Rechts oder links: Mit der Orientierung ist es so eine Sache

Die Orientierung bereitet manchen Menschen große Probleme. Oben und unten kriegen die meisten noch unter einen Hut. Doch bei rechts oder links geraten unsichere Zeitgenossen schon mächtig ins Schwimmen. Woran liegt das eigentlich? Das ist nicht überraschend, sagt die Psychologin Anne Schumann von TÜV NORD: Von Natur aus orientieren sich Menschen eher auf andere Weise.

Sagt zum Beispiel der Beifahrer “rechts abbiegen”, ist die Sache für den Fahrer schnell klar, denn beide blicken in dieselbe Richtung. Aber was ist, wenn sich zwei Menschen gegenüberstehen: Wessen ‘rechts’ ist gemeint?

Dieses Problem haben viele indigene Völker nicht – sie kennen weder rechts noch links. Wenn sie einen Ort oder eine Richtung beschreiben, orientieren sie sich an Fixpunkten wie der Landschaft.

Fachleute sprechen von einer “allozentrischen” Perspektive, erläutert Anne Schumann. Die egozentrische Links-rechts-Orientierung ist demnach nicht universell. “Kulturen unterscheiden sich darin, wie sie Objekte sprachlich im Raum verorten”, berichten der Psychologe Daniel Haun und sein Kollege Christian Rapold, damals beide am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in den Niederlanden.

Sie ließen Kinder aus Deutschland sowie Kinder eines indigenen Volks in Namibia einen Tanz einüben, bei dem sie ihre Hände mal nach rechts, mal nach links bewegen sollten. Die meisten deutschen Kinder taten das auch weiterhin, nachdem sie sich um 180 Grad gedreht hatten. Hingegen bewegten die meisten namibischen Kinder aus der Studie nun ihre Hände spiegelverkehrt zum eigenen Körper: Sie orientierten sich an den Himmelsrichtungen.

Ähnliches beobachtete Stephen Levinson, Direktor am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik, in Australien bei den Aborigines. Als ein Angehöriger eines Stammes über eine andere Person sprach, deutete er dabei auf sich selbst, so schildert es Levinson. Tatsächlich habe er aber durch sich hindurch in Richtung Südosten gezeigt, wo die Person wohnte. Viele von ihnen wüssten stets, wo Norden und wo Süden liegt, so der Sozialwissenschaftler.

Ralf Loweg / glp

Pkw-Lenkerin kracht vor dem Engelbergtunnel gegen Absperrwand und was noch im Landkreis los war

Gerlingen: 35-jährige BMW-Lenkerin kollidiert mit Absperrwand vor Engelbergtunnel

Eine 35-jährige BMW-Lenkerin kollidierte am Mittwoch gegen 02:55 Uhr auf der Bundesautobahn 81 (BAB81) kurz vor dem Engelbergtunnel mit einer Absperrwand auf dem Anhänger eines LKWs. Die Frau war aus Heilbronn kommend in Richtung Stuttgart unterwegs, als sie in den Baustellenbereich vor dem Engelbergtunnel fuhr. Wegen Bauarbeiten waren die regulären drei Durchgangsfahrstreifen durch eine Baustellenfirma mit Schilderbrücken, Vorwarnern und Absperrwänden auf eine Fahrspur verengt. Die 35-Jährige, die vermutlich eingeschlafen war, zog sich bei der Kollision leichte Verletzungen zu, konnte ihr Fahrzeug aber noch selbstständig verlassen. Ein Rettungswagen brachte sie in ein Krankenhaus.

Bei der Kollision wurden der Anhänger mit der Absperrwand, eine Leuchttafel, der Lkw, sowie die Fahrbahn und der BMW beschädigt. Nach einer ersten Schätzung dürfte sich die Summe der Sachschäden auf insgesamt mindestens 38.000 Euro belaufen. Die Schäden an der Fahrbahn wurden bislang noch nicht beziffert. Ein Abschleppunternehmen barg die beschädigten Fahrzeuge.

