Verkehrstote: Zahl auf Rekordtief

Ein Etappensieg, aber noch kein finaler Durchbruch: So wertet die Deutsche Verkehrswacht (DVW) die aktuelle Prognose des Statistischen Bundesamts (Destatis) zur Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen.

Laut der Berechnungen werden im Jahr 2019 vermutlich 3.090 Menschen im Straßenverkehr sterben – das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnung vor 60 Jahren. Auch die Zahl der Verletzten wird voraussichtlich um drei Prozent auf rund 383.000 zurückgehen.

Die DVW wertet das “als ein wichtiges Zeichen für die Präventionsarbeit in Deutschland”. DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: “Das ist erfreulich, aber noch lange keine Entwarnung, denn die Unfallzahlen bleiben auf Rekordniveau. Wir müssen weiter an die großen Themen ran und das sind unter anderem Alkohol, Raserei und Ablenkung.”

Nach dem Anstieg im Jahr 2018 auf 3.275 Verkehrsopfer errechnete Destatis fürs aktuelle Jahr auf Grundlage der Unfallzahlen von Januar bis September einen Rückgang um rund fünf Prozent. Anders ausgedrückt: Noch immer kommen im Straßenverkehr durchschnittlich acht Menschen pro Tag ums Leben, etwa 1.000 werden verletzt. Und auch die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle erhöht sich laut der Schätzung auf über 2,6 Millionen.

Rudolf Huber

 

Autokauf: Umweltaspekte als Kriterium

Der Klimawandel ist ein heißes Thema – und die damit einhergehenden Umweltdemos und Nachhaltigkeitsinitiativen schlagen allmählich auch auf das Verhalten und die Einstellungen von Autokäufern durch. Und zwar am deutlichsten in einer eher unerwarteten Altersgruppe.

So gehört die Umweltfreundlichkeit laut einer aktuellen Umfrage zu den wichtigsten Aspekten beim Autokauf. Laut der forsa-Studie im Auftrag von CosmosDirekt beziehen sie 79 Prozent der befragten Autofahrer bei der Entscheidung mit ein, noch knapp vor der Antriebsart mit 78 Prozent.

Deutliche Unterschiede gibt es beim Geschlechtervergleich: Das Thema ist für 88 Prozent der Frauen essentiell, dagegen nur für 70 Prozent der befragten Männer. Und ein Vergleich der Altersgruppen verrät überraschenderweise: Mit stolzen 86 Prozent ist den Autokäufern 60 plus die Umweltfreundlichkeit vergleichsweise am wichtigsten. Dagegen halten nur 72 Prozent der jüngeren Autokäufer (18 bis 29 Jahre) die Umweltfreundlichkeit für wichtig oder sehr wichtig – Fridays for Future hin oder her.

Rudolf Huber

Sparen durch Krankenkassen-Wechsel

Die Zahl ist erschreckend hoch: 4,5 Milliarden Euro haben gesetzlich Krankenversicherte im Jahr 2019 verschenkt – ganz einfach, weil sie nicht ihre Krankenkasse gewechselt haben. Das hat das Vergleichsportal Check24 errechnet.

Diese Summe ergibt sich aus einer einfachen Multiplikation. Denn im Schnitt verlangen die Kassen aktuell 0,99 Prozent Zusatzbeitrag. “Wären alle gesetzlich Versicherten zur günstigsten bundesweit tätigen Kasse mit 0,39 Prozent Zusatzbeitrag gewechselt, hätten sie 4,5 Milliarden Euro gespart”, so die Experten.

Mit einem Kassenwechsel senken Verbraucher ihren Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung laut Dr. Ansgar Lamersdorf von Check24 am zuverlässigsten. Je nach Bundesland könnten sie dabei aus mindestens 42 öffentlich zugänglichen Krankenkassen auswählen. Am stärksten profitierten 2019 Versicherte in Brandenburg vom Wettbewerb. Denn dort verlangt die günstigste Kasse nur 0,39 Prozent Zusatzbeitrag, die teuerste aber 2,5 Prozent.

Wieder ein Rechenexempel: In diesem Fall kann ein gesetzlich Versicherter mit einem Jahreseinkommen von 54.450 Euro bei einem Krankenkassenwechsel bis zu 574 Euro im Jahr sparen. Bei 30.000 Euro sind es immer noch 317 Euro.

