360 Sonderimpftermine in Ludwigsburger Kreisimpfzentren zu vergeben

LUDWIGSBURG. Tausende Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Ludwigsburg warten noch auf einen Termin im Impfzentrum. Für Menschen ab 60 Jahren bietet das Kreisimpfzentren (KIZ) Ludwigsburg für die kommende Woche Sondertermine mit dem Vakzin von Johnson & Johnson an. Das teilte das Landratsamt Ludwigsburg am Mittwoch mit.

Eine Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson können diejenigen erhalten, die noch nicht geimpft und mindestens 60 Jahre alt sind. Sie müssen sich für die Aktion extra anmelden. 360 Termine ab kommender Woche werden dafür bereitgestellt. Personen unter 60 Jahren werden keine Impfung bekommen, heißt es in der Mitteilung vom Landratsamt. Ein Wechsel auf einen anderen Impfstoff sei ebenfalls nicht möglich.

Die Terminvergabe wird über eine Hotline durchgeführt. Diese ist am 10.06.21 und 11.06.21, jeweils von 08:00 bis 16:00 Uhr über die Telefonnummer 07141 144-69700 erreichbar. Die Impfungen werden in der kommenden Woche von Montag, 14.06.21, bis Mittwoch, 16.06.21, stattfinden.

red

Cannstatter Volksfest findet auch 2021 coronabedingt nicht statt – Weihnachtsmarkt soll verlängert werden

Die Landeshauptstadt Stuttgart, die in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft sowie Vertreter der Schausteller, Marktkaufleute und Festwirte haben sich am Mittwoch, 9. Juni 2021, nach intensiver Beratung gegen die Durchführung des Cannstatter Volksfestes verständigt: Das Fest kann auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie weder als Vollversion noch als Lightversion in Form eines kleineren Herbstfestes stattfinden. Stattdessen werden sich die Schausteller und Marktkaufleute von Juli bis September mit Ständen und Fahrgeschäften in der Stuttgarter Innenstadt präsentieren. Außerdem soll der Weihnachtsmarkt – wenn es das Infektionsgeschehen zulässt – bis einschließlich 30. Dezember 2021 verlängert werden. Dies will der OB so dem Gemeinderat empfehlen. Das gab die Stadtverwaltung am Mittwoch bekannt.

Stuttgarts OB Nopper sagte: „Ich bin ein leidenschaftlicher Freund und Anhänger unseres Cannstatter Volksfestes. Aber leider lassen es die Rahmenbedingungen und Einschränkungen in Pandemiezeiten sowie die fehlende Planungssicherheit nicht zu, das Cannstatter Volksfest in diesem Jahr durchzuführen.

In.Stuttgart-Geschäftsführer Andreas Kroll ergänzte: „Unser Job und unsere Leidenschaft ist es, Veranstaltungen zu organisieren. Jedoch ist uns klar, dass Veranstaltungen mit einem Ausmaß wie dem Cannstatter Volksfest weder infektiologisch umsetzbar noch finanziell tragbar sind.“

Um den Schaustellern und Marktkaufleuten entgegen zu kommen, bietet ihnen die Stadt nach eigenen Angaben für den Zeitraum Juli bis September etwa 30 Standorte in der Innenstadt an, an denen sie ihre Stände und Fahrgeschäfte aufbauen können. Die Stadt will hierfür auch das Land gewinnen. „Mein Vorschlag ist es, die Stände um die Königin der Fahrgeschäfte, um ein Riesenrad, zu ergänzen“, so der Oberbürgermeister. Nopper weiter: „Die Version mit Ständen und Fahrgeschäften in der Innenstadt kann das Cannstatter Volksfest natürlich bei Weitem nicht ersetzen, aber dennoch hat sie im Rahmen der Corona-Möglichkeiten Charme und belebende Wirkung für die Innenstadt.“

red

Alkoholisierter 41-Jähriger leistet heftigen Widerstand

Nachdem ein stark alkoholisierter Mann am Dienstag gegen 15:00 Uhr zunächst mit einem Passanten vor dem Rathaus in Affalterbach in Streit geraten war, meldete sich ein Zeuge bei der Polizei und teilte darüber hinaus mit, dass der Mann obendrein in der Bogenstraße noch gestürzt sei. Aufgrund dessen fuhr eine Streifenwagenbesatzung an die genannte Örtlichkeit.

