Wenn mit dem Alter die Armut kommt

Viele Senioren in Deutschland krempeln im hohen Alter noch mal die Ärmel hoch. Sie wollen oder müssen sich noch etwas für den Lebensabend hinzuverdienen. Denn mit der staatlichen Rente allein wird der gewohnte Lebensstandard im Alter nicht zu halten sein.

Laut einer repräsentativen GfK-Studie im Auftrag der Generali Deutschland unter 18- bis 32-Jährigen bereitet das Thema daher zwei von drei jungen Menschen Bauchschmerzen: Sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft – nicht zuletzt auch wegen der aktuellen Corona-Pandemie.

Insbesondere jungen Frauen macht der Gedanke zu schaffen, im Alter arm zu sein (68,3 Prozent). Sie fühlen sich grundsätzlich zum Thema Altersvorsorge schlecht informiert (68,2 Prozent) – noch schlechter als ihre männlichen Altersgenossen, wie eine zeitgleich erhobene empirische Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Marburg ergab.

Mütter sind besonders gefährdet, in die Altersarmut abzurutschen. Trotz aller Diskussionen unterbrechen sie weiter viel häufiger als Männer ihre Erwerbsarbeit zugunsten der Kindererziehung. Und auch wenn sie später wieder in den Beruf einsteigen, entscheiden sie sich häufig nur für einen Teilzeitjob.

Frauen trifft der Generationenvertrag häufig gleich doppelt: Sie zahlen zum einen in die Rentenkasse ein, obwohl das Rentenniveau stetig sinkt. Und sie treten darüber hinaus in der Regel für die Familie beruflich stärker zurück, wohlwissend, dass sie im Alter umso weniger als Rente ausgezahlt bekommen.

Daher finden insbesondere junge Frauen ihre Generation unzureichend in der Politik beachtet (82,4 Prozent). Immerhin geben 62,5 Prozent an, dass die aktuelle Rentenpolitik ihre Wahlentscheidung im nächsten Jahr beeinflussen wird. 63,7 Prozent der jungen Frauen fordern, dass die Politik mehr, andere und konkretere Lösungen über die gesetzliche Rente hinaus anbieten soll. Jede Vierte möchte, dass die Politik enger mit Versicherern bzw. privaten Anbietern von Altersvorsorge zusammenarbeiten soll.

Dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, befürchten 69,3 Prozent der Frauen zwischen 18 und 32 Jahren. Bei einigen rührt die Sorge auch aus der Unübersichtlichkeit der Angebote heraus: 20,7 Prozent der Frauen mit dieser Befürchtung finden das Thema Altersvorsorge zu komplex. Sie haben das Gefühl, nicht zu wissen, was sie tun sollen. Da ist offenbar auch die Öffentlichkeit keine Hilfe.

Vor allem junge Frauen (68,2 Prozent) vermissen passende Informationen und fühlen sich im Vergleich zu Männern (44,3 Prozent) schlechter informiert.

Ralf Loweg / glp

 

So teuer sind leer stehende Büroräume

Home-Office ist in der Corona-Krise für immer mehr Menschen angesagt. So arbeitet etwa ein Viertel aller bundesweit Beschäftigten zurzeit von zu Hause, wie aus einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht.

Dies wirkt sich stark auf die interne Kommunikation, aber auch auf die Unternehmensbilanz aus: Durch die leer stehenden Büroräume fielen für Firmen in den zehn größten Städten Deutschlands seit Beginn der Pandemie insgesamt über 15 Millionen Euro an Kosten an. Zu diesem Ergebnis kommt der Digital Workplace-Marktführer Unily (www.unily.com) in seiner aktuellen Analyse und erläutert, welche Lösungsansätze Arbeitgebern langfristig zur Verfügung stehen.

Die größten finanziellen Einschnitte sind 2020 für Berliner Unternehmen entstanden: In der Bundeshauptstadt zahlten Arbeitgeber knapp fünf Millionen Euro für vorübergehend unbesetzte Plätze in ihren Büroräumen. In München flossen rund 3,5 Millionen Euro für die ungenutzten Quadratmeter ins Leere. Und Frankfurt am Main rangiert auf dem dritten Platz: In Deutschlands Finanzhochburg gaben Firmen knapp zwei Millionen Euro für Büroflächen aus.

