Gefahren für Blinde im Straßenverkehr

In Deutschland leben offiziellen Zahlen zufolge zwischen 1,2 und 1,5 Millionen blinde und sehbehinderte Personen. Diese Zahlen zeigen, wie groß die Herausforderung der moderne Straßenverkehr für Sehbehinderte und in noch stärkerem Maße für Blinde ist. Denn auf sie lauern – trotz Hilfen wie Leitsystemen oder Ampeln mit akustischen Signalen – auf unseren Straßen etliche Gefahren.

Ein großes Problem: Die Infrastruktur unserer Verkehrswege ist noch lange nicht tatsächlich barrierefrei, wie Behinderte und ihre Verbände immer wieder beklagen. In dieser Hinsicht hat sich in den vergangenen Jahren zwar Einiges zum Positiven verändert, doch Blinde im Straßenverkehr benötigen nun einmal besondere Rücksicht.

Zu den bekanntesten Hilfsmitteln, die Blinden und Menschen mit Sehbehinderung eine selbstständige Fortbewegung im öffentlichen Raum ermöglichen oder erleichtern sollen, gehören sicherlich die Ampeln mit akustischen Signalen.

Zudem sollen sogenannte Blindenleitsysteme gewährleisten, dass sehbehinderte und blinde Menschen sich mithilfe des Blindenlangstocks ohne Begleitung selbstständig im öffentlichen Verkehrsraum zurechtfinden können. Solche Leitsysteme bestehen häufig aus Rillen- und Noppenplatten, die auf Straßen und Plätzen sowie an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs und auf Bahnhöfen ausgelegt sind. Derartige sogenannte Bodenindikatoren mit Rillen oder Noppen weisen zum einen Blinden den Weg, zum anderen sollen sie die sehbehinderten Mitmenschen auf eine Gefahr aufmerksam machen.

Diese Leitsysteme werden entweder mit den Füßen oder mit dem Blindenlangstock wahrgenommen und sollten sich möglichst immer farblich von ihrer Umgebung abheben. Damit sie ihre Funktion erfüllen können, dürfen sie auf keinen Fall zugeparkt oder auch mit Fahrrädern oder E-Scootern zugestellt werden. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) fordert zudem, dass Bodenindikatoren immer mit einem seitlichen Abstand von mindestens 60 Zentimeter frei zugänglich bleiben sollten. Denn dieser Abstand wird benötigt, um sich seitlich an dem Bodenindikator mit dem Langstock pendelnd vorbeibewegen zu können, so die Interessenvertretung der Blinden und Sehbehinderten.

Der DBSV weist darüber hinaus darauf hin, dass für seine Mitglieder das Miteinander von Fußgängern und Radfahrern auf gemeinsamen Gehwegen vielfach ein erhebliches Problem darstellt. Denn nicht nur die meist deutlich unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit denen Radler und zu Fuß Gehende unterwegs sind, sorgen häufig für Konflikte. Für Blinde und Sehbehinderte bedeutet auch die Geräuscharmut von Fahrrädern ein Risiko, weil diese im allgemeinen Verkehrslärm überhört werden. Als besonders kritisch hebt der Verband Situationen hervor, bei denen von Blinden oder Sehbehinderten ein Radweg gequert werden muss, um eine Ampel oder den Bord an der Straße zu erreichen.

Um solches Konfliktpotential zu entschärfen, plädiert der DBSV dafür, Fuß- und Radwege, wo immer möglich und sinnvoll, zu trennen. Darüber hinaus soll allen Gehenden, gleich ob sie über ein intaktes Augenlicht verfügen oder nicht, ein sicheres Queren sowohl von Radwegen wie auch von Straßen gewährleistet werden, so der Blindenverband.

Andreas Reiners / glp

Warnung vor dem Hunde – und dann?

“Warnung vor dem Hunde” oder “Hier wache ich”: Solche Schilder zeigen, dass sich (möglicherweise) ein Hund frei auf dem Grundstück bewegt. Wenn das Tier einen Besucher beißt, kann der Verletzte trotzdem den Besitzer zur Verantwortung ziehen. Darauf macht das Infocenter der R+V Versicherung aufmerksam.

