Mercedes-Fahrer ohne Führerschein und unter Alkoholeinfluss gestoppt

Ludwigsburg: Alkoholisiert und ohne Führerschein unterwegs

Nach dem Hinweis eines aufmerksamen Zeugens wurde am Freitag gegen 00:20 Uhr ein 30 Jahre alter Mercedes-Fahrer im Bereich der Stuttgarter Straße / Friedrichstraße in Ludwigsburg angehalten und kontrolliert. Während der Kontrolle nahmen Polizeibeamte bei dem 30-Jährigen Alkoholgeruch wahr, woraufhin er sich nach einem Atemalkoholtest einer Blutentnahme unterziehen musste. Darüber hinaus war der 30-Jährige nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis. Da der Mann keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, wurde mit staatsanwaltschaftlicher Anordnung eine Sicherheitsleistung erhoben.

red

5Milliarden vom Bund für den Digitalpakt

Der Digitalpakt ist nach langem politischen Tauziehen auf den Weg gebracht. Das bedeutet: Schüler und Lehrer an Deutschlands Schulen können endlich auf neuere Computer, besseres Internet und digitale Lehrmethoden hoffen.

Bund und Länder haben sich auf die dafür nötige Grundgesetzänderung verständigt, wie Vertreter des Vermittlungsausschusses in Berlin mitteilten. Damit ist der Weg frei für entsprechende Milliardenhilfen des Bundes für die Länder. “Wir haben es geschafft”, wird Bundesbildungsministerin Anja Karliczek von tagesschau.de zitiert.

Bei dem Kompromiss geht es unter anderem darum, wie der Bund die Verwendung seiner Milliardenhilfen durch die Länder künftig kontrollieren darf. Mit diesem Geld soll auch der soziale Wohnungsbau angekurbelt werden, heißt es.

Darüber hinaus sollen Pendler von mehr Bundesmitteln in den Ausbau des regionalen Schienenverkehrs profitieren. An den Schulen ist unter anderem die Ausstattung mit WLAN, digitalen Lerninhalten und Computern vorgesehen. cid/rlo

18-jähriger Fahrgast verletzt sich nach einer Vollbremsung im Bus

Bietigheim-Bissingen: Unfall mit Linienbus – Zeugen gesucht

Ein 18-jähriger Fahrgast in einem Bus der Linie 551 hat sich am Mittwochnachmittag gegen 16:10 Uhr in der Breslauer Straße leichte Verletzungen zugezogen. Der 52.jährige Busfahrer wollte an einem vorausfahrenden VW vorbeifahren, dessen 39-jährige Fahrerin am Straßenrand angehalten hatte. Beim Vorbeifahren fuhr die 39-Jährige wieder an und stieß gegen die vordere rechte Ecke des Busses. Dessen Fahrer leitete eine Vollbremsung ein und der 18-Jährige stürzte gegen eine Haltestange. Zeugen des Unfalls, insbesondere weitere Fahrgäste des Busses, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/405-0, zu melden.

red

 

Immuntherapie gegen Allergie

Eine Immuntherapie verspricht Allergikern Hoffnung. Dabei werden den Patienten im Abstand von mehreren Wochen winzige Mengen des auslösenden Allergens unter die Haut gespritzt. Das Immunsystem lernt auf diese Weise, den Eiweißstoff zu tolerieren. Mittlerweile sind Tabletten und Tropfen auf dem Markt, die der Patient selbst einnehmen kann, berichtet das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Weil die Allergenextrakte dabei über die Mundschleimhaut unter der Zunge aufgenommen werden, heißt das Verfahren sublinguale Immuntherapie. “Das ist für viele Patienten bequemer, weil sie nicht so oft zum Arzt müssen”, sagt dazu Professor Timo Buhl, Allergologe an der Uniklinik Göttingen. Allerdings müssen die Präparate in der Regel täglich eingenommen werden. Und sie haben oft örtliche Nebenwirkungen, zum Beispiel ein Kribbeln auf der Zunge oder eine leichte Lippenschwellung.

