Online-Vertrag: Kündigung auch per Post

Ein Hoch auf den guten alten Brief: Firmen können ihren Kunden nicht vorschreiben, dass sie bei Online-Verträgen ausschließlich auf elektronischem Weg kommunizieren dürfen. Denn vor Gericht hat diese Klausel keinen Bestand.

So hat das Landgericht Hamburg auf eine entsprechende Klage der Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) gegen den Energieversorger Lichtblick entschieden. Es sei unzulässig, eine Kündigung oder einen Widerruf des Vertrags per Brief auszuschließen. “Kein Kunde sollte diskriminiert werden, weil er am bewährten Brief bei einer Kündigung festhält. Das Urteil des Landgerichts Hamburg ist deswegen gut und wichtig. Es ist schön, wenn Verbraucher mit Firmen per Mail oder Chat kommunizieren können”, sagt Kerstin Hoppe, Rechtsreferentin beim vzbv. Gerade bei einer Kündigung sollten Verbraucher aber die Wahlfreiheit haben, wie sie das dem Unternehmen mitteilen wollen.

Kunden konnten Gaslieferverträge bei Lichtblick auch telefonisch unter Angabe einer E-Mail-Adresse abschließen. Die Bestätigung erhielten sie nach der Verifizierung ihrer E-Mail im Kundenportal. Die Vertragsbedingungen enthielten die Klausel: “Diese Lieferverträge sind reine Online-Verträge, d.h. die Kommunikation erfolgt ausschließlich auf elektronischen Kommunikationswegen.”

Der vzbv hatte diese Einschränkung als unzulässig kritisiert. Sie schließe zum Beispiel aus, dass Kunden per Einschreiben mit Rückschein kündigen, um den Zugang sicher nachweisen zu können.

Die Richter gaben der Unterlassungsklage statt. Der Wortlaut der Klausel schließe jede andere als eine elektronische Kommunikation mit dem Unternehmen aus. Nach der gesetzlichen Regelung dürften Kunden aber auch mit einem einfachen Brief oder mit einem Einschreiben kündigen und andere Erklärungen abgeben. Die Klausel lasse einen durchschnittlichen Vertragspartner völlig darüber im Unklaren, wie und in welcher Form er eine wirksame Kündigungserklärung abgeben könne.

Als unwirksam erklärte das Gericht auch eine Klausel, nach der Lichtblick seinen Kunden Kosten für Briefe “verursachergerecht” in Rechnung stellen kann, wenn sie sich noch nicht auf dem Kundenportal registriert haben oder dem Unternehmen eine elektronische Kommunikation aus “vom Kunden zu vertretenden Gründen” nicht möglich ist.

Die Kosten für die Briefpost seien in keiner Weise präzisiert, monierten die Richter. Es sei nicht einmal erkennbar, ob neben dem Porto weitere Kosten für Material oder Bearbeitungsgebühren in Rechnung gestellt werden sollen. Die Kosten könnten dadurch unangemessen hoch ausfallen

Rudolf Huber / glp

Darauf kommt’s beim Tattoo an

Die Fußball-EM bringt gerade reichlich mehr oder weniger gelungene Tätowierungen an Kickerarmen oder -beinen ins Wohnzimmer. Aus medizinischer Sicht ist dieser “Hautschmuck” eher bedenklich: “Jede neue Tätowierung verletzt die Hautbarriere und birgt das Risiko einer Infektion, einer allergischen Reaktion oder einer unerwünschten Hautveränderung”, sagt Hautarzt Dr. Uwe Kirschner aus Mainz.

Vermeiden lassen sich solche Komplikationen, die bei geschätzt rund sechs Prozent der Tätowierungen vorkommen, mit der richtigen Pflege und Hygiene. Ein Studio, das strikte Hygiene-Regeln einhält, wie zum Beispiel die Trennung des Tattoo-Bereichs von anderen Räumlichkeiten, ist sehr wichtig, heißt es im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Spontane Tätowierungen am Urlaubsstrand sind definitiv keine gute Idee, denn Erreger können dabei ins Gewebe oder in die Blutbahn eindringen und eine Infektion, etwa mit Hepatitisviren, auslösen. Wichtig ist außerdem: Vor dem Termin sollte die Haut nicht selbst rasiert werden. Zuvor auch keinen Sport treiben: Wegen der stärkeren Durchblutung ist die Haut empfindlicher und das Tätowieren schmerzhafter.