Viele Hundebesitzer glauben, dass ein Warnschild sie von der Haftung befreit, wenn ihr Vierbeiner unerwünschte Besucher beißt. “Das ist falsch: Zusätzlich muss das Grundstück so geschützt sein, dass es niemand betreten kann”, sagt Benny Barthelmann, Haftpflichtexperte bei der R+V Versicherung. Hundebesitzer haften sogar dann, wenn sich ihr Gartentor von außen nur durch Übergreifen öffnen lässt.

Der Grund: Jeder Grundstückseigentümer muss die Allgemeinheit vor Gefahren schützen, die von seinem Grundstück ausgehen. Dazu gehört auch ein freilaufender Hund. Beißt dieser zu, hat der Hundebesitzer diese Pflicht verletzt. Er haftet dann für Schäden und Verletzungen – im schlimmsten Fall ein Leben lang mit seinem gesamten Vermögen.

Dabei ist es erst einmal sogar unerheblich, ob eine Person das Grundstück auf Einladung betreten hat oder nicht. “Auch wenn beispielsweise spielende Kinder über den Zaun klettern und gebissen werden, ist der Hundebesitzer verantwortlich”, so Barthelmann. “Allerdings wird der Schadenersatz in einem solchen Fall normalerweise gekürzt.”

Rudolf Huber / glp

Keine Corona-Demos am Wochenende in Stuttgart – Gericht bestätigt Verbote

Das Verwaltungsgericht in Stuttgart hat heute die Eilanträge für die sogenannten “Querdenker-Demos”, die für kommenden Samstag geplant waren, abgewiesen. Das verhängte Demo-Verbot der Stadt Stuttgart bleibt somit erst einmal bestehen.

Mit den in Streit stehenden Bescheiden hatte die Stadt Stuttgart die für den kommenden Samstag geplanten Versammlungen zu den Themen „Es reicht!!!“ und „Es reicht! Wir gestalten unsere Zukunft“ im Oberen Schlossgarten und auf dem Marienplatz verboten. Sie hat dies damit begründet, dass die von den Versammlungen ausgehenden Gefahren nur mit einem Verbot abgewendet werden könnten. Die Verhängung von Auflagen anstelle eines Verbots sei nicht geeignet, denn es mangele den Antragstellern an der erforderlichen Zuverlässigkeit, so dass die Einhaltung dieser Auflagen nicht gewährleistet wäre. Vielmehr wäre zu erwarten, dass sich die Versammlungen wegen desselben Teilnehmerkreises in ähnlicher Weise wie die am 13.03.2021 in Stuttgart stattgefundenen Versammlung entwickeln würden. Sie stützt sich für diese Annahme auf die bei dieser Versammlung gemachten Erfahrungen, begründete das Gericht seine Entscheidung.

Laut dem Verwaltungsgericht in Stuttgart kann dieser Beschluss vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim angefochten werden.

Hintergrund: Am Karsamstag protestierten bei mehreren Kundgebungen in Stuttgart etwa 15.000 Anhänger der „Querdenker“-Bewegung gegen die Corona-Politik – teilweise ohne Masken und Abstand. Dabei kam es auch zu Gewalt gegen Journalisten. OB Nopper kritisierte die teilweise Missachtung der Corona-Verordnungen während der Proteste scharf.

red

 

Verkehrsunfall in Asperg: 52-Jährige wird schwer verletzt

Die Kollision einer 52-jährigen Toyota-Lenkerin und eines 39-jährigen VW-Fahrers im Kreuzungsbereich der Bahnhof- und der Karlstraße in Asperg sorgte am Donnerstag gegen 07:00 Uhr für Verzögerungen im morgendlichen Berufsverkehr.

