Vaihingen an der Enz – Eltern, deren Kinder in Vaihingen an der Enz Kindergärten besuchen, müssen sich ab dem 1. September auf höhere Gebühren einstellen. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, die Kosten für die Kinderbetreuung anzuheben, um den steigenden Betriebs- und Investitionskosten Rechnung zu tragen. Als Begründung teilt die Verwaltung mit, dass insbesondere die wachsenden finanziellen Belastungen durch Betriebskostenzuschüsse an freie und kirchliche Träger im Jahr 2024 mindestens 8,4 Millionen Euro betragen werden. Für die Regelbetreuung eines über dreijährigen Kindes zahlen Familien ab September 148 Euro im Monat.
Die Maßnahme, so die Stadt, sei unvermeidlich, um die Qualität der Kinderbetreuung und die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Seit 2022 hat Vaihingen nach eigenen Angaben erhebliche Mittel in den Ausbau und die Modernisierung von Kindertageseinrichtungen investiert. Diese Investitionen summieren sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Zu den jüngsten Projekten gehört die Eröffnung des zweigruppigen Kornbergkindergartens in Enzweihingen im Herbst 2023 und der Umzug des Waldorfkindergartens in ein neues Kindergartendorf im Fuchsloch, wo er nun fünf Betreuungsgruppen umfasst.
Auch die Personalkosten sind erheblich gestiegen. Der neue Kindergarten „Die kleinen Störche“, der seit Juni 2023 vier Gruppen betreut, verursacht zusätzliche jährliche Personalkosten von 575.000 Euro. Der geplante städtische Ganztageskindergarten in Ensingen, der spätestens 2025 in Betrieb gehen soll, wird jährliche Personalkosten von 664.000 Euro verursachen.
Angesichts dieser finanziellen Herausforderungen hat der Gemeinderat beschlossen, die Kindergartengebühren um 7,5 Prozent zu erhöhen. Diese Entscheidung steht im Einklang mit den Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände sowie der evangelischen und katholischen Kirchen, teilt die Verwaltung mit. Derzeit decken die Elterngebühren 14 Prozent der Betriebskosten, während 86 Prozent von der Stadt Vaihingen und dem Land Baden-Württemberg getragen werden.
Für die Regelbetreuung eines über dreijährigen Kindes zahlen Familien ab September 148 Euro im Monat. Familien mit drei minderjährigen Kindern zahlen reduziert 76 Euro pro betreutem Kind.
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass Familien mit geringem Einkommen beim Landratsamt Ludwigsburg Unterstützung beantragen können, um die teilweise oder vollständige Übernahme der Elterngebühren zu ermöglichen. Weitere Informationen und Antragsformulare sind auf der Website des Landkreises Ludwigsburg verfügbar.
red