Um das Tattoo über viele Jahre hinweg farbenfroh und die Haut darunter gesund zu halten, sollte sie täglich mit Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 50) behandelt werden. Interessanter Nebenaspekt: Die Farbe Rot verursacht beim Stechen mehr Schmerzen, löst häufiger Allergien und Entzündungen aus und verblasst schneller als andere.

Empfehlenswert ist auch eine vorausgehende Beratung beim Arzt. Speziell Menschen mit Neurodermitis, Schuppenflechte oder vielen Muttermalen, mit heller oder sonnengeschädigter Haut sollten unbedingt abklären, ob eine Tätowierung für sie in Frage kommt. Auch Menschen mit Diabetes und schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel laufen Gefahr, dass die Wunde schlecht verheilt oder Entzündungen auftreten. Und so entsteht bestimmt kein schönes Bild auf der Haut.

Rudolf Huber / glp

Warnstreiks im regionalen Busverkehr am Donnerstag

Die Gewerkschaft ver.di hat für Donnerstag, 24. Juni 2021, weitere ganztägige Warnstreiks im regionalen Busverkehr angekündigt. Betroffen sind die Landkreise Ludwigsburg und Göppingen, der nördliche Landkreis Böblingen, sowie teilweise angrenzende Bereiche und Landkreise.

Der S-Bahn- und Regionalverkehr sowie die Busse und Bahnen der Stuttgarter Straßenbahnen AG werden nicht bestreikt. Die Rufbusse im Landkreis Göppingen fahren nach Anforderung ebenfalls planmäßig. Je nach Stand unserer Informationen werden die bestreikten Linien aus der VVS-Fahrplanauskunft entfernt.

Vom Streik betroffenen Verkehrsunternehmen

Friedrich Müller Omnibusgesellschaft (FMO)

Linien: 444, 444A, 446, 446A, 456, 457, 459, 459A, 460, 460A, 461, 463, 465, X46, 443, 456, 456A, 457, 560, 566,566A, 571, 571A, 567, 567A, 572, 567, 568, 568A, 573, 574, 574A, , 590, 592, 592A, 592B, 623, 623A, 624, 626

Kommunen: Marbach, Ludwigsburg, Erdmannhausen, Affalterbach, Winnenden, Steinheim an der Murr, Murr, Großbottwar, Oberstenfeld, Beilstein, Vaihingen-Enz, Sachsenheim, Eberdingen, Bietigheim-Bissingen, Ingersheim, Pleidelsheim, Mundelsheim, Hessigheim, Besigheim, Löchgau, Freudental, Bönnigheim, Kirchheim-Neckar, Gemmrigheim, Ditzingen

Einzelne Fahrten der o. g. Linien finden trotz des Warnstreiks statt, weil nicht alle FMO-Standorte bestreikt werden oder Auftragsunternehmen sie fahren, die nicht bestreikt werden.

LVL Jäger

Linien: 411, 412, 413, 414, 415, 420, 421, 422, 423, 424, 425, 426, 427, 428, 429, 430, 431, 433, 451 und X43

Kommunen: Ludwigsburg, Kornwestheim, Remseck, Asperg, Marbach, Waiblingen, Stuttgart-Stammheim

Omnibus-Verkehr Ruoff (OVR) Standort Hemmingen

Linien: 501, 504, 531A 578, 579, 612, 612A, 620, 620A, 623, 625, 651

Kommunen: Vaihingen (Enz), Leonberg, Ditzingen, Hemmingen, Schwieberdingen, Korntal-Münchingen, Oberriexingen, Sersheim, Stuttgart-Zuffenhausen, Stuttgart-Feuerbach sowie im Schülerverkehr nach Markgröningen fahren.

Einzelne Fahrten der o. g. Linien finden trotz des Warnstreiks statt, weil Auftragsunternehmen sie fahren, die nicht bestreikt werden.