Rudolf Huber

Stress-Abbau: Waldspaziergang statt Fernseher

Der Tag war anstrengend, die Arbeit erschöpfend. Was gibt es also Schöneres, als abends faul auf der Couch zu liegen und vorm Fernseher zu chillen? Doch diese Methode ist nicht dazu geeignet, vernünftig mit dem Stress-Abbau umzugehen, warnen Experten.

Der Grund: Auf dem Sofa bleibt man weitgehend passiv. Und die häufig aufregenden oder beunruhigenden Inhalte von Filmen oder TV-Serien “eignen sich wenig zur Stressreduktion”, so das Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau. Das gelte auch für ausgiebiges Chatten. Denn auch dabei gehe wertvolle Zeit verloren, in der man den Stress des Tages verarbeiten und vor dem Einschlafen abschütteln könnte.

Was also tun? Als Alternativprogramm bieten sich ein Abendspaziergang, ein gutes Buch oder ein entspannendes Bad an. “Wichtig ist, öfter mal das Smartphone auszuschalten – und sämtliche mobile Endgeräte aus dem Schlafzimmer zu verbannen”, so die Experten.

Um den Gewohnheitsfaktror auszuhebeln, raten sie zu einem kleinen Trick: Wer das Gefühl hat, zu viel fernzusehen oder im Internet zu surfen, sollte sich einen Plan aufstellen, an welchen Tagen er in Zukunft darauf verzichtet.

Rudolf Huber

 

Jägerhofkaserne – Letzter Rundgang vor dem Umbau zieht 1000 Besucher an

Am vergangenen Samstag lud die Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH (WBL) alle Bürgerinnen und Bürger ein, die imposante und historische Jägerhofkaserne vor dem teilweisen Rückbau nochmal zu besichtigen.

Bei einer warmen Kartoffelsuppe und einem heißen Glühwein, konnten die Besucher im ehemaligen DRK Gebäude die Geschichte der Jägerhofkaserne auf Tafeln vom Garnisonmuseum Ludwigsburg und Bilder bestaunen. Die Zeitzeugen einer langen Ära Herr Claus Bittner Oberstleutnant a.D. und Herr Klaus Behlert, Oberstleutnant a.D. hielten über Ihre Stationierung in der Jägerhofkaserne spannende und fesselnde Vorträge. Es fanden persönliche Gespräche unter den Zeitzeugen und Interessierten statt.
Auch die Begehung der Kaserne und deren Areal schien für viele Bürgerinnen und Bürger bisher ein unbekanntes Terrain oder ein Erinnerungsort zu sein. Ein weiteres Ereignis war der Weg durch unterirdische, lange und dunkle Gänge bis hinein in den ehemaligen Luftschutzbunker.

Mit viel Herzblut erläutert Claus Bittner im Schutzraum 1 des Luftschutzbunkers die Lüftungsanlage. Auch der Siegerentwurf des Architekturbüros Hähnig Gemmeke aus Tübingen aus einem 2017 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerb wurde für die Öffentlichkeit ausgestellt. Dieser sieht vor, dass die historischen Mannschaftsgebäude aus den Jahren 1894 – 1903 erhalten bleiben und die unter Putz versteckte Ziegelfassade möglichst wieder sichtbar wird. Ganz unter dem Motto „Historie und Moderne bilden eine neue Einheit“. „Denn wir möchten unter weitgehender Erhaltung der historischen Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert hier ein attraktives, lebendiges Areal mit Wohnbebauung und Gewerbeflächen mitten in der Stadt realisieren und richtungsweisende Impulse in die Zukunft setzen“, so Andreas Veit, Vorsitzender der Geschäftsführung der WBL.

Insgesamt entstehen auf dem Areal 149 neue Wohnungen, davon 70 öffentlich geförderte Mietwohnungen. Die Wohnbaufläche wird rund 9.000m² betragen. „Wir werden außerdem für eine gute soziale Durchmischung des Quartiers sorgen“, so Andreas Veit. „Ca. 73 % der Fläche ist für Wohnen bestimmt“, ergänzt der WBL-Prokurist und Leiter des Projektmanagements Achim Eckstein. Neben Flächen für Büros sind auch eine Kita und ein Tages Café vorgesehen. „Die Planungen laufen auf Hochtouren und es freut uns, dass heute so viele Besucherinnen und Besucher nochmal die Chance genutzt haben, die Jägerhofkaserne zu besichtigen“, sagt Eckstein.
Mit dem Rückbau der nicht historischen Bestandsgebäude soll Anfang 2020 begonnen werden. Läuft alles planmäßig, rechnet die WBL mit einer Gesamtfertigstellung Ende 2023.