Welche Methode man wähle, sei eine Sache der persönlichen Vorliebe, so Buhl. Sie wirken nach heutigem Wissensstand etwa gleich gut. Ob Spritze, Tabletten oder Tropfen – in jedem Fall dauert eine erfolgreiche Immuntherapie mindestens rund drei Jahre. Das hält nicht jeder Patient durch. “Vor allem zu Beginn ist die Abbrecherquote leider sehr hoch”, sagt Buhl. Wer durchhält, wird belohnt: Rund 90 Prozent der Patienten erfahren dem Experten zufolge durch eine spezifische Immuntherapie eine deutliche Besserung. mp/rlo

Strom und Gas werden teurer

Das hören Verbraucher gar nicht gerne: Für Februar, März und April 2019 erhöhen 97 örtliche Versorger die Strompreise. Der Strompreis erreicht in Deutschland damit ein Rekordwert. Auch bei den Gaspreisen zählen die Energieexperten von Verivox 64 Preiserhöhungen.

Im bundesdeutschen Durchschnitt sind die Strompreise bereits von Dezember 2018 auf Januar 2019 um rund 2,0 Prozent angestiegen. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) kletterten die Stromkosten damit auf durchschnittlich 1.153 Euro und erreichten ein Allzeithoch.

Dieser Wert wird in den kommenden Monaten noch deutlich übertroffen werden: Für Februar, März und April haben aktuell 97 örtliche Grundversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 6,0 Prozent angekündigt. Bei 4.000 kWh Jahresverbrauch entspricht das rund 75 Euro zusätzlicher Kosten.

Die Entwicklung bei den Gaspreisen verläuft ähnlich. Die durchschnittlichen Gaskosten in Deutschland sind von Dezember 2018 auf Januar 2019 um über 2,0 Prozent gestiegen. Ein Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh startete mit Durchschnittskosten von 1.197 Euro ins neue Jahr.

Die Gaspreise werden weiter anziehen. Für Februar, März und April haben derzeit 64 örtliche Gasversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 10,0 Prozent angekündigt. Die Mehrkosten betragen laut Experten rund 130 Euro pro Jahr. wid/rlo

Spielbanken in Baden-Württemberg durchbrechen 90 Mio. Euro Umsatz-Marke

Die Baden-Württembergischen Spielbanken verbesserten ihr Ergebnis im Geschäftsjahr 2018 um 4,7 Prozent. Sie wuchsen an den drei Standorten Stuttgart, Baden-Baden und Konstanz  in etwa in gleicher Höhe wie im Vorjahr (4,9 Prozent): 2018 übersteigt der Gesamt-Bruttospielertrag (BSE, vergleichbar Umsatz) erstmals 90 Mio. Euro (90,2 Mio. Euro. (2017; 86,1 Mio. Euro,). Dabei erzielt die Spielbank Stuttgart zwar etwa die Hälfte des Gesamt-BSEs im Südwesten. Das Casino Baden Baden jedoch zeigte eine außergewöhnlich gute Form. Es konnte seinen Ertrag um 10,4 Prozent verbessern. Allein das „klassische Spiel“ mit Roulette und Black Jack erreichte 2018 mit +20 Prozent bei diesen Spielen das größte Plus. (2018: 7,69 Mio. Euro, 2017: 6.41 Mio. Euro).

Damit haben die drei in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft geführten Casinos ihre positive Entwicklung kontinuierlich verfestigt. So lag der BSE 2014 bei 68,9 Mio. Euro, 2015 bei 78,3 Mio. Euro, 2016: 82,1 Mio. Euro. Die Besucherzahl sank 2018 leicht um 1,1 Prozent auf 587.256 (2017: 594.000.Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 598 (+2,4 Prozent, 2017: 585). Dank des positiven Geschäftsverlaufes platziert sich der Landesbetrieb „Baden-Württembergische Spielbanken GmbH & Co KG“ mit seinen drei Standorten auf Position 2 der stärksten Spielbankgesellschaften im Vergleich der Bundesländer – vor dem einwohnerstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit vier Standorten.