Vergleichsweise geringe Verluste verzeichneten Unternehmen in Leipzig (rund 382.000 Euro), Essen (knapp 240.000 Euro) und Dortmund (213.000 Euro).

“Die Situation zeigt, dass Büroräume für erfolgreiches Arbeiten und Wirtschaften nicht länger grundlegend sind. Mehr noch, die hohen Mietpreise in Ballungsgebieten belasten die Unternehmen in dieser schwierigen Zeit enorm – dabei werden die teuren Flächen nicht einmal genutzt”, kommentiert Miriam Rügamer, Vice President Central Europe bei Unily, die Ergebnisse.

Ralf Loweg / glp

300. Bugatti Chiron verlässt das Atelier

Die Stückzahl 300 ist auf dem Gebiet heutiger Fahrzeugproduktion in einer knappen Stunde erreicht. Allein Volkswagen produziert täglich rund 4.000 Autos. Bei Bugatti ticken die Uhren anders. Im elsässischen Molsheim feiert man den 300. Chiron, der das Atelier verlässt. Jeder Bolide ist ein Kunstwerk.

“Bugatti steht für die außergewöhnlichsten, stärksten und elegantesten Hypersportwagen der Welt”, betont Stephan Winkelmann, Präsident von Bugatti. “Mit dem nun 300. produzierten Fahrzeug zeigen wir einmal mehr unsere Kompetenz bei Qualität und Individualisierung.” “Mit dem Chiron Pur Sport werde der Kunde garantiert seine Freude haben. “Neben der unglaublichen Fahrperformance verbindet sich höchste Ingenieur-, Design- und Handwerkskunst.”

Den 300. Chiron konfigurierte sich ein Bugatti-Enthusiast ganz individuell bis ins kleinste Detail. Als dominierenden Lackton wählt er für seinen Chiron Pur Sport “Nocturne”. Spiegelarme, Außenspiegel-Gehäuse, Scheibenwischer, Bugatti-Hufeisen und Heckflügel entstehen in “Grey Carbon”, das Bugatti-Logo glänzt im edlen Ton “Gris Rafale”. Die berühmte Bugatti-C-Linie, wie auch die Einfassung der Rückleuchten und die Räder, kontrastieren in “Gun Powder” zum dunklen Lackton. Als Motorabdeckung dient eine extrem leichte Carbon-Haube.

Den Chiron Pur Sport entwickelte Bugatti konsequent auf Agilität, Handling und Fahrperformance. Für mehr Abtrieb und Querdynamik sorgen gripoptimierte Reifen sowie eine ausgeklügelte Aerodynamik mit einem feststehenden Heckflügel.

Als Antrieb dient der 8,0-Liter-W16-Motor mit 1.500 PS und 1.600 Newtonmeter, der im Chiron Pur Sport bis zu einer Motordrehzahl von bis zu 6.900 Umdrehungen ausgelegt ist. Mit dem um 15 Prozent kürzer übersetzten Getriebe beschleunigt der Chiron Pur Sport noch schneller als der Chiron: Von 0 auf 100 km/h in 2,3 Sekunden, bis 200 km/h in 5,5 Sekunden und bis 300 km/h vergehen keine zwölf Sekunden.

Lars Wallerang / glp

1,4 Millionen Impfdosen: 35.000 Arztpraxen starten direkt nach Ostern

In der Woche nach Ostern sollen die Corona-Impfungen in den Arztpraxen beginnen – das kündigte Gesundheitsminister Spahn am Donnerstag an. Für die erste Woche haben 35.000 Hausarztpraxen 1,4 Millionen Impfdosen bestellt. Zu Beginn soll ausschließlich mit dem Impfstoff von BioNTech-Pfizer geimpft werden. In der Deutschland gibt es ungefähr 50.000 Arztpraxen. 

Laut Gesundheitsminister Spahn (CDU) soll es mit dem Impfungen in den Hausarztpraxen direkt nach Ostern losgehen und allmählich hochgefahren werden. “Das wird noch kein großer Schritt sein, aber ein wichtiger”, so Spahn. Für die erste Woche haben laut Spahn, 35.000 Hausärzte 1,4 Millionen Impfdosen bestellt. Geliefert könnten entsprechend der Planungen von Bund und Ländern zunächst 940.000 Dosen. Daneben sollen die Impfzentren der Länder 2,25 Millionen Dosen pro Woche bekommen. Ende April seien mehr als drei Millionen Dosen pro Woche für die Praxen vorgesehen.