Vor Ort lag der Mann auf dem Boden und war zunächst nicht ansprechbar. Erst nach mehrfacher Ansprache kam der 41-jährige Mann zu sich. Dieser verhielt sich kurz darauf äußerst aggressiv sowie unkooperativ und beleidigte die eingesetzten Beamten lautstark. Der Mann stand dann auf und ging auf die Polizisten zu. Nachdem der Betrunkene auf Abstand gehalten werden konnte, schlug er in Richtung eines Beamten. Der Schlag wurde jedoch abgewehrt und der Angreifer zu Boden gebracht. Dort sollte er gefesselt werden, wogegen er sich jedoch gesperrt hatte. Unter fortwährenden Beleidigungen gelang es letztendlich, dem Mann Handschließen anzulegen. Seine Aggressivität hielt weiterhin an und er ließ sich auch nicht beruhigen.

Im weiteren Verlauf wurde der 41-Jährige in einen hinzugezogenen Rettungswagen gebracht. Mithilfe der Sanitäter konnte der Mann auf einer Trage fixiert werden und es erfolgte der Transport in ein Krankenhaus. Allerdings brachte der Querulant es fertig, seine Beine aus dem Sicherheitsgurt zu befreien. Im Anschluss trat er mehrfach um sich, traf glücklicherweise niemanden der Anwesenden. Diesbezüglich musste der Transport kurzzeitig gestoppt und die Fixierung erneuert werden. Erst nach einiger Zeit und nach Verabreichung eines Beruhigungsmittels beruhigte sich der Mann. Im Krankenhaus kümmerte man sich schließlich um den alkoholisierten 41-Jährigen, der dort ebenfalls fixiert werden musste. Ihn erwartet nun eine Anzeige wegen Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und versuchter Körperverletzung.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

 

Polizisten befreien Hund aus überhitztem Auto und weitere Meldungen aus der Region

Tamm: Polizei befreit Hund aus überhitztem Auto

Durch den Gemeindevollzugsdienst wurde am Dienstag gegen 10:00 Uhr in der Straße “Im Länderrain” in Tamm ein älterer Schäferhund in einem geparkten Skoda festgestellt. Der Wagen sowie sämtliche Fenster waren verschlossen und der Hund hechelte sehr stark. Zudem hatte das Tier kein Wasser und die Scheiben waren bereits leicht beschlagen. Aufgrund der Gesamtsituation wurde die Polizei informiert und die Hundestaffel des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hinzugezogen. Sämtliche Versuche, den Fahrer des Wagens in der näheren Umgebung ausfindig zu machen, blieben erfolglos. Zu diesem Zeitpunkt war es zwar bewölkt, jedoch betrug die Außentemperatur 20 Grad. Ein Öffnen des Fahrzeugs war nicht möglich gewesen, weshalb eine Beamtin mit einem Notfallhammer eine Seitenscheibe einschlagen musste. Es stellte sich heraus, dass im Fahrzeug eine Temperatur von 49 Grad herrschte. Der Hund wurde anschließend aus dem Pkw geholt, in den Schatten abgelegt und mit Wasser versorgt. Zu diesem Zeitpunkt kehrte der 44 Jahre alte Hundebesitzer zu seinem Fahrzeug zurück. Nach bisherigen Erkenntnissen habe der einsichtige Mann schlicht vergessen, die Fenster geöffnet zu lassen. Letztendlich war der Hund wieder wohlauf und wurde in die Obhut des 44-Jährigen gegeben. Auf den Mann kommt nun eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu.