Omnibusverkehr Göppingen (OVG)

Linien: X93, 911, 911A, 912, 912A, 913, 913A, 914, 914A, 915, 916, 916A, 917, 918, 930, 931, 931A, 932, 932A, 933, 933A, 934, 934A, 940, 941, 941A, 942, 943.

Betroffen ist vor allem der westliche Bereich des Landkreises und der Schurwald, sowie Fahrten nach Kirchheim-Teck und Lorch.

Bei Sihler Omnibusverkehr fallen teilweise Fahrten auf folgenden Linien aus: 950, 950A, 951, 951A, 957, 961, 962, 963, 964, 965, 965A, 966, 966A, 970, 970A, 971, 972, 972A, 980, 980A, 981, 981A, 982, 983, 983A, 984, 984A, 997.

Betroffen ist vor allem das Stadtgebiet Geislingen sowie das Obere Filstal.

Speermann

Linien: 541, 542, 544, 551, 551A, 554, 554A, 556, 558, 559, 561, 563, 564

Kommunen: Bietigheim-Bissingen, Sachsenheim, Löchgau, Erligheim, Bönnigheim, Freiberg 

Wöhr Tours

Linien: 634, 635, 636, 637

Kommunen: Weissach, Rutesheim, Leonberg, Renningen, Gerlingen

Württembergischen Bus-Gesellschaft (WBG)

Linien: 508, 531, 531A, 532, 532A, 533, 533A, 534, 534A, 535, 536, 536A, 562

Kommunen: Möglingen, Asperg, Markgröningen, Schwieberdingen, Korntal-Münchingen, Ditzingen, Tamm, Oberriexingen, Sachsenheim, Ludwigsburg, Remseck, Stuttgart- Stammheim und -Zuffenhausen unterwegs.

Einzelne Fahrten der o. g. Linien finden trotz des Warnstreiks statt, weil Auftragsunternehmen sie fahren, die nicht bestreikt werden.

In der elektronischen Fahrplanauskunft über die App „VVS Mobil“ und www.vvs.de werden Fahrtverbindungen für den Streiktag automatisch ohne die bestreikten Linien angezeigt. Fahrgäste können sich so schnell einen Überblick verschaffen, ob eine Verbindung auch ohne die betroffenen Busse möglich ist.

Für manche Fahrgäste könnte es eine Alternative sein, mit dem Fahrrad zu fahren. Die Radroute kann man sich mit dem VVS-Radroutenplaner ausgeben lassen, den man unter www.vvs.de/radroutenplaner anklicken kann. Auf einfache Weise kommt man so zu einer Routenempfehlung an den Arbeits- oder Ausbildungsplatz.

Fahrrad, Mitfahrgelegenheit oder Sharing-Angebote sind im Streikfall Alternativen

Im Einzelfall können auch Carsharing, Miet-Roller, E-Bikes zum Leihen oder die private Mitfahrgelegenheit eine gute Alternative sein, um von A nach B zu kommen.

red

Ludwigsburg zeigt vor dem Deutschland-Spiel Flagge

Die Stadt Ludwigsburg reagiert auf das Verbot der UEFA, das Münchner EM-Stadion bei der Partie Deutschland gegen Ungarn in Regenbogenfarben anzustrahlen und hat am Mittwoch, 23. Juni, die Regenbogenflagge, die Europaflagge sowie die Flaggen von Ungarn und Deutschland am Rathaus gehisst.

„Vor dem Spiel Deutschland – Ungarn der Fußball-Europameisterschaft möchten wir damit ein Zeichen setzen für ein Europa, in dem Offenheit und Vielfalt gelebt wird. Beim Prozess eines vereinten Europas und Deutschlands Wiedervereinigung spielte Ungarn eine wichtige Rolle. Das Verhältnis Deutschland – Ungarn ist mehr als Politik. Es lebt im Herz der Menschen hier und dort, auch daran möchten wir mit den Flaggen erinnern“, so Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht.

red

Neue Displays an Bus-Haltestellen: Fahrgäste in Ludwigsburg haben Verspätungen im Blick