Der 39-Jährige fuhr über die Bahnhofstraße in Richtung des Asperger Bahnhofs, als auf Höhe der Karlstraße die 52-Jährige mit ihrem Toyota querte, dabei seine Vorfahrt missachtete und beide Fahrzeuge in der Folge miteinander kollidierten. Bei dem Zusammenprall wurde die Toyota-Fahrerin schwer verletzt und musste durch die Asperger Feuerwehr, die mit sechs Fahrzeugen und 33 Einsatzkräften vor Ort kam, aufwendig aus ihrem Wagen befreit werden. Der 39-Jährige zog sich bei dem Unfall leichte Verletzungen zu.

Der Rettungsdienst brachte die 52-Jährige nach einer Erstversorgung zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbreit und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden wurde auf insgesamt etwa 20.000 Euro geschätzt.

Während den Rettungsmaßnahmen, der Unfallaufnahme und Bergung der Unfallfahrzeuge war die Einsatzstelle für den Fahrzeugverkehr bis etwa 09:00 Uhr voll gesperrt.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Verfassungswidrig: Berliner Mietendeckel ist nichtig

Der „Berliner Mietendeckel“ ist nichtig, das erklärte das Bundesverfassungsgericht am Donnerstag in Karlsruhe. Das Gesetz, das vor über einem Jahr verabschiedet wurde, verstößt gegen das Grundgesetz, so die Richter.

Der Berliner Mietendeckel ist nach einer am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts unwirksam. Das Gesetz sei nichtig, heißt es in dem Beschluss.

Da der Bund bereits 2015 die Mietpreisbremse beschlossen hatte, liege die Gesetzgebungsbefugnis ausschließlich bei ihm, hieß es in dem Beschluss. Hintergrund war die Klage von 284 Abgeordneten des Deutschen Bundestages der Fraktionen von CDU/CSU und FDP.

1,5 Millionen Wohnungsmieten eingefroren

Das von der Berliner rot-rot-grünen Koalition verabschiedete Gesetz war bis 2025 befristet und bundesweit einmalig. Aufgrund des Gesetzesverabschiedung am 23. Februar 2020 wurden die bestehenden Mieten für 1,5 Millionen Wohnungen in der Bundeshauptstadt eingefroren.

Link: Hier geht es zum Beschluss des Gerichts

red

Feuer im Kinderzimmer fordert 3 Verletzte und weitere Meldungen aus dem Kreis Ludwigsburg

Ditzingen-Heimerdingen: Brandausbruch im Kinderzimmer fordert drei Leichtverletzte

Der Brand eines Mehrfamilienhauses in der Liebigstraße in Heimerdingen forderte am Mittwoch gegen 21:35 Uhr drei leicht verletzte Personen.

Dem bisherigen Ermittlungsstand nach brach das Feuer aus bislang ungeklärter Ursache in einem Kinderzimmer im Erdgeschoss aus und entzündete mehrere Einrichtungsgegenstände. Die Bewohner versuchten den Brand zunächst selbst zu löschen und zogen sich dabei leichte Verletzungen zu. Der Rettungsdienst brachte sie in Krankenhäuser. Der Sachschaden wurde auf etwa 2.000 Euro geschätzt.

Die Feuerwehr, die mit vier Fahrzeugen und 25 Einsatzkräften vor Ort war, löschte die Flammen.

 

Korntal-Münchingen: Jugendliche beim Zündeln erwischt

Drei Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren wurden am Donnerstag gegen 00:30 Uhr in Korntal-Münchingen dabei erwischt, nachdem sie in der Martin-Luther-Straße den Müll in einer an der Hausfassade der Korntaler Stadthalle angebrachten Mülltonne angezündet hatten.

Bei Eintreffen der Polizei glühte der Müll nur noch und die Fassade wies Rußspuren auf. Der 18-Jährige und seine zwei 14-jährigen Begleiterinnen durften unter Aufsicht der Beamten die Glut ablöschen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie nach Hause gebracht. Der Sachschaden war bislang noch nicht abschließend beziffert. Die Teenager müssen sich nun wegen Sachbeschädigung verantworten.

 

Pleidelsheim: Mehrere Autos zerkratzt

Zwischen Montag 22:30 Uhr und Dienstag 12:40 Uhr trieb ein bislang unbekannter Täter in der Robert-Bosch-Straße in Pleidelsheim sein Unwesen. Der Unbekannte zerkratzte einen VW Golf und zwei Audi, die vor Ort abgestellt waren. Hierdurch entstand ein Sachschaden von rund 2.000 Euro.