 

Ludwigsburg: Mit Haschischbrocken erwischt – 36-Jähriger leistet Widerstand

Einer Streifenbesatzung der Polizeihundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Ludwigsburg fielen am Dienstagabend gegen 20:50 Uhr beim Bahnhof zwei 36 und 27 Jahre alte Männer auf, die sich bei Erkennen der Polizei in Richtung des Solitude-Parkdeck in der gleichnamigen Straße entfernten. Einer der Beamten nahm zu Fuß die Verfolgung auf, während sein Kollege mit dem Streifenwagen zum Parkdeck fuhr. Dort versuchte der 36-Jährige, sich einer Kontrolle zu entziehen und warf einen größeren Haschischbrocken in eine Hecke. Er wehrte sich gegen eine vorläufige Festnahme, musste zu Boden gebracht und mit einer Handschließe gefesselt werden. Das von ihm weggeworfene Haschischstück konnte wieder aufgefunden und sichergestellt werden.

 

Hessigheim: Traktor kollidiert bei den Felsengärten mit Pkw

Nachdem ein 38-jähriger Traktorlenker am Dienstag gegen 11:20 Uhr in der Straße “Am Felsengarten” in Hessigheim die Vorfahrt eines von rechts kommenden 64-jährigen Mitsubishi-Fahrers missachtete, kollidierten beide Fahrzeuge im Einmündungsbereich. Hierbei zog sich der 64-Jährige leichte Verletzungen zu. Der Mitsubishi erlitt einen Totalschaden in Höhe von etwa 3.000 Euro, während der Traktor augenscheinlich nicht beschädigt wurde. Ein Abschleppunternehmen barg den nicht mehr fahrbereiten Wagen.

 

Ludwigsburg: Unfall unter Alkoholeinwirkung, ohne Fahrerlaubnis und mit nicht zugelassenem Auto

Beim Wenden in einer Hofeinfahrt und anschließendem Rückwärtsfahren hat der 30-jährige Fahrer eines Ford am Dienstagabend gegen 20:00 Uhr einen geparkten Peugeot angefahren und auf einen davor stehenden Mitsubishi geschoben. Dabei entstand Sachschaden von etwa 5.000 Euro. Bei der Unfallaufnahme stellten Polizeibeamte bei dem 30-Jährigen nicht nur Anzeichen auf Alkohol- und Drogeneinwirkung fest. Sein Auto war zudem nicht zugelassen und er ist nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis. Er musste sich einer Blutentnahme unterziehen und hat jetzt mit mehreren Anzeigen zu rechnen.

 

Ditzingen-Hirschlanden: 17-Jähriger Ladendieb legt sich mit Polizisten an

Nachdem ein 17-Jähriger in einem Discounter in der Heimerdinger Straße in Hirschlanden einen Ladendiebstahl begangen hatte, wollten verständigte Polizeibeamte am Dienstag gegen 12:00 Uhr seine Identität feststellen. Der Jugendliche soll zuvor auch eine Angestellte bedroht und beleidigt haben.

Der junge Mann verweigerte gegenüber den Beamten die Angabe seiner Personalien. Als er nach Ausweispapieren durchsucht werden sollte, stellte er sich bedrohlich gegen die Beamten, so dass diese ihn zu Boden bringen und mit Handschließen fesseln mussten. Hierbei leistete der 17-Jährige Widerstand und beleidigte die Einsatzkräfte. Er wurde anschließend zur Dienststelle gebracht und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen vor Ort entlassen. Zuvor verständigten die Polizisten eine Angehörige über den Vorfall. Der junge Mann muss nun mit mehreren Strafanzeigen rechnen.

 

Freudental: Skoda angefahren und geflüchtet

Vermutlich beim Vorbeifahren hat ein unbekannter Fahrzeuglenker zwischen Montag, 21:00 Uhr und Dienstag, 9:00 Uhr einen am Fahrbahnrand der Schloßstraße geparkten Skoda Oktavia angefahren und dabei etwa 5.000 Euro Sachschaden verursacht. Anschließend entfernte er sich unerlaubt vom Unfallort. Mögliche Unfallzeugen werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, zu melden.

 

Löchgau: Zeugen zu Unfallflucht gesucht

Auf etwa 7.000 Euro beläuft sich der Sachschaden, den ein unbekannter Verkehrsteilnehmer am Dienstag zwischen 15:10 und 15:30 Uhr an einem am Fahrbahnrand der Benzstraße abgestellten Alfa Romeo 159 angerichtet hat. Er fuhr auf den Pkw auf und machte sich anschließend aus dem Staub. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, bittet um Hinweise.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Für wen sich eine Zahnzusatzversicherung wirklich lohnt

Zahnarztbesuche sind für viele Menschen ein wahrer Albtraum. Allein das Geräusch eines Bohrers treibt ihnen den Angstschweiß auf die Stirn. Doch irgendwann werden die Schmerzen zu groß und bringen auch den größten Hasenfuß in die Praxis.

