Flug, Bus, Bahn: Gepäckverlust ? Das sollten Reisende wissen

Wenn es Ärger mit dem Gepäck gibt, haben Reisende in ganz Europa Rechte. Diese sind jedoch je nach Transportmittel sehr unterschiedlich. Darauf weist das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ Deutschland) hin.

Fehlendes oder beschädigtes Fluggepäck
Die am häufigsten vom EVZ Deutschland bearbeiteten Beschwerden aus der Kategorie “Gepäck” betreffen Fluggepäck. Die Ansprüche regelt das Montrealer Übereinkommen. Stehen Reisende im Urlaub ohne Koffer da, können sie notwendige Ersatzkleidung und Hygieneartikel kaufen und sich die Kosten von der Airline erstatten lassen. Kommt der Koffer überhaupt nicht mehr an, kann eine Entschädigung für den Verlust verlangt werden. Nur auf das Kabinengepäck müssen Flugreisende selbst aufpassen.

Der Schaden bei Gepäckverlust ist vom Reisenden konkret zu belegen, wobei der Höchstbetrag bei 1.288 Sonderziehungsrechten (etwa 1.574 Euro) pro Passagier liegt. Airlines zahlen oft weniger als gewünscht. Das gilt auch für Ersatzeinkäufe, die bei Heimreisen meist gar nicht erstattet werden.

Für alle Fälle gilt: Sofort am Flughafen am Schalter der Fluggesellschaft den Schaden melden und einen sog. “Property Irregularity Report” verlangen. Gepäckschäden müssen zusätzlich und innerhalb von sieben Tagen, verspätetes Gepäck spätestens nach 21 Tagen schriftlich bei der Airline gemeldet werden. Pauschalreisende sollten zudem den Reiseveranstalter informieren. Urlaub ohne Gepäck ist ein Reisemangel, der zur Minderung des Reisepreises berechtigt.

Gepäckprobleme bei Fernbusreisen
Die EU-Busgastrechte sind inzwischen fest etabliert, räumen Busreisenden aber weniger Rechte ein als Flugreisenden. Geht bei einer Busreise im Frachtraum transportiertes Gepäck verloren, haftet das Fernbusunternehmen nicht immer und wenn, dann nur in begrenztem Umfang. Eine Erstattung für Ersatzeinkäufe gibt es generell nicht.

Manchmal kann das Gepäck aber wiedergefunden werden, z. B. über einen Lost-and-Found-Service des Busunternehmens. Kommt das Gepäck tatsächlich abhanden, sollte der Diebstahl beim Fahrer und der Polizei angezeigt werden, bevor Ansprüche beim Busunternehmen geltend gemacht werden.

Gepäcktransport mit der Bahn
Anders als bei Flug- und Busreisen geben Bahnreisende ihr Gepäck nicht ab, sondern tragen es bei sich. Ein Verschulden des Unternehmens oder seiner Mitarbeiter ist – außer bei Unfällen – kaum nachzuweisen und eine Haftung daher meist schwer zu begründen.

Wer jedoch den Gepäckservice einer europäischen Bahngesellschaft nutzt, um sein Gepäck vorab zu verschicken, kann bei Verspätung, Beschädigung oder Verlust Ansprüche gegen die Bahngesellschaft geltend machen. Auch hier sind Fristen zu beachten, die von Land zu Land unterschiedlich sein können.

Egal ob Flug, Bus oder Bahn: Es wird nur erstattet, was tatsächlich weg oder beschädigt ist. Dies nachzuweisen, ist für die meisten Reisenden schwierig. Das Erstellen einer Liste mit Foto vom Kofferinhalt vor Reiseantritt erleichtert den Nachweis.