Möglicherweise besteht ein Tatzusammenhang zu einer weiteren Sachbeschädigung, die zwischen Sonntag 21:00 Uhr und Dienstag 10:00 Uhr ebenfalls in der Robert-Bosch-Straße verübt wurde. Auch hier wurde ein am Fahrbahnrand geparkter Mercedes zerkratzt. Die Schadenshöhe beläuft sich auf etwa 600 Euro.

Der Polizeiposten Freiberg am Neckar, Tel. 07141 64378-0, bittet Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich zu melden.

 

Marbach am Neckar: Einbruch in Wohn- und Geschäftshaus

In der Güntterstraße in Marbach am Neckar versuchte ein bislang unbekannter Täter zwischen Montag 18:30 Uhr und Dienstag 07:30 Uhr an einem Wohn- und Geschäftshaus zunächst ein Fenster aufzuhebeln. Als dies misslang, begab er sich zu einer Tür und hebelte diese gewaltsam auf. Im Haus öffnete er anschließend auf noch unbekannte Art und Weise die Tür zum Lagerraum eines Fachgeschäfts. Dort entwendete der Einbrecher vier Paar Schuhe im dreistelligen Wert und suchte das Weite. Zudem hinterließ der Unbekannte einen Sachschaden von rund 500 Euro. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Marbach, Tel. 07144 900-0, in Verbindung zu setzen.

 

Vaihingen an der Enz: Rollerfahrer flüchtet vor Polizei

Eine Streifenwagenbesatzung des Polizeireviers Vaihingen an der Enz wollte am Mittwochabend einen Rollerfahrer samt Sozius in der Kehlstraße in Vaihingen an der Enz kontrollieren, doch der Zweiradfahrer ergriff die Flucht. Die Beamten hatten dem Rollerlenker gegen 23.50 Uhr mehrfach mittels verschiedener Signale deutlich gemacht, dass er anhalten solle. Doch der Unbekannte flüchtete stattdessen auf den Parkplatz eines Einkaufsmarkts in der Hans-Krieg-Straße, fuhr dort über die Grünstreifen, die die Parkreihen voneinander abgrenzen, und machte sich auf der Stuttgarter Straße weiter in Richtung der Salzäckerstraße davon. Als die beiden in den Fußweg “Hexenpfädle” abbogen, mussten die Polizisten die Verfolgung abbrechen. Weitere Fahndungsmaßnahmen blieben ohne Ergebnis. Die Ermittlungen dauern an.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Kampf um Präsidentschaftsamt beim VfB: Volker Zeh stellt Elf-Punkte-Plan vor

Von Patricia Leßnerkraus

Sein Ziel ist unverändert und er verfolgt es konsequent: Volker Zeh, möchte nach wie vor Claus Vogt als Präsident des VfB Stuttgart beerben. Der 56-Jährige Schorndorfer will nicht einfach so hinnehmen, dass der Vereinsbeirat ihn nicht zur Kandidatur zuließ. Ihm geht es dabei ausschließlich um den Verein, seinen VfB. Und sein Motto ist deutlich: „Das Wir schließt alle ein!“ Für den Fall, dass er gewählt wird, hat der finanziell unabhängige Unternehmer ganz klare Vorstellungen, was sich unter seiner ehrenamtlichen Ägide zum Besseren wenden soll. Er hat dafür ein Elf-Punkte-Programm erarbeitet, das er am gestrigen Dienstag in einer gut besuchten, digitalen Pressekonferenz bereits verkündete, auch wenn der Vereinsbeirat den möglichen Präsidentschaftskandidaten Zurückhaltung in der Öffentlichkeit nahegelegt hatte. Volker Zeh sieht das jedoch anders. „Die VfB-Mitglieder müssen schon vor dem Wahlabend wissen, was ich umsetzen möchte, falls ich gewählt werde“.

