VfB-Legende Guido Buchwald im Interview – die wahren Gründe für seinen Rücktritt

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Güneş

Da kommen doch gleich Erinnerungen an längst vergangene Zeiten hoch, als sich VfB-Ehrenspielführer Guido „Diego“ Buchwald mit Ludwigsburg24 zum Interview im Schlosshotel Monrepos trifft. „Hier haben wir uns mit der Mannschaft Mitte der 80er vor jedem Heimspiel eingefunden und uns vorbereitet“, erzählt der sympathische Fußballer, der eine lebende Legende ist und sich bis heute bei den Fans allergrößter Beliebtheit erfreut. Im Interview beleuchtet er die gegenwärtige Situation des VfB und gewährt Einblick in seine ganz persönliche Gedankenwelt.

Herr Buchwald, die wichtigste Frage in dieser schwierigen Zeit ist: Wie geht es Ihnen?
Gesundheitlich geht es mir und meiner Familie zum Glück gut und wir tun alles, damit es so bleibt. Geschäftlich sieht es natürlich ein wenig anders aus. Alle meine Marketingveranstaltungen finden nicht statt. Unser Restaurant mussten wir wieder schließen. In unserer Tennishalle dürfen wir nur noch Einzel spielen lassen, was sich rein rechnerisch nicht wirklich lohnt. Kürzlich hatte ich sogar Spieler aus Ludwigsburg, die extra nach Reutlingen kamen, da hier in der Stadt wohl alle Hallen dicht sind. Das Problem ist, dass die Verordnungen alle so schwammig formuliert sind, dass jede Stadt etwas anderes daraus liest.

Sind Sie sauer auf die Regierung?
Momentan bin ich tatsächlich sauer, da die Regierungsverantwortlichen keine klare einheitliche Linie haben. Bei mir geht es vor allem ums Restaurant mit rund 60 Plätzen und um den Biergarten mit zirka 30 Plätzen. Es ist doch erwiesen, dass dort die Ansteckungsgefahr bei nur einem Prozent, während sie bei 30 Prozent in den eigenen vier Wänden liegt. Jetzt haben die Gastronomen viel investiert in Hygiene- und Sicherheitskonzepte, manche sogar in Heizstrahler für draußen, und jetzt ist wieder alles dicht und verboten.

Betreiben Sie Ihr Lokal selbst?
Ja, im Moment betreiben wir es selbst. Wir kümmern uns um alles Organisatorische und meine Frau steht sogar bisweilen mit unserem Koch in der Küche.

Haben Sie derzeit Existenzsorgen?
Nein, die ich habe ich zum Glück nicht. Wir sind nicht in der Existenz bedroht. Ich habe in der Vergangenheit nie schlecht verdient und auch nie viel Geld ausgegeben. Deshalb sage ich ja, dass es mir gut geht. Aber es ist einfach eine andere Welt geworden und man muss sich immer neu fragen, ob die Verhältnismäßigkeit noch stimmt. Ich persönliche finde die Maßnahmen für Restaurants unverhältnismäßig hart. Jetzt hoffen wir alle auf einen Impfstoff, der dem ganzen Spuk ein Ende bereiten könnte.

Werden Sie sich impfen lassen?
Anfangs werde ich mich wohl nicht gleich impfen lassen. Ich bin gesund, ernähre mich vernünftig, habe ein gutes Immunsystem. Was aber nicht heißen soll, dass ich das Covid 19-Virus unterschätze oder nicht ernst nehme. Einen Freund von mir hat es sehr schwer erwischt. Er lag drei Monate im künstlichen Koma und musste danach alles wieder neu erlernen.

Sie haben viele Jahre in Japan gelebt, wo das Virus lange nicht so verbreitet ist wie in anderen Ländern dieser Welt. Wie erklären Sie sich das?
Japan war früher dran als wir, aber das Land hat das Virus sehr gut im Griff, was auch an der dortigen Lebenskultur liegt. Schon zu meiner Zeit dort war es in Großstädten wie Tokio üblich, dass die meisten Japaner mit Beginn der Erkältungszeit Masken aufgesetzt haben, um sich und andere zu schützen. In Japan ist es zudem sehr sauber, die Menschen dort leben eher zurückhaltend, sind sehr diszipliniert und können sich für einen längeren Zeitraum extrem zurücknehmen und mal gar nichts unternehmen. Das ist etwas, was den Menschen hier bei uns eher schwerfällt.

