine gute Entscheidung, die auch befolgt wird.

Seit eh und je ist Volker Kugel ein glühender Anhänger der MHP-RIESEN Ludwigsburg. Foto: Ludwigsburg24

Vor der geplanten Eröffnung startete wie immer der Dauerkartenverkauf zu ermäßigten Preisen. Dann kam der Shutdown. Wollten deshalb viele Käufer ihre Karten wieder zurückgegeben?

Es gab tatsächlich einige Käufer, die wollten die Karten wieder zurückgeben, weil sie wegen Corona nicht ins BlüBa kommen können. Die Karten haben wir zwar nicht zurückgenommen, aber wir haben eine anteilige Rückerstattung in Höhe von 7,34 Euro pro Dauerkarte für die 47 Tage Schließzeit angeboten, obwohl wir die Parköffnung bis 6. Dezember verlängert haben. Von diesem Angebot haben aber bislang, zum Glück, nur 320 von rund 33.000 Käufern Gebrauch gemacht. Das ist eine tolle Solidarität, was mich ausgesprochen rührt. Unsere Besucher können auch sicher sein, dass die Preise trotz unserer Verluste durch Corona bis einschließlich 2022 stabil bleiben.

Welche Lockerungen stehen jetzt für die BlüBa-Besucher an?

Am ersten Juli-Wochenende wird mit Eröffnung der Sand-Ausstellung die Besucherobergrenze schon auf 5.000 anwachsen und mit Beginn der Sommerferien sind es bei konstanten Infektionszahlen schon 6.000 Besucher, die sich gleichzeitig im Park aufhalten dürfen. Das sind dann über den Tag verteilt 8.000 bis 9.000 Besucher. Eine Zahl, die wir fast nur bei der anschließenden Kürbis-Ausstellung erreichen. Wir haben jetzt auch im Märchengarten die Herzog-Schaukel wieder offen, die die ganze Zeit über gesperrt bleiben musste. Was wir aus Platzgründen noch geschlossen lassen, ist das Däumelinchen. Diese Räumlichkeiten sind einfach zu eng, so dass da extra ein Mitarbeiter für abgestellt werden müsste, der kontrolliert, dass sich nicht zu viele Personen gleichzeitig darin aufhalten. Dieser Aufwand wäre einfach zu groß.

Mussten Sie während des Shutdowns Kurzarbeit anmelden?

Unsere Mitarbeiter an der Kasse, an der Kontrolle und die vom Märchengarten mussten wir tatsächlich während der knapp sechswöchigen Schließungsphase in die Kurzarbeit schicken. Das betraf ca. 25 Mitarbeiter.

Lichterzauber, Straßenmusikfestival und Feuerwerk sind beliebte BlüBa-Events. Können sie durchgeführt werden?

Nein, leider sind all diese Highlights konsequent für diese Saison abgesagt. Nur unsere Sand- sowie die Kürbisausstellung bleiben erhalten.

Sand-Ausstellung ist ein gutes Stichwort. Auf was dürfen sich die Besucher freuen?

Es geht in diesem Jahr um Tiere und es erwarten uns sehr fantasievolle Figuren in den verschiedensten Formen. Die Schwaben dürfen sich beispielsweise freuen aufs Äffle und Pferdle, die zwei Maskottchen vom SWR. Es gibt einen tollen Uhu, einen Biber und viele andere Tiere. Insgesamt werden es 16 Kunstwerke sein, von denen ich vier noch gar nicht weiß, weil sie erst ab der Ausstellungseröffnung am 3. Juli um 16.00 Uhr in einem Speed Carving Contest innerhalb von 24 Stunden erarbeitet werden. Das finde ich sehr spannend und die Motive werden für uns alle eine Überraschung sein. Der Unterschied zu vorherigen Ausstellungen ist, dass wir bessere Standorte für die Skulpturen haben und nicht alle Motive von Beginn an zeigen. In diesem Jahr haben die Besucher die Möglichkeit innerhalb von drei Tagen mitzuerleben, wie eine solche Sandskulptur Schicht für Schicht wächst und bearbeitet wird.

Die Vorbereitungen dafür laufen trotz Corona normal?

Ja, das läuft alles ganz normal. Sowohl bei uns als BlüBa-Mitarbeiter, als auch bei der Truppe um Stefan Hinner, der für die Sandkunst verantwortlich ist. Wir arbeiten mit dem nötigen Abstand und Respekt, aber ansonsten hat sich nichts verändert.

Kommt der Sand diesmal wieder mit dem Schiff und wie viel Tonnen Sand werden es sein?

Ich rechne mit ungefähr 90 Tonnen Sand, die mit dem Binnenschiff aus den elsässischen Sandabbaustätten der Firma Hubele angeliefert werden. Es ist wichtig, dass der Sand sehr hochwertig ist. Er muss sehr scharfkantig sein, damit die Sandkörnchen sich verdichten lassen, ansonsten kann man keine Skulpturen schnitzen. Rund gewaschener Sand vom Meer ist für die Sandkunst völlig unbrauchbar.