Allen Anliegen voran findet Volker Zeh, dass der Stadionbesuch für die Zuschauer billiger werden muss. „Für mich steht fest: Die Preise müssen runter! Dieses gilt genauso für das gastronomische Angebot in und am Stadion. Auch weniger begüterte Fans und Familien müssen sich das Stadion-Erlebnis leisten können.“ Der Unternehmer weiß, dass die Pandemie für sehr viele Menschen wirtschaftliche Einbußen bedeutet. „Der Fußball muss seiner gesellschaftlichen Verantwortung auch hier Rechnung tragen und seinen Beitrag leisten, dieses abzufedern. Wir wünschen uns doch alle, dass auch „nach“ Corona wieder volle Stadien möglich sind. Der VfB wird schließlich von den Fans und Mitgliedern getragen, sie sind der VfB!“

Als zweiten Punkt führt Zeh den Netzwerkwerkausbau mit Wirtschaft und Sponsoren an, um nicht nur die von ihm geplante Senkung der Eintrittspreise finanziell abzusichern, sondern ebenso der unter der aktuellen sportlichen Führung bereits erfolgreich begonnene weitere Aufbau einer sehr wettbewerbsfähigen jungen Mannschaft, die attraktiven, unverkennbaren VfB-Fußball spielt. Das sei sein klares Bekenntnis zur sportlichen Führung, teilte er den teilnehmenden Journalisten mit. „Ich werde deshalb als Präsident über mein gutes persönliches Netzwerk die Kontakte zu potenziellen Sponsoren pflegen bzw. intensivieren. Zum Vorteil des VfB. Und ich werde den VfB als attraktive Kommunikationsmarke für Partner aus der regionalen, nationalen und internationalen Wirtschaft positionieren.“ Sein Ziel sei, aktuelle Partnerschaften zu stärken sowie neue Partner für den VfB zu gewinnen. Er sei sicher, dass ihm das gelänge. Erste Schritte seien bereits gemacht.

Sein drittes wichtiges Anliegen lautet, dass künftig auch Frauen in den VfB-Gremien vertreten sind. Im Zuge der anstehenden Neuwahlen schlägt Zeh vor, eine Frau ins Präsidium zu wählen. „Mindestens eine Frau gehört zudem auch wieder in den Beirat und erstmals auch in den Aufsichtsrat der AG.“ Analog der Entwicklung in großen Unternehmen sollte auch in den Vorstand der AG mindestens eine Frau berufen werden“, argumentiert Zeh.

Außerdem würde Zeh als neuer VfB-Präsident an der Vereins-Satzung arbeiten, die er demokratischer und mitgliederfreundlicher gestalten möchte. Zeh kündigte an, er werde der Mitgliederversammlung entsprechende Vorschläge unterbreiten und als Präsident ein Gutachten eines renommierten Rechtsanwalts vorlegen, der die Satzung des VfB als „Etikettenschwindel“ in Sachen Demokratie bezeichne. Wie er schon vor einigen Wochen im Interview mit Ludwigsburg24 sagte, wiederholte er auch in der Pressekonferenz den Wunsch die Vereinsdemokratie zu stärken, indem man künftig die Mitgliederversammlungen immer als Hybridversammlungen abhalten solle, damit auch jene Mitglieder teilnehmen und abstimmen können, die nicht nach Bad Cannstatt kommen können.

Neben regelmäßigen Sprechstunden für Fans und Mitglieder, für Dauerkartenbesitzer, Business-Gäste sowie Sponsoren-Vertreter will Zeh als neuer Präsident höchstpersönlich zur Verfügung stehen und somit dafür sorgen, dass deren Interessen auf direktem Weg in die Vereinsgremien getragen werden.

„Basierend auf den Fan-Gesprächen werden mit mir außerdem regelmäßige Mitgliederforen – viertel- oder halbjährlich – stattfinden, an denen Fans und Mitglieder vor Ort oder virtuell in einer Hybridveranstaltung teilnehmen können“, verspricht Zeh.

