Ludwigsburger Landrat zieht Notbremse: Schulen und Kitas ab Montag wieder dicht

Schulschließung im Kreis Ludwigsburg: Das neue Infektionsschutzgesetz sieht vor, dass Schulen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 schließen und weil eben dieser Wert im Landkreis seit dem 13. April durchgehend über dem vom Bund neu festgelegten Schwellenwert liegt, sollen ab kommenden Montag (26.04.) Schulen und Kitas im Kreis erneut schließen. Damit müssen zahlreiche Schülerinnen und Schüler wieder von zuhause aus lernen. Das teilte Landrat Dietmar Allgaier heute in einem Brief an die Schulleitungen im Kreis Ludwigsburg mit.

Wie es nach den Schließungen für Schulen und Kitas weiter geht ist noch unklar. „Noch ist uns leider nicht bekannt , inwieweit die Bundesregierung oder die Landesregierung durch gesonderte bzw, angepasste (Corona-) Verordnungen zusätzliche Gebote, Verbote und Erleichterung etwa für den Bereich des Unterrichts von Abschulklassen oder Förderschulen oder für den Notbetrieb auftstellen werden. Wir gehen aber davon aus, dass die Landesregierung spätestens bis Sonntag ergänzende Regelungen treffen wird“, schreibt Landrat Allgaier im Brief an die Schulleitungen.

Allgemeinverfügung zur Feststellung des Inkrafttretens der Bundesnotbremse

red

Rapper dreht illegal Video-Clip und löst großen Polizeieinsatz aus und weitere Meldungen aus der Region

Video-Dreh führt zu Polizeieinsatz

Am Donnerstagabend gegen 21:00 Uhr erhielt die Polizei über soziale Medien und durch Anrufe von Kunden einer Tankstelle an der B 464 in Magstadt Kenntnis von einer größeren Personenansammlung auf dem Tankstellengelände. Da Hinweisgeber von bis zu 200 Personen sprachen, fuhren mehrere Streifenwagenbesatzungen des Polizeireviers Sindelfingen und benachbarter Polizeireviere, unterstützt durch die Polizeihundeführerstaffel und Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz zur Tankstelle, wo sie 20 Personen und mehrere PS-starke Fahrzeuge antrafen. Die Einsatzkräfte sperrten die Zufahrten zur Tankstelle ab und führten anschließend Personenkontrollen durch. Wie sich herausstellte, wollte ein Rapper dort einen Video-Clip drehen. Nach Medienberichten soll es sich dabei um den Ludwigsburger Rapper “Azet” handeln.

Eine Genehmigung dafür konnte der 28-Jährige jedoch nicht vorweisen. Zur Versorgung der Akteure war bereits ein Pizza-Lieferdienst eingetroffen. Alle angetroffenen Personen erhielten Platzverweise und werden wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung angezeigt. Die polizeilichen Maßnahmen waren gegen 23:00 Uhr angeschlossen.

 

Ludwigsburg: Unbekannte feiern Party im “Eisturm” und vermüllen Areal

Bislang unbekannte Täter feierten offensichtlich am vergangenen Wochenende eine Party im ehemaligen “Eisturm”. Der “Eisturm” befindet sich in einem Biergarten hinter einem Kino in der Stuttgarter Straße in Ludwigsburg. Die Paletten, mit denen der Turm abgesperrt war, wurden zur Seite geräumt. In dem dahinterliegenden Raum fanden sich viele Verkpackungsreste von Mahlzeiten diverser Schnellrestaurants und Zigarettenstummel. An der Außenwand wurden auch zwei Graffitischriftzüge angebracht.

Das Polizeirevier Ludwigsburg nimmt sachdienliche Hinweise unter Tel. 07141 18 5353 entgegen.

 

Hessigheim: Unfall mit 15.000 Euro Sachschaden

Am Donnerstag kam es gegen 08.00 Uhr in der Ottmarsheimer Straße in Hessigheim zu einem Unfall zwischen einem Ford Focus und einem Ford Transit, bei dem eine 60-Jährige leicht verletzt wurde und ein Sachschaden von etwa 15.000 Euro entstand. Beide Fahrzeuge waren in Richtung Hessigheim unterwegs, als der vorausfahrende 24 Jahre alte Transit-Fahrer auf Höhe der Straße “Im Fetzer” vermutlich wenden wollte. Gemäß den derzeitigen Ermittlungen soll der 24-Jährige den Blinker zwar nach rechts gesetzt haben, sei dann jedoch nach links in Richtung eines Feldwegs abgebogen. Als die 60-Jährige das nach rechts blinkende Fahrzeug überholen wollte, kam es zum Zusammenstoß der beiden Ford. Die Frau wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und wurden abgeschleppt.