Von Uwe Roth

In der Stadt Ludwigsburg sind an zwanzig Bushaltestellen insgesamt 26 dynamische Anzeiger installiert und am Mittwoch (23. Juni) der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Über Displays erhalten Fahrgäste Informationen über die tatsächlichen Abfahrtszeiten. Diese „DFI Light”-Anzeiger, wie sie im Fachjargon heißen (Dynamische Fahrgast-Information), zeigen an der Haltestelle die nächsten Abfahrtszeiten der jeweiligen Buslinien an. Außerdem geben sie Auskunft über eventuell auftretende Verspätungen, Ausfälle oder Störungen. Und genau ein Störfall passiert an diesem Donnerstag: Die Busfahrer streiken, und so wird der elektronische Anzeiger an seinem zweiten offiziellen Betriebstag keine Abfahrtszeigen anzeigen, für die er programmiert wurde, sondern höchstwahrscheinlich die Fahrgäste wegen der Umstände um Verständnis bitten. Laut Hersteller ist das ePaper-Display bei direkter Sonneneinstrahlung sehr gut lesbar. Nachts ist es beleuchtet. Um die Anschaffung günstig zu halten, hatte sich die Stadtverwaltung mit mehr als 100 anderen Gemeinden an einer Sammelbestellung des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) beteiligt.

Ziel des Projektes ist es, wie VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger bei der Präsentation erläuterte, Fahrgäste abseits der Bahnhöfe und größeren Knotenpunkten mit Echtzeitinformationen aus dem zentralen VVS-Auskunftssystem zu versorgen. Im Gegensatz zu den über 1000 bestehenden DFl-Anzeigern im Verkehrsverbund, die überwiegend an Bahnhöfen und Stadtbahnhaltestellen im Verbundgebiet stehen, haben sie ein relativ kleines, energiesparendes Display, das direkt in den Haltestellenmast integriert werden kann. Sie werden über Laternenstrom, Batterie oder Solarenergie deutlich günstiger betrieben und sind so für kleinere Bushaltestellen attraktiv. Die Datenversorgung erfolgt über Mobilfunk.

Ludwigsburgs Bürgermeister Michael Ilk erklärt dazu: „Als besonderen Service können wir den Fahrgästen so Fahrplan- und Echtzeit direkt an die Hand geben, auch ohne die Nutzung des Smartphones. Das ist vor allem bei kurzfristigen Verspätungen nützlich.” Außerdem helfe es den Fahrgästen, sich besser an der Haltestelle zu verteilen, wenn mehrere Linien hintereinander in dieselbe Richtung fahren. Das bringe Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr.

In mehr als 100 Kommunen im gesamten VVS-Gebiet sollen nach und nach rund 450 DFI Light-Anzeiger aufgestellt werden. Ludwigsburg ist die erste Stadt im Kreis, in der DFI Light-Anzeiger aufgestellt werden. Die Stadt war von Anfang an Vorreiter bei der Echtzeit. Große Unterstützung bei der Entwicklung des Systems kam von der LVL, die den Stadtverkehr in Ludwigsburg fährt. LVL-Geschäftsführerin Carry Buchholz sagt: „Die LVL versucht immer, fortschrittliche Wege zu gehen und innovative Techniken in den Betriebsalltag schnell zu integrieren.“ Die neuen DFI Light-Anzeiger seien ein weiterer Schritt in der Digitalisierung des Stadtverkehrs Ludwigsburg. „Durch die Kommunikation unserer Busse mit der Datendrehschreibe des VVS können so die aktuellen Standortdaten übermittelt werden, und die Fahrgäste profitieren nun an vielen weiteren Haltestellen von unseren Echtzeiten“, Buchholz.

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Bietigheim-Bissingen: Baum in Brand gesetzt

Am Waldrand neben dem Grillplatz “Eselshütte” haben Unbekannte am Dienstag einen morschen Baum in Brand gesetzt. Mitarbeiter des Gartenbauamtes entdeckten gegen 14:30 Uhr Rauchentwicklung im dortigen Bereich und verständigten die Feuerwehr. Die Bietigheimer Wehr war mit sieben Einsatzkräften vor Ort und hatte den Brand schnell gelöscht. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 500 Euro. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, entgegen.