 

Freiberg am Neckar-Geisingen: Navigationsgerät und Geldbeutel entwendet

Zwischen Montag 19:00 Uhr und Dienstag 09:30 Uhr machte sich ein bislang unbekannter Dieb an einem Fiat zu schaffen, der in der Ruitstraße im Stadtteil Geisingen geparkt war. Das Auto stand auf dem Stellplatz vor einer Garage und wurde dort geöffnet. Anschließend entwendete der Unbekannte aus dem Fahrzeuginneren ein Navigationssystem sowie einen Geldbeutel mit Bargeld und persönlichen Dokumenten. Ob der Pkw zuvor verschlossen war, ist nicht bekannt. Aufbruchspuren konnten keine festgestellt werden. Der Polizeiposten Freiberg am Neckar, Tel. 07141 64378-0, sucht nun nach Zeugen, die eventuell Verdächtiges beobachtet haben.

 

Marbach am Neckar: Namensschilder angezündet

Nach einer Sachbeschädigung, die zwischen Montag 12:00 Uhr und Dienstag 12:00 Uhr im Postweg in Marbach am Neckar verübt wurde, sucht das Polizeirevier Marbach, Tel. 07144 900-0, nach Zeugen. Im Bereich des Zugangs zu Postweg 4 und 6 hat ein bislang unbekannter Täter vermutlich mit einem Feuerzeug die Namensschilder an einem Briefkasten angezündet. Das Plastik war hierauf geschmolzen und hatte sich verfärbt. Es entstand ein geringer Sachschaden. Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, melden sich bitte bei der Polizei.

 

Besigheim: Citroen auf Firmenparkplatz beschädigt

In der Wilhelm-Maybach-Straße in Besigheim war am Montag zwischen 13:30 und 16:00 Uhr auf dem öffentlich zugänglichen Parkplatz einer Herstellerfirma ein Pkw der Marke Citroen abgestellt. In dem genannten Zeitraum stieß ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker auf noch ungeklärte Art und Weise gegen den geparkten Wagen. Ohne sich im Anschluss um den angerichteten Sachschaden von rund 2.000 Euro zu kümmern, suchte der Verursacher das Weite. Sachdienliche Hinweise zu der Unfallflucht nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, entgegen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Besuche im Krankenhaus sind wieder möglich – Klinikchef erwartet vierte Welle

Von Uwe Roth

Die gute Nachricht aus den Kliniken des Landkreises Ludwigsburg lautet: Von Mittwoch, 9. Juni an sind wegen der stark gesunkenen Zahl Corona-infizierter Menschen Patienten-Besuche wieder möglich – wenn auch mit Einschränkungen. Die gleichzeitig schlechte Nachricht der Klinikleitung ist eher eine Warnung: „Wir werden im Herbst eine vierte Welle bekommen“, vorhersagte Professor Jörg Martin, Geschäftsführer der Regionalen Klinik Holding (RKH), am Dienstag in einer Pressekonferenz. Wegen der hohen Zahl geimpfter Personen werde es voraussichtlich aber sehr viel weniger Corona-Neuerkrankungen geben wie während der beiden vorausgegangenen Wellen.

Außerdem hätten die Klinikmitarbeitenden eine gewisse „Pandemie-Routine“ entwickelt und ständig dazugelernt. „Wir haben das Krisenmanagement immer weiter optimiert.“ Bislang könne man von einer im Herbst mild verlaufenden vierten Welle ausgehen. Geimpfte seien auf der sicheren Seite. Neu-Infektionen bei bereits zweifach geimpften Personen konnten in den Kliniken der Holding bislang nicht festgestellt werden, sagte Professor Götz Geldner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie. „Die Impfung hilft“, betonte er. Weil eine vierte Welle wohl nicht zu vermeiden sei, werde das Klinikum seinen Krisenstab nicht auflösen. Dieser werde aber nicht mehr so häufig tagen, wie in den vergangenen fast 15 Monaten seit Ausbruch der Pandemie

Die aktuell dritte Welle „scheint soweit vorbei zu sein“, stellte Martin vor Medienvertretern fest. Sie sei für alle Mitarbeitenden der Kliniken „sehr anstrengend gewesen“. Im März wurden knapp 50000 Schnelltests gemacht und ausgewertet. Viele Patienten, die meistens jünger waren als in den vorangegangenen Wellen, benötigten über einen längeren Zeitraum eine Intensivpflege. Die Verläufe seien oftmals schwerer gewesen als in den vorangegangenen Corona-Wellen. Folglich seien die entsprechenden Stationen hart an der Auslastungsgrenze gewesen. „Das Gesundheitswesen war zu keiner Zeit überlastet“, sagte der Klinik-Geschäftsführer zu den Alarmrufen, als täglich neue Patienten mit einem schweren Verlauf der Erkrankung eingeliefert wurden und kaum noch freie Betten und Beatmungsgeräte vorhanden waren.

