Bauministerin Geywitz: Kleinstadt für Familien hochattraktiv

Zur Bekämpfung der Wohnungsnot setzt Bauministerin Klara Geywitz (SPD) auch auf eine Belebung des ländlichen Raums.

“Wir haben untersucht, wo die Menschen gerne wohnen wollen. Und der neue Sehnsuchtsort ist die Kleinstadt”, sagte die SPD-Politikerin dem “Tagesspiegel”. “Hunderttausende Wohnungen stehen auch heute noch leer”, sagte Geywitz. Durch das Homeoffice werde der ländliche Raum aber für viele Menschen wieder attraktiv, die wegen der Arbeit in die Stadt gezogen seien. “Das ist eine Chance.”

Potential für eine Belebung sind die Ministerin auch in Großstädten wie Chemnitz und Mittelstädten wie Coburg und Hof. “Das sind Orte, die natürlich eine gewisse Urbanität haben, aber nicht die Unübersichtlichkeit der Metropole mit sich bringen”, sagte Geywitz. Für Familien sei das hochattraktiv. Die Voraussetzung sei allerdings eine gute ÖPNV-Anbindung und schnelles Internet. Deshalb begrüße sie die Milliardeninvestitionen von Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) sehr, sagte Geywitz.

red

Wohnungsbau Ludwigsburg: Fokus auf “Bezahlbares Wohnen”

Der Rückblick auf die letzten zehn Jahre zeigt, dass die WBL sehr viel erreicht hat. ´“Mit unseren breit gefächerten Aktivitäten zur Errichtung und zum Erhalt von bezahlbarem Wohnraum sind wir auf einem ausgezeichneten Weg“, so Andreas Veit, Vorsitzender Geschäftsführer der WBL im gestrigen Jahresgespräch.

Mehrere Faktoren, welche die WBL nicht selbst beeinflussen kann, wirken sich hemmend und verzögern auf die Schaffung von Wohnraum aus. Lange Genehmigungsverfahren, baurechtliche Auflagen, stark gestiegene Baukosten, fehlende Ressourcen bei Bauunternehmen sind nur einige Beispiele; „Dennoch sind wir ein verlässlicher Garant für bezahlbares Wohnen in Ludwigsburg“, betont Konrad Seigfried, Geschäftsführer der WBL.
Die zunehmende Wohnungsnot ist weiterhin ein drängendes Thema in Ludwigsburg. Ludwigsburg gilt als attraktiver Wohnort mit hohem Lebensstandard und einem guten Angebot an Studien- und Arbeitsplätzen. Die Barockstadt ist im letzten Jahrzehnt deutlich gewachsen. Waren es 2008 noch rund 85.500 Einwohner, so wohnten Ende 2018 bereits knapp 93.500 Einwohner in Ludwigsburg. Mit dem Zuzug von Neubürgern stieg naturgemäß die Nachfrage nach Wohnraum. Insbesondere kleinere Wohneinheiten werden auf lange Sicht benötigt. Ende 2018 bestanden 43,9 Prozent der Haushalte in Ludwigsburg aus einer Person, 29,2 Prozent aus zwei Personen. Nur ein gutes Viertel aller Haushalte weist höhere Personenzahlen auf. Die Altersarmut wächstälteren Menschen ist der Verbleib in größeren Mietwohnungen schon aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich. Auch aus diesem Grund hat die WBL das Projekt „Wohnen für jede Lebensphase“ entwickelt. Ziel ist es, den passenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Weitere Wohnformen für Senioren sowie Begegnungs- und Betreuungsangebote im Wohnumfeld sind erforderlich.

Die beiden Geschäftsführer Andreas Veit und Konrad Seigfried sind mit dem Ergebnis 2018 sehr zufrieden. „Mit dem Ergebnis, einem Überschuss von rund 2,28 Millionen Euro, blicken wir auf ein weiteres sehr ereignisreiches Jahr zurück“, sagt Andreas Veit, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Erneut legen wir eine positive Bilanz mit einer geordneten Finanz- und Vermögenslage vor. Eine Leistung, die angesichts der aktuellen Herausforderungen durchaus beachtlich ist“, ergänzt Geschäftsführer Konrad Seigfried.