 

Vaihingen an der Enz: falsche Polizeibeamte – Kind als Anrufer

Eine neue Masche im Zusammenhang mit dem Phänomen “Falsche Polizeibeamte” registrierte das Polizeirevier Vaihingen an der Enz am Donnerstagmittag. Zwei Seniorinnen waren kurz nacheinander angerufen worden. Nachdem die Damen das Telefon abgenommen hatten, meldete sich ein schluchzendes Mädchen. Das vermeintliche Kind gab an, dass es sich bei der Polizei befinden würde und etwas Schlimmes passiert sei. Anschließend übernahm eine Frau, die sich als Kriminalkommissarin oder Kriminalbeamtin ausgab, das Gespräch. Diese versuchte nun persönliche Daten von den beiden Seniorinnen in Erfahrung zu bringen. Beide Frauen wurden jedoch stutzig und beendeten das Gespräch zügig.

Die Polizei rät, lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Die Polizei wird Sie NIE um Geldbeträge bitten.

 

Vaihingen an der Enz: Rollerfahrer flüchtet vor Kontrolle

Ein 15-jähriger Rollerfahrer flüchtete am Donnerstag gegen 15:50 Uhr im Wohngebiet Steinbeissstraße in Vaihingen an der Enz erfolglos vor einer Polizeistreife.

Die Zivilstreife des Polizeireviers Vaihingen an der Enz war gerade auf der Rückfahrt von einem anderen Einsatz, als sie den jungen Mann und seinen Sozius im Bereich einer Tankstelle antrafen. Als die Beamten die Jugendlichen kontrollieren wollten, gab der 15-Jährige Gas. Auf Höhe des Friedhofes konnte den beiden der Weg abgeschnitten werden, woraufhin sie weiter zu Fuß flüchteten. Der 14-jährige Sozius wurde anschließend im Bereich des Friedhofes und der 15-jährige Fahrer in der Graf-Gottfried-Straße gestellt.

Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der 15-Jährige eine mutmaßlich unterschlagene EC-Karte mit sich führte und keine Fahrerlaubnis hatte. Desweiteren hatte es den Anschein, dass der Roller technisch verändert worden war. Weitere Ermittlungen in Bezug auf den Roller ergaben, dass das Fahrzeug selbst auf eine andere Person eingetragen ist und das Kennzeichen zu einem anderen Fahrzeug gehörte. Die Beamten beschlagnahmten den Roller zur weiteren Klärung der Eigentumsverhältnisse.

 

Bietigheim-Bissingen: Alkoholisierter 43-Jähriger greift Radfahrer an

Mehrere Streifenwagenbesatzungen fahndeten am Mittwoch gegen 19:05 Uhr im Bereich der Carl-Benz-Straße in Bissingen nach einem Tatverdächtigen. Ein Anrufer hatte mitgeteilt, dass ein Betrunkener einen Radfahrer angegriffen habe und es vor Ort zu einem Tumult gekommen sei.

Die Polizisten trafen zunächst nur auf den 33-jährigen Geschädigten und einen Zeugen. Dieser schilderte den Beamten, dass er gerade auf dem Nachhauseweg vom Bahnhof war, als ihn in der Carl-Benz-Straße ein augenscheinlich alkoholisierter Fußgänger im Vorbeifahren unvermittelt angegriffen hätte. Der Unbekannte, der den 33-Jährigen gepackt und geschlagen habe, sei nach der Attacke in Richtung Daimlerstraße gelaufen.

Polizeikräfte entdeckten in der Daimlerstraße dann einen offensichtlich alkoholisierten 43-Jährigen, der sich hinter einem Gebüsch versteckte. Gegenüber den Beamten räumte der Mann den Angriff ein, der aufgrund der Hautfarbe des 33-Jährigen erfolgt sein soll.

