Brand im Wohnhaus verursacht 100.000 Euro Schaden; Exhibitionist gesucht und Unfallflucht: Aktuelle Polizeiberichte aus Ludwigsburg der Region

Kornwestheim-Pattonville: Brand in Wohnhaus

Aus noch unbekannter Ursache kam es am Dienstag (15.08.2023) gegen 17.25 Uhr zu einem Brand in einem Wohnhaus im Kalifornienring in Pattonville. Das Feuer brach im Bereich einer Sauna im Keller des Hauses aus. Eine 60-jährige Bewohnerin, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs im Haus befand, begann noch mit ersten Löschversuchen, musste das Gebäude letztlich jedoch verlassen. Glücklicherweise erlitt die Frau keine Verletzungen. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot aus. Durch den Brand entstand eine massive Rauchentwicklung im ganzen Haus, so dass dieses bis auf weiteres unbewohnbar ist. Im Zuge der Einsatzmaßnahmen vor Ort wurde durch den Energieversorger vorübergehend der Strom in der Nachbarschaft abgeschaltet. Umliegende Wohngebäude mussten kurzzeitig geräumt werden. Nachdem das Feuer gelöscht worden war, konnten diese Wohnungen jedoch wieder frei gegeben werden. Am betreffenden Gebäude dürfte ein Sachschaden von rund 100.000 Euro entstanden sein. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.

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Leonberg-Eltingen: Exhibitionist in Fahrzeug

Nachdem ein noch unbekannter Mann am Montag (14.08.2023) gegen 15.20 Uhr in der Tiroler Straße in Eltingen als Exhibitionist aufgetreten ist, sucht die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg noch Zeugen. Eine 69 Jahre alte Frau befand sich in der Tiroler Straße, als ein blauer PKW in Schrittgeschwindigkeit zu ihr heranfuhr. Der Fahrer des Wagens sah die Frau an und rief “Hallo”, worauf die 69-Jährige sich zu dem Auto begab, da sie der Meinung war, dass der Fahrer nach dem Weg fragen wolle. Als sie in den PKW hineinsah, musste sie feststellen, dass der Hosenladen der Hose des Fahrers geöffnet war und der Mann an seinem Penis manipulierte. Anschließend setzte der Täter seine Fahrt in Richtung Berliner Straße fort. Bei dem blauen Fahrzeug könnte es sich um ein Firmenfahrzeug gehandelt haben, da sich eine Aufschrift darauf befand. Am PKW war ein Kennzeichen von Fürstenfeldbruck (FFB-) angebracht. Der Täter dürfte etwa 50 Jahre alt gewesen sein, hat schwarze Haare und trug eine Brille. Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 0800 1100225 oder per E-Mail: hinweise.kripo.boeblingen@polizei.bwl.de entgegen.

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Remseck am Neckar-Pattonville: beschädigtes Fahrzeug gesucht

Das Polizeirevier Kornwestheim ermittelt seit Dienstagvormittag (15.08.2023) wegen Unfallflucht auf dem Parkplatz eines Drogeriemarkts in der John-F.-Kennedy-Allee in Pattonville und sucht nun den Besitzer des beschädigten Fahrzeugs. Eine 18 Jahre alte Mercedes-Fahrerin hatte gegen 10.20 Uhr aus Unachtsamkeit einen anderen PKW gestreift. Die junge Frau hatte sich darüber so erschreckt, dass sie zunächst nachhause gefahren war und ihre Mutter verständigte. Diese alarmierte wiederum telefonisch die Polizei. Als die Streifenwagenbesatzung des Polizeireviers Kornwestheim und die 18-Jährige an der Unfallörtlichkeit eintrafen, war das beschädigte Fahrzeug jedoch nicht mehr vor Ort. Der Besitzer des Wagens wird gebeten, sich unter Tel. 07154 1313-0 oder E-Mail: herrenberg.prev@polizei.bwl.de bei der Polizei zu melden.

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Pleidelsheim: Unfallflucht auf der L 1125

Das Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144 900-0 oder E-Mail: marbach-neckar.prev@polizei.bwl.de, sucht Zeugen einer Unfallflucht, die sich am Dienstag (15.08.2023) gegen 13.00 Uhr auf der Landesstraße 1125 auf Höhe der Autobahnanschlussstelle Pleidelsheim ereignete. Ein 20 Jahre alter BMW i3-Lenker befand sich auf Höhe des Parken-und Mitfahren-Parkplatzes auf dem linken der beiden vorhandenen Fahrstreifen in Richtung Murr. Rechts neben ihm war ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker unterwegs, der einen vorausfahrenden Traktor überholen wollte und vermutlich den BMW des 20-Jährigen übersah. Beim Ausscheren streifte der Unbekannte, der mutmaßlich ebenfalls einen BMW, Typ X3 in silber, gelenkte haben dürfte, den PKW des 20-Jährigen und machte sich anschließend aus dem Staub. Der entstandene Sachschaden wurde auf etwa 3.000 Euro geschätzt.

red

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Bewaffneter Raubüberfall auf Tankstelle in Ludwigsburg

Ludwigsburg – Am Samstagabend ereignete sich in der Marbacher Straße in Ludwigsburg ein bewaffneter Raubüberfall auf eine örtliche Tankstelle. Ein bislang unbekannter Täter betrat gegen 21:43 Uhr das Geschäft und forderte von einer 20-jährigen Angestellten Bargeld. Die junge Frau war gerade dabei, die Abrechnung vorzunehmen, berichtet das Polizeipräsidium Ludwigsburg,

Der Täter schreckte nicht vor Gewalt zurück und zog eine Schusswaffe aus einer mitgeführten Papiertüte. Diese richtete er auf die Angestellte, als sie versuchte, mit ihm zu sprechen. Unter der Bedrohung übergab die Mitarbeiterin daraufhin einen Betrag von mehreren hundert Euro an den Täter. Anschließend verließ dieser fluchtartig die Tankstelle.

