TÜV-Verband fordert Modernisierung der Hauptuntersuchung

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Seit siebzig Jahren ist die Hauptuntersuchung (HU) von Kraftfahrzeugen in Deutschland für alle Fahrzeughalter verpflichtend. Die TÜV-Sachverständigen prüfen seitdem Sicherheits- und umweltrelevante Komponenten der Fahrzeuge wie Bremsen, Reifen, Licht oder die Auspuffanlage in der Regel alle zwei Jahre. Allein im vergangenen Jahr haben die TÜV-Prüfer rund 100.000 Fahrzeuge mit gefährlichen Mängeln direkt in die Werkstatt geschickt und 10.000 weitere waren so marode, dass sie sofort aus dem Verkehr gezogen werden mussten.

Als für längst überfällig hält der TÜV-Verband eine Modernisierung der Hauptuntersuchung, um der Digitalisierung der Fahrzeugtechnik, neuen Antriebskonzepten sowie dem Umwelt- und Klimaschutz gerecht zu werden. “Aktuelle Fahrzeuge sind heute Smartphones auf Rädern, die zunehmend digital gesteuert werden und zahlreiche Daten sammeln. Die korrekten Funktionen von Fahrassistenzsystemen wie Spurhalte- und Notbremsassistent sollten während der gesamten Lebensdauer eines Fahrzeugs bei der HU geprüft werden”, fordert Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbandes.

“Die Sachverständigen benötigen Zugang zu sicherheitsrelevanten Daten und zum aktuellen Software-Stand der Fahrzeuge. Nur so können sie feststellen, ob sich durch Updates wichtige Eigenschaften verändert haben und ob die Fahrzeuge gegen Cyberangriffe ausreichend geschützt sind.” ergänzt Bühler. Auch beim Thema Umwelt muss die Hauptuntersuchung besser werden. Der TÜV-Verband setzt sich dafür ein, dass ein Verfahren für die Messung von Stickoxiden (NOx) bei Diesel-Fahrzeugen festgelegt wird und Sachverständige Zugang auch zu umweltrelevanten Fahrzeugdaten erhalten, um Schäden und Manipulationen an der Abgasanlage besser erkennen zu können.

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Solveig Grewe / glp