Herr Kugel, Sie sind immer für eine Überraschung gut, deshalb die Frage: Planen Sie eventuell für diese Saison noch etwas, was die Besucher für die ausgefallenen Events entschädigen könnte?

Wir haben die Corona-Phase als Think Tank genutzt und haben tatsächlich neue Ideen ausgebrütet. Ich habe nächste Woche mit unserem Feuerwerker einen Termin, der für den November ein Licht-Konzept entwickelt hat. Das ist jedoch nicht zu vergleichen mit dem Christmas Garden in der Wilhelma oder dem Konzept in der Stuttgarter Innenstadt. Sein Konzept wird über eine Strecke von 1,4 Kilometern mit dem Gelände, mit den Bäumen spielen und wird die Kürbis-Skulpturen zum diesjährigen Thema Musik in Szene setzen. Auch ein Laser-Tunnel ist angedacht. Von den Kosten kommt uns unser Feuerwerker aufgrund 25-jähriger guter Zusammenarbeit enorm entgegen, so dass wir seine Idee wohl durchführen können. Er stellt uns sein Equipment sehr günstig zur Verfügung und berechnet nur die Kosten für seine Mitarbeiter.

Als zweites Highlight kann ich für die Zeit ab 5./6.11. in unserer Orangerie erstmals in der Geschichte des BlüBas eine Adventsausstellung ankündigen. Die wird wunderschön und dürfte unsere Besucher so richtig überraschen.

Wir, als BlüBa-Team sind optimistisch und haben uns geschworen, trotz Corona Gas zu geben und gemeinsam etwas für unsere Besucher zu gestalten.

Sie sind jetzt seit 1997 Direktor des Blühenden Barocks. Haben Sie in all den Jahren schon mal eine ähnlich schwierige Zeit erlebt wie in den vergangenen Monaten?

Nein, das habe ich nicht. Und ich habe auch lange nicht wahrhaben wollen, dass das, was sich seit Ende März abgespielt hat, wirklich Realität ist. Manchmal habe ich tatsächlich gedacht, ich liege träumend im Bett und der Albtraum müsste gleich aufhören. Ich war vor dem BlüBa acht Jahre lang für Landesgartenschauen zuständig. Da war das Schlimmste, dass einmal auf 700 Meter Höhe bei drei Grad minus im September alle Blumen erfroren waren. Rückblickend betrachtet ist das im Vergleich zu jetzt jedoch nur Peanuts. Was mir momentan vor allem Sorge macht, sind die Verhaltensweisen rund um Corona. Die eine Gruppe ist sehr salopp im Umgang mit dem Virus, nimmt die Sicherheitsvorkehrungen auf die leichte Schulter. Andere wiederum sind völlig übervorsichtig und ängstlich. Manche Fachleute sagen, es gibt einen Impfstoff in drei Monaten, dagegen stehen weitere sogenannte Fachleute, die behaupten, dass man nicht vor Herbst nächsten Jahres mit einem Impfstoff rechnen kann. So etwas kann man denken, aber darf es so nicht sagen. Man muss doch den Menschen wenigstens noch ein bisschen Hoffnung lassen.

Was sagen Sie zu den vielen Verschwörungstheoretikern, die sich ja auch in Stuttgart zu Kundgebungen getroffen haben?

Diese Leute nerven mich komplett. Ich sage Ihnen ehrlich, dass ich deshalb sogar zwei, drei persönliche Kontakte abgebrochen habe. Auf so etwas habe ich keine Lust. Ich habe aber auch keine Lust mehr, mir den tausendsten Corona-Witz über WhatsApp schicken zu lassen. Das nervt mich alles. Gedanken mache ich mir darüber, wie alles weitergeht, ob wir das alles auskurieren können, wann wir mal wieder ohne Maske S-Bahn fahren oder zum Einkaufen gehen können. Ich halte mich an die Vorkehrungen im öffentlichen Raum, weil ich sie für richtig halte.

Haben Sie für sich beruflich oder privat auch etwas Positives aus der Corona-Krise ziehen können?

Während der letzten Woche habe ich mich mehr meinen Gartentipps unter Gruenzeug.tv auf YouTube widmen können, so dass wir mit den Klicks hochgeschossen sind. Wir haben inzwischen an die zwei Millionen Views. Nach zwei Jahren war der Spitzenklick im Januar bei 176.000 und mittlerweile liegen wir bei 260.000. Da freue ich mich drüber. Aber noch wichtiger ist mir das Feedback meiner Mitarbeiter, die mit unserem Handling während der Krisenwochen nicht nur einverstanden, sondern auch super zufrieden, teilweise sogar dafür richtiggehend dankbar waren. Zu spüren, dass man dankbar ist für das, was man hat, ist für mich das positive Fazit nach Corona. Auch bin ich richtig stolz, wie Deutschland insgesamt die Krise angegangen ist und – Stand heute – bewältigt hat.