Seine Flucht trat der Täter mit einem dunklen Fahrzeug an, das in Richtung Ludwigsburg-Neckarweihingen davonfuhr. Der Täter hatte eine kräftige Statur. Er trug zur Tatzeit schwarze Kleidung, bedeckte Mund und Nase mit einem schwarzen Halstuch und hatte eine schwarze Basecap auf dem Kopf. Auffällig waren zudem seine schwarzen Gummihandschuhe.

Die Ermittlungen zu dem Fall hat die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg übernommen. Die Behörde ruft mögliche Zeugen dazu auf, sich mit Hinweisen zu dem Vorfall zu melden. Hierfür stehen die Telefonnummer 0800 1100225 sowie die E-Mail-Adresse ludwigsburg.pp@polizei.bwl.de zur Verfügung.

red

Lokale Kriminalität und Vorfälle: Was in Ludwigsburg und der Region los war

Ludwigsburg: 83-jähriger Opfer von falschen Polizeibeamten

Ein 83-jähriger Mann ist am Mittwoch (09.08.2023) Opfer von Betrügern geworden. Der Senior erhielt zunächst einen sogenannten Schockanruf. Die Anruferin am Telefon behauptete, von der Polizei zu sein und gab an, dass die Tochter des Opfers einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verursachte haben soll. Die Anruferin verlangte für die Freilassung der Tochter eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro. Zudem durfte der 83-Jährige kurzzeitig mit seiner vermeintlichen Tochter telefonieren, die weinerlich und hysterisch klang. Aus diesem Grund hob der Mann die geforderte Geldsumme bei einer Bank ab und folgte den Aufforderungen eines angeblichen für diesen Fall zuständigen Staatsanwalts. Für die Übergabe der geforderten Kaution wurde der Senior nach Ludwigsburg beordert. In der Bahnhofstraße übergab das Opfer im Zeitraum zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr am “Parkdeck Schillerviertel” einem bislang unbekannten Kurier das geforderte Bargeld. Dieser soll etwa 175 bis 180 Zentimeter groß gewesen sein und eventuell dunkle Haare gehabt haben. Erst als das Opfer mit seiner Tochter im Nachgang telefonierte, stellte es den Betrug fest. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und sucht unter Tel. 0800 1100225 oder E-Mail hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können.

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Pedelec-Diebstahl in Ludwigsburg-Ossweil – Zeugen gesucht

Am Mittwoch (09.08.2023) gegen 15:45 Uhr entwendete ein bislang unbekannter Täter im Crailsheimer Weg im Ludwigsburger Stadtteil Ossweil ein Pedelec. Eine Zeugin konnten den Täter dabei beobachten, wie dieser über ein Gartentor ihr Grundstück betrat, das Pedelec ihres Sohnes entwendete und im Anschluss mit diesem flüchtete. Daraufhin verständigte sie ihren Sohn, der sofort zu Fuß die Verfolgung des Täters aufnahm. Auf einem Feldweg in Richtung Ludwigsburg wurde ein Radfahrer auf die Schreie des Geschädigten aufmerksam und sprach den Täter an. Dieser stieg daraufhin vom Pedelec, lies dieses zurück und flüchtete zu Fuß weiter in Richtung einer Tennishalle. Der Täter wird als 175 bis 180 Zentimeter und etwa 25 Jahre alter Mann beschrieben. Er hatte kurze schwarze Haare, war mit einer schwarzen Kapuzenjacke mit weißer Aufschrift am Ärmel bekleidet und soll eine dunkelblaue Bauchtasche über den Oberkörper und die Schulter getragen haben. Eine anschließend eingeleitete Fahndung nach dem Täter verlief ohne Erfolg. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Tel. 07141 18-5353 oder E-Mail ludwigsburg.prev@polizei.bwl.de beim Polizeirevier Ludwigsburg zu melden.

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Bietigheim-Bissingen: Zeugen zu Verkehrsunfall gesucht

Am Mittwoch (09.08.2023) ereignete sich gegen 09:05 Uhr im Einmündungsbereich der Geisinger Straße und dem Poststräßle in Bietigheim ein Verkehrsunfall, zu dem die Polizei noch Zeugen sucht. Ein 31-jähriger Lkw-Lenker fuhr auf dem Poststräßle und bog im Bereich der Einmündung zur Geisinger Straße mit seinem Gespann nach links ab. Zeitgleich fuhr auf dem Radweg links neben dem Poststräßle ein 37-Jähriger mit seinem E-Roller im selbe Fahrtrichtung. Im Bereich der Einmündung zur Geisinger Straße kam es zur Kollision zwischen dem Auflieger des Lkw und dem E-Roller des 37-Jährigen. Hierbei erlitt der 37-Jährige leichte Verletzungen. Möglicherweise missachtete dieser im Einmündungsbereich die für ihn am Radweg geltende rote Ampel. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0 oder E-Mail bietigheim-bissingen.prev@polizei.bwl.de sucht Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Unfallhergang machen können.

red

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Mietspiegel 2023 für Ludwigsburg veröffentlicht: Mietpreise auf dem Vormarsch

Ludwigsburg – Der brandneue qualifizierte Mietspiegel für Ludwigsburg ist seit dem 01. August öffentlich einsehbar und liefert sowohl Mietern als auch Vermietern verlässliche Einblicke in die sich entwickelnde Mietlandschaft der Stadt. Diese jüngste Ausgabe des Mietspiegels gilt als Leitfaden zur Bewertung von Wohnungspreisen und bietet somit eine wichtige Grundlage für Mietanpassungen und Neuvermietungen.

Seit dem genannten Datum können Interessierte den aktuellen Mietspiegel, inklusive einem dazugehörigen Straßenverzeichnis, auf der offiziellen Website www.ludwigsburg.de/mietspiegel einsehen und kostenfrei herunterladen. Die Webseite bietet außerdem einen nutzerfreundlichen Online-Mietenberechner, der es ermöglicht, die ortsübliche Vergleichsmiete für jede Adresse in Ludwigsburg zu ermitteln.

