Vorfahrt missachtet: Auto überschlägt sich mehrfach – 2 Personen leicht verletzt

Der Fahrer eines Nissan Micra war am Mittwochabend von Pattonville kommend auf der Landesstraße 1144 in Richtung Remseck-Aldingen unterwegs. An der Einmündung zur Westtangente wollte der 75-Jährige nach rechts in Richtung Landesstraße 1100 abbiegen und missachtete dabei kurz nach 21:00 Uhr die Vorfahrt eines von links aus Richtung Ludwigsburg kommenden Renault Scenic, dessen 20 Jahre alter Fahrer einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern konnte.

Durch den Zusammenstoß überschlug sich der Renault mehrfach und kam schließlich im angrenzenden Grünstreifen auf dem Dach zum Liegen. Dabei zogen sich der Fahrer des Renault und seine 19 Jahre alte Beifahrerin leichte Verletzungen zu. Beide konnten sich selbständig aus dem Fahrzeug befreien. Sie wurden vom Rettungsdienst zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Die beiden Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Es entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt rund 9.000 Euro.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Fusions-Hammer: Fiat Chrysler und Renault wollen fusionieren

Die Zeiten für die großen Automobilhersteller sind stürmisch. Einen Fahrplan zum Erfolg hat aktuell niemand parat. Benziner, Diesel, Stromer oder Brennstoffzelle: Noch ist nicht entschieden, welcher Antrieb in den kommenden Jahren das Rennen macht – vom autonomen Fahren ganz zu schweigen.

Aus diesem Grund schließen Autobauer Allianzen. Gemeinsam wollen sie in ruhigeres Fahrwasser steuern. Jüngstes Beispiel: Der Autokonzern Fiat Chrysler (FCA) schlägt eine Fusion mit Renault vor. Das teilte das Unternehmen offiziell mit. Demnach sollten nach einem Zusammenschluss beide Seiten jeweils 50 Prozent, heißt es. Bei einer Fusion würde einer der größten Autokonzerne der Welt entstehen. Die Allianz aus FCA und Renault käme auf etwa 8,7 Millionen verkaufte Autos pro Jahr in allen wichtigen Märkten rund um den Globus, berichtet das Handelsblatt. Da müssten sich auch die Marktführer Volkswagen und Toyota warm anziehen.

Renault bestätigte inzwischen, den Vorschlag erhalten zu haben. Der Verwaltungsrat des französischen Konzerns wird nun über die Offerte beraten und sich danach schriftlich äußern, teilte das Unternehmen in Boulogne-Billancourt bei Paris mit.

“Der vorgeschlagene Zusammenschluss würde einen globalen Autohersteller schaffen, herausragend in Bezug auf Umsatz, Volumen, Rentabilität und Technologie sowie von Vorteil für die Anteilseigner der Unternehmen”, heißt es in einer Mitteilung von Fiat Chrysler. Es habe auch schon Gespräche zwischen beiden Unternehmen gegeben, um Produkte und Regionen für eine Zusammenarbeit zu identifizieren. mid/rlo

Renault Gruppe verkauft mehr Autos

Wechselkurseinflüsse haben die Bilanz der Renault Gruppe negativ beeinflusst. Sie sorgten dafür, dass 2018 trotz um 3,2 Prozent mehr verkaufter Autos weltweit um 2,3 Prozent niedrigere Umsätze eingefahren wurden. So kamen inklusive der in China vertriebenen Marken Jinbei und Huasong 3,9 Millionen Fahrzeuge und ein Konzernumsatz von 57,419 Milliarden Euro zusammen.

“Die Renault Gruppe hat sich 2018 trotz des schwierigen Umfeldes sehr gut behauptet”, kommentiert Vorstandsvorsitzender Thierry Bolloré das Ergebnis. Für 2019 erwartet der Konzern eine stabile Entwicklung und eine operative Marge von rund sechs Prozent nach 6,3 Prozent im Vorjahr. mid/rhu

Meistverkauften Automobile weltweit: Renault-Nissan-Mitsubishi

Renault-Nissan-Mitsubishi ist die Nummer 1

Wenn es um Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (ohne LKW) geht, dann ist ein Konzern seit Jahren ganz vorn mit dabei: Die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi hat 2018 ihre Position als weltweit verkaufsstärkste Automobilgruppe behauptet.

Die Neuzulassungen sind Konzernangaben zufolge um 1,4 Prozent auf 10,76 Millionen Einheiten gestiegen. Jeder neunte verkaufte Neuwagen bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen war demnach im Vorjahr aus der Renault-Nissan-Mitsubishi-Firmengruppe.