Herr Kugel, wir danken Ihnen für das Gespräch!

 

Gefährliche Körperverletzung in Kornwestheim und Exhibitionistische Handlungen in Freudental

Kornwestheim: Prügelattacke vor Imbiss

Am Freitagabend kam es gegen 17.45 Uhr am Bahnhofsplatz in Kornwestheim vor einem Imbiss zu einer Streitigkeit und sich anschließender Körperverletzung zwischen zwei männlichen Personen. Ein noch unbekannter Täter sei an einem 22-Jährigen zunächst vorbeigelaufen und habe dann unvermittelt eine Schlagbewegung in dessen Richtung vollzogen. Als dieser darauf angesprochen wurde, schlug der Unbekannte auf den 22-Jährigen ein. Auch nachdem der Verletzte zu Boden ging, schlug der Angreifer weiter auf ihn ein und trat zudem zweimal gegen dessen Kopf, ehe es dem Geschädigten gelang, zu flüchten. Der Täter soll während der Tatausführung einen noch unbekannten metallenen Gegenstand mitgeführt und auch eingesetzt haben. Der Geschädigte trug leichte Verletzungen davon, die von einem Rettungsdienst vor Ort versorgt wurden. Die Tat sei von mehreren unbeteiligten Personen beobachtet worden. Der Täter wird folgendermaßen beschrieben: männlich, zwischen 20 und 30 Jahre alt, 170-175 cm groß, von kräftiger Statur, südländisches Aussehen, schwarze gelockte Haare, schwarzer langer Vollbart. Zur Tatzeit soll er ein gelbes T-Shirt mit kleinen Bildern, eine lange graue Jogginghose sowie schwarze Schuhe getragen haben und außerdem einen Rucksack mit sich geführt haben. Zeugen, die sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07154 1313 0 beim Polizeirevier Kornwestheim zu melden.

Freudental: Exhibitionist belästigt Joggerin

Am Freitagabend um 18.10 Uhr wurde in Freudental eine 21-jährige Joggerin sexuell belästigt, indem ein Mann mit heruntergelassener Hose im Wald onanierte. Anschließend ging der Unbekannte gegen 18.20 Uhr zurück zum nahegelegenen Parkplatz, stieg dort in einen Sprinter und fuhr in Richtung Freudental davon. Der Vorfall selbst ereignete sich im westlich der Kreisstraße 1633 von Bietigheim kommend in Richtung Freudental gelegenen Waldstück “Königssträßle”. Der Unbekannte wird als Ende dreißig, Anfang vierzig Jahre alt beschrieben und war mit einem grünen T-Shirt und einer kurzen Arbeitshose bekleidet. Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen getätigt haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07142 405 0 mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen in Verbindung zu setzen.

red

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Kinder aus Migranten-Familien deutlich häufiger von Armut bedroht

Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund sind deutlich häufiger von Armut betroffen als Jungen und Mädchen ohne Migrationshintergrund. Dies geht aus dem aktuellen GesellschaftsReport BW hervor. Als Folge hat das Ministerium für Soziales und Integration drei Förderprogramme aufgelegt, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken.

Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund sind deutlich häufiger von Armut betroffen als Jungen und Mädchen ohne Migrationshintergrund. So das Ergebnis des zweiten GesellschaftsReports BW in diesem Jahr, den Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Freitag (26. Juni) in Stuttgart vorgestellt hat.

Ausgangspunkt für den Report war die Erkenntnis, dass Kinder und Jugendliche, die einen Migrationshintergrund haben, mit einer Quote von 29,3 Prozent ungleich häufiger von Armut bedroht sind als Kinder ohne Migrationshintergrund (10,5 Prozent). Insgesamt sind in Baden-Württemberg rund 19 Prozent der Kinder und Jugendlichen armutsgefährdet. Als arm gelten Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des Durchschnitts in ihrem Bundesland beträgt. Als Folge aus dem Report hat das Ministerium für Soziales und Integration zwei Förderprogramme aufgelegt, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Zusätzlich gibt es ein Soforthilfeprogramm für alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig von deren Herkunft. Die daraus resultierenden Angebote sollen ihnen helfen, gestärkt aus der Corona-Krise hervorzugehen.

Gleiche Chancen für alle Kinder

„Armut im Kindesalter soll nicht der kindlichen Entwicklung, den Bildungs- und Zukunftschancen der Kinder und der Aussicht auf ein selbstbestimmtes Leben im Wege stehen. Unsere Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass alle Kinder und Jugendlichen ihre Talente und Fähigkeiten bestmöglich entwickeln und einbringen können“, so Minister Lucha weiter.

Der GesellschaftsReport mit dem Titel „Arm ist nicht gleich arm: Armut bei Kindern mit Migrationshintergrund“ zeige deutlich, dass gängige Armutsrisikofaktoren wie niedrige Bildung und Erwerbslosigkeit der Eltern oder auch Kinderreichtum die erhöhte Armutsgefährdung bei Kindern mit Migrationshintergrund nur etwa zur Hälfte erklären können. So seien vor allem mangelhafte deutsche Sprachkenntnisse in einigen Migrantenfamilien und die insgesamt schwierigere Arbeitsmarktintegration von Menschen aus Drittstaaten ausschlaggebend für die höhere Armutsgefährdung.