Nun sind die Kliniken wieder auf dem Weg zum Regelbetrieb. Da die Corona-Zahlen seit einigen Tagen stark rückläufig sind, öffnen die Krankenstationen ihre Türen jetzt wieder für Besucher: Zunächst sei zur Sicherung des Gesundheitsschutzes von Patienten und Mitarbeitern allerdings lediglich ein Besucher pro Patient, pro Tag, für eine Stunde zugelassen, gab der Klinikchef bekannt. Notwendig für einen Besuch sei weiterhin ein offiziell bestätigtes negatives Testergebnis. Auch vollständig Geimpfte dürfen mit ihrem Impfpass hinein. Es gilt weiterhin Maskenpflicht. Die Besuchszeiten der Kliniken stehen auf der Seite der aktuellen Besucherregelungen.

Corona wird in vielerlei Hinsicht langanhaltende Folgen haben, ist sich die Klinikleitung sicher. Auch genesene Patienten könnten diese lange gesundheitlich spüren. Immer offensichtlicher zeigten sich bei manchen Patienten Spätfolgen. Daher wird das Klinikum bis Anfang Juli eine „Post-Covid-Ambulanz“ einrichten, die einmal wöchentlich Besuchszeit habe. In den Sprechstunden werde untersucht, ob für diese Menschen zur weiteren Behandlung eine spezielle Reha notwendig sei.

Klinik-Chef Martin hatte zur Nachricht, dass die dritte Welle geschafft sei, für die Beschäftigten nicht nur lobende Worte, sondern erneut auch Prämienzahlungen vorzuweisen. 2,2 Millionen Euro sind auf die Häuser in Ludwigsburg und Bietigheim verteilt worden. Pflegekräfte auf Covid-Stationen erhielten einen Bonus von jeweils 1900 Euro. Pflegekräfte der anderen Stationen bekamen 900 Euro überwiesen. Die Mitarbeitenden der ärztlichen Dienste erhielten zwischen 190 und 400 Euro.

Spätfolgen der Pandemie könnte für die Kliniken auch sein, dass nunmehr Patienten vorstellig werden, die sich mit ihrer Erkrankung aus Angst vor Corona längere Zeit nicht zur Behandlung getraut hatten. Bei der Untersuchung könnte so mancher verschleppter Schlaganfall oder Herzinfarkt entdeckt werden. Notfallpatienten seien trotz der Pandemielage nie abgewiesen und immer ohne Abstriche bei der Versorgung behandelt worden, versicherte die Klinikleitung. Operationen (OP), die nicht akut notwendig gewesen seien, seien auf einen späteren Zeitpunkt verlegt worden. Aus dem Krisenmanagement habe man auch gelernt, manche Behandlung auf das tatsächlich Notwendige zu begrenzen. In der Zukunft (nach Corona) führe das sicher dazu, dass die Belegungszahlen weiter zurückgehen werden. Martin sprach „von einem Ende des Wachstums“. Dieses habe sich schon vor der Pandemie abgezeichnet.

Darum sind Blutspenden so wichtig

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hat zum Weltblutspendetag am 14. Juni 2021 bundesweit dazu aufgerufen, Blut und Plasma zu spenden. Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto “Give blood and keep the world beating” (“Spende Blut und halte die Welt am Laufen”). Damit soll das Bewusstsein für den Bedarf an Blut und Blutprodukten auch in Pandemiezeiten gestärkt werden.

Der Hintergrund: Gerade im Zusammenhang mit der Verbreitung des Coronavirus und der damit verbundenen Sorge vor Infektionen haben Blutspenden noch mehr an Bedeutung gewonnen. Dabei können Menschen ohne Krankheitssymptome wie bisher Blut und Plasma spenden.

