Viele Minijobber haben Anspruch auf Weihnachtsgeld

Extra-Euros zum Jahresende: Arbeitnehmer im Landkreis Ludwigsburg, die noch kein Weihnachtsgeld bekommen haben, sollen prüfen, ob sie Anspruch auf die Sonderzahlung haben. Dazu rät die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Insbesondere für die 28.200 Menschen, die kreisweit lediglich einen Minijob haben, lohne sich ein genauer Check. „Wenn der Chef seinen Mitarbeitern ein Weihnachtsgeld zahlt, dann haben auch die Minijobber im selben Unternehmen Anspruch auf die Extra-Zahlung“, erklärt Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG Stuttgart. Die Höhe des Weihnachtsgeldes richte sich nach der jeweiligen Arbeitszeit.

Nach Einschätzung der Gewerkschaft gehen Beschäftigte in Branchen wie dem Gastgewerbe oder dem Fleischer- und Bäckerhandwerk allerdings häufig leer aus. „Es gibt immer wieder Chefs, die die Überweisung zum Jahresende gern mal vergessen.“ Auch Auszubildende würden häufig um das Weihnachtsgeld gebracht – gerade dort, wo es keinen Betriebsrat gebe. Im Zweifelsfall lohne sich ein Anruf bei der zuständigen Gewerkschaft, rät Zacher.

Ob Beschäftigten ein Weihnachtsgeld zusteht, ist im Tarif- oder Arbeitsvertrag geregelt. Einen gesetzlichen Anspruch gibt es nicht. Unter den Mitarbeitern, in deren Betrieb ein Tarifvertrag gilt, erhalten im Schnitt 77 Prozent ein Weihnachtsgeld. Das hat eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung ergeben. Ist der Arbeitgeber nicht tarifgebunden, können nur 44 Prozent der Beschäftigten mit einer Sonderzahlung rechnen. Das Weihnachtsgeld wird in der Regel mit der November-Abrechnung überwiesen.

Hilfe zum eigenen Lohn- oder Gehaltscheck sowie eine Datenbank mit Tarifverträgen finden Beschäftigte im Netz unter: www.lohnspiegel.de

Schwarzfahrer greifen Kontrolleur an

Ludwigsburg: Kontrolleur im Bus von Schwarzfahrern angegriffen

Am Donnerstagmittag bekam es ein Kontrolleur der Ludwigsburger Verkehrslinien in einem Bus mit zwei äußerst aggressiven Männern zu tun. Kurz vor 12.00 Uhr befand sich der 46-jährige Kontrolleur in einem Bus der Linie 421. Am Bahnhof stiegen drei junge Männer ein, die der 46-Jährige an der Haltestelle “Agentur für Arbeit” kontrollieren wollte. Da sie nicht im Besitz von gültigen Fahrkarten waren, begann er schließlich ihre Personalien aufzunehmen. Währenddessen begannen zwei der drei Männer ihn zu stoßen und zu schlagen. Als der Kontrolleur sich vor den Angriffen zu schützen versuchte, gelang es den Tatverdächtigen ihm die zuvor ausgehändigten Ausweisdokumente zu entreißen. Alle drei Männer flüchteten anschließend. Zeitgleich alarmierte ein weiterer Fahrgast die Polizei. Im Rahmen von sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnten zwei Männer in der Nähe der Bushaltestelle in der Hindenburgstraße angetroffen werden. Beide wiesen große Ähnlichkeit mit der zuvor durch den Kontrolleur abgegebenen Personenbeschreibung auf. Die beiden 21-Jährigen sollten hierauf von den Polizeibeamten zum Polizeirevier Ludwigsburg gebracht werden. Einer der beiden reagierte aufbrausend und aggressiv. Da er wild gestikulierte und dies auch nach mehrmaliger Aufforderung nicht sein lassen wollte, erklärten ihm die Polizisten schließlich die vorläufige Festnahme. Dieser versuchte er sich zu entziehen, worauf ihn die Beamten zu Boden brachten und ihm Handschließen anlegten. Beide 21-Jährigen müssen nun mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen. Der Tatverdächtige, der sich darüber hinaus auch gegen die Maßnahmen der Polizisten gewehrt hat, wird auch wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt.

