BBL-Playoffs: MHP-Riesen versetzen Bayern ersten Schlag

München: Der FC Bayern Basketball musste im Viertelfinal-Hinspiel des BBL-Endturniers eine schmerzhafte Niederlage gegen die MHP-Riesen Ludwigsburg einstecken und muss nun im Rückspiel am kommenden Freitag mit mindestens vier Punkten Vorsprung gewinnen, um den dritten Meistertitel in Serie nicht zu verspielen.

Spielbericht:

Für die „erste Halbzeit“ im Playoff-Viertelfinale griff Headcoach John Patrick bereits vor Spielbeginn in die personelle Trickkiste: Johannes Patrick und Teyvon Myers rückten ins Ludwigsburger 12er Aufgebot und ersetzten im ersten Duell gegen die favorisierten Münchner Zamal Nixon und Christian von Fintel. Die MHP RIESEN erwischten dennoch den schlechteren Start. Der FC Bayern Basketball fand, auch durch vier Freiwürfe nach Foulspielen von Thomas Wimbush, gut ins Spiel und kontrollierte früh das Tempo (9:2, 3. Spielminute). Erst durch Korberfolge von Hans Brase und Marcos Knight in der vierten und fünften Spielminute gelang es den Schwaben, langsam ihren Rhythmus aufzunehmen. Da die Hausherren jedoch weiterhin unter den Körben dominierten, mussten sich die Schwaben durch ihre Paradedisziplin, den Einsatz, die Meriten verdienen. Mit Erfolg: Angeführt vom exzellent agierenden Brase eroberten sie die Führung (10:11) und zwangen Oliver Kostic zur ersten Seitenlinien-Ansprache. Der Serbe sollte jedoch nicht die richtigen Feinjustierungen finden: Ludwigsburg blieb angeführt von ihrem bis dato Besten, Brase, in Front (15:21, 10.).

Im Anschluss an ein insgesamt bärenstarkes Auftaktviertel verloren Patricks Schützlinge ab der elften Minute etwas den Fokus: Die Münchner verkürzten das entstandene Defizit bis auf einen Zähler – und versetzten nun ihren amerikanischen Headcoach zum Hadern an der Seitenlinie (22:23, 12.). Auch diese Auszeit sollte nicht die erhoffte Wirkung mit sich bringen. Denn die Hausherren übernahmen alsbald die Führung und bauten selbige, auch aufgrund zweier unsportlicher Foulspiele von Cameron Jackson und Jonas Wohlfarth-Bottermann, bis auf vier Zähler aus (33:29, 15.) und offenbarten dabei schwäbische Defensiv-Lücken aus der Ferndistanz. Aus dieser schlossen TJ Bray und Maodo Lo mehrfach erfolgreich ab und setzten Ludwigsburg, das durchaus gut spielte, zeitweilig aber sein Wurfglück vermisste, zur Halbzeit unter Druck (42:36, 20.).

München drückt aufs Tempo, Ludwigsburg dreht das Spiel

Im Anschluss an den Seitenwechsel sah sich Patrick schnell zur nächsten Ansprache gezwungen: Während der 52-Jährige unter anderem die Gangart der Hausherren monierte, kamen seine Mannen ohne Fortune zurück: München legte direkt einen 5:0-Lauf aufs Parkett. Dieser sollte zwar durch einen Wimbush-Dreier gebrochen werden, Danilo Barthel und Co. blieben am Drücker – und stellten zeitweise auf +11 (50:39, 24.). Die MHP RIESEN erwiderten das Aufkommen der Hausherren abermals mit großem Kampf, einer ebenso großen Leidenschaft und mit einem nun mehr aufdrehenden Wimbush. Hierdurch hielten sie das Geschehen ausgeglichen, das Verkürzen funktionierte aber vorerst nicht (65:59, 30.).

