Der Fall Joseph Süßkind Oppenheimer: Warum ein Vertrauter des Herzogs aus Ludwigsburg zum Opfer wurde

Eine der größten Tragödien des 18. Jahrhunderts wird wieder lebendig: Der skandalöse Prozess gegen Joseph Süßkind Oppenheimer, ein Opfer von Machtmissbrauch und Antisemitismus. Erleben Sie eine aufschlussreiche Lesung im Stadtarchiv Ludwigsburg mit der renommierten Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann.

Ludwigsburg – Er war ein Vertrauter des Herzogs, ein wohlhabender Kaufmann und einer der ersten Bewohner der Residenzstadt Ludwigsburg – doch nach dem plötzlichen Tod Karl Alexanders wurde Joseph Süßkind Oppenheimer zum Opfer einer Justizfarce. Seine Geschichte ist eine der großen Tragödien des 18. Jahrhunderts, geprägt von Machtspielen, Antisemitismus und einem Urteil, das schon vor Prozessbeginn festzustehen schien.

Die renommierte Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann hat die historischen Prozessakten durchforstet und präsentiert ihre Erkenntnisse nun in einer Lesung im Stadtarchiv Ludwigsburg. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 4. Februar, um 18.30 Uhr im Foyer des Stadtarchivs (Mathildenstraße 21) statt. Der Eintritt ist frei.

Ein Einblick in ein unfassbares Justizverbrechen

Raquel Erdtmann gehört zu den wenigen, die die originalen Gerichtsunterlagen auswerten konnten. Moderiert wird die Lesung von Dr. Gudrun Emberger, einer weiteren ausgewiesenen Expertin der historischen Ereignisse. Gemeinsam beleuchten sie den skandalösen Prozess gegen Oppenheimer, der 1738 in Stuttgart hingerichtet wurde – eine Geschichte von Willkür, Vorurteilen und politischem Kalkül.

Joseph Süßkind Oppenheimer und Ludwigsburg

Oppenheimer war nicht nur Finanzberater des Herzogs, sondern auch ein prägender Akteur der frühen Ludwigsburger Stadtgeschichte. Er besaß hier zwei Häuser, war an der Porzellanmanufaktur beteiligt und betrieb eines der ersten Kaffeehäuser der Stadt. Sein Schicksal ist eng mit der Entwicklung Ludwigsburgs verwoben – und seine Verurteilung ein Mahnmal für die Gefahren von Machtmissbrauch und Diskriminierung.

Großes Interesse an der Lesung – frühzeitiges Erscheinen empfohlen

Aufgrund der hohen Nachfrage empfiehlt das Stadtarchiv, rechtzeitig zu erscheinen. Die Veranstaltung verspricht einen spannenden Abend mit neuen Einblicken in einen der aufsehenerregendsten Justizfälle der Geschichte Württembergs.

red

Soko „Chalet“: Festnahme nach gewaltsamem Tod einer 25-Jährigen Lehramts-Studentin in Stuttgart

Stuttgart – Nach dem gewaltsamen Tod einer 25 Jahre alten Frau hat die Sonderkommission „Chalet“ einen 34-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Der bosnisch-herzegowinische Staatsangehörige aus dem erweiterten Bekanntenkreis des Opfers wurde am Montag (13.01.2025) einem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ, teilte die Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart mit.

Ermittlungen führten zur Festnahme

Intensive Ermittlungsmaßnahmen, darunter Spurensicherungen am Tatort und Befragungen von Nachbarn, hatten die Beamten auf die Spur des Verdächtigen gebracht. Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Opfer um eine Lehramtsstudentin aus dem Raum Pforzheim handeln.

Obduktion bestätigt gewaltsamen Tod

Die 25-Jährige war am Wochenende tot in ihrer Stuttgarter Wohnung aufgefunden worden. Eine am Sonntag (12.01.2025) durchgeführte Obduktion ergab, dass die Frau gewaltsam zu Tode kam. Die genauen Umstände der Tat sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen der Sonderkommission „Chalet“.

Ermittlungen dauern an

Die Polizei prüft nun, welche Verbindung zwischen dem Opfer und dem Tatverdächtigen bestand und ob es im Vorfeld Hinweise auf einen möglichen Konflikt gab. Weitere Details werden aus ermittlungstaktischen Gründen aktuell nicht veröffentlicht.

red

Verwendete Quellen:

Staatsanwaltschaft Stuttgart

Polizeipräsidium Stuttgart

Bild-Zeitung