Otto Wulferding, Geschäftsführer Baden-Württembergische Spielbanken: „Derzeit spielt uns nicht nur die gute Konjunktur in die Karten. Jetzt zahlen sich auch Investitionen aus, um unsere Casinos zukunftssicher zu machen. Unsere Gäste können spielen, aber auch mehr erleben. Sie treffen auf eine Spielkultur in einer Unterhaltungswelt, mit Roulette und Poker, aber auch mit Lesungen, Shows und mehr. Das gibt’s im Internet nicht. Wir müssen im Wettbewerb mit Online-Casinos bestehen, indem wir einen Mehrwert anbieten – und eben legales Spiel im Unterschied zu Online-Casinos. Wulferding nimmt Bezug auf die aktuelle  Entwicklung. Danach ist die 2012 in Schleswig-Holstein beschlossene Ausnahmeregulierung  für Online-Glücksspiel erloschen. Die dafür erteilten Lizenzen sind also auch in diesem Bundesland wieder verboten. „Dennoch  können Spieler Online weiter um Geld spielen, Online Casinos werben weiter, obwohl ihre Angebote in Deutschland illegal sind“, kritisiert Wulferding.  Er fordert „keine Sonder-Werbeerlaubnis für Spielbanken, sondern ein Glücksspielrecht, das für jedes Glücksspiel anzuwenden ist, für alle gleich gilt und auch im Internet durchgesetzt wird.“

red

 

Info:

Die Baden-Württembergische Spielbanken GmbH & Co. KG wurde zum 1. 8. 2003 gegründet und besteht aus den Spielbanken Baden-Baden, Stuttgart und Konstanz. Die 100-prozentige Landestochter wird von einem Aufsichtsrat mit sechs Mitgliedern geführt. Sie beschäftigt 598 Mitarbeiter, 197 in Baden-Baden, 120 in Konstanz und 281 in Stuttgart. Seit der Eröffnung in Stuttgart 1996 und der Übernahme der Spielbanken Baden-Baden und Konstanz 2003 überwies die Gesellschaft mehr als eine Milliarde Euro an das Land; etwa die Hälfte davon ging an gemeinnützige Zwecke

SG BBM Frauen stattet Nachwuchstalent mit Profi-Vertrag aus

Toptalent Leonie Patorra rückt in den SG BBM-Profikader auf

Zweijahresvertrag für Rückraumspielerin / Bestätigung der guten Jugendarbeit der SG BBM

Die Personalplanungen bei den Frauen der SG BBM Bietigheim für die neue Spielzeit 2019/20 laufen auf Hochtouren. Nach der Verpflichtung der deutschen Nationalspielerin Amelie Berger und der Vertragsverlängerung von Ex-Nationalspielerin Anna Loerper kann der Tabellenführer der Handball Bundesliga Frauen (HBF) nun bereits die nächste Personalie im Hinblick auf die neue Saison verkünden. Mit Leonie Patorra entschied sich ein viel umworbenes Toptalent aus dem eigenen Nachwuchs für die SG BBM.

Die 17-jährige Leonie Patorra, die im Rückraum beheimatet ist, gehört ab der kommenden Spielzeit 2019/20 fest zum Kader von SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen. Bereits in der Saison 2017/18 bestritt sie einige Partien für die Profis und konnte dabei direkt überzeugen. So gelangen der hochtalentierten Rückraumspielerin in der Bundesliga-Begegnung gegen HC Rödertal vier Treffer.

Für Leonie Patorra geht ein Traum in Erfüllung: „Ich freue mich riesig, dieses Vertrauen von der SG BBM zu bekommen. Vor meiner Verletzung durfte ich bereits drei Spiele in der Bundesliga bestreiten. Diese Erfahrungen haben mich in der Zeit der Reha motiviert, stärker als vorher auf den Platz zurückzukommen. Es steht mir eine Aufgabe bevor, die ich gerne annehme und für die ich mein Bestes geben werde.