Direkt zum Beginn des Schlussabschnitts sorgte der Mann des dritten Viertels dann erenut für Zählbares: WImbush netzte von Downtown ein, Weiler-Babb ließ einen ebensolchen Wurf folgen und sorgte so nicht nur für den Ausgleich (65:65) und Jubel auf der Gästebank, sondern auch für einen tobenden Kostic, der seine Schützlinge zur Besprechung an den Seitenrand beorderte. Der Serbe sollte sein Team, gemeinsam mit Vladimir Lucic auf Zack bringen. Die Münchner waren wieder voll da, Ludwigsburg ließ sich nun aber nicht mehr abschütteln. Trotz eigener Fehler stand der Defensivverbund über mehrere Minuten felsenfest und mit vollem Fokus! Weiler-Babb, Knight, Wimbush und Brase sorgten für das Erobern der Führung, das für München Paul Zipser zu kontern versuchte (81:82, 38.). Die MHP RIESEN sollten doch nicht mehr an Fahrt verlieren: Mit einem mehrminütigen 18:8-Lauf entschieden sie die Partie für sich, gewannen im 14. Anlauf erstmals (gegen München) im Audi Dome und sicherten sich hierdurch einen kleinen Vorteil für das Viertelfinal-Rückspiel am Freitagnachmittag (Tip-Off 16:30 Uhr).

Statements und Stats

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Es war heute ein sehr intensives Spiel. Ich glaube, dass es eines der intensivsten Spiele, die ich in meiner 20-jährigen Karriere als Trainer, gecoacht habe. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft – und auf die Leader Marcos [Knight], Nick [Weiler-Babb] und Jaleen [Smith], die genauso wie Thomas Wimbush heute abgeliefert haben. Obwohl einige Dinge, darunter offene Würfe und Layups, heute für uns nicht den erhofften Weg gegangen oder gefallen sind, haben wir nie aufgegeben. Wir haben eine gute Moral gezeigt. Jetzt ist Halbzeit: Es gibt nichts zu feiern. Aber man sieht, dass wir eine Chance haben.“

Oliver Kostic | Headcoach München: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und haben Ludwigsburg viele Offensivrebounds gestattet. Diese haben sie am Anfang im Spiel gehalten. Danach haben wir die Defensive und die Bretter eigentlich ganz gut kontrolliert, was auch zu einer besseren Offensive geführt hat. Am Ende sagen die Zahlen aber einiges: Wir hatten im Schlussabschnitt sieben Turnover, haben insgesamt 17 Offensivrebounds zugelassen – und am Ende entscheiden dann ein, zwei Situationen das Spiel. So ist Basketball eben. Das hier war die erste Hälfte des Viertelfinals. Wir müssen im zweiten Spiel besser und bereit sein, um das Ganze umzudrehen.“

Für München spielten: Danilo Barthel 20 Punkte, TJ Bray 12/5 Rebounds, Maodo Lo 11, Leon Radosevic 11, Paul Zipser 9, Vladimir Lucic 7, Diego Flaccadori 5, Mathias Lessort 4, Petteri Koponen 2, Zan Mark Sisko 2 und Alex King.

Für Ludwigsburg spielten: Hans Brase 18 Punkte/6 Rebounds, Marcos Knight 17/11, Thomas Wimbush 16, Jaleen Smith 13, Nick Weiler-Babb 7/5, Jonas Wohlfarth-Bottermann 7, Teyvon Myers 6, Jacob Patrick 2, Cameron Jackson 1, Radii Caisin und Lukas Herzog.

Corona und die Vorerkrankungen

Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten aktuell besonders gut auf sich aufpassen. Personen mit bestimmten Vorerkrankungen haben zwar kein erhöhtes Risiko, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken. Wenn das aber passiert, ist die Gefahr größer, daran schwer zu erkranken. “Bei Covid-19 kann es zu einer direkten Schädigung des Herzens kommen, indem Viren die Herzkranzgefäße befallen”, so der Kardiologe Professor Thomas Meinertz von der Deutschen Herzstiftung.

Eine Coronainfektion kann auch ohne direkten Befall der Lunge zu einer enormen Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führen, heißt es im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Verhindert etwa eine ausgeprägte Lungenentzündung eine ausreichende Sauerstoffsättigung des Bluts, muss das Herz schneller schlagen, um alle Organe mit genug Sauerstoff zu versorgen. Das kann das Herz auf Dauer überlasten. Vor allem, wenn es vorgeschädigt ist. “Auch kann SARS-CoV-2 direkte Schäden am Herzen und an den Blutgefäßen hervorrufen, wenn das Virus die Epithelzellen befällt und dort eine Entzündung auslöst”, heißt es.

