Weniger Eheschließungen im Corona-Jahr

ANZEIGE

Pünktlich zum Jahresbeginn legte das Vaihinger Standesamt jetzt seine Statistik für das Jahr 2020 vor. Eine Erkenntnis, die sich aus dem Zahlenwerk ableiten lässt: Die Corona-Pandemie hat offensichtlich viele Heiratspläne vorerst platzen lassen. Anders lässt sich der Rückgang der Zahl der Eheschließungen von 129 im Jahr 2019 auf 91 im Jahr 2020 nicht erklären. 2018 lag der Wert sogar noch bei 134. Wer im Frühjahr 2020 den Bund fürs Leben schließen wollte, hatte ab Mitte März schlechte Karten. Damals schränkten viele Standesämter – auch in Vaihingen an der Enz – aufgrund der Corona-Pandemie ihre Dienstleistungen erheblich ein. Die Zeremonien wurden auf ein Minimum begrenzt: Zu dieser Zeit waren bei den Trauungen lediglich das Brautpaar, bei Wunsch Trauzeugen und bei Bedarf ein Dolmetscher, sowie der Standesbeamte anwesend. Im Sommer wurden schrittweise wieder mehr Gäste zugelassen. Das dürfte, neben dem guten Wetter, auch der Grund dafür sein, dass die meisten Trauungen unterm Kaltenstein im Juli 2020 stattfanden, und zwar 12 – dicht gefolgt vom August mit 11 Trauungen. Derzeit ist die Personenanzahl bei Trauungen durch die Corona-Verordnung geregelt. Wie zu Beginn der Pandemie gilt inzwischen wieder eine Obergrenze von 5 Personen.

Ob geplante Hochzeiten nur verschoben oder ganz abgesagt wurden, wird sich erst langfristig in der Statistik zeigen. Fest steht: Im Vaihinger Standesamt gibt es für 2021 schon einige Anfragen!

Wer in Vaihingen an der Enz heiratet, hat im Hinblick auf den Ort der standesamtlichen Trauung gleich mehrere Möglichkeiten: Am beliebtesten war auch 2020 wieder das Trauzimmer im Rathaus (48 Trauungen), aber auch der Innenraum des Stadtarchivs (17) und das Archivhöfle (15) stehen hoch im Kurs. Vier Paare suchten sich für ihr Ja-Wort das Schloss in Riet aus, zwei Paare den Sitzungssaal des Rathauses. Im Haus am Pulverturm wurden 2020 nur fünf Ehen geschlossen (2019: 21), da der dortige Trausaal coronabedingt nur bis Mitte März zur Verfügung stand.

ANZEIGE

Die Mehrheit der Paare – das sind 74 – entschied sich für den Nachnamen des Ehemanns, neun davon wählten einen Doppelnamen. Auf den Namen der Frau fiel die Wahl in zwei Fällen. 15 Paare gaben keine Erklärung über die Bestimmung eines Ehenamens ab, das heißt, jeder Ehegatte führt seinen bisherigen Nachnamen weiter.

17 Paare haben die Möglichkeit genutzt, beim Standesamt Vaihingen an der Enz samstags zu heiraten. Auch für das Jahr 2021 werden von März bis Oktober an folgenden acht Terminen Samstagstrauungen angeboten: 20. März, 24. April, 8. Mai, 12. Juni, 17. Juli, 7. August, 18. September und 16. Oktober.

Die Zahl der Geburten beschränkt sich in Vaihingen an der Enz auf Hausgeburten: Sieben Geburten (zwei Mädchen und fünf Jungen) wurden 2020 beim örtlichen Standesamt beurkundet. Auch zur Anzahl der Vornamen gibt die Statistik Auskunft: Drei Kinder erhielten jeweils einen Vornamen, bei drei Kindern legten die Eltern jeweils zwei Vornamen fest und ein Kind trägt mehr als zwei Vornamen.

Sterbefälle wurden insgesamt 134 registriert (2019: 133), darunter 75 Frauen und 59 Männer. Sieben Verstorbene hatten ihren Wohnsitz außerhalb Vaihingens. Die älteste verstorbene Frau war 100 Jahre alt, der älteste verstorbene Mann 96 Jahre. Das Durchschnittsalter der verstorbenen Frauen lag bei 86 Jahren, das Durchschnittsalter der verstorbenen Männer bei 78 Jahren. Die meisten Sterbefälle wurden im Januar, Februar und März beurkundet, und zwar jeweils 13. Insgesamt sind die saisonalen Schwankungen in der Sterblichkeit der Bevölkerung jedoch unerheblich: Die anderen Monate liegen jeweils nur knapp dahinter.

Ferner wurden beim Standesamt Vaihingen an der Enz 162 Kirchenaustrittserklärungen beurkundet (Vorjahr: 203).

red

Quelle: Stadt Vaihingen an der Enz