Auch für SG BBM-Geschäftsführer Torsten Nick ist die Vertragsunterzeichnung von Jungnationalspielerin Leonie Patorra eine Bestätigung der guten Jugendarbeit der SG BBM: „Es freut uns sehr, dass sich Leonie weiterhin für die SG BBM entschieden hat. Sie bringt auf ihrer Position alle Voraussetzungen mit, um auf Erstliganiveau erfolgreich zu sein. Gleichzeitig zeigt ihre Entwicklung auch, welch hochwertige Arbeit im Nachwuchsbereich der SG BBM geleistet wird. Die wiederholte Auszeichnung mit dem Jugendzertifikat der Handball Bundesliga Frauen (HBF) bescheinigt dies eindrucksvoll.“

Das Jugendzertifikat ist ein ligaübergreifendes Gütesiegel der HBF, das die Rahmenbedingungen in den Vereinen honoriert, die den Nachwuchsspielerinnen zugutekommen. Zur Erlangung dieser Bescheinigung werden Kriterien bewertet, die eine Qualitätssicherung in den Bereichen Mannschaften, Mitarbeiter, Training und Betreuung gewährleisten. Ziel ist die Sicherung sowie kontinuierliche Fort- und Weiterentwicklung qualitativer Jugendarbeit in den Vereinen, um so die Voraussetzungen auch für deutsche Nachwuchsspielerinnen zu schaffen, in ihren Clubs zu Spitzenspielerinnen zu reifen.

„Unser Hauptsponsor OLYMP fördert neben der Bundesligamannschaft schon von Beginn an die Talentschmiede, deren zweite Frauenmannschaft, die in der 3. Bundesliga spielt, und setzt damit auch auf die erfolgreiche Ausbildung der Jugendspielerinnen. Die Bestätigung unserer hervorragenden Nachwuchsarbeit durch die HBF ist somit ganz im Sinne von OLYMP“, so SG BBM-Geschäftsführer Torsten Nick.

Am kommenden Samstag, 23. Februar 2019, treffen die Bietigheimerinnen um 19 Uhr in der Ludwigsburger MHP Arena im Spitzenspiel auf die TuSsies aus Metzingen.

red

Einbrecher im Jugendhaus Besigheim

Besigheim: Wohnungseinbruch

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, zwischen 20:00 Uhr und 07:00 Uhr, brachen bislang unbekannte Täter in das Jugendhaus Besigheim in der Turmstraße ein. Die Unbekannten hebelten ein Fenster auf und entwendeten anschließend eine Spielkonsole im dreistelligen Wert. Der entstandene Sachschaden wird auf mehrere hundert Euro geschätzt. Der Polizeiposten Besigheim, Tel. 07143/40508-0, bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich zu melden.

Steinheim an der Murr: Feuerwehreinsatz

In einem Betrieb in der Straße “Kreuzwegäcker” in Steinheim an der Murr geriet am Mittwochmorgen gegen 10:00 Uhr ein Kamin sowie das Dämmmaterial vermutlich aufgrund eines technischen Defekts im Heizungsraum in Brand. Die Freiwilligen Feuerwehren Murr und Steinheim waren mit insgesamt 25 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen vor Ort und konnten den Brand schnell löschen. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Höhe des entstandenen Sachschadens wird auf rund 3.000 Euro geschätzt.

red

Unbekannte setzen Garten in Brand

Am Montagnachmittag zwischen 15:50 Uhr und 16:00 Uhr setzten bislang unbekannte Täter ein Gartengrundstück hinter dem Spielplatz im Steingrübenweg in Gerlingen in Brand und entzündeten dort Gras und Sträucher. Durch das Eingreifen der Feuerwehr konnte ein größeres Ausbreiten der Flammen verhindert werden. Eine Fläche von etwa 60 Quadratmetern verbrannte jedoch. Der Sachschaden wird auf etwa 1.000 Euro geschätzt. Die Feuerwehr war mit 15 Einsatzkräften und drei Fahrzeugen am Brandort. Als mögliche Täter kommen zwei oder drei Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren in Betracht, die dunkel gekleidet waren und in Richtung des angrenzenden Wohngebiets rannten. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeiposten Gerlingen, Tel. 07156/9449-0 in Verbindung zu setzen.