“Für viele Menschen ist die Spende von Blut oder Plasma mit Fragen verbunden wie: Darf ich spenden? Wie sicher ist eine Spende? Wie läuft eine Spende ab?”, so Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BzgA. Dazu informiert die Behörde im Rahmen ihrer Kampagne “Einfach Leben retten! Spende Blut!”

Um die Blut- und Plasmaversorgung auch während der Pandemie und bei wieder zunehmender Reisetätigkeit aufrecht zu erhalten, ist laut Dietrich das Engagement aller erforderlich, die dazu in der Lage sind. Denn nur wenn sich genügend Menschen zur Spende bereiterklären, können notwendige Bluttransfusionen sichergestellt werden.

Blutkonserven und Blutprodukte sind nach schweren Unfällen, bei größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen nach wie vor unverzichtbar. In Deutschland können Menschen im Alter von 18 bis 68 Jahren Blut spenden. Eine Blutspende auch älterer Spenderinnen und Spender ist nach individueller ärztlicher Entscheidung ebenfalls möglich.

Rudolf Huber / glp

Die 60/60-Regel schont das Gehör

Schwerhörigkeit ist definitiv kein reines Senioren-Problem: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist aktuell über eine Milliarde junger Erwachsener weltweit gefährdet, einen dauerhaften, aber eigentlich vermeidbaren Hörverlust zu erleiden.

Einer der Gründe: Der schon bei Kindern, Teens und Twens anhaltende Trend zum Hören lauter Musik und anderer Geräuschuntermalungen. “Vielen Jugendlichen ist zumeist gar nicht bewusst, dass sie schon früh einen irreparablen Hörverlust riskieren, wenn sie beispielsweise die Lautstärke beim Musikhören über ihre Kopfhörer über längere Zeiträume immer wieder voll aufdrehen”, sagt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).

Ein paar einfache Tipps können helfen, das Gehör zu schonen und den Hörgenuss lange und bestmöglich zu erhalten. So kann die ständige Nutzung von Kopfhörern Risiken bergen. “Gerade bei In-Ear-Kopfhörern kann eine Dauerbeschallung zum Problem werden und das empfindliche Gehör unwiderruflich schädigen. Denn diese sitzen in der Ohrmuschel und leiten den Schall direkt ins Innenohr”, erklärt Marianne Frickel.

Hörakustik-Spezialisten raten dazu, möglichst oft auf Kopfhörer zu verzichten. Wer das nicht will oder kann, sollte schalldichte Kopfhörer einsetzen, die den Umgebungslärm abschirmen und ungestörten Klanggenuss bei geringer Lautstärke ermöglichen.

Dabei fällt die Einschätzung was zu laut ist mitunter schwer. “Hören ist immer auch subjektiv. Eine Kreissäge wird als unangenehm empfunden – die Lieblingsband in gleicher Lautstärke dagegen als angenehm”, führt Marianne Frickel als Beispiel auf, das viele kennen dürften. Ein Dezibel-Messer als App kann bei der Einordnung helfen.

Empfehlenswert ist die sogenannte 60/60-Regel. Die bedeutet, dass man die Lautstärke nicht bis zum Anschlag dreht, sondern nur auf maximal 60 Prozent. Und das auch nur für 60 Minuten. Danach sollte dem Gehör eine Pause gegönnt werden.

Der regelmäßige Check des Gehörs ist ein wichtiger Schritt, um einen beginnenden Hörverlust frühzeitig zu erkennen und zu versorgen. “Schwerhörigkeit wird in Deutschland durchschnittlich zehn Jahre zu spät behandelt”, sagt die Hörakustiker-Meisterin. Denn die wenigsten Menschen könnten ihr Gehör objektiv einschätzen. Es sei daher wichtig, auf erste Anzeichen eines Hörverlustes zu achten sowie auf sein Umfeld zu hören und entsprechend zu reagieren. Denn fest steht. Eine Hörschädigung wird nicht von allein wieder besser, ein Hörverlust schreitet meist schleichend voran.

Rudolf Huber / glp

Bugatti Chiron Super Sport: 2.380 Euro pro PS

Mehr Komfort und Eleganz bei noch mehr Leistung und höherer Geschwindigkeit. Dieser Anspruch steckt hinter dem neuen Bugatti Chiron Super Sport, den die elsässische Sportwagen-Schmiede in Kürze bauen und ab Anfang 2022 ausliefern will. Der Preis des Hypersportwagens: 3,2 Millionen Euro netto.

