Tamm – Streuobstwiesen sind weit mehr als bloße Landschaft – sie sind Lebensraum, Kulturgut und Oase der Artenvielfalt. Genau aus diesem Grund ist der Erhalt des Obstsortengartens in Tamm den Grünen Nachbarn ein Herzensanliegen. Die erste Pflanzung im Jahr 2003 legte den Grundstein, und inzwischen prägen rund 200 alte Obstbäume die vier Hektar große Wiese. Doch die Folgen des Klimawandels setzen den Bäumen zu, weshalb am 19. Oktober sechzig neue Obstbäume, darunter Sorten wie der Sonnenwirtsapfel und die Zabergäurenette, gepflanzt wurden.
Bedrohte Kulturökosysteme und gemeinschaftliche Pflanzaktion
Alte Obstsorten, die in Tamm bewahrt werden, sind nicht nur schön anzusehen, sondern bewahren ein Stück Kulturgeschichte. Die neuen Bäume – eine Mischung aus Tafel-, Wirtschafts- und Mostobstsorten – sollen dem Garten wieder neue Lebenskraft geben. Die Trockenphasen und milden Winter der letzten Jahre haben den alten Bäumen zugesetzt und sie anfällig für Schädlinge wie den Schwarzen Rindenbrand und Wühlmäuse gemacht.
Besonders erfreulich war die Unterstützung durch Partnerkommunen aus Frankreich und Österreich. Vertreter aus den Partnerstädten packten bei der Pflanzaktion tatkräftig mit an – darunter auch prominente Gesichter wie Bietigheim-Bissingens Oberbürgermeister Jürgen Kessing und Freibergs Bürgermeister Jan Hambach.
Symbolträchtige Baumspenden aus den Partnerstädten
Auch symbolisch hinterließen die Partnergemeinden einen bleibenden Eindruck: Aus Bietigheim-Bissingens französischer Partnerstadt Sucy-en-Brie kam die Apfelsorte Belle de Pontoise, während Soisy-sous-Montmorency eine Birne Frühe aus Trevoux beisteuerte. Aus der österreichischen Partnerstadt Althofen wurde die Apfelsorte Auer von Wellsbach gepflanzt, aus Ingersheim im Elsass kam eine Zwetschge Quetsche d’Alsace, und die französische Partnerstadt Montbéliard bereicherte die Streuobstwiese um die Apfelsorte Violette de Montbéliard.
Erhalt alter Obstsorten als gemeinsames Ziel
Die Pflanzaktion im Obstsortengarten von Tamm zeigt, wie wichtig das gemeinschaftliche Engagement für den Erhalt alter Kulturlandschaften ist. Die Unterstützung durch die Partnerstädte verleiht der Streuobstwiese nicht nur neues Leben, sondern stärkt auch die kulturellen und ökologischen Verbindungen über die Landesgrenzen hinaus.
red