Wer größere Probleme mit einem strahlenden Lächeln hat, der könnte bei den Kosten für den notwendigen Zahnersatz eine unangenehme Überraschung erleben, warnen jetzt Verbraucherschützer. In diesem Fall kommen Zusatzversicherungen ins Spiel, die dabei helfen, unvorhergesehene finanzielle Belastungen zu vermeiden.

Die gesetzliche Krankenkasse beteiligt sich nämlich nur mit dem sogenannten Festzuschuss an den Kosten für Brücken, Kronen und anderen Zahnersatz. “Orientierung ist die Regelversorgung, nicht die Versorgung, die der Patient tatsächlich erhält”, sagt Bastian Landorff, Krankenversicherungsexperte bei der Verbraucherzentrale Bayern.

Sieht der Zahnarzt ein teures Zahnimplantat vor, müssen gesetzlich Versicherte einen großen Teil der Kosten selbst tragen. Wer sich mit einem einfachen Zahnersatz im Rahmen der Regelversorgung zufrieden gibt und bereit ist, den restlichen Anteil aus eigener Tasche zu zahlen, braucht keine Zahnzusatzversicherung. Für andere kann eine ergänzende Absicherung sinnvoll sein.

Es gibt günstige Tarife, die nur den Kassenanteil aufstocken. Leistungsstarke Policen ermöglichen hingegen einen hochwertigen, teuren Zahnersatz. “Verbraucher sollten sich fragen, ob für sie die Rechnung aufgeht. Wollen sie tatsächlich einen höheren Beitrag für umfangreichere Leistungen bezahlen?”, sagt Bastian Landorff.

Der zu zahlende Beitrag richtet sich nach dem Alter des Versicherten bei Vertragsabschluss. Bei anderen Versicherungen erhöht sich jedoch der Beitrag während der Vertragslaufzeit bei Erreichen bestimmter Altersgrenzen sprunghaft.

Wie steht es mit den Leistungen der Policen? Während einige Produkte ausschließlich die Kostenerstattung für Zahnersatz vorsehen, zahlen andere auch für Parodontose-Behandlungen oder die professionelle Zahnreinigung. Bestimmte Versicherungen übernehmen keine Kosten für den Knochenaufbau bei der Implantatversorgung oder legen eine Höchstzahl an erstattungsfähigen Implantaten fest.

“Es empfiehlt sich daher, die Versicherungsbedingungen vorab sorgfältig durchzusehen, um sicherzustellen, dass die gewünschten Leistungen auch tatsächlich enthalten sind”, sagt Bastian Landorff.

Ralf Loweg / glp

Mit Auto in den Urlaub: Das sollten Sie beachten

Im Sommer 2021 setzt mehr als die Hälfte der Deutschen beim Urlaub auf das Auto. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands ergeben. Konkret sind es 54 Prozent der Bundesbürger, die mit dem Auto in den Sommerurlaub fahren wollen.

“Für eine sichere und reibungslose Fahrt in den Urlaub sollte das Auto bedingungslos verkehrstüchtig sein”, sagt Frank Schneider, Experte für Fahrzeugtechnik beim TÜV-Verband. Die gründliche Überprüfung der Reifen, Bremsen und Fahrzeugflüssigkeiten stehen dabei ganz oben auf der Checkliste. Der TÜV-Verband gibt Tipps für den Fahrzeugcheck vor der Sommerreise.

Abgefahrene oder beschädigte Reifen können schwerwiegende Folgen haben – von erhöhtem Spritverbrauch über schlechtere Bodenhaftung bis hin zu platzenden Reifen. Schneider empfiehlt, die Bereifung vor jeder längeren Fahrt zu überprüfen. Ist der Reifendruck zu niedrig, muss er auf den vom Fahrzeughersteller empfohlenen Druck erhöht werden. Die Angaben zum Luftdruck stehen in der Betriebsanleitung, auf einem Aufkleber an der Fahrertür, der Innenseite des Tankdeckels oder in Reifendrucktabellen der Reifenhersteller. Üblicherweise geben Hersteller sogar vier Werte für den Luftdruck an: den Teillastdruck und den Volllastdruck mit voller Beladung jeweils für die Vorder- und die Hinterreifen.

