Fieberhaft arbeiten die Autohersteller an der Mobilität der Zukunft. Verbrenner, Elektroauto oder Brennstoffzelle? Welcher Antrieb sich durchsetzen wird, steht derzeit noch in Sternen. Wer jetzt die Entwicklung verschläft, könnte bald auf der Strecke bleiben.
So erwarten mehr als die Hälfte der Befragten einer aktuellen Umfrage, dass einer der großen Automobilhersteller in den nächsten drei Jahren vom Markt verschwinden wird. Dies geht aus der Studie “The Innovation Race” von Protolabs hervor, in der das Unternehmen die Herausforderungen und Chancen für die europäischen Automobilhersteller untersucht hat.
Strengere Umweltauflagen in den kommenden zwölf Monaten wurden von 55 Prozent der Befragten als die drängendste Sorge für die nahe Zukunft angesehen, während 52 Prozent der Ansicht sind, dass ein neuer Wettbewerber den Markt mit einer revolutionären Antriebstechnologie/Fahrzeugart massiv verändern wird.
Die Umfrage, an der über 300 hochrangige Führungskräfte von Automobilherstellern und Großzulieferern wie Volkswagen, BMW, Mercedes, Daimler, Volvo, JLR, Lotus, Williams F1 und Magneti Marelli teilgenommen haben, zeigt auch den Übergang zur nächsten industriellen Revolution – 71 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich verstärkt den Bereichen Industrie 4.0 und Digitalisierung von Prozessen zuwenden müssen, um ihre Vormachtstellung zu behalten.
“In der Automobilbranche scheint sich ein regelrechter Sturm zusammenzubrauen, gefördert durch Handelskriege, der Brexit-Problematik und dem Wettlauf um die Elektrifizierung. Dies bedeutet eine Zeit extremer Veränderungen für die Automobilmarken sowie der gesamten Lieferkette”, sagt Bjoern Klaas von Protolabs Europe.
Fast 70 Prozent der Befragten geben an, dass sie noch nie unter solch einem großen Innovationsdruck gestanden haben wie heute. Zwei Drittel der Befragten sind zudem der Meinung, dass ihr Unternehmen ohne eine starke Forschungs- und Entwicklungsabteilung nicht mehr existieren könnte.
Ralf Loweg