Für Herzpatienten sei es deshalb besonders wichtig, sich vor einer Infektion zu schützen. Das bedeutet: häufig die Hände waschen, Abstandsregeln einhalten, öffentliche Verkehrsmittel meiden, soweit möglich andere für sich einkaufen lassen. Zudem sollten für Routinegespräche mit dem Arzt telemedizinische Sprechstunden genutzt werden. Verschlechtern sich Symptome wie Atemnot oder treten diese neu auf, sollten Herzpatienten ihren Arzt verständigen – bei stärkeren Beschwerden den Notarzt.

Rudolf Huber

So (un-)beliebt sind die Finanzämter

Die Liebe der deutschen Steuerzahler zu ihren Finanzämtern hält sich in Grenzen. Aber es gibt deutliche regionale Unterschiede in der (Un-)Beliebtheitsskala. Wie zufriedenstellend die Finanzbehörden der 20 größten Städte Deutschlands in den Augen der Steuerpflichtigen arbeiten, hat das Start-up Taxando analysiert.

Demnach sind die Bremer Steuerzahler am zufriedensten mit der Leistung ihrer Finanzämter und bewerten sie im Schnitt mit 3,8 von fünf möglichen Sternen auf Google. Vor allem die schnelle und fachkundige Beratung empfanden Bewertende als positiv. Am zweitbesten schneiden die Steuerämter in Hamburg mit rund 3,6 Sternen ab. Knapp dahinter folgen die Finanzbehörden in Dresden mit durchschnittlich 3,5 Sternen.

Am schlechtesten bewerteten Steuerzahler die Finanzämter in Stuttgart: zwei von möglichen fünf Sternen. “Nutzer monierten vor allem unklare Zuständigkeiten bei Problemen mit dem digitalen Steuerprogramm Elster sowie die Unfreundlichkeit der Mitarbeiter am Telefon”, heißt es in der Analyse. Eine ähnliche Bewertung erhielten die Steuerbehörden in Bochum (2,2 Sterne). Auch die Essener Steuerämter konnten mit am wenigsten überzeugen und weisen 2,4 Sterne vor. Insgesamt lagen 14 der 20 untersuchten Finanzämter unter dem bundesweiten Bewertungsdurchschnitt von drei Sternen.

“Die Analyse zeigt deutlich, dass sich der Umgang mit dem Steuerzahler in den Finanzämtern noch verbessern kann”, sagt Maciej Szewczyk, Co-Founder und CEO von Taxando. Viele wünschten sich eine schnellere Bearbeitung ihrer Steuererklärung sowie eine fachkundige Beantwortung ihrer Fragen.

Rudolf Huber

BMW schärft den M5 nach

Mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen hat BMW die Modelle M5 und M5 Competition nachgeschärft. Die Optik wurde modernisiert, das Bedienkonzept verfeinert, dazu ist jetzt ein auf 12,3 Zoll vergrößertes Zentraldisplay in das Armaturenbrett integriert. Die Münchner versprechen als Summe dieser Auffrischung die “Alltagssouveränität einer Business-Limousine mit der Dynamik und maximalen Performance eines Hochleistungs-Sportwagens”.

Dazu sollen im M5 Competition die aus dem M8 Gran Coupé bekannten Stoßdämpfer und ein neu abgestimmtes Fahrwerk Handling und Fahrverhalten im Grenzbereich und das Komforterlebnis verbessern. Der 4,4 Liter große V8-Motor leistet im M5 441 kW/600 PS, im M5 Competition liefert das Hochdrehzahl-Triebwerk sogar 460 kW/625 PS.

Dabei zeigt sich der Motor in beiden Versionen als besonders drehmomentstark – und ausdauernd: Das maximale Drehmoment von 750 Nm steht schon ab 1.800 U/min parat und bleibt bis 5.600 U/min, beim Competition sogar bis 5.860 U/min auf diesem Niveau. Das sorgt für reichlich Durchzugskraft. Das Ergebnis: Der M5 spurtet in 3,4 Sekunden auf 100 und in 11,1 auf 200 km/h. Beim Competition sind es 3,3 und 10,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h lässt sich per optionalem M Driver’s Package auf 305 km/h anheben. Die klappengesteuerten, doppelflutigen Abgasanlagen lassen sich über per Tastendruck auf einen dezenteren oder aggressiveren Sound einstellen. Serienmäßig ist eine 8-Gang-Automatik installiert. Ach ja, Sprit brauchen die Bayern-Sportler natürlich auch. Der Normverbrauch liegt jeweils zwischen 10,5 und 10,6 l/100 km, der CO2-Ausstoß bei 239 bis 242 g/km.