Die Beamten nahmen den Tatverdächtigen auf richterliche Anordnung über Nacht in Gewahrsam und brachten ihn auf die Dienststelle. Der 43-Jährige, der einen Atemalkoholtest verweigerte und auch in der Zelle randalierte, verhielt sich während den gesamten polizeilichen Maßnahmen gegenüber den Polizisten unkooperativ und sehr aggressiv. Die Ermittlungen dauern an.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Zahl der Verkehrstoten auf neuem Tiefstand

Durch das geringere Verkehrsaufkommen in der Corona-Krise geht auch die Zahl der Verkehrstoten weiter zurück. Im Februar 2021 sind in Deutschland 128 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das waren 63 Verkehrstote weniger als im Februar 2020. Damit starben im Februar 2021 so wenige Menschen im Straßenverkehr wie noch nie in einem Monat seit der deutschen Vereinigung.  Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, ist die Zahl der Verletzten gegenüber dem Vorjahresmonat um 30 % auf rund 16 400 gesunken, nachdem die Zahl im Januar 2021 mit rund 14 900 ihren tiefsten Stand seit der deutschen Vereinigung erreicht hatte. Sowohl die Zahl der Verkehrstoten als auch der Verletzten bleiben damit während der Corona-Pandemie in Deutschland auf einem niedrigen Niveau. 

Im Januar und Februar 2021 erfasste die Polizei insgesamt rund 300 600 Straßenverkehrsunfälle und damit 24 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Darunter waren 25 300 Unfälle mit Personenschaden (-34 %), bei denen insgesamt 263 Personen ums Leben kamen (Januar und Februar 2020: 397 Verkehrstote). Die Zahl der Verletzten verringerte sich im Januar und Februar 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37 % auf rund 31 300.

red

Gewerkschaft kritisiert Arbeitsbedingungen bei Lieferando

Fahrrad-Kuriere im Corona-Stress: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Arbeitsbedingungen beim Essenslieferdienst Lieferando kritisiert. „In Zeiten geschlossener Restaurants bestellen immer mehr Menschen auch im Landkreis Ludwigsburg ihr Essen im Internet. Das führt zu glänzenden Geschäften beim Marktführer Lieferando. Aber die Fahrerinnen und Fahrer, die bei jedem Wetter unterwegs sind, arbeiten zu Niedriglöhnen und teils am Rand der Belastungsgrenze“, sagt Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG-Region Stuttgart.

Durch Corona boomt Liefergeschäft im Kreis Ludwigsburg

Die Gewerkschaft kritisiert insbesondere den „Anreiz zur Akkordarbeit“. Um über den Einstiegsverdienst von nur zehn Euro pro Stunde hinauszukommen, müssten die Beschäftigten möglichst viele Bestellungen in möglichst kurzer Zeit ausliefern. Ab der
25. Bestellung zahle Lieferando einen Zuschlag von 25 Cent pro Order, ab dem 100. Auftrag gebe es einen Euro mehr. „Dieses System führt zu großem Stress bei den Fahrern, denen jede rote Ampel wertvolle Zeit kostet. Um schnell voranzukommen, setzen sie häufig ihre Gesundheit aufs Spiel“, so Zacher.

Außerdem werde der Arbeitsschutz nach Beobachtung der NGG nicht ernst genug genommen. Die von Lieferando gestellten E-Bikes seien häufig nicht richtig gewartet und nur bedingt verkehrssicher. „Und wer mit dem eigenen Fahrrad unterwegs ist, muss für die Reparaturen meist selbst aufkommen“, moniert Zacher. Zudem setzten sich die Kuriere beim Abliefern der Bestellung vor der Wohnungstür einer erhöhten Corona-Infektionsgefahr aus. Nach der neuen Corona-Testverordnung in Betrieben muss Lieferando seinen Fahrerinnen und Fahrern zwei kostenlose Corona-Tests pro Woche anbieten, weil sie viel Kundenkontakt haben. Nach Beobachtung der NGG sind die Testangebote des Anbieters bislang aber unzureichend.

Es könne nicht sein, dass Essenslieferdienste, die zu den Gewinnern der Corona-Krise gehörten, ihre Geschäfte auf dem Rücken der Beschäftigten machten. „Lieferando muss sich endlich zu fairen Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen bekennen. Das Unternehmen darf der Gründung von Betriebsräten nicht länger Steine in den Weg legen“, so Zacher mit Blick auf bisherige Versuche des Anbieters, die Wahl von Arbeitnehmervertretungen zu verhindern. An die Beschäftigten appelliert der Gewerkschafter, Rat bei der NGG zu suchen. Je mehr Fahrerinnen und Fahrer sich für ihre Belange einsetzten, desto schneller könnten tarifliche Standards für die Lieferbranche ausgehandelt werden.