Tipps zur Vermeidung von Kofferproblemen
– Bringen Sie einen Gepäckanhänger mit Ihrem Namen, Ihrer E-Mail-Adresse und Ihrer Telefonnummer an.
– Bewahren Sie den Beleg, den Sie bei der Gepäckaufgabe erhalten, gut auf.
– Bewahren Sie nach Möglichkeit auch alte Kaufbelege auf.
– Schauen Sie bei Busreisen immer wieder mal nach Ihrem Gepäck – auch das gibt Sicherheit.
– Transportieren Sie Wertsachen immer bei sich im Handgepäck.

mid/asg

Rückkehr der Passagiere: Deutsche Flughäfen erholen sich langsam

Von Januar bis September 2023 wurden an den deutschen Flughäfen 149 Millionen an- und abreisende Passagiere gezählt. Durch den nachfragestarken Sommerreiseverkehr erholt sich die Rückgewinnungsrate mit einem Wert von 77,6 Prozent gegenüber Januar bis September 2019 leicht, wie die vorgelegten Quartalszahlen des Flughafenverbandes Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) zeigen. In ganz Europa sind allerdings bereits neun von zehn Passagieren zurück.

Gegenüber dem schwachen Vorjahr verzeichnen die deutschen Flughäfen in den ersten neun Monaten ein Nachfragewachstum von +21,5 Prozent. Trotz des positiven Trends liegt Deutschland weiterhin am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte. Hohe Ticketpreise und hohe Standortkosten verhindern eine bessere Erholung.

Der innerdeutsche Verkehr liegt mit +27,3 Prozent und 17,08 Millionen Fluggästen über dem Vorjahresaufkommen, jedoch mit -51,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Der Europaverkehr nimmt gegenüber dem Vorjahr um +17,2 Prozent zu und ist mit 103,3 Millionen Passagieren das größte Marktsegment in der Verkehrsentwicklung. Dennoch liegt Deutschland weiterhin mit nur 83,6 Prozent Rückgewinnungsquote am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte.

Der Interkontverkehr wächst um +36,1 Prozent auf 28,4 Millionen Passagieren zum Vorjahr und treibt die Erholung mit der dynamischsten Recovery-Rate (86,1 Prozent) gegenüber dem Vorkrisenniveau. Die gewerblichen Flugbewegungen halten mit +7,3 Prozent zum Vergleichszeitraum 2022 den stabilen Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten wurden 3,47 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen. Damit sank das Cargo-Aufkommen um -8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Hierzu erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV: “Der Flughafenstandort Deutschland wird im europäischen und internationalen Wettbewerb um neue Strecken für internationale Airlines zusehends unattraktiv. Die Erholung des Luftverkehrs findet unter den Bedingungen eines weiter verschärften internationalen Wettbewerbs statt. Die hohen, nationalen Standortkosten verhindern eine vollständige Erholung des europäischen Marktes, weil sich europäische Airlines aus Deutschland zurückziehen.”

Gleichzeitig fürchtet die Branche die Abwanderung von Passagieren im Langstreckenverkehr durch den Carbon Leakage-Effekt. “Wenn es für den Passagier auf der Reise nach Afrika oder Asien kostengünstiger ist außerhalb der EU umzusteigen – statt in Frankfurt oder München – wird er sich wahrscheinlich dafür entscheiden und damit die Mehrkosten für europäische Klimaabgaben umgehen”, gibt Ralph Beisel zu bedenken.

Die deutschen Flughäfen würden die europäischen und nationalen Klimaschutzvorgaben annehmen. Die Transformation der Flughäfen werde allerdings nur unter fairen Wettbewerbsbedingungen und ohne Verkehrs- und Emissionsverlagerungen funktionieren.

mid/asg

 

Camping Stellplatz-Ranking 2023: Europas beste Wohnmobil-Stellplätze

Das Internetportal stellplatz.info, das sich auf Stellplätze für Wohnmobile spezialisiert hat, hat kürzlich die begehrten Auszeichnungen für die beliebtesten Stellplätze für Wohnmobile in Europa bekannt gegeben. Grundlage für die Bewertungen waren insgesamt fünf Millionen Gästebewertungen. Die Spitzenplätze gingen an Stellplätze in den Niederlanden (Camperplaats Kessel) sowie in den deutschen Bundesländern Brandenburg (Stadtmarina Brandenburg) und Hessen (Reisemobilpark Urbachtal). Zur Auswahl standen etwa 17.000 Stellplätze in 42 europäischen Ländern.