Zur Verbesserung der Aerodynamik trieb Bugatti hohen Aufwand, schließlich soll der flache Bolide auch bei Tempo 440 noch satt und sicher auf der Straße liegen. Unter anderem wurde nach dem Design-Mantra “Form Follows Performance” das Heck deutlich verlängert, und zwar um etwa 25 Zentimeter.

Um die Wirkung des vergrößerten Diffusors zu erhöhen und ihm mehr Platz zu geben, wurde die sonst mittig liegende Auspuffanlage übereinander liegend an die Seite versetzt. Der 8,0-Liter-W16-Motor wurde für den Chiron Super Sport grundlegend überarbeitet, die Leistung stieg um 100 auf 1.600 PS. Gleichzeitig sank das Gewicht des Fahrzeugs um 23 Kilo.

“Turbolader, Ölpumpe und Zylinderkopf mit Ventiltrieb passten die Ingenieure ebenso an wie Getriebe und Kupplung”, heißt es bei Bugatti. “Für noch größere Längsbeschleunigung und noch emotionaleres Fahrgefühl haben wir die Drehzahl angehoben”, sagt Michael Kodra, Leiter Antriebsentwicklung. Für spürbar mehr Agilität dreht der Antrieb nun 300 Umdrehungen höher, bis zu 7.100 Umdrehungen pro Minute. 1.600 Newtonmeter Drehmoment liegen nun von 2.000 bis 7.000 statt bis 6.000 Umdrehungen an.

Durch die gesteigerte Leistung, erreicht unter anderem durch größere Turbolader mit effizienteren Verdichterrädern, schaltet das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe unter Volllast und voller Beschleunigung erst bei 403 km/h vom sechsten in den siebten Gang. Von 0 auf 200 km/h beschleunigt der Chiron Super Sport in 5,8 Sekunden, auf 300 km/h in 12,1 Sekunden.

Härtere Federn stabilisieren das gesamte Fahrzeug bei Höchstgeschwindigkeit, dazu stimmten die Ingenieure das elektronisch geregelte Fahrwerk neu ab. Wie in Echtzeit regelt es innerhalb von sechs Millisekunden die Einstellungen und passt sich dem Fahrverhalten an. Dazu stehen die Fahrmodi EB, Handling, Autobahn und Topspeed zur Wahl.

“Selbst in sehr schnell gefahrenen langgezogenen Kurven bleibt das Heck ruhig und neutral, der Chiron Super Sport lässt sich dadurch sehr entspannt fahren. Unser Fokus liegt bei absoluter Fahrstabilität mit gleichzeitigem maximalem Komfort bei Top-Speed”, erklärt Jachin Schwalbe, Leiter Fahrwerkentwicklung bei Bugatti.

Übrigens: Die 3,2 Millionen netto bedeuten in Deutschland eine Mehrwertsteuer von schlappen 608.000 Euro, brutto kommt der Chiron Super Sport folglich auf 3,808 Millionen Euro. Das bedeutet: Bugatti stellt jede Pferdestärke mit 2.380 Euro in Rechnung.

Rudolf Huber / glp

Fahrräder: Diebe richten größeren Schaden an

Für die Deutschen werden Fahrrad und E-Bike offenbar immer wichtiger, denn sie investieren dafür immer mehr Geld. Das ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von Check24. Demnach gaben 24 Prozent der Befragten über 700 Euro für ihr Fahrrad aus, im Vorjahreszeitraum waren es 21 Prozent. Auch für E-Bikes stiegen die Anschaffungskosten: 44 Prozent (Vorjahr 36 Prozent) gaben an, mehr als 2.000 Euro dafür bezahlt zu haben. 14 Prozent investierten sogar mehr als 3.000 Euro in ihr E-Bike. Entsprechend hat die durchschnittliche Schadenssumme durch Fahrraddiebstahl allerdings auch einen Rekordwert erreicht. Besonders bei neuen oder hochpreisigen Fahrrädern lohnt sich daher die Absicherung über die Hausratversicherung oder eine gesonderte Fahrradversicherung, betonen die Experten des Vergleichsportals.