Zusätzlich zum Luftdruck sollten Fahrer auch die Profiltiefe der Reifen überprüfen. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttiefe von Reifenprofilen beträgt 1,6 Millimeter. Allerdings sollten Autofahrer bei Sommerreifen darauf achten, dass das Profil mindestens 2,5 Millimeter, optimaler Weise 4 Millimeter, Tiefe aufweist.

Zu einer Überprüfung des Fahrzeugs gehört auch eine Kontrolle der Bremsen. Einen einfachen Bremsencheck können Autofahrer selbst vornehmen. “Wenn beim Betätigen der Bremsen ein Schleif- oder Quietschgeräusch zu hören ist oder eine Vibration zu spüren ist, sollte das Fahrzeug in eine Autowerkstatt gebracht werden”, sagt Schneider. In einer Fachwerkstatt wird dann das gesamte Bremssystem geprüft. Dabei wird auch kontrolliert, ob es Flüssigkeitslecks gibt und wie alt die Bremsflüssigkeit ist.

Eine Kontrolle der anderen Fahrzeugflüssigkeiten gehört ebenfalls zur Reisevorbereitung. Zu den Bordflüssigkeiten zählen das Wasser der Scheibenwischanlage, das Motoröl und die Kühlflüssigkeit. Sind die Füllstände zu niedrig, um einen sicheren Fahrzeugbetrieb zu gewährleisten, müssen die Flüssigkeiten nachgefüllt werden. Vor der Abfahrt sollte die Scheiben einmal grundgereinigt und die Waschanlage auf ihre Funktion geprüft werden.

Für eine freie Sicht sollten sich Autofahrer vergewissern, dass die Scheibe keine Schäden zum Beispiel als Folge von Steinschlägen aufweist. Alle Scheinwerfer und Lichter sollten einwandfrei funktionieren und richtig eingestellt sein. Vollbesetzt und mit Gepäck beladen kann es sein, dass die Scheinwerfer zu hoch strahlen und andere Verkehrsteilnehmer blenden. Links neben dem Lenkrad befindet sich das Rädchen für die Höhenkorrektur.

Zu einer Fahrzeuginspektion gehört auch, das Pannenset zu kontrollieren und gegebenenfalls die Vorräte aufzufüllen. Gepackt werden sollte das Fahrzeug dann so, dass Verbandkasten, Warndreieck und Warnweste im Notfall schnell zur Hand sind. Zur Vorbereitung auf ein Worst-Case-Szenario können auch eine Taschenlampe plus Batterien, Trinkwasser und nicht verderbliche Snacks, eine Decke sowie eine Grundausstattung Werkzeug plus gängiger Ersatzteile oder Nachfüll-Bordflüssigkeiten mitgeführt werden. Ins Handschuhfach gehören bei längeren Fahrten die eigenen Versicherungspapiere und die Notfallrufnummern der Reiseländer.

Andreas Reiners / glp

So verändert Corona die Mobilität

Nachhaltige Mobilität war schon vor der Corona-Krise angesagt. Doch die Pandemie hat diesen Prozess noch einmal beschleunigt – zumindest, wenn man aktuelle Statistiken vergleicht. Denn da haben Fußgänger (+64 Prozent) die Nase vorn, gefolgt von den Radfahrern (+50 Prozent).

Das Flugzeug dagegen sieht die “Rote Karte”, schließlich wollen satte 64 Prozent zukünftig häufiger auf Flüge verzichten. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Initiative für sicherere Straßen (www.gefahrenstellen.de) mit dem Marktforscher OmniQuest hervor. Und noch etwas: Den öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) wollen künftig wesentlich weniger Menschen nutzen (-43,5 Prozent), insbesondere ältere Menschen (-51 Prozent).

Eines steht ebenfalls fest: Nach Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen hat die Verkehrsbelastung wieder deutlich zugelegt. “Wir haben fast die Verkehrsstärken von 2019 erreicht, wenn wir die Auswertung unserer Dauerzählstellen ansehen”, sagt Dr. Thorsten Kathmann von der DTV-Verkehrsconsult GmbH in Aachen.