Zudem sollten Beschäftigte ihre Lohnabrechnungen genau prüfen. Nach Gewerkschaftsinformationen passiere es immer wieder, dass Zahlungen zu spät kämen oder sogar ausblieben. „Für die Fahrer kommt es aber auf jeden Euro an. Im Ernstfall sollten sie sich von der NGG beraten lassen“, so Zacher. Für Gewerkschaftsmitglieder sei ein Lohn- Check kostenlos.

Nach dem Verschwinden von Marken wie Lieferheld, Foodora, Deliveroo und pizza.de gilt Lieferando unter den Online-Essensbestelldiensten in Deutschland als unangefochtener Marktführer. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz des Mutterkonzerns „Just Eat Takeaway“ nach Unternehmensangaben um 54 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen steht immer wieder im Zusammenhang mit prekären Arbeitsbedingungen in der Kritik. Gastronomen, die wegen der Corona-Beschränkungen nur außer Haus verkaufen können, kritisieren die hohen Provisionen von bis zu 30 Prozent des Umsatzes.

red

Rekordsumme für ein besseres Klima

Ein prima Klima gibt es nicht zum Nulltarif. Und so sind im Jahr 2020 umgerechnet fast 420 Milliarden Euro in die Energiewende investiert worden, mehr als je zuvor.

92 von den insgesamt 115 untersuchten Ländern hätten seit 2010 Fortschritte gemacht, berichtet die Stiftung des Weltwirtschaftsforums (WEF) jetzt in Genf. Auch hätten sich acht der zehn größten Volkswirtschaften der Welt verpflichtet, bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu werden, also kein CO2 mehr zu emittieren.

“Alle führenden zehn Volkswirtschaften haben ihre ökologische Nachhaltigkeit wesentlich verbessert, insbesondere bei der Reduzierung der Kohlenstofflast im Energiemix, unterstützt durch ein starkes politisches Bekenntnis und Investitionen in die Energiewende”, schreibt das WEF. Die Zahl der Menschen ohne Strom sei seit 2010 deutlich zurückgegangen.

Doch es gibt noch viel zu tun. So weisen die Autoren der Studie darauf hin, dass 2018 noch 81 Prozent der weltweiten Energie aus fossilen Brennstoffen stammten, globale Emissionen seien im Zeitraum bis 2019 stetig angestiegen. Noch immer hätten 770 Millionen Menschen auf der ganzen Welt keinen Zugang zu Elektrizität.

Auch stellen die Experten fest, dass die Fortschritte bei der Energiewende höchst unterschiedlich verlaufen. Länder mit hohem Einkommen machten im Vergleich zum Rest der Welt größere Fortschritte als Schwellenländer. Angeführt wird die Weltrangliste der Länder mit den größten Anstrengungen auf dem Gebiet (“Energy Transition Index”) von Schweden, gefolgt von Norwegen und Dänemark.

Ralf Loweg / glp

„Climate Star“ : Internationale Auszeichnung für Ludwigsburg durch das Klima-Bündnis

Am 22. April hat die Stadt Ludwigsburg den kommunalen Klimaschutzpreis für ihren Wettbewerb „Nachhaltigkeit barockt!“ erhalten: Mit dem „Climate Star“ zeichnet das Städtenetzwerk Klima-Bündnis europäische Städte und Gemeinden für ihre lokalen Initiativen aus. Unter dem Motto „Wir sind Wandel“ wurde der Pokal in einer Online-Live-Schaltung an Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht und Bürgermeisterin Andrea Schwarz verliehen. Neben Ludwigsburg bekamen 15 weitere Klimaschutzprojekte in Deutschland, Italien, Luxemburg, Österreich, Rumänien, der Schweiz und Ungarn den Preis. Das Klima-Bündnis vergibt den Climate Star Award seit 2002 und ehrt damit die kommunalen Erfolgsgeschichten seiner Mitglieder in ganz Europa.

