Wenn Babys die Welt begreifen

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Zuerst robben und krabbeln, später dann rumrennen: Kinder, die sich viel bewegen lernen dabei, mit der Rückmeldung der Umgebung umzugehen. Somit treiben sie ihre eigene Entwicklung aktiv voran, wozu auch das Lösen von Problemen zählt.

Eltern können ihrem Nachwuchs bei seinen motorischen Entwicklungsschritten unterstützen, indem sie ihm Gelegenheiten geben, sich vielfältig zu bewegen, und ihm altersgerechte Übungen anbieten. Zum Beispiel, wenn das Baby ungefähr zwischen drei und sieben Monate alt ist und lernt, Dinge zielgerichtet zu greifen.

Weil es die Gegenstände dann viel besser untersuchen und erforschen kann, werden viele verschiedene Hirnregionen angeregt. Eltern können ihrem Kind in dieser Entwicklungsphase größere Alltagsgegenstände reichen, die sich gut greifen lassen und die es noch nicht kennt – und daher besonders spannend sind. Dazu zählen etwa Holzlöffel, Marmeladenglas-Deckel, Wäscheklammern oder Haarbürsten.

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Wenn der Sprössling zwischen Mitte des siebten und neunten Monats anfängt, frei zu sitzen und beide Hände frei hat, bieten Kartons, Kisten, Beutel und Becher viele Möglichkeiten zum experimentieren, heißt es im Apothekenmagazin “Baby und Familie”. Das Kind kann sie stapeln, ein- und ausräumen oder darin Sachen verstecken und wiederentdecken. Wichtig ist es, diese Spielideen nur so lange anzubieten, wie das Kind Lust hat.

Letztlich sind Spaß und Interesse an der Umwelt entscheidend für die Entwicklung des Babys. “Sofern sich das Kind nach seinen Bedürfnissen bewegen kann, geht die Denkentwicklung ihren normalen Verlauf”, erklärt Prof. Dr. Claudia Roebers, die an der Universität Bern Entwicklungspsychologie lehrt.

Eltern sollten daher auch beachten, dass die Altersspannen nur ungefähre Angaben sind, da der Zeitpunkt für einzelne Entwicklungsschritte individuell sehr unterschiedlich ist. Interessiert sich das Kind für seine Umgebung, dann wird es sie auch erkunden wollen – früher oder später.

Rudolf Huber / glp