Trotz eingebremster Mobilität in den Corona-Lockdown-Phasen fiel der Rückgang der Unfallzahlen für das Jahr 2020 vergleichsweise niedrig aus. Die Zahl der Unfälle mit verletzten oder getöteten Radfahrern stieg sogar an. Der durch die aktuelle Studie erfasste Trend zu deutlich mehr Radfahrten birgt auf der anderen Seite auch das Risiko vermehrter Konfliktsituationen zwischen Zweirädern und Autos, heißt es. Daher erwarten Experten eine weiter wachsende Anzahl an Gefahrenstellen.

Die Auslastung der Züge bei der Deutschen Bahn bewegt sich allerdings immer noch auf niedrigem Niveau. Und auch bei der aktuellen Mobilitäts-Umfrage geben rund 45 Prozent der Befragten an, die Bahn als Verkehrsmittel zur Fahrt in den Urlaub künftig weniger nutzen zu wollen.

Doch wie kommt es plötzlich zu einer so starken Ablehnung beim Thema Fliegen? “Neben dem Thema Corona spielt hier sicher auch die Klima-Diskussion eine Rolle. Und in der Pandemie ist offenbar zudem ein Bewusstsein entstanden, dass viele Dienstreisen auch durch Online-Meetings effizienter und umweltschonender gestaltet werden können”, erläutert Experte Arno Wolter von der Initiative für sicherere Straßen.

Ralf Loweg / glp

Raubüberfall in Bietigheim und weitere Meldungen aus der Region

Bietigheim-Bissingen: Kriminalpolizei sucht Zeugen zu Raub in der Stuttgarter Straße

Nach dem Überfall auf eine 29-Jährige in der Stuttgarter Straße in Bietigheim ermittelt die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg wegen des Verdachts des Raubes und sucht Zeugen des Vorfalls.

Ein 18-jähriger Zeuge traf am Dienstag gegen 06:35 Uhr in der Stuttgarter Straße auf die weinende junge Frau und verständigte die Polizei. Die 29-Jährige, die auch sichtbare Verletzungen im Gesicht aufwies, gab den Beamten gegenüber an, dass ein Unbekannter sie von hinten angegriffen, geschlagen und ihr dabei ein Smartphone abgenommen habe. Anschließend wäre der Täter geflüchtet.

Die Kriminalpolizei bittet nun Zeugen, die sachdienliche Angaben zur Aufklärung der Tat machen können, sich unter der zentralen Hinweisnummer 0800 1100225 zu melden.

 

Großbottwar: Unfall unter Alkoholeinfluss

An einer Fahrbahnverengung in der Braunersbergsteige in Großbottwar hat ein 23-jähriger Autofahrer am Montag gegen 23:15 Uhr den entgegenkommenden VW-Bus einer 55-Jährigen gestreift, die vor der Engstelle angehalten hatte. Dabei entstand Sachschaden in Höhe von etwa 2.500 Euro. Bei der Unfallaufnahme stellten Polizeibeamte bei dem 23-Jährigen Anzeichen von Alkoholeinwirkung fest und nach positivem Alkoholtest musste er sich einer Blutentnahme unterziehen. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.

 

Bietigheim-Bissingen: Zeugen zu Unfall mit Linienbus gesucht

Am Montag ereignete sich gegen 09:25 Uhr in der Bahnhofstraße in Bietigheim-Bissingen ein Unfall zwischen einem Linienbus und einem Mitsubishi. Der Linienbus hatte aufgrund der technischen Anforderung im Zufahrtsbereich des Bahnhofsplatzes grün bekommen und war gerade im Begriff abzubiegen, als ein 74-jähriger Mitsubishi-Lenker von Bissingen kommend auf der Bahnhofstraße in Richtung Bahnhof abbog und dabei den Linienbus streifte. Der 74-Jährige soll zuvor an der für ihn rot anzeigenden Ampel angehalten und dann losgefahren sein. Der Linienbus wurde an der Seite von der Front bis zum Heck beschädigt. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 15.000 Euro. Da zum Unfallzeitpunkt reger Verkehr herrschte, bittet das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen etwaige Unfallzeugen sich unter Tel. 07142 405 0 zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Weniger Menschen zieht es nach Deutschland

Im Jahr 2020 sind rund 220 000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus Deutschland fortgezogen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem es noch rund 327 000 mehr Zu- als Fortzüge gab, fiel der Wanderungsüberschuss 2020 damit deutlich geringer aus. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, ging die Nettozuwanderung über die Grenzen Deutschlands damit im fünften Jahr in Folge zurück.