Die Entstehung des Mietspiegels basiert auf einer gründlichen Analyse wissenschaftlich erhobener Daten, die aus einer breit angelegten Umfrage resultieren. Für die Untersuchung flossen ausschließlich Mietpreise ein, die innerhalb der letzten sechs Jahre neu verhandelt oder angepasst wurden. Die aktuelle Ausgabe des Ludwigsburger Mietspiegels beruht auf Informationen aus 1.354 Fragebögen und deckt eine Vielzahl von Kriterien wie Nettomiete, Wohnungsgröße und Ausstattung ab.

Eine genauere Betrachtung des Mietspiegels verdeutlicht eine bemerkenswerte Steigerung der Mieten in Ludwigsburg. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis ist seit 2021 von 9,24 Euro auf nun 10,01 Euro im Jahr 2023 angestiegen, was einer jährlichen Wachstumsrate von rund 4,2 Prozent entspricht. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Herausforderung, erschwinglichen Wohnraum in der Stadt zu finden.

In Anbetracht dieser anhaltenden Mietpreissteigerungen äußerte sich Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz zur Bedeutung von bezahlbarem Wohnraum: “Die steigenden Mieten stellen uns vor die dringende Aufgabe, Wege zu finden, um Menschen mit unterschiedlichen Einkommensverhältnissen weiterhin das Wohnen in Ludwigsburg zu ermöglichen.”

Die Erstellung des Mietspiegels erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Kornwestheim. Ein Arbeitskreis, bestehend aus namhaften Wohnungsmarktexperten von Haus & Grund Region Ludwigsburg, dem Deutschen Mieterbund für Stadt und Kreis Ludwigsburg e.V., dem Immobilienverband Deutschland IVD Süd sowie einem Vertreter des Amtsgerichts, spielte eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung des Mietspiegels. Seit 2007 alle zwei Jahre aktualisiert und veröffentlicht, bildet der qualifizierte Ludwigsburger Mietspiegel eine vertrauenswürdige Informationsquelle für die lokale Gemeinschaft.

red

Welt im Blick: Trudeau-Trennung, Todesfälle bei Brasilien-Razzien, Journalistenbedrohungen in Niger, Hochwasserschutzaufruf von Xi, Russlands Ostsee-Manöver

Kanadas Premierminister Justin Trudeau und seine Frau trennen sich

Ottawa- Kanadas Premierminister Justin Trudeau und seine Frau Sophie trennen sich. Beide veröffentlichten am Mittwoch eine entsprechende Erklärung. “Sophie and I would like to share the fact that after many meaningful and difficult conversations, we have made the decision to separate”, schrieb Justin Trudeau in einer Nachricht auf seinem Instagram-Account, der über vier Millionen “Follower” hat.

Der 51-jährige Justin Trudeau und seine 48-jährige Frau waren seit 2005 verheiratet und haben drei Kinder. “As always, we remain a close family with deep love and respect for each other and for everything we have built and will continue to build”, hieß es in der gemeinsamen Nachricht weiter.

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Dutzende Tote bei Drogen-Razzien in Brasilien

In Brasilien sind bei Razzien der Polizei gegen Drogenbanden in drei Bundesstaaten mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Bei der jüngsten Operation in Rio de Janeiro lieferte sich die Polizei im Stadtteil Penha eine Schießerei mit mutmaßlichen Kriminellen, bei der mindestens zehn Menschen getötet und vier Personen, darunter ein Polizist, verletzt wurden. Nach Angaben von Anwohnern begannen die Zusammenstöße und Schießereien gegen 3 Uhr morgens, die Polizei soll Informationen über ein Treffen von Drogenbossen gehabt haben.

Zuvor waren bereits 14 Verdächtige bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Drogenbanden im Bundesstaat São Paulo ums Leben gekommen, nachdem am Donnerstag in der Küstenstadt Guarujá ein Polizist einer Spezialeinheit getötet wurde; 58 Personen wurden festgenommen. Lokalen Medien zufolge beschlagnahmte die Polizei 385 Kilo Drogen und Waffen. Und im nordöstlichen Bundesstaat Bahia sollen seit Freitag nach offiziellen Angaben bereits 19 Verdächtige getötet worden sein.

Dabei gab es Kritik von höchster Ebene: Brasiliens Justizminister Flavio Dino, der “Partido Socialista” zugehörig, sagte, das Vorgehen der Polizei stünde in keinem Verhältnis zu den begangenen Verbrechen.

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Übergriffe auf Journalisten in Niger

Niamey – Eine Woche nach dem Militärputsch in Niger gibt es Berichte über Angriffe auf Journalisten in dem westafrikanischen Land. Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” zählte nach eigenen Angaben mindestens drei Fälle von Drohungen und körperlicher Gewalt gegen nigrische und internationale Reporter. So sagten Reporter des französischsprachigen Nachrichtensenders TV5 Monde und der französischen Tageszeitung Le Figaro, sie seien bei einer Demonstration für die Junta immer wieder von Teilnehmern bedroht worden, die die Anwesenheit französischer Journalisten offensichtlich ablehnten.

Während einer Pressekonferenz der Partei des kürzlich abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum sollen Unbekannte die Mitarbeiter des nigrischen Radionetzwerks Anfani und des Fernsehsenders Bonferey angegriffen und eine Kamera beschädigt haben. “Reporter ohne Grenzen” führte Niger auf der Rangliste der Pressefreiheit zuletzt auf Platz 61 von 180 Staaten, und damit immerhin vor Japan oder Ungarn. Niger war bisher das einzige Land in der zentralen Sahelzone ohne Militärregierung.

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Xi will besseren Hochwasserschutz nach Überflutungen in NordchinaPeking – Nach tagelangen heftigen Regenfällen im Norden Chinas, die auch Teile der Hauptstadt Peking überfluteten, hat Präsident Xi Jinping mehr Anstrengungen im Bereich des Hochwasserschutzes angekündigt. Xi forderte die Behörden auf, künftig die Vorhersagen und Frühwarnungen von Wetterereignissen wie starken Regenfällen besser zu koordinieren, berichtet die staatliche Tageszeitung “China Daily” am Mittwoch. Zuvor hatte der Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas bereits angekündigt, die Suche nach Vermissten zu intensivieren und die Schäden an der Infrastruktur schnellstmöglich beheben zu wollen.