Aktuelle Meldungen aus dem Kreis

Bieitigheim-Bissingen:

Am Freitag gegen 11:30 Uhr wurde ein 48-Jähriger in einem Einkaufsmarkt in Bietigheim-Bissingen in der Talstraße wegen eines Diebstahls gestellt. Durch einen Ladendetektiv konnte zuvor beobachtet werden, wie der 48-Jährige einen Geldbeutel aus einem Regal entnahm, die Verpackung entfernte und ohne zu bezahlen den Verkaufsraum verließ. Der Ladendetektiv sprach den Tatverdächtigen nach dem Kassenbereich an, woraufhin dieser flüchten wollte. Als er durch den Ladendetektiv festgehalten wurde, begann der Mann sich derart zu wehren, dass zwei weitere Kunden ihm zu Hilfe kamen. Der 48-Jährige konnte bis zum Eintreffen der verständigten Polizeibeamten festgehalten werden. Er händigte den Beamten den Geldbeutel freiwillig aus, den er noch immer am Körper versteckt gehalten hatte. Er muss nun mit einer Anzeige wegen räuberischem Diebstahl rechnen. Der Geldbeutel hatte einen Wert von circa 16 Euro.

Bietigheim-Bissingen:

Noch Zeugen sucht die Polizei in Bietigheim-Bissingen nach einer Verkehrsunfallflucht, die sich bereits am Sonntag gegen 11:45 Uhr auf der L 1007/Löchgauer Straße kurz vor dem Ortseingang von Bietigheim-Bissingen ereignete. Die Fahrerin eines Mini war auf der Landesstraße in Richtung Löchgau unterwegs. Der unbekannte Lenker eines entgegenkommenden Pkw fuhr zu weit links und streifte den Außenspiegel des Mini und hinterließ einen Sachschaden von etwa 2.000 Euro. Die Polizei stellte am Unfallort Fahrzeugteile sicher, die zu einem grau-braunen Honda passen. Bei den es sich möglicherweise um einen SUV handelt.

Remseck am Neckar-Pattonville: Kompletträder gestohlen

Auf eine Tiefgarage in der Denverstraße in Pattonville hatten es noch unbekannte Diebe abgesehen, die zwischen Sonntag 18.00 Uhr und Mittwoch 19.40 Uhr zuschlugen. Auf einem der Stellplätze lagerten vier Sommer-Kompletträder im Wert von etwa 1.200 Euro, die in Plastikhüllen verpackt waren. Die Täter ließen die vier Sommerreifen, die auf Alu-Felgen aufgezogen sind, mitgehen. Hinweise nimmt der Polizeiposten Remseck am Neckar, Tel. 07146/28082-0, entgegen.

Korntal-Münchingen: Unbekannte stehlen Fahrzeug-Batterien

Noch unbekannte Einbrecher verschafften sich zwischen Donnerstag 17.00 Uhr und Freitag 09.00 Uhr Zutritt auf ein Firmengelände in der Lingwiesenstraße in Münchingen. Die Täter schnitten ein Loch in den Zaun, der das Gelände umgibt, und stahlen anschließend zehn zu entsorgende Fahrzeug-Batterien, die in einem Container lagen. Die Batterien schafften sie anschließend auf eine Wiese in der Nähe, wo sie sie dann zurück ließen. Der entstandene Sachschaden steht noch nicht fest. Die Batterien dürften keinen Restwert mehr gehabt haben. Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeiposten Korntal-Münchingen, Tel. 0711/839902-0, in Verbindung zu setzen.

Ludwigsburg-Eglosheim: Dieb entwendet Roller

Zwischen Donnerstag 20:00 Uhr und Freitag 14:45 Uhr trieb ein noch unbekannter Dieb in der Frankfurter Straße in Eglosheim sein Unwesen. Der Täter entwendete einen Roller der Marke Benzhou Vehicle. Das Zweirad ist blau und hat drei weiße Streifen. Der Wert des Diebesgutes beläuft sich auf rund 3.500 Euro. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, melden sich beim Polizeiposten Eglosheim unter Tel. 07141 22150-0.

Marbach am Neckar-Hörnle: PKW zerkratzt

Noch Unbekannte beschädigen zwischen Dienstag 17:30 Uhr und Mittwoch 08:00 Uhr in der Straße “Eichgraben” im Wohngebiet Hörnle einen Renault. Hierbei wurden der Kofferraumdeckel und die Motorhaube jeweils in einer V-Form zerkratzt. Der Schaden beträgt circa 2.000 Euro. Sachdienstliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144 900-0, entgegen.

Testkäufe in Ludwigsburg: Bahnhof schneidet am schlechtesten ab

Durchwachsen fällt die Bilanz der jüngsten Testkäufe aus, die Jugendsachbearbeiter des Polizeireviers zusammen mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Ludwigsburg und drei jugendlichen Auszubildenden am Mittwoch durchgeführt haben. In 22 Verkaufsstellen, davon 13 in der Innenstadt, testeten die Kontrolleure das Verkaufsverhalten des Personals hinsichtlich der Abgabe von Tabakwaren, Alkohol und jugendgefährdender Medien.

