Seniorin (82) flüchtet nach zwei Verkehrsunfällen und wird von 31-Jährigen gestoppt

Am Mittwoch kollidierte eine 82-jährige Audi-Lenkerin gegen 18:05 Uhr auf der Landesstraße 1177 bei Ditzingen gleich zweimal hintereinander mit dem Gegenverkehr und setzte ihre Fahrt unbeirrt fort, bis eine der Unfallbeteiligten sie stellen konnte.

Die Seniorin fuhr auf der L1177 durch den Ditzinger Tunnel in Richtung Hirschlanden, als sie vermutlich aus Unachtsamkeit in einer langgezogenen Rechtskurve über die Mittellinie kam und zunächst mit einer 31-jährigen BMW-Lenkerin kollidierte. Anschließend streifte sie mit ihrem Audi eine 23-jährigen VW-Lenkerin, die der 31-Jährigen nachfolgte.

Die 82-Jährige setzte ihre Fahrt fort, während die 31-Jährige ihren Wagen sofort wendete und die Verfolgung aufnahm. Sie konnte die 82-Jährige am Ortseingang von Hirschlanden mit Hupen und Lichthupe anhalten und die Polizei hinzuziehen.

Die verursachten Sachschäden belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf insgesamt etwa 10.000 Euro. Bei den Kollisionen wurde niemand verletzt. Alle Fahrzeuge waren noch fahrbereit.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

So sinnvoll ist der Immobilienkauf

Angesichts steigender Immobilienpreise stehen viele Deutsche vor der Frage: Lohnt sich der Immobilienkauf noch oder ist Mieten aktuell sinnvoller?

Eine aktuelle immowelt-Analyse zeigt, wie groß die Unterschiede bei der monatlichen Belastung bei der Miete und der Tilgungsrate beim Immobilienkauf in 75 deutschen Großstädten sind. Demnach ist in 51 Städten die finanzielle Belastung beim Wohnen zur Miete niedriger als beim Immobilienkauf. In 35 Städten liegen sogar mehr als 100 Euro dazwischen. Dennoch kann der Wechsel in die eigenen vier Wände vor allem mit Blick auf die Altersvorsorge und Mietfreiheit sinnvoll sein.

Für die Analyse wurden die monatlichen Raten auf Grundlage der Angebotspreise (Miete und Kauf) für eine familientaugliche Wohnung zwischen 80 und 120 Quadratmetern berechnet. Zudem wurde bei der Tilgungsrate eine 100-Prozent-Finanzierung mit einer Laufzeit von 15 Jahren mit einem Zinssatz von 1,6 Prozent und einer anfänglichen Tilgungsrate von 2,0 Prozent angenommen.

Besonders in Großstädten haben sich die Kaufpreise so weit von den Mieten entfernt, dass für viele Familien der Immobilienkauf nicht mehr realisierbar ist – trotz niedriger Zinsen bei kurzer Darlehensdauer. In München ist die Differenz bei der monatlichen Belastung am größten. Die Tilgungsrate ist 660 Euro höher als die Miete. Eine Wohnung kostet im Median 1.740 Euro Miete, die Annuität liegt indes bei 2.400 Euro.

Bei mittleren Kaufpreisen von 800.000 Euro plus Kaufnebenkosten kann der Immobilienerwerb somit nur noch im Einzelfall unter finanziellen Aspekten sinnvoll sein. Hinzu kommt, dass nach den 15 Jahren Darlehenslaufzeit eine große Restschuld wartet – im Fall von München rund 530.000 Euro.

Doch nicht nur in München haben die steigenden Kaufpreise zu großen Unterschieden geführt: In Hamburg leben Mieter 440 Euro günstiger, in Frankfurt am Main 420 Euro. Auch in kleineren Städten müssen Käufer mit einer hohen Monatsrate rechnen: In Potsdam beispielsweise zahlen sie 520 Euro mehr.

Ralf Loweg / glp

Pkw-Markt mit deutlichem Minus

Die deutsche Autoindustrie ist im ersten Quartal des Jahres schwer unter die Räder gekommen. So wurden in den ersten drei Monaten 2021 in Deutschland insgesamt 656.500 Pkw neu zugelassen. Das entspricht nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) einem deutlichen Minus von 6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Damit sei der Pkw-Markt weit vom Vorkrisen-Niveau entfernt, so die Experten des VDA.