Nach Angaben von Spahn, werde der Impfstoff vom Bund an den Großhandel und dann über die Apotheken an die Praxen geliefert. Begonnen werden solle mit den Hausarztpraxen, dann sollten auch Fachärzte einbezogen werden.

red

Quelle: Bundesgesundheitministerium

Mann schießt mit Schreckschusswaffe auf Gruppe und weitere Meldungen aus dem Kreis Ludwigsburg

Dem bisherigen Ermittlungsstand nach schoss am Mittwochabend gegen 20:10 Uhr ein 32-Jähriger im Bereich der Denkendorfstraße und Rainwaldstraße in Bönnigheim-Hofen mit einer Schreckschusswaffe auf eine Personengruppe.

Die vierköpfige Gruppe hatte sich wohl vor der Garage des 32-Jährigen über eine Hecke hinweg unterhalten, als der Tatverdächtige den Schuss abgegeben haben soll. Durch das Knallgeräusch der Schreckschusswaffe erlitt ein 54-Jähriger leichte Verletzungen. Anschließend hätte der Tatverdächtige den 54-Jährigen und einen 39-Jährigen mit der Schusswaffe bedroht.

Der 32-Jährige fuhr noch vor Eintreffen der alarmierten Polizisten mit seinem VW davon. Im weiteren Verlauf muss der Tatverdächtige dann am Ortseingang von Meimsheim im Einmündungsbereich der Kreisstraße 1627 und Landesstraße 1103 gegen den Randstein gefahren sein. Hierbei wurde der VW offensichtlich so stark beschädigt, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich war.

Nachdem der 32-Jährige seinen Pkw zurückgelassen hatte, wurde er im Zuge der polizeilichen Fahndungsmaßnahmen durch Einsatzkräfte in der Lauffener Straße in Meimsheim zu Fuß angetroffen und vorläufig festgenommen. Er führte einen Teleskopschlagstock und ein Pfefferspray mit sich. Im Fahrzeug fanden die Beamten eine leere Waffenbox und Munition für eine Schreckschusswaffe.

Ein Atemalkoholtest bestätigte den Verdacht einer starken Alkoholisierung des 32-Jährigen. Er musste sich in der Folge einer Blutentnahme in der Gewahrsamseinrichtung des Polizeireviers Bietigheim-Bissingen unterziehen. Die Beamten beschlagnahmten seinen Führerschein. Der nicht mehr fahrbereite VW wurde abgeschleppt.

Noch in der Nacht durchsuchten Polizeibeamte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die Wohnung des 32-Jährigen. Dies führte jedoch zunächst nicht zum Auffinden der Schreckschusswaffe. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Tatverdächtige in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

Bei einer erneuten Absuche der Lauffener Straße in Meimsheim fanden Polizeibeamte heute Morgen die Schreckschusswaffe und stellten sie sicher. Die Ermittlungen dauern noch an.

 

Ludwigsburg-Eglosheim: Bedrohung mit Messer unter 13-Jährigen

Ein 13-Jähriger soll einen anderen 13-Jährigen am Mittwoch gegen 14:20 Uhr im Rosenackerweg in Ludwigsburg-Eglosheim mit einem Einhandmesser bedroht haben. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung konnte der tatverdächtige 13-Jährige mit Begleitern angetroffen und das Einhandmesser aufgefunden werden. Die Jugendlichen wurden auf das Polizeirevier Ludwigsburg gebracht und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an Erziehungsberechtigte übergeben. Die Ermittlungen dauern an.

 

Ludwigsburg: Streitigkeiten wegen Reparaturrechnung

Nachdem sich ein 33-Jähriger im Zuge eines Streits über eine Reparaturrechnung in einer KFZ-Werkstatt in der Schwieberdinger Straße in Ludwigsburg durch eine Eisenstange bedroht fühlte, zogen die Beteiligten die Polizei zur Klärung der Situation herbei. Der 33-Jährige soll mit einer Position auf seiner Rechnung nicht einverstanden gewesen sein und sich mehrmals in die Werkstätten begeben und dort lautstark geschrien haben. Im Zuge dessen wären auch Beleidigungen gefallen. Im Gegenzug habe ihn einer der Mechaniker mit einer Eisenstange bedroht, bei der es sich aber um einen Drehmomentschlüssel gehandelt haben soll, mit dem der Mann an einem Pkw gearbeitet hätte. Die Ermittlungen dauern an.