Vielfalt bei der Ludwigsburger Polizei

Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt hat Polizeipräsident Burkhard Metzger am 09.12.2019 ein sichtbares Zeichen für die Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt beim Polizeipräsidium Ludwigsburg gesetzt.

“Als Vorbild vorangehen, das gelingt dort am besten, wo sich die Vielfalt der Gesellschaft in der Organisation widerspiegelt. Ein Schwarz-Weiß-Denken wollen wir nicht und es ist auch nicht mehr zeitgemäß,” so der Polizeipräsident. “Wir pflegen beim Polizeipräsidium Ludwigsburg eine Organisationskultur, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Mit der Unterzeichnung und der Umsetzung der Charta der Vielfalt gehen wir diesen Weg gemeinsam weiter.”

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg gehört nun ebenfalls zum Kreis der bislang über 3.000 Unterzeichnenden der Charta der Vielfalt, dem größten Netzwerk für Diversity in Deutschland. Mit der Unterzeichnung bekennt sich das Polizeipräsidium Ludwigsburg mit seinen über 1.800 Mitarbeitenden aus den Bereichen Polizeivollzugsdienst, Verwaltung und Tarif öffentlich zur Vielfalt und tritt als Vorbild für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld ein – unabhängig von Geschlecht, geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.

Telefonanbieter speichern Aufenthaltsorte auf Vorrat

Am Mobiltelefon ist man nie ganz allein oder zu zweit, manchmal lauschen Dritte mit. Zumindest der Ort kann vom Telefonanbieter erfasst und als Information abgespeichert werden – und zwar für ziemlich lange Zeit. Obwohl Gerichte die verdachtslose Vorratsdatenspeicherung ausgesetzt haben, sammeln deutsche Telekommunikationsanbieter von jedem Kunden Informationen über dessen Kontakte und Bewegungsmuster, die zur Abrechnung gar nicht nötig sind. So berichtet es der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung.

Die Erkenntnisse ergeben sich aus einer jetzt auf Nachfrage des Arbeitskreises veröffentlichten Erhebung der Bundesnetzagentur. Die Daten werden auf Anforderung an Strafverfolger und Abmahnkanzleien weitergegeben.

Konkret werden der Aufenthaltsort von Handynutzern (Funkzelle) zu Beginn einer Verbindung, die weltweit einmalige Kennung mobiler Endgeräte (IMEI) und die Internetkennung (IP-Adresse) eine Woche lang gespeichert, ohne dass dies zur Abrechnung nötig ist. Die im Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung zusammen geschlossenen Bürgerrechtler, Datenschützer und Internetnutzer warnen vor den Konsequenzen dieser “freiwilligen Vorratsdatenspeicherung”:

“Dass Mobilfunkanbieter bei jeder Verbindung den Aufenthaltsort festhalten, ermöglicht Behörden massenhafte Funkzellenabfragen und kann Unschuldige in Verdacht bringen, beispielsweise nach der Teilnahme an einer Demonstration”, erklärt Uli Breuer vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. Zu jeder Internetnutzung die IP-Adresse zu speichern ermögliche Abmahn-Anwälten, Verbraucher tausendfach wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen im Internet abzukassieren, die sie oft nicht begangen hätten.

Daher verlangt der Arbeitskreis von den Unternehmen, ihre freiwillige Vorratsdatenspeicherung zu stoppen und die Zahl der Auskünfte über ihre Kunden zu veröffentlichen. Die Experten warnen außerdem, die geplante ePrivacy-Verordnung der EU drohe die freiwillige Vorratsdatenspeicherung durch Telekommunikationsanbieter massiv auszuweiten, und verlangen ein klares Verbot allgemeiner und unterschiedsloser Vorratsdatenspeicherungen.

Lars Wallerang

Handwerk legt beim Umsatz zu

Handwerk hat derzeit goldenen Boden – das legt jedenfalls die zahlenmäßige Entwicklung in Deutschland nahe. So stieg der Umsatz im zulassungspflichtigen Handwerk in Deutschland im dritten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal um immerhin 5,2 Prozent.