Wie gewohnt können die beiden Sportlimousinen individuell konfiguriert werden. Der Preis von 120.900 Euro für den M5 und von 129.900 Euro für den Competition lässt sich jedenfalls noch problemlos deutlich steigern.

Rudolf Huber

 

In der Corona-Krise setzen die Deutschen aufs Auto

Wie verbringen die Deutschen ihren Urlaub in der Corona-Krise? Die Antwort: vor allem mit dem Auto. Das hat Vergölst zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Statista herausgefunden. Demnach planen fast zwei Drittel der deutschen Pkw-Besitzer in diesem Jahr, ihren Sommerurlaub mit dem Auto zu unternehmen, 46 Prozent im eigenen Land. 59 Prozent wollen Kurzausflüge über das Wochenende machen, 47 Prozent haben sich sogar längere Aufenthalte vorgenommen.

Gerade auf langen Fahrten mit Kindern sind Ablenkungsmöglichkeiten immer ein guter Zeitvertreib. 39 Prozent der befragten Pkw-Eigentümer mit Kindern setzen dabei auf Video oder Hörspiele für die Kleinen.

Doch auch Ratespiele, darunter Klassiker wie “Ich sehe was, was du nicht siehst”, sind für 36 Prozent eine gute Wahl. 35 Prozent setzen auf Ablenkung durch Essen und Trinken. Mehrfachnennungen waren in der Befragung möglich. Im Übrigen setzen 81 Prozent der befragten Autofahrer bei ihren Reisen auf eigene Speisen und Getränke. Mehr als ein Drittel entscheidet sich aber auch für einen Imbiss in Fast-Food-Restaurants.

Andreas Reiners

Studierende und ihre Einkünfte

Das Tätigkeits-Spektrum ist zwar breit, aber meist nicht besonders lukrativ: Babysitten, Kellnern oder Nachhilfeunterricht – damit schlagen sich Studierende am häufigsten durch. Die meisten dieser Arbeiten sind allerdings derzeit wegen der Corona-Maßnahmen nicht oder nur eingeschränkt möglich. Für viele Studierende bedeutet der Verlust von Nebenjobs einen akuten finanziellen Engpass bei der Bestreitung ihres Lebensunterhaltes. Denn: 37 Prozent ihrer Einnahmen stammten 2018 aus Nebentätigkeiten.

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) hatten alleinwohnende Studierende 2018 monatliche Einnahmen von durchschnittlich rund 1.060 Euro. “Diese wurden nahezu vollständig für den privaten Konsum ausgegeben”, so die Behörde. Studierenden, die durch die Coronakrise ihre Jobs verloren haben, soll nun im Rahmen der Überbrückungshilfe der Bundesregierung geholfen werden.

Rudolf Huber

Tuning kann weh tun

Die Vorgabe ist klar: Pedelecs dürfen eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h nicht überschreiten. Doch vielen Pedelec-Piloten reicht das nicht. Dementsprechend boomt nicht nur der Markt für Zweiräder mit Elektromotor. Auch die Angebote, diese angesagten Drahtesel schneller zu machen, finden zu viele Interessenten, wie die Polizei beklagt. Aber: Viele Fahrer machen sich zu wenig Gedanken über die Risiken, die mit einem “Frisieren” ihrer Elektrofahrräder verbunden sind.

Da geht es nicht nur um das eigene Wohlergehen und das anderer Verkehrsteilnehmer. Pedelecs mit verbotener Leistungssteigerung haben auch keinen Versicherungsschutz und wer damit fährt, begeht eine Straftat. Die wiederum kann erhebliche straf- und zivilrechtliche Folgen haben. Verrückt dabei: In Deutschland besteht die absurde Situation, dass das Tunen von Pedelecs verboten ist, das Offerieren von entsprechenden Tuning-Möglichkeiten jedoch nicht.

Knapp 1,4 Millionen Elektro-Fahrräder wurden im vergangenen Jahr verkauft, wie die Statistikdatenbank Statista ausweist. Damit wurde ein neuer Rekordwert erreicht, nachdem die Absatzzahlen in den Jahren zuvor kontinuierlich anstiegen. Zur Kategorie der E-Bikes zählen auch die Pedelecs (Pedal Electric Cycle). Diese Fahrzeuge sind rechtlich dem Fahrrad gleichgestellt. Das bedeutet, dass sie jeder benutzen darf, ohne Altersbeschränkung, ohne Führerschein, ohne eine Versicherung, ohne Betriebserlaubnis, auf dem Radweg.

