Wenn der Rücken schmerzt

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Rückenbeschwerden gelten als Volkskrankheit Nummer eins. Laut einer Studie haben 85 Prozent aller Erwachsenen zumindest einmal an Rückenschmerzen gelitten. Risikofaktoren sind neben Bewegungsmangel auch Übergewicht und Fehlbelastungen. Die Aktion Gesunder Rücken erklärt, wie es zu den häufigsten Rückenbeschwerden kommt und wie man sie behandeln kann.

Der Griff in den verspannten Nacken gehört für viele zum Alltag. Schuld daran sind Muskelverspannungen und -verhärtungen im Bereich der oberen Brustwirbelsäule und der Halswirbelsäule. Die Schmerzen in der Nackenregion entstehen durch eine ungünstige Körperhaltung beim Arbeiten oder durch intensives Nutzen des Smartphones.

Tipp: Überprüfen Sie beim Arbeiten und am Smartphone regelmäßig Ihre Haltung. Senken Sie öfter mal den Blick zum Handy, anstatt den Kopf. Ratsam ist es, die Rückenmuskulatur mit Übungen zu kräftigen, um Beschwerden vorzubeugen. Ebenso essentiell ist ein rückenfreundlicher Arbeitsplatz – wie etwa ein Bürostuhl, der dynamisches Sitzen ermöglicht. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch erlaubt gelegentliches Stehen.

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Anders als Nackenbeschwerden macht sich der sogenannte Hexenschuss sehr plötzlich und nach einer falschen Bewegung bemerkbar. Und obwohl er meist so schnell geht wie er kam, fürchten viele diesen Schmerz. Grund sind verschobene beziehungsweise blockierte Wirbelgelenke oder muskuläre Verspannungen.

Problematisch: Wegen der starken Schmerzen nehmen Betroffene eine Schonhaltung ein, die die Beschwerden noch verstärkt. Sinnvoller ist die sogenannte Stufenlagerung, um die schmerzende Muskulatur zu entlasten: Legen Sie Rücken und Kopf flach auf einer weichen Unterlage ab. Knie und Unterschenkel liegen auf einem Stuhl. Knie- und Hüftgelenke sollten einen rechten Winkel bilden.

Außerdem wichtig: Statt sich auf die Couch zu legen, sollten Betroffene so gut wie möglich ihren täglichen Aufgaben nachgehen. Wer sich bewegt, ist schneller wieder fit. Auch Wärme lindert Schmerzen, weil sie die verkrampfte Muskulatur entspannt. Sinnvoll sind Auflagen mit konstant therapeutischer Wärme. Eine leichte Massage beim Physiotherapeuten ist ebenfalls empfehlenswert. Vorbeugen kann, wer sich im Alltag ausreichend bewegt und Fehlhaltungen vermeidet.

Eine weitere häufige Ursache für Rückenbeschwerden ist ein Bandscheibenvorfall. Und das nicht ohne Grund: Bei über der Hälfte aller 40-Jährigen sind Abnutzungen der Bandscheiben sichtbar. Im hohen Alter sind bereits 90 Prozent aller Menschen betroffen. Ein Bandscheibenvorfall kann starke Schmerzen und Taubheitsgefühl in den Extremitäten verursachen. Typische Symptome sind beginnende Lähmungserscheinungen und Kribbeln in Armen und Beinen. Sind die Lendenwirbel betroffen, können Patienten sich kaum noch auf Ferse oder Zehenspitzen stellen. Bei einem Vorfall in der Halswirbelsäule können Finger und Arme taub werden.

Bandscheibenvorfälle können aber auch harmlos und fast ohne Symptome verlaufen. In mehr als 90 Prozent der Fälle ist keine Operation nötig, eine konservative Therapie reicht aus. Dazu zählen in der Regel eine Kombination aus Schmerzmedikamenten, lokaler Spritzen, leichter Bewegung und Physiotherapie. Entspannungsübungen und Wärmeanwendungen tun dem Rücken gut. Ausreichend Bewegung sowie die Vermeidung von Fehlhaltungen und Übergewicht sind sinnvoll.

Rudolf Huber