Die Stellplätze mussten strenge Kriterien erfüllen, um für den stellplatz.info Award in Frage zu kommen. Dazu gehörten mindestens 100 Bewertungen auf großen Portalen wie Google oder Facebook mit einer Durchschnittsnote von mindestens 4,5 sowie mindestens zehn Bewertungen auf stellplatz.info selbst, wobei hier eine Durchschnittsnote von mindestens 4,2 erzielt werden musste. Die Bewertungen wurden zusätzlich von der Redaktion von stellplatz.info auf ihre Verlässlichkeit überprüft.

Von den insgesamt 50 ausgezeichneten Stellplätzen befinden sich 39 in Deutschland, fünf in Österreich, zwei in Italien und jeweils einer in den Niederlanden, Dänemark, Frankreich und Kroatien. Die gesamte Liste der prämierten Stellplätze ist unter www.stellplatz.info/award verfügbar.

red

Gesundheit: Vorsicht vor Urlaubs-Schnäppchen

Urlauber gehen in der schönsten Zeit des Jahres gerne mal auf Schnäppchenjagd. Das Problem: Trendige Sonnenbrillen, bunte Badeschuhe, sportliches Spielzeug oder auch Corona-Schutzmasken in Landesfarben können Gefahren für die Gesundheit bergen. Der TÜV-Verband erklärt, worauf Verbraucher im Urlaub achten sollten.

In vielen Urlaubsorten versprechen Händler modischen Sonnenschutz für einen günstigen Preis. Doch gerade bei diesen Produkten ist Vorsicht geboten. Auch wenn die Sonnenbrille vor blendenden Sonnenstrahlen schützt, können Hornhaut und Linse des Auges geschädigt werden. Denn viele Billigbrillen verfügen nicht über den notwendigen UV-Schutz.

Urlauber können einen simplen Qualitäts-Check durchführen. Beim Aufsetzen der Brille eine möglichst gerade Linie fokussieren. Kommt es beim Blick durch die Gläser zu einer Krümmung dieser Linie, deutet dies daraufhin, dass die Verarbeitungsqualität der Brillengläser mangelhaft ist. Zudem sollte man darauf achten, ob es im Sichtfeld unscharfe Bereiche oder Einschlüsse in den Gläsern gibt. Auf keinen Fall sollte der UV-Schutz der Sonnenbrille vernachlässigt werden. Sticker mit den Angaben “UV 400” oder “100 Prozent UV-Schutz” deuten darauf hin, dass der Schutz ausreichend ist.

Sehr beliebt sind im Urlaub aufblasbare Wasserspielzeuge, Schwimmhilfen oder Kuscheltiere. Diese entsprechen häufig nicht den gängigen Qualitätsstandards und würden einer TÜV-Produktprüfung nicht standhalten. Viele Produkte enthalten für Kleinkinder gefährliche Kleinteile oder fallen durch gesundheitsgefährdende Weichmacher auf. Stofftiere sollten vor der ersten Nutzung bei niedriger Temperatur gewaschen werden. So lassen sich möglicherweise enthaltene Schadstoffe reduzieren. Von Spielsachen, die unangenehm riechen, am besten die Finger lassen und Spielzeug mit scharfen Ecken und Kanten meiden. Ein gutes Zeichen ist es, wenn dem Produkt Bedienungs- und Warnhinweise in mehreren Sprachen beiliegen.

Geht der Vorrat an medizinischen Mund-Nasen-Schutz (OP- oder FFP2-Masken) aus, sollten sich Urlauber vor minderwertigen Masken vor Ort in Acht nehmen und auf die korrekte Kennzeichnung achten. Mangelhafte oder gefälschte Masken sind rein optisch nicht leicht zu erkennen. Geruch und Festigkeit des Materials können jedoch erste Aufschlüsse über die Eignung geben. Auch dem Produkt beigefügte Herstellerbescheinigungen und Abbildungen von Zertifikaten sollten bereits auf den ersten Blick vertrauenswürdig und schlüssig sein.