Schlagen wir doch hier mal die Brücke zum Fußball. Die Profis dürfen spielen, allen anderen Ligen bis hinunter in den Jugendbereich ist es verboten. Gehen Sie mit dieser Entscheidung konform?
Dass der Amateurfußball mal für ein paar Wochen Pause macht, finde ich nicht so schlimm. Die Spieler verkraften das. Ich finde es aber furchtbar, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr spielen dürfen. Warum lässt man die nicht trainieren. Sie müssen ja nicht in den Zweikampf, aber sie können doch Pässe üben und der Trainer passt auf, dass sie den nötigen Abstand halten. Ich verstehe dieses Verbot überhaupt nicht, zumal sie in der Schule im Sportunterricht in einer geschlossenen Turnhalle viel näher beieinander sind als draußen auf dem Trainingsplatz. Sport und Bewegung an der frischen Luft bringt Spaß und Freiheit. Das ist für Kinder enorm wichtig und all das stärkt doch das Immunsystem. Warum wird das dann unterbunden?

Warum finden Sie es gut und richtig, dass die Profis spielen dürfen?
Die Profis sind stets optimal getestet, von daher ist das Ansteckungsrisiko sehr gering. Während des ersten Lockdowns hat sich doch bei einem Großteil der Menschen Frust breitgemacht, dass außer Corona nichts mehr stattgefunden hat in unserer Welt. Als es dann mit dem Fußball wieder losging, konnten sich die Menschen wieder auf etwas freuen, waren abgelenkt. Fußball und der Mannschaftssport ist und bleibt auch ohne den Gang ins Stadion ein Stück soziales Miteinander, weil er emotional bewegt.

Durch Corona und das Zuschauerverbot in den Stadien kommen einige der Fußball-Bundesligisten, wie scheinbar Schalke 04, an ihre finanziellen Grenzen.
Schalke hätte auch ohne Corona Probleme gehabt und wäre ohne die Gelder, die Ex-Präsident Tönnies aus Liebe zum Verein privat reingesteckt hat, schon länger in großen Schwierigkeiten. Ich sage Ihnen: Mit den Proficlubs muss niemand Mitleid haben. Die sind heutzutage allein schon durch die Fernsehgelder gut aufgestellt.

Dem VfB fehlen derzeit bei jedem Heimspiel 2 Millionen Euro, das sind bei 17 Heimspielen 34 Millionen.
Klar, 34 Millionen sind viel, demgegenüber steht ein Etat von 120 Millionen. Ich frage mich jedoch, warum der VfB dann in diesen Zeiten über 30 Lizenzspieler hat. Warum holt man neue Spieler nach, ohne vorher Spieler abzugeben? Der VfB hat in der Sommerpause genau gewusst, dass dieses Jahr die Transferperiode anders läuft als sonst. Es ist viel weniger Geld auf dem Markt. Warum muss ich dann meinen Kader so aufblähen und kann nicht mit 25 Lizenzspielern in die Saison gehen? Das wären einige Millionen, die man einsparen könnte, und dann müsste man die anderen Mitarbeiter des Vereins nicht belasten. Und wenn die Spieler in einer so schweren Zeit noch auf 10-15 Prozent ihres Gehalts verzichten würden, was ihnen wirklich nicht weh tut, dann wäre jeder gut aufgestellte Profiverein der 1. und 2. Liga in der Lage, bis zu zwei Jahren eine solche Krise durchzuhalten. Allerdings müssten sich in diesem Punkt die Vereine untereinander absolut einig sein. Wenn die Spieler nicht mitziehen wollen, muss man den Spielbetrieb dann halt eben wieder schließen.

Die Gehaltsobergrenze ist ja wieder ein Thema…
Ja, darüber sollte man nachdenken, ist aber in unserer freien sozialen Marktwirtschaft momentan nicht umsetzbar.

Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung beim VfB – sportlich und als Unternehmen?
Sportlich entwickelt sich der VfB positiv. Die Mannschaft ist mit Glück aufgestiegen. Momentan sieht man Fortschritte in der Mannschaft, sie spielt schöneren Fußball und für die Zielsetzung Klassenerhalt ist sie auf einem guten Weg. Mittelfristig muss man dennoch versuchen, mehr Kontinuität reinzukriegen, um in der Bundesliga wirklich zu bestehen und zurück in die Top sechs zu kommen.

Was ist aus Ihrer Sicht zu tun?
Der Trainer rotiert derzeit viel, was die Mannschaft ganz gut verkraftet. Wichtig ist auch, dass die älteren Führungsspieler wie Castro oder Didavi momentan ihre Leistung bringen, aber man muss darüber hinaus planen, denn ein Castro ist schon 33 Jahre alt, Didavi ist 30. Der Kader muss deshalb weiter ausgebaut und mit jüngeren Leistungsträgern um die 25 aufgebaut werden, die dann vier, fünf Jahre beim Verein spielen, die Mannschaft führen und bestimmend sind im Team. Wir haben viele Talente, mit denen muss man intensiv weiterarbeiten und sie entsprechend an den Verein binden.

Wie zufrieden sind Sie mit der Jugendarbeit des VfB?
Sagen wir so: Mir persönlich kommen zu wenig unserer Nachwuchsspieler in die Top-Mannschaft rein. Da werden 19-, 20- oder 21-Jährige von überall hergeholt und die bekommen ihre Chancen noch vor dem eigenen Nachwuchs, obwohl der nicht schlechter ist. Das sind doppelte Kosten. Auch diese Nachwuchs-Neuzugänge kosten viel Geld und man braucht viel mehr Zeit, um sie zu integrieren. Der eigene Nachwuchs ist dagegen schon integriert, weiß wie es läuft, spricht die gleiche Sprache und identifiziert sich ganz anders. Deswegen würde ich die eigenen Leute noch stärker fördern.

Wie beurteilen Sie den Verein als Unternehmen?
Im Marketing sowie im Finanzbereich ist der Verein mit guten Leuten sehr ordentlich aufgestellt.

Vor gut einem Jahr hatten Sie Ambitionen, neuer VfB-Präsident zu werden, was allerdings von der Vereinsspitze vereitelt wurde. Sie wollten damals Geld fürs Präsidentenamt. War das ein Fehler?
Geld war nicht das Thema. Die Frage ist doch, wie man ehrenamtlich definiert. Der Präsident hat die riesige Verantwortung für den 120 Millionen Euro-Etat, denn er vertritt im Aufsichtsrat für die über 70.000 Mitglieder knapp 90 Prozent der Anteile. Er muss neues Geld generieren, Verhandlungen führen, er muss an allen Stellen unterstützend tätig sein. Er muss den Verein überall repräsentieren. All das geht nicht mit nur ein paar Stunden, dafür ist der Präsident bestimmt fast 60 Stunden pro Woche unterwegs. Selbst bei den Spielen im Stadion. Ein Präsident muss immer für den Verein da sein, das kann man nicht rein ehrenamtlich machen. Deshalb ist es nur rechtens, wenn er dafür ein Gehalt von 10.000 bis 20.000 Euro monatlich bezieht.

Ist das Tischtuch zwischen Ihnen und dem VfB komplett zerschnitten?
Ich habe 11 Jahre beim VfB gespielt, bin Ehrenspielführer, bin zum Jahrhundertspieler gewählt worden, da bleibt der VfB immer mein Verein.