 

Sersheim: Spuckattacke

Am Mittwoch gegen 15:10 Uhr hatte sich eine 45-jährige Frau in der Schloßstraße in Sersheim zusammen mit einer Freundin vor dem Rathaus im Bereich der Bänke aufgehalten. Dort fragte ein 38-Jähriger die 45-Jahre alte Frau nach Feuer. Diese gab an, Nichtraucherin zu sein. Der deutlich alkoholisierte Mann soll sich dann der 45-Jährigen in pöbelnder und schimpfender Weise genähert haben. Nachdem die Frau den Mann angewiesen hatte, sich von ihr zu entfernen, spuckte er die 45-Jährige an. Anschließend entfernte sich der 38-Jährige von der Tatörtlichkeit. Hinzugerufene Beamte trafen den polizeibekannten Mann letztendlich im näheren Umfeld an. Er muss nun mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen.

 

Vaihingen an der Enz: Bargeld gestohlen

Eine bislang unbekannte Täterin betrat am Mittwoch gegen 17:45 Uhr in der Austraße in Vaihingen an der Enz die Räumlichkeiten eines Friseursalons. Dort hielt sie sich zunächst im Kassenbereich auf, um einen Termin zu vereinbaren. Unter einem Vorwand lief sie anschließend in den Aufenthaltsraum im hinteren Bereich des Salons. Die Inhaberin des Geschäfts versuchte diesen Umstand noch abzuwenden. Als sich die Unbekannte im Aufenthaltsraum befand, lenkte sie die Inhaberin in einem geführten Gespräch ab und entwendete in einem unbeobachteten Moment aufgefundenes Bargeld in noch unbekannter Höhe. Als die Diebin daraufhin den Salon verließ, wurde das Fehlen des Geldes bemerkt. Ein Zeuge, der sich zeitgleich im Inneren aufgehalten hatte, rannte der Unbekannten noch erfolglos hinterher. Möglicherweise ist die Unbekannte in einen silbernen Audi, an dessen Steuer ein 25 bis 30 Jahre alter Mann saß, eingestiegen und davongefahren. Der Wagen stand zuvor im Eingangsbereich des Friseursalons. Die Täterin soll um die 40 Jahre alt und kleiner als 170 cm sein. Sie hat lange schwarze Haare, trug einen olivfarbenen Schal um Kopf und Hals, eine dunkle Leggins, ein gemustertes Oberteil, eine schwarze eckige Kunststoffbrille, Sportschuhe und eine türkisfarbene OP-Maske. Zeugen, die weitere sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042 941-0, in Verbindung zu setzen.

 

Steinheim an der Murr: Bank bewahrt 81-Jährige in Betrugsfall vor größerem Schaden

Nachdem eine Bank ihrer 81-jährigen Kundin aus Steinheim an der Murr eine weitere Überweisung an ein dubioses Konto verwehrte, konnte die Seniorin am Mittwoch vor einem größeren finanziellen Schaden bewahrt werden. Die Frau wurde Opfer eines sogenannten “love scamming”.

Im Internet hatte die Dame den oder die bislang unbekannten Täter kennengelernt. Es wurde die Person eines US-amerikanischen Militärarztes vorgetäuscht, der sich zurzeit in Syrien im Einsatz befinden würde. Im weiteren Verlauf liefen dann irgendwann mehrere tausend Euro Zollkosten für Geburtstagspakete auf. Als die 81-Jährige daraufhin den Kontakt abbrach, meldete sich der oder die Täter über ein soziales Netzwerk. In der Folge kam es erneut zu Geldforderungen, denen die Seniorin mit einem kleinen Teilbetrag nachkam. Nachdem sie aufgrund eines Kontolimits keine weiteren Überweisungen mehr tätigen konnte, begab sie sich zur Bank. Dort wurde der Schwindel erkannt und die Polizei verständigt.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Gebäudebrand verursacht Schaden in Höhe von 200.000 Euro

Der am Donnerstag gegen 01:10 Uhr erfolgte Notruf über einen Küchenbrand in der Amannstraße in Bönnigheim löste einen nächtlichen Großeinsatz der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei mit insgesamt über sechzig Einsatzkräften aus.