Drei Förderaufrufe für Projekte zugunsten von armutsgefährdeten Kindern und Familien

„Allen Menschen müssen unabhängig von Herkunft und Staatsangehörigkeit die gleichen Chancen offenstehen, die gleichen Chancen auf ein Leben mit gesichertem Einkommen und auf gesellschaftlichen Aufstieg. Wir müssen der besonderen Armutsgefährdung von Kindern mit Migrationshintergrund möglichst zu einem frühen Zeitpunkt entgegenwirken“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich der Bekanntgabe der drei neuen Ausschreibungen des Landes zur Bekämpfung von Kinderarmut mit einem Gesamtfinanzvolumen von 770.000 Euro.

Mit dem Förderaufruf „Wir gehören dazu – Strategien zur Verbesserung der Chancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ sollen zivilgesellschaftliche Organisationen zum Aufbau neuer Projekte ermutigt werden, die der Armutsgefährdung von Kindern mit Migrationshintergrund entgegenwirken und zur Verbesserung von Teilhabechancen trotz Armutsgefährdung beitragen. Neue Ideen sollen ausgetestet und neue Wege und Methoden vor Ort erprobt werden. Dafür werden Fördermittel in Höhe von bis zu 300.000 Euro bereitgestellt.

Durch den Förderaufruf „Elternmentorenprogramme“ sollen nachhaltige Beteiligungsformen für Eltern mit Migrationshintergrund am Bildungsweg ihrer Kinder sowie an den Regelstrukturen der Kommunen und des Bildungswesens entwickelt und gestärkt werden. Die Elternbeteiligung in den Kommunen soll quantitativ ausgebaut sowie überregional oder landesweit qualitativ weiterentwickelt werden. Gefördert werden können u.a. Maßnahmen zur Gewinnung und Qualifizierung von ehrenamtlich Tätigen, zur Förderung der Elternbeteiligung, zur Vernetzung, zur überregionalen und landesweiten Qualifizierung von haupt- und ehrenamtlich Tätigen sowie Veranstaltungen zu Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer, Qualitätsentwicklung und Vernetzung. Dafür stehen Mittel von bis zu 320.000 Euro zur Verfügung.

Das Ministerium für Soziales und Integration veröffentlicht zudem ein Soforthilfeprogramm in Höhe von 150.000 Euro für Kinder und Jugendliche. Im Alltag müssen viele Kinder aufgrund der Corona-Pandemie nach wie vor auf die üblichen Sozialkontakte verzichten. Gerade in armutsgefährdeten Haushalten laufen sie Gefahr, stärker in ihrer Entwicklung eingeschränkt zu werden. Gesucht werden kreative Lösungen, die Kinder und Jugendliche ansprechen und sie wieder stärker miteinander in Kontakt bringen.

Vereine, Verbände und rechtsfähige Initiativen, die sich bereits bei der Prävention von Kinderarmut engagieren, sowie Städte und Gemeinden, Stadt- und Landkreise können dafür eine Förderung in Höhe von bis zu 2.500 Euro beantragen, wenn sie damit ein geeignetes pädagogisches Konzept verbinden.

red

Die Schattenseiten des Sonnenbadens

Die Sonnenanbeter sind in den heißen Sommermonaten in ihrem Element. Doch es ist Vorsicht geboten. Denn zu viel Sonnenstrahlung kann zu Hautkrebs führen und die Haut vorzeitig altern lassen. Wer allerdings ein paar kleine Tipps beachtet, kann das Sonnenbaden unbeschwert genießen.

Raus aus der Sonne! – Diese Goldene Regel ist bei praller Mittagsonne zwischen 11 und 15 Uhr oberstes Gebot. Am Strand oder auf der Wiese bieten ein schattenspendender Sonnenschirm oder eine Strandmuschel Schutz. Alternativ sollte man beispielsweise beim Wandern die Haut mit luftiger, weiter Kleidung umhüllen und den Kopf mit Kappe oder Hut bedecken. Auf die Nase gehört eine Sonnenbrille mit UV-Schutz 400. Mit einer solchen Brille werden die für die Augen gefährlichen Sonnenstrahlen abgewehrt.

Die auf die Haut aufgetragene Pflege blockt die UV-Strahlung nicht hundertprozentig ab und ist daher nach Schatten und Kleidung nur die drittbeste Strategie, sich zu schützen. Sonnencreme beugt auch nur für eine begrenzte Dauer Sonnenbrand vor. Zum Schutz muss Sonnencreme richtig dick aufgetragen und alle zwei Stunden erneuert werden. Dadurch bleibt der Schutz erhalten. Durch Nachcremen verlängert sich jedoch nicht die Zeit, in der man sich ohne Rötung der Sonne aussetzen kann.