Ferner wünscht sich der umtriebige Unternehmer, dass die offiziellen Fan-Klubs künftig einen Vertreter in den AG-Aufsichtsrat entsenden können sollen, sofern dieser VfB- Mitglied sei und auf dem ersten Mitgliederforum gewählt werde.

Auch gesellschaftspolitisch hat sich der Vater von vier Kindern seine Gedanken gemacht. „Der VfB wird mit mir als Präsident den Kontakt zur Mitte der Gesellschaft vertiefen: Kultur, Vereine, Verbände, Kommunalpolitik, Schulen, Altenheime und Universitäten möchte ich stärker in die VfB-Gemeinschaft einbeziehen und Kooperationen mit ihnen ausbauen“, stellt Zeh klar.

Ebenso müsse Sport allgemein verstärkt als Kulturgut etabliert und kommuniziert werden. „Mit der Eintrittskarte ins Stadion möchte ich freien und ermäßigten Eintritt in Stuttgarter Museen und in andere öffentliche Einrichtungen ermöglichen“. Denkbar sind laut Zeh dafür beispielsweise eine Kooperation mit der Stadt Stuttgart.

Geht es nach Volker Zeh, muss der VfB wieder zum positiven Thema und wieder zum sportlichen Aushängeschild werden als Nummer Eins in Baden-Württemberg. „Die Menschen sollen Freude haben am VfB und sich mit ihm identifizieren. In diesem Zusammenhang werde ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln für die VfB-Mitgliedschaft werben, damit der VfB mittel- bis langfristig 100.000 Mitglieder zählt“, lautet seine Botschaft.

Zum Schluss seiner Ankündigungen erinnert Zeh an die sportlich, wirtschaftlich sowie gesellschaftliche erfolgreichen VfB-Zeiten unter Erwin Staudt, die diesen aus seiner Sicht zum erfolgreichsten VfB-Präsidenten gemacht haben. Daran will Zeh anknüpfen. „Ziel der Profi-Fußball AG muss sportlicher Erfolg auf einem sehr stabilen wirtschaftlichen Fundament unter Wahrung der Mitglieder-Interessen sein. Sportlicher Erfolg heißt: Etablierung als ständiges Mitglied der ersten Bundesliga mit mittelfristig internationaler Perspektive.“

Studie: Corona-Krise frisst Erspartes auf

Die Corona-Krise hat für viele Menschen weitreichende finanzielle Folgen. In einer repräsentativen Umfrage von Kantar im Auftrag des Vodafone Instituts gaben elf Prozent der Deutschen an, im Zuge von Covid-19 ihre Ersparnisse verloren zu haben, weitere 16 Prozent erwarten dies in näherer Zukunft.

Innerhalb Europas gibt es bei diesem Thema teils erhebliche regionale Unterschiede: In Griechenland geben 17 Prozent, in Spanien und Portugal 16 Prozent an, dass sie ihren Job verloren haben, während in Deutschland (sieben Prozent) und Estland (fünf Prozent) deutlich weniger Menschen von Arbeitsplatzverlust betroffen sind.

Bei den Ersparnissen zeigt sich ein ähnliches Bild. In Griechenland haben 26 Prozent, in Spanien 22 Prozent und in Portugal 23 Prozent ihr Sparkonto bereits geleert. Als Kontrast dienen auch hier Deutschland (elf Prozent) und Estland (zwölf Prozent). Die Zahlen zeigen, dass die Lage vor allem im Süden Europas besorgniserregend ist.

Besonders betroffen von den ökonomischen Auswirkungen sind Familien: Europaweit sagten knapp 21 Prozent der Befragten, die in einem Haushalt mit mindestens zwei Personen plus Kindern wohnen, dass sie ihre Ersparnisse verloren haben. Im Gegensatz dazu gaben das nur knapp 17 Prozent der Befragten aus Single-Haushalten an. Außerdem können 9,5 Prozent der Familien ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen; bei Bewohnern aus Singlehaushalten trifft dies nur auf 5,5 Prozent zu.