Das ausgezeichnete Projekt „Nachhaltigkeit barockt!“

Der Wettbewerb der Ludwigsburger Energiehelden hat die Jury überzeugt. Mit der Devise „Nachhaltigkeit barockt!“ ist Ludwigsburg schon zwei Mal erfolgreich ins Rennen gegangen – das Ziel: Wer schafft den kleinsten ökologischen Fußabdruck?

Anna Hoeffler von der städtischen Stabsstelle Klima, Energie und Europa organisiert den Wettbewerb. Zehn engagierte Ludwigsburger Haushalte machen sich dabei acht Monate auf, „Energiehelden“ zu werden. Sie kontrollieren ihren Verbrauch an Restmüll, Verpackung, Wasser, Strom, Heizung und gefahrene Kilometer. Für ihr individuelles Verhalten sammeln sie monatlich Punkte, wobei sowohl der absolute Verbrauch pro Kopf als auch die relative Veränderung zum Vormonat entscheidend ist. In Coachings werden Themen vertieft, gemeinsame Aktionen und Ausflüge unternommen.

Mobilität, Konsum, Energie – Klimaschutz im Alltag

Die Teilnehmenden hinterfragen dabei ihr Verhalten, ihre Mobilität, den Konsum und den Energieverbrauch im Alltag. Während des Wettbewerbs bekommen die Haushalte Vorteile wie ÖPNV-Zuschüsse, kostenlos E-Bikes ausgeliehen, Energieeinsparchecks vor Ort durch die Ludwigsburger Energieagentur, Energiesparboxen der Stadtwerke Ludwigsburg Kornwestheim – und nicht zuletzt sparen sie Geld durch ihr verändertes Verhalten. Eine Analyse der Wasser-, Strom- und Heizungs-Rechnungen zeigt den langfristigen Erfolg der Haushalte.

Alle Teilnehmenden konnten so zu Vorbildern für nachhaltigen Lebensstil und richtige Nachhaltigkeits-Experten werden. Sie reduzierten etwa ihren Restmüll durch den Wettbewerb im Schnitt um 34 Prozent – obwohl sie oftmals schon auf einem niedrigen Niveau im Vergleich zum deutschen Otto-Normal-Verbraucher gestartet waren. Auch den Stromverbrauch konnten sie durch Ausschalten von Elektrogeräten, Vermeiden von Standby, energieeffiziente Haushaltsgeräte und LED-Lampen deutlich verringern. Ein bewussterer Umgang mit Wasser hat ebenfalls Einsparungen bewirkt und den ökologischen Fußabdruck der „Energiehelden“ verbessert. Einige Haushalte sind nach dem Wettbewerb aufs E-Bike umgestiegen, nachdem sie die Vorteile testen konnten.

Neuauflage des Wettbewerbs geplant

Verantwortungsbewusst mit Energie umgehen, die Umwelt schonen, den Klimaschutz voranbringen: Das steht in Ludwigsburg schon lange auf der Tagesordnung. Um zu zeigen, dass Nachhaltigkeit auch jede Menge Spaß machen kann, hat die Stadt den Wettbewerb ausgerufen. „Nachhaltigkeit (ba)rockt!“ soll wieder erneut an den Start gehen – gegebenenfalls unter anderen Bedingungen aufgrund der Corona-Pandemie. Derzeit laufen dazu schon die Planungen dazu.

Partner des Wettbewerbs sind die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim und das Wissenszentrum Energie, Medienpartner die Ludwigsburger Kreiszeitung. Unterstützt wird der Wettbewerb durch die Ludwigsburger Energieagentur und die Lotter GmbH.

Online gibt es Eindrücke vom Projekt unter www.ludwigsburg.de/energiehelden

Über das Klima-Bündnis

Seit mehr als 30 Jahren arbeiten Mitgliedskommunen des Klima-Bündnisses partnerschaftlich mit indigenen Völkern der Regenwälder gemeinsam für das Weltklima. Mit über 1.800 Mitgliedern aus 27 europäischen Ländern ist das Klima-Bündnis das weltweit größte Städtenetzwerk, das sich dem Klimaschutz widmet, und das einzige, das konkrete Ziele setzt: Jede Klima-Bündnis-Kommune hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent zu reduzieren. Da sich unser Lebensstil direkt auf besonders bedrohte Völker und Orte dieser Erde auswirkt, verbindet das Klima-Bündnis lokales Handeln mit globaler Verantwortung. Weitere Informationen dazu im Web auf www.klimabuendnis.org

red

Russischer Impfstoff auch für Deutschland

Die Impfkampagne in Deutschland nimmt nach einem Stotterstart immer mehr an Fahrt auf. So sei geplant, dass 30 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V erworben werden. Das sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU).