Nachdem Ausläufer des Taifuns “Doksuri” auf das chinesische Festland getroffen waren, kam es seit Samstag in Folge der stärksten Regenfälle seit Beginn der Aufzeichnungen zu heftigen Überschwemmungen. Experten sprechen von den schwersten Überflutungen seit 50 Jahren. Über 100.000 Menschen wurden Staatsmedien zufolge evakuiert.

Dennoch sind laut Behördenangaben in der Region um Peking mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. 27 weitere werden noch vermisst.

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Russische Marine beginnt mit Ostsee-Manöver

Kaliningrad – Die russische Marine hat am Mittwoch mit einer geplanten Übung in der Ostsee begonnen. Bei dem Manöver nehmen mehr als 30 Kriegsschiffe und andere Wasserfahrzeuge der Marine sowie etwa 6.000 Militärangehörige teil, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Übung diene dazu, “die Bereitschaft der Marinestreitkräfte zum Schutz nationaler Interessen in einem operativ wichtigen Bereich” zu testen.

Trainiert werden solle unter anderem der Schutz von Seewegen und Küstengebieten. Regelmäßig finden in der Ostsee große Militärmanöver der Nato und Russlands statt. Die Übungen werden üblicherweise angekündigt und dienen dem Training der eigenen Streitkräfte und zugleich als Demonstration der eigenen Leistungsfähigkeit.

Zuletzt hatte im Juni ein großes Manöver der Nato stattgefunden, bei dem erstmals auch die finnische Marine teilnahm. Russland reagierte und begann einen Tag nach dem Ende des Trainings der Nato-Verbände ein eigenes Manöver in der Ostsee.

re

Schwerer Verkehrsunfall in Bietigheim-Bissingen: Betrunkener Fahrer prallt gegen Baum im Kreisverkehr

Bietigheim-Bissingen, 03.08.2023 – Am Donnerstagmorgen gegen 05:00 Uhr informierten mehrere Menschen die Polizei über einen Unfall im Bereich des Kreisverkehrs, an dem die Ludwigsburger Straße, die Straße “Neuwengert” und die Südstraße aufeinandertreffen. Ein Auto war gegen einen Baum gefahren, was zu einem Einsatz der Polizei führte. Vor Ort befanden sich ein Mann und eine Frau.

Der 38-jährige Mann war bei Ankunft der Polizei vor Ort, während die Frau anscheinend zu Fuß geflüchtet war. Die ersten Untersuchungen am Unfallort legen nahe, dass der Fahrer des Autos, ein VW Golf, möglicherweise die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, als er den Kreisverkehr durchfuhr. Das Auto geriet von der Fahrbahn ab und stieß gegen einen Baum. Der Aufprall war so stark, dass der Baum umknickte und später entfernt werden musste. Der VW Golf wurde schwer beschädigt und war nicht mehr fahrbereit.

Die genaue Identität des Fahrers zum Zeitpunkt des Unfalls konnte nicht zweifelsfrei festgestellt werden, daher wurde das Auto vorübergehend beschlagnahmt. Bei genauerer Prüfung stellte sich heraus, dass die Kennzeichen, die am Auto angebracht waren, eigentlich für ein anderes Fahrzeug ausgestellt waren. Außerdem war der VW Golf derzeit nicht zugelassen.

Nach dem Unfall führte der 38-Jährige einen Atemalkoholtest durch, bei dem ein Wert von mehr als zwei Promille ermittelt wurde. Daraufhin wurde er für eine Blutentnahme zur Polizeistation gebracht. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Mann vorläufig freigelassen.

Die Ermittlungen bezüglich der flüchtigen Frau und der Herkunft der falschen Kennzeichen sind noch im Gange. Der entstandene Schaden durch den Unfall konnte bisher noch nicht genau beziffert werden, wird jedoch voraussichtlich mehrere Tausend Euro betragen.

Die Polizei ruft Zeugen dazu auf, insbesondere diejenigen, die Informationen über die Insassen des VW Golf haben, sich unter der Telefonnummer 07142 405-0 oder per E-Mail unter bietigheim-bissingen.prev@polizei.bwl.de zu melden.

red

Die Führung einer Stadt inmitten globaler Krisen: Oberbürgermeister Knechts Halbzeit-Bilanz in Ludwigsburg

Am 30. Juni 2019 wählten die Bürgerinnen und Bürger überraschend Dr. Matthias Knecht mit einem deutlichen Zuspruch von 58,45 Prozent bereits im ersten Wahlgang zum neuen Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg. Sein Amt trat der 48-jährige Politiker am 1. September desselben Jahres an und beendete damit die 16-jährige Regentschaft seines Vorgängers Werner Spec. In der frühen Phase seiner Amtszeit wurde der parteilose Knecht unmittelbar mit einer wahrhaftigen Feuerprobe konfrontiert – der verheerenden Corona-Pandemie, gefolgt von einer beispiellosen Abfolge globaler Krisen, darunter der Ukraine-Krieg, die Flüchtlings- und Wirtschaftskrise. Diese epochalen Herausforderungen ließen seine Verantwortung keineswegs leichter erscheinen. Mit nunmehr vier Jahren seiner insgesamt 8-jährigen Amtszeit hinter sich, ziehen Ludwigsburg24 und Dr. Knecht eine Zwischenbilanz. In einem exklusiven Gespräch reflektiert der promovierte Jurist ausführlich über seinen außergewöhnlichen Amtsantritt und schildert über die intensiven Eindrücke und Herausforderungen, denen er von Anfang an gegenübersteht.

Ein Interview von Ayhan Güneş

LB24: Was waren die Höhepunkte Ihrer Amtszeit als Oberbürgermeister von Ludwigsburg in den vergangenen vier Jahren?

