30-Jähriger sprüht antisemitische Parolen an Hauswände

Nachdem am Dienstag gegen 17:40 Uhr mehrere antisemitische Parolen mit Bezug zum aktuellen Nahostkonflikt an verschiedene Gebäude in der Donaustraße und Oderstraße in Ludwigsburg-Grünbühl gesprüht worden waren, stellten Polizeibeamte einen 30-jährigen türkischen Staatsangehörigen in direkter Tatortnähe.

Der Tatverdächtige räumte die Sachbeschädigungen ein, mit der er, laut derzeitigem Ermittlungsstand, seine persönliche Meinung darstellen wollte. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg übernimmt die weiteren polizeilichen Ermittlungen. Zeugen oder weitere Geschädigte, deren Hauswände ebenfalls besprüht wurden, können sich unter der zentralen Hinweisnummer der Kriminalpolizei, 0800 1100225, melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Projekt „Kinder an die Macht“ aus Benningen am Neckar für den Deutschen Kinder- und Jugendpreis nominiert

Das Projekt „Kinder an die Macht“ aus Benningen am Neckar im Kreis Ludwigsburg ist für den Deutschen Kinder- und Jugendpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes nominiert. Mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis werden Projekte gewürdigt, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken. Er ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und damit der höchstdotierte bundesweite Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland. Partner sind die Deutsche Fernsehlotterie und der Europa-Park in Rust, wo der Preis am 27. September 2021 verliehen wird.

Die nominierten Projekte werden in den nächsten Wochen mit einem Kurzfilm porträtiert und zur Preisverleihung mit beteiligten Kindern und Jugendlichen in den Europa-Park eingeladen. Insgesamt dürfen sich ab heute sechs Kinder- und Jugendprojekte aus ganz Deutschland Hoffnung auf den Deutschen Kinder- und Jugendpreis machen. Die weiteren nominierten Projekte kommen aus Berlin, Chemnitz, Essen, München und Wedel (Schleswig-Holstein).

Das Projekt „Kinder an die Macht“ zeigt, wie im Kindergarten St. Franziskus im Kirchtal in Benningen am Neckar Kinderrechte gelebt und Kinder in den Alltag eingebunden werden. So hatten die Kinder den Wunsch geäußert, den Kindergarten einen Tag ohne pädagogische Fachkräfte zu erleben. Diese Idee der Kinder wurde umgesetzt. In einer Kinderkonferenz wurde besprochen, welche Aufgaben auf sie zukommen, welche Rollen verteilt werden müssen und welche Verantwortung sie tragen werden. Dann haben die Kinder selbstständig die Rollen verteilt, ihre Aufgaben mehrere Stunden wahrgenommen, sich untereinander abgesprochen und miteinander Lösungen gefunden. In einer zweiten Kinderkonferenz haben sie das Projekt ausgewertet: Im Großen und Ganzen waren die Kinder mit sich zufrieden, auch wenn sie nicht so lange „durchgehalten“ haben wie von ihnen ursprünglich gewünscht. Ein großer Teil der Kindergruppe möchte das Experiment gerne wiederholen.

„Für den Deutschen Kinder- und Jugendpreis haben sich sehr viele spannende Projekte beworben. Mit dem Preis zeichnen wir das Engagement von Kindern und Jugendlichen für ihre eigenen Rechte oder die Rechte anderer aus. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, wie wichtig die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist. Kinder und Jugendliche, die sich selbst als aktiv gestaltend erfahren, beteiligen sich auch als Erwachsene eher an der Gestaltung des Gemeinwesens. Mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wird somit ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Demokratie gestärkt“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Vergeben wird der Preis in den Kategorien Solidarisches Miteinander, Politisches Engagement und Kinder- und Jugendkultur. Die Gewinner des 1. Platzes jeder Kategorie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Außerdem wird es in jeder Kategorie eine lobende Erwähnung geben, die mit 3.000 Euro dotiert ist. Zusätzlich wird ein Projekt mit dem Europa-Park JUNIOR CLUB Award ausgezeichnet, der mit einem Preisgeld von 3.000 Euro gewürdigt wird.

red

Solo-Selbstständige in der Pandemie

In Deutschland waren vor Corona rund 1,3 Millionen Menschen in Kulturberufen tätig. Das sind etwa 3,1 Prozent aller Erwerbstätigen. Während der Pandemie ist der Kulturbereich besonders von Einschränkungen betroffen. Die Auswirkungen werden jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt abbildbar sein, so das Statistische Bundesamt (Destatis).