In neun der überprüften Verkaufsstellen bekamen die jugendlichen Testpersonen problemlos entsprechende Waren. In vier Fällen sogar nachdem sie den verlangten Ausweis vorgelegt hatten. Mit drei unzulässigen Verkäufen in vier Betrieben war die Quote am Bahnhof Ludwigsburg dabei am schlechtesten. Eine Jugendliche wurde dabei von Mitarbeitenden eines Promotionstandes für eine neue Zigarettensorte aktiv angesprochen und zum Kauf animiert. Alle Verkaufsverantwortlichen werden angezeigt und müssen mit einem Bußgeld rechnen.

Neue Welle von Anrufen falscher Polizeibeamter

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg registriert im Kreis Böblingen aktuell eine neue Welle von Anrufen falscher Polizeibeamter, die versuchen, insbesondere ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen und sich am Telefon als Mitarbeiter örtlicher Polizeidienststellen ausgeben. Heute in zahlreichen Fällen im Bereich Leonberg

Die Masche ist dabei fast immer dieselbe: Äußerst redegewandt und in der Regel in einwandfreiem, akzentfreiem Deutsch wird den Senioren vorgegaukelt, dass die Polizei gerade mehrere Einbrecher festgenommen habe, die Listen und Notizen den Namen und den Anschriften der Angerufenen bei sich hatten. Den Opfern wird dabei ein Schreckensszenario skizziert, dass auch sie demnächst in das Visier dieser Einbrecherbande geraten könnten oder aber schon sind. Im selben Atemzug wird ihnen “angeboten”, Bargeld und ihre Wertsachen abzuholen und vorübergehend in sichere Verwahrung zu nehmen.

Die Polizei warnt vor den Betrügern und rät:

Niemals rufen Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen bei Ihnen an und fragen Sie nach ihren persönlichen Verhältnissen oder bestehendem Vermögen aus. Geben Sie niemandem derartige Auskünfte und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

Notieren Sie die angezeigte Telefonnummer, den angeblichen Namen und die angebliche Dienststelle des Anrufers und legen Sie auf. Nehmen Sie stattdessen Kontakt mit der Ihnen bekannten Polizeidienststelle in Ihrer Nähe auf oder wählen sie den Polizeinotruf 110 und teilen sie den Vorfall mit. Benutzen Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern landen.

Lassen Sie sich nicht davon täuschen, wenn auf ihrem Display eine Rufnummer erscheint, die scheinbar mit der Telefonnummer einer Polizeidienststelle übereinstimmt oder wie eine Notrufnummer aussieht – diese Anzeige kommt durch technische Manipulationen der Betrüger zustande, die tatsächlich von einem ganz anderen Anschluss anrufen.

Maut-Desaster: Minister Scheuer in der Sackgasse

Der Druck auf Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wächst. Viele gehen davon aus, dass der Minister wegen des Desasters mit der Pkw-Maut bald seinen Stuhl räumen muss. Noch aber hält sich Scheuer im Amt. Das könnte sich bald ändern, denn jetzt will der Bundestag einen Untersuchungsausschuss einsetzen.

Andreas Scheuer selbst weist alle Vorwürfe immer zurück und blickt demnach auch zuversichtlich in die Zukunft. Der Untersuchungsausschuss sei schließlich das gute Recht des Parlaments, erklärte sein Ministerium. Man erhoffe sich eine Versachlichung der Debatte.

Der Minister werde im Ausschuss Rede und Antwort stehen, heißt es. Dem Verkehrsausschuss seien mehr als 50 Ordner Unterlagen und Dokumente mit Tausenden Seiten zur Verfügung gestellt worden.

Der Untersuchungsausschuss soll das Verhalten der Regierung und besonders des Verkehrsministeriums und von Behörden bei der Vorbereitung sowie der Vergabe und der Kündigung der Betreiberverträge “umfassend aufklären”, wie es in dem Antrag heißt.

Überprüft werden soll etwa, welche finanziellen und rechtlichen Verpflichtungen und Risiken im Zusammenhang mit der Maut durch wen seitens der Bundesregierung eingegangen wurden.