 

Löchgau: Handtasche aus Auto gestohlen

Auf dem Wanderparkplatz an der Kreisstraße 1633 zwischen der L 1107 und Freudental hat ein Unbekannter am Dienstag zwischen 17:10 und 17:55 Uhr eine Seitenscheibe an einem geparkten Opel eingeschlagen und aus dem Fahrzeug eine Damenhandtasche entwendet. Personen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, zu melden.

 

Ditzingen – Heimerdingen: Unfall bei Starkregen

Am Dienstag um 14.40 Uhr ereignete sich auf der Kreisstraße 1653 zwischen Rutesheim und Heimerdingen ein Unfall, bei dem ein Sachschaden von rund 6.000 Euro entstand. Ein 19 Jahre alter Ford-Fahrer kam vermutlich aufgrund Starkregens und nicht an die Witterungsbedingungen angepasster Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab. Der 19-Jährige überfuhr zwei Leitpfosten und touchierte ein Verkehrszeichen. Der Ford war in der Folge nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

 

Murr: Mercedes angefahren und geflüchtet

Auf dem Parkplatz einer Arztpraxis in der Frauenstraße hat ein unbekannter Autofahrer am Dienstag zwischen 10:00 und 10:45 Uhr einen Mercedes anagefahren und dabei am vorderen rechten Kotflügel und an der Beifahrertür Sachschaden von etwa 2.000 Euro angerichtet. Anschließend entfernte er sich unerlaubt vom Unfallort. Das Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144 900-0, bittet um Hinweise.

 

Bietigheim-Bissingen: Unfallzeugen gesucht

Noch Zeugen sucht die Polizei zu einem Verkehrsunfall, der sich am Dienstag gegen 12:45 Uhr beim Kindergarten in der Panoramastraße ereignet hat. Eine Mutter hatte gerade ihr Kind abgeholt und war dabei, es von der Fahrerseite aus auf den Kindersitz auf der Rücksitzbank zu setzen. In diesem Moment fuhr ein unbekannter Autofahrer an ihrem Mercedes vorbei und stieß gegen die geöffnete Tür. Die Frau bekam die Tür in den Rücken, blieb aber unverletzt. Die Tür wurde beschädigt. Der Unbekannte setzte seine Fahrt fort. Zeugen werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, zu melden.

 

Vaihingen an der Enz: Nach Hundebiss Belohnung ausgesetzt

Nach einem Beissvorfall mit einem Hund am 11. Juni 2021 gegen 20:25 Uhr bei den Horrheimer Seen wurde nunmehr von privater Seite eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ermittlung des verantwortlichen Hundehalters führen.

Wie wir berichteten, hatte sich der zunächst angebundene Hund, bei dem es sich um einen Schäferhund gehandelt haben könnte, aus unbekannter Ursache losgerissen und einen achtjährige Jungen in die Taille gebissen. Als die 44 Jahre alte Mutter des Jungen zu ihrem Sohn rannte, ließ der Schäferhund von dem Kind ab. Der mutmaßliche Hundehalter übergab den Hund dann einer Frau und drei Mädchen. Diese verließen den See anschließend mit dem Tier. Als die Mutter mit dem Mann das Gespräch suchte und Personalien austauschen wollte, setzte sich dieser in einen PKW und fuhr davon. Der verletzte Junge wurde vom hinzugerufenen Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der Mann wurde als etwa 40 Jahre alt beschrieben und dürfte rund 175 cm groß sein. Er hat kurze, braune Haare und trug ein T-Shirt mit Knöpfen sowie eine kurze Hose. Die Frau soll etwa 160 cm groß und korpulent sein. Eines der Mädchen wurde auf etwa fünf bis sechs Jahre geschätzt. Die anderen beiden dürften circa 15 Jahre alt sein. Eines der beiden älteren Mädchen hat lange, schwarze, gewellte Haare und ist sehr schlank. Es war mit einem weißen Bustier und einer langen, grün gemusterten Hose mit einem Schlitz an der Seite und hohen Schuhen bekleidet. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeihundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Tel. 07141 18-9, entgegen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Landkreis Ludwigsburg: Waldbiotope im Fokus

LANDKREIS LUDWIGSBURG. Die Wälder in Baden-Württemberg haben einen hohen naturschutzfachlichen Wert. Dabei stehen seltene Waldbiotope besonders im Fokus. Wo genau diese Biotope liegen und wie sie sich weiter entwickeln untersuchen aktuell Sabeth Miocic von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und Werner Hornung von der Firma Ö:Konzept. Beide führen eine so genannte Waldbiotopkartierung in den Wäldern des Landkreises Ludwigsburg durch.