Besonders schwach entwickelte sich der Privatmarkt. Die privaten Neuzulassungen gingen im ersten Quartal 2021 laut Zahlen des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) um immerhin 13 Prozent zurück, ihr Anteil sank damit auf 32 Prozent (Vorjahr: 34 Prozent). Das Niveau der privaten Neuwagenkäufe lag damit 25 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.

“Wir haben es seit Jahresbeginn mit einem äußerst schwachen Pkw-Markt zu tun. Dass das erste Quartal 2021 noch trüber wird, als der schon extrem schlechte Vorjahreszeitraum, hätte die Branche beim besten Willen nicht erwartet. In vielen Regionen müssen die Autohäuser nun sogar wieder auf Termin-Shopping verzichten. Das erschwert die Lage zunehmend”, sagt VDIK-Präsident Reinhard Zirpel.

Deutliche Steigerungsraten verzeichneten die alternativen Antriebe, was bei dem niedrigen Ausgangsniveau aber keine echte Überraschung ist. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden im März 2021 insgesamt 30.200 Pkw mit batterieelektrischem Antrieb (plus 252 Prozent) neu zugelassen. Außerdem fuhren 35.600 neue Plug-in-Hybride (plus 278 Prozent) auf die Straßen.

Der Markt für Pkw mit Diesel-Antrieb verlor im März 5,0 Prozent. Insgesamt wurden im ersten Quartal rund 158.000 Diesel-Pkw neu zugelassen, das entspricht einem Minus von 29 Prozent.

Der Nutzfahrzeugmarkt verzeichnete im ersten Quartal 2021 mit mehr als 89.000 Neuzulassungen ein Plus von 5,0 Prozent. Schwere Nutzfahrzeuge über 16 Tonnen legten mit plus 10,0 Prozent überdurchschnittlich zu.

Ralf Loweg / glp

So helfen Eltern ihren Kindern beim Einschlafen

Gerade für Babys und Kleinkinder ist ein gesunder Schlaf so wichtig. Wie aber können Eltern ihrem Kind am besten helfen, dass es von allein gut einschläft?

“Hat ein Kind gelernt, sich auch tagsüber für gewisse Zeitabschnitte gut von den Eltern zu trennen, etwa um allein zu spielen oder in die Kita zu gehen, fällt es ihm auch am Abend leichter”, sagt Schlafmediziner Alfred Wiater aus Köln im Apothekenmagazin “Baby und Familie”.

Eine beruhigende Schlafumgebung ohne störende Licht- oder Lärmquellen fördert einen guten Schlaf zusätzlich. Viele Kinderzimmer seien völlig überfrachtet und setzten Kinder übermäßigen Reizen aus, die ein entspanntes Einschlafen erschwerten, so Schlafexperte Wiater.

Kindern, die gelernt haben, sich gut selbst zu beruhigen, etwa wenn etwas misslingt, fällt es auch am Abend und in der Nacht leichter, sich selbst zu regulieren und einzuschlafen, sagt Wiater. Auch wichtig: Mit dem Kinderbett muss das Kind immer etwas Positives verbinden – da ist es kuschelig, da fühlt es sich sicher und geborgen. Deshalb sollten Eltern auch nie das Bett als bestrafende Konsequenz einsetzen.

Sehr wichtig ist eine liebevolle, ruhige Einschlafbegleitung. Eltern helfen ihren Kindern, wenn sie von Anfang an ein Zubettgeh-Ritual einführen, das jeden Tag gleich abläuft und dem Alter des Kindes angepasst wird. Was immer gilt: Zum Abend hin sollte Ruhe einkehren. Ein Buch lesen, kuscheln, sich erzählen, was tagsüber schön war – solche Rituale helfen beim Einschlafen.

Ralf Loweg / glp

Urlaub vor der Haustür so beliebt wie nie

Der Traumurlaub in Australien, der Karibik oder auf einer entlegenen Insel in der Südsee fällt in der Corona-Krise ins Wasser. Doch Ferien müssen trotzdem sein. Was also tun?