Im Jahr 2020 gab es rund 1 187 000 Zuzüge und 966 000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands. Im Vorjahr wurden noch rund 1 559 000 Zuzüge und 1 232 000 Fortzüge registriert. Damit waren im Jahr 2020 rund 24 % weniger Personen zu- und 22 % weniger Personen fortgezogen als 2019. Dieser starke Rückgang an registrierten Wanderungen über die Grenzen Deutschlands fällt überwiegend in den Zeitraum von März bis Dezember 2020, in dem weltweit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie existierten. Restriktionen bei den Reisemöglichkeiten und wirtschaftliche Gründe, die eine geplante Zu- oder Abwanderung verhindert oder verschoben haben, könnten einen Effekt auf die Gesamtzahl der registrierten Zu- und Fortzüge gehabt haben.

Die Abnahme der Außenwanderung gegenüber 2019 ist vor allem auf die rückläufige Zu- und Auswanderung ausländischer Personen zurückzuführen. 2020 wanderten rund 995 000 Ausländerinnen und Ausländer nach Deutschland ein (2019: 1 346 000). Demgegenüber wurden 746 000 Fortzüge von Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit verzeichnet (2019: 961 000).

Zuwanderung europäischer Personen geht zurück

Der Wanderungsüberschuss nach Deutschland von Personen mit einer Staatsangehörigkeit anderer europäischer Staaten ging 2020 erneut zurück; er sank gegenüber 2019 von 214 000 auf 173 000 Personen. Es zogen 208 000 Personen weniger zu und 167 000 Personen weniger fort. Weniger Zuzüge als im Vorjahr gab es vor allem bei Personen mit rumänischer und polnischer Staatsangehörigkeit (-47 000 bzw. -27 000 Personen gegenüber 2019). Trotz des Rückgangs der Nettozuwanderung trugen europäische Staatsangehörige weiter am meisten zur Nettozuwanderung von nichtdeutschen Personen bei, gefolgt von Staatsangehörigen aus Asien mit einem Saldo von 55 000 und aus Afrika mit einem Überschuss von 16 000. Unter den asiatischen Ländern war der Saldo am höchsten für syrische (21 000), indische und afghanische Staatsangehörige (jeweils 8 000).

Deutsche wandern vor allem in die Schweiz, nach Österreich und in die USA aus

Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit war gegenüber 2019 ebenfalls eine verringerte Zu- und Abwanderung zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr wurden 10 % weniger Zuzüge und 19 % weniger Fortzüge registriert. Per Saldo resultierte aus dieser Entwicklung ein Wanderungsverlust deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gegenüber dem Ausland von 28 000 Personen im Jahr 2020. Die Schweiz, Österreich und die Vereinigten Staaten waren dabei die drei Hauptzielländer. Es zogen 15 000 Deutsche in die Schweiz, 11 000 nach Österreich und 6 000 in die USA.

Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern als Gewinner innerdeutscher Wanderungen

Innerhalb Deutschlands wurden 1 032 000 Wanderungen im Jahr 2020 über die Bundeslandgrenzen registriert. Dies waren 66 000 oder 6 % weniger als im Vorjahr. Brandenburg profitierte mit einem Saldo von 19 000 Personen am meisten von innerdeutschen Wanderungen, gefolgt von Schleswig-Holstein (+11 000) und Mecklenburg-Vorpommern (+9 000). Berlin (-19 000) und Baden-Württemberg (-14 000) verloren dagegen die meisten Einwohnerinnen und Einwohner zugunsten anderer Bundesländer.

red

Aufregung in Poppenweiler: Komplett nackter Mann ruft Polizei auf den Plan

Nachdem eine 37-Jährige am Montag zwischen 11:45 Uhr und 13:10 Uhr auf einem Feldweg im Bereich der Hochdorfer Straße in Poppenweiler einen nackten Mann beobachtet hatte, fahndete die Polizei mit mehreren Streifenbesatzungen im Umfeld des Friedhofs und des Wohngebiets Sommerhalde.

Der Unbekannte wurde wie folgt beschrieben: männlich, etwa 185 Zentimeter groß, etwa 65 bis 70 Jahre alt, kräftig gebaut, dunkle bis graue Haare, war vollständig nackt und hielt ein T-Shirt in der Hand.