Höhere Umsätze gab es dabei in allen sieben relevanten Gewerbegruppen. Die größten Zuwächse erzielte das Kraftfahrzeuggewerbe mit +7,7 Prozent. In den Handwerken für den gewerblichen Bedarf stiegen die Umsätze am geringsten (+1,8 Prozent).

Personalprobleme machen den Handwerkern aber nach wie vor zu schaffen. Denn laut Statistischem Bundesamt (Destatis) waren Ende September 2019 0,2 Prozent weniger Personen beschäftigt als Ende September 2018.

Im Detail sieht das so aus: In fünf der sieben Gewerbegruppen waren zum Stichtag mehr Personen beschäftigt als vor einem Jahr. So gab es im Gesundheitsgewerbe mit +0,8 Prozent den stärksten Zuwachs. In den Handwerken für den privaten Bedarf (-2,6 Prozent) und im Lebensmittelgewerbe (-2,0 Prozent) nahm die Zahl der Beschäftigten aber ab.

Rudolf Huber

Singen ist wie Medizin

Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist das Thema ja akut: Singen ist nicht nur schön, sondern auch gesund. Denn wer laut und ausgiebig Lieder schmettert, dessen Körper schüttet Schmerzblocker aus. Deshalb kann Singen ein Hochgefühl wie das von Langstreckenläufern auslösen und zu einer tiefen, beglückenden Erfahrung werden.

Eine Studie aus Wien belegt laut des Apothekenmagazins “Senioren Ratgeber”, dass der Körper spätestens nach 30 Minuten Singen weniger vom Stresshormon Adrenalin, aber dafür mehr Glückshormone produziert: “Die Botenstoffe Dopamin und Serotonin fluten das Gehirn und steigern das Wohlbefinden.” Außerdem baue das Singen Stress ab und stärke das Immunsystem. Der Beleg: Speichelproben von Chorsängern wiesen nach einer Stunde Gesang einen höheren Gehalt des Abwehrstoffs Immunglobulin A auf als die einer Vergleichsgruppe, die Musik nur gehört hatte.

Wird – wie beim Singen – tief in den Bauch geatmet, senkt sich das Zwerchfell, die Lungen haben mehr Platz und werden bis in die feinsten Verästelungen mit Sauerstoff versorgt. Das ist auch für Patienten mit Lungenleiden wie COPD gut. Selbst die Verdauungsorgane kommen durch die vertiefte Atmung in Bewegung. Pulsschlag und Blutdruck sinken, die Muskeln entspannen. Anders gesagt: Singen ist so etwas wie eine Rundum-Fitnesskur.

Rudolf Huber

Immun-Therapie gegen Neurodermitis

Zur Behandlung von Neurodermitis gibt es einen neuen Ansatz: die Bekämpfung der Entzündung direkt in den Immunzellen. Hintergrund: Neurodermitis ist vor allem Folge eines überaktiven Immunsystems, das schon auf harmlose Einflüsse reagiert und beispielsweise Ekzeme auf der Haut herbeiführt.

Dank intensiver Forschung könne nun die Reaktionskette vom Reiz bis zur Hautreaktion besser verstanden werden, teilt der Verein Deutsche Haut- und Allergiehilfe mit. So genannte Typ-2-Entzündungen spielten dabei eine Schlüsselrolle.

Ein gesundes Immunsystem reagiert auf Schadstoffe und Keime mit einer Entzündung. Diese klingt ab, sobald die Eindringlinge vernichtet sind. Bei Neurodermitis ist das anders: Das überaktive Immunsystem löst auch dann Entzündungen aus, wenn es zum Schutz des Körpers gar nicht nötig ist – etwa bei einem Kältereiz oder wenn Allergene wie zum Beispiel Pollen auf die Haut treffen. Dies macht sich durch Rötungen, Ekzeme und Hautjucken bemerkbar.

Die Aufklärung der Typ-2-Entzündung hat den Weg für einen neuen Behandlungsweg mit sogenannten Biologika geebnet. Diese unterbrechen das Entzündungsgeschehen, indem sie die Wirkung zweier entscheidender Botenstoffe hemmen. Das Immunsystem kommt zur Ruhe, die Hautbarriere kann wieder aufgebaut werden und der Juckreiz klingt ab.

Lars Wallerang