Rudolf Huber / glp

Automarkt erhöht die Schlagzahl

Gute Nachrichten vom Automarkt: Die Aufholjagd hat offenbar begonnen. Im März 2021 zog die Pkw-Nachfrage in Deutschland wieder an. Noch wichtiger als das Wachstum im Vergleich zu 2020 ist dabei der Blick auf die Zeit vor Beginn der Pandemie. Auch hier markieren die Märzzahlen eine Trendwende. Bereits jetzt zeigen sich in den einzelnen Marktsegmenten und bei den Kraftstoffarten neue Rekorde.

So verzeichnete der Flottenmarkt mit knapp unter 85.000 Neuzulassungen den höchsten Wert für den Monat März seit Beginn der Dataforce-Aufzeichnungen im Jahr 2001. Im Vorjahresvergleich kletterten die Neuzulassungen um 35,4 Prozent.

Mit einem Rekordwert von 54.106 Neuzulassungen leichter Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities im März 2021 hat der Transportermarkt die Verluste aus den ersten beiden Monaten fast egalisiert. Die Steigerung im Vergleich zum März 2020 lag bei 33,2 Prozent. Kumuliert über das erste Quartal bleiben die Neuzulassungen nur noch 1,4 Prozent hinter 2020 zurück.

Weitere Rekordwerte gab es bei der Entwicklung der Elektromobilität bei Pkw. Der Anteil batterieelektrischer Pkw (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV) erreichte im März 2021 22,5 Prozent. Zugelassen werden die Elektroautos vor allem als Firmenwagen (Flottenanteil 28,9 Prozent) und im Privatmarkt (27,1 Prozent). Über das erste Quartal hinweg wurden so schon 75 Prozent mehr PHEV und zwei Prozent mehr BEV zugelassen als im Gesamtjahr 2019.

Auch beim Privatmarkt ging es wieder bergauf. Im Vergleich zum März 2020, dem ersten Pandemiemonat, stiegen die Neuzulassungen um 23,1 Prozent. Gegenüber 2019 hat sich der Abstand verringert: Von minus 44 Prozent im Januar und minus 39 Prozent im Februar auf minus 19 Prozent im März. Hauptgrund ist laut der Experten von Dataforce, dass die Nachwirkungen der auf Dezember 2020 vorgezogenen Käufe den Markt nun weniger belasten.

Andreas Reiners / glp

Ein Kratzer könnte Folgen haben

Wenn ein Haustier kratzt oder beißt, können Bakterien in den Körper dringen. Auch wenn von außen nicht viel zu sehen ist, können die nadelspitzen Zähne einer Katze oder die kräftigen Beißer eines Hundes dabei Streptokokken, Staphylokokken oder Pasteurellen hinterlassen. In vielen Fällen entzünden sich die Wunden.

“Nehmen Sie solche Verletzungen durch Haustiere immer ernst”, rät Dr. Thomas Fenner, Facharzt für Mikrobiologie aus Hamburg, im Apothekenmagazin “Diabetes Ratgeber”. Und wer Diabetes hat, muss besonders vorsichtig sein. “Bei dauerhaft hohen Zuckerwerten sind oft die Abwehrkräfte geschwächt. Diabetiker haben dann ein höheres Risiko für Infektionen”, erklärt der Facharzt.

Kritisch wird es, wenn bakterielle Entzündungen auf Gelenke und Knochen übergreifen oder sich über den Blutkreislauf im ganzen Körper ausbreiten – was innerhalb weniger Stunden passieren kann. Schlimmstenfalls drohen lebensgefährliche Komplikationen wie Sepsis (“Blutvergiftung”) oder Hirnhautentzündung.

Bei Bissverletzungen jeder Art sollte die Wunde daher umgehend mit Wasser und Seife gereinigt und anschließend gründlich mit einer alkoholischen Desinfektionslösung behandelt werden. Wer keine aktuelle Tetanusimpfung hat, muss die Immunisierung schnellstmöglich nachholen. Einen Arzt aufsuchen sollte der Betroffene auch, wenn im Bereich der Verletzung Anzeichen einer Entzündung wie Fieber, Schmerzen, Schwellung und Rötung auftreten.

Rudolf Huber / glp