Der Lichtschutzfaktor (LSF) auf der Verpackung gibt an, wie stark eine Sonnencreme die Haut vor einem Sonnenbrand schützt. Wer berechnen will, wie lange man sich den Sonnenstrahlen aussetzen kann, ohne dass die Haut rot wird, muss den auf der Packung angegebenen Lichtschutzfaktor mit der persönlichen Eigenschutzzeit der Haut multiplizieren.

Kinder und sehr hellhäutige Menschen verfügen nur über eine kurze Eigenschutzzeit von unter zehn Minuten. Je dunkler der Teint desto länger ist diese Zeitspanne. Das Problem: Viele Sonnenanbeter kennen ihre individuelle Eigenschutzzeit nicht, die nicht nur vom Hauttyp, sondern auch von der Strahlungsintensität abhängig ist.

Vorsorglich sollte deshalb die berechnete maximale Aufenthaltsdauer, die auf den Sonnenmilchprodukten angegeben ist, um ein Drittel reduziert werden – also statt 30 Minuten Sonnenbaden lieber nur 20 Minuten. Und: Bei LSF 30 wird bereits etwa 95 Prozent der Strahlung gefiltert. Höhere Lichtschutzfaktoren – etwa LSF 50 – bieten deshalb keinen großen Zusatznutzen.

Ralf Loweg

Das neue Gesicht der Formel 1

Max Verstappen kämpft mit den Tränen. Völlig ausgepumpt und abgekämpft steht er auf dem Podium in Spielberg, schüttelt immer wieder ungläubig den Kopf. Während der niederländischen Nationalhymne grinst der 22-Jährige, wischt sich den Schweiß von der Stirn. Und genießt den Jubel der Fan-Massen in orange, die ihm frenetisch zujubelt.

Etwas mehr als ein Jahr ist das her. Vergangenheit. Die alte Normalität, wenn man so will. Inmitten der Corona-Krise wirkt es, als seien solche Szenen Jahrzehnte her. Fakt ist: 2020 sind sie undenkbar, wenn die Formel 1 am 5. und 12. Juli 2020 mit einem Doppelpack im österreichischen Spielberg in ihre neue Saison startet. Denn wegen der Pandemie wird in der Königsklasse vieles nicht mehr so sein wie vorher, die Formel 1 bekommt ein neues Gesicht, an das man sich noch gewöhnen muss.

“Ohne Fans wird es ganz anders sein”, sagt Verstappen bei Sky. Geister-Rennen sind aber Voraussetzung dafür, dass überhaupt gefahren werden kann. Was am Fernsehen vermutlich nicht so krass auffällt wie beim Fußball, ist aber vor allem für die Fahrer ungewohnt. Denn über das Rennwochenende gab es sonst stets Kontakt zu den Anhängern, es wurden fleißig Autogramme geschrieben oder Selfies gemacht.

Formel-1-Sportchef Ross Brawn zeigt ist jedoch sicher, dass die Formel 1 auch ohne Fans interessant und aufregend sein kann. “Es wird einfach nur anders. Das ist der neue Standard”, sagt Brawn. Es sei ungewiss, wie lange es so bleiben werde. “Aber das wird sicher der neue Standard für den Rest des Jahres sein”, so Brawn.

Sollte Verstappen wie 2019 die Dominanz der favorisierten Weltmeister von Mercedes mit Champion Lewis Hamilton und dem Finnen Valtteri Bottas erneut brechen und auch Ferrari mit Sebastian Vettel und Charles Leclerc auf Abstand halten können, wird es weitaus weniger emotional. Denn eine Podiums-Zeremonie wird es gar nicht erst geben.

“Wir denken daran, dass die Fahrer die Autos nach der Auslaufrunde zu Start und Ziel zurückbringen und dann vor ihre Wagen treten”, erklärt Brawn. “Wir haben schon ziemlich gute Vorstellungen davon, wie wir das neu abwickeln. Derzeit prüfen wir, wie das im Fernsehen am besten rüberkommt.”

Auch das Programm vor dem Rennen wird geändert. Wie zum Beispiel die bei den Fans beliebte Fahrerparade, als die Piloten auf einem Lkw-Anhänger um den Kurs gefahren wurden oder in schicken Oldtimern saßen. Auch das ist jetzt Vergangenheit. “Wir werden stattdessen Einzel-Interviews vor den Boxen des jeweiligen Piloten durchführen”, so Brawn.

Das Gewusel vor dem Rennen in der Startaufstellung ist ebenfalls nicht mehr so wie sonst durchführbar. War es früher vor allem ein wildes Durcheinander und Getümmel aus Autos, Mechanikern, VIP-Gästen und Kamera-Teams, darf ab Juli nur noch in die Startaufstellung, wer tatsächlich zur Vorbereitung des Autos notwendig ist. Brawn: “Früher war es so, dass sich alle Fahrer vor den Wagen aufgestellt haben, zusammen mit den Grid-Kids, das geht so auch nicht mehr. Die Kinder werden noch immer Teil der Zeremonie sein, aber sie werden per Videobotschaften zugeschaltet.”