Zeugen, die den Mann ebenfalls beobachtet haben, werden gebeten sich unter Tel. 07141 18 5353 mit dem Polizeirevier Ludwigsburg oder unter der zentralen Hinweisnummer 0800 1100225 mit der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg in Verbindung zu setzen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Staatssekretärin besucht in Ludwigsburg Deutschlands größte Solarthermie-Anlage

Von Uwe Roth

15 Millionen Euro hat die Solarthermie-Anlage am Alten Wasserturm in Ludwigsburg gekostet. Der Bund hat davon mit 10 Millionen Euro den größten Teil bezahlt. Ein Jahr nach Inbetriebnahme hat am Montag die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Deutschlands größte Anlage dieser Art besucht, um zu schauen, ob das Geld aus der Staatskasse in Ludwigsburg gut angelegt ist. Rita Schwarzelühr-Sutter hatte 2017 den Förderbescheid überreicht und war nach ihrer Besichtigung, drei Jahre später, voll des Lobs. Insbesondere honorierte die SPD-Politikerin die Zusammenarbeit der beiden Städte Ludwigsburg und Kornwestheim, die über die gemeinsamen Stadtwerke das Projekt auf den Weg gebracht hatten. Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH (SWLB) ist die Betreiberin der Anlage, die mit Sonnenkraft heißes Wasser erzeugt. Das wird über ein Wärmenetz an die angeschlossenen Haushalte verteilt. Eine eigene Heizung benötigen die Gebäude nicht.

Die Geschäftsführer der SWLB, Christian Schneider und Johannes Rager, erläuterten der Staatssekretärin die technische Seite der so bezeichneten SolarHeatGrid-Anlage. Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht und Kornwestheims Erster Bürgermeister Daniel Güthler unterstrichen den wichtigen Beitrag dieser Anlage zum kommunalen Klimaschutz. Knecht sagte, „im Hinblick auf den Klimawandel sind Lösungen mit erneuerbaren Energien von herausragender Bedeutung“.

Der Oberbürgermeister berichtete, dass der Gemeinderat den Zeitpunkt, von dem an alle städtischen Einrichtungen klimaneutral betrieben werden, von 2050 auf das Jahr 2035 vorgezogen habe. „Das ist sportlich. Aber 2050 wäre zu spät gewesen“, so Knecht. Am 9. Und 10. Juli werde der Gemeinderat in einer Klausursitzung beraten, wie die Stadt das Ziel erreichen könne, das mit hohen Investitionen verbunden sei. Weiteres Geld zur finanziellen Unterstützung vom Bund wäre hoch willkommen, so Knecht und Güthler gegenüber Schwarzelühr-Sutter, die ihren Wahlkreis in Waldshut an der Grenze zur Schweiz hat.

Rund 3700 Tonnen C02 jährlich spart das Projekt SolarHeatGrid ein, 6562 Megawattstunden solare Wärme wurden bei einer Leistung von über zehn Megawatt in der absoluten Spitze im ersten Betriebsjahr erzeugt werden. „Das Projekt beweist, dass fossile gegen erneuerbare Energien getauscht werden können. Die Kombination des Fernwärmenetzes mit Sonnenwarme ist zukunftweisend, zumal dadurch die Machbarkeit kommunaler Wärmeversorgung mit regenerativen Energien unterstrichen wird”, führte die SPD-Politikerin aus.

Johannes Rager sagte: „Unsere Erwartungen hinsichtlich der Wärmemenge der Anlage wurden sogar übertroffen.“ In den sonnenreichen Monaten – von Ende Mai bis Ende September – wurde der komplette Wärmebedarf im Verbundnetz durch die in die Anlage eingespeiste Sonnenenergie gedeckt. Der 20 Meter hohe Wärmespeicher sichert die Wärmeversorgung auch in den Abend- und Nachtstunden, in denen die Sonne nicht mehr scheint. Mit 1088 Kollektoren auf 14800 Quadratmetern Fläche wird die Wärme klimafreundlich durch Sonneneinstrahlung erzeugt. Das Herz der Solarthermie-Anlage ist das Technikgebäude. Hier sind alle technischen Komponenten untergebracht. In den Kollektoren wird das Wärmeträgermedium, ein Wasser-Glykol-Gemisch, auf bis zu 90 Grad erhitzt und die Wärme mithilfe eines Wärmetauschers in das Fernwärmenetz eingespeist. Das warme Wasser wird entweder im Wärmespeicher – ein ebenso wichtiger Bestandteil des Modellprojektes – neben dem Ludwigsburger Holzheizkraftwerk mit fast zwei Millionen Liter Wasser Fassungsvermögen zwischengespeichert oder direkt an die Haushalte geliefert.