2.500 Hektar Wald, eine Fläche, die etwa 3.500 Fußballfeldern entspricht, werden im Laufe dieses Sommers von Sabeth Miocic und Werner Hornung genau untersucht. Sie interessieren sich dabei insbesondere für die Arten, die in den Biotopen vorkommen. „Biotope machen nur einen kleinen, aber sehr wichtigen Teil der Waldfläche aus, landesweit etwa 5-6%. Anhand der verschiedenen Pflanzenarten können wir ermitteln, welchem Biotoptyp die untersuchten Flächen zuzuordnen sind“, so Miocic. Der Großteil der Waldbiotope im Landkreis Ludwigsburg wurde in der Vergangenheit bereits kartiert. Da Biotope aber ständigen Veränderungen unterliegen ist eine regelmäßige Aktualisierung des Datenbestands notwendig.

„Die Ergebnisse der Wissenschaftler sind eine wesentliche Grundlage unserer täglichen Arbeit“, so Dr. Michael Nill, Leiter des Fachbereichs Wald im Landratsamt. Bei allen Planungen im Forst werden diese berücksichtigt. „Die berechtigten Belange des Naturschutzes im Wald werden so quasi automatisch im Alltag umgesetzt, einfach weil wir sie durch die Kartierung ständig im Blick haben“, so Nill. Die meisten Biotope im Wald sind nach Natur- und Waldgesetz geschützt, auch auf europäischer Ebene. „Darüber hinaus werden aber auch Lebensräume seltener Arten oder besondere Waldstrukturen kartiert, die zwar nicht dem gesetzlichen Biotopschutz unterliegen, aber deren wesentliche Bestandteile gesetzlich geschützt sind, z. B. durch den strengen Artenschutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz“, erklärt Miocic.

Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt in den Privat- und Gemeindewäldern im Bottwartal, Strom- berg und im Hardtwald. Dort werden Miocic und Hornung diese Biotope lagegenau abgrenzen, eine Beschreibung anlegen, mögliche Beeinträchtigungen feststellen und Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung der Biotope vorschlagen. Sabeth Miocic freut sich über die vor ihr liegende Aufgabe im Landkreis: „Durch die Waldbiotopkartierung lernt man ein Gebiet von einer ganz anderen Seite kennen.“ page1image5003136

Hintergrundinformation:

Von 1989 bis 2002 wurden mit der Ersterfassung erstmalig alle Biotope im Wald dokumentiert, seit 2002 erfolgt die WBK-Aktualisierung etwa alle 10 Jahre, meist im Vorlauf zu einer Forsteinrichtung. Seit 2007 werden auch die meisten FFH-Lebens-raumtypen im Wald miterfasst.

Nach aktuellem Stand von Ende 2019 sind Flächenänderungen bei den Biotopen im Wald im Wesent- lichen auf verbesserte technische Grundlagen zurückzuführen. Allerdings hat landesweit die Anzahl aller gefährdeten Biotope gegenüber 2002 deutlich zugenommen. Mittlerweile sind fast ein Viertel sämtlicher Biotope beeinträchtigt. Hierzu zählen neben natürlichen Veränderungen und der Einwanderung von gebietsfremden Arten, leider auch viele direkt vom Menschen verursachte Beeinträchtigungen z. B. Grünschnitt-, Müll- und Bauschuttablagerungen im Wald.

red

Mann (76) schlägt auf bellenden Hund und wird gebissen und weitere Meldungen aus dem Landkreis

