Wie sicher ist es in der Bahn?

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Viele Menschen meiden den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Vor allem Züge stehen im Verdacht, Pandemie-Treiber zu sein. Ist das aber tatsächlich so? Das wollte die Deutsche Bahn wissen und hat zusammen mit der Charite Research Organisation (CRO) eine Untersuchung durchgeführt.

Das Ergebnis: Das Infektionsrisiko in Fernzügen ist anscheinend nicht größer als bei anderen Aktivitäten. Denn der Studie zurfolge sind Bahnmitarbeiter mit intensivem Kundenkontakt in den Zügen keinem signifikant höheren Risiko ausgesetzt, sich mit dem Coronavirus anzustecken, als Mitarbeiter ohne Kundenkontakt.

Ziel der Studie sei es gewesen, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen beim Bordpersonal zu gewinnen, heißt es. Dabei wurden die Infektionswerte von Mitarbeitergruppen mit sehr viel Kundenkontakt (Bordservice-Personal) mit den Daten von Mitarbeitern verglichen, die wenige Kontakte mit anderen Personen haben (Lokführer und Instandhalter). Diese wurden wiederum mit der allgemeinen Infektionsdynamik in Deutschland verglichen.

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Die Studie kommt jetzt zu dem Schluss, “dass das Infektionsgeschehen der DB Fernverkehr AG nicht von der allgemeinen bundesweiten Infektionsdynamik abweicht”. In der Corona-Krise hatte die Bahn einen massiven Einbruch bei den Passagierzahlen erlitten und hofft im Sommer 2021 wieder auf mehr Reisende.

In der Studie wird mit Blick auf die geringe Auslastung der Fernzüge in den Untersuchungszeiträumen jedoch betont, dass man keine Aussage dazu treffen könne, ob volle Züge zu einer erhöhten Infektionsrate bei Zugbegleitern führen könnten.

Ralf Loweg / glp