Ihr Ärger ist also weitgehend abgeklungen?
Ich habe mich damals beworben, weil ich etwas im Verein verändern wollte, doch der Vereinsbeirat wollte mich nicht und hat meine Kandidatur erst gar nicht zugelassen. Das ist auch das, was mich am meisten ärgert. Auf der Hauptversammlung wäre ich der Kandidat aus dem sportlichen Bereich gewesen. Hätten die Mitglieder dennoch Claus Vogt oder Christian Riethmüller gewählt, dann wäre das völlig okay gewesen. Wahlen kann man verlieren, aber wenn man ohne wirkliche Begründung nicht zur Wahl zugelassen wird, dann ist für mich das Thema mit den Entscheidern erledigt. Mit solchen Leuten kann ich nicht arbeiten.

Ihr Hauptgegner soll Wilfried Porth, stellvertretender VfB-Aufsichtsratsvorsitzender und Daimler Personalvorstand, gewesen sein. Sie sollen sich sogar gegenseitig vor Publikum angebrüllt haben…
Ich muss klarstellen, dass die Kandidaten vom Vereinsbeirat aufgestellt werden und nicht vom Aufsichtsrat. Also hatte Herr Porth da keinen Einfluss. Ursprünglich kam ich mit Sportvorstand Michael Reschke nicht klar, der ja inzwischen bei Schalke ist. Ich hatte im Abstiegskampf in einem BILD-Interview meine Meinung über sportliche Fehler geäußert, was im Verein kritisiert wurde. Wir haben uns dann ausgesprochen und ich habe mich für meine öffentliche Kritik entschuldigt. Monate später erzählte Thomas Berthold nach einem Spiel im TV, ich hätte ihm mal gesagt, als Aufsichtsrat mit sportlicher Kompetenz hätte ich nichts zu sagen, was Wilfried Porth maßlos erzürnte. Wir waren zu diesem Zeitpunkt im vollen VIP-Raum des VfB, wo alle mit Rang und Namen anwesend waren, von den Aufsichtsräten über den Präsidenten bis hin zu Norbert Haug und anderen geladenen Gästen. Die Stimmung war schon nicht besonders, weil der VFB nicht gewonnen hatte.

Was passierte dann?
Daraufhin ging Herr Porth vor allen Leuten auf mich los und schrie mich an: „Du bist an allem schuld, nur weil Du den Reschke wieder kritisiert hast.“ Niemand hat mehr etwas gesagt, weil es eine peinliche Situation war, dass da ein Aufsichtsrat in der Öffentlichkeit auf den anderen losgeht. Als sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, ging ich auf ihn zu und wollte draußen mit ihm reden. Er wurde erneut wütend und donnerte los: „Mit Dir spreche ich überhaupt nicht mehr, von Dir will ich alles nur noch schriftlich, Du kannst mich mal“. Da ich von niemandem Hilfe bekommen habe in diesem Moment, bin ich auch laut geworden und sagte: „Wenn das so ist, bin ich hier der falsche Mann und trete zurück“. Danach bin ich gegangen.

Ihnen ist damals niemand zur Seite gesprungen?
Nein, keiner hat etwas gesagt. Auf der Heimfahrt rief mich Präsident Wolfgang Dietrich an und wollte mich von meinem Rücktritt abhalten. Ich sagte ihm, dass Wilfried Porth sich bei mir melden kann und wir dann in Ruhe darüber reden. Dietrich sagte, dass er nicht glaube, dass Porth sich bei mir meldet, auch wenn seine Reaktion überzogen gewesen war. Ich habe bis zum nächsten Abend gewartet. Als bis dahin kein Anruf von Porth kam, habe ich meinen Rücktritt schriftlich verfasst und öffentlich gemacht.

Bereuen Sie heute Ihren Rücktritt?
Nein, da gibt es nichts zu bereuen. Ich baue immer Brücken, versuche Menschen zusammenzuführen. Wird das nicht angenommen, ist die Sache für mich erledigt. Ich lasse mich nicht verbiegen.

Gehen Sie noch ins Stadion und wo sitzen Sie dann?
Klar gehe ich zu den Spielen, sofern Zuschauer wieder erlaubt sind. Gelegentlich bin ich in einer der Logen der Sponsoren, aber meistens sitze ich bei der Traditionsmannschaft.

Wie verstehen Sie sich mit Thomas Hitzelsperger?
Wir haben ein offenes, ordentliches und ich denke auch ehrliches Verhältnis. Wir kennen uns natürlich über den VfB.