Benningen am Neckar: 76-Jähriger von Hund gebissen

Das Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144 900-0, sucht Zeugen, die am Montag gegen 08.15 Uhr einen Vorfall zwischen einem 76 Jahre alten Mann und einer noch unbekannten Frau beobachtet haben, die mit drei Hunden spazieren ging. Der Mann befand sich auf dem Gehweg am Ende der Max-Eyth-Straße in Benningen am Neckar, als einer der drei Hunde bellend auf ihn zu gerannt kam. Um sich den Hund vom Leib zu halten, schlug er mit einer Tasche, in der sich eine Wasserflasche befand, nach dem Tier. Der Hunde biss ihn jedoch trotzdem in beide Beine. Die unbekannte Frau ging in der Folge mit den drei Vierbeinern wortlos an dem Mann vorbei und entfernte sich. Der Hund, der den Mann attackierte, soll braun und in etwa kniehoch gewesen sein. Die beiden anderen Hunde waren kleiner. Die Frau dürfte etwa 50 Jahre alt sein, hat braune bzw. graue Haare, ist etwa 165 cm groß und hat eine normale Statur.

 

A 81 Korntal-Münchingen: 40-Tonner mit Leergut umgekippt

Beim Befahren der Überleitung von der A 81 aus Heilbronn kommend auf die B 10 an der Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen ist am Dienstag gegen 14:35 Uhr ein mit Leergut beladener Sattelzug umgekippt. Der Fahrer blieb unverletzt. Ein Teil der Ladung verteilte sich auf der Fahrbahn und die Anschlussstelle musste gesperrt werden. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten dauerten mehrere Stunden. Auf der Durchgangsfahrbahn der A 81 in Richtung Stuttgart kam es durch den Unfall zu keinen nennenswerten Behinderungen.

 

Kornwestheim: Cabrioverdeck aufgeschlitzt

Zwischen Freitag 19.00 Uhr und Montag 19.00 Uhr verschaffte sich ein noch unbekannter Täter Zutritt in eine Tiefgarage in der Jägerstraße in Kornwestheim. Dort schlitzte er das Verdeck eines Mercedes auf und stahl einen dreistelligen Bargeldbetrag, eine Brille, eine Jacke und einen Führerschein. Der Wert des Diebesguts wurde auf etwa 550 Euro geschätzt. Der entstandene Sachschaden kann abschließend noch nicht beziffert werden. Möglicherweise besteht ein Tatzusammenhang zu einem gleichgelagerten Fall, der von Donnerstag auf Freitag in der nahegelegenen Johannes-Brahms-Straße verübt wurde (wir berichteten am Freitag, 18.06.2021). Das Polizeirevier Kornwestheim, Tel. 07154 1313-0, sucht weiterhin Zeugen.

 

Marbach am Neckar: Sporthalle beschmiert

Einen Sachschaden von etwa 500 Euro hinterließen noch unbekannte Täter, die zwischen Montag 18.00 Uhr und Dienstag 06.20 Uhr in der Kernerstraße in Marbach am Neckar eine Sporthalle besprühten. Die Unbekannten hinterließen verschiedene jugendtypische Schriftzüge. Zeugen werden gebeten sich beim Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144 900-0, zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Meck-Pomm liegt an der Spitze

lle Ampeln zeigen grün: Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Inzidenzzahlen sinken und die Reisebeschränkungen werden gelockert. Prompt nimmt auch der Touristenandrang in Europas Urlaubsregionen zu. Dabei kann die Tourismus-Intensität einer Region anhand der Übernachtungen je Einwohner gemessen werden. Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.

So zählte Mecklenburg-Vorpommern als deutsche Region mit der höchsten Tourismus-Intensität im Jahr 2019 rund 19 Übernachtungen pro Einwohnerin und Einwohner, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Besonders krass ist das Verhältnis zwischen Urlaubsgästen und Einheimischen im EU-Vergleich in der südlichen Ägäis: Dort kommen im Durchschnitt 78 Übernachtungen auf einen Einwohner pro Jahr. Auf den Ionischen Inseln waren es 67 Übernachtungen pro Person. Südtirol und die kroatische Adriaküste kamen auf jeweils 63.