In der Pandemie boomt wegen der Reisebeschränkungen der Urlaub vor der Haustür. Das heißt: Viele Menschen in Deutschland setzen auf Camping. Im Gegensatz zu den meisten anderen Unterkunftsarten waren die Campingplätze im Sommer 2020 stärker nachgefragt als im Vorjahreszeitraum: Sie verbuchten von Mai bis Oktober 2020 rund 31 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Blick auf das ganze Corona-Jahr 2020 zeigt, dass sich die Beherbergungsverbote und Lockdown-Phasen im Frühjahr und ab November auch auf den Campingplätzen bemerkbar machten. Von Januar bis Dezember 2020 verzeichneten die Campingplätze hierzulande insgesamt 5,0 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr.

Der leichte Zuwachs an Übernachtungen inländischer Gäste (+2,3 Prozent) konnte das Wegbleiben ausländischer Gäste nicht kompensieren (-53,8 Prozent). Zwar ist die Hauptsaison für Campingplätze der Sommer, dennoch verschlägt es in Jahren ohne pandemiebedingte Einschränkungen auch bei kälteren Temperaturen einige Menschen auf Campingplätze.

Die wachsende Beliebtheit des Campingurlaubs spiegelt sich auch in den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wider. Mit einem Plus von 41,4 Prozent verzeichneten Wohnmobile bei den Pkw-Neuzulassungen den stärksten Zuwachs im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr. An allen Pkw-Neuzulassungen hatten sie einen Anteil von 2,6 Prozent. Die Wohnmobil-Neuzulassungen lagen von Januar bis Februar 2021 auf dem Niveau wie im Vorjahreszeitraum.

Doch nicht nur die Campingplätze kamen im Vergleich zur gesamten Beherbergungsbranche relativ glimpflich durch das Corona-Jahr 2020. Auch Ferienwohnungen und -häuser waren besonders im Sommerhalbjahr 2020 beliebt bei Gästen aus Deutschland. Mit 33,3 Millionen Übernachtungen verzeichneten die Ferienwohnungen und -häuser 4,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Ralf Loweg / glp

93-Jähriger wird Opfer von Betrügern und weitere Meldungen aus dem Kreis Ludwigsburg

Schwieberdingen: Betrüger täuschen 93-Jährigen und erbeuten Bankkarte

Betrüger täuschten am Mittwoch zwischen 15:00 Uhr und 16:45 Uhr einen 93-Jährigen in Schwieberdingen und gelangten so an seine Bankkarte und die dazugehörige PIN.

Dem Senior wurde telefonisch über einen angeblichen Bank-Mitarbeiter mitgeteilt, dass dort ein Überweisungsträger zu Gunsten eines Elektronikmarktes in Höhe von 6.200 Euro aufgefallen wäre. Die Bank hätte die Polizei hinzugezogen und der 93-Jährige solle sich mit einem Polizisten in Verbindung setzen. Der Senior rief dort an und gelangte an einen weiteren Betrüger, der dem gutgläubigen 93-Jährigen einen Polizeibeamten vorspielte. Freundlicherweise bot man dem Senior aufgrund seines Alters an, die Bankkarte mit der PIN abzuholen und zur Bank zu bringen, das Konto dort sperren zu lassen und ein Sicherungskonto einzurichten.

In der Folge kam es zu mehreren Abhebungen in Höhe eines mittleren vierstelligen Gesamtbetrages. Nachdem der Betrug aufgeflogen war, sperrte die tatsächliche Bank des 93-Jährigen unverzüglich die Karte und zog die echte Polizei hinzu.

Vor diesem Hintergrund eines erneuten erfolgreichen Betruges warnt die Polizei wiederholt eindringlich davor Bankdaten, Bargeld oder Wertgegenstände an Unbekannte auszuhändigen und sich vorher bei der Hausbank oder der Polizei über die Echtheit zu versichern. Verwenden Sie hierzu nicht die Rückruftaste. Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie hier:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten/

 

Besigheim: 37-Jährige verletzt sich selbst

Vermutlich unter dem Eindruck eines psychischen Ausnahmezustandes hat sich eine 37-Jährige Frau in Besigheim an Dienstagabend mit einer Glasscherbe selbst verletzt und anschließend ihre Wohnung verlassen. Nachdem Nachbarn gegen 22:40 Uhr die Polizei verständigt hatten, trafen Polizeibeamte die Frau kurze Zeit später an. Als sie nach Erstversorgung durch die Besatzung eines Rettungswagens in ärztliche Obhut übergeben werden sollte, geriet die 37-Jährige zunehmend in Rage und musste fixiert werden. Dabei trat sie nach den Einsatzkräften und traf einen Polizeibeamten am Kopf. Schließlich wurde sie von der Polizei begleitet in ein Krankenhaus gebracht.