Wie hart diese Berufsgruppe betroffen ist, zeigen diese Zahlen: Im Vorkrisenjahr 2019 waren mit 444.250 Personen ein Drittel (34 Prozent) der Erwerbstätigen in Kulturberufen solo-selbstständig tätig, also als Selbstständige ohne weitere Beschäftigte. Zu ihnen gehören auch viele Freiberuflerinnen und Freiberufler, die weggefallene Aufträge meist nicht anderweitig kompensieren können.

Der Anteil der Solo-Selbstständigen lag damit in den Kulturberufen fast sieben Mal so hoch wie in der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung mit fünf Prozent.

Rudolf Huber / glp

Die Notrufsäule hat noch nicht ausgedient

Sie mag wie ein Relikt aus dem 20. Jahrhundert wirken, die Notrufsäule an der Autobahn. Doch der direkte Draht zu Rettungskräften, der seit 1955 auf den Autobahnen der Bundesrepublik aufrechterhalten wird, hat auch in Mobilfunkzeiten seine Vorzüge. 17.000 Notrufsäulen gibt es derzeit.

In Zeiten von Handys und anderen digitalen Kommunikationsmitteln mögen sie etwas in Vergessenheit geraten sein. Werden sie eigentlich noch genutzt? Und mit wem wird man da überhaupt verbunden?

Eine Notrufsäule ist neben ihrem leuchtend orangefarbenen Gehäuse am Verkehrsschild 365-51 erkennbar: ein Telefonpiktogramm und “SOS” innerhalb eines blauen Vierecks. Sollte das Auto streiken und es ist keine Säule in Sicht, sollte man die alle 100 Meter angebrachten Leitpfosten anschauen. Ein kleiner Pfeil und eine Zahl geben Richtung und Abstand zur nächsten Notrufsäule an. Weit muss man dafür nicht gehen: Sie sind im Schnitt in Abständen von zwei Kilometern aufgestellt. Egal, wo man sich befindet, die nächste Säule ist also höchstens 1.000 Meter entfernt.

Notrufsäulen haben eine selbsterklärende Funktion: Bei Notfällen kann dort Hilfe gerufen werden. Aber auch wenn das Auto eine Panne hat und nicht mehr weiter möchte, kann man dort die rettenden Engel bestellen. Obwohl die meisten Menschen in Notfällen zum Handy greifen, laufen diese schon mal Gefahr, dass ihnen der Saft ausgeht – natürlich genau dann, wenn das Auto den Geist aufgibt. Von Funklöchern ganz zu schweigen. Die Zahlen belegen durchaus den Sinn der Säulen: Jährlich werden über diesen Weg immerhin circa 46.000 Notrufe abgesetzt, im Schnitt alle elf Minuten einer.

Aktuell gibt es zwei Typen von Notrufsäulen: Einige haben eine Klappe, während andere über zwei Tasten (gelb und rot) verfügen. Bei ersteren muss lediglich die Klappe angehoben werden und schon wird die Verbindung zu den Rettern hergestellt. Bei der Tastenvariante wählt man nach Art des Anrufs: Gelb für Autopannen, Rot für Un- und Notfälle.

Wer spricht? Seit 1999 landen die Anrufe beim Notruf der Autoversicherer – im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) – in Hamburg und werden an den zuständigen Notdienst weitergeleitet. Im Gegensatz zum Anruf per Handy braucht man sich dabei keine malerische Beschreibung des Standorts zu überlegen: Dieser wird nämlich direkt an die Notrufzentrale übermittelt.

Generell gilt: Bei Notfällen Ruhe bewahren! Stellen Sie das Warndreieck auf und schalten Sie die Warnblinkanlage ein. Vergessen Sie nicht, die Warnweste anzuziehen! Warten Sie nach dem Absetzen des Notrufs hinter der Leitplanke auf Hilfe.