Im Einzelnen entfallen die Zulassungszahlen wie folgt auf die Autobauer: Die Renault Gruppe steigerte im vergangenen Jahr ihre Zulassungen um 3,2 Prozent auf 3.884.300 Fahrzeuge. Die Nissan Motor Co. Ltd. büßte 2,8 Prozent ein und kam auf insgesamt 5.653.700 Fahrzeuge. Mitsubishi Motors legte gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 1.218.900 weltweit verkaufte Fahrzeuge zu. Die E-Auto-Verkäufe der Allianz seien um 34 Prozent angestiegen.

Bis zum Jahr 2022 sollen 75 Prozent der Fahrzeuge gemeinsame Antriebsstränge nutzen, zwölf rein elektrische Fahrzeuge auf den Markt kommen sowie 40 Fahrzeuge mit Systemen für automatisiertes Fahren lanciert werden. mid/Mst

Turbulenzen bei den Franzosen – Renault mit neuer Führung

Renault kommt nicht zur Ruhe: Nach dem Rücktritt des in Japan inhaftierten Konzernchefs Carlos Ghosn hat der Autobauer eine neue Führung installiert. Wie der Verwaltungsrat des Unternehmens mitteilte, werden die Kompetenzen des ehemaligen Chefs künftig aufgeteilt.

Ghosns bisheriger Stellvertreter Thierry Bolloré leitet künftig als Generaldirektor das operative Geschäft, heißt es. Der scheidende Michelin-Chef Jean-Dominique Senard wiederum übernimmt den Präsidentenposten im Renault-Verwaltungsrat. Der 65-Jährige sei für die Auto-Allianz mit dem japanischen Hersteller Nissan verantwortlich. mid/rlo

Renault fährt allen davon. Zoe meistverkauftes E-Auto

Elektro-Primus kommt aus Frankreich

Deutsche Autobauer bemühen sich um Wachstum auf dem Elektro-Markt. Doch hierzulande hat die französische Firma Renault die Stromer-Nase vorn. Das geht aus Zahlen hervor, die Renault Deutschland nun vorlegt. Das meistverkaufte Elektroauto ist demnach der Zoe.

Auf der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf hob Uwe Hochgeschurtz, Vorstandsvorsitzender von Renault Deutschland, auch den Erfolg bei der Senkung des Diesel-Anteils in der Flotte hervor: Das seien gerade einmal 16 Prozent und damit die Hälfte des Bundesdurchschnitts.

Insgesamt sieht sich das Unternehmen auf der Überholspur: Die Neuzulassungen stiegen laut Renault 2018 um 3,2 Prozent auf 231.500 in Deutschland verkaufte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. “Der Marktanteil erreicht mit 6,2 Prozent den besten Wert seit 2003”, sagt Hochgeschurtz. Der Zoe bleibe die Nummer eins der Elektrofahrzeuge und die preiswerte Zweitmarke Dacia wachse weiterhin zweistellig.

Pkw und leichte Nutzfahrzeuge der Kernmarke Renault wurden 2018 insgesamt 156.700 Mal neuzugelassen – eine minimale Absenkung im Vergleich zum Jahr 2017. Hochgeschurtz sieht keinen Grund zur Beunruhigung: “Vor dem Hintergrund, dass 2018 keine neuen Renault-Volumenmodelle auf den Markt gekommen sind, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden.”

Mit uneingeschränktem Stolz blickt man auf den Erfolg der Elektrofahrzeuge. Mit insgesamt 7.400 Neuzulassungen der Modelle Twizy, Zoe, Kangoo Z.E. und Master Z.E. erreichte Renault 2018 einen Rekordwert und steigerte die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 46,9 Prozent. Der Marktanteil bei den Elektrofahrzeugen lag Stand Ende November bei 16,6 Prozent.

Den Zoe hätte Renault wohl noch häufiger verkaufen können, wenn es nicht einen Engpass bei der Batterie-Industrie gegeben hätte. Doch für das Erreichen der Elektro-Zielmarken im Jahr 2019 sei man schon mal in ausreichendem Umfang mit Batterien eingedeckt. “Wir haben uns für 2019 hohe Kontingente gesichert”, sagt Hochgeschurtz.

Auch für die ferne Zukunft sieht er kein Limit bei der Batterieproduktion, antwortet Hochgeschurtz auf Nachfrage des mid. “Wir betrachten die Batterie-Entwicklung optimistisch.” Herstellung von Feststoffbatterien ohne Verwendung von Lithium und ganz neue Technologien – alles halte er für möglich. Auch davon, dass der Energiemix bundesweit bald umweltfreundlicher ist als heute, sei er überzeugt.