OB Knecht: Ich habe das Privileg, mit einem unglaublichen Team zusammenzuarbeiten. Das hat sich insbesondere gleich zu Beginn meiner Amtszeit während der Corona-Pandemie und jetzt auch in der Ukraine-Krise gezeigt. An diesen Herausforderungen sind wir als Stadtverwaltung gewachsen und haben uns auf den Weg gemacht, viele inhaltlichen Themen voranzubringen. Im engen und äußerst vertrauensvollen Zusammenspiel mit dem Gemeinderat haben wir Soforthilfe geleistet und erfolgreiche Maßnahmen ergriffen, wie unter anderem das Aktionsprogramm für den Einzelhandel in der Stadt.

Wir haben wichtige Beschlüsse gefasst, darunter den Neubau des Bildungszentrum West, die Grundlagenbeschlüsse für die Stadtbahn und die Beschlüsse für unverzichtbare Maßnahmen des Klimaschutzes. Die Ansiedlung oder Erweiterung von namhaften Unternehmen wie Roche, Stihl und Lapp Kabel oder Start-Ups wie Instagrid stärkt die wirtschaftliche Stabilität der Stadt. Die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Rede von  Charles de Gaulle an die deutsche Jugend und der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinermeier zum 75-jährigen Bestehen des Deutsch-Französischen Instituts waren großartige Veranstaltungen.

LB24: Eine neue Städtepartnerschaft hat es ebenfalls gegeben. Das ist heutzutage eher eine Seltenheit.

OB Knecht: Stimmt, Sie sprechen von der Partnerschaft mit Bergamo in Italien. Das ist wirkich etwas Besonderes. Eine wunderbare Stadt, die zu uns paßt. Es ist ein schöner  Erfolg, diese Stadt für uns einnehmen zu können.

LB24: Was waren Ihre größten Herausforderungen?

OB Knecht: Zunächst ist es klar, dass ich die Corona-Pandemie und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Bürgerschaft in Ludwigsburg nenne. Es ist keine schöne Aufgabe, Sperrzeiten zu kontrollieren, Maskengebote zu erlassen oder Weihnachtsmärkte abzusagen. Und natürlich ist es eine große Herausforderung, die Zivilgesellschaft, die für Integration und sozialen Zusammenhalt unheimlich viel leistet, jetzt auch noch mit Containerdörfern zu belasten. Aber wir tun dies, um Sport- und Kultureinrichtungen offenhalten zu können.

Losgelöst von den beiden Themen gibt es im Bereich Wohnungsbau große Herausforderungen. Obwohl wir mit unserer städtischen Tochter der Wohnungsbau Ludwigsburg eine starke Partnerin haben, stehen wir vor Schwierigkeiten. Die Baupreise sind explodiert und die Finanzierung wird teurer. Ein Beispiel dafür ist das Wohngebiet Grünbühl, wo wir geplant hatten, 420 Wohneinheiten zu errichten, aber bisher nur etwa die Hälfte fertiggestellt wurde.

LB24: Sind steigende Mieten ebenfalls ein Problem?

OB Knecht: Ja sicher! Die Mietpreise steigen und steigen. Momentan bekommen wir das nicht in den Griff, wenn wir auch gewisse Spitzen durch unsere Wohnungsbau abfedern können.

LB24: Fehlen in Ludwigsburg nicht auch Sportstätten?

OB Knecht: Sie sprechen unter anderem vom Sportpark Ost. Wir haben bereits einige kleine Projekte wie die Tennisplätze und das Projekt der Reisser Stiftung umgesetzt. Aber die Sporthalle Ost fehlt unter anderem noch. Hoffentlich können wir noch in diesem Herbst den Baubeschluss für die Sporthalle fassen und mit dem Bau beginnen. Dies hätte ich mir schon vor einigen Jahren gewünscht. Lösungen für Oßweil und Poppenweiler hatte ich eigentlich auch versprochen. Jetzt fehlt uns aber das Geld. In Oßweil könnte eine Sanierung die Lösung sein. Das besprechen wir im Herbst mit dem Stadtteil.

LB24: Der Klimawandel wird den städtischen Haushalt zusätzlich belasten?

OB Knecht: Der Beschluss zum Klimaneutralitätskonzept wurde im Dezember 2022 gefasst. Unser Konzept ist vom Land als vorbildlich ausgezeichnet worden, aber es verursacht auch hohe Kosten, die wir ohne Förderung schlicht nicht stemmen können. Expertinnen und Experten sprechen von rund zwei Milliarden Euro, die bis 2035 auf uns zukommen werden. Das ist für uns ohne Förderung von EU, Bund und Land nicht machbar.

LB24: Sie haben zu Beginn Ihres Amts gesagt, dass Oberbürgermeister zu sein, Ihr Traumberuf sei. Nach vier Jahren im Amt, sind Sie immer noch derselben Meinung oder haben sich Ihre Ansichten geändert?

OB Knecht: Die vier Jahre haben meine Einschätzung zu 200 Prozent bestätigt: Es ist mein Traumberuf!  Was wäre gewesen, wenn ich kein Oberbürgermeister geworden wäre? Vielleicht wäre ich jetzt Präsident einer Hochschule oder weiter in einem juristischen Beruf tätig. Aber aus meiner Sicht wäre das ein Stück weit langweiliger, weil es nur ein Handlungsfeld wäre. Als Oberbürgermeister habe ich unter anderem mit Kultur, Bildung, Klima, Mobilität, Wirtschaftsförderung und Sport zu tun. Es ist eine unglaublich vielfältige Tätigkeit, daher bin ich weiterhin mit Begeisterung dabei! Ich gehe immer noch jeden Tag mit großer Freude zur Arbeit. Ein weiterer Aspekt: In Krisensituationen wie der Corona-Pandemie oder der Flüchtlingskrise merkt man, dass man für die Bevölkerung und die Verwaltung eine immense Verantwortung trägt, und dem stelle ich mich. Es macht unglaublich viel Freude und gibt viel Kraft, wenn man seinen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt leisten kann.