Um die Qualität der Urlaubsprodukte besser einschätzen zu können, empfiehlt sich grundsätzlich ein Blick auf die Kenn- und Prüfzeichen. Auf vielen Produkten ist beispielsweise die CE-Kennzeichnung zu finden, mit der die Hersteller bestätigen, dass die gekennzeichneten Waren gemäß der vorliegenden EU-Richtlinien produziert wurden. Allerdings handelt es sich bei der CE-Kennzeichnung um eine Selbsterklärung des Produzenten und nicht um die Einschätzung einer unabhängigen Stelle.

Bessere Orientierung bietet das GS-Zeichen, das für “geprüfte Sicherheit” steht. Das GS-Zeichen wird auf einem Produkt immer durch das Logo des jeweiligen Prüfunternehmens ergänzt, das die Ware als unabhängige Stelle untersucht hat. Fehlen das Logo des Prüfinstituts oder sind keine Angaben zum Hersteller oder Importeur eines Produkts zu finden, sollte vom Kauf generell abgesehen werden.

Andreas Reiners / glp

Kostenfalle Urlaub

Ferien am Meer, in den Bergen und in einer exotischen Stadt: Davon träumen die meisten Menschen. Doch den Traumurlaub gibt es nicht geschenkt. Knapp acht Millionen Deutsche verschulden sich durch Ausgaben für den Urlaub. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Kreditportals smava.

4,2 Millionen haben ihr Konto überzogen. Weitere 3,5 Millionen rechnen damit, ihr Konto durch Ausgaben für den Urlaub noch zu überziehen. Das Problem: Dispokredite sind Teil des Kontos und wirken deshalb unverbindlich und harmlos. Sie sind es aber nicht.

Ein fehlender verbindlicher Tilgungsplan kann zu einer langfristigen Verschuldung verführen. Ein Zinssatz von durchschnittlich knapp 10,0 Prozent macht Dispokredite recht teuer. Im Ergebnis können sie zu einer teuren Dauerverschuldung führen. Der Mehrheit der Disponutzer (79 Prozent) droht genau das: Sie braucht bis zu einem Jahr und länger, um ihr Konto auszugleichen. Und nur 16,0 Prozent der Disponutzer schaffen das innerhalb von vier Wochen.

Ralf Loweg

 

Caravaning-Branche auf Rekordjagd

Wintercamping ist nur etwas für hartgesottene Liebhaber dieser Art des Urlaubs. Vor allem dann, wenn die Schneemassen das eigene Wohnmobil fast unter sich begraben. Deshalb richten viele Reisemobilisten ihren Blick schon jetzt sehnsüchtig Richtung Sommer und Süden.

Allein die Zahlen belegen, dass der Boom auf dem Caravaning-Markt noch lange nicht vorbei ist. Auch im Jahr 2018 gab es bei Neuzulassungen und Besitzumschreibungen von Caravans und Reisemobilen Rekordmarken. Die Auswertungen des Deutschen Caravaning Handels-Verbandes DCHV ergeben ein Plus von rund 12,0 Prozent für die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen und einen Zuwachs von etwa 6,0 Prozent bei den Besitzumschreibungen von Freizeitfahrzeugen in Deutschland. Für das Jahr 2019 bleiben die Caravaning-Fachhändler optimistisch. Es bleibt abzuwarten, welche Rolle Dieselfahrverbote, Konjunkturabkühlung und ein zunehmender Fachkräftemangel spielen.

“Der deutsche Caravaningmarkt hat bereits das achte Rekordjahr in Folge erzielt. Angesichts dieser sehr lange anhaltenden positiven Entwicklung tendiert die große Mehrheit der Caravaning-Fachhändler weiterhin zu optimistischen Erwartungen für 2019”, sagt Kai Dhonau, Präsident des DCHV. Es würden sich aber vermehrt auch vorsichtige Töne in die Vorhersagen der Betriebe mischen, so Dhonau, der von ernst zu nehmenden Herausforderungen für das Jahr 2019 spricht. mid/rlo