Im Rahmen des Klimaschutz-Modellprojekts wurden drei Fernwärme-Inselnetze an das Ludwigsburger Verbundnetz angeschlossen. Die Anlage ist mit dem Holzheizkraftwerk und vielen Blockheizkraftwerken, die im Stadtgebiet verteilt liegen, so vernetzt und justiert, dass die Wärmeversorgung ständig – auch in sonnenarmen Wintermonaten – gewährleistet ist. Das Projekt zielt darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien im Fernwärmenetz zu steigern und durch die so erzielte Verminderung des C02-Ausstoßes aktiv den Klimaschutz vor Ort voranzutreiben.

Daniel Güthler, Erster Bürgermeister der Stadt Kornwestheim, auf deren Gemarkung ebenfalls gebaut wurde, erklärt: „Wir sind stolz, dass wir Teil des deutschlandweiten Leuchtturmprojektes sind, das positive Auswirkungen auf unsere städtische Energiebilanz hat. SolarHeatGrid stellt einen großen regionalen Erfolg in der nachhaltigen Energieversorgung dar.“

Im Ausland werden Sünder arm

Urlauber aufgepasst! In manchen Ländern werden Verkehrssünder besonders kräftig zur Kasse gebeten. Der ADAC hat dazu eine Übersicht angefertigt.

Alkohol am Steuer: Die strengsten Promille-Regeln gibt es in vielen Ländern Ost- und Südosteuropas. In Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien gilt eine 0,0 Promille-Grenze. Die Strafen können in vielen Ländern richtig teuer werden. In Großbritannien etwa gibt es keine Obergrenze, in Dänemark kann das Bußgeld einen Monatsverdienst ausmachen. Kräftig zur Kasse gebeten werden Alkoholsünder auch in der Schweiz (ab 545 Euro), Italien (ab 535 Euro) und in Kroatien (ab 405 Euro).

Geschwindigkeitsverstöße: Die höchsten Bußgelder wegen Tempoüberschreitungen werden in Norwegen, Schweden, Italien und der Schweiz fällig. Wer in Norwegen 20 km/h zu schnell unterwegs ist, muss mit einer Strafe von mehr als 460 Euro rechnen. In Schweden kostet das gleiche Vergehen über 235 Euro. Weitaus empfindlicher fallen die Strafen aus, wenn man über 50 km/h zu schnell gefahren ist. So ist man in Österreich mit einem Bußgeld von bis zu 2180 Euro dabei, in Spanien sind es ab 600 Euro und in der Schweiz muss man mehr als 60 Tagessätze je nach Monatsverdienst verkraften.

Rotlichtverstöße: Auch das Überfahren einer roten Ampel kann schnell große Löcher in die Urlaubskasse reißen. Rotlichtsünder müssen etwa in Kroatien ab 405 Euro Bußgeld bezahlen, in Norwegen sind es 670 und in Griechenland 700 Euro.

Parken: Auch falsch Parken kann richtig ins Geld gehen. In Ungarn wird es mit bis 275 Euro besonders kostspielig, ebenso in Rumänien mit bis 230 Euro sowie in Spanien mit bis zu 200 Euro.

Der ADAC weist darauf hin, dass inzwischen alle EU-Mitgliedstaaten die gegenseitige Anerkennung und Vollstreckung von Geldbußen umsetzen. Daher können grundsätzlich Bußgelder aus allen EU-Staaten auch in Deutschland zwangsweise eingetrieben werden. Vollstreckt werden Geldbußen ab einem Betrag von mindestens 70 Euro. Ausnahme ist Österreich: Hier beginnt die Grenze bereits bei 25 Euro. Der ADAC rät, bei fehlerhaften Bußgeldbescheiden juristischen Beistand zu suchen und gegebenenfalls schnellstmöglich Einspruch einzulegen.

Lars Wallerang / glp