Lars Wallerang / glp

Landstraße: Gefährliche Idylle

Gefahren lauern oft dort, wo man sie vom Augenschein her nicht vermutet. Landstraßen mögen idyllisch aussehen. Jedoch: Genau dort kommen jedes Jahr mehr Menschen ums Leben als auf allen anderen Straßen zusammen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes hatten dort im Jahr 2020 1.592 Menschen einen tödlichen Verkehrsunfall – mehr als die Hälfte (58,6 Prozent) aller Verkehrstoten.

“Auf Landstraßen ereignen sich Unfälle viel seltener als innerorts, aber ihre Folgen sind weit dramatischer”, sagt Stefanie Ritter, Unfallforscherin bei der Dekra. Die teils schmalen Fahrbahnen und unübersichtlichen Streckenverläufe, aber auch viele Kreuzungen und unterschiedlich schnelle Verkehrsteilnehmer trügen zu dem höheren Risiko bei. “Auto- und Motorradfahrer müssen dies beachten und ihre Fahrweise den örtlichen Gegebenheiten anpassen”, betont Ritter.

Wer auf einer schmalen, unübersichtlichen Landstraße mit hoher Geschwindigkeit dem Gegenverkehr ausweichen will und von der Fahrbahn abkommt, muss mit fatalen Folgen rechnen, zumal viele Straßen von Bäumen gesäumt sind. Wegen der hohen Aufprallenergie auf einer kleinen Fläche gehören Kollisionen mit Bäumen zu den schwersten überhaupt.

Auch das Überholen ist auf Landstraßen nicht selten eine riskante Sache. Oft wird nicht bedacht, dass hinter einer Kuppe oder uneinsehbaren Kurve jederzeit ein anderes Fahrzeug auftauchen kann. “Überholen Sie daher im Zweifel nie”, sagt die Verkehrsexpertin. Die eingesparte Zeit stehe in keinem Verhältnis zum Risiko eines schweren Unfalls.

Außerdem ist auf Landstraßen damit zu rechnen, dass ein Traktor oder Mähdrescher, der schon durch seine Ausmaße und die niedrige Geschwindigkeit ein Gefahrenpotenzial birgt, unvermittelt einbiegen oder kreuzen kann. Motorradfahrer müssen hier besonders wachsam sein, da sie aufgrund ihrer schmalen Silhouette leichter übersehen werden.

“Neben vorausschauender Fahrweise und angepasstem Tempo kommt es auf Landstraßen darauf an, sich voll und ganz aufs Fahren zu konzentrieren und sich nicht ablenken zu lassen”, sagt Ritter. Wer zwischendurch aufs Smartphone schaut, könne auf einen einbiegenden Traktor oder den Radfahrer hinter der nächsten Kurve unter Umständen nicht rechtzeitig reagieren.

Lars Wallerang / glp

Der Lärm der anderen

Die Bilanz ist erschreckend: Jeden vierten Vollzeitbeschäftigten stören häufig Geräusche am Arbeitsplatz. Das müssen nicht unbedingt laute Maschinen sein, sondern beispielsweise auch die Gespräche anderer.

So steht es im Faktenblatt “Störende Geräusche am Arbeitsplatz: eine Belastung für Beschäftigte” der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA). Demnach berichteten mehr als ein Viertel (25,3 Prozent) der rund 15.000 befragten Vollzeitbeschäftigten bei der Befragung, dass sie häufig durch Geräusche am Arbeitsplatz gestört werden. Männer betrifft dies etwas häufiger (27,6 Prozent) als Frauen (21,1 Prozent).

Speziell Beschäftigte in den Bereichen Handwerk und Industrie berichten über häufige Störungen durch Geräusche. Dabei stehen Berufe aus dem Bau- und dem Metallbereich an erster Stelle. Seltener geben Personen aus dem Dienstleistungssektor und dem Öffentlichen Dienst an, häufig durch Geräusche gestört zu werden.