Im Bereich “Vermietung”  wurden 2018 99 Mietverträge abgeschlossen, davon 88 aufgrund von Mieterwechseln und 10 für die Mieterumsetzungen aus dem neu zu entwickelnden Wohngebiet in Grünbühl.

Aus dem Gesamtbestand von 2158 Wohnungen sind zum Jahresende 808 Wohnungen an einkommensschwache Haushalte vermietet. Hierin sind sowohl öffentlich oder kommunal geförderte als auch freiwillig durch die WBL subventionierte Wohnungen enthalten.
Die durchschnittliche Kaltmiete des Gesamtbestands lag 2018 bei gerade einmal 7,03 €/m², die der öffentlich, kommunal und freiwillig preisgedämpften Wohnungen bei nur 6,00 €/m² und somit deutlich unter dem Mittelwert des Mietspiegels der Stadt Ludwigsburg von 9,13 €/m², der für Neuvermietungen ermittelt wird. Zum Jahresende 2018 hatte die WBL 1.490 Mietanfragen in der Interessentendatei. Die Nachfrage verteilt sich mit 52 % auf den Bereich der preisgedämpften und mit 48 % auf den der frei finanzierten Wohnungen.

Modernisierung im Bestand
Im Geschäftsjahr 2018 wurden insgesamt 4,8 Mio. € in den Bestand investiert. Der Schwerpunkt bei den Instandhaltungen lag bei den Gewerken Sanitär-, Elektro- und Maler- und Heizungsarbeiten.

Bautätigkeit/Ausblick
In 2019 werden 60 Wohnungen, davon 42 Mietwohnungen, in der Caerphillystraße, welche das NaWoh-Qualitätssiegel für nachhaltigen Wohnungsneubau erhalten wird, fertig gestellt.

Nach dem Abriss von Bestandsgebäuden Anfang 2018 in der Heinrich-Schweitzer-Straße werden 50 Mietwohnungen, wovon rund 50 % öffentlich gefördert werden, erstellt. Im Baugebiet Muldenäcker werden 23 Wohnungen errichtet, wovon 9 Wohnungen öffentlich gefördert werden.
In der Marbacher Straße wird mit dem Bau von 21 Wohnungen nach dem Förderprogramm „Wohnungsbau BW 2017“ begonnen.
Weitere Wohnungen entstehen im Rahmen von Modernisierungsarbeiten.

Eine gute Lösung für die kurzfristige Schaffung von Wohnraum ist eine Dachaufstockung im Bestand. Hier werden in der Adalbert-Stifter- und in der Enz-straße zusätzlicher Wohnraum mit jeweils 5 Wohnungen geschaffen.

Das größte Objekt der Wohnungsbau Ludwigsburg – die neue Quartiersgestaltung in Grünbühl West mit insgesamt 420 Wohnungen begleitet die WBL die nächsten Jahre. Der erste Bauabschnitt mit 107 Wohnungen im südlichen Areal des Quartiers beginnt 2019. Im Zuge dieses Bauabschnitts wird zudem eine sechsgruppige Kindertagesstätte erstellt.

Am Dienstag, den 17.September 2019 eröffnet WBL-Chef Andreas Veit ab 17 Uhr die Auftaktveranstaltung für den ersten Bauabschnitt in Grünbühl-
Teilnehmen wird außerdem die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Frau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Die Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen.

Intensiv laufen außerdem die Planungen zur Konversion der Jägerhofkaserne. Baubeginn ist für Anfang 2020 vorgesehen. Projektiert sind 150 Wohneinheiten, davon 70 Wohnungen öffentlich geförderter Wohnraum. Das Areal wird neben Gewerbeflächen, einem Café und grünen Innenhöfen auch eine Kindertagesstätte bieten. Darüber hinaus wird in der Lorcherstrasse ein neues Senioren-Wohnprojekt als Smart-Living-Modell mit 30 Wohnungen geplant.

Im Neubaugebiet Schauinsland in Neckarweihingen entstehen weitere 57 Wohnungen, davon zwölf für die Anschlussunterbringung.