red

Diesel-Debatte: Dicke Luft nach Rechenfehler

Die Diesel-Debatte wirbelt weiter Staub auf. Und irgendwie beschleicht so manchen Beobachter das Gefühl, in einem Theater der Absurdität zu sitzen. Erst schwingen Umweltschützer die Moral-Keule, dann machen ihnen Lungenfachärzte einen Strich durch die Rechnung und jetzt mischen auch noch Mathematiker mit. Sie werfen dem Münchener Helmholtz-Institut vor, in einer Studie für das Umweltbundesamt ohne wissenschaftliche Grundlage übertriebene Ängste zu schüren.

In der umstrittenen Studie hatte das Helmholtz Institut mit statistischen Methoden den Zusammenhang von Stickstoffdioxid-Belastungen und Krankheitsverläufen errechnet. Dabei kamen die Forscher zu dem Schluss, dass im Jahr 2014 rund 6.000 Menschen in Deutschland vorzeitig durch Stickstoffdioxid gestorben seien.

Der Epidemiologe und Mathematiker Peter Morfeld hält das Vorgehen des Instituts für unwissenschaftlich. “Wir müssen klar sagen, dass wir so etwas wie vorzeitige Todesfälle gar nicht bestimmen können.” In dem Report des Umweltbundesamtes werde fälschlicherweise eine Formel verwendet, die dafür gar nicht geeignet sei, so Morfeld in einem Interview mit dem ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus. “Wir können diesen Daten in dem Bericht des Umweltbundesamtes nicht trauen. Eine solche Aussage ist Unsinn.”

Mit der in der Mathematik gebräuchlichen AF-Formel (“Attributale Fraktion”) könne lediglich die verlorene Lebenszeit ausgerechnet werden, schreibt Morfeld in einem gemeinsamen Fachaufsatz mit Kollegen der Universität Köln. Für eine Errechnung vorzeitiger Todesfälle fehle aber die notwendige Datengrundlage.

Dafür müsse jeder Testperson ein statistischer Zwilling zugeordnet werden, mit genau derselben Lebensweise hinsichtlich Faktoren wie Sport, Alkoholkonsum und Ernährung. Es dürfe nur einen Unterschied geben: die Belastung durch NO2. “Wenn wir solche Daten nicht zur Verfügung haben, können wir den Begriff der vorzeitigen Todesfälle nicht sinnvoll verwenden”, so Morfeld.

Wenn man nur auf die Größe schaue, die mit der Formel gemessen werden könne, nämlich generell verlorene Lebenszeit, ergebe sich ein ganz anderes Bild der Schadstoffbelastung als bislang öffentlich dargestellt. Der Effekt der NO2-Exposition sei in Wahrheit klein, im Jahr 2014 für die Gesamtbevölkerung betrachtet acht Stunden pro Person.

Die große, plakative Wirkung mit vielen Todesfällen ergebe sich nur, wenn man die Formel falsch anwende, betont Morfeld. Er fordert deshalb eine Versachlichung der Diesel-Debatte. Sonst könnte das Vertrauen der Bürger in Politik und Wissenschaft erschüttert werden – vor allem angesichts anstehender Diesel-Fahrverbote und drohender finanzieller Verluste für die Betroffenen.

Das Umweltbundesamt fordert der Epidemiologe auf, den Bericht zu den 6.000 vorzeitigen Todesfällen zurückzuziehen: “Sicher ist das ein schwieriger Schritt für das Umweltbundesamt, aber ich halte ihn für überfällig.” mid/rlo