Hinzu kommt ein ausgeklügeltes Hygiene-Konzept. So sollen rund um die ersten Rennen zwischen 10.000 und 12.000 Coronavirus-Tests durchgeführt werden. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, sieht das Konzept vor, dass die Proben zweimal täglich in ein Analyselabor in Ebersberg östlich von München transportiert werden. Dort werde dann sieben Tage in der Woche 24 Stunden ausgewertet. Innerhalb von 16 bis 24 Stunden nach der Probenentnahme sollen die Resultate feststehen.

“Alle, die am Ring arbeiten – das sind 3.000 Leute, die sich in der roten Zone bewegen – dürfen ihren Arbeitsbereich nur mit einem negativen Covid-19-Bescheid betreten, der nicht älter als vier Tage ist”, sagt Siegfried Schnabl, Geschäftsführer von Eurofins Genomics Österreich und Osteuropa und verantwortlich für Spielberg, der APA.

Bei den Teams sind Gesichtsmasken und Social Distancing zwei von einigen Maßnahmen. Der Automobil-Weltverband FIA hat ein 74-seitiges Dossier an die Rennställe verschickt. In dem steht, was die Teams dürfen und was nicht. Durch die Schutzmaßnahmen wird alles noch schwieriger, wie Ferrari-Sportchef Laurent Mekies bestätigt. “Für die Jungs in der Box wird es hart sein, die ganze Zeit über Maske zu tragen”, sagte er. Selbst sie müssen sich erst an das neue Gesicht der Formel 1 gewöhnen.

Andreas Reiners

So teuer ist ein Gärtner – In Stuttgart verlangen sie am meisten

Im Sommer blühen bei vielen Hausbesitzern die Gärten auf. Doch je größer das Grundstück, desto mehr muss in die Arbeit im Grünen investiert werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, bestellt am besten einen professionellen Gartenarbeiter. Aber das kann mitunter ganz schön ins Geld gehen, je nachdem, wo man wohnt.

Im Schnitt der zehn größten deutschen Städte zahlen Verbraucher laut Check24 für eine Stunde Gartenarbeit 33 Euro. Am meisten verlangen Gärtner in Stuttgart (39 Euro pro Stunde). In Leipzig kosten Gartenarbeiten deutlich weniger. Eine Stunde schlägt hier durchschnittlich mit 29 Euro zu Buche.

Am häufigsten wünschen sich Verbraucher eine Umgestaltung ihres Gartens. Knapp 40 Prozent aller Anfragen für Gärtner über Check24 beziehen sich auf die Gartengestaltung. Jeder Fünfte interessiert sich für einmalige Rasenarbeiten wie Mähen oder Vertikutieren.

Jeweils 13 Prozent der Anfragen entfallen auf Zaun- oder Heckenarbeiten, neun Prozent auf Baumarbeiten. Nur sieben Prozent der Verbraucher interessieren sich für eine regelmäßige Gartenpflege.

Ralf Loweg

Stuttgarter Polizei verstärkt Präsenz am Wochenende

Nach den schweren Ausschreitung am vergangenen Wochenende in der Stuttgarter-City, hat die Polizei für die kommenden Tage eine deutlich verstärkte Präsenz angekündigt. Eine Wiederholung der schlimmen Vorfälle soll in jedem Fall verhindert werden. Auch manch Einzelhändler ist besorgt und hofft auf ein friedliches Wochenende.

Die Polizei Stuttgart gab heute in einer Mitteilung bekannt, dass sie am Wochenende (26.06.2020 bis 28.06.2020) mit einer erhöhten Präsenz insbesondere in der Innenstadt unterwegs sein wird. Anlass sind die schweren Ausschreitungen in der Nacht vom Samstag auf Sonntag (21.06.2020) bei dem viele Polizistinnen und Polizisten verletzt worden sind. Eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaftspolizei werden hierbei dabei das Polizeipräsidium Stuttgart unterstützen, so die Behörde weiter.
Am Sonntagnachmittag soll außerdem eine angemeldete Kundgebung einer politischen Partei sowie mehrere Gegendemonstrationen stattfinden. Durch die Versammlungen und den begleitenden Polizeieinsatz muss mit Verkehrsbehinderungen und zeitweise gesperrten Straßen in der Innenstadt gerechnet werden.
red

Lkw-Brand auf A81 sorgt für Verkehrschaos

Ein schwerer Verkehrsunfall, der sich am Freitag gegen 12:50 Uhr auf der BAB 81 ereignete, sorgte für rund 200.000 Euro Sachschaden, Vollsperrung der Autobahn und Stau.