LB24: Gibt es Entscheidungen, bei denen Sie im Nachhinein sagen, dass Sie sie vielleicht anders hätten treffen sollen?

OB Knecht: Natürlich gibt es solche Dinge, bei denen man denkt, dass sie nicht optimal waren und man sich anders hätte verhalten können. In Situationen mit hoher Emotionalität, in denen Krieg, Krise und wirtschaftliche Herausforderungen zusammentreffen, ist eine noch größere Sensibilität im Umgang mit den Menschen erforderlich. Beispielsweise beim Thema der Prüfung der Landeserstaufnahmeeinrichtung hätten wir sensibler kommunizieren müssen, nicht nur wir als Stadt, sondern auch das Land Baden-Württemberg. Zudem denke ich oft über die kurzfristige Absage des Weihnachtsmarktes 2021 wegen der Corona-Zahlen nach. Vielleicht hätten wir da früher die Reißleine ziehen sollen oder gar eine Durchführung ermöglichen sollen. Im Freien, mit Abstand und frischer Luft wäre es vielleicht doch vertretbar gewesen. Das trifft sicher auch auf die eine oder andere Corona-Maßnahme wie Maskengebote im Freien zu. Dafür waren sie in den Innenräumen sicher für viele lebensrettend.

LB24: Was haben Sie daraus gelernt?

OB Knecht: Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Themen und aktuell zu entscheidende Entwicklungen frühzeitig und ausführlich kommuniziert werden. Denn man kann Menschen nicht in einem dreizeiligen Facebook-Eintrag verständlich machen, worum es geht. Die Bedeutung der Kommunikation wird mit jedem Tag, aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen, der Flüchtlingsfrage und der politischen Herausforderungen, noch wichtiger. Ich glaube, in vielen Bereichen tun wir dies bereits, aber es wird jetzt noch zentraler. Wir müssen definitiv mehr Zeit für Erklärungen einräumen, um den sozialen Zusammenhalt zu bewahren.

LB24: Angesichts einiger Vorfälle in Ludwigsburg könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Sicherheit in der Stadt beeinträchtigt ist. Wie würden Sie die aktuelle Sicherheitslage in Ludwigsburg einschätzen?

OB Knecht: Ich persönlich habe nicht wirklich dieses Gefühl! Natürlich gibt es bestimmte Ecken, um die wir uns Sorgen machen müssen. Zum Beispiel der Arsenalgarten, wo wir Maßnahmen mit der Polizei ergreifen mussten, oder der Akademiehof, wo wir festgestellt haben, dass sich dort eine inakzeptable Situation entwickelt. Wir schauen sehr genau hin, und reagieren auch entsprechend. Aber aus vielen Gesprächen kann ich sagen, dass die Menschen, auch die älteren,  sich weiterhin wohl in Ludwigsburg fühlen. Es ist eine großartige Stadt zum Leben. Das bestätigen viele Umfragen.

LB24: Die Bevölkerung wird bunter. Kann das nicht auch zum Problem werden?

OB Knecht: In Zeiten wie diesen erfordern der soziale Zusammenhalt und der soziale Frieden höchste Aufmerksamkeit und größtmöglichen Einsatz. Die Ängste, Befürchtungen oder Kritik aus der Bevölkerung nehmen wir ernst und vorverurteilen nicht. Wir versuchen nur zu erklären, dass subjektive Wahrnehmungen oft nicht die allgemeine Lage abbilden. Wir haben klare Statistiken, die belegen, dass zum Beispiel der Bahnhof oder die Innenstadt keine Kriminalitätsschwerpunkte sind.  

LB24: Der Bahnhof scheint ein Brennpunkt zu sein.

OB Knecht: Wie gesagt, es gibt einen Unterschied zwischen dem subjektiven Sicherheitsgefühl und objektiven Daten. Das hat unser Projekt „SiLBer“, das dazu Forschungsarbeit geleistet hat, eindrucksvoll bewiesen. Es ist nicht einfach, subjektive Wahrnehmungen zu ändern. Deswegen laufen bereits seit zwei bis drei Jahren Gespräche mit dem Eigentümer des Bahnhofs. Wir versuchen, eine gemeinsame Lösung zu finden, um das Bahnhofsgebäude besser zu gestalten – in Verbindung mit dem Franck-Areal. Wie schnell ungenutzte Fläche durch junge Unternehmen – die Spaß, Kultur und mehr bieten – aufgewertet wird, lässt sich hier beobachten. Es braucht oftmals keine jahrelang ausgearbeiten Konzepte, sondern manchmal nur den Mut, Neues zu probieren!

LB24: Verliert Ludwigsburg an Strahlkraft?

OB Knecht: Ich denke nicht, dass Ludwigsburg an Attraktivität verliert. Wir haben immer noch viele Menschen in der Stadt, aber ihre Aktivitäten und die Zeiten, in denen sie diesen nachgehen, haben sich teilweise geändert. Die Innenstadt bietet Erlebnisse, Treffen mit Freunden und vieles mehr neben dem so wichtigen klassischen Einkaufen! Unser Einzelhandel ist der Grundpfeiler einer florierenden Innenstadt! Aber das Bewusstsein der Bevölkerung hat sich natürlich auch verändert, es wird mehr online eingekauft. Wir müssen die Innenstadt neu denken und andere Nutzungen fördern. Wohnen sollte eine größere Rolle spielen, vielleicht sogar mit Veränderungen im Baurecht, um Wohnraum auch im Erdgeschoss zu ermöglichen. Gesellschaft, Stadt, Wirtschaft sortieren sich neu. Dafür müssen wir als Politik und Gesetzgeber die Weichen stellen.

LB24: Der Einzelhandel bereitet doch Probleme?