Während die Betroffenen in Industrie und Handwerk vorwiegend durch Geräusche von Geräten oder Maschinen belastet werden, ist es im öffentlichen Dienst vor allem die Sprache. Im Dienstleistungsbereich liegen Maschinen und störende Gespräche mit jeweils etwa 40 Prozent als Hauptursache gleichauf.

Betroffene Beschäftigte leiden häufig unter körperlicher Erschöpfung, allgemeiner Müdigkeit sowie Reizbarkeit. Über welche Beschwerden geklagt wird, unterscheidet sich auch nach den Ursachen der Geräuschbelastung. Verursachen sie hauptsächlich Maschinen, werden häufiger körperliche Erschöpfung und Hörverschlechterung sowie Ohrgeräusche genannt. Sind es Gespräche, nennen die Betroffenen häufiger emotionale Erschöpfung und Nervosität sowie Reizbarkeit.

Rudolf Huber / glp

Bitcoin-Boom: Das muss man wissen

 Immer mehr Anleger steigen in den Kryptomarkt ein und erwerben Bitcoin, Ether oder Ripple – Kryptowährungen scheinen das Investment der Corona-Pandemie zu sein. Die Steuer-App Taxando hat das zum Anlass genommen, die Entwicklung und zunehmende Bedeutung einer rein digitalen Währung nachzuvollziehen. Dazu hat das Fintech die Anzahl und Verteilung der Bitcoin-Automaten in deutschen Städten und im EU-Vergleich sowie die Gebühren für Kauf und Verkauf in deutschen Städten analysiert.

Insgesamt gibt es in Deutschland 48 Bitcoin-Automaten in 30 verschiedenen Städten. Sieben davon stehen in Berlin, Frankfurt am Main und Düsseldorf landen mit jeweils vier “Bitcoin Teller Machines” (BTMs) auf Rang zwei. Während der Kauf von Kryptowährungen per Einzahlung von Bargeld an allen Automaten möglich ist, kann derzeit an nur knapp 30 Prozent der Automaten auch verkauft und damit Bargeld erhalten werden.

Die Gebühren für den Kauf und Verkauf am Automaten variieren stark je nach Anbieter und Zeitpunkt. Im Schnitt liegen sie bei 13,4 Prozent für den Kauf und bei zehn Prozent für den Verkauf. Insgesamt müssen Nutzer an den BTMs immer mit Extrakosten von über sechs Prozent rechnen. Die Anbieter GlobalATM, BitBear und ATE Smartphones LTD verlangen derzeit die höchsten Gebühren für den Kauf von Bitcoin. Hier werden 19,2 Prozent des Kaufpreises fällig.

Anders als der Name suggeriert, zählen die Kryptowährungen nicht zu den Währungen, sondern werden als private Wirtschaftsgüter betrachtet. Dadurch können Gewinne und Verluste für die Steuererklärung relevant sein. Das bedeutet, dass etwa der Verkauf einer Kryptowährung sowie der Rücktausch in Euro steuerpflichtige Transaktionen sind.

Aber nur, wenn die Krypto-Coins weniger als ein Jahr gehalten wurden. Bei einer Spekulationsfrist von über einem Jahr ist der Verkauf grundsätzlich steuerfrei – solange die Freigrenze von 600 Euro pro Jahr für Gewinne nicht überschritten wird. In diesem Fall müssten nur die Zinserträge versteuert werden.

Rudolf Huber / glp

Kauen für gesunde Zähne

Es schaut zwar vielleicht nicht so ganz besonders intelligent aus. Aber es hilft: Wer regelmäßig zuckerfreien Kaugummi kaut, tut etwas für seine Zähne.

Der Grund ist simpel: Kaugummikauen regt den Speichelfluss an, das spült die Zähne. Auch Brokkoli zählt laut des Gesundheitsmagazins “Apotheken Umschau”zu den Nahrungsmitteln, die einen gewissen, aber begrenzten Zahnschutz bieten. Zudem versorgt das Gemüse die Zähne mit wichtigem Kalzium.