Ralf Loweg

Aktuelle Polizeimeldungen aus dem Kreis

Ditzingen: Gefährliche Körperverletzung

Wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt die Polizei in Ditzingen gegen einen 21-Jährigen, der am Mittwoch gegen 16:15 Uhr im Bereich der Kreuzung Leonberger Straße/Wilhelmstraße einen 17-jährigen Jugendlichen angegriffen hat. Offenbar hatte der Kontakt des 17-Jährigen zur Schwester des 21-Jährigen dessen Argwohn erregt. Er schlug dem Jugendlichen unvermittelt ins Gesicht und soll ihn anschließend mehrfach getreten haben. Das Opfer musste anschließend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Gerlingen: Alkoholisierter Randalierer

Mit einem aggressiven Zeitgenossen hatten es Personal und Besucher einer Gaststätte in der Dieselstraße zu tun. Gegen 23:25 Uhr hatte der sichtlich alkoholisierte Unbekannte mit einem Begleiter das Lokal aufgesucht und gleich Streit mit einem 31-Jährigen Gast angefangen. Als der Barkeeper schlichtend eingriff verlagerte sich der Streit ins Freie. Nachdem der 31-Jährige den Bereich verlassen hatte, um einer weiteren Auseinandersetzung aus den Weg zu gehen, kam der Unbekannte in die Gaststätte zurück, schleuderte mehrere Shishas durch den Schankraum und warf Tische und Stühle um. Danach machte er sich mit seinem Begleiter davon. Hinweise zur Identität des Unbekannten nimmt der Polizeiposten Gerlingen, 07156/94490, entgegen.

Kornwestheim: Verkehrsunfallflucht

Ein Sachschaden von rund 1.000 Euro hinterließ ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker an einem BMW, der am Mittwoch zwischen 07.30 und 18.45 Uhr in der Straße “Im Tambour” in Kornwestheim auf dem Parkplatz eines Autokinos abgestellt war. Der Unbekannte stieß vermutlich beim Ein- oder Ausparken gegen die linke Fahrzeugseite des geparkten Wagens und machte sich anschließend, ohne sich um den Unfall zu kümmern, davon. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Kornwestheim, Tel. 07154 1313-0, in Verbindung zu setzen.

Schwieberdingen:

Schmuckstücke im Wert von mehreren hundert Euro hat ein unbekannter Täter am Dienstag zwischen 15:00 und 19:00 Uhr beim Einbruch in ein Wohnhaus in der Liegnitzer Straße erbeutet. Durch Aufhebeln eines Fensters hatte er sich Zugang zu dem Haus verschafft und anschließend mehrere Räume durchsucht. Sachdienliche Hinweise nimmt der Polizeiposten Schwieberdingen, Tel. 07150/31245, entgegen

Gerlingen:

Am Donnerstag versuchte ein bislang unbekannter Täter gegen 10:45 Uhr in Gerlingen in der Lontelstraße den Ring einer älteren Frau zu stehlen. Der Täter klingelte zunächst an der Haustüre und fragte nach einer Spende. Er verwickelte die Frau in ein Gespräch und versuchte dann die Hände der Frau zu streicheln und dabei einen Ring abzustreifen. Als dies nicht gelang, weil die Frau es bemerkte und die Hände zurückzog, entfernte sich der Unbekannte. Er wird als circa 65 bis 70 Jahre alt mit einer ungepflegten Erscheinung beschrieben. Zeugenhinweise nimmt der Polizeiposten Gerlingen unter Tel. 07156 9449 0 entgegen.

85-Jähriger übergibt Betrügern Goldbarren und Goldmünzen

Stuttgart:

Unbekannte Täter haben offenbar am Mittwochvormittag (27.11.2019) einen 85 Jahre alten Senior aus Stuttgart kontaktiert und als falsche Polizeibeamte getarnt mehrere Goldbarren sowie mehrere Goldmünzen erbeutet. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nahmen die Täter bereits am Mittwochmorgen telefonisch Kontakt mit dem 85-Jährigen auf und überzeugten ihn mit der Geschichte der vermeintlichen Einbrecherbande in der Nachbarschaft davon, dass seine Wertgegenstände sowie das Bargeld nicht mehr sicher seien. Daher übergab der Senior im Laufe des Vormittags einem angeblichen Polizeibeamten mehrere Goldbarren sowie Goldmünzen. Trotz der Übergabe der Wertsachen hielten die Betrüger den Kontakt zu dem 85-Jährigen aufrecht. Offenbar versuchten sie ihn zur Herausgabe von weiterem Bargeld zu bewegen. Als gegen 12.30 Uhr ein Pflegedienst bei dem Senior erschien, erkannte das Pflegepersonal die Situation und verständigte über Notruf die echte Polizei. Die Ermittlungen, insbesondere zur genauen Schadenshöhe, dauern derzeit an.