Den bisherigen Ermittlungen nach breitete sich das Feuer vermutlich ausgehend von einer Küche ins Treppenhaus und das Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses aus. Eine erste Schätzung beziffert den Sachschaden mit etwa 200.000 Euro. Durch das Feuer wurden keine Personen verletzt.

Das Gebäude, in dem sich insgesamt acht Parteien aufgehalten haben, ist bis auf weiteres nicht mehr bewohnbar. Die Stadt Bönnigheim richtete eine Notunterbringung für die Bewohner ein.

Nach Abschluss der Löscharbeiten stellte die Feuerwehr am abgesperrten Gebäude eine Brandwache. Die Polizei beschlagnahmte das Wohnhaus und Spezialisten der Spurensicherung werden die Örtlichkeit am Morgen besichtigen. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

8,41 Millionen Hektoliter: Deutsche Winzer produzieren in 2020 mehr Wein

Im Pandemie-Jahr 2020 haben die Winzerinnen und Winzer in Deutschland 8,41 Millionen Hektoliter Wein einschließlich Most erzeugt. Damit ist die Wein- und Mosterzeugung um 187 500 Hektoliter (2,3 %) gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Vergleich zum Sechsjahresmittel 2014 bis 2019 lag die Wein- und Mosterzeugung allerdings um 4,8 % niedriger, meldete das Statistische Bundesamt am Donnerstag.

Ein Grund für den mengenmäßig unterdurchschnittlichen Jahrgang ist, dass das Weinjahr 2020 das dritte Jahr in Folge mit einem sehr trockenen Sommer war. Die Niederschläge waren zudem sehr ungleich verteilt. 2018 konnten die geringeren Niederschläge noch dadurch kompensiert werden, dass die Reben nach dem außergewöhnlich kleinen Jahrgang 2017 im Folgejahr ausgeruht waren (sogenannte Alternanz) und noch ausreichend Bodenwasser verfügbar war. Zudem war der Fruchtansatz hoch und es gab keine Ertragsminderung durch Fäulnis.

Zwei Drittel (67 %) der im Jahr 2020 erzeugten Weine waren Weißweine, ein Drittel (33 %) Rotweine (einschließlich Roséwein und Rotling). Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Wein- und Mosterzeugung des Jahres 2020 rund 1,1 Milliarden Flaschen.

Qualitativ lassen die überwiegend gesunden, physiologisch reifen Trauben einen guten Jahrgang erwarten: Von der gesamten Wein- und Mosterzeugung 2020 betrug der Anteil an Prädikatswein 32 % (2,72 Millionen Hektoliter). Zudem wurden 5,36 Millionen Hektoliter Qualitätswein (64 %) und nur 326 300 Hektoliter der Qualitätsstufen Wein oder Landwein (4 %) erzeugt.

In den zwei großen Weinanbaugebieten Rheinhessen (2,53 Millionen Hektoliter) und Pfalz (1,75 Millionen Hektoliter) wurde zusammen mehr als die Hälfte (51 %) des gesamten deutschen Weins und Mosts erzeugt. Auf Platz drei folgte das Weinanbaugebiet Mosel mit 1,42 Millionen Hektoliter (17 %), dessen Ergebnis maßgeblich auch durch dort ansässige große Handelskellereien geprägt ist, die auch Trauben von anderen Weinanbaugebieten in größeren Mengen aufnehmen und zu Wein verarbeiten. Auf den Plätzen vier und fünf lagen Baden mit 1,09 Millionen Hektoliter (13 %) und Württemberg mit 744 200 Hektoliter (9 %).

red

 

Weniger Insolvenzen im Corona-Jahr

Die befürchtete Flut von Unternehmens-Pleiten im Corona-Jahr hat sich nicht bestätigt. So haben die deutschen Amtsgerichte im Jahr 2020 insgesamt 15.841 Insolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 15,5 Prozent weniger als 2019.

Die Zahl der beantragten Unternehmens-Insolvenzen sank damit auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Einen Anstieg hat es zuletzt im Krisenjahr 2009 gegeben (+11,6 Prozent gegenüber 2008).

Die durch die Corona-Krise verursachte wirtschaftliche Not vieler Unternehmen spiegelt sich somit nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis zum 31. Dezember 2020 ausgesetzt war.