Ebenfalls gut: Speisesalz hilft den Zähnen, wenn es Fluor enthält. Grün- und Schwarztee wirken Karies entgegen, können allerdings dunkle Beläge verursachen. Ganz schädlich sind Gummibärchen, die als kleine Zuckerbomben die Kariesbakterien erfreuen. Diese machen nämlich schädliche Säure daraus, wie sie auch in Zitrusfrüchten steckt. Experten-Tipp: Am besten nach dem Verzehr mit einem Glas Wasser nachspülen und mit dem Zähneputzen etwas warten.

Die Entwicklung der Zahngesundheit in Deutschland verläuft durchaus positiv. Denn Karies befindet sich auf dem Rückzug. Dem Institut der Deutschen Zahnärzte zufolge haben 81 Prozent der Zwölfjährigen in Deutschland kariesfreie Zähne, allerdings ist diese Zahl Stand 2014. Ein großer Sprung im Vergleich zu Anfang der 90er-Jahre, als der Anteil nur 13 Prozent betrug.

Rudolf Huber / glp

Update zu Tötungsdelikt: Mutter tötet ihre zwei Kinder und begeht Suizid

Noch ungeklärt sind die näheren Umstände eines mutmaßlichen zweifachen Tötungsdelikts mit anschließendem Suizid, das sich am Dienstag in Vaihingen an der Enz zugetragen hat.

Gegen 11:00 Uhr wurde eine Polizeistreife von einer Joggerin informiert, nachdem sie neben der Holzgartenstraße an der Enz mehrere Kleidungsstücke, abgestellte Schuhe und einen Rucksack mit den Ausweispapieren einer 28-jährigen Frau und ihrer beiden drei und sieben Jahre alten Kinder aufgefunden hatte. Die Polizei leitete daraufhin umgehend eine groß angelegte Suchaktion ein, die von einem Polizeihubschrauber sowie von Einsatzkräften der Feuerwehr Vaihingen/Enz, des DRK und der DLRG unterstützt wurde. Im Verlauf der Suche konnten die Frau und ihre beiden drei und sieben Jahre alten Töchter nur noch tot aus der Enz geborgen werden. Die eritreische Familie mit anerkanntem Flüchtlingsstatus war bisher in einer städtischen Unterkunft in Vaihingen/Enz untergebracht. Der Nachzug des Vaters hatte sich zuletzt aufgrund der Pandemie verzögert.

Die Kriminalpolizei Ludwigsburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Bislang haben sich keine Hinweise auf eine mögliche Einwirkung Dritter ergeben.

 

red

 

Das verdienen Fachkräfte in Krankenhäusern und Heimen in Deutschland

Schon vor der Corona-Krise herrschte ein Mangel an Pflegekräften in Deutschland. Seit Ausbruch der Pandemie mehren sich jedoch die Berichte über Personalmangel und deutlich überlastete Pflegefachkräfte in Kliniken und Heimen sowie die Forderungen nach einer besseren Bezahlung für die Pflegenden. Zu Beginn gab es viel Applaus. Zahlreiche Menschen standen an Fenstern und bedankten sich mit minutenlangen Beifall für den Einsatz der Pflegekräfte. Doch wie haben sich die Gehälter für diese systemrelevanten Berufe in den letzten 10 Jahren entwickelt?

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger verdienten im Jahr 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Durchschnitt 3.578 Euro brutto im Monat. Das sind 32,9 % mehr als noch 2010. Zieht man allerdings davon die Inflation der letzten 10 Jahre ab, so bleiben davon nur noch 19,1% brutto im Monat übrig. Fachkräfte in Pflegeheimen kamen auf durchschnittlich 3 363 Euro (+32,8 % gegenüber 2010) (inflationsbereinigt 19,1% ), jene in Altenheimen, darunter Altenpflegerinnen und -pfleger, auf 3 291 Euro (+38,6 % gegenüber 2010) (inflationsbereinigt 24,8% ). Die Unterschiede sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Krankenpflege vielfach Tariflöhne gezahlt werden.

Überwiegender Teil der Pflegekräfte arbeitete 2019 in Heimen

1,41 Millionen Menschen waren 2019 in Deutschland mit der Pflege, Betreuung oder Unterstützung Pflegebedürftiger beschäftigt. Gut zwei Fünftel von ihnen arbeiteten in Pflegeheimen (593 000), etwa ein Viertel in ambulanten Pflegediensten (361 000) sowie gut ein Drittel im Pflegedienst in Krankenhäusern (458 000).