Darum sind junge Autofahrer besonders gefährdet

Junge Autofahrer zwischen 18 und 24 Jahren gelten als Hochrisikogruppe, schließlich machen sie 16 Prozent der im deutschen Straßenverkehr Verunglückten aus. Woran liegt das konkret?

Die ADAC-Unfallforschung hat jetzt untersucht, unter welchen Umständen die Unfälle der Jungen passieren. Analysiert wurden dabei Unfälle, zu denen ein Hubschrauber der ADAC-Luftrettung gerufen wurde.

Ein Grund ist die Routine, die Fahranfängern noch fehlt. So sind 18- bis 24-Jährige weitaus häufiger als Ältere an sogenannten Pkw-Alleinunfällen beteiligt, also an Unfällen ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer, weil junge Leute ihr Können oft nicht richtig einschätzen können und etwa mit überhöhter und der Situation nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs sind.

Ein weiteres Problem ist das Fahrzeugalter: So fahren 18- bis 24-Jährige im Schnitt ein um ein Jahr älteres Fahrzeug als andere Pkw-Fahrer. Dabei kann es vorkommen, dass im Vergleich zu neueren Pkw Sicherheitsausstattungen fehlen, die die Fahrzeuginsassen bei einem Unfall besser schützen können.

Immerhin: Seitdem 2008 das “Begleitete Fahren mit 17” bundesweit eingeführt wurde, ist der Anteil der Unfälle, die durch junge Fahrer verursacht wurden, gesunken. Auch das absolute Alkoholverbot für die Jungen zeigt Wirkung. Trotz dieser positiven Entwicklungen ist es jedoch aus Sicht des ADAC zu früh, um Entwarnung für die Gruppe der Fahranfänger zu geben.

Stattdessen setzt sich der ADAC aufgrund der altersspezifischen Risiken für eine darauf abgestimmte Erweiterung der Fahrausbildung ein. Und die Phase des strikten Alkoholverbots soll nach Ansicht des Clubs von 21 auf 24 Jahre verlängert werden.

Andreas Reiners

Juwelier-Raub: 32-Jähriger in Untersuchungshaft

Wegen räuberischen Diebstahls in zwei Fällen muss sich ein 32 Jahre alter Tatverdächtiger verantworten, der im Verdacht steht, am Donnerstag zunächst in Großsachsenheim und anschließend in Bietigheim sein Unwesen getrieben zu haben.

Gegen 16.15 Uhr soll der 32-Jährige in der Bahnhofstraße in Großsachsenheim ein Juweliergeschäft betreten haben. Dort randalierte er und entwendete eine Halskette im Wert von etwa 800 Euro. Mitarbeiter des Geschäfts wurden darauf aufmerksam und hielten den Dieb fest. Dieser riss sich allerdings los und machte sich mit der Beute aus dem Staub. Während die Mitarbeiter die Polizei alarmierten, stieg der Mann am Bahnhof in einen Zug und fuhr in Richtung Stuttgart davon. Eingesetzte Polizeibeamte konnten den polizeibekannten Mann anhand von Videoaufnahmen schnell identifizieren. Nachdem die Wohnanschrift und sonstige Hinwendungsorte mit negativem Ergebnis überprüft worden waren, konnte eine Streifenwagenbesatzung den Mann in der Lise-Meitner-Straße in Bietigheim ausfindig machen. Der 32-Jährige hatte sich dort gegen 20.45 Uhr in einer Discounter-Filiale aufgehalten. Eine Mitarbeiterin erkannte ihn wieder, da er dort Hausverbot hat. Daraufhin informierte sie den Filialleiter. Nachdem der Filialleiter den 32-Jährigen angesprochen hatte, kam es zu einer Rangelei. Die Auseinandersetzung wurde durch die Streifenwagenbesatzung, die sich im Rahmen eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen im Bereich des Discounters aufgehalten hatte, beobachtet. Die Beamten schritten in das Geschehen ein und nahmen den Mann vorläufig fest. Bei der Durchsuchung seines Rucksacks entdeckten die Polizisten Waren im Wert von etwa 18 Euro, die aus dem Warensortiment des Einkaufsmarktes stammen könnten. Darüber hinaus befand sich im Rucksack noch ein Messer und eine Holzlatte. Von der entwendeten Halskette fehlt bislang jede Spur. Im Anschluss daran wurde der Tatverdächtige, der offensichtlich alkoholisiert war, zum Polizeirevier Bietigheim-Bissingen gebracht.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn wurde der 32-Jährige am Freitag einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen räuberischen Diebstahls, setzte diesen in Vollzug und wies den Mann in eine Justizvollzugsanstalt ein.