Nach bisherigen Erkenntnissen war ein Sattelzuglenker von Heilbronn kommend in Richtung Stuttgart auf dem rechten Fahrstreifen der dreispurigen Autobahn unterwegs. Im Bereich Ludwigsburg-Nord soll der Fahrer bereits in Schlangenlinien gefahren und zweimal nach rechts von der Fahrbahn abgekommen sein. Nachdem er die Leitplanken touchiert hatte, fuhr er jedoch weiter in Richtung Stuttgart. Zwei Kilometer nach der Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach geriet der Sattelzuglenker erneut nach rechts und streifte die Leitplanke auf einer Länge von etwa 70 bis 80 Metern. Anschließend wurde das Fahrzeug nach links abgewiesen, stieß gegen ein elektronisches Wechselverkehrszeichen, prallte gegen die Betonleitwand und blieb dann auf dem linken Fahrstreifen kurz vor dem Parkplatz “Engelberg” stehen. Der Sattelzug fing daraufhin an zu brennen. Der Lkw-Fahrer, der sich noch im Führerhaus befand, wurde von einem Verkehrsteilnehmer herausgeholt. Ob er verletzt wurde, ist derzeit nicht bekannt. Ein Rettungsdienst brachte ihn anschließend in ein Krankenhaus. Der Sattelzug stand im weiteren Verlauf in Vollbrand. Hierdurch kam es zu einer starken Rauchentwicklung weshalb beide Richtungsfahrbahnen voll gesperrt werden mussten. Zudem landete ein Rettungshubschrauber auf der Autobahn. Hinzugezogene Kräfte der Feuerwehren Gerlingen, Leonberg, Ditzingen und Ludwigsburg konnten den Brand schließlich löschen. Da Löschwasser in die Kanalisation lief, wurde das Umweltamt verständigt. Zudem befanden sich Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Ludwigsburg im Einsatz, die sich um die Ausleitung kümmerten. Da der Sattelzug nicht mehr fahrbereit ist, muss er geborgen und abgeschleppt werden. Hierzu dauern die Bergungsarbeiten momentan noch an.

Stand 16:10 Uhr:

Fahrtrichtung Heilbronn: Vollsperrung aufgehoben

Fahrrichtung Stuttgart: Vollsperrung besteht weiterhin, Ausleitung Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach

Darüber hinaus wird der Verkehr, der sich zwischen der Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach und der Unfallstelle befindet, über den Parkplatz “Engelberg” abgeleitet

Eine Nachtragsmeldung wird nach Abschluss der Bergungs- und Reinigungsarbeiten noch folgen. Wie lange die Maßnahmen noch andauern, ist derzeit nicht bekannt.

red

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Sachsenheim: Verkehrsunfall mit Verletzten in der Ludwigsburger Straße

Am Freitagnachmittag ereignete sich ein Verkehrsunfall mit Verletzten gegen 14:05 Uhr in der Ludwigsburger Straße in Sachsenheim. Dem bisherigen Ermittlungsstand nach wollte eine 20-Jährige mit ihrem BMW aus dem Industriegebiet kommend in Fahrtrichtung Bietigheim-Bissingen in die Ludwigsburger Straße einbiegen. Auf dieser war eine 30-Jährige mit ihrem Mazda von Bietigheim-Bissingen kommend in Richtung Sachsenheim unterwegs. Vermutlich übersah die 20-Jährige den Mazda, so dass die beiden Fahrzeuge im Kreuzungsbereich kollidierten. Bei dem Unfall wurden die 20-Jährige im BMW, sowie die 30-Jährige und ein elf Monate altes Kind im Mazda verletzt. Direkt nach dem Zusammenprall der Fahrzeuge waren andere Verkehrsteilnehmer und Passanten als Ersthelfer vor Ort und kümmerten sich um die Unfallbeteiligten bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte. Alle drei Personen wurden mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Neben zwei Rettungswagen war auch ein Notarzt vor Ort. Durch die Polizei wurde die Ludwigsburger Straße zeitweilig für die Bergung und Unfallaufnahme gesperrt. Es war eine örtliche Umleitung eingerichtet. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Die Sachschäden belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf etwa 12.000 bis 15.000 Euro.

Hemmingen: Unbekannter entblößt sich vor Frauen

Am Donnerstag entblößte sich ein bislang unbekannter Täter gegen 19:05 Uhr vor zwei Frauen im Schlosspark in der Münchinger Straße in Hemmingen. Der Unbekannte setzte sich gegenüber den Frauen auf eine Bank und entkleidete sich, so dass sein Geschlechtsteil zu sehen war. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen können sich unter Tel. 07141 18 9 an die Kriminalpolizei wenden.