Zu den Edel-Modellen aus dem Hause Renault gehören Sportwagen der Marke “Alpine”. Ein Comeback hatte Alpine 2018 mit 218 Neuzulassungen der Alpine A110 gefeiert. Die “Premiere Edition” war rasch ausverkauft. 2019 gehen dann die neuen Editionen “Pure” und “Legende” an den Start. Für die zweite Jahreshälfte ist noch eine Alpine mit einer Extra-Portion PS und besonders sportlichem Look geplant.

2019 will Renault mehrere Neuheiten herausbringen: Dazu gehört der komplett neu entwickelte “Clio” der mittlerweile fünften Generation. Viel High-Tech soll darin verbaut sein, verspricht Renault. Sein Debüt soll der Clio in der Jahresmitte feiern – in Genf. Zum Jahresauftakt rollt zunächst der überarbeitete Kadjar zu den Händlern. Ein Lifting erfährt auch der Twingo. Zu den neuen Hinguckern dürfte neben der Alpine noch der athletische Mégane R.S. Trophy gehören.

Darüber hinaus erweitern die Franzosen ihre Stromer-Palette um die Nutzfahrzeug-Variante des Zoe mit dem Beinamen “Cargo”.

Innovationen soll es auch bei den konventionell angetriebenen Modellen geben: “Wir legen erneut den Renault Captur S auf”, sagt Hochgeschurtz. Es wird ein Captur in besonders sportlichem Look, mit hochwertiger Ausstattung und neuem 150-PS-Benzinmotor.

Die Reiselimousine “Talisman” wird komfortabler: Jedenfalls gilt das für das neue Sondermodell “Version S”. Neben optischen Aufwertungen etwa durch 19-Zoll-Felgen, roten Ziernähten im Innenraum und schwarzen Außenspiegeln erhält die Edition auch die modernsten Spitzen-Verbrenner: Benziner mit 225 PS und Diesel mit 200 PS.

Mehr Leistung und Komfort bei gleichzeitig weniger Verbrauch und Emissionen – so lautet das Versprechen. Und der Renault-Deutschland-Chef sieht in all den Neuerungen Grund für Zuversicht: “Die neuen Modelle werden uns weiter Rückenwind geben.”

Lars Wallerang / mid mid/wal

Vor 120 Jahren: Louis Renault auf Jungfernfahrt

Am Abend des 24. Dezember 1898 startete Louis Renault in Paris mit dem Prototyp seines ersten Automobils zur Testfahrt. Diese geriet für den 21 Jahre alten Autodidakten und sein Fahrzeug zum Triumphzug. Noch am selben Abend erhielt der technikbegeisterte Tüftler die ersten zwölf Aufträge für den Bau einer “Voiturette”. Diese Exemplare bildeten den Grundstein für den Automobilhersteller Renault.

Louis Renault hatte die “Voiturette” allein in einem Holzschuppen in Billancourt aufgebaut. Die Garage existiert noch heute und wird, in Erinnerung an die Anfänge des Unternehmens, sorgsam gehegt und gepflegt.

Mit gerade mal 1,9 Meter Länge war der Zweisitzer auch für damalige Verhältnisse ein ausgesprochener Winzling, wie bereits der Name andeutet: “Voiturette” heißt übersetzt nämlich “Autochen”. Technisch hatte es Renaults Schöpfung aber in sich: Sie war das weltweit erste Fahrzeug mit Kardanantrieb. Statt der damals üblichen Gliederketten übertrug ein 3-Gang-Getriebe mit Direktantrieb die Kraft an die Antriebsräder. Als Motor diente ein 1,75 PS starker luftgekühlter Einzylinder mit 270 Kubikzentimeter Hubraum. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 32 km/h.

Publikumswirksam steuerte Louis Renault für die erste Ausfahrt mit der “Voiturette” ein Restaurant im Zentrum von Paris an, wo er eine Wette abschloss, die für seine Zukunft von entscheidender Bedeutung sein sollte: Wenn es ihm gelingt, mit seiner Konstruktion die 13-prozentige Steigung der Rue Lepic zum Montmartre zu erklimmen, würde er 60 Goldmünzen gewinnen. Die Übung gelang – und Renault sicherte sich nicht nur den Wetteinsatz, sondern auch gleich besagte zwölf Aufträge. Als “Typ A” ging die Voiturette 1899 in Produktion. mid/wal