Drei CUBE 11-Gebäude wurden für die Kinder- und Jugendhilfe Karlshöhe gebaut. Die Gebäude mit verschiedenen Wohnungs- und Appartement-Lösungen für Wohngemeinschaften sowie Besprechungs-, Büro-, Lager- und Technikräumen dienen temporär als Nachbetreuungseinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und für Studierende der evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Nach Ablauf der Unterbringungsnutzung soll das gesamte CUBE-Ensemble von Studierenden genutzt werden.

Für das Neubaugebiet Gämsenberg fiel die Entscheidung im Architektenwettbewerb, so dass auch hier die konkreten Planungen starten können. Dort werden ca. 60 Wohnungen entstehen. Die WBL baut somit innerhalb von 5 Jahren über 500 neue Wohnungen.

Erschwingliche Mieten und öffentlich geförderter Wohnraum:
Die WBL wird in den nächsten Jahren verstärkt Wohnungen nach dem Förderprogramm „Wohnungsbau BW 2017“ oder dem Modell „Fair Wohnen“ erstellen. Ob Neubau, Sanierung oder Modernisierung. Bei allen Mietwohnungen der Wohnungsbau Ludwigsburg handelt sich um bezahlbaren Wohn-raum. Die Durchschnittsmieten liegen deutlich unter den Werten des Ludwigsburger Mietspiegels Durch vorausschauendes Wirtschaften, die Entwicklung zeitgemäßer Wohnkonzepte wie „Fair Wohnen“ und „Wohnen Plus“ sowie mittlerweile auf wieder durch öffentliche Wohnbauförderung gelingt es der WBL, in Ludwigsburg der größte Anbieter von bezahlbarem und gefördertem Wohnraum zu sein. Seit die Baden-Württembergische Landesregierung mit ihrem Förderprogram „Wohnungsbau BW 2018/19“ sowohl die Neubegründung als auch eine Fortführung von sozial gefördertem Wohnraum ermöglicht, setzt sich die WBL mit Nachdruck für die Wohnungsförderung durch das Land ein. Bei 143 Wohnungen lief die Belegungsbindung Ende 2018 aus. Die WBL informierte die betroffenen Mieter, damit sie rechtzeitig den erforderlichen Wohnberechtigungsschein verlängern konnten. Das erfreuliche Ergebnis: Insgesamt 111 Wohnungen bleiben für weitere drei Jahrzehnte preisgünstig, teilweise sogar mit niedrigeren Mieten als zuvor. Bei 131 Wohnungen in elf Objekten der WBL kann die WBL bei einem Mieterwechsel die Förderfähigkeit für 30 Jahre neu begründen.

Zahlen zum Jahresergebnis 31.12.2018

 Bilanzsumme: 200,9 Mio. €
 Umsatzerlöse: 24,2 Mio. €
 Jahresüberschuss: 2,28 Mio. €
 Mietwohnungen: 2.158
 Mietanfragen in der Interessentendatei: 1.490

 öffentlich oder kommunal geförderte als auch freiwillig durch die WBL subventionierte Wohnungen: 639
 freiwillig preisreduzierte Wohnungen im „Fair Wohnen“-Modell 39
 Neubegründung als öffentlich geförderte Wohnungen: 130 Gesamtbestand an
 preisreduzierten Wohnungen: 808
 durchschnittliche Kaltmiete der öffentlich, kommunal und freiwillig preisgedämpften Wohnungen : 6,00 €/m²
 durchschnittliche Kaltmiete des Gesamtbestands: 7,03 €/m²
 Instandhaltungs- und Modernisierungsinvestitionen: 4,8 Mio.€