So erfreulich der Zuwachs bei den Radfahrern unter Umwelt- und Gesundheits-Aspekten auch sein mag, mit dem E-Bike-Boom kamen auch deren Tuner. Inzwischen warnt die Polizei eindringlich, dass ihr immer mehr Zweiräder auffallen, bei denen der elektrische Zusatzantrieb manipuliert wurde. Die Behörden schätzen, dass bis zu einem Drittel aller E-Bikes “getuned” sein könnten, heißt es beim Goslar Institut.

Mit einer Leistungssteigerung nimmt jedoch nicht nur das Unfallrisiko bei diesen Elektrofahrrädern zu, wie Sicherheitsexperten mahnen. Auf deren Eigner können auch empfindliche finanzielle Folgen zukommen, etwa wenn sie mit einem solchen “frisierten” Fahrzeug in einen Unfall verwickelt sind. Denn neben dem Fahren ohne Fahr- und Betriebserlaubnis – weil Pedelecs, die schneller als 25 km/h laufen, rechtlich keine Fahrräder mehr sind, sondern Kleinkrafträder – kommt der fehlende Versicherungsschutz. Der ist für Kraftfahrzeuge bekanntlich ebenfalls vorgeschrieben, siehe etwa bei Rollern. Wer also bei einem Unfall sich oder im “Worst Case” auch andere Beteiligte schädigt, muss dafür aus eigener Tasche aufkommen. Und das kann insbesondere bei Personenschäden richtig teuer werden. Da springt einem in der Regel auch keine Privat-Haftpflichtversicherung zur Seite.

Andreas Reiners

Galerie

Schwerer Verkehrsunfall bei Marbach: Auto kracht frontal gegen LKW

Eine schwer verletzte Person und ein Sachschaden in Höhe von etwa 7.000 Euro sind die Bilanz eines Unfalls, der sich am Mittwoch gegen 11.15 Uhr auf der Landesstraße 1100 zwischen Murr und Marbach am Neckar ereignete. Ein 47 Jahre alter Toyota-Fahrer, der in Richtung Marbach am Neckar unterwegs war, kam kurz vor der Kreuzung mit der L 1138 aus noch ungeklärter Ursache nach links von der Fahrbahn ab. Im Gegenverkehr befand sich ein 61 Jahre alter LKW-Lenker, der noch versuchte durch Abbremsen und Ausweichen einen Zusammenstoß zu verhindern. Dies gelang ihm jedoch nicht, so dass der Toyota nahezu frontal mit dem Kipper-LKW kollidierte. Der 47-jährige PKW-Lenker erlitt schwere Verletzungen. Er musste aus seinem Toyota befreit werden und wurde anschließend durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Möglicherweise stand er während der Fahrt unter dem Einfluss von Medikamenten, weshalb eine Blutentnahme durchgeführt wurde. Sein Toyota war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme und den Aufräumarbeiten war die L 1100 bis gegen 15.50 Uhr gesperrt.

red

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Bönnigheim: Ford beschädigt – Verursacher geflüchtet

Nach einer Unfallflucht, die am Dienstag zwischen 10:00 Uhr und 17:00 Uhr in der Burgstraße in Bönnigheim begangen wurde, sucht die Polizei nach Zeugen. Ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker streifte vermutlich beim Vorbeifahren einen Ford, der an der genannten Örtlichkeit abgestellt war. Ohne sich im Anschluss um den angerichteten Sachschaden von etwa 1.500 Euro zu kümmern, machte sich der Unbekannte aus dem Staub. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Verursacher geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen unter der Tel. 07142 405-0 in Verbindung zu setzen.

Gerlingen: Auto landet in Vorgarten

Am Mittwoch gegen 11:05 Uhr wollte ein 87-jähriger VW-Lenker in der Goethestraße in Gerlingen rückwärts aus einer Garageneinfahrt herausfahren. Bereits hierbei verwechselte er vermutlich mehrfach das Brems- mit dem Gaspedal. Nachdem er rückwärts in Richtung der Karlsbader Straße unterwegs war, verwechselte er wohl erneut beide Pedale und der Motor heulte laut auf. Im Zuge dessen beschleunigte der Wagen vorwärts und stieß gegen einen Mercedes, der am rechten Fahrbahnrand abgestellt war. Anschließend wurde der VW nach links abgewiesen, fuhr dort über einen Gehweg und prallte gegen eine angrenzende Steinmauer. Im weiteren Verlauf landete der Wagen schlussendlich im Vorgarten eines nahegelegenen Wohnhauses. Nach bisherigen Erkenntnissen blieb der 87-Jährige unverletzt. Der Gesamtschaden wurde auf rund 10.000 Euro geschätzt.