EU-weit standen 2019 rund 33 Millionen Übernachtungsgelegenheiten bereit. Einige Urlaubsregionen haben nur in den Sommermonaten Saison. Da sie in einer vergleichsweise kurzen Zeit möglichst viele Touristen anziehen wollen, sind ihre Übernachtungskapazitäten besonders hoch: Die EU-weit höchste Zahl verzeichnete 2019 die kroatische Adriaküste mit mehr als einer Million Schlafgelegenheiten (1.081.000). Auf Platz zwei lag die italienische Region Venezien mit 794.000 Schlafgelegenheiten, gefolgt von Katalonien mit seinen Ferienorten an der Costa Brava mit fast 792.000.

Im innerdeutschen Vergleich lag Mecklenburg-Vorpommern mit 317.000 Gästebetten vor Schleswig-Holstein (309.000) und der Region Oberbayern (270.000).

Rudolf Huber / glp

Beim Bike-Sharing kann es teuer werden

Das Bike-Sharing erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Denn Leihfahrräder ermöglichen Fahrspaß ohne hohe Anschaffungskosten und Kosten für Reparaturen. Allerdings kann es im Schadensfall unter Umständen teuer werden, warnt der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub: Denn über den Sharing-Anbieter beziehungsweise die Ausleihplattform besteht in der Regel kein umfassender Versicherungsschutz.

Egal ob es sich um einen durch den Mietenden verursachten Schaden eines anderen Verkehrsteilnehmenden oder um die selbstverschuldete Beschädigung des Mietfahrrads handelt: Üblicherweise haftet der Mietende oder dessen Versicherung. Besondere Vorsicht gilt auch bei Beendigung der Mietzeit, da unter Umständen der Mietende für das nicht vertragsgemäße Abstellen des Fahrrads belangt werden kann. Bei manch anderen Anbietern endet die Mietzeit erst gar nicht, wenn das Fahrrad nicht in ausdrücklich erlaubten Bereichen abgestellt wird.

Der ACE empfiehlt, unbedingt schon vor der Nutzung von Sharing-Angeboten die Leihbedingungen genau durchzulesen. Denn: Jeder Sharing-Anbieter entscheidet individuell, wie bei einem Schadensereignis vorgegangen wird. Die Vorgaben unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter teilweise erheblich. Fast einheitlich gilt jedoch laut ACE: Schaden oder Unfall umgehend dem Anbieter melden und bei Beteiligung anderer Personen oder Fahrzeuge die Polizei einschalten.

Die Anbieter kommen den Vertragspartnern – also denjenigen, die das Rad gemietet haben – im Schadensfall jedoch teilweise entgegen. So ist die Haftung beispielsweise auf einen Höchstbetrag begrenzt, egal, wie hoch der verursachte Schaden ist. Vorausgesetzt es wurde nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt. Einen automatischen Haftpflichtschutz für die jeweilige Nutzung bieten hingegen nur die wenigsten Anbieter an. Eventuell anfallende Kosten müssen komplett oder zum Großteil vom Mietenden oder dessen Haftpflichtversicherung getragen werden. Manche Anbieter setzen zudem eine Frist, bis zu der ein Unfallprotokoll ausgefüllt werden muss. Diese ist dringend einzuhalten, um etwaige Zusatzkosten zu vermeiden.

Auch bei Verlust oder Diebstahl des geliehenen Fahrrads können Mietende in die Haftung genommen werden. Im schlimmsten Fall haben sie für sämtliche Kosten aufzukommen – ob für die Neuanschaffung des Fahrrads, oder auch für dessen Suche und die anschließende Instandsetzung.

Lediglich wenn der Schaden auf vorsätzliches oder grob fahrlässiges Handeln des Anbieters zurückzuführen ist, haftet der Sharing-Anbieter. Umso wichtiger ist es, den eigenen Versicherungsschutz vor der Nutzung gründlich zu prüfen. ACE-Hinweis: Nicht jede private Haftpflichtversicherung kommt für Schäden am oder verursacht durch ein Leihfahrrad auf. Letztlich liegt es in der Verantwortung des Mietenden, ob er selbst für Schäden aufkommt oder dies im Notfall durch einen passenden Versicherungsschutz abwenden kann.

Andreas Reiners / glp