“Wir wollen dreimal zehn Millionen Dosen – im Juni, Juli und im August – Sputnik V kaufen”, sagte Kretschmer nach einem Gespräch mit dem russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko in Moskau. Voraussetzung sei die Zulassung durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA.

Die EMA-Zulassung bilde die nötige Vertrauensbasis. Es wäre ein großer Erfolg, wenn die Zulassung im Mai erfolgen würde, so Kretschmer. Derzeit befinde sich eine EMA-Delegation in Moskau. Man wolle gemeinsam diese Zulassung erreichen, habe der russische Gesundheitsminister versichert. “Der Minister ist guter Dinge, wir auch.”

Kretschmer geht davon aus, dass der russische Impfstoff in Sachsen eine große Zustimmung genießen wird. Sollte die Lieferung klappen, würde das Bundesland nach dem Verteilschlüssel der Bundesländer in den drei Monaten jeweils 500.000 Dosen bekommen. “Wir werden sehen, ob die Zustimmung überall so hoch ist wie in Sachsen und den neuen Ländern für den Impfstoff – vielleicht kriegen wir dann auch mehr”, sagte Kretschmer.

Kretschmer selbst will sich mit dem Vakzin von AstraZeneca impfen lassen. Er wolle ganz bewusst zeigen, dass dieser Impfstoff sicher sei, erklärte er.

Ralf Loweg / glp

Mehr Rechte für Radler

Radfahrer leben gefährlich. Vor allem im hektischen Straßenverkehr der Großstädte. Das soll sich ändern. Deshalb hat das Bundeskabinett jetzt einen Nationalen Radverkehrsplan verabschiedet.

Das Anliegen des Plans sei “mehr, besserer und sicherer Radverkehr – in der Stadt und auf dem Land”. Der Plan enthält Handlungsempfehlungen und Strategien, um bis 2030 den Radverkehr auf dem Land und in der Stadt zu fördern.

“Mit dem Nationalen Radverkehrsplan machen wir Deutschland zum Fahrradland”, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Der Plan sieht bis Ende der 2020er Jahre mehr Radschnellverbindungen vor, mehr Rücksicht auf Lastenräder und einen Ausbau von Fahrrad-Parkplätzen. Darüber hinaus sollen die Wege für Fahrräder und Autos möglichst getrennt geplant werden.

Der Bund soll zudem ein Programm für Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen erarbeiten und eine Finanzierung zur Verfügung stellen. Bund, Länder und Kommunen fordern laut dem Plan einen “Kulturwandel beim Umgang zwischen den Verkehrsteilnehmenden”. Die Einhaltung von Verkehrsregeln solle konsequent überprüft werden. Auch die Mitnahme von Fahrrädern in öffentlichen Verkehrsmitteln soll gefördert werden.

Um den Plan zu entwickeln, hatten sich Bürger mit mehr als 2.000 Ideen einbringen können. Der Wunsch nach lückenlosen Radverkehrsnetzen und mehr Verkehrssicherheit habe dabei eine wichtige Rolle gespielt, heißt es.

Die Rahmenbedingungen sollen dem Plan zufolge so angepasst werden, dass die Bürger in Deutschland anstelle von durchschnittlich 120 Wegen bis 2030 gut 180 Wege pro Jahr mit dem Rad zurücklegen. Das entspräche einem Anstieg von einer durchschnittlichen Weglänge von 3,7 Kilometern auf sechs Kilometer.

Dabei sollen Radfahrer sicherer unterwegs sein: Gegenüber 2019 soll die Zahl der im Verkehr getöteten Radfahrer um 40 Prozent sinken. Um diese Ziele erreichen zu können, kommen dem Radverkehr in Deutschland bis zum Jahr 2023 etwa 1,46 Milliarden Euro zugute. Das soll dem allgemeinen Interesse am Fahrrad gerecht werden, das sprunghaft angestiegen ist.