Bietigheim-Bissingen-Untermberg: Radfahrer schwer verletzt

Mit schweren Verletzungen musste der Rettungsdienst am Dienstag einen 63 Jahre alten Radfahrer in ein Krankenhaus bringen, nachdem er gegen 17:50 Uhr im Stadtteil Untermberg in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Von der Unterriexinger Straße fuhr eine 27-jährige Opel-Lenkerin in einen Kreisverkehr ein. Als sie im weiteren Verlauf den Kreisverkehr in Richtung der Bissinger Straße wieder verlassen wollte, fuhr zeitgleich der 63-jährige Radfahrer von der Großsachenheimer Straße in den Kreisverkehr ein. Anschließend überfuhr er die Mittelinsel des Kreisverkehrs und prallte dann gegen die linke Front des Opel. Durch die Kollision stürzte der Radfahrer und erlitt schwere Verletzungen. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 1.100 Euro.

Sachsenheim-Hohenhaslach: Unfallflucht – roter Wagen gesucht

Das Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042 941-0, sucht Zeugen, die Hinweise zu einer Unfallflucht geben können, die am Dienstag gegen 15:00 Uhr in der Horrheimer Straße in Hohenhaslach begangen wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen befand sich an der Tatörtlichkeit eine noch unbekannte Fahrzeuglenkerin auf dem Gelände einer Autowerkstatt. Dort soll sie beim rückwärts Ausparken einen angebrachten rotweißen Pfosten touchiert haben, wodurch ein Sachschaden von rund 500 Euro entstand. Daraufhin stieg die Fahrerin aus dem Fahrzeug aus und begutachtete den Schaden. Anstatt sich jedoch um den Unfall zu kümmern, machte sie sich anschließend aus dem Staub. Die Frau, die zuvor in einem Supermarkt gewesen sein soll, ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, circa 170 bis 180 cm groß und hat blonde schulterlange Haare, die zu einem Zopf zusammengebunden waren. Zum Unfallzeitpunkt war sie mutmaßlich mit einem roten VW Beetle unterwegs, der möglicherweise am linken Fahrzeugheck beschädigt ist. Darüber hinaus konnten am Unfallort Teile eines Rücklichts gesichert werden, die eventuell vom Verursacherfahrzeug stammen.

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Premiere: Rettungswagen mit Elektro-Antrieb

Mit sanftem Sirren, Martinshorn und Blaulicht zum Notfall-Einsatz: Beim DRK-Rettungsdienst Leer auf der Insel Borkum wurde jetzt der bundesweit erste elektrisch angetriebene Rettungswagen (RTW) in Betrieb genommen. Er basiert auf dem e-Crafter von VW Nutzfahrzeuge (VWN).

Daniel Schulte vom DRK-Landesverband Niedersachsen: “Im Zuge von Nachhaltigkeit, Innovation und Umweltschutz hält die Elektromobilität immer mehr Einzug in unseren Straßenverkehr. Während sie im Pkw-Bereich inzwischen recht etabliert ist, gibt es im Nutzfahrzeugsegment bisher nur wenige Beispiele. Das wollen wir mit unserem Pilotprojekt im Bereich des Rettungsdienstes ändern.”

Der derzeit verfügbare e-Crafter hat eine Reichweite von etwa 150 Kilometern. “Das ist für Rettungsdienste mit einem territorial beschränktem Einsatzgebiet wie auf Borkum völlig ausreichend”, sagt Hary Feldmann vom Rettungsdienst Leer. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der anhaltenden Diskussion zur E-Mobilität bilde die Nordseeinsel den optimalen Rahmen.

Ziel des Projektes sei es auch, Erkenntnisse beim Ausbau und der Anwendung des E-RTW zu gewinnen, die zukünftig bei der Verfügbarkeit von Fahrzeugen mit größerer Reichweite Anwendung finden könnten.

Rudolf Huber