OB Knecht: Wichtig ist zu differenzieren. Die Bedeutung des Einzelhandels für das Antlitz einer Innenstadt ist unersetzbar. Mit dem Versanden des klassischen Ladengeschäfts nimmt die Aufenthaltsqualität ab. Das sehen wir bereits in ganz vielen Städten. Dagegen spielt der Einzelhandel im Einkaufsverhalten der Menschen weiterhin eine Rolle, aber seine Bedeutung nimmt ab. Ich klicke zweimal auf mein Smartphone und bekomme mein Lieblingsessen und den Film, den ich lange nicht gesehen habe, gleichzeitig in mein Wohnzimmer. Natürlich leiden die Städte darunter! Deswegen müssen wir mit unserem Innenstadtverein LUIS immer wieder Anreize schaffen, die es lohenswert machen, unsere Stadt zu besuchen. Wer einmal an einem lauen Freitagabend auf dem Marktplatz bei einem guten Essen und dem Freiluftkonzert der Schlossfestspiele saß, der weiß, wovon ich spreche. Das gibt es eben nicht daheim! Die Verbindung zwischen Einzelhandel, Gastronomie und Kultur ist ganz zentral.

LB24: Können Sie die Ängste und Befürchtungen der Protestler, die sich gegen die LEA (Landeserstaufnahmeeinrichtung) richten, nachvollziehen?

OB Knecht: Ja, ich kann die Ängste und Befürchtungen der Protestierenden nachvollziehen. Das System der LEAs ist nicht gut, besteht aber aktuell. Natürlich könnte das Land überlegen, ob es sinnvoller wäre, ein zentrales Zentrum mit größeren Kapazitäten zu schaffen und dann in den Kommunen mit kleineren Einheiten zu arbeiten. Statt 5-6 LEAs mit jeweils etwa 1000 Personen könnte das Land vielleicht eine Einrichtung für 5000 bis 6000 Menschen schaffen. Wer dann nicht zurückgewiesen wird, sollte schnell vor Ort in kleineren Einheiten wohnen und integriert werden.  

Grundsatzproblem an der Sache sind die EU-Außengrenzen bzw. die Verteilung der Menschen in Europa. Es kann doch nicht sein, dass Baden-Württemberg mehr Menschen aufnimmt als beispielsweise ganz Frankreich. Ich verstehe die Kritik am bestehenden EU-System und teile diese. Die demokratischen Kräfte der EU müssen den Menschen wieder viel mehr zeigen, dass sie die Sorgen und Ängste im Blick hat. Wenn wir den ständig den Zusammenhalt in der Bevölkerung fordern, muss das in der Politik vorgelebt werden. Das fehlt mir derzeit auf Bundesebene.

LB24: Ist der LEA-Standort Ludwigsburg eine Option?

OB Knecht: Ich habe im März betont, dass der Standort Schanzacker nur als Notlösung und unter scharfen Bedingungen in Betracht kommt. Meine Bedingungen sind weiter nicht verhandelbar. Durch das Nein der Kommunalpolitik in Tamm, Asperg und Ludwigsburg sehe ich gegenwärtig keine LEA am Standort Ludwigsburg.

LB24: Darf man Neuankömmlinge nur als Belastung sehen?

OB Knecht: Nein, das geht an der gesellschaftlichen Entwicklung tatsächlich vorbei. Ich würde sogar sagen, dass wir dringend eine besser gesteuerte Zuwanderungspolitik benötigen. Es fehlen uns hunderttausende Arbeitskräfte, nicht nur Fachkräfte! Es ist aber entscheidend, dass wir die Zuwanderung klug steuern und die Menschen schnell in Bildung und den Arbeitsmarkt integrieren. Wir sollten keine Angst vor Menschen aus dem Ausland haben, solange sie sich in unsere Gesellschaft einfügen, arbeiten und integrieren möchten. Wir müssen dafür sorgen, dass sie schnell in Arbeit kommen und nicht lange in Flüchtlingsunterkünften bleiben.

LB24: Angesichts des Engagements der Ludwigsburger Firma MHP – a Porsche Company als zukünftiger Namensgeber der Spielstätte des VfB Stuttgart, wie beurteilen Sie diese Entscheidung und welche Auswirkungen erwarten Sie für die MHP-Arena und die Ludwigsburger MHP-Riesen?

OB Knecht: Für MHP ist das eine großartige Sache, ich habe ein tolles Verhältnis zu dem Unternehmen und habe zu diesem Schachzug gratuliert. Als OB von Ludwigsburg muss ich realistisch sein und weiß, dass Fußball die Top-Sportart in Europa ist und enorme Aufmerksamkeit generiert. Natürlich ist es uns wichtig, dass die MHP Riesen weiterhin in gleichem Maße unterstützt werden, denn diese sind unser Ludwigsburger Aushängeschild! Das hat mir CEO Dr. Ralf Hoffmann aber bereits vor der Veröffentlichung des neuen Engagements zugesichert. Deswegen sehe ich keine Konflikte.

LB24: Wie haben Sie von den Änderungen erfahren?

OB Knecht: Wie gesagt, ich hatte vor der Veröffentlichung der Nachricht ein Telefonat mit dem Vorstandsvorsitzenden von MHP, Dr. Ralf Hoffmann. Er versicherte mir, dass das Engagement keine negativen Auswirkungen für den Ludwigsburger Sport haben wird, auch nicht in den nächsten Jahren.

LB24: Bedeutet das, dass wir den Oberbürgermeister von Ludwigsburg häufiger in der MHP Arena in Stuttgart erleben werden als bei den Basketballern in Ludwigsburg?

OB Knecht: Auf gar keinen Fall! Ich bin durch und durch überzeugter Basketball-Fan und werde regelmäßig auch bei anderen Sportarten weiter in den Hallen hier in Ludwigsburg anzutreffen sein. Was den Fußball in Stuttgart betrifft, so wird man mich weiterhin höchstens einmal im Jahr dort sehen. Auch für die Kultur gilt: lieber Ludwigsburger Schloßfestspiele als Staatsoper!

Herr Dr. Knecht, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Krimineller Übergriff am Arsenalplatz in Ludwigsburg

Ludwigsburg – Am Arsenalplatz in Ludwigsburg soll es zu einer Straftat gekommen sein, bei der die Kriminalpolizei nun nach Zeugen sucht. Der Vorfall ereignete sich laut der Ludwigsburger Polizei am Mittwoch, dem 5. Juli 2023, gegen 15:05 Uhr.