 

Steinheim an der Murr: Kompletträder aus Garage entwendet

Ein bislang unbekannter Täter hat am Mittwoch zwischen 16:30 und 20:00 Uhr in der Brühlstraße in Steinheim an der Murr zugeschlagen. Aus einer offenstehenden Garage entwendete der Dieb einen kompletten Satz Sommerreifen auf Alufelgen. Der Wert des Diebesguts dürfte sich auf etwa 1.500 Euro belaufen. Zeugen, die im genannten Zeitraum verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Marbach, Tel. 07144 900-0, in Verbindung zu setzen.

 

Vaihingen an der Enz-Enzweihingen: Verkehrsunfallflucht

Auf noch ungeklärte Art und Weise stieß ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker gegen einen Ford Fiesta, der am Mittwoch zwischen 07:45 und 14:00 Uhr im Buolweg in Enzweihingen vorwärts in einer Parklücke abgestellt war. Der Unbekannte prallte an dem geparkten Wagen gegen das linke Fahrzeugheck, wodurch ein Sachschaden von rund 2.000 Euro entstand. Ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern, fuhr der unbekannte Fahrzeuglenker davon. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Verursacher geben können, wenden sich bitte an das Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042 941-0.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Wie das Smartphone den Blick vernebelt

Ob im Beruf oder privat: Ohne Smartphone geht es für die meisten nicht. Und das kann ganz schön ins Auge gehen. Mehr als 2,5 Stunden täglich verbrachten deutsche Smartphone-Nutzer im Jahr 2020 an ihren mobilen Endgeräten. Dies geht aus dem aktuellen Report des Datenanalyse-Anbieters App Annie hervor.

Vor allem für Jüngere kann der Dauereinsatz von Handy oder Tablet zum Problem werden. Denn darunter kann das räumliche Vorstellungsvermögen leiden und es wächst das Risiko, eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln. Die Experten der Stiftung Auge raten, dass Kinder weniger Zeit an Smartphones und möglichst viel Zeit im Freien verbringen sollten.

Augenärzte betrachten diesen Trend mit großer Sorge. Der Grund: Schauen Kinder täglich mehrere Stunden auf das Smartphone oder Tablet erhöht dies das Risiko für die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. “Daran ist die meist schlechte Beleuchtung in Innenräumen Schuld,” sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Auge. Zum anderen komme es zu einem erhöhten Längenwachstum des Augapfels, wenn Kinder wiederholt über längere Zeiträume auf Dinge in geringer Entfernung schauen, so der Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn. Dies führt dazu, dass sich der Abstand zwischen Netzhaut und Linse vergrößert. Dadurch stimme die Brennweite des Auges nicht mehr und Betroffene sehen in der Ferne unscharf, erklärt Holz.

Wenn Kinder über lange Zeit auf einen Bildschirm schauen, drohen neben Kurzsichtigkeit weitere Folgen. “Da Smartphone- und Tabletbildschirme immer flach sind, kann Kindern bei intensiver Nutzung der Geräte der Wechsel zwischen Nah- und Fernsehen schwerer fallen und im schlimmsten Fall das räumliche Vorstellungsvermögen leiden”, sagt Professor Dr. med. Christian Ohrloff, Mediensprecher der Stiftung Auge.

Um dem entgegenzuwirken, sei es wichtig, dass Kinder täglich im Freien spielen, so der ehemalige Direktor der Universitäts-Augenklinik Frankfurt am Main. “Draußen muss sich das Auge immer an unterschiedliche Distanzen anpassen”, so Ohrloff. Studien haben außerdem gezeigt, dass zwei Stunden helles Tageslicht pro Tag die Kurzsichtigkeits-Entwicklung bremsen.

Ralf Loweg / glp

Tödlicher Verkehrsunfall auf der A81 – Person wird von Lkw erfasst

Eine Person ist auf der A81 bei Mundelsheim von einem Lastwagen erfasst und schwer verletzt worden, dieser erlag nach Reanimationsversuche an seinen Verletzungen. Die Autobahn ist derzeit in Richtung Heilbronn voll gesperrt.