74 % der Kranken- und 79 % der Altenpfleger/-innen arbeiten regelmäßig am Wochenende

Pflegekräfte sind häufiger rund um die Uhr im Einsatz als die meisten anderen Erwerbstätigen, Schicht- und Wochenendarbeit verlangen ihnen auch ohne eine pandemische Ausnahmesituation viel ab. Rund 60 % der Krankenpflegerinnen und -pfleger und deutlich mehr als die Hälfte (57 %) der Altenpflegerinnen und -pfleger arbeiteten im Jahr 2019 im Schichtdienst. Insgesamt traf das nur auf jede siebte erwerbstätige Person in Deutschland zu (14 %). Noch häufiger als vom Schichtdienst waren Pflegekräfte von Wochenendarbeit betroffen: 74 % der Kranken- und 79 % der Altenpflegerinnen und -pfleger arbeiteten 2019 regelmäßig samstags und sonntags. Insgesamt traf das nur auf gut jede dritte erwerbstätige Person zu (36 %).

Die unregelmäßigen Arbeitszeiten können mit ein Grund dafür sein, dass die Teilzeitquote in Pflegeberufen deutlich höher ausfällt als bei den Erwerbstätigen insgesamt. So war im Jahr 2019 gut ein Drittel (37 %) aller Krankenpflegerinnen und -pfleger in Teilzeit beschäftigt, unter den in der Altenpflege Tätigen war es nahezu jeder und jede zweite (46 %). Zum Vergleich: Über alle Berufsgruppen hinweg lag die Teilzeitquote bei 29 %. Vor allem dürfte die höhere Teilzeitquote aber dem Umstand geschuldet sein, dass vier von fünf Pflegekräften Frauen sind (79 %) – erwerbstätige Frauen arbeiten allgemein aus vielfältigen Gründen häufiger in Teilzeit als Männer.

44 900 Ausbildungsabschlüsse im Jahr 2019: +25 % gegenüber 2009

Trotz der unregelmäßigen Arbeitszeiten hatten die Pflegeberufe vor Ausbruch der Corona-Pandemie für den Nachwuchs nicht an Attraktivität verloren – im Gegenteil. Im Jahr 2019 begannen 71 300 Menschen eine Ausbildung in einem Pflegeberuf. Das waren 8 % mehr als im Vorjahr und 39 % mehr als noch zehn Jahre zuvor. 44 900 Nachwuchskräfte schlossen 2019 ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab – auch hier gab es einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (+3 %) und im Zehnjahresvergleich (+25 %).

Zahl der anerkannten Auslandsabschlüsse in der Krankenpflege seit 2013 kontinuierlich gestiegen

Die wachsende Zahl Auszubildender hat nichts daran geändert, dass die Bundesregierung seit Jahren einen Fachkräftemangel in allen Pflegeberufen konstatiert. Um diesen auszugleichen, wird verstärkt auf Pflegekräfte aus dem Ausland gesetzt. Allein 2019 wurden 15 500 ausländische Abschlüsse in der Gesundheits- und Krankenpflege anerkannt – 49 % mehr als im Jahr zuvor. Im Vergleich zum Jahr 2013 – dem ersten Jahr seit Start der Erhebung – hat sich die Zahl mehr als versechsfacht (2 400). Im Jahr 2019 wurden knapp zwei Drittel der anerkannten Abschlüsse in Europa (9 700) gemacht, knapp ein Drittel in Asien (4 500). Am häufigsten hatten die Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, die in Deutschland arbeiten wollten, ihre Ausbildung auf den Philippinen (2 900 anerkannte Abschlüsse), in Bosnien und Herzegowina (2 300) sowie in Serbien (2 000) absolviert.

In der Altenpflege, in der vielfach auch ungelernte Kräfte zum Einsatz kommen, spielt die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse eine deutlich geringere Rolle: 2019 wurde in nur 87 Fällen die im Ausland absolvierte Ausbildung zum Altenpfleger oder zur Altenpflegerin anerkannt.

red