Die bereits seit Oktober 2020 wieder geltende Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen machte sich im Jahresergebnis 2020 unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeiten in den Gerichten nur leicht bemerkbar.

Ausgesetzt ist die Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 für jene Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit dem 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht.

Die meisten Unternehmens-Insolvenzen gab es im Jahr 2020 im Baugewerbe mit 2.500 Fällen (2019: 3.044). Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) stellten 2.466 Insolvenzanträge (2019: 3 166). Im Gastgewerbe wurden lediglich 1.775 (2019: 2.156) Insolvenzanträge gemeldet.

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmens-insolvenzen beliefen sich im Jahr 2020 auf knapp 44,1 Milliarden Euro. 2019 hatten sie noch bei rund 26,8 Milliarden Euro gelegen. Der Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass 2020 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt haben als 2019.

Ralf Loweg / glp

Flughäfen schlagen Alarm

Trotz aktuell gestiegener Buchungszahlen durch den Osterreiseverkehr kämpft die Luftverkehrsbranche in der Corona-Krise weiter massiv ums Überleben. Verschärfte Einreisebeschränkungen und Quarantäneregelungen bremsen jede Erholung des Luftverkehrs. Das Passagieraufkommen liegt fernab jeder Normalität.

Ein Jahr Corona-Pandemie – und kein Erholungstrend des Luftverkehrs in Sicht. Das bekommen die Flughäfen deutlich zu spüren. “Selbst die viel diskutierten Buchungen zu Ostern sind nur ein zartes Aufblühen von kurzer Dauer. Die Durststrecke hält unvermindert an”, so die Einschätzung von Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV.

Deutschlands Flughäfen melden dramatische Einnahmenrückgänge und hohe Verluste. Im Zeitraum von März 2020 bis Februar 2021 sind die Passagierzahlen um 85,5 Prozent eingebrochen. Das entspricht laut Flughafenverband dem Niveau der 1980er Jahre. Der voraussichtliche Verlust aller Flughäfen in Deutschland im Jahr 2020 beträgt demnach 1,8 Milliarden Euro. Und für 2021 erwarten die Experten ein Minus von 1,2 Milliarden Euro.

Hinzu kommt die große Unsicherheit der Arbeitnehmer. Etwa 65 Prozent der Beschäftigten befinden sich aktuell in Kurzarbeit, 2020 waren es sogar bis zu 80 Prozent. Offiziellen Angaben zufolge sind mehr als 40.000 der rund 180.000 Arbeitsplätze an Flughafen-Standorten in Deutschland gefährdet.

Im Durchschnitt der Monate Januar und Februar 2021 flogen nur etwa zehn Prozent der Passagiere im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Und der Ausblick? “Verantwortungsvolle Mobilität im Flugverkehr kann durch optimierte Teststrategien ermöglicht werden. Ich ersuche die Politik, auf Testverfahren statt auf pauschale Quarantänebestimmungen zu setzen”, sagt Ralph Beisel.

Ralf Loweg / glp

Impfstoff: Wer am meisten bezahlt

Die USA und Deutschland sind bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen mit Abstand die größten Geldgeber. Die beiden Länder haben zusammen umgerechnet 3,16 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Das geht aus einer aktuellen Aufstellung des Zentrums für Globale Gesundheit am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf hervor..

Die USA investierten demnach fast 1,9 Milliarden Euro, Deutschland 1,3 Milliarden Euro aus der Staatskasse. Danach folgt mit großem Abstand Großbritannien, das auf 425 Millionen Euro kommt. Insgesamt listet das Zentrum Investitionen von 5,0 Milliarden Euro auf. Somit kam mehr als die Hälfte des Geldes alleine von den USA und Deutschland.

Nach der Aufstellung kamen 98,12 Prozent der Forschungsgelder aus öffentlichen Quellen. Allerdings betont das Zentrum, dass in Bezug auf Investitionen von Pharmafirmen nicht genügend Informationen vorlägen. Deren Beitrag dürfte in der Aufstellung unterrepräsentiert sein, schreibt das Zentrum. Ebenso wie Investitionen von Ländern, in denen eigene Impfstoffe entwickelt wurden oder werden.

Die größten Empfänger seien Unternehmen wie Moderna, Johnson & Johnson, BioNTech/Pfizer, CureVac und die Universität von Oxford gewesen, die den Impfstoff von AstraZeneca mit entwickelt hat, heißt es.

Ralf Loweg / glp