Was war passiert?

Zwei bisher unbekannte Täter sprachen einen 15- und einen 16-Jährigen an, die sich in der Nähe eines Schnellrestaurants in der Wilhelmstraße im Bereich der Sitzmöglichkeiten am Rande des Arsenalplatzes aufhielten. Die Unbekannten forderten den 15-Jährigen auf, ihnen Bargeld auszuhändigen. Einer der Täter stieß den Jugendlichen auf die Schulter, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. Zudem wurde dem Geschädigten mit einem blauen Auge gedroht. Daraufhin übergab er den Unbekannten einen Zehneuroschein. Die beiden Täter gingen anschließend in Richtung des Bahnhofs davon.

Die Täter werden als zwei etwa 17 Jahre alte Jugendliche mit südländischer Erscheinung beschrieben. Einer der beiden soll etwa 175 cm groß sein, eine Undercut-Frisur mit lockigem dunklen und gegeltem Haar sowie eine kräftige Statur haben. Er trug eine schwarze Hose und ein Fußballtrikot mit Querstreifen in dunkelblau und schwarz und der Rückennummer “11”. Der zweite Täter wurde als etwa 185 cm groß und von dünner Statur beschrieben. Er soll dunkle, nach hinten gegelte Haare sowie einen Oberlippen- und Kinnbart haben. Zudem soll er eine Lücke in einer Augenbraue aufweisen. Bekleidet war er mit einer Jeans mit auffälligem Gürtel, schwarzen Schuhen sowie einem Rucksack.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg unter der Telefonnummer 0800 1100225 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de in Verbindung zu setzen.

red

Unbekannte legen Nägel und Schrauben auf Kornwestheimer Straße

Remseck am Neckar- Ein 36-jähriger E-Scooter-Fahrer wurde am Mittwochmorgen, den 14.06.2023, zum Opfer eines gefährlichen Vorfalls auf der Kornwestheimer Straße in Aldingen. Unbekannte Täter hatten in der Nacht Schrauben und Nägel auf der Fahrbahn nahe der Bushaltestelle “Kernersteg” verteilt.

Während der Fahrt um etwa 6:30 Uhr blieb ein Nagel im Reifen des E-Scooters stecken. Glücklicherweise blieben sowohl der Fahrer als auch das Fahrzeug unversehrt. Es entstand kein Sachschaden, berichtet die Polizei.

Leider war der 36-jährige E-Scooter-Fahrer nicht das einzige Opfer. Ein unbekannter Fahrradfahrer erlitt ebenfalls einen platten Reifen, nachdem er über die auf der Fahrbahn verteilten Schrauben und Nägel gefahren war.

Die Polizei bittet daher um die Mithilfe von Zeugen, die sachdienliche Hinweise liefern können. Insbesondere der unbekannte Fahrradfahrer wird gebeten, sich bei dem Polizeirevier Kornwestheim zu melden.

Hinweise können telefonisch unter der Nummer 07154 1313-0 oder per E-Mail an kornwestheim.prev@polizei.bwl.de an das Polizeirevier Kornwestheim übermittelt werden.

red

VfB Stuttgart beruft Fabian Wohlgemuth als neuen Sportdirektor

VfB Stuttgart Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle hat nach den gescheiterten Vertragsverhandlungen mit Sven Mislintat schnell eine wichtige Personalentscheidung getroffen: Fabian Wohlgemuth übernimmt ab sofort die Position des Sportdirektors beim VfB Stuttgart. Der 43-Jährige in Berlin geborene unterschreibt beim krisengeschüttelten VfB einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Das hat der Cannstatter Verein heute mitgeteilt.

Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB: „Mit der Neubesetzung auf der Position des Sportdirektors wollen wir sowohl einen neuen Impuls als auch ein Zeichen für Kontinuität auf unserem Weg setzen. Fabian Wohlgemuth passt perfekt in unser Profil. Er hat zuletzt in Paderborn bewiesen, dass er auch mit überschaubaren Mitteln einen werthaltigen Kader zusammenstellen kann, der offensiven, leidenschaftlichen Fußball spielt. Zudem bringt er große Erfahrung im Nachwuchsbereich mit. Fabian Wohlgemuth stößt zu unserem eingespielten, kompetenten Team um Markus Rüdt und Thomas Krücken, das im gesamten VfB großes Vertrauen genießt und ab Januar um Christian Gentner ergänzt wird. In dieser Konstellation ist das operative Zentrum unseres Clubs, der Sport, hervorragend aufgestellt.“

Fabian Wohlgemuth: „Der VfB hat in der deutschen Fußballgeschichte sportliche Maßstäbe gesetzt. Er ist ein lebendiger Verein mit einer großartigen Fankultur, einer spannenden Mannschaft und unglaublichem Potenzial. Zugleich ist klar, dass die sportlichen und auch wirtschaftlichen Aufgaben beim VfB unseren Teamgeist herausfordern werden. Ich glaube daran, dass Dinge dann besonders gut funktionieren, wenn sie im Team geboren und auch gemeinschaftlich bearbeitet werden. Die Gespräche mit Alexander Wehrle und anderen VfB-Verantwortlichen haben mich absolut davon überzeugt, dass hier genauso gedacht und gehandelt wird. Ich bin voller Vorfreude, gemeinsam mit allen beim VfB an einer erfolgreichen Zukunft zu arbeiten.“

Fabian Wohlgemuth wurde 1979 in Berlin geboren. Der studierte Betriebswirt arbeitete als Trainer und Scout in der Jugend des Hamburger SV und leitete sieben Jahre das Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg. Von dort wechselte er 2018 als Geschäftsführer Sport zu Holstein Kiel. Seit Mai 2020 war er Geschäftsführer Sport des SC Paderborn 07. Fabian Wohlgemuth ist Inhaber der Trainer-A-Lizenz.

red

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