Ralf Loweg / glp

Mit dem Smartphone in der Kostenfalle

Die Mobilität in der digitalen Welt hat ihren Preis. Schließlich wollen wir immer und überall erreichbar sein. Dazu braucht es natürlich ein mobiles Telefon. Doch das muss ja irgendwie bezahlt werden. Und dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Wer ein Smartphone über den Handy-Vertrag finanziert, stottert das Gerät über höhere monatliche Grundgebühren ab. Diese Mehrkosten können viel höher sein als die eigentliche Tarifgebühr – und fallen in den meisten Verträgen auch nach der regulären Laufzeit weiter an, obwohl das Gerät längst abbezahlt ist. Das zeigt eine Verivox-Analyse von Smartphone-Kombitarifen der deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber.

Bei Kombi-Tarifen mit Smartphone werden die Gerätekosten auf 24 Monate verteilt: Somit steigen die monatlichen Gebühren. Kunden von Telekom und Vodafone zahlen dafür bis zu 50 Euro mehr im Monat, bei O2 können sogar mehr als 60 Euro zusätzlich anfallen. Teilweise sind die Zusatzkosten höher als die eigentlichen Tarifkosten.

Nach 24 Monaten ist das Smartphone abbezahlt, doch die Zusatzkosten laufen in der gleichen Höhe weiter, wenn der Kunde nichts unternimmt und seinen Vertrag weiterlaufen lässt.

In der Regel erfahren Kunden ohne aktive Recherche nicht, was sie das Gerät eigentlich kostet: Bei Bündeltarifen verschmelzen Hardware- und Tarifkosten. Lediglich Vodafone weist im Warenkorb beide Summen separat aus. “Aufgrund der zumeist intransparenten Darstellung dürften die wenigsten Kunden wissen, dass es einen Kostenbestandteil gibt, der nach 24 Monaten entfallen müsste”, sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox.

Meistens lohnt es sich, Tarif und Gerät getrennt zu kaufen. Das Sparpotenzial ist groß: Bei hiesigen Discount-Anbietern gibt es eine Allnet-Flat mit 3 Gigabyte Datenvolumen schon ab fünf Euro im Monat – die günstigsten Allnet-Flats der Netzbetreiber liegen bei rund 20 Euro. Abhängig vom gewählten Smartphone lassen sich laut Experten so bis zu 500 Euro über eine Laufzeit von 24 Monaten sparen.

Ralf Loweg / glp

Wenn die Ohren klingeln

Rauschen, Klingeln, Surren, Heulen, Pfeifen – Geräusche dieser Art können durch einen Tinnitus entstehen. Unhörbar für andere, permanent zu hören vom Betroffenen. Wirkliche Stille gibt es nicht. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast 60 Prozent der Betroffenen offensichtlich nicht an die Möglichkeit einer effektiven Therapie glauben und ihr Tinnitus daher unbehandelt bleibt.

Studien zufolge leiden rund 15 Prozent aller Erwachsenen an den Symptomen eines chronischen Tinnitus. In absoluten Zahlen sind das allein in Deutschland mehr als zehn Millionen Menschen. Kortison, Verhaltenstherapie, Tinnitus-App oder Noiser sind bisher die üblichen Behandlungsoptionen. Bei der Wahl der Mittel ist entscheidend, ob es sich um einen akuten Tinnitus handelt oder ob er als “chronifiziert” zu gelten hat, was nach rund drei Monaten Dauergeräusch der Fall ist.

Dass es eine Behandlungsmöglichkeit für die unzähligen Tinnitus-Patienten gibt, wurde im Rahmen einer Studie belegt. Innerhalb von zwölf Wochen konnte bei mehr als 86 Prozent der Studienteilnehmer eine Linderung der Beschwerden festgestellt werden, die bei einer erneuten Befragung bei über 80 Prozent der Teilnehmer auch noch ein Jahr nach Therapieabschluss angehalten hatte.

Und so funktioniert die Therapie: Über einen Kopfhörer und ein kleines Gerät zur Zungenstimulation werden zwei Sinne des Patienten gleichzeitig angesprochen. Das Gehör empfängt individuell an die Hörleistung angepasste akustische Signale und gleichzeitig wird die Zunge durch ein sanftes Prickeln mittels leichtester elektrischer Impulse stimuliert.

Diese zweifache und gleichzeitige Anregung löst im Gehirn Prozesse aus, die von der Wissenschaft als Neuroplastizität bezeichnet werden und letztlich ausnutzen, dass das menschliche Gehirn ein Leben lang lernen und unsere Wahrnehmung verändern kann.

Ralf Loweg / glp