Effizienzpreis geht an die Wohnungsbau Ludwigsburg

Erstmals prämierte das baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in diesem Jahr Wohngebäude, die sowohl durch besonders kostengünstiges als auch energieeffizientes Bauen und Modernisieren überzeugen. Bei der Preisverleihung am 11. Dezember 2018 überreichte Umweltminister Franz Untersteller die Prämierungsstufe Gold in der Kategorie „Neubau Mehrfamilienhaus / Geschosswohnungsbau“ für den modularen Holzbau CUBE 11 an das Team der Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL).
Andreas Veit, Vorsitzender Geschäftsführer der WBL, Prokurist und Projektleiter Achim Eckstein, Projektmanagerin Kerstin Schnaufer und WBL-Aufsichtsrätin Regina Orzechowski nahmen den mit 12.000 Euro dotierten Preis bei einer Feierstunde im Stuttgarter Hospitalhof entgegen.
Neben der WBL als Initiatorin und Leiterin des CUBE 11-Projekts nennt die mit dem Preis übergebene Urkunde die am Bau beteiligten Partner: schlude ströhle richter architekten bda aus Stuttgart (Architektur), Seeberger + Partner Ingenieurbüro für Bauphysik und Energieplanung aus Bietigheim-Bissingen (Energieberatung) sowie Helber+Ruff aus Ludwigsburg (Ingenieure).

Über den „Effizienzpreis Bauen und Modernisieren“ hatte bereits im Oktober eine hochkarätig besetzte Jury mit 14 Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Wirtschaft, Handwerk, Verwaltung, Wissenschaft, Architektur und Ingenieurwesen, Wohnungswirtschaft, Banken und Fachpresse unter dem Vorsitz des Ministers beraten. Gleichzeitige Kosten und Energieeffizienz galten als zwingende Kriterien der eingereichten privaten, öffentlichen und gewerblichen Projekte, deren Bau oder Modernisierung zwischen Januar 2015 und Juli 2018 abgeschlossen sein musste.

Am Dienstagabend verlieh das Ministerium in fünf verschiedenen Kategorien je einen Preis mit der Prämierung Gold und Silber. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 100.000 Euro ausgeschüttet.

Positiver Beitrag zur Baukultur

„Unser neuer Wettbewerb belegt, dass auch der Gebäudesektor den dringend erforderlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann“, sagte Minister Franz Untersteller bei der Preisverleihung. „Die Preisträger zeigen auf anschauliche Weise, dass Wohngebäude energieeffizient und zugleich kostengünstig gebaut und modernisiert werden können.“
Das Urteil der Expertenjury konstatiert, dass der CUBE 11 von allen prämierten Objekten den niedrigsten Endenergiebedarf hat. Der Primärenergiebedarf und die Gebäudehülle sind überdurchschnittlich effizient. Mit der Massivholzkonstruktion, dem begrünten Dach sowie der Holzfaserdämmung kommen bei dem Gebäude überwiegend ökologische Baustoffe zur Anwendung. Die Modulbauweise mit der entsprechenden Qualität in der Energie- und Ressourceneffizienz verleihen dem CUBE 11, auch ohne kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung,
eine besondere Nachhaltigkeit. Das dem KfW-Effizienzhaus 55 entsprechende Gebäude ist ein positiver Beitrag zur Baukultur, so das Ergebnis der Jury.

„Dass der CUBE 11 nun bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet wurde,  erfüllt uns mit Freude und Stolz“, bekundete Andreas Veit nach der Preisverleihung. „Wir haben mit dieser Form des seriellen Bauens mit Holz inzwischen mehrfach gezeigt, dass qualitätsvolles Bauen mit äußerst
kurzen Planungs- und Bauzeiten und zu günstigen Preisen möglich ist.“ Neben dem heute erneut ausgezeichneten Pilotobjekt in der Brucknerstraße entstand inzwischen ein zweites Gebäude in der Bebenhäuser Straße. Weitere Projekte für inklusives und studentisches Wohnen sowie gewerbliche Nutzungen sind derzeit in Planung bzw. im Bau. Bereits im November 2017 hat die WBL den IWS Immobilienaward in der Kategorie Wohnimmobilien erhalten. Der CUBE 11 wurde seinerzeit als zukunftsweisendes Konzept sowie als vorbildliches Projekt mit enormer Innovationskraft ausgezeichnet, das Maßstäbe für städtebaulich und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklungen in qualitätsvoller Architektur setzt. Die Ergebnisse des aktuellen Landeswettbewerbs „Effizienzpreis Bauen und Modernisieren“ sollen nun unter anderem im Rahmen einer Wanderausstellung
in ganz Baden-Württemberg bekannt gemacht werden. Die erste Station der Ausstellung wird die Bundesgartenschau 2019 in
Heilbronn sein.