Ludwigsburg-West: Geldwechseltrick

Am Freitagvormittag wurde ein 67-jähriger Opfer eines Geldwechseltricks, zu dem die Polizei nun nach Zeugen sucht. Gegen 09:30 Uhr hatte sich der 67-Jährige in der Schwieberdinger Straße in Ludwigsburg-West auf dem Parkdeck eines Einkaufsmarktes aufgehalten. Dort wurde er von einem noch unbekannten Täter angesprochen. Er wollte eine 2-Euro-Münze gewechselt haben. Als der 67-Jährige im weiteren Verlauf seinen Geldbeutel hervorgeholt hatte, griff der Unbekannte ebenfalls ins Münzfach und nahm sich zwei Euro in einer kleineren Stückelung heraus. Nachdem er daraufhin gegangen war, kehrte er kurz darauf zum 67-Jährigen zurück und bat erneut um einen Wechselvorgang. Auch hier half er bei der Suche im Geldbeutel. Im Anschluss legte er im Auto des 67-Jährigen 50 Cent auf den Sitz und ging davon. Kurze Zeit später musste der gutmütige Herr feststellen, dass der Unbekannte mehrere hundert Euro aus seiner Geldbörse entwendet hatte. Er sei ihm noch hinterhergerannt, konnte ihn aber nicht mehr einholen. Bei dem Unbekannten soll es sich um einen 30 Jahre alten Mann handeln, der gebrochen Deutsch sprach. Er hat schwarze, kurze bis mittellange Haare, leichte Andeutungen von Augenringen und war zur Tatzeit mit einem kurzärmligen, blauen Oberteil und einer langen, dunkelblauen Stoffhose bekleidet. Das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, sucht nun nach Zeugen, die Hinweise zu dem unbekannten Mann geben können oder selbst Opfer dieser Betrugsmasche wurden.

Markgröningen: Vier Tatverdächtige nach Sachbeschädigungen festgestellt

Polizeibeamte des Polizeireviers Vaihingen an der Enz konnten am Freitag gegen 02:50 Uhr in Markgröningen vier Tatverdächtige nach dort begangenen Sachbeschädigungen feststellen und einer Kontrolle unterziehen. Eine Zeugin meldete sich und teilte mit, dass im Bereich “Raiserhaus” eine Mülltonne umgeworfen und eine Scheibe eines Wasserpumpenhäuschens beschädigt worden war. Bei Eintreffen der Polizisten gingen sofort vier Personen zu Fuß flüchtig, wobei die Beamten zunächst einen und kurz darauf zwei weitere Personen einholen konnten. Im Rahmen der weiteren polizeilichen Maßnahmen wurde der vierte Tatverdächtige wenig später ebenfalls angetroffen. Ein 18-Jähriger, zwei Männer im Alter von 19 Jahren und ein 16 Jahre alter Jugendlicher wurden einer Kontrolle unterzogen und ihre Personendaten erhoben. Der Polizeiposten Markgröningen hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Zeugen, die weitere sachdienliche Hinweise geben können, melden sich bitte unter der Tel. 07145 93270.

Hemmingen: Diebstahl aus Tiefgarage

Am Donnerstag zwischen 07:10 Uhr und 18:00 Uhr trieb ein noch unbekannter Täter in der Allmendstraße in Hemmingen sein Unwesen. Möglicherweise hat sich der Unbekannte unbemerkt Zugang zu einer Tiefgarage verschafft, während das elektronische Garagentor gerade im Begriff war zu schließen. Aus der Garage entwendete er schließlich vier Winterräder samt Alufelgen, deren Wert sich auf eine dreistellige Summe beläuft. Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeiposten Korntal-Münchingen, Tel. 0711 839902-0, in Verbindung zu setzen.

Kornwestheim: Räuberischer Diebstahl

Am Donnerstag kam es gegen 20:40 Uhr zu einem Vorfall in einer Gaststätte am Bahnhofsplatz in Kornwestheim. Ein Gast nutzte die kurze Abwesenheit einer 59-jährigen Bedienung im Thekenbereich aus und entwendete eine Geldkassette. Der Mann flüchtete daraufhin, allerdings konnte die 59-Jährige ihn im Bereich einer Unterführung einholen und festhalten. Um sich aus den Festhaltegriff zu lösen, stieß der Dieb mehrfach mit den Händen gegen den Kopf der 59-Jährigen. Durch die Stöße wurde die Frau nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt, jedoch musste sie den Mann aufgrund dessen loslassen. Nachdem es ihr noch gelungen war einen Teil der entwendeten Beute dem Täter abzunehmen, ließ er die zuvor von ihm geleerte Geldkasse sowie sein mitgeführtes Fahrrad zurück. Mutmaßlich mit dem restlichen Teil des Diebesguts rannte er schließlich über die Bahngleise und fuhr anschließend in einer S-Bahn davon. Mehrere Zeugen waren auf das Geschehen aufmerksam geworden und verfolgten den Flüchtenden noch vergebens. Durch die Auseinandersetzung lagen einige Geldscheine in der Unterführung verstreut auf dem Boden. Passanten sammelten das Geld auf und gaben es der 59-jährigen Frau zurück. Im Zuge der weiteren polizeilichen Maßnahmen wurde ein 40-jähriger Mann, der möglicherweise als Tatverdächtiger in Betracht kommt, ermittelt. Die weiteren Ermittlungen dauern noch an und werden durch Beamte der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg geführt.

red

Quelle: Polizei Ludwigsburg