Die A81 ist nach einem schweren Unfall zwischen den Anschlussstellen Mundelsheim und Ilsfeld in Fahrtrichtung Heilbronn voll gesperrt. Eine Person ist dort von einem Lastwagen erfasst und  tödlich verletzt worden. “Es ist bisher noch unklar, wie genau es dazu gekommen ist”, so der Pressesprecher der Polizei Heilbronn, Gerald Olma.  Der Mann war wohl Fahrer eines auf dem Standstreifen abgestellten Fahrzeugs.

 

red

189,2 Milliarden Euro – Höchstes Haushaltsdefizit seit der Wiedervereinigung

Die Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts sind im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 12,1 % auf 1 678,6 Milliarden Euro gestiegen. Gleichzeitig sanken die Einnahmen um 3,5 % auf 1 489,4 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilt, errechnet sich daraus in Abgrenzung der Finanzstatistiken ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 189,2 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis zeigt deutlich die Folgen der Corona-Krise für die öffentlichen Haushalte. Es handelt sich um das erste Defizit seit 2013 und das höchste seit der deutschen Vereinigung. 2019 war noch ein Finanzierungsüberschuss von 45,2 Milliarden Euro erzielt worden. Die Angaben beziehen sich auf vorläufige Ergebnisse der Kern- und Extrahaushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden, der Sozialversicherung sowie der EU-Anteile im Rahmen der vierteljährlichen Kassenstatistik.

Zuweisungen und Zuschüsse treiben die Ausgaben 

Die gestiegenen Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts lassen sich hauptsächlich durch die gestiegenen Zuweisungen und Zuschüsse infolge der Corona-Pandemie erklären. So gingen vom Bund an die Länder rund 17,8 Milliarden Euro, die als Corona-Hilfen an kleine Unternehmen und Soloselbstständige weitergeleitet werden (davon 14,1 Milliarden Euro Soforthilfen und 3,7 Milliarden Euro Überbrückungshilfen). Rund 13 Milliarden Euro gingen als Zuweisungen an den Gesundheitsfonds, aus dem die Krankenkassen Mittel erhalten, um Leistungen für ihre Versicherten zu finanzieren.

Sinkende Steuererträge führen zu Einnahmenrückgang 

Der Rückgang der Einnahmen des Öffentlichen Gesamthaushalts begründet sich im Wesentlichen durch die geringeren Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben. Diese sind im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 3,8 % auf 1 308,4 Milliarden Euro gesunken. Allein beim Bund sanken die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben im Jahr 2020 im Vorjahresvergleich um 11,5 % auf 315,8 Milliarden Euro.

Der Bund glich dieses Einnahmendefizit im Wesentlichen durch Schuldenaufnahme aus. Die starken Einnahmenausfälle der Länder sowie Gemeinden und Gemeindeverbände infolge der Corona-Pandemie konnten zum großen Teil durch Zuweisungen vom Bund an die Länder und von den Ländern an die Gemeindeebene ausgeglichen werden.

Finanzierungsdefizit bei Bund, Ländern, Finanzierungsüberschuss bei Gemeinden und Gemeindeverbänden 

Im Jahr 2020 sind die Ausgaben des Bundes gegenüber dem Vorjahr um 28,9 % auf 511,7 Milliarden Euro gestiegen, während die Einnahmen um 7,3 % auf 381,8 Milliarden Euro sanken. Daraus ergibt sich ein Finanzierungsdefizit für den Bund von 129,9 Milliarden Euro im Vergleich zu einem Finanzierungsüberschuss von 14,8 Milliarden Euro im Jahr 2019.

Obwohl die Länder im Gegensatz zum Bund einen Anstieg der Einnahmen (+4,6 % auf 453,8 Milliarden Euro) verzeichneten, führte der hohe Zuwachs bei den Ausgaben (+16,8 % auf 487,2 Milliarden Euro) zu einem Finanzierungsdefizit von 33,5 Milliarden Euro im Jahr 2020. Im Vorjahr konnte noch ein Finanzierungsüberschuss von 16,6 Milliarden Euro realisiert werden.

Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden stiegen die Ausgaben um 5,9 % auf 293,2 Milliarden Euro und die Einnahmen um 4,5 % auf 295,2 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich für 2020 ein Finanzierungsüberschuss von 2,0 Milliarden Euro (2019: 5,6 Milliarden Euro). Der Anstieg der Einnahmen begründet sich in erster Linie durch die Zuweisungen und Zuschüsse von den Ländern. Diese überstiegen die Mindereinnahmen bei den Steuern und steuerähnlichen Abgaben infolge der Corona-Pandemie deutlich. Die um rund 6,0 Milliarden Euro gesunkenen Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben konnten durch die um 23,2 Milliarden Euro auf 183,9 Milliarden Euro gestiegenen laufenden Zuweisungen, Zuschüsse und Schuldendiensthilfen – überwiegend von den Ländern – kompensiert werden.

red

Quelle: Statisches Bundesamt

Musikverein Münchingen und Freiwilligen Feuerwehr Korntal-Münchingen setzen starkes Zeichen gegen Corona

Unter diesem Motto stand die Gemeinschaftsaktion des Musikverein Münchingen e.V.  und der Freiwilligen Feuerwehr Korntal-Münchingen am Sonntag (28.3.) in den drei Stadtteilen der Strohgäugemeinde im Kreis Ludwigsburg

Der ungewollte Ideengeber dieses Ereignisses war Frank Di Marco, seines Zeichens Leiter Öffentlichkeitsarbeit beim Musikverein Münchingen und begeisterter Bläser eines Euphoniums, einem Blechblasinstrument aus der Familie der Bügelhörner. „Es ist in der aktuellen Zeit schwer im Ehrenamt sichtbar zu sein“ so Frank Di Marco.

Aus diesem Grund hatte Di Marco im Stadtteil Münchingen ein Video mit dem Titel „Orte der Stille“ für den Musikverein aufgenommen. Drehorte waren Lokalitäten, an welchen normalerweise viel Betrieb herrscht, dies jedoch auf Grund des Corona-Virus momentan nicht der Fall ist.

Seine Interpretation des, 1964 von Paul Simon komponierten, Klassikers „The Sounds of Silence“, mit dem Euphonium, erregte bei einigen Mitgliedern der Feuerwehr Aufmerksamkeit.

Aus diesem Grund nahmen einige Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Korntal-Münchingen Kontakt mit ihm auf und es entstand die Idee, eine „Aktion über (den Dächern) alle(r) drei Stadtteile“ zu gestalten, einen musikalischen Mutmacher, vom Korb der Drehleiter aus luftiger Höhe, an alle Mitbürger zu senden.

Umgesetzt wurde das Vorhaben, welches von Bürgermeister Dr. Wolf und der Stadtverwaltung tatkräftig unterstützt wurde, dann am 28. März bei strahlendem Sonnenschein.

Für den Blasmusiker Frank Di Marco war es ein unvergessliches Erlebnis, das Euphonium live in 30 Metern Höhe zu spielen. Entsprechend groß war seine Nervosität vor dem ersten Auftritt auf dem Saalplatz in Korntal.

Als „Tribüne“ diente, außerplanmäßig, die nagelneue Drehleiter der Feuerwehr Hemmingen. Die Freiwillige Feuerwehr der Nachbargemeinde sorgte dankenswerterweise für kurzfristigen Ersatz, da sich das Hubrettungsfahrzeug aus Korntal-Münchingen bei der Wartung befand.

Auf Grund der aktuellen Corona-Verordnung konnte die Aktion leider nicht im Vorfeld bekannt gegeben werden, lediglich in den sozialen Netzwerken wurde kurz vor Beginn der Auftritte ein Hinweis gepostet. Um dieses einmalige Ereignis dennoch allen Mitbürgern zugänglich zu machen, wurden die Auftritte von Frank Di Marco und seinem Euphonium von einem Filmteam festgehalten und zu einem Video geschnitten. Da sich das Hauptgeschehen in rund 30 Meter Höhe abspielte, kam auch eine Drohne zum Einsatz.

Das Video ist ab sofort auf dem Youtube-Kanal des Musikverein Münchingen und dem Instagram-Auftritt der Freiwilligen Feuerwehr Korntal-Münchingen abrufbar:

https://www.youtube.com/watch?v=XwctwV7WV08&t=3s

Angesichts der unerwartet vielen positiven Reaktionen meinte Hauptakteur Frank Di Marco: „Wenn sich Feuerwehrleute auf der Leiter befinden, steht doch VIEL mehr auf dem Spiel…“

Dies mag so gesehen richtig sein, jedoch gab sein Spiel VIELEN das, was die Feuerwehr in solchen Momenten auch gibt: Hoffnung.

red