Unfallstatistik der Landeshauptstadt: 2020 so wenig Verkehrsunfälle wie nie

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Die Corona-Beschränkungen haben das Verkehrsaufkommen in Stuttgart und damit das Unfallgeschehen maßgeblich beeinflusst Das Wichtigste in Kürze: Mit 20.429 Verkehrsunfällen im Stadtgebiet Stuttgart geht das Jahr 2020 zu Ende, das auch aus verkehrsstatistischer Sicht außergewöhnlich war. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang der Verkehrsunfälle von rund 21 Prozent. Im Schnitt hat es somit pro Tag 56 Mal auf den Stuttgarter Straßen gekracht.

Die Zahlen machen deutlich, dass die Pandemie auch den Stuttgarter Straßenverkehr an vielen Stellen sprichwörtlich ausgebremst hat. Dabei hat sich insbesondere der Berufsverkehr stark verändert, andere Verkehrsmittel haben sich etabliert. Polizeidirektorin Claudia Rohde, Leiterin der Verkehrspolizei Stuttgart, erläutert: “Pandemiebedingt haben wir 2020 ein historisches Tief an Verkehrsunfallzahlen und in den Verletztenzahlen erreicht. Gerade weil dieser Effekt voraussichtlich nicht nachhaltig sein dürfte, werden wir unsere Arbeit anpassen und intensivieren, um weiter rückläufige Unfallzahlen zu erzielen und die schweren Folgen von Unfällen weiter zu reduzieren.”

Verletzte im Straßenverkehr: Historischer Tiefstwert des Vorjahres nochmals um 15 Prozent unterschritten Im Jahr 2020 sind insgesamt 2.047 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt worden, was einem Rückgang von rund 15 Prozent entspricht. Bereits im Vorjahr befand sich die Zahl der Verletzten auf einem historischen Tief. Bei den Leichtverletzten gab es den deutlichsten Rückgang, nämlich ein Minus von rund 16 Prozent. Erlitten im Jahr 2019 noch 2.099 Menschen leichte Verletzungen, waren es im zurückliegenden Jahr 1.767. Die Zahl der Schwerverletzten sank um über sieben Prozent, von 295 auf 273. Wie im Vorjahr starben auch 2020 sieben Menschen im Stuttgarter Straßenverkehr. Bei drei Unfällen erlitten jeweils Fußgängerinnen tödliche Verletzungen, die Jüngste war gerade einmal 17 Jahre alt. Die Jugendliche stieg im Mai an der Bushaltestelle “Hegel-/Seidenstraße” aus einem Linienbus, überquerte die Straße und wurde von einem Lkw erfasst, der einen anderen Wagen überholte. Ein ähnlicher Unfallablauf zeigte sich im Juni an der Vaihinger Straße. Dort überquerte eine 72-jährige Fußgängerin die Straße, ein Busfahrer konnte den Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Ein weiteres Unglück ereignete sich in der Vorweihnachtszeit, als eine 60 Jahre alte Frau an der Haltestelle “Eckartshaldenweg” den Z-Übergang querte. Eine einfahrende Straßenbahn erfasste die Frau und verletzte sie tödlich. Das Springlicht sowie die Signale der Stadtbahn hatte die Passantin offenbar nicht wahrgenommen. Die weiteren getöteten Verkehrsteilnehmer waren zwei Fahrradfahrer, ein Motorradfahrer sowie eine 71-jährige Frau, die in einem Linienbus bei dessen Gefahrenbremsung stürzte.

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Quelle: Polizeipräsidium Stuttgart