Eine Hausratversicherung mit dem Baustein Fahrraddiebstahl erhalten Verbraucher bereits ab 2,63 Euro im Monat, der Aufpreis für die Absicherung des Rades beträgt dabei nur 0,83 Euro. Eine gesonderte Fahrradversicherung, die neben Diebstahl auch Reparatur absichert, gibt es ab 4,08 Euro monatlich.

Wo lebt es sich mit einem Fahrrad am “gefährlichsten”? Leipzig und Münster sind die Hochburgen für Fahrraddiebstahl. Laut aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik werden dort im Vergleich der 25 größten deutschen Städte die meisten Räder gestohlen.

In Leipzig kamen im vergangenen Jahr 1.539 gestohlene Räder auf 100.000 Einwohner – fünfmal so viele wie im Bundesdurchschnitt (314). In Münster waren es 1.416. Fahrradbesitzer in den beiden Städten sind darauf jedoch vorbereitet, denn sie sichern ihre Räder am häufigsten über eine Hausratversicherung gegen Diebstahl ab.

Obwohl die Zahl von Fahrraddiebstählen insgesamt leicht rückläufig ist, kamen in vielen der betrachteten Großstädte deutlich mehr Räder abhanden als im Vorjahr.

Andreas Reiners / glp

Wenn der Bausparer gekündigt wird

Immer der Ärger mit dem Bausparvertrag – oder vielmehr mit dem Vertragspartner. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) bekommt das aktuell deutlich zu spüren. Bei den Beschwerden von Verbrauchern geht es oft um Vertragskündigungen und nicht ausgezahlte Bonuszinsen. In einem Fall verlangte eine Bausparkasse von einem Kunden gar eine Nachzahlung von knapp 30.000 Euro an Regelsparbetrag. Was können Betroffene tun? Die Experten geben Tipps.

In der Vergangenheit hatten viele Bausparkassen ihre Tarife als attraktive Sparanlage verkauft. Und tatsächlich bieten einige alte Verträge eine aus heutiger Sicht hohe Guthabenverzinsung, die sich oft aus einer Grundverzinsung und einer Bonuszahlung zusammensetzt. “Aktuell kündigen viele Bausparkassen diese Bausparkonten und trennen sich so von den für sie unrentablen Verträgen”, berichtet Anett Fajerski, Finanzexpertin bei der VZB. Dabei verweigern sie nicht selten auch die Auszahlung der Bonuszinsen mit Verweis auf die Bausparbedingungen.

Ob dieses Geschäftsgebaren der Bausparkassen rechtens ist, entscheidet immer der Einzelfall. “Wir raten Bausparern, sich ihre Verträge und insbesondere die Allgemeinen Bausparbedingungen zur Zinszahlung jetzt genau anzusehen”, so Fajerski. “In der Regel ist ein aktiver Verzicht auf das Bauspardarlehen Voraussetzung, um am Ende die Bonuszinsen zu erhalten. Auch muss man kontrollieren, ob die Bausparkasse den Vertrag wegen rückständiger Regelsparraten kündigen darf.”

Das Perfide daran: Die Regelbesparung wurde bei Vertragsabschluss oft nur als Empfehlung ausgesprochen, daher zahlen viele Menschen in ihre Bausparverträge nicht mehr oder nur gering ein. In solchen Fällen könnte das Kündigungsrecht der Bausparkasse verwirkt sein. Das können Betroffene von der Verbraucherzentrale prüfen lassen.

“Wenn bereits eine Kündigung des Anbieters eingegangen ist, sollten Betroffene sofort tätig werden, bevor das Guthaben ausgezahlt wird. Heißt: Aktiv auf das Darlehen verzichten und die Bonuszinsen verlangen sowie die Wirksamkeit der Kündigung rechtlich prüfen lassen”, so Fajerski. Wer wegen einer Vertragskündigung oder bei der Prüfung der oft komplizierten Bedingungen Unterstützung braucht, kann sich an die Verbraucherzentrale wenden.

Rudolf Huber / glp