Können Sie sich vorstellen, dass es eines Tages ein Zurück für Sie in die Vereinsetage gibt oder bleiben Sie lieber Edel-Fan?
(schmunzelt) Eigentlich ist es erledigt. Um mich umzustimmen, müsste der Verein schon auf mich zukommen und mir signalisieren, dass er mich wieder einbinden möchte. Mein Herz schlägt immer noch für meinen Heimatverein, sonst würde ich auch nicht mehr ins Stadion gehen.

Sie werden im Januar 60 und haben ein spannendes Fußballerleben inklusive Weltmeistertitel hinter sich. Wer ist denn für Sie persönlich der beste Spieler der Welt?
Puh, das ist schwierig, denn jede Dekade hat einen oder zwei Superfußballer. Zu meiner Zeit war es ganz klar Diego Maradonna. Vor ihm waren es Franz Beckenbauer und Pelé, den ich sogar mal persönlich kennenlernen durfte. Heute sind Messi und Ronaldo die Topspieler. Vom Einzelkönnen sehe ich Ronaldo sogar noch vor Messi, weil er Fußball lebt und eben alles beherrscht – vom perfekten Freistoß über den Kopfball bis hin zum Fallrückzieher. Er ist schnell, hat eine gute Technik. Ronaldo ist für mich ein kompletter Fußballer, gegen ihn hätte ich in meiner besten Zeit auch gerne gespielt.

Wie werden Sie Ihren 60. Geburtstag feiern?
Meine Frau hatte auch einen runden Geburtstag und eigentlich wollten wir unsere Geburtstage zusammen schon groß feiern und später noch mit der Familie verreisen. Aber ob das alles so klappen wird, bezweifele ich. Dann feiern wir halt den 61 ganz groß.

Manche hadern mit dem Alter 60, Sie auch?
Zum Glück denke ich nicht so oft daran. Aber wenn ich mal tiefer drüber nachdenke, dann ist es schon eine Zahl, mit der man früher ein alter Mann war. Man muss halt akzeptieren, dass man nun langsam ins Rentenalter kommt, auch wenn man sich noch nicht entsprechend fühlt. Dafür hat man mit 60 auch nicht die Sorgen um die eigene Zukunft wie als 20-, 30- oder 40-Jähriger.

Wie würden Sie denn Ihr Leben in wenigen Sätzen beschreiben?
Ich habe bis heute ein unheimlich erfülltes Leben, für das ich sehr dankbar bin. Ich gehöre zur ersten Generation, die keinen Krieg erlebt hat, es ging wirtschaftlich immer bergauf, mir geht es gesundheitlich mein Leben lang gut, ich habe mit meiner Frau zwei tolle Söhne. Ich kann dem lieben Gott nur dankbar sein, dass er es so gut mit mir gemeint hat.

Wenn man vom Leben so verwöhnt wurde wie Sie, macht da die momentane Corona-Krise etwas mit Ihnen?
Ja, die macht schon etwas mit mir, vor allem, weil ich anfangs die Situation gar nicht richtig greifen konnte und mir erstmal klarmachen musste, dass dies alles wirklich reell ist. Ich mache mir deshalb auch viele Gedanken über unsere Wirtschaft, Umwelt, überlege, ob wir alles richtig machen oder was wir in Zukunft besser machen müssten.

Blicken Sie positiv oder skeptisch in die Zukunft?
Ich blicke positiv in die Zukunft. Es gibt immer wieder mal solche Wellen, wo es den Menschen allgemein etwas schlechter geht. Aber wir in Europa sind schon sensibler geworden, vor allem die jüngere Generation, und ich denke, dass wir noch rechtzeitig die richtigen Schlüsse daraus ziehen und dem Leben gegenüber wieder etwas demütiger werden. Das ist vielleicht auch das einzig Positive an Corona, dass diese Pandemie uns wieder zurück auf den Boden, vom Alltagsstress weg zu den wirklich wichtigen Dingen des Lebens bringt.

Herr Buchwald, wir danken Ihnen für das Gespräch!